DE19631598C2

DE19631598C2 - Pneumatische Bogenführungsvorrichtung in einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE19631598C2
Application number: DE19631598A
Authority: DE
Inventors: Dieter Rejzek; Thoms Stock; Wilhelm Mitter
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1996-08-05
Filing date: 1996-08-05
Publication date: 2000-02-17
Anticipated expiration: 2016-08-06
Also published as: GB2316065A; FR2751951B1; GB2316065B; FR2751951A1; GB9716570D0; DE19631598A1; JPH1076634A; JP3068519B2

Description

Die Erfindung betrifft eine pneumatische Bogenführungsvorrichtung im Ausleger einer Druckmaschine.

Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der EP 0 156 173 B1 bekannt. Zur abschmierfreien Bo genführung sind zwischen Druckwerken oder zwischen Druckwerk und Ausleger durchge hende Führungsflächen mit einer Mehrzahl von Bohrungen angeordnet. Die Bohrungen sind mit Saug- und/oder Blasluft durch Lüfter beaufschlagbar.

Aus der DE 43 44 040 C1 ist eine Bogenleiteinrichtung zur blasluftunterstützten Bogenför derung bekannt, welche ein Blasöffnungen aufweisendes Oberteil und ein Unterteil, unter einander fest verbunden, aufweist. Oberteil und Unterteil bestehen aus flexiblem Material, wobei die Flexibilität des Unterteiles wesentlich gößer ist als die Flexibilität des Oberteiles. In bevorzugter Ausführung ist das Oberteil aus Stahlblech und das Unterteil aus einem Ela stomer gebildet. Damit ist die Bogenleiteinrichtung in ihrem Krümmungsverlauf entlang des Bogenförderweges einstellbar. Ebenso ist ein Verschieben längs des Bogenförderweges möglich.

Gemäß DE 44 26 749 A1 ist eine pneumatische Bogenleiteinrichtung mit einem flexiblen, mit einer Druckluftversorgungseinheit gekoppeltem kastenförmigen Führungselement, des sen in Abständen angeordnete Öffnungen für den Blaslufteintritt auf entlang eines Bogen förderweges geführte Bogen gerichtet sind, bekannt. Das Führungselement erstreckt sich über die gesamte Breite der Druckmaschine und ist in Blechführungen längs verschiebbar. Ober- und Unterteil des Führungselementes bestehen aus einem flexiblen biegbaren Material und sind mit mindestens einem freien Ende in Bogenlaufrichtung ausgebildet. Die nicht fest miteinander verbundenen Enden von Ober- und Unterteil dienen dem Ausgleich der unter schiedlichen Krümmungsradien bei einer Biegebeanspruchung.

Weiterhin ist aus der EP 0 062 168 B1 eine Bogenleiteinrichtung bekannt, die zwischen der Bogenbremse und dem Bogenleitblech Leitbügelbläser aufweist, deren Leitbügel auf der Oberfläche des Bogenleitbleches aufliegen. Am unteren Ende eines jeden Leitbügels ist eine Blasdüse angeordnet, aus der entgegen der Bogenlaufrichtung Luft austritt. Damit wird zwischen der Unterseite des Bogens und der Oberseite des Bogenleitbleches ein Unterdruck erzeugt, der den Bogen gegen die Leitbügelbläser ansaugt. Die Leitbügelbläser sind längs des Bogenförderweges formatabhängig verstellbar und quer zur Bogenlaufrichtung an einer Traverse auf druckfreie Zonen einstellbar.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine pneumatische Bogenführungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln, die ein Abschmieren bedruckter Bogen unterschiedlicher Formate durch Berührungen mit Bogenführungselementen spürbar reduziert.

Erfindungsgemäß wird das durch die Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Weiterbildun gen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung eignet sich für die abschmierfreie Bogenführung zwischen einem Druckwerk und einem nachgeordneten Ausleger. Dabei ist die erfindungsgemäße Lösung im Ausleger zwischen feststehenden Bogenleitflächen und der verschiebbaren Bogenbremse angeordnet. In dieser Ausbildung folgt die pneumatische Bogenführungsvorrichtung der Bogenbremse längs des Bogenförderweges bei deren formatabhängiger Verstellung. Weiterhin ist dabei die erfindungsgemäße Bogenführungsvorrichtung in ihrem Krümmungsverlauf, aufgrund der Flexibilität sowie der Nachführbarkeit, einstellbar. Bei im Schön- und Widerdruck erstellten Bogen wird das Abschmieren im Ausleger spürbar reduziert. Dies wird insbesondere er reicht durch die Anordnung der pneumatischen Bogenführung zwischen feststehenden Bo genleitflächen und der Bogenbremse sowie weiterhin in Bogenlaufrichtung über die Bogen bremse hinaus.

Dabei kann die pneumatische Bogenführungsvorrichtung einteilig aus einem elastischen rohrförmigen Material gebildet sein, welches eine Vielzahl relativ kleiner Öffnungen auf weist. Die Öffnungen sind annähernd senkrecht auf den Bogen gerichtet, welcher entlang eines Bogenförderweges geführt wird. In einer weiteren Ausbildung kann die Bogenfüh rungsvorrichtung auch zweiteilig ausgebildet sein.

Bei zweiteiliger Ausbildung weist die Bogenführungsvorrichtung vorzugsweise eine Ab sperrung für die Luftzufuhr hinsichtlich der beiden Teile auf, wobei jeder Teil von einer se paraten Druckluftversorgungseinheit ansteuerbar ist. Über die Bogenbreite sind mehrfach pneumatische Führungselemente zueinander oder zu einer Bogenbremse benachbart ange ordnet.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Bogenausleger mit Leitflächen,

Fig. 2 eine Bogenführungsvorrichtung mit Bogenbremse

Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 in Draufsicht.

Ein Bogenausleger 1 ist einer Veredelungseinheit einer Offsetrotationsdruckmaschine in Bogenlaufrichtung 9 nachgeordnet. Der Bogenausleger 1 besteht gemäß Fig. 1 in bekannter Weise aus einem umlaufenden Kettenfördersystem 4 mit daran angeordneten Greifersyste men 3. Die Greifersysteme 3 transportieren Bogen 2 in Bogenlaufrichtung 9 von der Ver edlungseinheit über eine feststehende Bogenleitfläche 8 und eine erfindungsgemäße Bogen führungsvorrichtung über eine Bogenbremse 7 entlang eines Bogenförderweges 16 dem Auslegerstapel 5 zu und legen die Bogen 2 an Anschlägen ab. Zum Vermindern der Ge schwindigkeit sowie zum schnellen Ablegen der Bogen 2 auf den Auslegerstapel 5 ist im Bogenausleger 1 oberhalb des Auslegerstapels 5 eine regelbare Blaslufteinrichtung 6 ange ordnet.

Die pneumatischen Bogenführungsvorrichtung ist zwischen einer feststehenden Bogenleit fläche 8, welche mit Blas- und/oder Saugluft beaufschlagbare Öffnungen 18 aufweist, und der Bogenbremse 7 angeordnet und reicht in einem definierten Abstand über die Bogen bremse 7 in Bogenlaufrichtung 9 hinaus. Die Bogenführungsvorrichtung ist erfindungsge mäß mindestens aus einem elastisch verformbaren, druckbeständigen, rohrförmigen Füh rungselement 10 gebildet. Über die Länge des rohrförmigen Führungselements 10 sind fluchtend in der Wandung, vorzugsweise durch Einstechen oder Stanzen eingebrachte, rela tiv kleine Öffnungen 17, 19 in einem definierten Abstand angeordnet. Die Öffnungen 17, 19 sind im vorliegenden Beispiel in einem Abstand von ca. 15 mm und einem Durchmesser von weniger als 1 mm auf die Unterseite der entlang des Bogenförderweges 16 geführten Bogen 2 gerichtet. Das rohrförmige Material der Führungselemente 10 besteht aus einem ther moplastischen oder elastomeren Kunststoff, im vorliegenden Beispiel Polyamid, und ist an der zur Bogenbremse 7 zeigenden Stirnseite luftdicht ausgebildet.

Gemäß Fig. 2 ist das pneumatische Führungselement 10 zweiteilig ausgebildet. Der der Bo genleitfläche 8 benachbarte erste Teil 10.1 ist durch das elastische rohrförmige Material, z. B. Polyamid, mit zur Unterseite des Bogens 2 zugeordneten Öffnungen 17 gebildet. Der erste Teil 10.1 des Führungselements 10 besitzt eine separate Blasluftversorgung 11 und ist zum zweiten Teil 10.2 mittels einer Absperrung 12 getrennt. Der zweite Teil 10.2 besteht z. B. aus einem hohlen Kunststoffelement mit zur Unterseite des Bogens 2 annähernd senk recht zugeordneten Öffnungen 19, welche je nach Größe der druckfreien Stellen auch flä chenförmig angeordnet sind.

Zur unterstützenden Bogenführung reicht der zweite Teil 10.2 mit den Öffnungen 19 in Bogenlaufrichtung 9 über die Bogenbremse 7 in einem definierten Abstand hinaus. Der vorstehende Abstand bzw. dessen Form ist dabei so ausgeführt, daß eine mögliche Kollision mit der Hinterkante eines abzulegenden Bogens 2 vermieden wird. Der zweite Teil 10.2 besitzt eine separate Druckluftversorgung 13. Die Druckluftversorgungen 11, 13 sind unab hängig mit Druckluft steuerbar.

Der zweite Teil 10.2 ist an einer Traverse 14 mittels eines lösbaren Verbindungselementes 15 fixiert. Beide Teile 10.1 und 10.2 des pneumatischen Führungselements 10 sind unterein ander gekoppelt, damit z. B. die komplette Bogenführungsvorrichtung in oder entgegen der Bogenlaufrichtung 9 formatabhängig verstellbar ist. Quer zur Bogenlaufrichtung 9 sind mehrere Führungselemente 10 auf der Traverse 14 in Abständen einstellbar angeordnet. Die Bogenbremsen 7 sind auf ihrer Antriebswelle, abhängig vom Druckbild, axial verschiebbar. Je nach Flächengewicht des zu führenden Bogens 2 werden die Druckluftversorgungseinhei ten 11 bzw. 13 individuell gesteuert.

Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Ausführung für die Bogenführung von vollflächig be druckten Bogen 2. Zwischen den Seitengestellen 20 sind die Welle für die Bogenbremse 7 sowie die Traverse 14 entlang des Bogenförderweges 16 verschiebbar gelagert. Zwei Bo genbremsen 7 sind auf die druckfreien Seitenbereiche des Bogens 2 positioniert. Dazwi schen sind drei Führungselemente 10 auf der Traverse 14 verschiebbar angeordnet. Jedes Führungselement 10 weist die Teile 10.1. und 10.2 auf, wobei der Teil 10.2 zur Bogen bremse 7 in Bogenlaufrichtung 9 vorsteht. Der Teil 10.1 überbrückt den Bereich zwischen Bogenbremse 7 und der feststehenden Bogenleitfläche 8. Der Teil 10.1 reicht unter die Bo genleitfläche 8 und wird bei einer formatbedingten Verstellung der Bogenbremse 7 nachge führt.

Die Wirkungsweise ist wie folgt:

Vom Kettenförderer 4 wird der Bogen 2 mittels Greifersystem 3 an seiner Vorderkante fi xiert und über die Bogenbremse 7 in den Bereich des Auslegerstapels 5 geführt. Die Bogen leitflächen 8 sind bei einem beidseitig bedruckten Bogen 2 mit Druckluft, vorzugsweise Blasluft beaufschlagt, welche über die Öffnungen 18 austritt und den Bogen 2 berührungs los führt. Die von oben auf den Bogen 2 wirkende Blaslufteinrichtung 6 ist aktiviert und wirkt mit einem gerichteten Luftstrom auf die Oberseite des abzulegenden Bogens 2 flä chenmäßig ein. In dem Bereich zwischen feststehender Bogenleitfläche 8 und der Bogen bremse 7 wird der Bogen 2 berührungslos von der Bogenführungsvorrichtung bzw. mehre ren Bogenführungsvorrichtungen in Form von Führungselementen 10 mittels aus den Öff nungen 17 ausströmender Luft entlang des Bogenförderweges 16 geführt und an der Bo genbremse 7 verzögert. Die ausströmende Luft ist eine relativ geringe Luftmenge mit hoher Strömungsgeschwindigkeit mit vorzugsweise einem überwiegenden Teil laminarer Strö mung. Unter hoher Strömungsgeschwindigkeit wird ein Bereich von größer 150 m/s gese hen. Im Bereich der Bogenbremse 7 wird der Bogen 2 mittels aus den Öffnungen 19 fein dosiert ausströmender Blasluft gestützt geführt, jedoch an druckfreien Stellen von der Bo genbremse 7 in bekannter Weise angesaugt. Die Bogenbremse 7 ist dabei in bekannter Wei se auf druckbildfreie Zonen des Bogen 2 positioniert, während die pneumatischen Führung selemente 10 davon unabhängig einstellbar sind. Insbesondere bei vollflächigem Druck kann lediglich an den Seitenkanten des Bogens 2 jeweils eine Bogenbremse 7 positioniert werden. In dem dazwischenliegenden freien Bereich neigt der Bogen 2 zum "Durchsacken" und schmiert ohne Einsatz der erfindungsgemäße Vorrichtung an der Antriebswelle der Bo genbremse 7 mit der bedruckten Seite ab. Die Führungselemente 10 stützen dagegen mit tels Blasluft den freiliegenden Bereich des Bogens 2 und verhindert das Abschmieren.

Bezugszeichenliste

1

Bogenausleger

2

Bogen

3

Greifersystem

4

Kettenfördersystem

5

Auslegerstapel

6

Blaslufteinrichtung

7

Bogenbremse

8

Bogenleitfläche

9

Bogenlaufrichtung

10

Führungselement

10.1

erster Teil

10.2

zweiter Teil

11

Druckluftversorgungseinheit

12

Absperrung

13

Druckluftversorgungseinheit

14

Traverse

15

lösbare Verbindung

16

Bogenförderweg

17

Öffnungen

18

Öffnungen

19

Öffnungen

20

Seitengestell

Claims

1. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung im Ausleger einer Druckmaschine zum Führen von ein- und beidseitig bedruckten Bogen (2) mit mindestens einem in Bogenlaufrichtung (9) zwischen einer Bogenleitfläche (8) und einer Bogenbremse (7) angeordneten hoh len Führungselement (10), das in oder entgegen der Bogenlaufrichtung (9) verstellbar ist, wobei das Führungselement (10) zumindest aus einem im wesentlichen rohrförmig elastischen, druckfesten Material gebildet ist mit einer Vielzahl von relativ kleinen Öffnungen (17, 19), welche in Abständen angeordnet und auf die Unterseite der ent lang eines Bogenförderweges (16) geführten Bogen (2) gerichtet sind, und wobei das Führungselement (10) mit wenigstens einer steuerbaren Druckluftversorgungseinheit (11, 13) gekoppelt ist und mit seinen Öffnungen (19) in Bogenlaufrichtung (9) sich über die Bogenbremse (7) hinaus erstreckt.

2. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Material des Führungselementes (10) ein Elastomer ist.

3. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Material des Führungselements (10) ein Thermoplast ist.

4. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast ein Polyamid ist.

5. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (10) aus einem rohrförmig elastischen, druckfesten ersten Teil (10.1) und einem zweiten Teil (10.2) gebildet ist, wobei der erste Teil (10.1) mit einer ersten Druckluftversorgungseinheit (11) gekoppelt ist und der zweite Teil (10.2) mit einer weiteren Druckluftversorgungseinheit (13) gekoppelt ist, wobei die Luftver sorgung untereinander trennbar ist.

6. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (10.2) des Führungselement (10) in Bogenlaufrichtung (9) mit den Öffnungen (19) über die Bogenbremse (7) hinaus angeordnet ist.

7. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (10.2) des Führungselements (10) als flächenförmiges Element mit einer Vielzahl von in Abständen angeordneten, auf den jeweiligen Bogen (2) gerich teten Öffnungen (19) ausgebildet ist.

8. Pneumatische Bogenführungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1, 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (10.2) des Führungselementes (10) mittels eines Verbindungsele mentes (15) lösbar an einer entlang des Bogenförderweges (16) verschiebbaren Tra verse (14) fixiert ist.