DE19734466C1 - Blockierbares Kolben-Zylinderaggregat - Google Patents
Blockierbares Kolben-ZylinderaggregatInfo
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- F16F9/56—Means for adjusting the length of, or for locking, the spring or damper, e.g. at the end of the stroke
Description
Die Erfindung betrifft ein Kolben-Zylinderaggregat entsprechend dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Aus der DE 43 26 968 A1 ist ein Feststeller zum Feststellen relativ zueinander
beweglicher Objekte bekannt. Derartige Feststeller werden u. a. bei Fahrzeugtü
ren oder Klappen eingesetzt, die einerseits leicht betätigbar sein sollen, aber auch
sicher die auftretende Last tragen sollen. Ein Vorteil eines Feststellers nach der
DE 43 26 968 A1 liegt darin, daß die Haltefunktion hubunabhängig möglich ist.
Andere Aggregattypen erlauben eine Haltefunktion nur in einem bestimmten Öff
nungsbereich der Fahrzeugtür oder Klappe oder nur in fest vorgegebenen Raststu
fen.
Ein Problem des stufenlos blockierbaren Aggregates liegt darin, daß wahrnehm
bare Schaltgeräusche auftreten, die es in dieser Form bei bisherigen Ausfüh
rungsformen mit definierter Blockierstellung nicht gab und einen Komfortmangel
darstellen.
Ein weiterer Feststeller ist aus der DE 44 31 626 A1 bekannt, bei dem über eine
Austauscheinrichtung beide Arbeitskammern eines Hohlzylinders verbunden sind.
Die Austauscheinrichtung besteht aus mindestens zwei relativ zu einander ver
schiebbaren Teilen, die aus einer in Ruhestellung eingenommenen Grundposition
die Strömungsverbindung freigeben. Innerhalb der Strömungsverbindung kann
eine Drosseleinrichtung eingebaut sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kolben-Zylinderaggregat derart
weiterzubilden, daß, die aus dem Stand der Technik bekannten Geräuschprobleme
gelöst sind, wobei das Betriebsverhalten der Ventileinrichtung möglichst wenig
abhängig von Herstellungs- und Einbautoleranzen sein soll.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Es wird eine gezielte Abstimmung des Staudruckes zwischen den Einzelventilen
vorgenommen, damit keine Druckspitzen auftreten, die zu einer heftigen Ventil
bewegung führen, die wiederum als Geräusche unangenehm hörbar sind. Prak
tisch sind die Einzelventile auch mechanisch in Reihe angeordnet, da sie jeweils
in dieselbe Richtung öffnen. Für das zweite Einzelventil kann man deshalb einen
etwas verlängerten Dichtbereich ausgestalten, so daß die gesamte Ventileinrich
tung nicht so längentoleranzempfindlich in ihrem Betriebsverhalten ist.
So besteht die vorteilhafte Möglichkeit, daß dem weiteren Einzelventil auf der
Abströmseite eine Drosseleinrichtung nach geschaltet ist. Es findet ein kontrol
lierter Druckabbau statt, der eventuelle Geräusche minimiert, da wiederum kein
plötzliches Öffnen des zweiten Einzelventils mit einer 0/1-Charakteristik vorliegt.
Es ist vorgesehen, daß der erste Ventilschließkörper von einem Ventilring gebildet
wird, der in einer Ventilhülse axial beweglich angeordnet ist. Der Ventilring stellt
in seiner Funktion ein Schieberventil dar. Als Ventilring kann ein ganz gewöhnli
cher O-Ring eingesetzt werden.
Des weiteren weist die Ventilhülse die wegabhängige wirksame Drosseleinrich
tung auf, die von dem Ventilschließkörper angesteuert wird. Dabei ist die Drosse
leinrichtung zwischen dem ersten und dem folgenden Schließventil durch minde
stens eine Nut in der Ventilhülse ausgeführt. Es können mehrere Nuten unter
schiedlicher Länge eingesetzt werden, so daß ein kontinuierlicher Druckabbau
vollziehen kann.
Im Hinblick auf eine universelle Einsetzbarkeit des Kolben-Zylinderaggregats weist
die Ventileinrichtung zwei Durchströmungsrichtungen auf und ist jeweils blockierbar
ausgeführt. Man stelle sich ein Fahrzeug vor, dessen Heckklappe für eine
herausragende Last stets geöffnet sein muß. Wegen der Blockierfunktion in beide
Richtungen kann auf eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme verzichtet werden.
Dabei wird auch das erste Schließventil für beide Durchströmungsrichtungen ein
gesetzt.
Um den Montageaufwand zu begrenzen, ist der Kolben als ein Rohrkörper ausge
führt, in dem mindestens einer der Schieber angeordnet ist, wobei an mindestens
einem Ende des Rohrkörpers ein Deckel befestigt ist, so daß der Kolben eine
vormontierbare Baueinheit darstellt. Der innerhalb des Rohrkörpers geführte
Schieber ist keinen Querkräften aufgrund mechanischer Belastungen ausgesetzt,
so daß eine reibungsarme Bewegung möglich ist.
Vorteilhafterweise ist der Ventilschließkörper des zweiten Schließventils als ein
radial elastischer Ringkörper ausgeführt, der mit einer zylindrischen Ventilsitzflä
che zusammen wirkt, wobei die Ventilsitzfläche für die geöffnete Schaltstellung
einen anderen Durchmesser aufweist als die Ventilsitzfläche für die blockierte
Schaltstellung. So ist der Ventilschließkörper axial schwimmend gelagert und
wird in Abhängigkeit angreifender Kräfte zwischen den Ventilsitzflächen bewegt.
Um eine ungehinderte Bewegung des Schiebers zu gewährleisten, wird der
Schieber des zweiten Schließventils innerhalb der Fluidenverbindung zwischen
dem ersten und dem weiteren Schließventil bewegt, wodurch sich die Fluiden
verbindung in ihrer Größe verändert, wobei die Fluidenverbindung mindestens
eine Druckausgleichsverbindung aufweist, die von einem Rückschlagventil ge
schaltet wird.
So bildet der zweite Ventilschließkörper das Rückschlagventil für die Fluidenver
bindung, indem über die axiale Beweglichkeit des Ventilschließkörpers eine Strö
mungsverbindung zwischen dem benachbarten Arbeitsraum und der Fluidenver
bindung gesteuert wird. Folglich kann sich kein ungewollter Unterdruck in der
Fluidenverbindung einstellen.
Ergänzend kann der Kolben einen Kolbenring aufweisen, der die beiden Arbeits
räume voneinander trennt, wobei der Kolbenring elastisch ausgeführt und in
Querrichtung partiell verformbar ist, wodurch eine Staudruckverbindung zwischen
der Fluidenverbindung und dem Arbeitsraum mit dem geringeren Momentandruck
gesteuert wird. Somit kann auch ein Staudruck in der Fluidenverbindung zielge
richtet abgebaut werden, um die Schieberbewegung in Einfahrrichtung in die
Fluidenverbindung nicht zu hemmen.
In konstruktiver Ausgestaltung ist der Kolbenring in einer Kolbenringnut ge
führt, die im Bereich der Staudruckverbindungen Taschen aufweist, in die sich
der Kolbenring bewegen kann. Der Kolbenring ist innerhalb der Kolbenringnut si
cher geführt, wobei die Taschen die Verformung in Querrichtung begrenzen, da
mit abgedichtet wird und eine Materialermüdung ausgeschlossen ist.
Bei blockierbaren Kolben-Zylinderaggregaten sollte überlegt werden, welche Fol
gen damit verbunden sind, wenn sich die Blockierung beispielsweise bei einem
Unglücksfall nicht überwinden läßt. Bei einer Fahrzeugheck- oder Frontklappe
sind keine besonderen Gefahrenmomente zu berücksichtigen. Wird hingegen eine
seitliche Tür mit einem erfindungsgemäßen Kolben-Zylinderaggregat ausgerüstet,
so ist es von besonderem Vorteil, wenn der Kolben über mindestens ein Haltee
lement an der Kolbenstange befestigt ist, wobei sich das Halteelement bei einer
Krafteinleitung oberhalb einer Normalbetriebskraft löst und die Blockierwirkung
der Ventileinrichtung aufgehoben ist. Das Halteelement stellt somit eine Sollöse
stelle dar.
Es kann durchaus sinnvoll sein, wenn der Kolben von zwei Halteelementen an der
Kolbenstange befestigt ist, wobei ein Halteelement ein größere maximale Halte
kraft aufweist als das andere. So kann man vorsehen, daß das Halteelement, das
in Öffnungsrichtung einer Tür die Blockierkräfte des Kolbens an der Kolbenstange
aufnimmt, schwächer ausgelegt ist als das andere Halteelement, damit bei einem
Unfall zwar mit nennenswertem Kraftaufwand eine Fahrzeugtür geöffnet werden
kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wirkt ab einer definierten Hublage
eine Dämpfungseinrichtung auf die Hubbewegung des Kolben-Zylinderaggregates
einwirkt. Außerhalb des Aggregates sind keine Anschläge o. ä. mehr notwendig.
Dabei wird die Dämpfung von einem mechanisch-hydraulischen Druckanschlag
erzeugt wird.
Des weiteren ist vorgesehen, daß die Dämpfeinrichtung die Geschwindigkeit der
Hubbewegung drosselt, daß die während der Hubbewegung geöffneten Einzel
ventile die Schließposition einnehmen und damit das Kolben-Zylinderaggregat
blockiert ist. Folglich wird nicht nur eine Dämpfung erreicht, sondern auch ohne
Einsatz von teuerer Elektronik auf die Schaltstellung der Ventile Einfluß genom
men.
Um ein Zurückschnellen der Tür oder auch einer anderen Einrichtung zu verhin
dern weist der Druckanschlag eine Druckanschlagfeder auf, deren maximale Vor
spannkraft kleiner ist als die zum Überwinden der Blockierung der Ventileinrich
tung notwendigen Betätigungskraft.
Um eine möglichst präzise Dämpfkraft zu erreichen ist der Druckanschlag bis auf
einen Dämpfquerschnitt mittels Dichtungen während des Dämpfbetriebes hydrau
lisch dicht ist.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Beispielhafte Einbausituation
Fig. 2-5c Verschiedene Ausführungsvarianten der Erfindung im Schnitt
Fig. 6 Kolben-Zylinderaggregat in Gesamtdarstellung
Fig. 7 Einbausituation bei einer seitlichen Fahrzeugtür
Fig. 8 Kolben-Zylinderaggregat mit einer Dämpfungseinrichtung.
Die Fig. 1 zeigt stilisiert ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Fahrzeugheckklappe 3, die
um eine quer zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtete Schwenkachse 5 beweglich
angeordnet ist. Zur Unterstützung der Öffnungsbewegung ist zwischen einer
Fahrzeugkarosserie und der Fahrzeugheckklappe ein Kolben-Zylinderaggregat 7
über Anschlußorgane 9; 11 beweglich angelenkt. Das Kolben-Zylinderaggregat
umfaßt einen Zylinder 13 und eine darin axial beweglich Kolbenstange 15, wobei
jeweils ein Bauteil an der Fahrzeugkarosserie und ein Bauteil an der Fahrzeug
heckklappe angreift, so daß eine Bewegung der Fahrzeugheckklappe synchron
mit einer Ein- oder Ausfahrbewegung der Kolbenstange abläuft. Der Einsatz des
Kolben-Zylinderaggregates beschränkt sich nicht nur auf Fahrzeugheckklappen,
sondern kann auf andere Anwendungen, z. B. Fahrzeugtüren, übertragen werden.
Ein erstes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 2a und 2b dargestellt, wobei
sich die Darstellung auf den Teil des Kolben-Zylinderaggregats 7 beschränkt, der
einen Kolben 17 an der Kolbenstange 15 aufweist.
Der Kolben 17 bildet das Gehäuse für eine Ventileinrichtung 19, die die stufenlo
se hydraulische Blockierung des Kolben-Zylinderaggregates 7 ermöglicht, indem
eine Fluidenverbindung 21 zwischen den durch den Kolben mit dem Kolben
ring 17b separierten Arbeitsräumen 23; 25 willkürlich geschaltet werden kann.
Dazu verfügt die Ventileinrichtung über ein erstes Schließventil 27, das einen
Ventilschließkörper 29 aufweist, der von einem Ventilring gebildet wird und in
einer Ventilhülse 31, die einen Abschnitt des Kolbens bildet, axial beweglich ge
lagert ist. Dabei liegt der Ventilschließkörper an einer Haltefläche 33 eines Schie
bers 35 an. Der Schieber ist auf einer Führungshülse 37 axial beweglich ange
ordnet und wird von einer Schließfeder 39 axial vorgespannt. Die Schließfeder
wiederum stützt sich an einem Deckel 41 ab, der mit dem Kolben das Gehäuse
bildet. Die Ventileinrichtung ist spiegelbildlich zum ersten Ventilschließkörper 29
aufgebaut, so daß eine Blockierfunktion für beide Durchströmungsrichtungen der
Fluidenverbindung 21 möglich ist.
Die Fig. 2a zeigt die Ventileinrichtung in der Blockierstellung. Der Ventilschließ
körper 29 des ersten Schließventils 27 befindet sich im mittleren Teil der Ventil
hülse 31 im Dichtflächenbereich 43 . Ausgehend von dem Dichtflächenbereich
schließt sich eine Drosseleinrichtung 45 auf einer Abströmseite des ersten
Schließventils 27 an. Die Drosseleinrichtung besteht aus einer Anzahl von Nu
ten 45 unterschiedlicher Länge, um mit zunehmendem Verstellweg des Ventil
schließkörpers 29 einen größeren Durchströmungsquerschnitt freizugeben. In der
Fig. 3 ist der Rohrkörper 17a des Kolbens als Einzelteil dargestellt und läßt die
Nuten 45' erkennen.
Die Ventileinrichtung 19 umfaßt zwei Schließventile 27; 47 bzw. 27; 47' die in
Reihe angeordnet sind, wobei das zweite Schließventil 47; 47' erst dann öffnet,
wenn das erste schon auf Durchlaß geschaltet ist. Auch das zweite Schließven
til 47; 47' verfügt über einen Ventilschließkörper 49; 49', der als ein elastischer
Ringkörper ausgeführt ist. Der elastische Ringkörper ist auf einer zylindrischen
Ventilsitzfläche 51; 51' aufgespannt und kann sich einseitig an einem
Flansch 53; 53' des Schiebers 35; 35' des zweiten Einzelventils 47; 47' ab
stützen.
Der zylindrischen Ventilsitzfläche 51; 51' ist eine weitere Ventilsitzflä
che 55; 55' geringeren Durchmessers dem Flansch gegenüberliegend ausge
führt. Die weitere Ventilsitzfläche ist konisch ausgeformt, damit bei einer Axial
bewegung aus Richtung des Flansches 53; 53' keine Absätze zu überwinden
sind.
Auch dem zweiten Schließventil ist auf der Abströmseite eine Drosseleinrichtung
nachgeschaltet, die aus Schlitzen 57; 57' im Rohrkörper 17a des Kolbens be
steht. Damit soll verhindert werden, daß der volle Staudruck, der auf das erste
Schließventil einwirkt, ungehindert über das zweite Schließventil 47; 47' strö
men und Geräusche verursachen kann.
Bei der Ventileinrichtung 19 soll aus Gründen des Bedienungskomforts eine ge
stufte Ventilauslösekraft eingesetzt werden. Dazu sind an den beiden Schließ
ventilen 27; 47; 47' unterschiedlich große druckbeaufschlagte Flächen vorgese
hen. Bei dem ersten Schließventil 27 ist die druckbeaufschlagte Fläche dem Flä
cheninhalt des Ventilringes gleichzusetzen, im folgenden ARing genannt. Das zwei
te Schließventil 47; 47' verfügt über eine wesentliche größere druckbeauf
schlagbare Fläche, die sich aus dem Kreisring des Schiebers 35; 35' mit dem
Ventilschließkörper 49; 49' ergibt, im weiteren ASchieber bezeichnet. Die Fläche
ASchieber ist deutlich größer, so daß die wirksamen Offenhaltungskräfte am zwei
ten Schließventil um ein Vielfaches höher sind als die Betätigungskräfte am er
sten Schließventil, wobei die Betätigungskräfte nur einen kurzen Moment aufge
bracht werden müssen und dann eine komfortable Benutzung vorliegt.
In der Fig. 2b wird eine Bewegung der Kolbenstange 15 in Pfeilrichtung nach
links angenommen. Das Druckniveau im linken Arbeitsraum 23 wird zwangsläufig
steigen. Durch Öffnungen 59' im linken Deckel 41' des Kolbens kann das Medi
um, in der Regel Öl, aus dem Arbeitsraum 23 in den Kolben einströmen und wirkt
dabei auf den Schieber 35' des linken zweiten Schließventils 47' in Schließrich
tung. Ein Anschlag 61' begrenzt die Einfahrbewegung des Schiebers im Kolben.
An der dem Ventilring zugewandten Seite verfügt der Schieber 35 über Strö
mungsausnehmungen 63', die das Medium bis an den Ventilring gelangen läßt.
Der Ventilring wird durch den Druck von der Ventilsitzfläche 51' geschoben,
wodurch ein Spalt 65' frei gegeben wird, der das Medium auf den ersten Ventil
schließkörper 29 treffen läßt. Es baut sich ein Staudruck an der Fläche ARing auf,
der gegen die Kraft der Schließfeder 39 den Schieber 35 zusammen mit dem
Ventilschließkörper 29 in Richtung des Arbeitsraum 25 bewegt. Sobald der erste
Ventilschließkörper 29 seine Ausgangslage verläßt, kann über die durch Nu
ten 45' unterschiedlicher Länge gebildete Drosseleinrichtung Medium in die Flui
denverbindung 21 einströmen, wobei ein merklicher Druckunterschied aufgebaut
wird, so daß der zweite Ventilschließkörper 49 mit einem geringeren Staudruck
beaufschlagt wird.
Der Staudruck auf die Fläche ASchieber innerhalb der Fluidenverbindung 21 bewegt
den Schieber 35 weiter nach rechts, bis der zweite Ventilschließkörper 49 in den
Bereich der weiteren Drosseleinrichtung gelangt, die von den Schlitzen 57 gebil
det wird. Aufgrund der großen Fläche ASchieber reicht auch ein geringerer Stau
druck aus, um den Schieber während einer Kolbenstangenbewegung geöffnet zu
halten, so daß die Betätigungskraft an der Klappe gering ist.
Sobald die Kolbenstange 15 relativ zum Zylinder 13 stillsteht, liegt auch kein
Staudruck am ersten und zweiten Schließventil an. Es stellt sich ein Druckaus
gleich ein, der den Schieber 35 des zweiten Schließventils 47 aufgrund der Fe
derkraft der Schließfeder 39 wieder in seine Ausgangslage bewegen läßt. Mit der
Schieberbewegung in Richtung des Dichtflächenbereichs 43 des ersten Schließ
ventils 27 wird der erste Ventilschließkörper 29 von der Haltefläche 33 des
Schiebers 35 in den Dichtflächenbereich 43 verschoben, so daß das erste
Schließventil 27 seine Blockierstellung einnimmt. Damit ist die gesamte Venti
leinrichtung 19 blockiert.
Bei einer umgekehrter Kolbenstangenbewegung, bei der sich der Arbeitsraum 25
verkleinert, erfolgt die Einströmung in den Kolben 17 genau wie bereits beschrie
ben. Der Ventilring sitzt im Dichtflächenbereich 43 und fungiert auch für diese
Durchströmungsrichtung als erster Ventilschließkörper. Abweichend liegt aber im
linken zweiten Schließventil 47' noch der zuvor beschriebe Spalt 65' aufgrund
der umgekehrten Einströmrichtung aus Arbeitsraum 23 vor, der jedoch schon bei
einer geringen Durchströmung des ersten Schließventils 27 von dem Ventil
schließkörper 49' des zweiten Schließventils 47' verschlossen wird und der
zweite Ventilschließkörper 49 auf die Ventilsitzfläche 51' verschoben wird.
Die Fig. 4a und 4b zeigen eine Ventileinrichtung 19 mit dem Funktionsprinzip
nach den Fig. 2a und 2b. So werden ebenfalls zwei Schließventile 27; 47 in
Reihe angesteuert, wobei ein Staudruck auf unterschiedlich große druckbeauf
schlagbare Flächen ASchieber und ARing trifft.
Ein Unterschied zu den Fig. 2a und 2b besteht darin, daß die Schieber 35; 35'
direkt auf einem Zapfen der Kolbenstange 13 geführt sind. Des weiteren verfügt
der Ventilschließkörper 49; 49' des jeweils zweiten Schließventils über eine ein
zige, aber verlängerte Ventilsitzfläche 51, so daß die Ventilschließkörper in radialer
Richtung keine Deformierungen mehr unterzogen werden.
Ein grundsätzliches Problem bei Schiebern liegt immer dann vor, wenn diese in
einen Hohlraum eingeschoben oder herausbewegt werden. Es sollte vermieden
werden, daß ein Staudruck oder ein Unterdruck entsteht, der die Schieberbewe
gung hemmt. Deshalb verfügt die Ventileinrichtung 19 über ein Rückschlagven
til 67; 67', das eine Druckausgleichsverbindung 69; 69' zu- oder abschaltet.
Das Rückschlagventil wird von dem Kolbenring 17b des Kolbens gebildet, der die
beiden Arbeitsräume 23; 25 hydraulisch trennt. Der Kolbenring ist innerhalb einer
Kolbenringnut 71 geführt, wobei die Kolbenringnut Taschen 73; 73' aufweist, in
die die Druckausgleichsverbindungen 69; 69' münden. Die Taschen sind in den
Nutseitenwänden eingearbeitet, so daß der Kolbenring, der elastisch ausgeführt
ist und bei entsprechend angreifenden Reibkräften zwischen dem Zylinder und
dem Kolbenring in eine oder in die Taschen deformiert werden kann und damit
eine der Druckausgleichsverbindungen 69; 69' öffnet oder verschließt.
Eine weitere Maßnahme, um keine Unterdrücke in der Fluidenverbindung 21 auf
kommen zu lassen ist darin zu sehen, daß die verlängerten Ventilsitzflä
chen 51; 51' des jeweils zweiten Schließventiles 47; 47' mindestens einen Ein
stich 75; 75' aufweisen, so daß dann, wenn der Ventilschließkörper 49; 49' mit
dem Einstich 75; 75' in Überdeckung kommt, keine vollständige Dichtwirkung
gegeben ist.
Die Fig. 4a zeigt die Ventileinrichtung 19 im Ruhezustand. In beiden Arbeits
räumen 23; 25 herrscht derselbe Betriebsdruck vor. Das erste Schließventil 27
ist geschlossen und auch die zweiten Schließventile 47; 47' lassen kein Medium
passieren. Des weiteren liegt der Kolbenring 17b in Umfangsrichtung durchgän
gig gleichmäßig in der Kolbenringnut 71.
Gemäß Fig. 4b wird die Kolbenstange nach links in Richtung Arbeitsraum 23 be
wegt, wodurch sich der Druck in diesem Arbeitsraum erhöht. Das unter Druck
stehende Medium strömt über Öffnungen 59' im Deckel 41' in die Ventileinrich
tung ein. Der linke Schieber 35' liegt aufgrund des wirksamen Staudrucks und
der Federkraft der Schließfeder 39' mit seinem Anschlag 61' am Rohrkör
per 17a des Kolbens an. Ein geringfügiger Leckstrom kann in eine Ventilschließ
körpernut 77' eindringen und den Ventilschließkörper 49 an die Rückseite des
Anschlages 61' anlegen. Die Stellung dieses Ventilschließkörpers ist aber für
diese Anströmrichtung nicht von Bedeutung.
Mit der Kolbenstangenbewegung wird eine Reibkraft zwischen dem Kolben
ring 17b und dem Innendurchmesser des Zylinders 13 wirksam, der den Kolben
ring im Bereich der Taschen 73 elastisch verformt, wodurch die Druckausgleichs
verbindungen 69 vom Kolbenring verschlossen werden.
Das einströmende Medium wird in Richtung des Innendurchmessers des Schie
bers 35' abgelenkt und mittels Längskanäle 79', siehe Fig. 4b, in Richtung des
ersten Schließventils 27 weitergeleitet. Am Schieber 35' ist die dem Schließkör
per 29 des ersten Schließventils 27 zugewandte Stirnfläche 33' schräg ausge
bildet, damit der Schließkörper eine definierte Betriebsstellung einnimmt, aber auf
der anderen Seite eine Ringkammer 81' vorliegt, in der sich ein Staudruck auf
bauen kann, der den Ventilschließkörper 29 des ersten Schließventils 27 axial
verschieben kann.
Bei einer Verschiebebewegung des ersten Ventilschließkörpers 27 bewegt sich
dieser aus dem Dichtflächenbereich 43, so daß Medium übertreten kann, wobei
unterschiedlich lange Nuten 45' jenseits des Dichtflächenbereichs eine Drosse
leinrichtung bilden, die den Druckabbau vornehmen. Es baut sich trotzdem in der
Fluidenverbindung 21 ein Staudruck auf. Gleichzeitig wird durch den unmittelba
ren Kontakt zum Schieber 35 dieser synchron mitbewegt. Der Ventilschließkör
per 49 des rechten zweiten Schließventils 47 steht unter einer Vorspannung zum
Innendurchmesser des Rohrkörpers 17a, wodurch eine permanente Reibkraftver
bindung vorliegt. In dieser Bewegungsphase des zweiten Schließventils 47 befin
det sich der Ventilschließkörper 49 des zweiten Schließventils, durch die Reib
kraft festgehalten im Bereich des Einstichs 75, auf der Ventilsitzfläche 51. Es
kann eine nennenswerte Mediummenge übertreten, wobei wiederum ein Druck
abbau erfolgt. Trotz des Übertritts der Mediummenge kann sich in der Fluiden
verbindung 21 ein Staudruck aufbauen. Dabei werden dieselbe Prinzipien hin
sichtlich der druckbeaufschlagten Flächen ARing und ASchieber genutzt, wie bereits
zu Fig. 2a und 2b beschrieben.
Der Staudruck in der Fluidenverbindung 21 läßt den Schieber den Ventilschließ
körper 49 weiter in Richtung des Arbeitsraums 25 bewegen. Der Einstich 75 in
der Ventilsitzfläche 51 steht in dieser Bewegungsphase nicht mehr zur Verfü
gung, da der Ventilschließkörper 49 des zweiten Schließventils seine dargestellte
Position eingenommen hat. Aber mittlerweile befindet sich der Schieber im Be
reich der Schlitze 57 im Rohrkörper 17a, die einen gedrosselten Mediumübertritt
ermöglichen. Relativ geringe Staudrücke halten den Schieber in der geöffneten
Position. Der stufenweise Druckabbau läßt erst gar keine Geräusche auftreten.
Sobald die Kolbenstangenbewegung aussetzt, will sich ein Druckausgleich zwi
schen den Arbeitsräumen 23; 25 einstellen. Die elastische Verformung des Kol
benringes 17b läßt diesen wieder in seine entspannte Lage zurückbewegen, wo
durch die Druckausgleichsverbindung(en) 69 wieder freigegeben werden/wird.
Nun besteht eine direkte Verbindung zwischen der Fluidenverbindung 21 über die
Druckausgleichsverbindung 69, einem unvermeidlichen Spalt 83 zwischen dem
Rohrkörper 17a und dem Zylinder 13 zum Arbeitsraum 25, so daß sich auch ein
Druckausgleich zwischen der Fluidenverbindung 21 und dem Arbeitsraum 25 ein
stellen kann. Folglich kann der Schieber 35 von der Schließfeder 39 zuverlässig
in seine Ausgangsposition zurückgeschoben werden.
Da beide Schieber 35; 35' identisch ausgeführt sind, ist eine Blockierung nach
einer Kolbenstangenbewegung in entgegengesetzter Richtung mit dem linken
zweiten Schließventil 47' exakt nachzuvollziehen, wie bereits beschrieben. Man
kann aber unterschiedliche Federkräfte bei den Schließfedern 39; 39' vorsehen,
um die notwendigen Staudruckkräfte den Erfordernissen anzupassen.
Die Fig. 5a und 5b stellen wiederum eine Abwandlung von den Fig. 4a und
4b dar. Der wesentliche funktionale Unterschied zwischen den beiden Varianten
der Fig. 4 und 5 liegt darin, daß der Ventilschließkörper 49; 49' des jeweils
zweiten Schließventils 47; 47' innerhalb einer Ringnut 85; 85' keine axiale oder
radiale Bewegungen ausführen muß bzw. kann. Als Ersatz für die Funktion
"Vermeidung von Unterdruck in der Fluidenverbindung 21" dient eine weitere
Druckausgleichsverbindung 87; 87', die im Schieber 35; 35' ausgeführt ist und
ein zur Fluidenverbindung 21 hin öffnendes Rückschlagventil in Form einer Kipp
scheibe 89; 89' aufweist, die zwischen zwei Begrenzungsanschlägen am Schie
ber durch Druckbeaufschlagung geschaltet wird.
In der Ruhestellung nach der Fig. 5a ist das erste Schließventil 27 und die beiden
zweiten Schließventile 47; 47' sowie die Rückschlagventile mit der Kippschei
be 89; 89' zwischen der Fluidenverbindung 21 und den Arbeitsräumen 23; 25
geschlossen. Die erste Druckausgleichsverbindung 69; 69', die vom Kolbenring
geschaltet wird, ist geöffnet.
Bei einer Kolbenstangenbewegung in Pfeilrichtung strömt das Medium größten
teils in den topfförmig ausgebildeten Schieber 35' und gelangt bis zum ersten
Schließventil 29. Gleichzeitig strömt aber auch ein geringerer Teil des Mediums in
den Spalt 83' zwischen dem Rohrkörper 17a und dem Zylinder 13 bis zum Kol
benring 17b und über die Druckausgleichsverbindung 69' an das Rückschlag
ventil mit der Kippscheibe 89' für die weitere Druckausgleichsverbindung 87'.
Aufgrund der unterschiedlich großen druckbeaufschlagten Flächen an diesem
Rückschlagventil wird es in der geschlossenen Position gehalten. Dabei ist es für
die Funktion des rechten zweiten Schließventils 47 unerheblich, ob das Rück
schlagventil am linken Schieber 35' geöffnet oder geschlossen ist.
Mit der Kolbenstangenbewegung werden die Druckausgleichsverbindung 69 über
die Sperrstellung des Kolbenringes 17b in den Taschen 73 der Kolbenringnut vom
Arbeitsraum 25 getrennt. Bei einem sich öffnenden ersten Schließventil 27 kann
das über die Nuten 45' im Rohrkörper 17a in die Fluidenverbindung 21 einströ
mende Medium einen zweiten kleineren Staudruck auf das zweite Schließven
til 47 aufbauen. Es entsteht kein nennenswerter Leckverlust. Der auf die druck
beaufschlagte Fläche ASchieber wirksame Staudruck bewegt den Schieber 35 ge
gen die Kraft der Schließfeder 39 zusammen mit dem Ventilschließkörper 49 in
den Bereich der Schlitze 57. Damit öffnet sich auch das zweite Schließventil 47,
wobei ein weiterer Druckabbau durch die als Drosseleinrichtung ausgelegten
Schlitze vorgenommen wird, um all zu große Drucksprünge und damit Geräusche
zu vermeiden.
Zu Beginn der Öffnungsbewegung des ersten Schließventils 27 und des zweiten
Schließventils 47 stellt sich eine Situation ein, wie sie in der Fig. 5c erkennbar
ist. In dem Moment, wenn der Kolbenring 17b die Druckentlastungsverbindun
gen 69 gesperrt hat, der Ventilschließkörper 29 des ersten Schließventils 27 die
Nuten 45 nach dem Ventildichtbereich 43 noch nicht erreicht hat, würde sich in
der Fluidenverbindung 21 ein Unterdruck aufbauen. Dieser Unterdruck wäre für
das Öffnungsverhalten des zweiten Schließventils 47 nachteilig. Deshalb öffnet
das Rückschlagventil 87; 89 der weiteren Druckausgleichsverbindung 89 in die
sem Moment und läßt Medium vom Arbeitsraum 25 in die Fluidenverbindung 21
einströmen. Sobald das erste Schließventil 27 einen Mediumübertritt zuläßt, ver
schließt der Staudruck in der Fluidenverbindung 21 wieder das Rückschlagven
til 87; 89.
Wenn die Kolbenstange nicht mehr bewegt wird, sinkt auch der Staudruck auf
das zweite Schließventil 47, bis die Kraft der Schließfeder 39 größer ist als die
Öffnungskraft des Staudrucks. In diesem Betriebszustand verhält sich die Venti
leinrichtung exakt wie zu den Fig. 4a und 4b beschrieben. Das Rückschlagven
til 87; 89 der zweiten Druckentlastungsverbindung 89 ist dabei geschlossen,
hingegen die erste Druckentlastungsverbindung 69 mit dem vom Kolbenring ge
bildeten Rückschlagventil geöffnet, so daß der Schieber kontrolliert in die Flui
denverbindung 21 einfahren kann, bis die Ruhestellung wieder eingenommen ist.
In der Fig. 6 ist ein Kolben-Zylinderaggregat 7 in seiner Gesamtheit in einer
Schnittzeichnung dargestellt. Die Ventileinrichtung entspricht der Ausführung
nach den Fig. 5a bis 5c. Bei den bisherigen Beschreibungen wurde immer davon
ausgegangen, daß die Blockierfunktion auf der gesamten Hublänge des Kolben-
Zylinderaggregates nutzbar ist. Es gibt aber auch Anwendungen, bei denen die
Blockierfunktion in einem bestimmten Bereich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit
nicht genutzt wird. Dafür weist der Zylinder mindestens eine Bypassnut 91 oder
eine Durchmessererweiterung auf, die eine Verbindung zwischen den beiden Ar
beitsräumen 23; 25 unabhängig von der Betriebsstellung der Ventileinrichtung 19
zulassen.
Wie bereits zu den Fig. 2a und 2b erwähnt, kann der gesamte Kolben 17 mit sei
nen Innenbauteilen als eine Baueinheit unabhängig von der Kolbenstange 13 vor
montiert werden. Die Befestigung des Kolbens erfolgt über ringförmige Halteele
mente 93; 95, die in den Bereich jeweils einer Sicke 97; 99 innerhalb der Kol
benstange 13 gebracht werden. Zwischen den beiden Sicken in der Kolbenstange
ist der Kolben ausgerichtet. Wenn die gewünschte Lage des Kolbens eingenom
men ist, werden die beiden Halteelemente in eine Formschlußverbindung mit der
jeweiligen Sicke verpreßt. Damit ist die axiale Lage des Kolbens festgelegt.
Es ist zu berücksichtigen, daß beispielsweise bei einem Unfall die Blockierfunkti
on der Ventileinrichtung aus unerfindlichen Gründen nicht zu lösen ist. Deshalb
wurde das Halteelement 95, das beispielsweise die Abstützung übernimmt, wenn
die Klappe geöffnet werden muß, abreißt, wenn eine oberhalb der annehmbaren
Betätigungskraft angreifende Losreißkraft eingeleitet wird. In diesem konkreten
Ausführungsbeispiel ist es das Halteelement 95 zwischen dem Kolben 17 und
einem Trennkolben 101.
In der Fig. 6 wird der Trennkolben 101 von einer Schraubendruckfeder 103 vor
gespannt. Es ist aber durchaus sinnvoll, wenn der Raum 105 zwischen dem
Trennkolben und einem Boden 107 des Kolben-Zylinderaggregates mit einem
Druckgas vorgespannt ist, so daß auf eine Stirnfläche der Kolbenstange ein Be
triebsdruck einwirkt, der die Kolbenstange in Ausfahrrichtung bewegt.
Die Fig. 7 zeigt die Einbausituation des Kolben-Zylinderaggregates 7 bei einer
seitlichen Fahrzeugtür 3a, die z. B. an der A-Säule des Kraftfahrzeuges lange
schlagen ist. Bei dieser Anwendung wird die Blockierfunktion vom Kolben-
Zylinderaggregat übernommen. Abweichend zur Anwendung nach der Fig. 1 ist
die vertikalwirkende Gewichtskraft der Fahrzeugtür bei der Betätigung nicht so
ausschlaggebend, da Scharniere die Lagerung der Tür übernehmen. Für die Öff
nungskräfte hat das die Folge, daß mit entsprechendem Schwung die Tür eine
relativ hohe Bewegungsgeschwindigkeit aufnehmen kann, da nur Reibungskräfte
im Lager und die Massenträgheitskraft der Fahrzeugtür überwunden werden müs
sen. In Schließrichtung sind die mechanischen Belastungen nicht so bedeutsam,
da Scharniere 109 und ein nicht dargestelltes Schloß an der B-Säule Kräfte auf
nehmen können.
In Öffnungsrichtung sieht dieselbe Situation deutlich anders aus. Nur die Schar
niere halten die Tür 3a und müßten die Kräfte aufnehmen. Dabei wirken nicht nur
Gewichtskräfte nach unten, sondern viel wichtiger für die Belastung der Schar
niere und insbesondere deren Anbindungspunkte an der Karosserie sind die Mas
senträgkeitskräfte der Fahrzeugtür. Die einfachste Möglichkeit, die Massenkräfte
zuverlässig aufnehmen zu können, besteht darin, die Karosserie an den Anbin
dungspunkten deutlich zu erhöhen. Damit wäre aber eine Gewichtszunahme hin
zunehmen, wobei der Bauraum für eine solche Maßnahme knapp ist.
Die Fig. 8 zeigt ein Kolben-Zylinderaggregat 7 nach der Fig. 6 mit einem Kolben
entsprechend den Fig. 5a bis 5c, wobei die Ausführungsvariante auch den ande
ren beschriebenen gleichen darf.
Das Kolben-Zylinderaggregat 7 verfügt über einen mechanisch-hydraulischen
Druckanschlag 111, der eine Anschlaghülse 113 aufweist, die sich über eine
Druckanschlagfeder 115 an einer Kolbenstangen-Führungseinheit 117 abstützt.
Die Anschlaghülse weist einen umlaufenden Flansch 119 auf, in dem ein Dich
tungsring 121 eingelegt ist, der einen Spalt zwischen der Anschlaghülse 113 und
dem Zylinder 13 abdichtet. Die Innenwandung der Anschlaghülse ist gestuft aus
geführt, wobei eine Absatzfläche 123 ab dem Einsatzpunkt des Druckanschla
ges 111 mit einer Stirnfläche 125 des Halteelementes 93 in Berührung kommt.
Der Durchmesser der Stufe von der Eingangsseite der Anschlaghülse bis zur Ab
satzfläche 123 ist im Verhältnis zum Durchmesser des Halteelementes 93 derart
ausgelegt, daß sich keine nennenswerte Drosselung einstellt. Die eigentliche
Drosselung wird von einer Dämpföffnung 127 in der Anschlaghülse übernom
men. Diese Dämpföffnung verbindet die Rückseite der Anschlaghülse mit der Zu
strömseite in den Kolben 17.
Die Darstellung der Fig. 8 ist im Bezug auf die Baulänge des Kolben-
Zylinderaggregates komprimiert. Selbstverständlich setzt der Druckanschlag nicht
unmittelbar an der Bypassnut 91 an. Der Abstand zwischen der Bypassnut und
dem Einsatzpunkt des Druckanschlages ist auf den jeweiligen Einsatzfall abzu
stimmen.
Bei einer Kolbenstangenbewegung, bei der sich der Arbeitsraum 23 verkleinert,
bewegt sich das Halteelement 93 ab einer definierten Hublage in die gestufte In
nenwandung mit einer nahezu konstanten Geschwindigkeit. Das im Arbeits
raum 23 befindliche Medium, wie bereits beschrieben in der Regel ein hydrauli
sches Fluid, kann durch die geöffneten Ventile 27; 47 des Kolbens strömen. So
bald die Stirnfläche 125 des Halteelementes 93 an der Absatzfläche 123 anliegt,
baut sich aufgrund der Dämpföffnung 127 eine Dämpfkraft auf, die die Ge
schwindigkeit des Kolbens reduziert. Die Stirnfläche 125 und die Absatzfläche
bilden dann eine zumindest dynamisch wirksame Dichtung. Die Dämpfwirkung
wird damit gezielt ausschließlich durch den Querschnitt der Dämpföffnung be
stimmt.
Es kann weiterhin Fluid in den Kolben einströmen, da beim Einsetzpunkt des
Druckanschlages 111 immer noch ein Abstand zwischen dem Deckel 41' und
der Anschlaghülse 113 vorhanden ist.
Mit abnehmender Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens verringert sich auch
die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids durch den Kolben und damit die Stau
drücke an den Ventilen 27, 47. Ist ein Schwellwert für die Staudrücke unter
schritten, so gehen die Ventile 27; 47 in die Blockierstellung (s. Fig. 5a).
Zwangsläufig bleibt der Kolben, die Kolbenstange und damit auch die Fahrzeugtür
stehen, wobei der gesamte Vorgang nicht abrupt, sondern durch die Dämpfwir
kung der Dämpföffnung so kontinuierlich abläuft, daß die Krafteinleitung in die
Fahrzeugkarosserie ein sicher beherrschbares Niveau einnimmt. Die sich in Blockierstellung
befindlichen Ventile 27; 47' verhindern auch, daß die Fahrzeugtür
zurückschnellen kann. In diesem Zusammenhang soll festgestellt werden, daß die
Federkraft der Druckanschlagfeder 115 nur so gering ist, daß der Druckanschlag
gegen die Reibkräfte zwischen der Dichtung 121 und dem Zylinder 13 in seine
Ausgangsstellung zurückbewegt werden kann, aber keine nennenswerte Kraft
auf die Kolbenstange ausüben kann.
Claims (23)
1. Kolben-Zylinderaggregat, umfassend einen Zylinder, der von einem Kolben an
einer Kolbenstange in zwei Arbeitsräume unterteilt wird, wobei zwischen den
beiden Arbeitsräumen eine Fluidenverbindung vorliegt, die mittels einer Ven
tileinrichtung blockierbar ist, wobei die Ventileinrichtung mindestens zwei in
Reihe angeordnete Einzelventile mit jeweils einer Ventilein- und -abströmseite
aufweist, die in Folge öffnen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Strömungsweg zwischen den Einzelventilen (27; 47; 47') eine Dros
seleinrichtung (45') angeordnet ist, die eine Druckreduzierung zwischen der
Ventilabströmseite des ersten Einzelventils (27) zur Ventileinströmseite des
folgenden Ventils (47; 47') aufweist, wobei die Drosseleinrichtung mit zu
nehmendem Öffnungsgrad des ersten Einzelventils (27) an Wirkung abnimmt
und im selben Maß die Druckbeaufschlagung des folgenden Einzelven
tils (47, 47') an der Ventileinströmseite zunimmt, wobei das erste Einzel
ventil (27) einen Ventilschließkörper (29) aufweist, der in Öffnungsrichtung
an einer Haltefläche (33) eines Schiebers (35; 35') anliegt, der wiederum mit
einem zweiten Ventilschließkörper (49; 49') in Wirkverbindung steht, so daß
eine Öffnungsbewegung des erstens Ventilschließkörpers (29) auf den zwei
ten Ventilschließkörper (49; 49') übertragen wird.
2. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem weiteren Einzelventil (47; 47') auf der Abströmseite eine Dros
seleinrichtung (57) nachgeschaltet ist.
3. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Ventilschließkörper (29) von einem Ventilring gebildet wird, der
in einer Ventilhülse (31) axial beweglich angeordnet ist.
4. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilhülse (31) die wegabhängige wirksame Drosseleinrich
tung (45') aufweist, die von dem ersten Ventilschließkörper (29) angesteuert
wird.
5. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosseleinrichtung (45') zwischen dem ersten und dem folgenden
Schließventil (27; 47; 47') durch mindestens eine Nut (45') in der Ventilhül
se (31) ausgeführt ist.
6. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Nuten (45') unterschiedlicher Länge eingesetzt werden.
7. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventileinrichtung (19) zwei Durchströmungsrichtungen aufweist und
jeweils blockierbar ausgeführt ist.
8. Kolben-Zylinderaggregat nach den Ansprüchen 1 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Schließventil (27) für beide Durchströmungsrichtungen einge
setzt wird.
9. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (17) als ein Rohrkörper (17a) ausgeführt ist, in dem minde
stens ein Schieber (35; 35') angeordnet ist, wobei an mindestens einem En
de des Rohrkörpers ein Deckel (41; 41') befestigt ist, so daß der Kolben eine
vormontierbare Baueinheit darstellt.
10. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilschließkörper (49; 49') des zweiten Schließventils (47; 47')
als ein radial elastischer Ringkörper ausgeführt ist, der mit einer zylindrischen
Ventilsitzfläche (51; 51') zusammen wirkt, wobei die Ventilsitzflä
che (51; 51') für die geöffnete Schaltstellung einen anderen Durchmesser
aufweist als die Ventilsitzfläche (55; 55') für die blockierte Schaltstellung.
11. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilschließkörper (49; 49') des zweiten Schließventils (47; 47')
axial schwimmend gelagert ist und in Abhängigkeit angreifender Kräfte zwi
schen den Ventilsitzflächen (51; 55; 51'; 55') bewegt wird.
12. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (35; 35') des zweiten Schließventils (47; 47') innerhalb
der Fluidenverbindung (21) zwischen dem ersten und dem weiteren Schließ
ventil (27; 47; 47') bewegt wird, wodurch sich die Fluidenverbindung in
ihrer Größe verändert, wobei die Fluidenverbindung (21) eine Druckaus
gleichsverbindung (69; 69'; 75; 75'; 87; 87') aufweist, die von einem Rück
schlagventil geschaltet wird.
13. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Ventilschließkörper (49; 49') das Rückschlagventil für die
Druckausgleichsverbindung (75; 75') bildet, indem über die axiale Beweg
lichkeit des zweiten Ventilschließkörpers (49; 49') eine Strömungsverbin
dung zwischen dem benachbarten Arbeitsraum (23; 25) und der Fluidenver
bindung (21) gesteuert wird.
14. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückschlagventil für die Druckausgleichsverbindung (87; 87') von
einer Kippscheibe (89; 89') gebildet wird, indem über deren axiale Beweg
lichkeit eine Strömungsverbindung zwischen dem benachbarten Arbeits
raum (23; 25) und der Fluidenverbindung (21) gesteuert wird.
15. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (17) einen Kolbenring (17b) aufweist, der die beiden Arbeits
räume (23; 25) voneinander trennt, wobei der Kolbenring elastisch ausge
führt und in Querrichtung partiell verformbar ist, wodurch die Druckaus
gleichsverbindung (69; 69') zwischen der Fluidenverbindung (21) und dem
Arbeitsraum (23; 25) mit dem geringeren Momentandruck gesteuert wird.
16. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenring (17b) in einer Kolbenringnut (71) geführt ist, die im Be
reich der Staudruckverbindungen (69; 69') Taschen (73; 73') aufweist, in
die sich der Kolbenring bewegen kann.
17. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (17) über mindestens ein Halteelement (93; 95) an der Kol
benstange (13) befestigt ist, wobei sich das Halteelement bei einer Kraftein
leitung oberhalb einer Normalbetriebskraft löst und die Blockierwirkung der
Ventileinrichtung (19) aufgehoben ist.
18. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (17) von zwei Halteelementen (93; 95) an der Kolbenstan
ge (13) befestigt ist, wobei ein Halteelement (93) eine größere maximale Hal
tekraft aufweist als das andere.
19. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ab einer definierten Hublage eine Dämpfungseinrichtung (113) auf die
Hubbewegung des Kolben-Zylinderaggregates (7) einwirkt.
20. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfung von einem mechanisch-hydraulischen Druckanschlag (113)
erzeugt wird.
21. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfeinrichtung die Geschwindigkeit der Hubbewegung drosselt,
daß die während der Hubbewegung geöffneten Einzelventile (27; 47; 47')
die Schließposition einnehmen und damit das Kolben-Zylinderaggregat blockiert
ist.
22. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckanschlag (111) eine Druckanschlagfeder (115) aufweist, deren
maximale Vorspannkraft kleiner ist als die zum Überwinden der Blockierung
der Ventileinrichtung (19) notwendigen Betätigungskraft.
23. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckanschlag (111) bis auf einen Dämpfquerschnitt (117) mittels
Dichtungen (121; 123; 125) während des Dämpfbetriebes hydraulisch dicht
ist.
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
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