DE19627250A1 - Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-beta-Halbhydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-beta-HalbhydratInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cal
ciumsulfat-β-Halbhydrat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Calciumsulfat-β-Halbhydrat ist eine Gipsphase, die durch Cal
cinieren von Calciumsulfat-Dihydrat unter technischen Bedingungen im
Temperaturbereich von 125 bis 180°C entsteht.
Als Rohstoff für die Herstellung von Calciumsulfat-β-Halbhy
drat wurde in der Vergangenheit überwiegend körniger Naturgips verwen
det. Gegenwärtig kommen verstärkt feinteilige Rohstoffe wie beispiels
weise REA- oder Chemiegips zum Einsatz, deren Anteil in Zukunft deutlich
steigen wird.
Zur Durchführung der Calcinierung sind beispielsweise folgende
Aggregate in Gebrauch:
Drehrohrofen, direkt und indirekt beheizt, Mahl-Brenn-Calcinatoren,
Trägergas-Calcinatoren, Kocher (diskontinuierlich/kontinuierlich).
Drehrohrofen, direkt und indirekt beheizt, Mahl-Brenn-Calcinatoren,
Trägergas-Calcinatoren, Kocher (diskontinuierlich/kontinuierlich).
Die Calcinierprodukte sind allgemein Mehrphasengemische, die
in Abhängigkeit vom jeweiligen Prozeß neben Calciumsulfat-β-Halbhydrat
mehr oder weniger hohe Anteile an Calciumsulfat-Dihydrat und an hochre
aktivem, hygroskopischem Calciumsulfat-Anhydrit-III enthalten.
Für die Herstellung moderner Baustoffe wie beispielsweise
Putzgips ist es jedoch notwendig, Calcinierprodukte als Basisgipse zu
erzeugen, die sich durch hohe Phasenreinheit (insbesondere möglichst
frei von Calciumsulfat-Dihydrat), Gleichmäßigkeit und Stabilität aus
zeichnen.
Die Calciumsulfat-Dihydrat-Freiheit von Basisgipsen wird ge
genwärtig durch hohe Temperaturen und lange Verweilzeiten während des
Calcinierprozesses sichergestellt, wobei die Bildung von Calciumsulfat-
Anhydrit-III bzw. Mischphasen hiervon mit Calciumsulfat-β-Halbhydrat in
Kauf genommen wird, welche in nachgeschalteten Konditionierschritten nur
ungenügend eliminiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 zu schaffen, das es ermöglicht, praktisch Anhy
drit-III- bzw. Anhydrit-III-Mischphasen-freies Calciumsulfat-β-Halbhy
drat zu erhalten.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei wird, nachdem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat in
trockenem Zustand in einem Calcinieraggregat durch entsprechende Wärme
einwirkung teilentwässert und das calcinierte Material gegebenenfalls
abgekühlt wurde, das calcinierte Material auf eine Temperatur von etwa
40 bis 70°C gebracht und bei dieser Temperatur während einer Zeit von
etwa 10 min bis 120 min unter einer mit Wasserdampf beladenen Atmosphäre
mit einem Wasserdampfpartialdruck gehalten, der ausreicht, damit sich
praktisch Phasenreinheit bezüglich Calciumsulfat-β-Halbhydrat ergibt,
d. h. daß sich Calciumsulfat-Anhydrit-III bzw. dessen Mischphasen mit
Calciumsulfat-β-Halbhydrat in letzteres im wesentlichen vollständig um
wandelt. Insbesondere liegt der Wasserdampfpartialdruck bei etwa zwi
schen 30% und 90% des Maximalwertes des Wasserdampfpartialdrucks bei der
Haltetemperatur.
Das aus dem Calcinieraggregat kommende calcinierte Material
kann aber auch zunächst auf die Temperatur im Bereich von etwa 40 bis
70°C, insbesondere 50 bis 60°C, abgekühlt und gleichzeitig oder sich mit
der Abkühlung überschneidend oder nach der Abkühlung auf dieser Tempera
tur in einer definierten Wasserdampfatmosphäre gehalten werden. Der Was
serdampfpartialdruck ist derart zu wählen, daß es zu keiner Taupunktun
terschreitung kommt.
Sollte sich ein Mahlen des calcinierten Produkts anschließen,
ist es zweckmäßig, wenn hierbei die Temperatur des Produkts kleiner als
etwa 50°C gehalten wird.
Bei bestehenden Calcinieranlagen läßt sich dies jedoch nicht
immer anlagentechnisch realisieren. In einem solchen Fall kann auch das
bereits abgekühlte und gegebenenfalls gemahlene Material anschließend
wieder durch Erhitzen auf die Temperatur von 40 bis 70°C gebracht und
unter Wasserdampfatmosphäre gehalten werden, bis Anhydrit-III-Phasen
bzw. Mischphasen zwischen Anhydrit-III und Calciumsulfat-β-Halbhydrat
praktisch verschwunden sind.
Das Kühlen oder Erwärmen kann mittels Schnecken, Drehrohrag
gregaten oder Fließbettaggregaten und dergleichen vorgenommen werden.
Bei entsprechender Verfahrensführung derart, daß kein Calcium
sulfat-Anhydrit-II entsteht, läßt es sich großtechnisch realisieren,
große Mengen an praktisch phasenreinem Calciumsulfat-β-Halbhydrat herzu
stellen, bei dem der Anteil an Calciumsulfat-β-Halbhydrat < 98 Masse-%,
bezogen auf den Calciumsulfat-Dihydrat-Anteil des Ausgangsproduktes (das
Produkt kann andere Verunreinigungen enthalten) ist.
Als Rohstoff eignet sich Naturgips oder feinteiliges Calcium
sulfat-Dihydrat insbesondere mit einer maximalen Korngröße von 100 µm,
etwa REA-Gips oder Chemiegips. Diese Gipse fallen feucht an und sind vor
dem Calcinieren auf < 0,2 Masse-% Feuchte zu trocknen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-β-Halbhydrat,
bei dem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat in trockenem Zustand in ei
nem Calcinieraggregat durch entsprechende Wärmeeinwirkung teilentwässert
und anschließend das calcinierte Material abgekühlt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das calcinierte Material auf eine Tem
peratur von etwa 40 bis 70°C gebracht und bei dieser Temperatur während
einer Zeit von etwa 10 min bis 120 min unter Wasserdampfatmosphäre mit
einem Wasserdampfpartialdruck derart gehalten wird, daß sich praktisch
Phasenreinheit bezüglich Calciumsulfat-β-Halbhydrat einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus dem Calcinieraggregat kommende calcinierte Material auf die Tempera
tur von etwa 40 bis 70°C abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das calcinierte Material auf eine Temperatur von etwa 50 bis 60°C
gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das calcinierte Material etwa 30 bis 60 min unter Wasser
dampfatmosphäre gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abkühlung des calcinierten Materials und das Halten
unter Wasserdampfatmosphäre zumindest teilweise überlappend vorgenommen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wasserdampfpartialdruck bei etwa 30 bis 90% des Was
serdampfpartialdrucks bei der Haltetemperatur gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem anschließenden Mahlen des calcinierten Materials
dessen Temperatur unter etwa 50°C gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß abgekühltes calciniertes Material gegebenenfalls nach ei
nem Mahlen auf die Haltetemperatur gebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127250 DE19627250C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996127250 DE19627250C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19627250A1 true DE19627250A1 (de) | 1998-01-15 |
DE19627250C2 DE19627250C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=7799096
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996127250 Expired - Fee Related DE19627250C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19627250C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001066044A2 (en) * | 2000-03-03 | 2001-09-13 | Smith & Nephew, Inc. | Shaped particle and composition for bone deficiency and method of making the particle |
WO2008074137A1 (en) | 2006-12-20 | 2008-06-26 | The Nugyp Corp. | Calcium sulfate hemihydrate treatment process |
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DE2200610A1 (de) * | 1972-01-07 | 1973-07-26 | Kuenkele Gipswerk | Verfahren zur gewinnung von kalziumsulfatbetahalbhydrat aus kalziumsulfatdihydrat |
DE3500241A1 (de) * | 1985-01-05 | 1986-07-10 | Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck | Verfahren zur herstellung von bergbaugips hinter rauchgasentschwefelungsanlagen |
-
1996
- 1996-07-08 DE DE1996127250 patent/DE19627250C2/de not_active Expired - Fee Related
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WO2008074137A1 (en) | 2006-12-20 | 2008-06-26 | The Nugyp Corp. | Calcium sulfate hemihydrate treatment process |
EP2061731A4 (de) * | 2006-12-20 | 2015-08-05 | Nugyp Corp | Verfahren zur verarbeitung eines kalziumsulfat-hemihydrats |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19627250C2 (de) | 1998-07-02 |
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Legal Events
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