DE19627250C2 - Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat

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Sicowa Verfahrenstechnik fur Baustoffe & Co Kg 52072 Aachen De GmbH
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B11/00Calcium sulfate cements
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    • C04B11/036Devices therefor characterised by the type of calcining devices used therefor or by the type of hemihydrate obtained for the dry process, e.g. dehydrating in a fluidised bed or in a rotary kiln, i.e. to obtain beta-hemihydrate

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-β-Halbhydrat.
Calciumsulfat-β-Halbhydrat ist eine Gipsphase, die durch Cal­ cinieren von Calciumsulfat-Dihydrat unter technischen Bedingungen im Temperaturbereich von 125 bis 180°C entsteht.
Als Rohstoff für die Herstellung von Calciumsulfat-β-Halbhy­ drat wurde in der Vergangenheit überwiegend körniger Naturgips verwen­ det. Gegenwärtig kommen verstärkt feinteilige Rohstoffe wie beispiels­ weise REA- oder Chemiegips zum Einsatz, deren Anteil in Zukunft deutlich steigen wird.
Zur Durchführung der Calcinierung sind beispielsweise folgende Aggregate in Gebrauch:
Drehrohrofen, direkt und indirekt beheizt,
Mahl-Brenn-Calcinatoren,
Trägergas-Calcinatoren,
Kocher (diskontinuierlich/kontinuierlich).
Die Calcinierprodukte sind allgemein Mehrphasengemische, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Prozeß neben Calciumsulfat-β-Halbhydrat mehr oder weniger hohe Anteile an Calciumsulfat-Dihydrat und an hochre­ aktivem, hygroskopischem Calciumsulfat-Anhydrit-III enthalten.
Für die Herstellung moderner Baustoffe wie beispielsweise Putzgips ist es jedoch notwendig, Calcinierprodukte als Basisgipse zu erzeugen, die sich durch hohe Phasenreinheit (insbesondere möglichst frei von Calciumsulfat-Dihydrat), Gleichmäßigkeit und Stabilität aus­ zeichnen.
Die Calciumsulfat-Dihydrat-Freiheit von Basisgipsen wird ge­ genwärtig durch hohe Temperaturen und lange Verweilzeiten während des Calcinierprozesses sichergestellt, wobei die Bildung von Calciumsulfat- Anhydrit-III bzw. Mischphasen hiervon mit Calciumsulfat-β-Halbhydrat in Kauf genommen wird, welche in nachgeschalteten Konditionierschritten nur ungenügend eliminiert werden.
Aus DE-OS 22 00 610 ist ein Verfahren zur Herstellung von Cal­ ciumsulfat-β-Halbhydrat aus Calciumsulfat-Dihydrat bekannt, bei dem aus einem Teil der Dihydrats Anhydrit-III erzeugt wird. Diesem werden beim Brennen des Halbhydrats aus dem anderen Teils des Dihydrat entstehende, wasserdampfhaltige Brüden-Abgase unter Umwälzung zugeführt, um eine be­ stimmte Menge an Anhydrit-III im Endprodukt zu belassen. Gegebenenfalls kann dieses auch noch reaktives Anhydrit-II enthalten.
Aus DE 35 00 241 A1 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Bergbaugips aus REA-Gips bekannt, bei dem anfallendes Dihydrat mit­ tels eines Dampfstrahlgebläses über eine Leitung zu einem zyklonartigen Abscheider eines Silos befördert und so calciniert wird, daß es als Bergbaugips geeignet ist. Hierbei ergibt sich ein Phasengemisch.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht, praktisch Anhydrit-III- bzw. Anhydrit-III-Mischphasen freies Calciumsulfat-β-Halbhydrat zu erhalten.
Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei wird, nachdem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat in trockenem Zustand in einem Calcinieraggregat durch entsprechende Wärme­ einwirkung teilentwässert und das calcinierte Material gegebenenfalls abgekühlt wurde, das calcinierte Material auf eine Temperatur von etwa 40 bis 70°C gebracht und bei dieser Temperatur während einer Zeit von etwa 10 min bis 120 min unter einer mit Wasserdampf beladenen Atmosphäre mit einem Wasserdampfpartialdruck entsprechend einer relativen Luft­ feuchtigkeit von 30 bis 90% bei der Haltetemperatur gehalten, so daß sich praktisch Phasenreinheit bezüglich Calciumsulfat-β-Halbhydrat er­ gibt, d. h. daß sich Calciumsulfat-Anhydrit-III bzw. dessen Mischphasen mit Calciumsulfat-β-Halbhydrat in letzteres im wesentlichen vollständig umwandelt.
Das aus dem Calcinieraggregat kommende calcinierte Material kann aber auch zunächst auf die Temperatur im Bereich von etwa 40 bis 70°C, insbesondere 50 bis 60°C, abgekühlt und gleichzeitig oder sich mit der Abkühlung überschneidend oder nach der Abkühlung auf dieser Tempera­ tur in einer definierten Wasserdampfatmosphäre gehalten werden. Der Was­ serdampfpartialdruck ist derart zu wählen, daß es zu keiner Taupunktun­ terschreitung kommt.
Sollte sich ein Mahlen des calcinierten Produkts anschließen, ist es zweckmäßig, wenn hierbei die Temperatur des Produkts kleiner als etwa 50°C gehalten wird.
Bei bestehenden Calcinieranlagen läßt sich dies jedoch nicht immer anlagentechnisch realisieren. In einem solchen Fall kann auch das bereits abgekühlte und gegebenenfalls gemahlene Material anschließend wieder durch Erhitzen auf die Temperatur von 40 bis 70°C gebracht und unter Wasserdampfatmosphäre gehalten werden, bis Anhydrit-III-Phasen bzw. Mischphasen zwischen Anhydrit-III und Calciumsulfat-β-Halbhydrat praktisch verschwunden sind.
Das Kühlen oder Erwärmen kann mittels Schnecken, Drehrohrag­ gregaten oder Fließbettaggregaten und dergleichen vorgenommen werden.
Bei entsprechender Verfahrensführung derart, daß kein Calcium­ sulfat-Anhydrit-II entsteht, läßt es sich großtechnisch realisieren, große Mengen an praktisch phasenreinem Calciumsulfat-β-Halbhydrat herzu­ stellen, bei dem der Anteil an Calciumsulfat-β-Halbhydrat < 98 Masse-%, bezogen auf den Calciumsulfat-Dihydrat-Anteil des Ausgangsproduktes (das Produkt kann andere Verunreinigungen enthalten) ist.
Als Rohstoff eignet sich Naturgips oder feinteiliges Calcium­ sulfat-Dihydrat insbesondere mit einer maximalen Korngröße von 100 µm, etwa REA-Gips oder Chemiegips. Diese Gipse fallen feucht an und sind vor dem Calcinieren auf < 0,2 Masse-% Feuchte zu trocknen.

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calci­ umsulfat-β-Halbhydrat, bei dem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat in trockenem Zustand in einem Calcinieraggregat durch entsprechende Wärme­ einwirkung teilentwässert, anschließend das calcinierte Material auf 40 bis 70°C abgekühlt und bei dieser Temperatur für 10 min bis 120 min un­ ter Wasserdampfatmosphäre gemäß einer relativen Luftfeuchte von 30 bis 90% bei der Haltetemperatur gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Calcinieraggregat kommende calcinierte Material auf die Tempera­ tur von 40 bis 70°C abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das calcinierte Material auf eine Temperatur von 50 bis 60°C gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das calcinierte Material 30 bis 60 min unter Wasserdampf­ atmosphäre gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Abkühlung des calcinierten Materials und das Halten unter Wasserdampfatmosphäre zumindest teilweise überlappend vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei einem anschließenden Mahlen des calcinierten Materials dessen Temperatur unter 50°C gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß abgekühltes calciniertes Material gegebenenfalls nach ei­ nem Mahlen auf die Haltetemperatur gebracht wird.
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DE2200610A1 (de) * 1972-01-07 1973-07-26 Kuenkele Gipswerk Verfahren zur gewinnung von kalziumsulfatbetahalbhydrat aus kalziumsulfatdihydrat
DE3500241A1 (de) * 1985-01-05 1986-07-10 Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck Verfahren zur herstellung von bergbaugips hinter rauchgasentschwefelungsanlagen

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