DE19706919C1 - Kolbenzylinder-Aggregat mit einem Schließventil - Google Patents
Kolbenzylinder-Aggregat mit einem SchließventilInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kolben-Zylinderaggregat, umfassend einen Kolben, der
mit einer Kolbenstange axial beweglich geführt ist und einen Zylinder in zwei Ar
beitsräume unterteilt, ein Schließventil, das eine Strömungsverbindung zwischen
den beiden Arbeitsräumen in einem stationären Betriebszustand verschließt.
Aus der DE 33 01 544 A1 ist ein Kolben-Zylinderaggregat bekannt, umfassend
einen Kolben, der mit einer Kolbenstange axial beweglich geführt ist und einen
Zylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt, ein Schließventil, das eine Strömungs
verbindung zwischen den beiden Arbeitsräumen in einem stationären Betriebszu
stand verschließt, wobei das Schließventil ein Ventilelement aufweist, das aus
einem axial beweglichen axial dichtenden Dichtring in Verbindung mit einem
Ventilsitz besteht. Bei diesem Kolben-Zylinderaggregat besteht das Problem, daß
die Dichtheit des Schließventils eine sehr präzise Fertigung erfordert. Auf der
Rückseite der Dichtscheibe ist eine Feder angeordnet, die die Dichtscheibe auf
einen Ventilsitz vorspannt. Die Feder ist mit einer geschliffenen Endwindung aus
geführt. Dadurch ist die Kraftbeaufschlagung der Feder auf die Ventilscheibe u.
U. ungleichmäßig, so daß sich ein geringfügiger Schiefstand der Dichtscheibe
einstellen kann. Als Folge ist eine Leckrate zu verzeichnen, die es zu vermeiden
gilt. Konstruktive Schwierigkeiten gehen davon aus, daß einerseits ein nennens
werter Ringspalt, s. Bezugsziffer 13, und zusätzlich eine Ventilöffnung, Bezugs
ziffer 18, für eine einwandfreie Funktion vorhanden sein müssen. Der geringe
radiale Bauraum beschränkt die möglichen Strömungsquerschnitte der genannten
Verbindungen zwischen den Arbeitsräumen.
Aus der DE 44 31 626 A1 ist ein Kolben-Zylinderaggregat bekannt, das ein
Schließventil aufweist, bei dem unterschiedlich große druckbeaufschlagte Flä
chen in Verbindung mit einem Staudruck das Schließventil in einer geöffneten
Position hält. Der Sinn dieser Ventilausführung liegt darin, daß das Schließventil
mit möglichst geringem Kraftaufwand in der geöffneten Stellung bleibt. Ein Kol
ben-Zylinderaggregat mit einer Gasvorspannung wird bei einem einmal geöffneten
Schließventil permanent ausfahren, bis man das Kolben-Zylinderaggregat von
Hand zum Stillstand bringt und einen Druckausgleich herstellt, der den Staudruck
aufhebt. Der Grundgedanke dieses Schließventils ist ein völlig anderer als in der
DE 33 01 544.
Die DE 33 01 266 A1 beschreibt eine Gasfeder mit hydraulischer oder pneumati
scher Dämpfung als Einschubsicherung bei Druckverlust. Die Gasfeder weist ei
nen an einer Kolbenstange angeordneten Kolben auf, der auf der der Kolbenstan
ge abgewandten Seite mit einer Kolbenbohrung versehen ist. Die Kolbenbohrung
enthält einen Federraum, in dem eine Schraubenfeder oder ein Druckgas ange
ordnet sind. Die Schraubenfeder wirkt gegen einen Ventilstift, mit dem eine
Ventilöffnung eines die Kolbenbohrung verschließenden Ventilsitzes verschließbar
ist. Der Kolben weist einen Überströmquerschnitt auf, der durch die Ventilöff
nung bzw. dem Ventilstift verschließbar ist. Der Betriebsdruck in dem Gasraum
ist im Normalbetrieb höher als die Federkennung der Schraubenfeder. Fällt der
Betriebsdruck in dem Gasraum ab, so verschließt die Schraubenfeder die Venti
löffnung und verhindert so ein plötzliches Einfahren der Kolbenstange.
Die DE 26 53 552 C2 betrifft eine Gasfeder, die als Hubhilfe für das Öffnen und
Halten von Heckklappen und Kofferraumdeckeln von Kraftfahrzeugen in der Öff
nungsstellung ausgebildet ist, bestehend aus einem durch ein zylindrisches Rohr
gebildeten mit Druckgas gefüllten Gehäuse, aus einer koaxial in diesem ver
schiebbar angeordneten, aus einem Ende des Gehäuses abgedichtet herausge
führten Kolbenstange, die einen an der Innenwand des Gehäuses abgedichtet ge
führten Führungskolben trägt und aus einer Einrichtung zum Halten des Kolbens
in der ausgefahrenen Stellung gegen eine vorgegebene, das Gewicht der Heck
klappe bzw. des Kofferaumdeckels übersteigenden Einschubkraft, wobei der Füh
rungskolben mindestens einen Durchlaßkanal zum Verbinden der beiden durch ihn
getrennten Gehäuseräume aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kolben-Zylinderaggregat zu ent
wickeln, das ein Schließventil mit einer möglichst geringen Leckrate aufweist
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1 gelöst.
Der Schieber führt zwangsläufig das Ventilelement, das von einem Dichtring ge
bildet wird gleichmäßig ohne Schiefstand von einer Ventilstellung in eine andere.
Vorteilhafterweise sorgt die Abströmöffnung dafür, daß sich kein Druck im Ab
strömraum aufbauen kann, der einen Einfuß auf das Ventilschaltverhalten ausübt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung besteht der Schieber aus einer Führungs
hülse und einer kreisringförmigen Schieberfläche, wobei die Schieberfläche die
Abströmöffnung aufweist. In diesem Bereich lassen sich besonders große Ab
strömquerschnitte realisieren. Der Durchströmungsweg im Schließventil ist für
beide Durchströmungsrichtungen identisch. Folglich kann der Querschnitt des
einen Durchströmungsweges auch besonders groß gewählt werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Zylinder mindestens eine
Bypassnut zum Schließventil auf, so daß das Kolben-Zylinderaggregat bei einer
Kolbenstellung innerhalb der Bypassnut unabhängig von der Schaltstellung des
Schließventils aufgrund einer Gasvorspannung im Zylinder eine Ausfahrbewegung
ausführt. In dem Bereich, in dem keine Bypassnut vorliegt, reduziert sich die Aus
fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Druckniveaus und der momentanen Be
lastung ggf bis zum Stillstand. Um dennoch die Ausfahrlänge der Kolbenstange
zu vergrößern wird das Schließventil in Ausfahrrichtung druckabhängig in die
Öffnungsposition verstellt.
Bei einer Alternativausführung, die bevorzugt bei besonders hohen Haltekräften
eingesetzt wird, wird das Schließventil in Einfahrrichtung der Kolbenstange
druckabhängig in die Öffnungsposition verstellt.
Anhand der folgenden Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Schließventil als Baueinheit
Fig. 2 Schließventil in einem Kolben-Zylinderaggregat erhöhter
Einschubkraft
Fig. 3 Kennlinienschaubild
Fig. 4 Schließventil in einem Kolben-Zylinderaggregat mit reduzierter
Ausschubkraft
Die Fig. 1 zeigt ein Schließventil 1 als Baueinheit, wobei die Darstellung zwei
Schaltstellung umfaßt. In der oberen Figurenhälfte ist das Schließventil geschlos
sen, hingegen in der unteren geöffnet. Das Schließventil ist auf einem Kolben
stangenzapfen 3 befestigt und besteht u. a. aus einer ortsfesten Führungshül
se 5, die endseitig einen umlaufenden Rand 7 für eine Schließfeder 9 aufweist.
Die Schließfeder spannt einen Schieber 11 vor, der sich mit seiner Schieberhül
se 13 auf der Führungshülse 5 zentriert. Dabei greift die Schließfeder an einer
kreisringförmigen Schieberfläche 15 an, deren axialer Auslauf mit einem Dich
tring 17 zusammenwirkt. Der Dichtring stellt ein axial bewegliches Ventilelement
dar, das auf einem Ventilring 19 verschiedene Schaltstellungen einnehmen kann.
Auf der Mantelfläche des Ventilringes 19 ist eine Kontur ausgeführt, die drei
Schaltstellungen ermöglicht. Von links ausgehend betrachtet verfügt der Ventil
ring über Ventilsitzflächen in Form von mindestens einer Schrägfläche 19a, einer
horizontale Klemmfläche 19b und einer weiteren Schrägfläche 19c. Mittels eines
Anschlagringes 21 wird das gesamte Schließventil verspannt. Eine Ventilringdich
tung 23 verhindert eine Leckage zwischen dem Kolbenstangenzapfen und dem
Schließventil.
Der Ventilring und der Schieber bilden einen Abströmraum 25. Dieser Abström
raum verfügt stets über eine geöffnete Abströmöffnung 27 zum Arbeitsraum 29,
in dem sich die Schließfeder 9 befindet. In der oberen Figurenhälfte kann aus
einem Arbeitsraum 31, der dem Anschlagring benachbart ist, kein Medium über
die Klemmfläche in den Abströmraum eindringen. Diese Schaltstellung wird dann
eingenommen, wenn eine Kolbenstange 33 mit dem Kolbenstangenzapfen 3 still
steht.
Bei einer Bewegung der Kolbenstange nach links wirkt zwischen dem Dich
tring 17 und einem Zylinder 35 eine Reibkraft, die der Kolbenstangenbewegung
entgegengerichtet ist. Der Dichtring wird nach rechts bis maximal zum Anschlag
ring 21 verschoben. Das Medium, beispielsweise Gas, kann aus dem Arbeitsraum
durch den von der weiteren Schrägfläche 19c und dem Dichtring gebildet Spalt in
den Abströmraum 25 gelangen. Von dort aus kann der Strömungsweg praktisch
ungedrosselt über die Abströmöffnung 27 in den Arbeitsraum 29 entweichen. Im
Abströmraum baut sich aufgrund der Bemessung der Abströmöffnung kein Stau
druck auf, der auf den Schieber eine Öffnungskraft ausüben würde.
Wird die Kolbenstange 33 nach rechts verschoben, so stützt sich der Dich
tring 17 am Auslauf der Schieberfläche 15 ab. Der Dichtring wird vom Druck im
Arbeitsraum 31 und von der Reibkraft zwischen dem Zylinder 35 und dem Dich
tring gegen den Schieber gedrückt. Ist die Summe aus Reib- und Druckkraft grö
ßer als die Schließkraft der Schließfeder 9, so bewegt sich der Schieber zusam
men mit dem Dichtring in die in der unteren Figurenhälfte dargestellte Position.
Entsprechend dem eingezeichneten Gasstrom besteht dann eine Verbindung zwi
schen den Arbeitsräumen 29; 31.
Für beide Durchströmungsrichtungen des Schließventils wird derselbe Strö
mungsweg benutzt.
Die Fig. 2 zeigt eine Anwendung des erfindungsgemäßen Schließventils 1 in ei
nem Kolben-Zylinderaggregat in der Bauform einer Gasfeder. Das Schließventil
entspricht exakt der Einbaulage wie zu Fig. 1 beschrieben. Bei der Betrachtung
der Funktionsweise ist zu beachten, daß die Schließkraft der Schließfeder 9 stets
der Gaskraft entgegengerichtet ist. Bei der Reibkraft des Dichtringes 17 ist die
Bewegungsrichtung zu berücksichtigen. Die Fig. 3 zeigt die Federkraftkennlinie in
Ein- und Ausschubrichtung. Unterhalb der Abszisse, die den Hub der Kolbenstan
ge angibt, ist die zugehörige Lage des Kolben-Zylinderaggregat zu entnehmen.
Die von dem Kolben-Zylinderaggregat geleistet Kraft ist auf der Ordinate erkenn
bar. Eine progressiv verlaufende Kurve stellt beispielhaft den Gewichtskraftverl
auf einer Fahrzeugheckklappe dar. Ausfahrrichtung ist die Dichtwirkung des
Schließventils aufgehoben. Ausgehend vom Betriebspunkt I fährt das Aggregat
auf der Kennlinie A aus. Das Schließventil ist überbrückt, da der Dichtring 17 am
Anschlagring 21 anliegt und damit eine Verbindung zwischen den Arbeitsräumen
vorliegt, so daß das Aggregat wie ein konventionelle nicht blockierbare Gasfeder
funktioniert. Ab dem Schnittpunkt II mit der Kurve der Gewichtskraft der Fahr
zeugheckklappe bewegt sich die Kolbenstange selbsttätig ohne zusätzliche Hand
kraft. Bei maximaler Ausfahrstellung der Kolbenstange wird der Betriebspunkt III
erreicht. In Einschubrichtung ist die Reibkraft und die Ventilkraft zu überwinden.
Diese beiden Kräfte in Summe mit der Druckkraft durch die Gasfüllung im Kolben-
Zylinderaggregat ergeben die Haltekraft im Betriebspunkt IV. Die hubabhängige
Haltekraft wird durch die Kennlinie B beschrieben. Diese Geräteform wird bevor
zugt dort eingesetzt, wo große Lasten sicher gehalten werden müssen.
Die Ausführung eines Kolben-Zylinderaggregates nach der Fig. 4 arbeitet etwas
anders. Die wesentlichen Gründe liegen darin, daß der Zylinder 35 mindestens
eine Nut, in der Regel jedoch mehrere Nuten 37a; 37b aufweist, die durch min
destens einen nutfreien Bereich 37c getrennt sind. Des weiteren ist das Schließ
ventil 1 so an der Kolbenstange 33 befestigt, daß es in Ausfahrrichtung der Kol
benstange druckabhängig geöffnet werden kann bzw. geschlossen ist.
Ebenfalls ausgehend vom Betriebspunkt I wird die Fahrzeugklappe unter Verwen
dung einer Zusatzkraft, die betragsmäßig der Differenz der Kraftwerte F bezogen
auf den momentanen Abszissenwert entspricht, angehoben. Ab dem Betrieb
spunkt II hebt das Kolben-Zylinderaggregat die Fahrzeugklappe unabhängig an.
Am Ende der Nut 37a bleibt die Kolbenstange im Betriebspunkt IIa stehen, da das
Schließventil 1 wirksam ist. Die Haltekraft FH ist eingezeichnet. Der nutfreie Be
reich soll bewußt die Ausfahrbewegung unterbinden, da eine zusätzliche Hand
kraft FZ eingesetzt werden soll, um das Schließventil zu öffnen, um eine durch
den Benutzer gesteuerte Ausfahrbewegung ausführen zu lassen. Sobald das Ende
des nutfreien Bereichs im Betriebspunkt 11b auf der Kennlinie C erreicht ist, fährt
das Kolben-Zylinderaggregat bis zum Betriebspunkt III weiter aus. Entlang der
Kennlinie D ist die Haltekraft des Kolben-Zylinderaggregats zu entnehmen, auch
zwischen den Betriebspunkten IIa und IIb. In Einfahrrichtung ist die Schließkraft
des Schließventils auf dem gesamten Hub unwirksam, da der Dichtring dann am
Anschlagring 21 anliegt.
Claims (5)
1. Kolben-Zylinderaggregat, umfassend einen Kolben, der mit einer Kolbenstan
ge (33) axial beweglich geführt ist und einen Zylinder (35) in zwei Arbeitsräu
me (29; 31) unterteilt, ein Schließventil (1), das eine Strömungsverbindung
zwischen den beiden Arbeitsräumen in einem stationären Betriebszustand ver
schließt, wobei das Schließventil ein Ventilelement aufweist, das aus einem
axial beweglichen radial dichtenden Dichtring (17) in Verbindung mit einem
Ventilsitz (19a; 19b; 19c) besteht, der auf seiner Rückseite von einem Schie
ber (11) abgestützt wird und der Schieber mit dem Ventilsitz einen Abström
raum (25) bildet, der eine Abströmöffnung (27) aufweist, die derart bemessen
ist, so daß ein drosselfreier Abfluß ermöglicht und die Bildung eines Staudruc
kes im Abströmraum verhindert wird, wobei der Dichtring (17) des Schließ
ventils (1) drei Schaltstellungen einnehmen kann und ausgehend von einer
mittlerer Schaltstellung, bei der das Schließventil geschlossen ist, in die eine
Richtung eine druckabhängige und in die andere Richtung eine wegabhängige
Öffnungsstellung eingenommen wird.
2. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (11) aus einer Führungshülse (5) und einer kreisringförmigen
Schieberfläche (15) besteht, wobei die Schieberfläche die Abströmöff
nung (27) aufweist.
3. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (35) mindestens eine Bypassnut (37a; 37b) zum Schließven
til (1) aufweist, so daß das Kolben-Zylinderaggregat bei einer Kolbenstellung
innerhalb der Bypassnut unabhängig von der Schaltstellung des Schließventils
aufgrund einer Gasvorspannung im Zylinder eine Ausfahrbewegung ausführt.
4. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließventil (1) in Ausfahrrichtung der Kolbenstange (33) druckab
hängig in die Öffnungsposition verstellt wird.
5. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließventil (1) in Einfahrrichtung der Kolbenstange (33) druckab
hängig in die Öffnungsposition verstellt wird.
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