DE1966097C3 - Zündvorrichtung fur Flugzeugschleudersitze - Google Patents
Zündvorrichtung fur FlugzeugschleudersitzeInfo
- Publication number
- DE1966097C3 DE1966097C3 DE19691966097 DE1966097A DE1966097C3 DE 1966097 C3 DE1966097 C3 DE 1966097C3 DE 19691966097 DE19691966097 DE 19691966097 DE 1966097 A DE1966097 A DE 1966097A DE 1966097 C3 DE1966097 C3 DE 1966097C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- handle
- primary
- ignition
- seat
- locking device
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Description
Die Erfindung geht aus von einer vorbekannten Zündvorrichtung für Flugzeugschleudersitze mit einer
Sperrvorrichtung, die zur Verhinderung des Auslösens der Zündvorrichtung dient, bis die Sperrvorrichtung
zwei verschiedene Steuerbewegungen ausgeführt hat, von denen die eine manuell durch eine Steuervorrichtung
ausführbar ist, welche der Sperrvorrichtung zugeordnet ist, mit der auch gleichzeitig der Abwurfmechanismus
für die Kabinenhaube betätigt wird, wobei bei Entfernung der Haube selbsttätig die zweite
Steuerbewegung ausgeführt wird.
Bei den vorbekannten Zündvorrichtungen kann bei gestörtem Haubenabwurf der Schlagbolzen nicht
vorschnellen, so daß die Sicherheit des Piloten gefährdet
ist.
Es ist ferner bekannt, Schleudersitze so auszubilden, daß der Auswurf des Piloten ohne vorherigen
Haubenabwurf erfolgt. In diesem Falle ist der obere Teil des Pilotensitzes so ausgebildet, daß er die Haube
zerstören oder die Haubengelenke zerbrechen kann. Wegen des nachteiligen Aufpralles bei der Zerstörung
der Haube ist diese Art des Pilotenauswurfs keinesfalls eine optimale Normallösung, sondern kommt im
Gründe nur als letztes Mittel bei gestörter Haubenfunktion in Betracht.
Aufgabe der Erfindung war daher die Schaffung einer Notauswurfvorrichtung, mit der es einerseits möglich
ist. sowohl den Haubenabwurf als auch das Herausschleudern
des Pilotensitzes durch eine Betätigung des Pilotenhandgriffes auszulösen, wobei die Beschleunigung
des Pilotensitzes normalerweise nicht eher bewirkt wird als bis die Haube abgeworfen ist.
Andererseits soll aber gemäß der vorliegenden Erfindung auch die Möglichkeit geschaffen werden, im Falle
eines Versagens des Haubenabwurfes durch eine zweite manuelle Steuerung den Piloten herauszuschleudern.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebenen Mittel gelöst.
Zum Stand der Technik ist noch zu erwähnen, daß bereits Notauswurfsteuerungen mit zwei getrennten
übereinander angeordneten Handgriffen bekannt sind, wobei der zweite Handgriff für eine Betätigung nach der
vorherigen Betätigung des ersten Handgriffes vorgesehen ist. Der erste Handgriff dient der Haubenbetätigung
und der zweite zur Auslösung der Schleudervorrichtung (US-PS 29 24 406). Beim Anmeldungsgegenstand wirken
dagegen beide Handgriffe im gleichen Sinne, d. h. sie bewirken eine Auslösung der Zündvorrichtung.
Hierdurch wird die Sicherheit des Piloten erhöht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Sn den Zeichnungen zeigen F i g. 1 eine Seitenansicht eines vom Piloten besetzten
Schleudersitzes mit einer Zündvorrichtung,
F i g. 2 einen Vertikalschnitt durch eine Zündvorrichtung,
F i g. 3 und 4 die Zündvorrichtung der F i g. 2 in zwei verschiedenen Stellungen bei der Auslösung.
Zum Schleudersitz der Fig. 1 gehört ein Sitzrahmen I in der Flugzeugkanzel, welcher mit nicht dargestellten,
sich im wesentlichen parallel zur Kanzelrückwand 2 erstreckenden Führungen zusammenwirkt, die den
Schleudersitz beim Notausstieg führen. Ein Pilotensitz 3 ist relativ zum Sitzrahmen 1 nach oben und unten
verschiebbar, damit der Pilot den Sitz so einstellen kann, daß sein Blickfeld den gewünschten Beobachtungsbedingungen
bei Start und Landung entspricht. Die to Flugzeugkanzel ist an der Oberseite mit einer Haube 4
abgedeckt, die um ein horizontales Scharnier 5 der Rückwand 2 von der in den Zeichnungen dargestellten
Normalstellung nach oben verschwenkt werden kann, um dem Piloten das Besteigen und Verlassen der
6j Flugzeugkanzel zu ermöglichen.
Damit der Pilot sich im Notfall selbst aus dem Flugzeug herausschleudern kann, enthält der zu diesem
Zweck vorgesehene Notauswurf eine Katapultiervor-
richtung 6 oder eine sonstige zwischen Sitzrahmen 1 und Boden der Flugzeugkanzel angreifende primäre
Antriebsquelle, die automatisch den Sitz mit dem Piloten vom Flugzeug trennen kann, wenn der Pilot eine
Auslösung 7 betätigt Zusätzlich kann der Sitzrahmen 1 mit einer sekundären Antriebsquelle in Form eines
Raketenmotors 8 versehen sein, dessen Schubdüse nach unten oder schräg nach unten und hinten zeigt und so
ausgerichtet ist daß der resultierende Schub durch den gemeinsamen Schwerpunkt der Auswerfvorrichtung
führt. Durch einen Impuls der primären Antriebsquelle bei der ersten Auswurfphase kann die Zündung des
Raktenmotors 8 so gesteuert werden, daß der
sekundäre Schub gerade dann entsteht, wenn der primäre Schub endet. So kann eine zweite Schubaktion
die Auswurfvorrichtung noch weiter vom Flugzeug entfernen. Zur Auslösung 7 gehören Auslösegriffe, die
vorzugsweise an beiden Seiten des Schleudersitzes angeordnet sind. Die primären Handgriffe 9 sind
teilweise versenkt in einem Seitenteil Us Pilotensitzes
mit einem Zapfen 11 so verschwenkbar gelagert, daß sie
an ihrem nach oben vorragenden Teil vom Piloten ergriffen und nach oben bewegt werden können. Ein
sekundärer Handgriff 12 ist am gleichen Zapfen 11 schwenkbar gelagert, aber normalerweise in einer
Seitenwand 10 des Schleudersitzes versteckt und für den Piloten unerreichbar. Wenn der primäre Handgriff 9
nach oben verschwenkt wird, nimmt er den sekundären Handgriff 12 mit, so daß der letztere anschließend vom
Piloten ergriffen werden kann. Ist der primäre Handgriff 9 nach oben bis gegen einen Anschlag 13
verschwenkt, verhindert eine Falle 14 eine Rückbewegung des primären Handgriffs 9 nach unten. Nun kann
der sekundäre Handgriff 12 allein weiter nach oben bewegt werden.
Mit einem Arm 15 des sekundären Handgriffs 12 wird die erwähnte Schwenkbewegung auf eine Zugstange 16
übertragen, die nach hinten zu einer Anlenkung 17 des Sitzrahmens 1 führt. Die Anlenkung ist so ausgebildet,
daß sie die Verschiebung der Zugstange 16 in eine nach unten gerichtete Bewegung einer Schubstange 18
umsetzt Dies geschieht mit Keilnuten 19 oder ähnlichen Bauteilen, die eine freie Höhenverstellung des Armes 15
gegenüber dem Sitzrahmen 1 ermöglichen, wenn der Pilotensitz 3 und die Auslösung 7 gegenüber dem
Sitzrahmen 1 und der Schubstange 18 bei einer Sitzhöhenverstellung verschoben werden. Bei der
Sitzverstellung wird die Bewegung der Zugstange 16 nicht zur Schubstange 18 übertragen, obwohl die
Betätigung der Auslösung unabhängig von der Höhenlage des Pilotensitzes 3 exakt zur Schubstange 18
übertragen wird. Die Schubstange 18 ist einerseits mit einem Schalter 20 und andererseits mit der Zündvorrichtung
21 des Schleudersit7es verbunden. Die Zündvorrichtung 21 ist in F i g. 1 schematisch am
oberen Ende der Katapultiervorrichtung 6 angedeutet.
Um die Flugzeugkanzel sicher von der Haube zu befreien, sind in bekannter Weise im Flugzeugrumpf an
gegenüberliegenden Seiten unter den zwei unteren Haubenrändern Notabwurfvorrichtungen 22 vorgesehen.
Während des Fluges werden die Abwurfvorrichtungen am Flugzeugrumpf mit einer Sperre 23 gehalten, die
der Pilot mit einem nicht dargestellten Handgriff lösen kann, wenn er nach dem Landen die Haube öffnen
möchte. Im Notfall kann der Pilot aber auch über einen Druckknopf 24 eine kleine Patrone zünden, deren
Gasdruck die Sperre 23 so verstellt, daß die Haube vom Flugzeug befreit wird. Die Sperre 23 ist über eine
elektrische Leitung 25 mit der Haubenabwurfvorrichtung
22 verbunden, um der letzteren einen Zündimpuls zu geben, sobald die Haube durch den Gasdruck gelöst
worden ist. Nach Zündung einer Palrone entsteht ein Gasdruck am beweglichen Kolben der Haubenabwurfvorrichtung.
So bewegt sich die Haube schnell nach oben und hinten um das Scharnier 5. Eine solche
manuelle Auslösung des Knopfes 24 ist beim Notausstieg nicht erforderlich, da der Haubenabwurf normalerweise
eine Arbeitsphase des automatischen Rettungsvorganges bildet, den der Pilot mit der Auslösung 7
einleitet.
Die Sperre 23 ist über eine elektrische Leitung 26 mit dem Schalter 20 verbunden, welcher durch die
Auslösung 7 betätigt wird. Die Patrone in der Sperre 23 und die Ladung der Haubenabwurfvorrichtung 22
werden somit gleichzeitig gezündet, wenn die Zündvorrichtung 21 des Schleudersitzes durch die zündeinleitende
Bewegung der Schubstange 18 aktiviert wird.
Die Zündvorrichtung 21 ist so ausgebildet, daß sie die
Katapultvorrichtung 6 so lange blockiert, bis /wei
zündeinleitende Bewegungen ausgeführt worden sind. Zusätzlich /u der vorerwähnten Bewegung der Schubstange
18 muß die Zündvorrichtung 21 noch durch eine weitere Bewegung aktiviert werden, welche meldet, daß
die Haube abgeworfen oder eine andere Operation tatsächlich durchgeführt wurde, die als erster Schritt für
den Notausstieg erwünscht oder erforderlich ist. Bei
dem in Fig 1 dargestellten Notausstiegsystem überträgt
eine Vorrichtung 27 die Abwurlbewegung der Haube 4 zur Zündvorrichtung 21. Die Vorrichtung 27
kann ein Kabel sein, welches einen Rand der Haube mit der Zündvorrichtung verbindet und eine solche Länge
hat, daß es sich strafft und die Zündvorrichtung betätigt, sobald die Haube so weit abgehoben ist. daß der
Schleudersitz frei durch die Haubenöffnung herausgeschleudert werden kann. Wenn die zwei zündeinleitenden
Bewegungen erfolgt sind, kommt es zur Zündung der Schleudersitzanordnung.
Bei der in Fig. 2 dargestellten grundsätzlichen Ausführungsform befindet sich die Zündvorrichtung in
einem Deckel 28, der das obere Ende eines mit dem Sitzrahmen 1 des Schleudersitzes verbundenen Rohres
29 verschließt. Das Rohr 29 bildet die Brennkammer der Katapultier- oder Ausstoßvorrichtung und enthält eine
Treibladung 30 und einen Zündsatz, den ein mit dem Deckel verbundenes Gehäuse 31 umschließt. In das
Gehäuse 31 ragt ein mit Druckfeder 33 vorgespannter Schlagbolzen 32 hinein. Die Druckfeder 33 liegt
zwischen dem Deckel 28 und einer Ringscheibe 34, die von unten auf den Schlagbolzen 32 aufgeschoben ist.
Der oben mit einer Ausnehmung versehene Teil des Schlagbolzens ruht in einer Führung 35, die den Deckel
28 durchsetzt. In dieser Führung wird der Schlagbolzen 32 normalerweise mit Sperrkugeln 36 gehalten, die sich
in am Schlagbolzen vorgesehenen radialen Bohrungen eines oberen Ringbundes befinden. Die Sperrkugeln 36
greifen in Ausnehmungen 37 der umgebenden Führung 35 ein.
Die Lage der Kugeln 36 und des Schlagbolzens 32 bestimmt eine Sperre, die hier als Sperrbolzen 38
ausgebildet ist. Der Sperrbolzen 38 ruht herausnehmbar •τι oberen Teil des Schlagbolzens 32 zwischen den
Kugeln 36 und erstreckt sich nach oben zu einem Lenker 39, der die Achslinie des Schlagbolzens kreuzt.
Der an seinem oberen Ende mit einem Querschlitz versehene Sperrbolzen 38 hängt mit gegenüberliegend
angeordneten Längsschlitzen 41 auf einem Querstift 40
des Lenkers 39. Der Lenker 39 ist an beiden Enden mit
Stellgliedern verbunden, nämlich von einer mit der Auslösung 7 der Fig. I verbundenen Stange 42 und
einem Seilzug 27. der - wie ebenfalls aus F i g. 1 zu ersehen — zur Haube 4 des Flugzeuges führt und so
dimensioniert ist. daß er sich bei Abwurf der Haube strafft. Solange der Sperrbolzen 38 in der in Fig. 2
dargestellten unteren Lage verbleibt, hindert er die Kugeln 36 an einem Heraustreten aus der ringförmigen
Ausnehmung 37 unter der Einwirkung der Feder 33. Da der Rand des Bolzens 38 nach unten divergiert, erhält
der Bolzen eine nach unten gerichtete Vorspannung, um eine unbeabsichtigte Aufwärtsbewegung des Bolzens
38. die zu einer Freigabe des Schlagbolzens 32 führen könnte, zu verhindern. In der Lage der F ig 2 ist daher
die Zündvorrichtung vollständig durch den Sperrbolzen
38 blockiert.
Wenn der Pilot den Notauswurf auslöst, wird das linke Ende des Lenkers 39 von der Stange 42 nach oben
bewegt, bis der primäre Handgriff 9 am Anschlag 13 zur Anlage kommt, während das rechte Ende des Lenkers
39 in der ursprünglichen Lage verbleibt. Während dieser Verschwenkung des Lenkers wird dessen Mittelteil und
der Stift 40 einen ersten Schritt nach oben bewegt. Der Stift 40 bewegt sich relativ zu den Schlitzen 41, ohne
hierbei die Lage des Sperrboizens 38 zu verändern. Die Zündvorrichtung befindet sich nun in der Stellung
gemäß Fig.3. in der der Sperrbolzen 38 noch immer eine Zündung verhindert.
Die vorstehend erläuterte zündeinleitende Bewegung der Auslösung 7 und der Stange 42 führt automatisch zu
einem mit Fremdkraft bewirkten Abwurf der Haube des Flugzeuges, wie er zuvor in Verbindung mit der F i g. 1
beschrieben wurde, so daß nun unmittelbar nach der ersten eine zweite zündeinleitende Bewegung über den
Seilzug 27 erfolgt. Durch den Seilzug 27 wird das rechte Ende des Lenkers 39 nach oben bewegt, während das
linke Lenkerende wegen der unveränderten Lage der Stange 42 in der in F i g. 3 dargestellten Lage verbleibt.
Somit bewegt sich der Stift 40 einen zweiten Schritt nach oben, bis der Lenker eine horizontale Lage
erreicht. Bei diesem zweiten Bewegungsschritl, der die Beseitigung der Haube signalisiert, bewegt der Stift 40
den Bolzen 38 nach oben. Sobald die Kugeln 36 unter die nach unten gerichtete konische Mantelfläche des
Bolzens 38 gelangen, löst sich die Sperre zwischen dem Schlagbolzen 32 und dem Deckel 28. Wie F i g. 4 zeigt,
kann jetzt der Schlagbolzen 32 unter Einwirkung der Feder 33 nach unten schlagen, um die Zündkapsel zu
zünden und die Ausstoßvorrichtung in Betrieb zu nehmen.
Der Deckel 28 trägt einen Anschlag 44, durch den ein
das Seilzug-Endstück 43 durchsetzender Gelenkbolzen 45 nicht hindurchtreten kann. Dieser Anschlag
•begrenzt die Bewegungen des Lenkers 39 nach obea Des weiteren befindet sich am Deckel 28 eine
federbelastete FaDe 46, die in der oberen, durch den Anschlag 44 begrenzten Stellung unter dem Lenker
einfällt. Die Falle 46 verhindert eine Rückstellung des Sperrbolzens 38 in seine ursprüngliche untere Lage,
wenn die Sperrkugeta 36 aus ihrer Ausnehmung herausgetreten sind. Andernfalls könnte der Sperrbolzen
eine Vervollständigung der Zündung verhindern. Mit dieser Anordnung ist auch ein reversierter Ablauf
des Zündvorganges möglich. Wenn z. B. das rechte Ende des Lenkers 39 eher angehoben wird als das linke Ende,
beispielsweise, wenn der Pilot die Haube abwerfen will, ohne sich sogleich selbst aus dem Flugzeug herauszukatapultieren,
gelangt die Zündvorrichtung von der Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 in eine Zwischcnslcllung.
die sich von derjenigen gemäß Fig.3 dadurch
unterscheidet, daß der Gelenkbolzen 45 des Seilzugstükkes 43 nach oben bewegt ist und am Anschlag 44 zur
Anlage kommt, während das gegenüberliegende Lenkerende noch in der Ausgangsstellung gemäß Fig.2
verbleibt, da die Stange 42 nicht bewegt ist. Wenn nun die Auslösung 7 betätigt wird, '*ewegt die Stange 42 das
linke Ende des Lenkers 39 nach oben, so daß auch wieder die Zündstellung gemäß F i g. 4 erreicht wird.
Die bewegungsaddierende Anlenkung zwischen Lenker 39 und Aufhängung des Sperrbolzens 38 läßt sich
somit in beliebiger Reihenfolge betätigen, da sie mittels einer der beiden bewegungsübertragenden Elemente
42,43 zunächst einen ersten Bewegungsschritt ausführt, der die Blockierung des Sperrbolzens der Zündvorrichtung
noch nicht beseitigt. Ein zweiter zur Zündung führender Bewegungsschritt schließt sich an den ersten
Bewegungsschritt an, sobald die Zündvorrichtung das zweite Mal durch das andere bewegungsübertragende
Element betätigt wird. Die bewegungsaddierende Anlenkung der Zündvorrichtung läßt zeitliche Unterschiede
zwischen den zwei Auslösevorgängen unberücksichtigt und summiert nur und löst die Zündung
auch dann aus, wenn die Bewegungen gleichzeitig auftreten.
Die Zündvorrichtung gemäß Fig.2 ermöglicht in
einfacher Weise auch eine Auslösung, wenn der Haubenabwurf nicht stattfindet. Wenn die Auslösung 7
so ausgebildet ist, wie es die F i g. 1 zeigt, kann der Pilot nach einer ersten Bewegung des primären Handgriffes 9
mit dem sekundären Handgriff 12 das linke Ende des Lenkers 39 einen zweiten Schritt anheben, um die
Zündung auszulösen, so daß der Auswurf durch die Haube hindurch erfolgt.
Wenn es sich um unzerstörbare Hauben handelt, die
durch den Abwurf nicht zerbrochen werden können.
sollte der Zündauslösegriff in üblicher Weise so ausgebildet sein, daß er nur eine einstufige Bewegung
ausführen kann. Das bewegungsübertragende Element 42 arbeitet dann entgegen einer Federkraft, die den
Ziindauslösegriff wieder in die Ausgangsstellung zurückführt,
wenn der Pilot bei nicht automatisch erfolgendem Haubenabwurf eine manuelle Lösung der
Haubenhalterung versucht Wenn dann die Haube in dieser Weise abgeworfen worden und der Lenker 39 an
seinem rechten Ende angehoben ist, kann der Pilot erneut den Auslösegriff betätigen und dann die Zündung
auslösen. Hierbei hat der Pilot gezwungenermaßen seine Hände an den Handgriffen, so daß das
Verletzungsrisiko geringer ist, als wenn Handgriff end
Lenker in der aktivierten Stellung verbleiben ond der manuelle Abwurf der Haube dazu führt, daß der
Sperrbolzen die letzte Bewegungsstufe zurücklegt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. ZündVorrichtung für einen Flugzeug-Schleudersitz
mit einer Sperrvorrichtung, die zur Verhinderung des Auslösens der Zündvorrichtung dient, bis
die Sperrvorrichtung zwei verschiedene Steuerbewegungen ausgeführt hat, von denen die eine
manuell durch eine Steuervorrichtung ausführbar ist, weiche der Sperrvorrichtung zugeordnet ist, mit der
auch gleichzeitig der Abwurfmechanismus für die Kabinenhaube betätigt wird, wobei bei Entfernung
der Haube selbsttätig die zweite Steuerbewegung ausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung einen primären Handgriff (9) enthält, der zur Ausführung der ersten der
Steuerbewegungen dient, sowie einen sekundären Handgriff (12), welcher mit dem primären Handgriff
verbunden ist und mit der Sperrvorrichtung (38,39) zur Ausführung der zweiten Steuerbewegung in
Verbindung steht, wobei der sekundäre Handgriff (12) derart in der Sitzkonstruktion (10) angeordnet
ist, daß normalerweise nur der primäre Handgriff betätigbar ist und erst bei Betätigung des primären
Handgriffs der sekundäre Handgriff in eine zugängliche Stellung außerhalb der Sitzkonstruktion
bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Handgriffe (9, 12)
miteinander verbunden sind und daß der sekundäre Handgriff (12) unterhalb des primären Handgriffes
(9) in einer nach oben offenen Tasche in einer Seitenwand (10) des Schleudersitz is angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Handgriffe (9, 12)
über eine Schubstangenverbindung (18) die Sperrvorrichtung (38,39) in zwei Schritte einstellen, wobei
die Bewegungen der Schritte addiert werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Handgriffe (9,12) an
einem gemeinsamen Zapfen (11) gelagert sind, um welchen der primäre Handgriff (9) bei Betätigung
um einen begrenzten Winke! schwenkbar ist und durch eine Falle (14) feststellbar ist, welche
verhindert, daß der primäre Handgriff in seine Ausgangsstellung zurückschwenkt und daß der
sekundäre Handgriff (12) um den Zapfen (U) um einen zusätzlichen Winkel gegenüber dem primären
Handgriff schwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der sekundäre Handgriff (12)
direkt an eine Verbindung (Zugstange 16) zu deren Betätigung angeschlossen ist, während der primäre
Handgriff (9) am sekundären Handgriff (12) lösbar befestigt ist und derart angeordnet ist, daß die
Verbindung (Zugstange 16) von ihm über den sekundären Handgriff betätigbar ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE08331/68A SE331427B (de) | 1968-06-19 | 1968-06-19 | |
SE833168 | 1968-06-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1966097A1 DE1966097A1 (de) | 1971-08-12 |
DE1966097B2 DE1966097B2 (de) | 1976-07-01 |
DE1966097C3 true DE1966097C3 (de) | 1977-02-10 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2414631A1 (de) | Vorrichtung zum tragen und abwerfen einer luftfracht | |
WO1982001529A1 (en) | Locking device for a central strap,in particular for a parachute harness | |
DE102016110821A1 (de) | Ferngesteuerte Vorrichtung zur Probennahme in Baumkronen | |
DE1966097C3 (de) | Zündvorrichtung fur Flugzeugschleudersitze | |
DE2542495A1 (de) | Gurtloesevorrichtung fuer anschnall- und fallschirmgurte insbesondere in verbindung mit flugzeug-schleudersitzen zum schnellen entkommen aus einem noch am boden befindlichen flugzeug im notfall | |
DE2362464A1 (de) | Schlagbolzensicherungseinrichtung fuer handfeuerwaffen | |
DE2043869C3 (de) | Notvorrichtung zum Abschleudern oder Schnellöffnen eines Abschnittes einer Fahrzeugkanzel, insbesondere des Kanzeldaches eines Luftfahrzeuges | |
DE1966097B2 (de) | Zuendvorrichtung fuer flugzeugschleudersitze | |
DE2128147C3 (de) | Sprenggreifer zum Sprengen der Ankertaue oder -ketten von Seeminen | |
DE1930238C (de) | Zündvorrichtung fur Flugzeug Schleudersitze | |
CH504343A (de) | Zündvorrichtung für einen Schleudersitz eines Flugzeuges | |
DE2114247C3 (de) | Schleudersitz mit einem mittels einer Zugleine von einer Initialzündvorrichtung zu betätigenden Raketenmotor | |
DE671540C (de) | Abwerfbare Schutzhaube an Flugzeugen | |
DE913498C (de) | Flugzeug mit Kabine zur Unterbringung eines oder mehrerer Besatzungsmitglieder | |
DE4304173A1 (de) | ||
DE2740318A1 (de) | Befestigungsvorrichtung fuer eine last an einem luftfahrzeug | |
DE511284C (de) | Bombenabwurfvorrichtung fuer Luftfahrzeuge | |
EP0253797A2 (de) | Auslösevorrichtung zum Abfeuern von Maschinenkanonen | |
DE1005847B (de) | Mit einer durch eine Treibladung betaetigbaren Dachabsprengvorrichtung kombinierter,ebenfalls durch eine Treibladung ausloesbarer Schleudersitz | |
DE4320132A1 (de) | Lenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad-Airbag | |
DE703828C (de) | Abwerfbare Haube | |
DE314866C (de) | ||
DE1506011C3 (de) | ||
DE3513492C2 (de) | ||
DE617002C (de) | Einrichtung zum Starten eines Flugzeuges mit hoher Flaechenbelastung |