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Die
Erfindung betrifft ein Kolben-Zylinderaggregat entsprechend dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus
der
DE 43 26 968 A1 ist
ein Feststeller zum Feststellen relativ zueinander beweglicher Objekte
bekannt. Derartige Feststeller werden u. a. bei Fahrzeugtüren oder
Klappen eingesetzt, die einerseits leicht betätigbar sein sollen, aber auch
sicher die auftretende Last tragen sollen. Ein Vorteil eines Feststellers
nach der
DE 43 26 968
A1 liegt darin, daß die
Haltefunktion hubunabhängig
möglich
ist. Andere Aggregattypen erlauben eine Haltefunktion nur in einem
bestimmten Öffnungsbereich
der Fahrzeugtür
oder Klappe oder nur in fest vorgegebenen Raststufen.
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Ein
Problem des stufenlos blockierbaren Aggregates liegt darin, daß wahrnehmbare
Schaltgeräusche
auftreten, die es in dieser Form bei bisherigen Ausführungsformen
mit definierter Blockierstellung nicht gab und einen Komfortmangel
darstellen.
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Die
DE 44 31 626 A1 offenbart
einen Türfeststeller,
der eine Vorrichtung aufweist, die beim Öffnen eines Ventils die dabei
entstehenden Schaltgeräusche
vermindern kann. Hierzu ist im Kolben eine keilförmige Nut angeordnet, die von
einem Dichtungsring überfahren
werden kann und ein kontinuierliches Anwachsen des Fluidenstroms
ermöglicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kolben-Zylinderaggregat derart
weiterzubilden, daß die
aus dem Stand der Technik bekannten Geräuschprobleme gelöst sind,
die aufgewendete Betätigungskraft
möglichst
konstant ist und eine komfortablere Bedienung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
indem dem Ventilring auf seiner Rückseite ein Federelement beigeordnet
ist, dessen Federrate kleiner ist als die der Schließfeder.
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Es
wird eine gezielte Abstimmung des Staudruckes zwischen den Einzelventilen
vorgenommen, damit keine Druckspitzen auftreten, die zu einer heftigen
Ventilbewegung führen,
die wiederum als Geräusche
unangenehm hörbar
sind.
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Praktisch
sind die Einzelventile auch mechanisch in Reihe angeordnet, da sie
jeweils in dieselbe Richtung öffnen.
Für das
zweite Einzelventil kann man deshalb einen etwas verlängerten
Dichtbereich ausgestalten, so daß die gesamte Ventileinrichtung nicht
so längentoleranzempfindlich
in ihrem Betriebsverhalten ist.
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So
besteht die vorteilhafte Möglichkeit,
daß dem
weiteren Einzelventil auf der Abströmseite eine Drosseleinrichtung
nach geschaltet ist. Es findet ein kontrollierter Druckabbau statt,
der eventuelle Geräusche
minimiert, da wiederum kein plötzliches Öffnen des
zweiten Einzelventils mit einer 0/1-Charakteristik vorliegt.
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Des
weiteren weist die Ventilhülse
die wegabhängige
wirksame Drosseleinrichtung auf, die von dem Ventilschließkörper angesteuert
wird. Dabei ist die Drosseleinrichtung zwischen dem ersten und dem
folgenden Schließventil
durch mindestens eine Nut in der Ventilhülse ausgeführt. Es können mehrere Nuten unterschiedlicher
Länge eingesetzt
werden, so daß ein
kontinuierlicher Druckabbau vollziehen kann.
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Im
Hinblick auf eine universelle Einsetzbarkeit des Kolben-Zylinderaggregats
weist die Ventileinrichtung zwei Durchströmungsrichtungen auf und ist
jeweils blockierbar ausgeführt.
Man stelle sich ein Fahrzeug vor, dessen Heckklappe für eine herausragende
Last stets geöffnet
sein muß.
Wegen der Blockierfunktion in beide Richtungen kann auf eine zusätzliche
Sicherungsmaßnahme
verzichtet werden. Dabei wird auch das erste Schließventil
für beide Durchströmungsrichtungen
eingesetzt.
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Um
den Montageaufwand zu begrenzen, ist der Kolben als ein Rohrkörper ausgeführt, in
dem mindestens einer der Schieber angeordnet ist, wobei an mindestens
einem Ende des Rohrkörpers
ein Deckel befestigt ist, so daß der
Kolben eine vormontierbare Baueinheit darstellt. Der innerhalb des
Rohrkörpers
geführte
Schieber ist keinen Querkräften
aufgrund mechanischer Belastungen ausgesetzt, so daß eine reibungsarme
Bewegung möglich
ist.
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Vorteilhafterweise
ist der Ventilschließkörper des
zweiten Schließventils
als ein radial elastischer Ringkörper
ausgeführt,
der mit einer zylindrischen Ventilsitzfläche zusammen wirkt, wobei die
Ventilsitzfläche
für die
geöffnete
Schaltstellung einen anderen Durchmesser aufweist als die Ventilsitzfläche für die blockierte
Schaltstellung. So ist der Ventilschließkörper axial schwimmend gelagert
und wird in Abhängigkeit
angreifender Kräfte
zwischen den Ventilsitzflächen
bewegt.
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Um
eine ungehinderte Bewegung des Schiebers zu gewährleisten, wird der Schieber
des zweiten Schließventils
innerhalb der Fluidenverbindung zwischen dem ersten und dem weiteren
Schließventil bewegt,
wodurch sich die Fluidenverbindung in ihrer Größe verändert, wobei die Fluidenverbindung
mindestens eine Druckausgleichsverbindung aufweist, die von einem
Rückschlagventil
geschaltet wird.
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So
bildet der zweite Ventilschließkörper das Rückschlagventil
für die
Fluidenverbindung, indem über
die axiale Beweglichkeit des Ventilschließkörpers eine Strömungsverbindung
zwischen dem benachbarten Arbeitsraum und der Fluidenverbindung gesteuert
wird. Folglich kann sich kein ungewollter Unterdruck in der Fluidenverbindung
einstellen.
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Ergänzend kann
der Kolben einen Kolbenring aufweisen, der die beiden Arbeitsräume voneinander
trennt, wobei der Kolbenring elastisch ausgeführt und in Querrichtung partiell
verformbar ist, wodurch eine Staudruckverbindung zwischen der Fluidenverbindung
und dem Arbeitsraum mit dem geringeren Momentandruck gesteuert wird.
Somit kann auch ein Staudruck in der Fluidenverbindung zielgerichtet
abgebaut werden, um die Schieberbewegung in Einfahrrichtung in die
Fluidenverbindung nicht zu hemmen.
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In
konstruktiver Ausgestaltungung ist der Kolbenring in einer Kolbenringnut
geführt,
die im Bereich der Staudruckverbindungen Taschen aufweist, in die
sich der Kolbenring bewegen kann. Der Kolbenring ist innerhalb der
Kolbenringnut sicher geführt,
wobei die Taschen die Verformung in Querrichtung begrenzen, damit
abgedichtet wird und eine Materialermüdung ausgeschlossen ist.
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Bei
blockierbaren Kolben-Zylinderaggregaten sollte überlegt werden, welche Folgen
damit verbunden sind, wenn sich die Blockierung beispielsweise bei
einem Unglücksfall
nicht überwinden
läßt. Bei einer
Fahrzeugheck- oder Frontklappe sind keine besonderen Gefahrenmomente
zu berücksichtigen. Wird
hingegen eine seitliche Tür
mit einem erfindungsgemäßen Kolben-Zylinderaggregat
ausgerüstet,
so ist es von besonderem Vorteil, wenn der Kolben über mindestens
ein Halteelement an der Kolbenstange befestigt ist, wobei sich das
Halteelement bei einer Krafteinleitung oberhalb einer Normalbetriebskraft
löst und
die Blockierwirkung der Ventileinrichtung aufgehoben ist. Das Halteelement
stellt somit eine Sollösestelle
dar.
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Es
kann durchaus sinnvoll sein, wenn der Kolben von zwei Halteelementen
an der Kolbenstange befestigt ist, wobei ein Halteelement ein größere maximale
Haltekraft aufweist als das andere. So kann man vorsehen, daß das Halteelement,
das in Öffnungsrichtung
einer Tür
die Blockierkräfte
des Kolbens an der Kolbenstange aufnimmt, schwächer ausgelegt ist als das
andere Halteelement, damit bei einem Unfall zwar mit nennenswertem
Kraftaufwand eine Fahrzeugtür
geöffnet
werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wirkt ab einer definierten
Hublage eine Dämpfungseinrichtung
auf die Hubbewegung des Kolben-Zylinderaggregates einwirkt. Außerhalb
des Aggregates sind keine Anschläge
o. ä. mehr
notwendig. Dabei wird die Dämpfung
von einem mechanisch-hydraulischen Druckanschlag erzeugt wird.
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Des
weiteren ist vorgesehen, daß die
Dämpfeinrichtung
die Geschwindigkeit der Hubbewegung drosselt, daß die während der Hubbewegung geöffneten
Einzelventile die Schließposition
einnehmen und damit das Kolben-Zylinderaggregat blockiert ist. Folglich
wird nicht nur eine Dämpfung
erreicht, sondern auch ohne Einsatz von teuerer Elektronik auf die Schaltstellung
der Venile Einfluß genommen.
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Um
ein Zurückschnellen
der Tür
oder auch einer anderen Einrichtung zu verhindern weist der Druckanschlag
eine Druckanschlagfeder auf, deren maximale Vorspannkraft kleiner
ist als die zum Überwinden
der Blockierung der Ventileinrichtung notwendigen Betätigungskraft.
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Um
eine möglichst
präzise
Dämpfkraft
zu erreichen ist der Druckanschlag bis auf einen Dämpfquerschnitt
mittels Dichtungen während
des Dämpfbetriebes
hydraulisch dicht ist.
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Des
weiteren ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der
Ventilring axial stauchfähig
und radial elastisch ausgeführt
ist, so daß die
durch den Betriebsdruck bedingte axiale Stauchung des Ventilringes
eine erhöhte
radiale Vorspannung im Bereich der Dichtflächen vorliegt, wobei die maximale
Vorspannung des Dichtringes durch die Gegenkraft einer Feder begrenzt
ist. Die Reibkraft des Ventilringes wirkt der Betätigungskraft
entgegen. Schwankungen in der Reibkraft stellen folglich auch Schwankungen
in der Betätigungskraft
dar. Der Betriebsdruck und die Reibkraft wirken ebenfalls in entgegengesetzte
Richtungen, wobei ein erhöhter
Betriebsdruck die Betätigungskraft
unterstützt
und anderseits die Dichtwirkung fördert. Der Betriebsdruck, die
Reibkraft und die Dichtwirkung stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang.
Die maximale Reibkraft wird von der Feder beschränkt, da die Federkraft den
Ventilring abstützt und
damit dem Betriebsdruck entgegenwirkt. Durch den Einsatz von besonderen
Gleitwerkstoffen, wie z. B. PTFE, kann auch ohne direkte radiale
Vorspannmittel eine zuverlässige
Abdichtung am Innen- und am Außendurchmesser
des Ventilringes erreicht werden.
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Im
Hinblick auf eine besonders platzsparende Bauform weist das Federelement
eine bogenförmige
Raumform auf und stellt damit eine Art Tellerfeder dar. Damit sich
zwischen dem Federelement und der Haltefläche des Schiebers keine Volumina
einschließen
können,
ist das Federelement zumindest an einer Stelle mit einem Durchbruch,
beispielswei se einem Schlitz versehen, so daß die Vorder- und Rückseite
des Ventilringes miteinander verbunden sind.
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Bei
einer Ausführungsform
sind mindestens zwei Ventilringe in Reihe angeordnet sind, die nur
mit einem ihrer die Ringform bildenden Durchmesser abdichten und
jeweils eine Ringfläche
der Ventilringe vom Betriebsdruck beaufschlagt wird. Der vorliegende
Spalt kann zusätzlich
zur Kompensation von Wärmedehnungen
verwendet werden.
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Eine
weitere Version zeichnet sich dadurch aus, daß der Ventilring an einer seiner
dichtenden Flächen
eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut aufweist. Dadurch entstehen
unterschiedlich elastische Bereich im Ventilring. So weist die Nut
in Relation zur Dicke des Ventilringes eine Breite auf, daß mindestens
eine elastische Dichtlippe entsteht. Die Nut erweitert sich in Richtung
der Dichtlippe(n). Der Betriebsdruck wirkt in Anströmrichtung
auf eine der Dichtlippen und sorgt für eine entsprechende Vorspannung.
Des weiteren wird die jenseits der Nut befindliche Dichtlippe bei
einer Verschiebebewegung des Ventilringes aufgerichtet und spannt
damit den gesamten Ventilring stärker
vor.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Ventilring
aus zwei Richtungen wechselweise angeströmt und druckbeaufschlagt wird.
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Um
eine richtungsunabhängige
Montage des Ventilringes ausschließen zu können, ist der Ventilring spiegelbildlich
ausgeführt.
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Bei
einer Ausführungsform
weist der Ventilring in Anströmrichtung
eine im wesentlichen konkave Oberflächenform auf, so daß am Ventilring
in Richtung der abzudichtenden Flächen druckbeaufschlagbare Flächen vorliegen.
Unabhängig
oder Kombination dazu kann die Haltefläche am Schieber mindestens
einen in Richtung der vom Ventilring zu dichtenden Flächen ausgerichteten
Flächenbereich
aufweist. Dieser Flächenbereich
wirkt auf die Oberfläche des
Ventilringes wie ein Spannkeil.
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Unabhängig von
den vielfältigen
Querschnittsformen des Ventilringes kann der Ventilring mindestens
eine umlaufende Nut aufweisen, die einen Freiraum definiert, der
zur Kompensation von Wärmedehnungen
dient.
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Anhand
der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
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Es
zeigt:
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1 Beispielhafte
Einbausituation
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2–5c Verschiedene
Ausführungsvarianten
der Erfindung im Schnitt
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6 Kolben-Zylinderaggregat
in Gesamtdarstellung
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7 Einbausituation
bei einer seitlichen Fahrzeugtür
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8 Kolben-Zylinderaggregat
mit einer Dämpfungseinrichtung
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9–15 Verschiedene
Ausführungsformen
eines vorspannbaren Ventilringes
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Die 1 zeigt
stilisiert ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Fahrzeugheckklappe 3,
die um eine quer zur Fahrzeuglängsachse
ausgerichtete Schwenkachse 5 beweglich angeordnet ist.
Zur Unterstützung der Öffnungsbewegung
ist zwischen einer Fahrzeugkarosserie und der Fahrzeugheckklappe
ein Kolben-Zylinderaggregat 7 über Anschlußorgane 9; 11 beweglich
angelenkt. Das Kolben-Zylinderaggregat umfaßt einen Zylinder 13 und
eine darin axial beweglich Kolbenstange 15, wobei jeweils
ein Bauteil an der Fahrzeugkarosserie und ein Bauteil an der Fahrzeugheckklappe
angreift, so daß eine
Bewegung der Fahrzeugheckklappe synchron mit einer Ein- oder Ausfahrbewegung
der Kolbenstange abläuft.
Der Einsatz des Kolben-Zylinderaggregates beschränkt sich nicht nur auf Fahrzeugheckklappen,
sondern kann auf andere Anwendungen, z. B. Fahrzeugtüren, übertragen
werden.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel
ist in den 2a und 2b dargestellt,
wobei sich die Darstellung auf den Teil des Kolben-Zylinderaggregats 7 beschränkt, der
einen Kolben 17 an der Kolbenstange 15 aufweist.
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Der
Kolben 17 bildet das Gehäuse für eine Ventileinrichtung 19,
die die stufenlose hydraulische Blockierung des Kolben-Zylinderaggregates 7 ermöglicht,
indem eine Fluidenverbindung 21 zwischen den durch den
Kolben mit dem Kolbenring 17b separierten Arbeitsräumen 23; 25 willkürlich geschaltet werden
kann. Dazu verfügt
die Ventileinrichtung über ein
erstes Schließventil 27,
das einen Ventilschließkörper 29 aufweist,
der von einem Ventilring gebildet wird und in einer Ventilhülse 31,
die einen Abschnitt des Kolbens bildet, axial beweglich gelagert
ist. Dabei liegt der Ventilschließkörper an einer Haltefläche 33 eines
Schiebers 35 an. Der Schieber ist auf einer Führungshülse 37 axial
beweglich angeordnet und wird von einer Schließfeder 39 axial vorgespannt.
Die Schließfeder
wiederum stützt
sich an einem Deckel 41 ab, der mit dem Kolben das Gehäuse bildet.
Die Ventileinrichtung ist spiegelbildlich zum ersten Ventilschließkörper 29 aufgebaut,
so daß eine
Blockierfunktion für
beide Durchströmungsrichtungen
der Fluidenverbindung 21 möglich ist.
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Die 2a zeigt
die Ventileinrichtung in der Blockierstellung. Der Ventilschließkörper 29 des
ersten Schließventils 27 befindet
sich im mittleren Teil der Ventilhülse 31 im Dichtflächenbereich 43.
Ausgehend von dem Dichtflächenbereich
schließt
sich eine Drosseleinrichtung 45 auf einer Abströmseite des ersten
Schließventils 27 an.
Die Drosseleinrichtung besteht aus einer Anzahl von Nuten 45' unterschiedlicher
Länge,
um mit zunehmendem Verstellweg des Ventilschließkörpers 29 einen größeren Durchströmungsquerschnitt
freizugeben. In der 3 ist der Rohrkörper 17a des
Kolbens als Einzelteil dargestellt und läßt die Nuten 45' erkennen.
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Die
Ventileinrichtung 19 umfaßt zwei Schließventile 27; 47 bzw. 27; 47' die in Reihe
angeordnet sind, wobei das zweite Schließventil 47; 47' erst dann öffnet, wenn
das erste schon auf Durchlaß geschaltet
ist. Auch das zweite Schließventil 47; 47' verfügt über einen
Ventilschließkörper 49; 49', der als ein
elastischer Ringkörper
ausgeführt
ist. Der elastische Ringkörper
ist auf einer zylindrischen Ventilsitzfläche 51; 51' aufgespannt
und kann sich einseitig an einem Flansch 53; 53' des Schiebers 35; 35' des zweiten
Einzelventils 47; 47' abstützen.
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Der
zylindrischen Ventilsitzfläche 51; 51' ist eine weitere
Ventilsitzfläche 55; 55' geringeren Durchmessers
dem Flansch gegenüberliegend
ausgeführt.
Die weitere Ventilsitzfläche
ist konisch ausgeformt, damit bei einer Axialbewegung aus Richtung
des Flansches 53; 53' keine Absätze zu überwinden sind.
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Auch
dem zweiten Schließventil
ist auf der Abströmseite
eine Drosseleinrichtung nachgeschaltet, die aus Schlitzen 57; 57' im Rohrkörper 17a des Kolbens
besteht. Damit soll verhindert werden, daß der volle Staudruck, der
auf das erste Schließventil einwirkt,
ungehindert über
das zweite Schließventil 47; 47' strömen und
Geräusche
verursachen kann.
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Bei
der Ventileinrichtung 19 soll aus Gründen des Bedienungskomforts
eine gestufte Ventilauslösekraft
eingesetzt werden. Dazu sind an den beiden Schließventilen 27; 47; 47' unterschiedlich
große druckbeaufschlagte
Flächen
vorgesehen. Bei dem ersten Schließventil 27 ist die
druckbeaufschlagte Fläche
dem Flächeninhalt
des Ventilringes gleichzusetzen, im folgenden ARing genannt.
Das zweite Schließventil 47; 47' verfügt über eine
wesentliche größere druckbeaufschlagbare
Fläche,
die sich aus dem Kreisring des Schiebers 35; 35' mit dem Ventilschließkörper 49; 49' ergibt, im
weiteren ASchieber bezeichnet. Die Fläche ASchieber ist deutlich größer, so daß die wirksamen Offenhaltungskräfte am zweiten Schließventil
um ein Vielfaches höher
sind als die Betätigungskräfte am ersten
Schließventil,
wobei die Betätigungskräfte nur
einen kurzen Moment aufgebracht werden müssen und dann eine komfortable Benutzung
vorliegt.
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In
der 2b wird eine Bewegung der Kolbenstange 15 in
Pfeilrichtung nach links angenommen. Das Druckniveau im linken Arbeitsraum 23 wird zwangsläufig steigen.
Durch Öffnungen 59' im linken Deckel 41' des Kolbens
kann das Medium, in der Regel Öl,
aus dem Arbeitsraum 23 in den Kolben einströmen und
wirkt dabei auf den Schieber 35' des linken zweiten Schließventils 47' in Schließrichtung.
Ein Anschlag 61' begrenzt
die Einfahrbewegung des Schiebers im Kolben. An der dem Ventilring
zugewandten Seite verfügt
der Schieber 35' über Strömungsausnehmungen 63', die das Medium
bis an den Ventilring gelangen läßt. Der
Ventilring wird durch den Druck von der Ventilsitzfläche 51' geschoben,
wodurch ein Spalt 65' frei
gegeben wird, der das Medium auf den ersten Ventilschließkörper 29 treffen läßt. Es baut
sich ein Staudruck an der Fläche
ARing auf, der gegen die Kraft der Schließfeder 39 den Schieber 35 zusammen
mit dem Ventilschließkörper 29 in
Richtung des Arbeitsraum 25 bewegt. Sobald der erste Ventilschließkörper 29 seine
Ausgangslage verläßt, kann über die
durch Nuten 45' unterschiedlicher
Länge gebildete
Drosseleinrichtung Medium in die Fluidenverbindung 21 einströmen, wobei
ein merklicher Druckunterschied aufgebaut wird, so daß der zweite
Ventilschließkörper 49 mit
einem geringeren Staudruck beaufschlagt wird.
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Der
Staudruck auf die Fläche
ASchieber innerhalb der Fluidenverbindung 21 bewegt
den Schieber 35 weiter nach rechts, bis der zweite Ventilschließkörper 49 in
den Bereich der weiteren Drosseleinrichtung gelangt, die von den
Schlitzen 57 gebildet wird. Aufgrund der großen Fläche ASchieber reicht auch ein geringerer Staudruck
aus, um den Schieber während einer
Kolbenstangenbewegung geöffnet
zu halten, so daß die
Betätigungskraft
an der Klappe gering ist.
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Sobald
die Kolbenstange 15 relativ zum Zylinder 13 stillsteht,
liegt auch kein Staudruck am ersten und zweiten Schließventil
an. Es stellt sich ein Druckausgleich ein, der den Schieber 35 des
zweiten Schließventils 47 aufgrund
der Federkraft der Schließfeder 39 wieder
in seine Ausgangslage bewegen läßt. Mit
der Schieberbewegung in Richtung des Dichtflächenbereichs 43 des
ersten Schließventils 27 wird
der erste Ventilschließkörper 29 von
der Haltefläche 33 des
Schiebers 35 in den Dichtflächenbereich 43 verschoben,
so daß das
erste Schließventil 27 seine
Blockierstellung einnimmt. Damit ist die gesamte Ventileinrichtung 19 blockiert.
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Bei
einer umgekehrter Kolbenstangenbewegung, bei der sich der Arbeitsraum 25 verkleinert,
erfolgt die Einströmung
in den Kolben 17 genau wie bereits beschrieben. Der Ventilring
sitzt im Dichtflächenbereich 43 und
fungiert auch für
diese Durchströmungsrichtung
als erster Ventilschließkörper. Abweichend
liegt aber im linken zweiten Schließventil 47' noch der zuvor
beschriebe Spalt 65' aufgrund
der umgekehrten Einströmrichtung
aus Arbeitsraum 23 vor, der jedoch schon bei einer geringen
Durchströmung
des ersten Schließventils 27 von
dem Ventilschließkörper 49' des zweiten
Schließventils 47' verschlossen
wird und der zweite Ventilschließkörper 49 auf die Ventilsitzfläche 51' verschoben
wird.
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Die 4a und 4b zeigen
eine Ventileinrichtung 19 mit dem Funktionsprinzip nach
den 2a und 2b. So
werden ebenfalls zwei Schließventile 27; 47 in
Reihe angesteuert, wobei ein Staudruck auf unterschiedlich große druckbeaufschlagbare
Flächen
ASchieber Und ARing trifft.
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Ein
Unterschied zu den 2a und 2b besteht
darin, daß die
Schieber 35; 35' direkt
auf einem Zapfen der Kolbenstange 13 geführt sind.
Des weiteren verfügt
der Ventilschließkörper 49; 49' des jeweils
zweiten Schließventils über eine
einzige, aber verlängerte
Ventilsitzfläche 51,
so daß die
Ventilschließkörper in
radialer Richtung keine Deformierungen mehr unterzogen werden.
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Ein
grundsätzliches
Problem bei Schiebern liegt immer dann vor, wenn diese in einen
Hohlraum eingeschoben oder herausbewegt werden. Es sollte vermieden
werden, daß ein
Staudruck oder ein Unterdruck entsteht, der die Schieberbewegung
hemmt. Deshalb verfügt
die Ventileinrichtung 19 über ein Rückschlagventil 67; 67', das eine Druckausgleichsverbindung 69; 69' zu- oder abschaltet.
Das Rückschlagventil
wird von dem Kolbenring 17b des Kolbens gebildet, der die
beiden Arbeitsräume 23; 25 hydraulisch
trennt. Der Kolbenring ist innerhalb einer Kolbenringnut 71 geführt, wobei
die Kolbenringnut Taschen 73; 73' aufweist, in die die Druckausgleichsverbindungen 69; 69' münden. Die
Taschen sind in den Nutseitenwänden
eingearbeitet, so daß der
Kolbenring, der elastisch ausgeführt
ist und bei entsprechend angreifenden Reibkräften zwischen dem Zylinder
und dem Kolbenring in eine oder in die Taschen deformiert werden
kann und damit eine der Druckausgleichsverbindungen 69; 69' öffnet oder
verschließt.
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Eine
weitere Maßnahme,
um keine Unterdrücke
in der Fluidenverbindung 21 aufkommen zu lassen, ist darin
zu sehen, daß die
verlängerten
Ventilsitzflächen 51; 51' des jeweils
zweiten Schließventiles 47; 47' mindestens
einen Einstich 75; 75' aufweisen, so daß dann,
wenn der Ventilschließkörper 49; 49' mit dem Einstich 75; 75' in Überdekkung
kommt, keine vollständige
Dichtwirkung gegeben ist.
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Die 4a zeigt
die Ventileinrichtung 19 im Ruhezustand. In beiden Arbeitsräumen 23; 25 herrscht
derselbe Betriebsdruck vor. Das erste Schließventil 27 ist geschlossen
und auch die zweiten Schließventile 47; 47' lassen kein
Medium passieren. Des weiteren liegt der Kolbenring 17b in
Umfangsrichtung durchgängig
gleichmäßig in der
Kolbenringnut 71.
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Gemäß 4b wird
die Kolbenstange nach links in Richtung Arbeitsraum 23 bewegt,
wodurch sich der Druck in diesem Arbeitsraum erhöht. Das unter Druck stehende
Medium strömt über Öffnungen 59' im Deckel 41' in die Ventileinrichtung
ein. Der linke Schieber 35' liegt
aufgrund des wirksamen Staudrucks und der Federkraft der Schließfeder 39' mit seinem
Anschlag 61' am
Rohrkörper 17a des
Kolbens an. Ein geringfügiger
Leckstrom kann in eine Ventilschließkörpernut 77' eindringen
und den Ventilschließkörper 49 an
die Rückseite
des Anschlages 61' anlegen.
Die Stellung dieses Ventilschließkörpers ist aber für diese
Anströmrichtung
nicht von Bedeutung.
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Mit
der Kolbenstangenbewegung wird eine Reibkraft zwischen dem Kolbenring 17b und
dem Innendurchmesser des Zylinders 13 wirksam, der den Kolbenring
im Bereich der Taschen 73 elastisch verformt, wodurch die
Druckausgleichsverbindungen 69 vom Kolbenring verschlossen
werden.
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Das
einströmende
Medium wird in Richtung des Innendurchmessers des Schiebers 35' abgelenkt und
mittels Längskanäle 79', siehe 4b,
in Richtung des ersten Schließventils 27 weitergeleitet.
Am Schieber 35' ist
die dem Schließkörper 29 des
ersten Schließventils 27 zugewandte
Stirnfläche 33' schräg ausgebildet,
damit der Schließkör per eine
definierte Betriebsstellung einnimmt, aber auf der anderen Seite
eine Ringkammer 81' vorliegt,
in der sich ein Staudruck aufbauen kann, der den Ventilschließkörper 29 des
ersten Schließventils 27 axial
verschieben kann.
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Bei
einer Verschiebebewegung des ersten Ventilschließkörpers 27 bewegt sich
dieser aus dem Dichtflächenbereich 43,
so daß Medium übertreten kann,
wobei unterschiedlich lange Nuten 45' jenseits des Dichtflächenbereichs
eine Drosseleinrichtung bilden, die den Druckabbau vornehmen. Es
baut sich trotzdem in der Fluidenverbindung 21 ein Staudruck auf.
Gleichzeitig wird durch den unmittelbaren Kontakt zum Schieber 35 dieser
synchron mitbewegt. Der Ventilschließkörper 49 des rechten
zweiten Schließventils 47 steht
unter einer Vorspannung zum Innendurchmesser des Rohrkörpers 17a,
wodurch eine permanente Reibkraftverbindung vorliegt. In dieser Bewegungsphase
des zweiten Schließventils 47 befindet
sich der Ventilschließkörper 49 des
zweiten Schließventils,
durch die Reibkraft festgehalten im Bereich des Einstichs 75,
auf der Ventilsitzfläche 51. Es
kann eine nennenswerte Mediummenge übertreten, wobei wiederum ein
Druckabbau erfolgt. Trotz des Übertritts
der Mediummenge kann sich in der Fluidenverbindung 21 ein
Staudruck aufbauen. Dabei werden dieselbe Prinzipien hinsichtlich
der druckbeaufschlagten Flächen
ARing und ASchieber genutzt,
wie bereits zu 2a und 2b beschrieben.
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Der
Staudruck in der Fluidenverbindung 21 läßt den Schieber den Ventilschließkörper 49 weiter in
Richtung des Arbeitsraums 25 bewegen. Der Einstich 75 in
der Ventilsitzfläche 51 steht
in dieser Bewegungsphase nicht mehr zur Verfügung, da der Ventilschließkörper 49 des
zweiten Schließventils seine
dargestellte Position eingenommen hat. Aber mittlerweile befindet
sich der Schieber im Bereich der Schlitze 57 im Rohrkörper 17a,
die einen gedrosselten Mediumübertritt
ermöglichen.
Relativ geringe Staudrücke
halten den Schieber in der geöffneten Position.
Der stufenweise Druckabbau läßt erst
gar keine Geräusche
auftreten.
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Sobald
die Kolbenstangenbewegung aussetzt, will sich ein Druckausgleich
zwischen den Arbeitsräumen 23; 25 einstellen.
Die elastische Verformung des Kolbenringes 17b läßt diesen
wieder in seine entspannte Lage zurückbewegen, wodurch die Druckausgleichsverbindung(en) 69 wieder
freigegeben werden/wird. Nun besteht eine direkte Verbin dung zwischen
der Fluidenverbindung 21 über die Druckausgleichsverbindung 69,
einem unvermeidlichen Spalt 83 zwischen dem Rohrkörper 17a und dem
Zylinder 13 zum Arbeitsraum 25, so daß sich auch
ein Druckausgleich zwischen der Fluidenverbindung 21 und
dem Arbeitsraum 25 einstellen kann. Folglich kann der Schieber 35 von
der Schließfeder 39 zuverlässig in
seine Ausgangsposition zurückgeschoben
werden.
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Da
beide Schieber 35; 35' identisch ausgeführt sind,
ist eine Blockierung nach einer Kolbenstangenbewegung in entgegengesetzter
Richtung mit dem linken zweiten Schließventil 47' exakt nachzuvollziehen,
wie bereits beschrieben. Man kann aber unterschiedliche Federkräfte bei
den Schließfedern 39; 39' vorsehen, um
die notwendigen Staudruckkräfte
den Erfordernissen anzupassen.
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Die 5a und 5b stellen
wiederum eine Abwandlung von den 4a und 4b dar. Der
wesentliche funktionale Unterschied zwischen den beiden Varianten
der 4 und 5 liegt
darin, daß der
Ventilschließkörper 49; 49' des jeweils
zweiten Schließventils 47; 47' innerhalb einer
Ringnut 85; 85' keine
axiale oder radiale Bewegungen ausführen muß bzw. kann. Als Ersatz für die Funktion „Vermeidung
von Unterdruck in der Fluidenverbindung 21" dient eine weitere
Druckausgleichsverbindung 87; 87', die im Schieber 35; 35' ausgeführt ist
und ein zur Fluidenverbindung 21 hin öffnendes Rückschlagventil in Form einer
Kippscheibe 89; 89' aufweist,
die zwischen zwei Begrenzungsanschlägen am Schieber durch Druckbeaufschlagung
geschaltet wird.
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In
der Ruhestellung nach der 5a ist
das erste Schließventil 27 und
die beiden zweiten Schließventile 47; 47' sowie die Rückschlagventile mit
der Kippscheibe 89; 89' zwischen der Fluidenverbindung 21 und
den Arbeitsräumen 23; 25 geschlossen.
Die erste Druckausgleichsverbindung 69; 69', die vom Kolbenring
geschaltet wird, ist geöffnet.
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Bei
einer Kolbenstangenbewegung in Pfeilrichtung strömt das Medium größtenteils
in den topfförmig
ausgebildeten Schieber 35' und
gelangt bis zum ersten Schließventil 29.
Gleichzeitig strömt
aber auch ein geringerer Teil des Mediums in den Spalt 83' zwischen dem
Rohrkörper 17a und
dem Zylinder 13 bis zum Kolbenring 17b und über die
Druckausgleichsverbindung 69' an
das Rückschlagventil
mit der Kippscheibe 89' für die weitere
Druckausgleichsverbindung 87'.
Aufgrund der unterschiedlich großen druckbeauf schlagten Flächen an
diesem Rückschlagventil
wird es in der geschlossenen Position gehalten. Dabei ist es für die Funktion
des rechten zweiten Schließventils 47 unerheblich,
ob das Rückschlagventil
am linken Schieber 35' geöffnet oder
geschlossen ist.
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Mit
der Kolbenstangenbewegung werden die Druckausgleichsverbindung 69 über die
Sperrstellung des Kolbenringes 17b in den Taschen 73 der Kolbenringnut
vom Arbeitsraum 25 getrennt. Bei einem sich öffnenden
ersten Schließventil 27 kann
das über
die Nuten 45' im
Rohrkörper 17a in
die Fluidenverbindung 21 einströmende Medium einen zweiten kleineren
Staudruck auf das zweite Schließventil 47 aufbauen.
Es entsteht kein nennenswerter Leckverlust. Der auf die druckbeaufschlagte
Fläche
ASchieber wirksame Staudruck bewegt den
Schieber 35 gegen die Kraft der Schließfeder 39 zusammen
mit dem Ventilschließkörper 49 in
den Bereich der Schlitze 57. Damit öffnet sich auch das zweite
Schließventil 47, wobei
ein weiterer Druckabbau durch die als Drosseleinrichtung ausgelegten
Schlitze vorgenommen wird, um all zu große Drucksprünge und damit Geräusche zu
vermeiden.
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Zu
Beginn der Öffnungsbewegung
des ersten Schließventils 27 und
des zweiten Schließventils 47 stellt
sich eine Situation ein, wie sie in der 5c erkennbar
ist. In dem Moment, wenn der Kolbenring 17b die Druckentlastungsverbindungen 69 gesperrt hat,
der Ventilschließkörper 29 des
ersten Schließventils 27 die
Nuten 45 nach dem Ventildichtbereich 43 noch nicht
erreicht hat, würde
sich in der Fluidenverbindung 21 ein Unterdruck aufbauen.
Dieser Unterdruck wäre
für das Öffnungsverhalten
des zweiten Schließventils 47 nachteilig.
Deshalb öffnet
das Rückschlagventil 87; 89 der
weiteren Druckausgleichsverbindung 89 in diesem Moment
und läßt Medium
vom Arbeitsraum 25 in die Fluidenverbindung 21 einströmen. Sobald
das erste Schließventil 27 einen
Mediumübertritt
zuläßt, verschließt der Staudruck
in der Fluidenverbindung 21 wieder das Rückschlagventil 87; 89.
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Wenn
die Kolbenstange nicht mehr bewegt wird, sinkt auch der Staudruck
auf das zweite Schließventil 47,
bis die Kraft der Schließfeder 39 größer ist
als die Öffnungskraft
des Staudrucks. In diesem Betriebszustand verhält sich die Ventileinrichtung
exakt wie zu den 4a und 4b beschrieben.
Das Rückschlagventil 87; 89 der
zweiten Druckentlastungsverbindung 89 ist dabei geschlossen,
hingegen die erste Druckentlastungsver bindung 69 mit dem
vom Kolbenring gebildeten Rückschlagventil
geöffnet,
so daß der
Schieber kontrolliert in die Fluidenverbindung 21 einfahren
kann, bis die Ruhestellung wieder eingenommen ist.
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In
der 6 ist ein Kolben-Zylinderaggregat 7 in
seiner Gesamtheit in einer Schnittzeichnung dargestellt. Die Ventileinrichtung
entspricht der Ausführung
nach den 5a bis 5c. Bei
den bisherigen Beschreibungen wurde immer davon ausgegangen, daß die Blockierfunktion
auf der gesamten Hublänge des
Kolben-Zylinderaggregates nutzbar ist. Es gibt aber auch Anwendungen,
bei denen die Blockierfunktion in einem bestimmten Bereich mit sehr
großer Wahrscheinlichkeit
nicht genutzt wird. Dafür
weist der Zylinder mindestens eine Bypassnut 91 oder eine Durchmesserweiterung
auf, die eine Verbindung zwischen den beiden Arbeitsräumen 23; 25 unabhängig von
der Betriebsstellung der Ventileinrichtung 19 zulassen.
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Wie
bereits zu den 2a und 2b erwähnt, kann
der gesamte Kolben 17 mit seinen Innenbauteilen als eine
Baueinheit unabhängig
von der Kolbenstange 13 vormontiert werden. Die Befestigung
des Kolbens erfolgt über
ringförmige
Halteelemente 93; 95, die in den Bereich jeweils
einer Sicke 97; 99 innerhalb der Kolbenstange 13 gebracht
werden. Zwischen den beiden Sicken in der Kolbenstange ist der Kolben
ausgerichtet. Wenn die gewünschte Lage
des Kolbens eingenommen ist, werden die beiden Halteelemente in
eine Formschlußverbindung mit
der jeweiligen Sicke verpreßt.
Damit ist die axiale Lage des Kolbens festgelegt.
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Es
ist zu berücksichtigen,
daß beispielsweise
bei einem Unfall die Blockierfunktion der Ventileinrichtung aus
unerfindlichen Gründen
nicht zu lösen ist.
Deshalb wurde das Halteelement 95, das beispielsweise die
Abstützung übernimmt,
wenn die Klappe geöffnet
werden muß,
abreißt,
wenn eine oberhalb der annehmbaren Betätigungskraft angreifende Losreißkraft eingeleitet
wird. In diesem konkreten Ausführungsbeispiel
ist es das Halteelement 95 zwischen dem Kolben 17 und
einem Trennkolben 101.
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In
der 6 wird der Trennkolben 101 von einer
Schraubendruckfeder 103 vorgespannt. Es ist aber durchaus
sinnvoll, wenn der Raum 105 zwischen dem Trennkolben und
einem Boden 107 des Kolben-Zylinderaggregates mit einem
Druckgas vorgespannt ist, so daß auf
eine Stirnfläche
der Kolbenstange ein Betriebsdruck einwirkt, der die Kolbenstange
in Ausfahrrichtung bewegt.
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Die 7 zeigt
die Einbausituation des Kolben-Zylinderaggregates 7 bei
einer seitlichen Fahrzeugtür 3a,
die z. B. an der A-Säule
des Kraftfahrzeuges 1 angeschlagen ist. Bei dieser Anwendung
wird die Blockierfunktion vom Kolben-Zylinderaggregat übernommen.
Abweichend zur Anwendung nach der 1 ist die
vertikalwirkende Gewichtskraft der Fahrzeugtür bei der Betätigung nicht
so ausschlaggebend, da Scharniere die Lagerung der Tür übernehmen.
Für die Öffnungskräfte hat
das die Folge, daß mit
entsprechendem Schwung die Tür
eine relativ hohe Bewegungsgeschwindigkeit aufnehmen kann, da nur
Reibungskräfte
im Lager und die Massenträgheitskraft
der Fahrzeugtür überwunden
werden müssen.
In Schließrichtung
sind die mechanischen Belastungen nicht so bedeutsam, da Scharniere 109 und
ein nicht dargestelltes Schloß an
der B-Säule Kräfte aufnehmen
können.
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In Öffnungsrichtung
sieht dieselbe Situation deutlich anders aus. Nur die Scharniere
halten die Tür 3a und
müßten die
Kräfte
aufnehmen. Dabei wirken nicht nur Gewichtskräfte nach unten, sondern viel
wichtiger für
die Belastung der Scharniere und insbesondere deren Anbindungspunkte
an der Karosserie sind die Massenträgkeitskräfte der Fahrzeugtür. Die einfachste
Möglichkeit,
die Massenkräfte
zuverlässig
aufnehmen zu können,
besteht darin, die Karosserie an den Anbindungspunkten deutlich zu
erhöhen.
Damit wäre
aber eine Gewichtszunahme hinzunehmen, wobei der Bauraum für eine solche Maßnahme knapp
ist.
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Die 8 zeigt
ein Kolben-Zylinderaggregat 7 nach der 6 mit
einem Kolben entsprechend den 5a bis 5c,
wobei die Ausführungsvariante
auch den anderen beschriebenen gleichen darf.
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Das
Kolben-Zylinderaggregat 7 verfügt über einen mechanisch-hydraulischen
Druckanschlag 111, der eine Anschlaghülse 113 aufweist,
die sich über
eine Druckanschlagfeder 115 an einer Kolbenstangen-Führungseinheit 117 abstützt.
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Die
Anschlaghülse
weist einen umlaufenden Flansch 119 auf, in dem ein Dichtungsring 121 eingelegt
ist, der einen Spalt zwischen der Anschlaghülse 113 und dem Zylinder 13 abdichtet.
Die Innenwandung der Anschlaghülse
ist gestuft ausgeführt,
wobei eine Absatzfläche 123 ab
dem Einsatzpunkt des Druckanschlages 111 mit einer Stirnfläche 125 des Halteelementes 93 in
Berührung
kommt.
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Der
Durchmesser der Stufe von der Eingangsseite der Anschlaghülse bis
zur Absatzfläche 123 ist
im Verhältnis
zum Durchmesser des Halteelementes 93 derart ausgelegt,
daß sich
keine nennenswerte Drosselung einstellt. Die eigentliche Drosselung
wird von einer Dämpföffnung 127 in
der Anschlaghülse übernommen.
Diese Dämpföffnung verbindet
die Rückseite
der Anschlaghülse
mit der Zuströmseite
in den Kolben 17.
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Die
Darstellung der 8 ist im Bezug auf die Baulänge des
Kolben-Zylinderaggregates komprimiert. Selbstverständlich setzt
der Druckanschlag nicht unmittelbar an der Bypassnut 91 an.
Der Abstand zwischen der Bypassnut und dem Einsatzpunkt des Druckanschlages
ist auf den jeweiligen Einsatzfall abzustimmen.
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Bei
einer Kolbenstangenbewegung, bei der sich der Arbeitsraum 23 verkleinert,
bewegt sich das Halteelement 93 ab einer definierten Hublage
in die gestufte Innenwandung mit einer nahezu konstanten Geschwindigkeit.
Das im Arbeitsraum 23 befindliche Medium, wie bereits beschrieben
in der Regel ein hydraulisches Fluid, kann durch die geöffneten
Ventile 27; 47 des Kolbens strömen. Sobald die Stirnfläche 125 des
Halteelementes 93 an der Absatzfläche 123 anliegt, baut
sich aufgrund der Dämpföffnung 127 eine
Dämpfkraft
auf, die die Geschwindigkeit des Kolbens reduziert. Die Stirnfläche 125 und
die Absatzfläche
bilden dann eine zumindest dynamisch wirksame Dichtung. Die Dämpfwirkung
wird damit gezielt ausschließlich
durch den Querschnitt der Dämpföffnung bestimmt.
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Es
kann weiterhin Fluid in den Kolben einströmen, da beim Einsetzpunkt des
Druckanschlages 111 immer noch ein Abstand zwischen dem
Deckel 41' und
der Anschlaghülse 113 vorhanden
ist.
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Mit
abnehmender Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens verringert sich
auch die Strömungsgeschwindigkeit
des Fluids durch den Kolben und damit die Staudrücke an den Ventilen 27, 47.
Ist ein Schwellwert für
die Staudrücke
unterschritten, so gehen die Ventile 27; 47 in
die Blockierstellung (s. 5a). Zwangsläufig bleibt
der Kolben, die Kolbenstange und damit auch die Fahrzeugtür stehen,
wobei der gesamte Vorgang nicht abrupt, sondern durch die Dämpfwirkung
der Dämpföffnung so
kontinuierlich abläuft,
daß die
Krafteinleitung in die Fahrzeugkarosserie ein sicher beherrschbares
Niveau einnimmt. Die sich in Blockierstellung befindlichen Ventile 27; 47' verhindern
auch, daß die
Fahrzeugtür
zurückschnellen
kann. In diesem Zusammenhang soll festgestellt werden, daß die Federkraft
der Druckanschlagfeder 115 nur so gering ist, daß der Druckanschlag
gegen die Reibkräfte
zwischen der Dichtung 121 und dem Zylinder 13 in
seine Ausgangsstellung zurückbewegt
werden kann, aber keine nennenswerte Kraft auf die Kolbenstange
ausüben
kann.
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In
den folgenden Ausführungsbeispielen
sollen verschiedene Ventilringe 29 beschrieben werden. Hinsichtlich
der Gesamtfunktion der Ventileinrichtung wird auf die Figurenbeschreibung
zu den 5a bis 5c verwiesen.
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In
der 9 ist der Ventilschließkörper bzw. Ventilring 29 zwischen
den beiden Schiebern 35; 35' und den diese kraftbeaufschlagenden
Schließfedern 39; 39' verspannt.
Die Anschläge 61; 61' sind in der geschlossenen
Ventilstellung nicht wirksam, so daß die Vorspannung des Ventilringes
einzig von den Federkräften
der Schließfedern 35; 35' abhängig ist. Der
Ventilring besteht aus einem stauchfähigem, radial elastischem Werkstoff
mit einem relativ niedrigem Reibungsbeiwert. Mit zunehmender Druckbeaufschlagung
durch Anströmung
von Medium über die
Längskanäle 79; 79' wird der Ventilring
gestaucht, wobei der Druckanstieg sehr rasch erfolgt und damit die
radiale Ausdehnung einhergeht. Die Stauchfähigkeit des Ventilringes ist
als eine Federrate zu bewerten, die in Reihe zu der Federrate der
jeweiligen Schließfdeder
wirkt. Durch eine sinnvolle Abstimmung der Stauchfähigkeit
des Ventilringes auf die Federrate der Schließfeder kann erreicht werden,
daß bereits
eine geringe Bewegung in Öffnungsrichtung des
Ventilringes abläuft,
bevor die maximale radiale Ausdehung und damit Normalkraft zu den
Dichtflächen
vorliegt. Bei einer bereits ablaufenden Bewegung liegt aber die
Gleitreibung vor, so daß die
Reibwirkung, die bei der Benutzung des Kolben- Zylinderaggregates als komfortmindernd
registriert würde, auf
einem niedrigen Niveau liegt.
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Der
Ventilring ist spiegelbildlich ausgeführt und kann damit vertauschungssicher
montiert werden.
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Die 10a; 10b sollen
weitere Querschnittsformen für
den Ventilring 29 zeigen, wobei diese Querschnittsformen
mit mindestens einer Nut 29a zur Kompensation von Wärmedehnungen
des Ventilringes ausgeführt
sind. Im übrigen
wird durch die Venwendung von Nuten 29a eine im wesentlichen linienförmige Berührung zwischen
dem Ventilring 29 und dem Dichtlächenbereich 43 erreicht.
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In
der Variante nach der 11a sind
die Halteflächen 33; 33' der Schieber 35; 35' mit einem in Richtung
der vom Ventilring abzudichtenden Flächenbereich 33a; 33a' versehen. Diese
Flächenbereiche 33a; 33a' wirken wie
Spannkeile auf den Venilring 29 und verstärken die
radiale Verformung des Ventilringes 29.
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Die 11b zeigt eine Variante, bei der dieser Effekt
noch gesteigert wird. Der Ventilring ist in seiner entspannten Einbaulage
im Bereich der druckbeaufschlagenten Flächen mit einer konkaven Oberflächenform
versehen. Die Halteflächen 33; 33' haben die entsprechenden
Gegenkonturen. Auf der einen Seite des Ventilringes 29 wirkt
der Druck auf die konkave Oberflächenform
und spannt die dadurch entstandenen Dichtlippen 29b; 29b' stärker vor.
Auf der Anlageseite des Ventilringes an einer der Schieber 35; 35' wirken die
Halteflächen 33; 33 mit
ihren ausgerichteten Flächenbereichen 33a; 33a' ebenfalls wie
Spannkeile.
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In
der 12 und 13 kommt
eine Ventileinrichtung zur Anwendung, bei der die Anschläge 61; 61' die geschlossene
Schieberposition bestimmen. Der Ventilring 29 ist beigeschlossenem
Ventil im Dichtflächenbereich 43 axial
geringfügig
verschiebbar.
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Die
Ausführung
nach 12 besteht aus mindestens zwei Einzelventilkörpern 29c, 29d; 29c, die
entweder am Innen- oder am Außendurchmesser dichtend
anliegen. Sobald Medium durch die Längskanäle 79; 79' auf einen der
Einzelventilkörper 29c; 29d trifft, wird
das gesamte Paket in Richtung der jeweiligen Haltefläche 33; 33' der Schieber 35; 35' verschoben.
Dabei wirkt der Betriebsdruck auf die Ringfläche 29e des Einzelventilkörpers 29c und
auf den Innendurchmesser 29f, so daß diese Einzelventilkörper axial
und radial gestaucht bzw. vorgespannt werden. Es würde auch
ein Ventilkörperpaket
mit jeweils einem Einzelventilkörper 29c und 29d genügen, doch
könnte
nicht ausgeschlossen werden, daß die Grundvorspannung
der beiden Einzelventilkörper voneinander
abweicht und bei einer Anströmung
ein axialer Spalt zwischen den beiden Einzelventilkörpern auftritt.
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Die
Ausführungsform
nach der 13 zeigt einen Ventilring 29 mit
einer tieferen Nut 29a im Vergleich zur Ausführung nach
den 10a und 10b.
Der Ventilring ist zur Kolbenstange 15 mit einem Untermaß ausgeführt, so
daß in
Verbindung mit der Nut 29a Dichtlippen 29b; 29b' vorliegen.
Bei einer beispielhaften Anströmung
des Ventilringes 29 aus Richtung des Längskanals 79' wird die Dichtlippe 29b' stärker nach
radial innen vorgespannt. Gleichzeitig wird der axial bewegliche
Ventilring 29 nach rechts verschoben. Die Reibkraft zwischen
der Dichtlippe 29b und der Kolbenstange 15 richtet
die Dichtlippe in Richtung der Nut 29a auf, wodurch die
radiale Vorspannung des Ventilringes erzeugt wird.
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In
den 14 und 15 sind
wieder die Anschläge 61; 61' wirksam, um
die Schieberposition bei geschlossener Ventilstellung zu bestimmen.
Abweichend zu den 12 und 13 ist
der Freiraum zwischend den Halteflächen 33; 33' durch Federelemente 29g und 29g' ausgefüllt. Damit
wird die axiale Vorspannung des Ventilringes 29 in erster
Linie von der Federrate der Federelemente 29g: 29g' bestimmt. Die
Federelemente dichten nicht am Innen- und nicht am Außendurchmesser,
wobei nicht dargestellte Einschnitte die Vorderseite eines jeweiligen Federelementes
mit der Rückseite
verbindet, um keinesfalls undefinierte Einschlüsse von Medium zu bekommen.
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Die
Variante nach der 15 entspricht in der Funktion
der 14. Abweichend haben die Federelemente 29g, 29g' eine bodenförmige Raumform und
schaffen dadurch im Vergleich zur 14 einen kleinen
Bauraumvorteil. Des weiteren kann die Federrate gesenkt werden.
Generell ist der Einsatz eines Federelementes nur dann sinnvoll,
wenn die Federraten der Federelemente kleiner sind als die Federraten
der Schließfedern 39; 39.