DE19652575A1 - Verfahren zum Herstellen eines Schokoladenhohlkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines SchokoladenhohlkörpersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Schokoladenhohlkörpers.
Schokoladenhohlkörper, insbesondere solche, die später ge
füllt werden sollen, werden beispielsweise nach einem Verfah
ren hergestellt, wie es in der DE-OS 34 47 245 für Pralinen
beschrieben ist. Bei diesem Verfahren wird zunächst eine
Halbschale aus Schokoladenmasse hergestellt, dann befüllt und
anschließend abgedeckelt. Mehrkammer-Hohlkörper sind mit die
sem Verfahren nicht herzustellen.
Befüllbare Hohlkörper können weiterhin beispielsweise nach
dem in der DE-OS 42 13 293 beschriebenen Verfahren mittels
geteilter Hohlformen hergestellt werden, wobei eine Einfül
löffnung eingeformt wird, durch die anschließend die Füllung
in den Hohlkörper eingebracht werden kann. Mehrkammer-
Hohlkörper sind auch mit diesem Verfahren nicht herzustellen.
Es ist weiterhin beispielsweise aus der DE-OS 38 12 805 be
kannt, zum Herstellen von Schokoladenhohlkörpern eine zweite
Form als Deckel zu verwenden.
Die DE-PS 44 21 706 beschreibt einen Schokoladenhohlkörper,
bei dessen Herstellung in die Form einer Waffelschicht einge
legt wird, die beim Herstellen des Hohlkörpers mit Schokolade
überzogen und somit gegen ein Aufweichen durch eine einge
brachte Füllung geschützt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren be
reitzustellen, mit dem auf einfache und kostengünstige Weise
Mehrkammer-Schokoladenhohlkörper hergestellt werden können.
Die Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren
gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung werden die jeweils
eine Kammer umschließenden Teilhohlkörper unmittelbar anein
ander angeformt werden, wobei eine der üblichen, geteilten
Hohlformen verwendet werden kann, wie sie zur Herstellung un
geteilter, nur eine Kammer umschließender Hohlkörper üblich
ist.
Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 2 kann die Abdeckung
auf einfache Weise sicher an Ort und Stelle gehalten werden,
auch wenn sie sehr dünn ist.
Das Befüllen der Kammern erfolgt vorteilhafterweise gemäß An
spruch 3 über eingeformte Befüllöffnungen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schoko
laden-Hohlkörper eignen sich besonders für flüssige Füllungen
gemäß Anspruch 4, da die Kammern durch ihre im wesentlichen
einstückige Herstellung dicht sind.
Durch die einstückige Herstellung wird außerdem erreicht, daß
gemäß Anspruch 5 vorgesehene, unterschiedliche Füllungen für
jede der Kammern sich nicht bereits vor dem Verzehr unterein
ander mischen können und somit das Geschmackserlebnis beein
trächtigen.
Zum Ausbilden einer Trennwand ist es gemäß Anspruch 6 völlig
ausreichend, als Abdeckung eine dünne Folie zu verwenden, die
darüber hinaus den Vorteil hat, daß sie sich dicht an die
Ränder des Formteils anlegt, so daß keine flüssige Schokola
denmasse austreten kann, und die weiterhin den Vorteil hat,
daß herkömmliche, geteilte Hohlformen wie gewohnt, d. h. wie
zum Herstellen eines Einkammer-Hohlkörpers, geschlossen wer
den können.
Anspruch 7 beschreibt eine Hohlform, die sich besonders gut
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet.
Besonders geeignet zur Herstellung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist der in Anspruch 8 beschriebene, kugelförmige
Hohlkörper.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders zur Herstellung
der in den Ansprüchen 9 und 10 beschriebenen Pralinen geeig
net.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1-4 eine schematische Schnittdarstellung einer geteilten
Hohlform in unterschiedlichen Stadien des erfindungs
gemäßen Verfahrens, und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellten Praline.
Fig. 1 zeigt eine Hohlform 1, die normalerweise mit einer
Mehrzahl identisch ausgebildeter Hohlformen in einem Tablett
untergebracht ist, so daß gleichzeitig eine Vielzahl von
Hohlkörpern hergestellt werden können. Die Hohlform 1 ist zum
Herstellen kugelförmiger, bissengroßer Schokoladen-Hohlkörper
2 (Fig. 5) ausgebildet und enthält zwei im wesentlichen iden
tische Formteile 3 und 4, die jeweils einen halbkugelförmigen
Formhohlraum 3a und 4a umschließen. In beide Hohlräume 3a, 4a
ragt jeweils ein Dorn 5 und 6 von der Mitte des halbkugelför
migen Hohlraums aus hinein, durch den Einfüllöffnungen ausge
spart werden.
Die Hohlform 1 enthält ferner eine Abdeckung 7, die auf jeden
Fall so groß ist, daß sie die Hohlräume 3a und 4a überspannen
kann. Die Abdeckung 7 kann eine dünne Kunststoffolie oder
auch ein dünnes Blech oder dgl. sein und weist bevorzugt eine
Dicke auf, die es gestattet, daß herkömmliche Hohlformen 1
noch geschlossen werden können, auch wenn die Abdeckung 7
zwischen den Formteilen 3 und 4 liegt.
Die Praline 2 wird hergestellt, indem zunächst in einen der
Hohlräume, im dargestellten Ausführungsbeispiel den Hohlraum
3a des Formteils 3 eine abgemessene Menge Schokoladenmasse 8
eingefüllt wird, die ausreicht, die den Hohlraum 3a umgeben
den Wände des Formteils 3 sowie den den Hohlraum 3a überdec
kenden Teil der Abdeckung 7 in einer Schichtdicke zu bedec
ken, die eine ausreichende Wandstärke für die Praline 2 si
cherstellt. Dann wird die Abdeckung 7 auf das Formteil 3 so
aufgelegt, daß sie den Hohlraum 3a abschließt.
Die Abdeckung 7 wird durch Aufsetzen des Formteiles 4, dessen
Hohlraum 4a zunächst noch leer ist, fixiert. Dann wird die
Hohlform 1 in üblicher Weise durch Drehen um unterschiedliche
Achsen geschleudert, so daß sich die flüssige Schokoladenmas
se 8 im Hohlraum 3a entlang der Wände verteilt und nach dem
Erstarren den in Fig. 2 gezeigten, halbkugelförmigen Teil
hohlkörper 9 bildet, der mit einer durch die Wände des Hohl
raumes 3a gebildeten, halbkugelförmigen Schale 10 und einer
durch die Abdeckung 7 gebildeten, geraden Wand 11 eine Kammer
9a umschließt. Durch den Stift 5 bildet sich weiterhin eine
Befüllöffnung 12 durch die halbkugelförmige Schale 10 aus,
die einen Zugang zum späteren Befüllen der Kammer 9a gestat
tet.
Nach dem Erstarren des Teilhohlkörpers 9 wird die Form geöff
net, die Abdeckung 7 entfernt, die Hohlform 1, mit dem Teil
hohlkörper 9, um 180° gedreht, in den Hohlraum 4a des zweiten
Formteiles 4 wiederum eine dosierte Menge flüssiger Schokola
denmasse 13 eingefüllt und die Hohlform 1 geschlossen. Dabei
schließt nunmehr die gerade Wand 11 des Teilhohlkörpers 9 den
Hohlraum 4a des zweiten Formteiles 4 ab.
Die Hohlform 1 wird anschließend wie üblich geschleudert und
gekühlt, wobei sich die Schokoladenmasse 13 in bereits be
schriebener Weise über die Wände des Hohlraums 4a sowie die
Oberfläche der geraden Wand 11 verteilt, wobei die Wand 11
einerseits leicht angeschmolzen und andererseits durch die
Schokoladenmasse 13 wieder verstärkt wird, so daß der sich im
Hohlraum 4a ausbildende, zweite Teilhohlkörper 14 direkt an
den ersten Teilhohlkörper 9 angeformt wird. Die Wand 11 bil
det dann eine stabile und beide Teilhohlkörper fest miteinan
der verbindende Trennwand.
Auch der zweite Teilhohlkörper 14 wird mit einer halbkugel
förmigen Schale 15 geformt, die eine zweite Kammer 14a um
schließt, wobei der Stift 6 für eine weitere Befüllöffnung 12
zum Befüllen auch dieser Kammer 14a sorgt.
Bei Verwendung herkömmlicher Hohlformen, die Befüllmöglich
keiten bieten, wird die aus den beiden Teilhohlkörpern 9 und
14 bestehende Praline 2 anschließend durch die Befüllöffnun
gen 12 befüllt, wobei sich die erfindungsgemäß hergestellte
Praline 2 besonders zum Aufnehmen von zwei flüssigen Füllun
gen eignet. Die flüssigen Füllungen können von derjenigen Art
sein, wie sie in der DE 195 44 795.6 beschrieben sind, deren
Offenbarung damit durch Bezugnahme eingeschlossen wird. Die
in die erste Kammer 9a einzubringende Füllung enthält Natri
um-Bikarbonat, und in der zweiten Füllung, die in die zweite
Kammer eingebracht wird, ist eine Säure, bevorzugt eine
Fruchtsäure, wie beispielsweise Zitronensäure, enthalten.
Beim Zerbeissen der Praline und insbesondere der Trennwand
kommen beide Füllungen in Kontakt miteinander, reagieren und
setzen Kohlendioxyd frei, wobei ein moussierender Geschmacks
charakter erzielt wird. Natrium-Bikarbonat und Säure sind be
vorzugt in der gleichen Grundmischung, beispielsweise ein
Champagner-Konzentrat, enthalten, deren Geschmackscharakter
zum Geschmackserlebnis der Gasfreisetzung paßt.
Zum Herstellen der Teilhohlkörper 9 bzw. 14 kann entweder die
gleiche Schokoladenmasse oder unterschiedliche Schokoladenma
ssen, wie beispielsweise helle oder dunkle Schokolade, ver
wendet werden.
In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungs
beispiels können alle herkömmlichen Hohlformen verwendet wer
den; beispielsweise auch solche, die anstelle der Befüllöff
nung nur eine Sollbruchstelle erzeugen, und die in ihren
Formteilen jeweils eine Befüllöffnung aufweisen, durch die
einerseits die Schokoladenmasse in die Hohlräume der Formtei
le und andererseits auch später die Füllung in die Kammern
der Teilhohlkörper eingebracht werden können. Dann ist gege
benenfalls die in Fig. 3 gezeigte Drehung der Hohlform nicht
erforderlich.
Weiterhin können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Schoko
laden-Hohlkörper in jeder gewünschten Form und Größe herge
stellt werden. Durch asymmetrische Formteile können auch
asymmetrische Hohlkörper geformt werden. Wird eine Hohlform
aus mehr als zwei Formteilen verwendet, so können Hohlkörper
mit drei oder noch mehr Kammern hergestellt werden.
Wird eine entsprechend steife, haftfähige oder anderweitig zu
befestigende Abdeckung verwendet, so muß das zweite, noch
leere Formteil nicht unbedingt beim Herstellen des ersten
Teilhohlkörpers auf das erste Formteil aufgesetzt werden.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Praline
kann darüber hinaus mit jeder gewünschten Füllung versehen
werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Schokoladen-Hohlkörpers mit
wenigstens einer ersten und einer zweiten Kammern die durch
eine Trennwand getrennt sind, wobei in ein erstes Formteil
einer in wenigstens ein erstes und ein zweites Formteil ge
teilten Hohlform dosiert Schokoladenmasse eingefüllt wird,
das erste Formteil mit einer Abdeckung geschlossen und ge
schleudert wird, bis sich im ersten Formteil ein Teilhohlkör
per mit der ersten Kammer und einer an der Abdeckung ausge
formten Wand gebildet hat, und anschließend die Abdeckung
entfernt, auf die Wand das mit der Schokoladenmasse dosiert
gefüllte zweite Formteil aufgesetzt und geschleudert wird,
bis sich im zweiten Formteil ein am ersten Teilhohlkörper an
geformter, zweiter Hohlkörper mit der zweiten Kammer gebildet
hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zweite Formteil leer auf die Abdeckung aufgesetzt wird, bevor
das gefüllte erste Formteil geschleudert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Teilhohlkörper Befüllöffnungen zum Befüllen der
Kammern eingeformt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kammern mit einer flüssigen Füllung be
füllt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kammern mit jeweils unterschiedlichen
Füllungen befüllt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Abdeckung eine dünne Folie, insbesonde
re ein Kunststoffolie, verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Hohlform mit zwei im wesentlichen
identischen Formteilen verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein im wesentlichen kugelförmiger Hohlkör
per mit zwei im wesentlichen gleichgroßen Kammern hergestellt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet
durch seine Verwendung zum Herstellen von Zwei-Kammer-Prali
nen, bei denen jede Kammer mit einer anderen Füllung befüllt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Kammern mit Füllungen befüllt werden, die beim Zu
sammenfließen durch Zerkauen der Trennwand miteinander rea
gieren, insbesondere ein Gas freisetzen.
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