DE19650085C2

DE19650085C2 - Unteres Ecklager für ein Kipp-Schwenkfenster, eine Kipp-Schwenktür oder dergleichen

Info

Publication number: DE19650085C2
Application number: DE19650085A
Authority: DE
Inventors: Werner Mencher
Original assignee: AUBI BAUBESCHLAEGE GmbH
Current assignee: Siegenia Aubi KG
Priority date: 1996-12-03
Filing date: 1996-12-03
Publication date: 1998-10-15
Anticipated expiration: 2016-12-04
Also published as: DE19650085A1

Description

Die Erfindung betrifft ein unteres Ecklager für ein Kipp-Schwenkfenster, eine Kipp- Schwenktür oder dergl. nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Das untere Ecklager für Kipp-Schwenkfenster, Kipp-Schwenktüren oder dergl. muß so ausgebildet sein, daß der Flügel sich um zwei verschiedene Achsen, die Schwenkachse bzw. die Kippachse, alternativ drehen kann, damit der Flügel kippgeöffnet oder schwenkgeöffnet werden kann. Aus optischen Gründen wird in einzelnen Fällen angestrebt, das untere Ecklager als Drehband auszubilden, dessen eines Bandteil unbeweglich am Blendrahmen befestigt wird.

Die DE 25 03 719 B1 zeigt ein derartiges Lager. Zum Ermöglichen der Schwenkbewegung ist dieses über einen Gewindegelenkzapfen mit dem Flügelrahmen verbunden. Dieser Gewindegelenkzapfen greift in eine sich über die Außenkante des Flügelüberschlages erstreckende Gewindebuchse ein. Diese von außen sichtbare Befestigung am Flügel stört optisch und führt bei der Verwendung von modernen Schubstangenbeschlägen zu einer Schiefstellung der Kippachse.

Aus der DE 42 16 689 A1 ist ein verdeckt eingebautes Scharniergelenk für einen Drehkippflügel bekannt, welches eine flügelseitige Anschraubplatte aufweist, die über einen Scharnierbolzen mit einer rahmenseitigen winkelförmigen Anschraubplatte schwenkbar verbunden ist. Der horizontale Schenkel der rahmenseitigen Anschraubplatte ist ein Abschnitt in Form einer rechteckigen Schiene der sich auf einem rahmenfesten Widerlager abstützt, wobei der Schenkel gegenüber dem Widerlager freibeweglich angeordnet ist. Das Widerlager ist an der Vorderkante abgerundet und bildet zusammen mit dem Abschnitt die Kippachse des Ecklagers. Dazu greift der Abschnitt über schlitzartige Ausnehmungen mit ausreichendem Spiel über kegelige oder kugelförmige Zapfen, welche ein ausreichendes Spiel für die Kippbewegung des Flügels zulassen.

Nachteilig ist es dabei, daß das Scharniergelenk nahezu völlig verdeckt angeordnet ist und bei einer Kippbewegung des Flügels der Scharnierbolzen zusammen mit diesem verschwenkt wird, also eine geneigte Lage einnimmt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das nach der DE 25 03 719 B1 vorbekannte Ecklager so weiterzubilden, daß es für verdeckt liegende Schubstangenbeschläge einsetzbar ist und, abgesehen vom auf dem Blendrahmen sichtbar angebrachten Drehband, keine weiteren sichtbaren Bauteile aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auch für den Einsatz bei verdeckt liegenden Schubstangenbeschlägen ein unteres Ecklager gefunden wurde, das als Drehband ausgebildet und am Blendrahmen unbeweglich befestigt ist. Weiterhin vorteilhaft liegen alle Funktionsbauteile nicht sichtbar im Falzluftraum zwischen Flügel und Blendrahmen. Darüber hinaus ergibt sich die Möglichkeit, beim Einsatz von Schubstangenbeschlägen für Kipp-Schwenkfenster oder -türen, den sichtbaren Teil des obenliegenden Lenkerlagers und des unteren Ecklagers gleichförmig auszubilden, wodurch neue Designgebungen eröffnet wer den. Durch die Merkmale der Ansprüche 4 und 5 werden umfangreiche Ausricht möglichkeiten zum Ausrichten des Flügels am Blendrahmen und zur Regulierung der Andrückkraft zwischen Flügel und Blendrahmen auch im Bereich des unteren Eck lagers ermöglicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 die untere bandseitige Ecke eines Fensters,

Fig. 2 eine räumliche Darstellung des unteren Ecklagers,

Fig. 3 die Seitenansicht eines Ecklagers nach Fig. 2 und

Fig. 4 die Vorderansicht eines Ecklagers nach Fig. 2.

Bei Kipp-Schwenkfenstern oder Kipp-Schwenktüren kann der Flügel alternativ um eine Kippachse kippgeöffnet oder um eine Schwenkachse schwenkgeöffnet werden. Das untere Ecklager muß in der Lage sein, beide Bewegungen zuzulassen.

Fig. 1 zeigt die untere bandseitige Ecke eines Kipp-Schwenkfensters. Der Flügel rahmen 1 liegt, vom Raum aus gesehen, mit seinem Flügelüberschlag 2 vor dem Blendrahmen 3. Zwischen den ineinanderliegenden, umlaufenden Kanten von Flü gelrahmen 1 und Blendrahmen 3 ist zumindest abschnittsweise eine ausreichende Falzluft 4 vorgesehen, in der auch Funktionsteile des Beschlages angebracht sind. Eine umlaufende, die Funktionsteile des Schubstangenbeschlages aufnehmende Beschlagaufnahmenut am Flügelrahmen ist nicht näher dargestellt.

Die Kippachse 5, um die der Flügel kippgeöffnet werden kann, und die Schwenk achse 6, um die er schwenkgeöffnet werden kann, kreuzen sich im Bereich des unte ren Ecklagers 7.

Fig. 2 zeigt eine räumliche Darstellung des unteren Ecklagers 7, in der jedoch ledig lich die wesentlichen Funktionsteile dargestellt sind. In Fig. 3 sind auch die Verbin dungsteile zwischen diesen Funktionsteilen gezeigt.

Das untere Ecklager 7 ist flügelseitig an einen Eckwinkel 8 angebunden. Dieser Eckwinkel 8 kann, soweit erforderlich, mit der Stulpschiene verbunden sein und liegt in oder auf der Beschlagaufnahmenut des Flügelrahmens 1. Befestigungslöcher die nen zum Befestigen des Eckwinkels 8 am Flügelrahmen 1.

Am vertikalen Schenkel 9 des Eckwinkels 8 ist als zusätzliches Bauteil eine Hal testange 10 angebracht. Diese Haltestange 10 ragt mit einem Ende bis unter den horizontalen Schenkel 11 des Eckwinkels 8 und ist hier mit einem Lager 12 ausge bildet. In dem Lager 12 ist ein Schwenkbolzen 13 gelagert, der sich unter dem hori zontalen Schenkel 11 erstreckt und von einem hinteren Lager 14 gehalten wird. Die ses hintere Lager 14 weist eine gewisse Entfernung zum Eckpunkt des Eckwinkels 8 auf und ist unter dem horizontalen Schenkel 11 des Eckwinkels 8 an diesem befe stigt.

Der Schwenkbolzen 13 ist an seinem vorderen Ende mit einem Tragwinkel 15 aus gerüstet, der im Ausführungsbeispiel einteilig schlaufenförmig als mittleres Bandteil 16 für ein Drehband 17 ausläuft. Es ist jedoch auch denkbar, daß das mit dem Flü gel verbundene Bandteil 16 als separates Teil am Tragwinkel 15 angebunden ist. Die weiteren, das Drehband 17 bildenden Bandteile 18 sind fest am Blendrahmen 3 angebracht. Die Befestigung dieser Bandteile 18 am Blendrahmen 3 ist nicht darge stellt.

Die verschiedenen Verstellmöglichkeiten des Ecklagers zum Ausrichten des Flügel rahmens 1 im Blendrahmen 3 sind aus den Darstellungen in den Fig. 3 und 4 er kennbar. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Kräfte und Gewichtsmomente des Flügels als Gegenkraft zu den Einstellelementen ausgenutzt werden.

Die Einstellung der Falzluft 4 in horizontaler Richtung erfolgt durch die Verstellung 19. Über eine im hinteren Lager 14 angeordnete Stellschraube 20 kann der Schwenkbolzen 13 mehr oder minder weit nach vorne verschoben werden. Ein Rezeß 21 am Schwenkbolzen 13 begrenzt in Zusammenwirken mit dem vorderen Lager 12 den Verstellweg, so daß sichergestellt wird, daß der Schwenkbolzen 13 nicht aus dem hinteren Lager 14 herausgedrückt werden kann.

Die Höhenlage des Flügelrahmens 1 gegenüber dem Blendrahmen 3 wird über eine weitere Stellschraube 22 eingestellt. Wie insbesondere aus Fig. 3 erkennbar ist, ist die Haltestange 10 am vertikalen Schenkel 9 vertikal verschieblich angebunden. Diese Anbindung erfolgt unter anderem mittels eines, ein Langloch durchdringenden Pilzkopfniets 24. Die Haltestange 10 ist aus einem Flachprofil hergestellt und an seinem oberen Ende 26 abgewinkelt. Die Stellschraube 22 sitzt in einem Schraubgehäuse 25, welches wiederum am vertikalen Schenkel 9 des Eckwinkels 8 befestigt ist. Durch Verstellen der auf das abgewinkelte Ende 26 der Haltestange 10 einwirkenden Stellschraube 22 erfolgt die Höhenverstellung 27, die eine Höhenverstellung des vorderen Lagers 12 und damit des Schwenkbolzens 13 und des Drehbandes 17 gegenüber dem Eckwinkel 8 bedingt.

Die Verstellung 28 der Andrückkraft geschieht über einen Exzenterbolzen 29, der am Eckwinkel 8 gelagert ist, ein Langloch 30 am unteren Teil der Haltestange 10 durchgreift und mit einem Pilzkopf 31 übergreift. Der Exzenterbolzen 29 ist mit einem Innensechskant 32 ausgebildet, in den ein Sechskantschlüssel zum Verstellen der Exzenterlage eingesetzt werden kann.

Bezugszeichenliste

1

Flügelrahmen

2

Flügelüberschlag

3

Blendrahmen

4

Falzluft

5

Kippachse

6

Schwenkachse

7

Ecklager

8

Eckwinkel

9

Schenkel

10

Haltestange

11

Schenkel

12

Lager

13

Schwenkbolzen

14

Lager

15

Tragwinkel

16

Bandteil

17

Drehband

18

Bandteile

19

Verstellung

20

Stellschraube

21

Rezeß

22

Stellschraube

23

Langloch

24

Pilzkopfniet

25

Schraubgehäuse

26

Ende

27

Höhenverstellung

28

Verstellung

29

Exzenterbolzen

30

Langloch

31

Pilzkopf

32

Innensechskant

Claims

1. Unteres Ecklager (7) für ein Kipp-Schwenkfenster, eine Kipp-Schwenktür oder dergl., mit einem am Flügelrahmen angebrachten, verdeckt liegenden Schub stangenverband, bestehend aus Schubstange und Stulpschiene, die an den Ecken des Flügelrahmens über mit Eckwinkeln (8) versehenen Eckumlenkungen miteinander verbunden sein können, das mit einem sichtbaren Drehband (17) ausgebildet ist, dessen eines Bandteil (18) fest am Blendrahmen (3) angebunden und dessen zweites Bandteil (16) über einen horizontal liegenden Schwenkbolzen (13) schwenkbar mit dem Flügelrahmen (1) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbolzen (13) des Ecklagers (7) im Raum der Falzluft (4) des Flügelüberschlages (2) der unteren horizontalen Schenkel von Flügelrahmen (1) und Blendrahmen (3) angeordnet und mittels ebenfalls in der Falzluft (4) angeordneter Lager (12, 14) an der Stulpschiene, der Schubstange oder dem Eckwinkel des Schubstangenbeschlages gelagert ist.

2. Unteres Ecklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Lager (12) für die Schwenkbolzen (13) an einem auf der vertikalen Stulpschiene/Schubstange angebrachten Bauteil und das hintere Lager (14) an der horizontalen Stulpschiene/Schubstange angeordnet ist.

3. Unteres Ecklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Lager (12) für die Schwenkbolzen (13) an einem auf dem vertikalen Schenkel (11) des Eckwinkels (8) angebrachten Bauteil und das hintere Lager (14) an dem horizontalen Schenkel (9) angeordnet ist.

4. Unteres Ecklager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das das vordere Lager (12) tragende Bauteil höhen- und/oder seitenverstellbar mit dem vertikalen Schenkel (9) des Eckwinkels (8) bzw. der vertikalen Stulpschiene/Schubstange verbunden ist.

5. Unteres Ecklager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Lage der Schwenkachse (6) parallel zur Erstreckung des Rahmenschenkels am hinteren Lager (14) einstellbar ist.