DE1176672B

DE1176672B - Rueckfrontbogenausleger an Druckmaschinen

Info

Publication number: DE1176672B
Application number: DEM54070A
Authority: DE
Inventors: Willi Weisgerber
Original assignee: JOHANNISBERG GES MIT BESCHRAEN
Current assignee: JOHANNISBERG GES MIT BESCHRAEN
Priority date: 1962-08-29
Filing date: 1962-08-29
Publication date: 1964-08-27
Also published as: FR1350375A; CH404696A; GB1006394A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B41f

Deutsche Kl.: 15 d-28/03

Nummer: 1176 672

Aktenzeichen: M 54070 VIIb/15d

Anmeldetag: 29. August 1962

Auslegetag: 27. August 1964

Die Erfindung betrifft einen Rückfrontbogenausleger an Druckmaschinen, bei denen die bedruckten Bogen mit Greiferketten vom Druckzylinder abgenommen, über ein bogenbreites Feld von Luftaustrittsöffnungen schwebend gefördert und nach einer Umlenkung von 180° auf einen Stapel abgelegt werden. Derartige Bogenausleger pflegt man auch als »Luftausleger« zu bezeichnen.

Bei einem bekannten Rückfrontbogenausleger dieser Art sind die Blasluftaustrittsöffnungen, die in einer Vielzahl von quer zur Bogenbewegungsrichtung verlaufenden Rohren vorgesehen sind, alle gleich groß und quer zur Bogenbewegungsrichtung genau gleichmäßig verteilt. Infolgedessen liegt hier der Bogen während des Transports etwa in einer Ebene, und es kann nicht mit Sicherheit verhindert werden, daß der Bogen in seiner Quermitte etwas nach unten durchsinkt; ein solches Durchsinken hat aber die Folge, daß der Bogen nicht einwandfrei gewendet werden kann, sondern vielmehr vor oder während ao der Umlenkung sich knickt oder knittert. In dieser bekannten Art und Weise transportierte Bögen neigen im übrigen auch schon während des horizontalen Transportes zum Flattern, was ebenfalls das Wenden erschwert und zur Bildung von Ausschußbögen führen kann.

Andererseits ist es bei einem Bogenausleger, bei dem ein Wenden der gedruckten Bögen nicht stattfindet, und bei dem der Transport der einzelnen Bögen durch eine Mehrzahl von schmalen, parallel zueinander verlaufenden unteren und oberen Blättern erfolgt, bekannt, dem Bogen vor seiner Ablage mit Hilfe von in der Bogenmitte angeordneten Luftdüsen eine Längswölbung zu erteilen. Diese Längswölbung dient einer Versteifung oder Stabilisierung des Bogens für denjenigen Teil seiner Bewegung, den er nach dem Ablaufen von den Transportbändern bis zum Erreichen seiner Endlage auf dem Ablegestapel im Freiflug zurücklegen muß. Irgendwelche Anhaltspunkte, wie man bei einem Rückfrontbogenausleger mit einem bogenbreiten Feld von Luftaustrittsöffnungen den Bogen in einen seine Umlenkung um 180° begünstigenden Zustand versetzen kann, gibt dieser bekannte Ausleger daher nicht.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem als Luftausleger ausgebildeten Rückfrontbogenausleger, d. h. also bei einem Ausleger, bei dem die bedruckten Bogen mit Greiferketten vom Druckzylinder abgenommen, über ein bogenbreites Feld von Luftaustrittsöffnungen schwebend gefördert und sodann um 180° umgelenkt werden, bevor die Ablage erfolgt, ein Durchhängen des Bogens in seiner Mitte Rückfrontbogenausleger an Druckmaschinen

Anmelder:

Maschinenfabrik Johannisberg Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Geisenheim/Rhein,
Winkeler Str. 124

Als Erfinder benannt:

Willi Weisgerber, Geisenheim/Rhein

Beanspruchte Priorität:

DRUPA — Internationale Messe für Druck

und Papier,

Düsseldorf vom 5. Mai 1962

nach unten vor seiner Wendung mit Sicherheit zu verhindern und an Stelle dessen den Bogen in einen die Umlenkung begünstigenden Zustand zu versetzen, durch den ein Knicken oder Knittern des Bogens bei der Umlenkung vermieden wird. Außerdem soll der Bogen auch während seines horizontalen Transportes über das Feld von Luftaustrittsöffnungen stabilisiert werden, indem ein Flattern des Bogens verhindert wird.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß dem Bogen, wie an sich zu einem anderen! Zweck bekannt, dadurch eine Längswölbung erteilt wird, daß zur Bogenmittellinie in Förderrichtung hin der Querschnitt der Blasluftaustrittsöffnungen größer und/oder ihr Abstand voneinander kleiner und/ oder ihr Speisedruck größer ist. Infolge jeder einzelnen dieser Maßnahmen, die auch in beliebiger Kombination miteinander gleichzeitig angewandt werden können, ist die Blasluftmenge pro Flächeneinheit in der Mitte des bedruckten Bogens am größten und nach den beiden Seiten zu kleiner. Der Bogen erhält die gewünschte Längswölbung, und es wird mit Sicherheit das bei üblichen Luftauslegern häufig zu beobachtende Hängenbleiben des Bogens in der Mitte oder an den Seiten der Luftkästen oder an den Blasrohren, was mit einer Beschädigung der Bogen verbunden ist, vermieden.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform eines Rückfrontbogenauslegers gemäß der Erfindung beispielsweise und rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt

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A b b. 1 eine Seitenansicht der Blaseinrichtung des Auslegers,

A b b. 2 eine Draufsicht auf die Blaseinrichtung,

A b b. 3 die Wölbung des bedruckten Bogens in Pfeilrichtung »A« (Abb. 2),

Abb.4 den Anschluß der Blasrohre an einen Querkanal mit Ventilklappen,

A b b. 5 eine Draufsicht auf A b b. 4.

Der bedruckte Bogen 1 wird an der Stelle 2 vom Druckzylinders durch die an den umlaufenden Ketten 4, 5 befestigten Greifer 6 in bekannter Weise übernommen, mit der Druckseite nach unten ausgeführt, gewendet und auf den Ablegetisch 7 mit dem Druck nach oben abgelegt. Unter dem oberen Kettentrum der Ketten 4 und 5 sind, wie schon bekannt, Blasluftkästen oder Blasluftrohre 8 und 9 angebracht, denen Blasluft vom Ventilator 10 zugeführt wird. Die Blasluft strömt zunächst in einen Querkanal 11, dessen Länge etwa einer Bogenbreite entspricht und der durch eine Zwischenwand 16 in zwei Räume unterteilt ist. Die Blasluft verteilt sich von diesen Räumen aus an die an sie angeschlossenen Luftkästen oder Luftrohre 8 und 9.

Um eine ordnungsgemäße Ausführung des Bogens zu gewährleisten, ist es gemäß der Erfindung möglieh, daß die Blasluftmenge auf beiden Seiten des Querkanals 11 entsprechend der Papierart und dem Gewicht des bedruckten Bogens eingestellt werden kann. Dies wird durch eine im Querkanal 11 befindliche Ventilklappe (A b b. 2) erreicht. An diese ist eine Stange 13 angelenkt, die auf der Bedienungsseite 14 mit einem Griff 15 versehen ist. Durch seitliche Verstellung des Griffes 15 kann also den vorderen oder hinteren Blasrohren 8 und 9 mehr oder weniger Blasluft zugeführt werden.

In A b b. 3 ist dargestellt, wie sich erfindungsgemäß der auszuführende Bogen in der Mitte wölbt und versteift, wenn die Blasluftmenge in der Mitte größer ist, als außen (Ausführrichtung »A«; Abb. 2). Diese in Querrichtung unterschiedliche Blasluftmenge wird gemäß A b b. 2 dadurch erreicht, daß die Größe der Austrittsöffnungen der Blasluft von der Mitte nach beiden Seiten hin immer geringer wird. Die gleiche Wirkung kann man auch erreichen, indem man die Austrittsöffnungen gleich groß macht, im mittleren Bereich aber mehr Austrittsöffnungen pro Flächeneinheit vorsieht als nach den beiden Seiten hin.

Eine weitere Möglichkeit hierzu ist die Anordnung von Ventilklappen 17 in den einzelnen Rohren 8 und 9, womit die Blasluft in jedem Rohr einzeln eingestellt oder ganz abgestellt werden kann.

Insbesondere beim Ausführen von Bogen, deren Breite geringer ist als das maximale Maschinenformat, ist es notwendig, daß die Blasluft der außenliegenden Rohre verringert oder ganz abgestellt werden kann. Beim Ausführen von zwei Bogen nebeneinander oder von Bogen, die in der Maschinenmitte geschnitten worden sind, ist es erfindungsgemäß möglich, bei jedem der beiden Bogen einzeln die gewünschte Wölbung zu erreichen.

A b b. 4 und 5 zeigen, wie in den Blasrohren 8 und 9, die Ventilklappen 17 eingebaut sind, die mit Griffen 18 eingestellt werden können.

Jede der drei geschilderten Möglichkeiten kann allein oder in Kombination mit einer oder mit beiden anderen Möglichkeiten angewendet werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Rückfrontbogenausleger an Druckmaschinen, bei denen die bedruckten Bogen mit Greiferketten vom Druckzylinder abgenommen, über ein bogenbreites Feld von Luftaustrittsöffnungen schwebend gefördert und nach einer Umlenkung um 180° auf einen Stapel abgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bogenmittellinie in Förderrichtung hin der Querschnitt der Blasluftaustrittsöffnungen größer und/ oder ihr Abstand voneinander kleiner und/oder ihr Speisedruck größer ist.

2. Bogenausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkästen oder Rohre (8, 9) an einen Querkanal (11) angeschlossen sind, der mit einer Trennwand (16) versehen ist und dem die Blasluft von einem Ventilator (10) aus zugeführt wird.

3. Bogenausleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Querkanal (11) eine verstellbare Ventilklappe (12) zur willkürlichen Veränderung der den vorderen Blasrohren (8) einerseits und den hinteren Blasrohren (9) andererseits zugeführten Luftmengen angeordnet ist.

4. Bogenausleger nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die am Querkanal (11) befestigten Blasrohre (8, 9) mit einzeln verstellbaren Ventilklappen (17) zur willkürlichen Verstellung, gegebenenfalls Abstellung, der Blasluft jedes einzelnen Rohres versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 108 711; britische Patentschrift Nr. 119 979; USA.-Patentschrift Nr. 2 261 972.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen