DE19646352A1 - Werkzeug zum Verarbeiten von Kleb- oder Dichtstoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Verarbeiten von Kleb- oder Dichtstoffen, insbesondere Silikon oder Acryl, beim Verfüllen und Verschließen von Ritzen und Fugen an mit Kacheln, Platten und Fließen oder anderen Bauteilen belegten Flächen, welches auf die Tülle einer Auspreßpistole bzw. Kartusche aufsteckbar ist und zusammen mit dieser gehandhabt wird.

Werkzeuge oder Hilfseinrichtungen zum Verarbeiten von Kleb- oder Dichtstoffen beim Abdichten oder Verfüllen von Fugen in Platten- oder Mauerwerk oder zum Verfugen von gekachelten Flächen und Verkleidungen sind prinzipiell bekannt. Neben einer Vielzahl von Fugenspachteln, die gewöhnlich zum Verfüllen, zum Abputzen und zum Glätten der Fugen benutzt werden, finden ebenso zweckmäßig auch bereits Werkzeuge und Werkzeugeinrichtungen Anwendung, bei denen es vor allem darauf ankommt, Vorkehrungen zu treffen und/oder Maßnahmen vorzusehen um zumindest teilweise bereits während des mit mechanischen Arbeitsmitteln erfolgenden Verfüllens der Fugen ein Verputzen und Glätten derselben vornehmen zu können. Das bisher überwiegend noch immer von Hand, d. h. mit Finger und Spachtel erfolgende Nachziehen oder Ausformen solcher Fugen soll wegen der damit verbundenen Nachteile damit möglichst gänzlich entfallen.

So wird mit der DE-OS 43 33 548 eine, eine Abziehspachtel tragende Vorrichtung, zum Glattstreichen einer auf eine Fuge aufgetragenen Materialraupe aus dauerelastischem Fugenmaterial vorgeschlagen, deren charakteristisches Konstruktionsmerkmal darin besteht, daß der Abziehspachtel an einer von Hand zu führenden Halterung befestigt ist, welche in Bewegungsrichtung der Vorrichtung gesehen, vor dem Abziehspachtel eine Auftragsvorrichtung für Glättflüssigkeit aufweist. Durch das etwa gleichzeitige Auftragen von Fugenmaterial und Glättflüssigkeit soll ein rationelleres und kontinuierlicheres Arbeiten ermöglicht werden, da beispielsweise auch relativ lange Fugen in einem Arbeitsgang glattgezogen werden können.

Obgleich diese Vorrichtung für ihren speziellen Anwendungszweck eine ansprechende Lösung darstellt, ist sie nicht dazu geeignet, dem eigentlichen Problem bei der Verarbeitung von Kleb- oder Dichtstoffen, nämlich dem einfachen Verfüllen und glatten Verschließen von Ritzen und Fugen beizukommen.

Günstiger stellt sich die mit dem DE-GM 86 16 758 in Vorschlag gebrachte Lösung einer Verfügungstülle, die im Ausgangsbereich eines Fugenmassen- Einpreßgerätes angebracht wird und eine verbesserte Verteilung der Fugenmasse vor allem in der Tiefe von Mauerfugen bezwecken soll, dar.

Diese Lösung ist jedoch für eine strikte Bemessung, Unterbringung und Verteilung von Fugenmasse in der Ebene von Kacheln oder Platten und Fliesen nicht zweckmäßig anwendbar, so daß nach wie vor der Bedarf an einem Werkzeug oder Arbeitsgerät für den erwähnten Anwendungszweck offen bleibt.

Ähnliches ist zu sagen zu ganz ähnlichen Lösungen etwa der Art, wie sie in den DE-GM 87 13 762; DE-GM 89 05 975; DE-OS 44 00 501 und DE-OS 42 41 114; dargestellt und beschrieben worden sind.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Werkzeug zu schaffen, mit dem das Verarbeiten von Kleb- und/oder Dichtstoffen in der Art von Silikon oder Acryl, beim Verfüllen und Verschließen von Fugen an mit Kacheln, Fliesen oder anderen Bauteilen belegten Flächen auf einfachere und vollkommenere Art und Weise möglich ist.

Ein weiterer Teil der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht auch darin, das Werkzeug derart auszulegen, daß es unmittelbar und zusammen mit einer Auspreßpistole bzw. Kartusche einsetzbar ist und zusammen mit dieser leicht zu handhaben ist. Es soll gleichermaßen gut und vorteilhaft sowohl bei Flächenfugen als auch bei derartigen Eckenarbeiten einsetzbar sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem bzw. unter Anwendung eines Werkzeuges mit den in den Patentansprüchen charakterisierten Konstruk­ tionsmerkmalen gelöst. Zweckdienliche Ergänzungen der Werkzeug­ konstruktion sind in den zugehörigen Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Lösung für das eingangs charakterisierte Werkzeug besteht im wesentlichen darin, daß einzig die an die einzelnen Kacheln oder Fließen anschließenden Fugenöffnungen getroffen und verfüllt werden und jegliche überschüssige Fugenfüllmittel und damit dessen unkontrolliertes Übertreten über die Fugenränder vermeidbar geworden sind. Etwaige, im Überschuß ein- bzw. aufgespritzte dauerelastische Fugenfüllmittel wie Silikon oder Acryl sind mit Hilfe der in Vorschlag gebrachten spezifischen Werkzeugelemente leicht verteil- und abziehbar, weil die beim Füllen und Abziehen der Fugen gewöhnlich entstehende Bugwelle, das Fugenfüllmittel vor sich herschiebend, mit dafür sorgt, daß eine gleichmäßige Verteilung und damit auch eine entsprechende Glättung erreicht wird.

Das Werkzeug nach der Erfindung ist dabei sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand zu führen und überdies leicht handhabbar. Dazu trägt in vorteilhafter Weise auch die in den Werkzeugführungskörper austauschbar eingesetzte, in der eingenommenen Arbeitsebene allseitig, weg- und ausbiegbar gestaltete Tüllenaufnahme bei, die zu diesem Zweck aus hochelastischem Material gefertigt oder in einer bevorzugten Ausführungs­ form als Kugelgelenk ausgeführt ist.

Anhand der zugehörigen, schematisch ausgeführten Zeichnung werden die konstruktiven Einzelheiten des erfindungsgemäßen Werkzeuges näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 das auf eine Tülle einer Auspreßpistole aufsteckbare Werkzeug in seiner Seitenansicht im Schnitt;

Fig. 2 die Draufsicht auf ein Werkzeug, welches zum Verfüllen in Ecken geeignet und bestimmt ist.

Der mit der Kachel- bzw. der Fliesenoberfläche in Berührungskontakt tretende Werkzeugführungskörper, fungiert als Verteilerschuh 1 der einmal nach Fig. 1 flach für Fugen in ebenen Flächen bestimmt, und zum andernmal rechtwinklig, für Eckenfugen bestimmt, und wie in Fig. 2 gezeigt ist, ausgeführt sein kann. In diesem Verteilerschuh 1 ist ein Aufsteckstutzen 2 fest, jedoch austauchbar eingefügt der in einer kegeligen Längsbohrung 3 eine in der Zeichnung nicht dargestellte Tülle einer Auspreßpistole bzw. Kartusche aufnehmen kann und etwa im Bereich ihres mittleren Abschnittes 4 mit einem Kugelgelenk oder auch aus hochelastischem Material z. B. Gummi, gefertigt ist. Die Tülle kann deshalb in der einmal eingenommenen Arbeitsebene in alle Querrichtungen gebogen, als auch um ihre eigene Achse gedreht werden. Das ist für die Handhabung des Werkzeuges von großem Vorteil weil dadurch eine gute Anpassung an die Plattenoberfläche ermöglicht ist.

Im Bereich der Gleitfläche 5 des Verteilerschuhs 1 ist in Längsrichtung eine Spurrinne 6 eingearbeitet die in Arbeitsrichtung "A" sich in ihrer Tiefe erweitert und dadurch einen Stauraum 7 bildet. In diesem kann das aus dem Zuführungskanal 8 kommende und sodann in die Spurrinne 6 verdrängte Fugenfüllmittel oder der Kleb- bzw. Dichtstoff sich ansammeln, so daß einem Verschmieren über die Fugenränder hinaus vorgebeugt ist.

Claims (4)

1. Werkzeug zum Verarbeiten von Kleb- oder Dichtstoffen, beispielsweise Silikon oder Acryl, insbesondere zum Verfüllen und Verschließen von Ritzen und Fugen an mit Kacheln, Platten oder Fliesen belegten Flächen, welches mit einem Aufsteckstutzen auf die Tülle einer Auspreßpistole oder einer Kartusche aufsteckbar ist und zusammen mit dieser zuhand­ haben ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Aufsteckstutzen (2) ein ebenflächiger Verteilerschuh (1) gelenkig angeordnet ist, der eine Gleitfläche (5) besitzt, in die eine längsseitig verlaufende Spurrinne (6) eingearbeitet ist, die in Arbeitsrichtung (A) in ihrer Breite und Tiefe vergrößert ausgeführt ist um einen Stauraum zu bilden, der den aus dem Zuführungskanal (8) kommenden Kleb- oder Dichtstoff aufnimmt.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ver­ teilerschuh (1) mit rechtwinklig zueinander stehenden Gleitflächen (5) ausgeführt ist und am Scheitelpunkt der Gleitflächen (5) ein Zuführungs­ kanal (8) mündet.

3. Werkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckstutzen (2) mit dem Verteilerschuh (1) durch ein Kugelgelenk verbunden ist.

4. Werkzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckstutzen (2) mit dem Verteilerschuh (1) durch einen aus hoch­ elastischem Material, z. B. Gummi, hergestellten Material-Abschnitt (4) verbunden ist.