DE19705608C2 - Spannvorrichtung für ein textiles Handarbeitsstück - Google Patents
Spannvorrichtung für ein textiles HandarbeitsstückInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für ein Textilstück, bei der ein in sich
verwindungssteifer Tragrahmen zur Aufnahme des Textilstücks und zum Verlauf mit
Abstand vom Textilstück ausgebildet ist, bei der an dem Tragrahmen über dessen Länge
verteilt Federungsfunktion aufweisende Verbindungsstücke einerends angebracht sind,
die anderenends jeweils mit einem Befestigungsmittel versehen sind, und bei der die
Befestigungsmittel zur zugfesten Festlegung am Textilstück und zur leicht lösbaren Be
festigung des Textilstücks ausgebildet sind.
Unter einem textilen Handarbeitsstück wird hier ein Handarbeitsstück verstanden, das
gehäkelt, kunstgestrickt, geklöppelt, geknüpft oder filetgearbeitet ist, d. h. aus Faden
besteht. Das Handarbeitsstück ist nach der händischen Herstellung, insbesondere nach
einem Wasch- und Trockenvorgang nicht in einer Ebene plan, sondern uneben und fal
tig. Deshalb wird das Handarbeitsstück im feuchten, gestärkten Zustand maßgerecht
aufgespannt, damit es beim Trocknen die gewünschte Form beibehält.
Bei einer durch die Praxis bekannten Spannvorrichtung für ein textiles Handarbeits
stück ist ein Tragkörper eine mit einem Tuch versehene Platte aus Schaumkunststoff
und sind die Befestigungsmittel Stecknadeln. Das Handarbeitsstück wird auf die mit
dem Tuch versehene Platte aufgelegt und durch Einstecken von Stecknadeln in die
Platte festgelegt, d. h. gegen ein Verziehen oder Verwerfen gesichert. Vor dem Stecken
wird das Handarbeitsstück in Form geschoben. Das Einstecken und Herausziehen der
Vielzahl von Stecknadeln ist eine zeitraubende Tätigkeit. Durch das Informschieben
wird das Handarbeitsstück in vielen Fällen nicht ausreichend plan gemacht und die ein
gesteckten Stecknadeln können nur relativ niedrige Spannungen bzw. kleine Zugkräfte
des Handarbeitsstücks aufnehmen. Das Handarbeitsstück liegt auf einer Seite an der mit
dem Tuch versehenen Platte an und auf den beiden Seiten des Handarbeitsstücks herr
schen verschiedene Trocknungsverhältnisse.
Bei einer bekannten (DE 91 11 273 U1) für ein Textilstück vorgesehenen Spannvor
richtung der eingangs genannten Art sind die Verbindungsstücke Stegbereiche von
Gleit- oder Rollelementen, wobei diese Stegbereiche in sich starr sind. An den Stegbe
reichen sind Haken vorgesehen, in die ein Seidentuch einhakbar ist. Die Gleit- oder
Rollelemente sind am Tragrahmen nicht fest positioniert, sondern aufgrund von Füh
rungsnuten entlang dem Tragrahmen verstellbar. Die Gleit- oder Rollelemente sind an
dem Tragrahmen dauerhaft angebracht. Diese bekannte Spannvorrichtung dient als Ein
spannrahmen zum Bemalen eines Seidentuches und dieses Seidentuch ist ein vorgefer
tigtes Textilstück, das im wesentlichen in einer Ebene plan ist und faltenfrei ist. Die
bekannte Spannvorrichtung ist zu einem Spannen eines textilen Handarbeitsstückes nur
schlecht geeignet. Die Gleit- und Rollelemente neigen dazu, sich in der Position an die
jeweiligen Spannungsverhältnisse anzupassen und die starren Verbindungsstück-
Stegbereiche der Gleit- oder Rollelemente lassen es nicht zu, eine ausreichende Span
nung auf ein Handarbeitsstück auszuüben. Auch wenn die Gleit- oder Rollelemente auf
grund von "Kunststoffahnen" eine gewisse Federungsfunktion haben, ist es nicht mög
lich, auf das Handarbeitsstück vom feuchten Zustand bis zum trocknen Zustand ausrei
chend Spannung auszuüben.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Spannvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die mit einfach zu betätigenden Mitteln eine erhöhte Zugspannung
gleichmäßiger verteilt auf ein Handarbeitsstück vom feuchten Zustand bis zum trocke
nen Zustand ausübt. Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung ist, diese Aufgabe lösend,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke elastisch dehnbare Verbindungs
bänder sind und die Einrichtungen zur Anbringung der Verbindungsbänder am
Tragrahmen jeweils an einer Anbringungsstelle vorgesehen sowie jeweils leicht lösbar
ausgebildet sind.
Die Anbringung des Handarbeitsstücks ist vereinfacht, weil man nur eine der Anzahl
der Verbindungsbänder entsprechende Anzahl von Befestigungsmitteln am Handar
beitsstück und zwar an dessen umlaufenden Randstreifen festzulegen hat. Die elastisch
dehnbaren Verbindungsbänder, die gedehnt sind, wenn sie das Handarbeitsstück halten,
üben eine der elastischen Dehnung entsprechende Zugspannung auf das Handarbeits
stück aus. Da die Verbindungsbänder an dem Rahmen über den Umfang des Handar
beitsstücks hin verteilt sind, ist die Verteilung der Zugspannung über die Fläche des
Handarbeitsstücks hin vergleichmäßigt. Die Befestigungsmittel dienen dazu, das Hand
arbeitsstück mit den Verbindungsbändern leicht lösbar und entsprechend der von den
Verbindungsbändern aufgebrachten Zugspannung zugfest zu verbinden. Als elastisch
dehnbare Verbindungselemente sind nicht metallene Wendelfedern, sondern Bänder
vorgesehen, die textiler Gestaltung sind. Das in dem Rahmen gehaltene Handarbeits
stück kann ohne weiteres auf beiden Seiten den gleichen Trocknungsverhältnissen aus
gesetzt sein. Wenn die Verbindungsbänder im Rahmen dauerhaft fest angebracht sind,
ist es schwierig, ein schadhaftes Verbindungsband gegen ein ordnungsgemäßes Verbin
dungsband auszutauschen. Daher sind die Einrichtungen zur Anbringung der Verbin
dungsbänder am Rahmen jeweils leicht lösbar ausgebildet. Dies erleichtert das Anbrin
gen und Abnehmen der Verbindungsbänder, wenn diese z. B. ausgetauscht oder aufbe
wahrt werden sollen.
Der Rahmen hat z. B. einen eckigen Verlauf. Wenn der Rahmen einen runden Verlauf
hat, erleichtert dies das Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung. In der
Regel ist der Rahmen rundum in sich geschlossen. Er besteht z. B. aus Holz oder Kunst
stoff. Der Rahmen ist z. B. über seine Länge hin einstückig oder aus mehreren Rahmen
stücken zusammengesetzt.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn jedes Befestigungsmittel an
dem zugeordneten Verbindungsband befestigt ist, indem das Verbindungsband einen
Bereich des Befestigungsmittels umgreift. Dies ist eine einfache und dauerhafte Art der
zugfesten Verbindung von Befestigungsmittel und Verbindungsband.
Die zugfest wirksamen Befestigungsmittel sind z. B. als Klemmen ausgebildet. Besonders
zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Befestigungsmittel als Haken ausge
bildet sind. Die Haken lassen sich vereinfacht an dem Handarbeitsstück anbringen und
von diesem lösen. Da das Handarbeitsstück textil ist, d. h. Durchbrüche aufweist, lassen
sich die Haken ohne Beschädigung des Handarbeitsstücks an diesem ansetzen.
Wenn die Verbindungsbänder, abgesehen von der elastischen Dehnbarkeit, eine vorge
gebene Länge haben, dann sind sie nur für Handarbeitsstücke bestimmter Abmessungen
geeignet. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es daher, wenn die Verbindungs
bänder in der Länge verstellbar sind. Die Verbindungsbänder lassen sich also in der
Länge an die jeweiligen Abmessungen des im gegebenen Fall zu spannenden Handar
beitsstücks anpassen.
Eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung liegt
vor, wenn der Rahmen mit, z. B. knopfartigen oder hakenartigen Vorsprüngen versehen
ist und die Verbindungsbänder mit Knopflöchern versehen sind, die zum Aufbringen
auf die Vorsprünge ausgebildet sind. Diese leicht lösbare Anbringungseinrichtung ist
vereinfacht zu betätigen. Wenn jedes Verbindungsband mit einer Reihe von Knopflö
chern versehen ist, dann lassen diese Knopflöcher die Veränderung der Länge eines
Verbindungsbands vereinfacht zu. Nicht jeder knopfartige Vorsprung wird bei jedem
Handarbeitsstück eingesetzt.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn jeder Anbringungsstelle für
ein Verbindungsband an dem Rahmen eine in Richtung des gespannten Verbindungs
bands diametral gegenüber angeordnete Anbringungsstelle zugeordnet ist. Bei dieser
Anordnung der Anbringungsstellen wird die Spannung des Handarbeitsstücks flächen
mäßig vergleichmäßigt.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Spannvorrichtung für ein textiles Handarbeitsstück,
Fig. 2 einen Schnitt eines Teiles der Spannvorrichtung gemäß Fig. 1, in einem gegen
über Fig. 1 vergrößerten Maßstab, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Darstellung in Fig. 2.
Die Spannvorrichtung gemäß Zeichnung besitzt einen kreisringförmigen, durchgehend
in sich geschlossenen, einstückigen Rahmen 1, der reifenartig gestaltet ist, im Quer
schnitt rechteckig ist und einen Durchmesser von 50-100 cm aufweist. Der Rahmen
ist an einer seiner beiden Seiten mit Anbringungsstellen 2 versehen, an
denen jeweils ein knopfartiger Vorsprung 3 sitzt. Die Anbringungsstellen 2 sind
mit je gleichen Abständen voneinander angeordnet und 5-7 cm voneinander beab
standet. Wenn man dem Rahmen 1 einen Mittelpunkt zuordnet, dann ist um den
Mittelpunkt herum nach jeweils einem Winkelabstand von 5° bis 8° eine An
bringungsstelle vorgesehen. Jeder knopfartige Vorsprung 3 ist ein taillierter Zapfen
bzw. ein sanduhrförmiges Gebilde aus Kunststoff.
Es ist ein gehäkeltes Handarbeitsstück 4 vorgesehen, das einen im wesentlichen
kreisrunden, jedoch wellig verlaufenden Außenumfang aufweist und konzentrisch
im Rahmen 1 angeordnet ist. In gleichmäßigen Abständen um das Handarbeitsstück
4 herum ist an jedem dritten knopfartigen Vorsprung 3 ein elastisch dehnbares Ver
bindungsband 5 mittels eines Knopflochs 6 angeknöpft. Das Verbindungsband 5 ist
textil und flach, d. h. es weist eine Breite auf, die um ein Vielfaches größer ist als
die Dicke. Das Verbindungsband 5 endet an einem Befestigungsmittel 7, läuft als
Rücklaufband 8 zurück zum knopfartigen Vorsprung 3, ist an diesem mittels eines
Knopflochs angeknöpft und setzt sich von diesem weg als Verlängerungsstück 9
fort. Über die gesamte Länge des Bandes hin sind in einer Reihe gleiche Knopf
löcher 6 vorgesehen. Das Befestigungsmittel 7 bildet eine Öse 10, durch die der
Übergang vom Verbindungsband 5 zum Rücklaufband 8 umgreifend geführt ist,
und einen Haken 11, der in einem randnahen Durchbruch des Handarbeitsstücks 4
verhakt ist.
Claims (6)
1. Spannvorrichtung für ein Textilstück,
bei der ein in sich verwindungssteifer Tragrahmen zur Aufnahme des Textil stücks und zum Verlauf mit Abstand vom Textilstück ausgebildet ist,
bei der an dem Tragrahmen über dessen Länge verteilt Federungsfunktion auf weisende Verbindungsstücke einerends angebracht sind, die anderenends jeweils mit einem Befestigungsmittel versehen sind, und
bei der die Befestigungsmittel zur zugfesten Festlegung am Textilstück und zur leicht lösbaren Befestigung des Textilstücks ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstücke elastisch dehnbare Verbindungsbänder (5) sind und die Einrichtungen (3, 6) zur Anbringung der Verbindungsbänder am Tragrahmen (1) jeweils an einer Anbringungsstelle (2) vorgesehen sowie jeweils leicht lösbar ausgebildet sind.
bei der ein in sich verwindungssteifer Tragrahmen zur Aufnahme des Textil stücks und zum Verlauf mit Abstand vom Textilstück ausgebildet ist,
bei der an dem Tragrahmen über dessen Länge verteilt Federungsfunktion auf weisende Verbindungsstücke einerends angebracht sind, die anderenends jeweils mit einem Befestigungsmittel versehen sind, und
bei der die Befestigungsmittel zur zugfesten Festlegung am Textilstück und zur leicht lösbaren Befestigung des Textilstücks ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstücke elastisch dehnbare Verbindungsbänder (5) sind und die Einrichtungen (3, 6) zur Anbringung der Verbindungsbänder am Tragrahmen (1) jeweils an einer Anbringungsstelle (2) vorgesehen sowie jeweils leicht lösbar ausgebildet sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Befesti
gungsmittel (7) an dem zugeordneten Verbindungsband (5) befestigt ist, indem
das Verbindungsband einen Bereich des Befestigungsmittels (7) umgreift.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
festigungsmittel (7) als Haken (11) ausgebildet sind.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungsbänder (5) in der Länge verstellbar sind.
5. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tragrahmen (1) mit Vorsprüngen (3) versehen ist und die Ver
bindungsbänder (5) mit Knopflöchern (6) versehen sind, die zum Aufbringen auf
die Vorsprünge (3) ausgebildet sind.
6. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Anbringungsstelle (2) für ein Verbindungsband (5) an dem
Tragrahmen (1) eine in Richtung des gespannten Verbindungsbands (5) diametral
gegenüber angeordnete Anbringungsstelle zugeordnet ist.
Priority Applications (2)
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EP98101445A EP0860538A1 (de) | 1997-02-14 | 1998-01-28 | Spannvorrichtung für ein textiles Handarbeitsstück |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19705608A1 DE19705608A1 (de) | 1998-08-27 |
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ID=7820198
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DE1997105608 Expired - Lifetime DE19705608C2 (de) | 1997-02-14 | 1997-02-14 | Spannvorrichtung für ein textiles Handarbeitsstück |
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Families Citing this family (1)
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1997
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