DE19627250C2 - Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-HalbhydratInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B11/00—Calcium sulfate cements
- C04B11/02—Methods and apparatus for dehydrating gypsum
- C04B11/028—Devices therefor characterised by the type of calcining devices used therefor or by the type of hemihydrate obtained
- C04B11/036—Devices therefor characterised by the type of calcining devices used therefor or by the type of hemihydrate obtained for the dry process, e.g. dehydrating in a fluidised bed or in a rotary kiln, i.e. to obtain beta-hemihydrate
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
praktisch phasenreinem Calciumsulfat-β-Halbhydrat.
Calciumsulfat-β-Halbhydrat ist eine Gipsphase, die durch Cal
cinieren von Calciumsulfat-Dihydrat unter technischen Bedingungen im
Temperaturbereich von 125 bis 180°C entsteht.
Als Rohstoff für die Herstellung von Calciumsulfat-β-Halbhy
drat wurde in der Vergangenheit überwiegend körniger Naturgips verwen
det. Gegenwärtig kommen verstärkt feinteilige Rohstoffe wie beispiels
weise REA- oder Chemiegips zum Einsatz, deren Anteil in Zukunft deutlich
steigen wird.
Zur Durchführung der Calcinierung sind beispielsweise folgende
Aggregate in Gebrauch:
Drehrohrofen, direkt und indirekt beheizt,
Mahl-Brenn-Calcinatoren,
Trägergas-Calcinatoren,
Kocher (diskontinuierlich/kontinuierlich).
Drehrohrofen, direkt und indirekt beheizt,
Mahl-Brenn-Calcinatoren,
Trägergas-Calcinatoren,
Kocher (diskontinuierlich/kontinuierlich).
Die Calcinierprodukte sind allgemein Mehrphasengemische, die
in Abhängigkeit vom jeweiligen Prozeß neben Calciumsulfat-β-Halbhydrat
mehr oder weniger hohe Anteile an Calciumsulfat-Dihydrat und an hochre
aktivem, hygroskopischem Calciumsulfat-Anhydrit-III enthalten.
Für die Herstellung moderner Baustoffe wie beispielsweise
Putzgips ist es jedoch notwendig, Calcinierprodukte als Basisgipse zu
erzeugen, die sich durch hohe Phasenreinheit (insbesondere möglichst
frei von Calciumsulfat-Dihydrat), Gleichmäßigkeit und Stabilität aus
zeichnen.
Die Calciumsulfat-Dihydrat-Freiheit von Basisgipsen wird ge
genwärtig durch hohe Temperaturen und lange Verweilzeiten während des
Calcinierprozesses sichergestellt, wobei die Bildung von Calciumsulfat-
Anhydrit-III bzw. Mischphasen hiervon mit Calciumsulfat-β-Halbhydrat in
Kauf genommen wird, welche in nachgeschalteten Konditionierschritten nur
ungenügend eliminiert werden.
Aus DE-OS 22 00 610 ist ein Verfahren zur Herstellung von Cal
ciumsulfat-β-Halbhydrat aus Calciumsulfat-Dihydrat bekannt, bei dem aus
einem Teil der Dihydrats Anhydrit-III erzeugt wird. Diesem werden beim
Brennen des Halbhydrats aus dem anderen Teils des Dihydrat entstehende,
wasserdampfhaltige Brüden-Abgase unter Umwälzung zugeführt, um eine be
stimmte Menge an Anhydrit-III im Endprodukt zu belassen. Gegebenenfalls
kann dieses auch noch reaktives Anhydrit-II enthalten.
Aus DE 35 00 241 A1 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Bergbaugips aus REA-Gips bekannt, bei dem anfallendes Dihydrat mit
tels eines Dampfstrahlgebläses über eine Leitung zu einem zyklonartigen
Abscheider eines Silos befördert und so calciniert wird, daß es als
Bergbaugips geeignet ist. Hierbei ergibt sich ein Phasengemisch.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das
es ermöglicht, praktisch Anhydrit-III- bzw. Anhydrit-III-Mischphasen
freies Calciumsulfat-β-Halbhydrat zu erhalten.
Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Hierbei wird, nachdem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat in
trockenem Zustand in einem Calcinieraggregat durch entsprechende Wärme
einwirkung teilentwässert und das calcinierte Material gegebenenfalls
abgekühlt wurde, das calcinierte Material auf eine Temperatur von etwa
40 bis 70°C gebracht und bei dieser Temperatur während einer Zeit von
etwa 10 min bis 120 min unter einer mit Wasserdampf beladenen Atmosphäre
mit einem Wasserdampfpartialdruck entsprechend einer relativen Luft
feuchtigkeit von 30 bis 90% bei der Haltetemperatur gehalten, so daß
sich praktisch Phasenreinheit bezüglich Calciumsulfat-β-Halbhydrat er
gibt, d. h. daß sich Calciumsulfat-Anhydrit-III bzw. dessen Mischphasen
mit Calciumsulfat-β-Halbhydrat in letzteres im wesentlichen vollständig
umwandelt.
Das aus dem Calcinieraggregat kommende calcinierte Material
kann aber auch zunächst auf die Temperatur im Bereich von etwa 40 bis
70°C, insbesondere 50 bis 60°C, abgekühlt und gleichzeitig oder sich mit
der Abkühlung überschneidend oder nach der Abkühlung auf dieser Tempera
tur in einer definierten Wasserdampfatmosphäre gehalten werden. Der Was
serdampfpartialdruck ist derart zu wählen, daß es zu keiner Taupunktun
terschreitung kommt.
Sollte sich ein Mahlen des calcinierten Produkts anschließen,
ist es zweckmäßig, wenn hierbei die Temperatur des Produkts kleiner als
etwa 50°C gehalten wird.
Bei bestehenden Calcinieranlagen läßt sich dies jedoch nicht
immer anlagentechnisch realisieren. In einem solchen Fall kann auch das
bereits abgekühlte und gegebenenfalls gemahlene Material anschließend
wieder durch Erhitzen auf die Temperatur von 40 bis 70°C gebracht und
unter Wasserdampfatmosphäre gehalten werden, bis Anhydrit-III-Phasen
bzw. Mischphasen zwischen Anhydrit-III und Calciumsulfat-β-Halbhydrat
praktisch verschwunden sind.
Das Kühlen oder Erwärmen kann mittels Schnecken, Drehrohrag
gregaten oder Fließbettaggregaten und dergleichen vorgenommen werden.
Bei entsprechender Verfahrensführung derart, daß kein Calcium
sulfat-Anhydrit-II entsteht, läßt es sich großtechnisch realisieren,
große Mengen an praktisch phasenreinem Calciumsulfat-β-Halbhydrat herzu
stellen, bei dem der Anteil an Calciumsulfat-β-Halbhydrat < 98 Masse-%,
bezogen auf den Calciumsulfat-Dihydrat-Anteil des Ausgangsproduktes (das
Produkt kann andere Verunreinigungen enthalten) ist.
Als Rohstoff eignet sich Naturgips oder feinteiliges Calcium
sulfat-Dihydrat insbesondere mit einer maximalen Korngröße von 100 µm,
etwa REA-Gips oder Chemiegips. Diese Gipse fallen feucht an und sind vor
dem Calcinieren auf < 0,2 Masse-% Feuchte zu trocknen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calci
umsulfat-β-Halbhydrat, bei dem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat in
trockenem Zustand in einem Calcinieraggregat durch entsprechende Wärme
einwirkung teilentwässert, anschließend das calcinierte Material auf 40
bis 70°C abgekühlt und bei dieser Temperatur für 10 min bis 120 min un
ter Wasserdampfatmosphäre gemäß einer relativen Luftfeuchte von 30 bis
90% bei der Haltetemperatur gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus dem Calcinieraggregat kommende calcinierte Material auf die Tempera
tur von 40 bis 70°C abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das calcinierte Material auf eine Temperatur von 50 bis 60°C
gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das calcinierte Material 30 bis 60 min unter Wasserdampf
atmosphäre gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abkühlung des calcinierten Materials und das Halten
unter Wasserdampfatmosphäre zumindest teilweise überlappend vorgenommen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem anschließenden Mahlen des calcinierten Materials
dessen Temperatur unter 50°C gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß abgekühltes calciniertes Material gegebenenfalls nach ei
nem Mahlen auf die Haltetemperatur gebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127250 DE19627250C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996127250 DE19627250C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19627250A1 DE19627250A1 (de) | 1998-01-15 |
DE19627250C2 true DE19627250C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=7799096
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996127250 Expired - Fee Related DE19627250C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-beta-Halbhydrat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19627250C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA2401421A1 (en) * | 2000-03-03 | 2001-09-13 | Smith & Nephew, Inc. | Shaped particle and composition for bone deficiency and method of making the particle |
AU2007335148B2 (en) | 2006-12-20 | 2012-10-04 | Gypsum Technologies Inc. | Calcium sulfate hemihydrate treatment process |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2200610A1 (de) * | 1972-01-07 | 1973-07-26 | Kuenkele Gipswerk | Verfahren zur gewinnung von kalziumsulfatbetahalbhydrat aus kalziumsulfatdihydrat |
DE3500241A1 (de) * | 1985-01-05 | 1986-07-10 | Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck | Verfahren zur herstellung von bergbaugips hinter rauchgasentschwefelungsanlagen |
-
1996
- 1996-07-08 DE DE1996127250 patent/DE19627250C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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DE19627250A1 (de) | 1998-01-15 |
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Legal Events
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Owner name: RHEINISCHE BAUSTOFFWERKE GMBH, 50129 BERGHEIM, DE Owner name: SPM GIPSSYSTEME GMBH & CO. KG, 06242 BRAUNSBEDRA, |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |