DE19681C - Einarmiger Anker mit herzförmigem Bügel an Stelle des Stocks - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Diese Ankerconstruction bezweckt gegenüber den bekannten Ankern: 1. zu verhüten, dafs ein Anker dadurch unklar wird, dafs sich die Kette um den aufwärts gerichteten zweiten Flügel oder um den Stock wickelt, und 2. zu erreichen, dafs der Anker beim Anziehen der Kette rasch und vollkommen den Boden packt und sich eingräbt. Um diese Vortlieile zu erreichen, ist der Anker mit nur einem Arm und einer Schar, sowie an Stelle des geraden Ankerstockes mit einem bogenförmigen, geschlossenen Ankerstock versehen, von welchem die Kette beim Anholen stets abgleiten mufs. Die Gestalt des Stockes ist ein herzförmiger Bügel, welcher mit dem flachen, einwärts gebogenen Theil am Anker befestigt ist, mit dem auswärts gebogenen, herzförmigen Bogen aber dem Ankerarm entgegengesetzt gerichtet ist. Dieser Bügel wird zweckmäfsig in solcher Weise mit dem Anker verbunden, dafs man denselben herausnehmen oder auch niederlegen kann, um für die Zeit, dafs der Anker nicht benutzt wird, weniger Raum für den Anker zu beanspruchen. Bei grofsen Ankern wird zweckmäfsig der Bügel noch mit Stützen versehen, welche von dem oberen Theil des herzförmigen Bogens aus in schräger Richtung gegen den Ankerkörper gerichtet und dort mit dem anderen Ende befestigt werden.

Die Ankerschar und der herzförmige Bügel stehen vollkommen oder nahezu rechtwinklig gegen einander, wodurch erreicht wird, dafs der Anker beim Berühren des Bodens sich stets mit dem Kettenende auf eine Seite des Bügelrandes, mit dem vorderen Ende auf den Arm und die Schar stützt. Würde der Anker auf hartem Grund in eine andere Lage niederfallen, so würde der Bügelstock sofort eine Drehung des Ankers in eine dieser Seitenlagen bewirken, da nur in dieser Lage ein Gleichgewichtszustand eintritt; sollte sich der Ankerstock in weichem Grund einbohren, so müfste beim Anholen der Kette sofort die Drehung erfolgen.

Beim Anholen der Kette packt die den Boden berührende Schar sofort und der Anker richtet sich auf, bis der untere flache und in der Mitte einwärts gebogene Theil des Bügelstockes das obere Ankerende stützt und den Anker in dieser wirksamen Stellung erhält.

In beiliegender Zeichnung ist die neue Ankerconstruction dargestellt; Fig. 1, 2 und 3 sind bezw. Seitenansicht, Endansicht und Grundrifs eines Ankers für Ausführung in grofsen Dimensionen; Fig. 4, 5 und 6 zeigen eine Modification der Bügelconstruction für leichtere Anker dieser Art.

An die Stelle des bisher gebräuchlichen geraden Ankerstockes tritt der in dem Ankerkörper A drehbar gelagerte, herzförmige Bügel JB, welcher mit dem oberen, auswärts gebogenen Ende der Ankerschar C entgegengesetzt gerichtet ist. Um das Abgleiten der Kette zu erleichtern, falls dieselbe vor dem Bügel über den Anker gerathen sollte, wird der Bügel zweckmäfsig etwas nach rückwärts geneigt gerichtet.

Bei gröfseren Ankern wird zwischen Bügel und Ankerkörper eine Verstrebung D angebracht, welche mit dem Bügel zusammen niedergelegt werden kann, wie Fig. 1 in punktirten Linien zeigt. Auch kann der Bügel mit Strebe ganz vom Anker getrennt werden, wenn man zunächst den Bügel niederlegt, dann die Klappe E öffnet

und darauf den ganzen Bügelstock von dem Anker abhebt.

Die in Fig. 4, 5 und 6 dargestellte Bügelverbindung mit dem Ankerkörper ist nur für leichte Anker anwendbar; der Bügel wird durch die Klappe F in Stellung gehalten, indem die Seitenflantschen e e des Bügels abgeflacht sind und gegen die Klappe F anliegen. Durch Drehung des bei r halb geschlitzten Bolzens s ist die Klappe F zu öffnen und kann dann entweder der Bügel ganz entfernt werden vom Anker, oder derselbe kann niedergeklappt werden und wird dann nach Schliefsung der Klappe F in dieser Stellung gehalten dadurch, dafs die Klappe gegen die in Fig. 4 senkrecht gezeichnete Abflachung der Flantschen e e anliegt.

Fig. 7 und 8 zeigen den Anker auf festem Grund in der Stellung, welche er beim Erreichen des Bodens annimmt; sobald die Kette m angeholt wird, dreht der Anker auf der den Boden berührenden Abrundung des Bügels B und die Schar C mufs sofort mit der Eingrabung beginnen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An einarmigen Schiffsankern die Ersetzung des Stockes durch einen herzförmigen Bügel am Schaftende, welcher dem Arm entgegengesetzt ausgebaucht und gegen das Schaftende geneigt gerichtet ist und während des Gebrauchs des Ankers am Schaft festgestellt wird, im übrigen aber zum Abnehmen oder zum Niederlegen auf den Schaft eingerichtet ist.

   Hierzu 1 Blau Zeichnungen.