DE2146777A1 - Verfahren zur herstellung von abbindefaehigen calciumsulfaten aus feinteiligen calciumsulfaten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von abbindefaehigen calciumsulfaten aus feinteiligen calciumsulfaten

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DE2146777A1 DE19712146777 DE2146777A DE2146777A1 DE 2146777 A1 DE2146777 A1 DE 2146777A1 DE 19712146777 DE19712146777 DE 19712146777 DE 2146777 A DE2146777 A DE 2146777A DE 2146777 A1 DE2146777 A1 DE 2146777A1
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
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    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/46Sulfates
    • C01F11/466Conversion of one form of calcium sulfate to another
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B11/00Calcium sulfate cements
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Description

  • "Verfahren zur Herstellung von abbindefähigen Calciumsulfaten aus feinteiligen Calciumsuleaten" Bei der Erzeugung von Gips oder aus Gips bestehenden Formteilen, wie auch in chemischen Produktionsverfahren fallen große Mengen äußerst feinteiliger Calciumsulfate an, die nicht ohne weiteres zu einem abbindefähigen Calciumsulfat gebrannt werden können.
  • hierzu kann nach den Angaben der US-Patentschrift 2 412 170 ein aus der Erzeugung von Phosphorsäure durch Umsetzung von rohphosphat mit Schwefelsäure gewonnenes Calciumsulfatdihydrat, das noch etwa 10 bis 20 Gew.% freies Wasser enthält, im Gewichtsverhältnis 2:1 mit frisch gebranntem una noch heissem Calciumsulfat-Hemihydrat zu einem Produkt mit einem Gehalt an freiem Wasser von etwa 1 Gew.% vermischt werden.
  • Durch diese Maßnahme wird das zentrifugenfeuchte Calciumsulfatdihydrat in ein Produkt übergeführt, das hinsichtlich seiner Rieselfähigkeit und seiner Verbackungsneigung den entsprechenden Eingenschaften eines feinteiligen Rohgipses entspricht.
  • Das rieselfähige Gemisch kann dann leicht und ohne technische Schwierigkeiten dem Brennaggrregat zugeführt und dort bei einer Temperatur von 150 bis 205°C zu Calciumsulfat-Halbhydrat gebrannt werden.
  • Andererseits wird in der US-Pa-tentschrir t t 973 473 empfohlen, ein feinteiliges gefälltes Calciumsulfatdihydrat mit einer kleinen Menge eines abbindefähigen Calciumsulfats zu vermischen. dem Gemisch können außerdem ein emulgierend wirkendes '-1 als Granulierhilfe und Akzeleratoren, sowie andere vorteilhaft wirkende Zusatzstoffe zugesetzt werden.
  • Aus diesem Gemisch werrlen Pellets geformt, die dann bei hoher Temperatur gebrannt werden. Jas abgekühlte Brenngut wird anschließend zu einer Ware vermahlen, die als Gipsmörtel oder in Gipsmörtel von großer härte eingesetzt wird. in ähnliches VerFahren beschreibt die deutsche Auslegeschrift 1 169 355.
  • Das Brennen solcher Pellets kann dem in der deutschen Patentschrift 1 143 430 beschriebenen Verwahren auf dem Rostband erfolgen, das an sich für das Brennen von klassierten Rohgipssteinen entwickelt wurde. Während des Brennvorgangs werden nach diesem Verfahren die Gipssteine, die in horizontalen oder vertikalen Schichten auf dem Rostband angeordnet sind, mit vorbestimmter Geschwindigkeit durch eine Brennzone hindurchgeführt.
  • In dieser Brennzone werden heiße Brenngase durch die Gutschichten hindurchgesaugt oder hindurchgedrückt. Vorteilhaft sind die Korngrößen des Brenngutes innerhalb der gleichen Schicht gleich, aber gegenüber den anderen Schichten unterschieden. Es kann außerdem günstig sein, wenn die heißen Brenngase auf die Schichten größerer ICörnung zuerst einwirken. Vorzugsweise soll auch eine der Schichten, und zwar möglichst die dem Heißgaseintritt abgekehrte, Gips enthalten, der noch nicht vollständig in ifalbhydrat umgewandelt ist. Wenn die Gesteinsschichten vertikal auf das Rostband aufgebracht werden, sind sie vorteilhaft durch eine untere und eine obere Schicht von Feinstkorn begrenzt. Die obere horizontalc Schicht an Feinstkorn kann durch Rütteln während des Brennvorgangs allmählich zum einsickern in die darunter liegenden Gesteinsschichten gebracht werden.
  • Das im Verlauf von chemischen Produktionsverfahren meist als Abfallprodukt gefällte Calciumsulfat ist feinkristallin und fällt in nadel- bis ballenförmigen Kristallen an, deren Verhältnis Länge:Dicle etwa 2:1 bis 5:1 oder darüber beträgt und zwar bei einer durchschnittlichen Gesamtlänge der Kristalle von etwa 300/u. Das Verhalten dieser Calciumsulfate in Gegenwart von Wasser ist thixotrop. Wenn ein solches als Abfallprodukte gewonnenes Calciumsulfat durch Entziehung von Kristallwasser in einer Brennvorrichtung in eine von der chemischen Zusammensetzung her abbindefähige Form, wie beispielsweise Calciumsulfat als Hemihydrat oder als Anhydrit oder als (in Gemisch beider Formen üi>ergeführt wird, so bleiben die Ursachen des vorerwähnten thixotropen Verhaltens auch für diese Brennprodukte erhalten.
  • Diese Thixotropie zeigt sich nämlich auch dann, wenn das Produkt des Brennvorgangs mit Wasser zu einer Paste angemacht und als Putz verarbeitet wird. Die Verarbeitbarkeit dieses Produktes ist schlecht wegen seiner ungenügenden Geschmeidigkeit und seines thixotropen Verhaltens. Diese Nachteile treten auch dann auf, wenn die feinteiliegen, insbesondere alls chemischen Produktionsverfahren stammenden (6alciumsulfate vor dem Brennvorgang zu größeren Agglomeraten, wie beispielsweise Granalien, Pellets oder Briketts verarbeitet und nach dem Brennen vermahlen werden.
  • Auch die in Gips erzeugenden oder verarbeitenden Betrieben anfallenden feinteiligen Anteile des Rohgipses zeigen vielfach ein Verhalten, das dem des gefällten feinteiligen Calciumsulfats ähnlich ist.
  • Es wurde deshalb nach Möglichkeiten gesucht, das feinteilige Calciumsulfat, insbesondere aus chemischen Produktionsverfahren, in stückige Form zu bringen und unter Erhaltung dieser Form in ein gebranntes Produkt zu überführen, das keine thixotropen Eigenschaften hat.
  • Diese Aufgabe wird durch das nachstehend beschriebene Verfahren zur Herstellung von abbindefähiren Calciumsulfaten aus feinteiligen und in stückige Form gebrachten Calciumsulfaten durch Brennen auf einem durch eine Brennkammer laufenden Rostband und anschließendem Vermahlen des abbindefähj.rrc.n Endproduktes gelöst.
  • Erfindungsgemäß wird hierzu das in stiickiger Form vorliegende Calciumsulat nach einem ersten Brennvorrang in Wasser eingetaucht, erneut gebrannt und danach erst vermalulen.
  • Als Ausgangsmaterial für die ùurchführung des erz in dungsgemäßen Verfahrens sind alle feinteiligen Calciumsulfate geeignet, die durch Brennen in ahbindefähige Produkte übergeführt werden können. Außder den bereits erwähnten Feinmaterialien, die in Gips erzeugenden oder verarbeitenden Betrieben anfallen, sind auch die Calciumsulfate geeignet, die bei bestimmten chemischen Produktionsverfahren als Abfallprodukte entstehen.
  • Diese als Abfallprodukte erhaltenen Calciumsulfate sind in den meisten Fällen sehr feinteilige Fällungsprodukte. Derartige Fällungsprodukte werden beispielsweise bei der Phosphorsäureerzeugung durch die Einwirkung von Schwefelsäure auf Rohphosphate oder bei der Erzeugung von Ameisensäure aus Calciumformiat sowie bei der Erzeugung von Fluorwasserstoffsäure aus Calciumfluorid mittels Schwefelsäure erhalten. Je nach den Fällungsbedigungen entstehen Calciumsulfate mit oder ohne Kristallwasser. Auch von diesen Calciumsulfaten sind für das erfindungsgemäße Verfahren diejenigen geeignet, die zu einem abbindefähigen Produkt gebrannt werden können. Diese feuchten oer trockenen feinteiligen Calciumsulfate werden in an sich bekannter Weise durch Granulieren, Pelletieren oder Brikettieren in stückige Formen übergeführt. Besonders bewährt liat sich das Verfahren nach dem das fein£eilige Calciumsulfat mit einer geringen Menge an Calciumsulfat-Halbhydrat vermischt und unter Zusatz von Wasser pelletiert wird.
  • wenn das feinteilige Calciumsulfat bereits eine ausreichende fenge an freiem Wasser enthält, braucht zusätzlich zu dem Calciumsulfat-Halbhydrat Wasser nicht mehr in das Pelletiergemisch eingeführt werden.
  • Wenn für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Calciumsulfate eingesetzt werden, die wie beispielsweise die aus der Phosphorsäureerzeugung stammenden Calciumsulfate anhaftende und inkludierte saure Bestandteile enthalten, kann es vorteilhaft sein diesen Calciumsulfaten vor der Überführung in die stückige Form neutralisieren wirkende und mit den sauren Bestandteilen zu unlöslichen Verbindungen reagierende Verbindungen, wie beispielsweise Calciumoxid oder -hydroxid, in Mengen zuzusetzen, Lie zu einer Neutralisierung der sauren Bestandteile zumindest ausreichen. Diese Zusatzmittel können auc im Überschuß eingesetzt werden. Es sollen jedoch Zusatzmittel vermieden werden, die während der Umsetzung oder während des Brennens gasförmige Bestandteile freisetzen, da diese die stückige Form zerstören könnten, in der sich das Calciumsulfat während der Brennvorgänge befinden soll.
  • Das in stückige Form gebrachte Calciumsulfat wird dann auf das Rostband geschichtet und kontinuierlich durch eine Brennzone hindurchgeführt. ilas Rostband selbst kann ein mit seitlichen Mitnehmerstäben ausgerüstetes Plattenband sein, das durch einen Tunnel hindurchläuft, der von einer oder mehreren Brennkammern beheizt wird, die über Heißgasmischräume und entsprechende Eintrittsöffnungen mit dem Tunnel verbunden sind.
  • lurch Regelung der Zu- oder Abluft, sowie der Geschwindigkeit des Rostbandes können die Temperatur in der Brennzone und die Brenndauer, bzw. die Verweilzeit des Brenngutes in der Brennzone geregelt werden. Bei einer Verweilzeit des Brenngutes in der Brennzone von etwa 5 bis 60 minuten sollen die Höchsttemperaturen des Gutes vorteilhaft zwischen 7000C bei 5 min und 350 0C bei 60 min liegen.
  • Nach Verlassen der Brennzone durchläuft das Rostband noch eine Kühlzone, in der das Brenngut mittels Ilindurchblasen oder -saugen von Luft auf eine gewünschte Temperatur, vorzugsweise Raumtemperatur, gekühlt wird. In diesem Zeitpunkt bestehen die gebrannten Calciumsulfatstücke aus abbindefähigem Calciumsulfat, das beispielsweise in Form von Calciumsulfat-Halbhydrat oder von abbindefähigem Anhydrit oder eines Gemischs dieser Modifikationen vorliegen kann.
  • Nach der Abnahme von dem Rostband wird dieses stückige Produkt in Wasser eingetaucht. Hierzu hat es sich bewährt, das stückige Brennprodukt auf ein Transportband aufzugeben, das durch einen Wassertrog geführt wird. Die Eintauchzeit des stückigen Brenngutes in das Wasser soll wenigstens 2 Minuten betragen und liegt vorteilhaft zwischen 3 und 10 Minuten. Während dieser Zeit nehmen die Calciumsulfatstücke Wasser auf, das eine Relkristallisierung des abbindefähigen Calciumsulfats zu einem Calciumsulfat-Dihydrat einleitet, wobei das in die Calciumsulfatstücke eingedrungene Wasser als Kristallwasser gebunden wird.
  • Die Geschwindigkeit des Ablaufs der Rekristal lisation ist wesentlich von den Bedingungen abhängig, unter denen die Rekristallisation durchgeführt wird. Um eine durchgreifende Rekristallisation des stückigen Calciumsulfats ohne Verlust der stückigen Form zu bewirken, ist es vorteilhaft, die in Wasser getauchten Calciumsulfatstücke zwischenzulagern. Je nach den während dieser Lagerung aufrechterhaltenen Temperaturen und Feuchtigkeitsgehalten der umgebenden Atmosphäre, ist die Rekristallisation in einem Zeitraum von wenigen Stunden bis mehreren Tagen abgeschlossen. Bei einer Größe der Calciumsulfatstücke von etwa 19 mm mit einer Dichte von 1.430 kg/m³ und einer Tauchzeit von 4 min beträgt beispielsweise die Wasseraufnahme 25 %.
  • Werden diese Calciumsulfatstecke beispielsweise in einer Atmosphäre mit 40 % rel. Feuchte bei einer Temperatur von 20°C 3 Tage gelagert, so beträgt der Rehydratisierungsgrad 70,6 %, während die eintägige Zwischenlagerung in einer Atmosphäre von.90 rel. Feuchte beispielsweise einen Rehydratisierungsgrad von 88,9 % ergibt.
  • Es ist vorteilhaft, aber nicht notwendig, einen Rehydratisierungsgrad von mehr als 85 % zu erreichen.
  • Nach Beendigung der Rekristallisation werden die Calciumsulfatstücke erneut zu abbindefähigem Calciumsulfat gebrannt und zwar vorteilhaft wieder auf einem Rostband, das durch eine Brennzone geführt wird.
  • Hierzu können die Calciumsulfatstücke, die erstmals und auch die, die nach dem Eintauchen in Wasser und gegebenenfalls Zwischenlagern ein zweites Mal gebrannt werden sollen, in zwei Schichten auf dem Rostband so angeordnet werden, daß die Heißgase in der Brennzone zunächst die Schicht der zum zweiten Mal und danach die Schicht der zum ersten Mal zu brennenden Calciumsulfatstücke durchströmen. Hierbei können die Schichten auf dem Rostband vertikal oder horizontal angeordnet sein.
  • Besonders bewährt hat sich die Anordnung der beiden Schichten in horizontaler Lage auf dem Rostband, das dann durch eine Brennzone geführt wird, über der Brennkammern zur- Erzeugung der Heißgase angeordnet sind. Diese Heißgase können dann von oben durch die Schichten-der Calciumsulfatstücke hindurchgeblasen oder besser noch hindurchgesaugt werden. Auf diese Weise wird die oberste Schicht, die aus zum zweiten Mal zu brennenden Calciumsulfatstücken besteht, entsprechend der Regelung der Temperatur und der Verweilzeit in der Brennzone in das gewünschte abbindefähige Calciumsulfat übergeführt. Die hierdurch bereits etwas abgekühlten Brenngase treffen dann auf die darunter liegende Schicht der erstmals zu brennenden Calciumsulfatstücke und brennen deren Hauptmenge zu Calciumsulfat-Halbhydrat. Diese Form des Calciumsulfats ist für die anschließende Rehydratisierung durch Eintauchen in Wasser und Zwischenlagern besonders geeignet, weil die Rehydratisierung des Calciumsulfat-lIalbhydrats in stückiger Form in kürzerer Zeit beendet ist als die Rehydratisierung von StUkken, die vorwiegend aus Anhydrit bestehen.
  • Nach dem Brennvorgang mit anschließender Kühlung werden die Schichten getrennt. Die Schicht der zum zweiten Mal gebrannten Calciumsulfatstücke wird zu einer gut verarbeitbaren Teilchengröße, beispielsweise durch Vermahlen, zerkleinert. Die Schicht der erstmals gebrannten Calciumsulfatstükke wird dem Tauchvorgang und danach über die Zwischenlagerung dem Brennvorgang erneut zugeführt.
  • Diese Art der Durchführung des Brennvorgangs hat unter anderem den technischen Vorteil, daß beide Brennvorgänge gleichzeitig in nur einem Brennaggregat durchgeführt werden können.
  • Die Durchführung dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Figur 1 schematisch dargestellt. Einem Pelletierteller 1 werden feuchter Abfallgips aus einem chemischen Produktionsvorgang aus Leitung, Calciumoxid aus Leitung 3, vermahlenes, abbindefähiges Calciumsulfat aus Leitung 4 und gegebenenfalls Wasser eus Leitung 5 zugeführt und pelletiert. Die fertiggestellten Pellets werden als untere Schicht 6 auf das Rostband 7 aufgebracht. Dem Rostband 7 werden aus den Brennkammern 8 Heißgase zugeführt, die mittels der Exhaustoren 9 und 10 durch das Rostband 7 hindurchgesaugt werden. Der Exhaustor 11 zieht Raumluft zur Kühlung durch die auf dem Rostband angeordnete Schicht aus stückigem Material. Die Schicht 6 wird nach Durchfahren der Kühlzone von dem Rostband 7 abgezogen und durch das Wasserbad 12 der Zwischenlagerung 13 zugeführt.
  • Nach beendeter Rekristallisation aus der Zwischenlagerung 13 entnommene Calciumsulfatstücke werden als obere Schicht 14 auf das Rostband 7 aufgegeben und nehmen als solche zusammen mit der unteren Schicht 6 an dem Durchlauf durch die Brennzone teil. Nach dem Durchlaufen der Kühlzone wird diese obere Schicht 14 von der unteren Schicht 6 getrennt, von dem Rostband 7 abgenommen und der Mahlvorrichtung 15 zugeführt, aus der durch Leitung 16 ein abbindefähiges, vermahlenes Calciumsulfat als Fertigprodukt abgezogen wird. Ein Teil dieses Fertigproduktes kann über den Weg 17 dem Pelletierteller 1 wieder zugeführt werden.
  • Die Leistungskapazität des Rostbandes und die Qualität des angestrebten Endproduktes kann noch durch die Verwendung von Calciumsulfatstücken gesteigert werden, deren Teilchengröße sich innerhalb eines engen Bereichs befinden. Eine solche, möglichst gleichmäßige Größe der Stücke hat eine günstige Wirkung in Bezug auf die Durchführung des Brennvorgangs, da dieser gezielter auf die Entstehung eines bestimmten abbindefähigen Cal ciumsulfats gesteuert werden kann. Als besonders vorteilhaft hat es sich £r die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erwiesen, wenn das stückige Calciumsulfat mit Teilchengrößen von 10 bis 25 mm, vorzugsweise 14 bis 20 mm, Durchmesser eingesetzt wird. Bei dieser Teilchengröße kann der Widerstand der Schicht aus stückigem Calciumsulfat gegen den Durchgang der Heißgase so eingestellt werden, daß eine optimale Ausnutzung der Tdärmeenergie bei kurzer Brenndauer gegeben ist.
  • Stücke mit kleineren Durchmessern ergeben Schichten mit einem relativ hohen Widerstand gegen den Durchgang der Heißgase, während größere Stücke den Heißgasen einen zu geringen Durchgangswiderstand bieten.
  • In beiden Fällen muß bei-schlechterer Ausnutzung der zugeführten Wärmeenergie eine Verlängerung der Brenndauer in Kauf genommen werden.
  • Ebenso hat die Dicke der Schicht des stückigen Calsiumsulfats auf dem Rostband Einfluß auf die Brenndauer und das Brennergebnis. Vorteilhaft beträgt die Gesamtdicke der Schicht des stückigen Calciumsulfats insgesamt etwa 60 cm. Wenn erstmals zu brennende Calciumsulfatstücke und zum zweiten Mal zu brennende Calciumsulfatstücke zusammen-auf dem Rostband angeordnet werden so soll dies in Schichthöhen von 3eweils etwa 30 cm in der angegebenen Reihenfolge übereinander bzw. nebeneinander erfolgen. Es hat sich gezeigt, daß bei dieser Anordnung des stückigen Calciumsulfats auf dem Rostband - und insbesondere bei einer Teilchengröße des stückigen Calciumsulfats von 10 bis 25 mm, vorzugsweise 14 bis 20 mm - in Richtung des Heißgasdurchgangs gesehen, nach dem Durchlauf durch die Brennzone die erste Schicht in einer Stärke von etwa 30 cm aus einem Baugips mit 50 bis 65 Gew.% Anhydrit II, 35 bis 50 Gew.% Calciumsulfat-Halbhydrat und/oder Anhydrit III und 1 bis 3 -Gew.% Calciumsulfat-Dihydrat besteht, während in der zweiten Schicht von ebenfalls etwa 30 cm Stärke das Calciumsulfat in weitaus überwiegender Menge i Form des Halbhy drats vorliegt.
  • Der Zusammenhang zwischen der Größe der Calciumsulfatstücke und der Schichtstärke ist in Figur 2 dargestellt, die zeigt, daß bei konstanter Brennzeit und konstanter Geschwindigkeit der Heißgase Caleiumsulfatstücke mit kleinerem Durchmesser als 10 mm eine geringere Schichtstärke erfordern und damit die Leistungskapazität des Rostbandes absinkt. Calciumsulfatstücke mit größeren Teilchendurchmessern enthalten nach dem Durchgang durch die Brennzone außer- -dem stets einen erheblichen Anteil an Calciumsulfat-Dihydrat im Kern, der beim Fertigprodukt nicht erwünscht ist.
  • Darüberhinaus ist noch festgestellt worden, daß das Raumgewicht der Calciumsulfatstücke sich vorteiLhaft auf den Ablauf und insbesondere die Dauer des Brennvorganges auswirkt. So erfordern Calciuinsulfatstücke mit einem Raumgewicht von weniger als 1.700 kg/1n3 eine kürzere Brenndauer und ergeben ein Endprodukt von vorzüglicher Qualität mit guten Verarbeitungseigenschaften und hoher Firgiebigkait, Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nunmehr möglich, die in der Gips erzeugenden und verarbeitenden Industrie anfallenden Feinstäube sowie die feinkristallinen gefällten Calciumsulfate, die als Abfallprodukte in der chemischen Industrie anfallen, zu einem abbindefähigen Calciumsulfat zu verarbeiten, das in seinen Eigenschaften dem normat<an und als natürlichen Gipssteinen Erbrannten Produkt entspricht.
  • Das erfindungsgemäß erhaltene Produkt kann demzufolge wie ein normaler Baugip ; eingesetzt werden. Es ist jedoch auch möglich, dieses Produkt nach erneuter Rehydratisierung als Abbindeverzögerer für Zement zu verwenden.
  • Beispiel 1 80 Gewichtsteile feinkristallines Calciumsulfatdihydrat, das 22 Gew.% freies Wasser enthält, werden mit 20 Gewichtsteilen eines abbindefähigen und auf eine durchschnitbliche Teilchengröße von unter 1mm vermahlenem Calciumsulfat vermischt und pelletiert. Die Pellets haben einen durchschnittlichen Durchmesser von 14mm und eine Dichte von 1 370 kg/m³.
  • Sie werden als untere Schicht in einer Schiditdicke von 30 cm auf ein Rostband aufgegeben, das anschließend durch eine Brennzone hindurchgeführt wird, wobei die Verweilzeit des Brenngutes 5 min und die Höchsttemperatur des Brenngutes bei 680°C liegen.
  • Nach Durchlaufen der Brennzone wird das Brenngut mittels Hindurchsaugen von Luft auf eine Temperatur von 300C abgekühlt und anschließend vom Rostband abgenommen. Dieses Brenngut wird anschließend auf einem Transportband für die Dauer von 2 min in Wasser eingetaucht und nimmt dabei 26 Gew.% Wasser auf.
  • Danach wird dieses Produkt in zwei Teilmengen gelagert. Die erste Teilmenge hat bei einem reL. Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luft von 40 % nach einem Tag einen Rehydratisierungsgrad von 74 % erreicht.
  • Die zweite Teilmenge, die unter sonst gleichen Be dingungen einen Tag in einem rel. Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Atmosphäre von 90 % gehalten wird, erreicht einen Rehydratisierungsgrad von 90,2 %.
  • Diese Pellets werden anschließend als obere etwa 30 cm starke Schicht auf das Rostband aufgegeben und erneut zu einem abbindefähigen Calciumsulfat gebrannt. Nach dem Durchlauf durch die Kühlzone werden diese Pellets zu einem Produkt mit einer Teilchengröße von unter 1mm Durchmesser vermahlen.
  • Beispiel 2 Nacht den Angaben des Beispiels 1 werden Pellets mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 17mm Durchmesser erzeugt und gebrannt. Nach dem Abkühlen werden die Pellets für die Dauer von 4 min in Wasser eingetaucht und nehmen dabei 25 Gew.% an Wasser auf. Nach einer Lagerung in einer Atmosphäre mit 90 % rel. Feuchtigkeit und bei einer Temperatur von 20 0C beträgt der Rehydratisierungsgrad 88 %.
  • Nach abermaligem Durchlaufen des Brennvorganges wird das erhaltene abbindefähige Calciumsulfat auf Teilchengrößen von unter Imm Durchmesser vermahlen.

Claims (8)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von abbindefähigen Calciumsulfaten aus feinteiligen und in stückige Form gebrachten Calciumsulfaten durch'Brennen auf einem durch eine Brennkammer laufenden Rostband und anschließendes Vermahlen des abbindefähigen Endproduktes, dadurch gekennzeichnet, daß das in stückiger Form vorliegende Calciumsulfat nach einem ersten Brennvorgang in Wasser eingetaucht, erneut gebrannt und danach erst vermahlen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Wasser eingetauchten Calciumsulfatstücke vor dem zweiten Brennvorgang zwischengelagert werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen t bis 2, dadurch ge1,enn zeichnet, daß die Calciumsulfatstücke, die erstmals und auch die nach dem Eintauchen in Wasser ein zweites Mal gebrannt werden sollen, in zwei Schichten auf dem Rostband so angeordnet werden, daß die Heißgase in der Brennzone zunächst die Schicht der zum zweiten Mal und danach die Schicht der zum ersten Mal zu brennenden Calciumsulfatstücke durchströmen und die Schichten nach dem Brennvorgang getrennt werden, worauf die zum zweiten Mal gebrannten Calciumsulfatstücke zerkleinert und die zum ersten Mal gebrannten Calciumsulfatstücke in Wasser eingetaucht und danach erneut dem Brennvorgang zugeführt werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein stückiges Calciumsulfat mit Teilchengrößen von 10 bis 25 mm, vorzugsweise 14 bis 20 mm Durchmesser eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das stückige Calciumsulfat in einer Schichtdicke von insgesamt etwa 60 cm auf dem Rostband angeordnet wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erstmals zu brennenden Calciumsulfatstücke ebenso wie die zum zweiten Mal zu brennenden Calciumsulfatstücke in Schichthöhen von jeweils etwa 30 cm in der angegebenen Reihenfolge übereinander bzw. nebeneinander auf dem Rostband angeordnet werden.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Brennzone die Heißgase von oben durch das Brenngut hindurchgesaugt werden.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein stückiges Calciumsulfat mit einem Raumgewicht von weniger als 1.700 kg/m3 eingesetzt wird.
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