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GEBIET DER ERFINDUNG
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung von Zementen, die in kurzen Zeiten
eine vorhersehbare hohe Festigkeit entwickeln, spezieller betrifft
die Endung ein Verfahren zur Herstellung von derartigen Zementen,
wie auch den Zement selbst.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Hydraulische Zemente sind dafür bekannt,
dass sie aus Materialien aufgebaut sind, die bestehen aus Oxiden
und definierten chemischen Verbindungen, die zur anorganischen Chemie
gehören,
deren Verwendung auf der chemischen Reaktion der Oxide und anderer
Bestandteile des Zementes mit Wasser beruht, unter Erzeugung von
hydratisierten Verbindungen, die miteinander agglutinieren unter
Erzeugung einer Masse, die schneller oder langsamer eine mechanische
Festigkeit entwickelt. Es sind Zemente des zuvor erwähnten Typs
auf dem Markt, die unter die allgemeine Bezeichnung "Hydraulische
Zemente" fallen, die dazu befähigt sind,
eine mechanische Festigkeit sehr rasch zu erzeugen, und die weit
verbreitet bekannt sind als "Zemente mit hohem Aluminiumoxidgehalt".
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Die Zemente mit hohem Aluminiumoxidgehalt
bestehen im Wesentlichen aus Calciumaluminat der Formel CaO.Al2O3 und kleineren
Mengen an Calciumaluminoferrit 4CaO.Al2O3.Fe2O3 wie
auch Spuren eines anderen Calciumaluminates der Formel 12CaO.7Al2O3.
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Der Gegenstand dieser Erfindung hat
keine Beziehung zu Zementen mit hohem Aluminiumoxidgehalt, jedoch
zu Zementen, denen die Calciumsulfoaluminat-Verbindung der Formel
4CaO.3Al2O3.SO3 zugrunde liegt.
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Die früheste Erwähnung von Zementen auf Basis
von Calciumsulfoaluminat erfolgt in einem französischen Patent, das im Jahre
1936 für
die Firma Poliet et Chausson, Paris, erteilt wurde, dessen Erfindung
auf den Forschungen von Henry Lossier beruht, wobei es sich um Zemente
handelt, denen die Calciumsulfoaluminat-Verbindung zugrunde liegt,
und die bis zu diesem Zeitpunkt als Lossier-Zemente bekannt waren.
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Bis zum Jahre 1941 stellte die vorerwähnte französische Firma
auf Anforderung "expansive Zemente ohne Kontraktion" her, erzeugt
aus einem Klinker, der erhalten wurde durch Brennen einer Mischung
von geeigneter Zusammensetzung, gebildet aus Gips, eisenhaltigem
Bauxit und Kalkstein.
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1958 stellte Klein in den Vereinigten
Staaten auf dem 71. Jahresmeeting der Gesellschaft ASTM eine Arbeit
vor, in der er angab, dass eine Verbindung, die nicht genau identifiziert
wurde, die jedoch einem wasserfreien Calciumsulfoaluminat zu entsprechen
schien, der Grund für
das Verhalten dieser expansiven Zemente war. Praktisch seit jener
Zeit sind die besagten expansiven Zemente, auf Basis von Calciumsulfoaluminat als
K-Zemente von der Gesellschaft ASTM bezeichnet bekannt und werden
beschrieben in der Beschreibung C-845: Expansive hydraulische Zemente.
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Die expansiven Zemente, die früher erwähnt wurden,
wurden in einer mehr oder wenigerempirischen Art und Weise hergestellt,
bis während
des Fünften
Internationalen Kongresses der Zement-Chemie, der in Tokio im Jahre
1968 abgehalten wurde, die Arbeiten mehrerer Autoren gleichzeitig
erwähnten,
dass die Hauptkomponente dieser Zemente durch ein Calciumsulfoaluminat
der Formel 4CaO.3Al2O3.SO3 gebildet wird.
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Gemäß den Lehren des Standes der
Technik zur Gewinnung der besagten expansiven Zemente wurde der
Klinker auf Basis von Calciumsulfoaluminat mit Portland-Klinker vermischt
wie auch mit granulierter Hochofenschlacke, um ein "gesteuertes
Expansions"-Produkt zu erhalten. Seit dieser Zeit realisierten Zement-Forscher,
dass Zemente auf Basis eines Calciumsulfoaluminat-Klinkers Zemente
mit frühzeitiger
Festigkeit erzeugten, die größer war
als jene, die erzielt wurde bei alleiniger Verwen dung von Portland-Zement,
wie es eindeutig beschrieben wird in der US-A-Patentschrift 4 957
556 von Hassan Kunbargi.
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In Beziehung zur Erfindung von Kunbargi
und gemäß den Lehren,
die sich hieraus ergeben, ist es praktisch unmöglich, die Abbindezeit des
Zementes nach der Vicat-Methode
zu bestimmen, da die Abbindezeit extrem schnell ist, wodurch die
Schwierigkeit der Handhabung des Betons, der mit diesem Zement erzeugt wird,
stark erhöht
wird, selbst bei Verwendung von Zitronensäure, die als Abbinde-Verzögerungsmittel
empfohlen wird.
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Ein anderes Problem, das durch den
Zement hervorgerufen wird, der nach der Patentschrift von Kunbargi
erzeugt wird, beruht darauf, dass die Entwicklung der Festigkeit
im Falle des Zementes von Kunbargi unvorhersehbar ist und obgleich
in manchen Fällen
die angegebenen Druckfestigkeiten erzielt werden, häufig viel
geringere Festigkeiten erhalten werden. Dieses Problem rührt natürlich im
Wesentlichen von den Materialien her, die den Kunbargi-Zement bilden,
wie er in der entsprechenden US-Patentschrift beschrieben wird.
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Ferner wird bezüglich der Kunbargi-Patentschrift
in den Spalten 3 und 4 auf die Tatsache hingewiesen, dass Calciumsulfoaluminat
thermodynamisch nicht stabil ist und dass dies Calciumsulfoaluminat
zersetzt wird, wenn es in einem Industrieofen auf Temperaturen über 1200°C erhitzt
wird.
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Andererseits wird in der Patentschrift
von Kunbargi in Spalte 5 eindeutig angegeben, dass es aufgrund der
thermodynamischen Eigenschaften von Calciumsulfoaluminat extrem
schwierig, wenn nicht unmöglich
ist, dass der Klinker, der durch Brennen der Rohmaterialien anfällt, die
zur Herstellung des Zementes verwendet werden, Calciumsulfoaluminat,
Tricalciumsilicat und Dicalciumsilicat enthält, ein Grund dafür, der in
der Patentschrift angegeben wird, dass es notwendig ist, einen hydraulischen
Klinker, der Tricalciumsilicat und Dicalciumsilicat enthält, mit
dem in der angegebenen Weise erzeugten Klinker zu vermischen.
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Schließlich wird bezüglich des
Patentes von Kunbargi bezweifelt, dass die Druckfestigkeiten, die
in der Patentschrift erwähnt
werden, eine reale Grundlage haben, insbesondere aufgrund der Vermutung,
dass durch Anwendung der ASTM-C-109-Methode oder der EN196-1-Methode, wobei
es sich im letzteren Falle um den Standard der Europäischen Gemeinschaft
handelt, der Wert der Festigkeiten nicht erhalten wird, ohne eindeutige
Angabe des realen Wertes der Festigkeiten, da in dem Kontext der
in Rede stehenden Patentschrift die Festigkeit des Zementes, erzeugt
nach der Kunbargi-Methode, verglichen wird mit der Festigkeit von
Portland-Zement.
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Dringt man noch weiter in das Problem
der Messung der Festigkeit, entwickelt durch den Kunbargi-Zement,
ein, so ist die Methode, die angewandt wurde für die Bestimmung der verschiedenen
Abbindezeiten des Zementes nicht eindeutig klar, was die Vermutung
erlaubt, dass solche Messungen äquivalent
sind jenen, die bezüglich
Portland-Zementen durchgeführt
werden, die sie in jedem Falle als äquivalent angeben, was tatsächlich nicht
so ist, da der Wert der mechanischen Festigkeit irgendeines Typs
eines hydraulischen Zementes kein absoluter Wert ist wie im Falle
des spezifischen Gewichtes oder der chemischen Zusammensetzung,
woraus sich ergibt, dass die Werte der Festigkeit grundsätzlich abhängen von
der für
die Bestimmung angewandten Methode. Im Falle eines hydraulischen
Zementes ist die mechanische Festigkeit eine Funktion des Wasser-:Zement-Verhältnisses
wie auch des Zement-:-Sand-Verhältnisses,
wobei gilt, dass wird irgendeines der Verhältnisse verändert, die Ergebnisse zwischen
den unterschiedlichen Messmethoden nicht miteinander vergleichbar
sind.
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Gemäß der ASTM-Methode liegt das
Zement-:Sand-Verhältnis
bei 1 : 2,75 und das Wasser-:Zement-Verhältnis bei etwa 0,49 im Falle
von Portland-Zementen. Im Falle des Patentes von Kunbargi wird ein Verhältnis von
Zement : Sand von 1 : 1 angewandt und natürlich ist das angewandte Verhältnis von
Wasser : Zement nicht klar, jedoch ist es Tatsache, dass ein Kunbargi-Zement
weit größere Festigkeiten
liefert als sie erhalten werden im Falle von Portland-Zementen,
jedoch sind die Bestimmungen, die nach der ASTM-Methode durchgeführt werden,
nicht vergleichbar.
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GEGENSTÄNDE DER
ERFINDUNG
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Es ist infolgedessen ein Hauptgegenstand
der Erfindung, einen Zement herzustellen, dem Calciumsulfoaluminat
zugrunde liegt, wobei in dem Herstellungsprozess des Zementes die
Rohmaterialien bei Temperaturen oberhalb 1200°C gebrannt oder gesintert werden,
ohne dass dies zu einer Verminderung des Gehaltes an Calciumsulfoaluminat
in dem Klinker aufgrund der Zersetzung desselben führt.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
Erfindung, einen Zement herzustellen, dem Calciumsulfoaluminat zugrunde
liegt und der abgesehen von einer adäquaten Menge an Calciumsulfoaluminat
Dicalciumsilicat und Tricalciumsilicat enthält, wodurch die Notwendigkeit
eliminiert wird, gemäß den Lehren
von Kunbargi den Sulfoaluminat-Klinker mit einem hydraulischen Klinker
zu vermischen, der Tricalciumsilicat und Dicalciumsilicat enthält.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
Erfindung, einen Klinker zu erzeugen durch Verwendung eines Brennofens,
ausgerüstet
mit einem Vorerhitzer sowie einer Vorcalcinierungsvorrichtung, der
Calciumsulfoaluminat, Tricalciumsilicat und Dicalciumsilicat enthält wie auch
andere Komponenten in geringeren Mengen, als Folge einer einzelnen
Brennoperation in einem Industrieofen.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Zementes
auf Basis von Calciumsulfoaluminat herzustellen mit verbesserten
Handhabungscharakteristika und rascher Festigkeitsentwicklung, wobei
dies alles das Ergebnis der Zusammensetzung des Klinkers ist, dem wie
in einer vorangehenden oder gleichzeitigen Stufe zum Vermahlen andere
Komponenten zugesetzt werden, unter Gewinnung eines Zementes mit
sehr hohen und sich rasch entwickelnden Festigkeiten, mit einer
besseren Abbindezeit und insbesondere mit der Garantie, dass die
Festigkeiten, die sich entwickeln, beibehalten werden innerhalb
der vorher eingestellten Parameter.
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In Form einer Zusammenfassung der
Vorteile, die durch den Gegenstand dieser Erfindung erzielt werden,
kann das folgende erwähnt
werden:
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- a) Es wird ein Klinker erzeugt, der gemäß dem Stande der Technik bisher
nicht erzeugt werden konnte.
- b) Die chemische Gesamtzusammensetzung des Klinkers, der erzeugt
wird, ermöglicht
es, dass er in geeigneter Weise durch andere Komponenten während eines
weiteren Mahlprozesses aktiviert wird.
- c) Durch Anwendung des Verfahrens zur Herstellung des Zementes
der Erfindung ist es möglich,
in einer insgesamt gesteuerten und vorhersehbaren Weise einen Zement
zu erzeugen, der rasch sehr hohe mechanische Festigkeiten entwickelt.
- d) Der Zement-Gegenstand der vorliegenden Erfindung zeigt Charakteristika,
die es ermöglichen,
Beton-Straßenbeläge herzustellen,
die für
den Schwertransport nicht später
als 8 Stunden nach der Herstellung geöffnet werden können. Diese
Anwendungsweise lässt
sich eindeutig ausdehnen auf die Verlegung von Landebahnen, auf
das Reparieren von Brücken
oder Betonstrukturen, wobei diese Anwendungen lediglich zum Zwecke der
Veranschaulichung und nicht der Beschränkung aufgelistet werden.
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Um eine einfache Schreibweise zu
ermöglichen,
werden im Rahmen der Beschreibung des Gegenstandes der vorliegenden
Erfindung Abkürzungen
für die
chemischen Verbindungen angewandt, die ganz allgemein weltweit in
der Zement-Industrie verwendet werden:
S dient dazu, SiO2 zu identifizieren,
A wird verwendet
für Al2O3
F wird verwendet
für Fe2O3
C wird verwendet
für CaO
M
wird verwendet für
MgO
S wird verwendet für
SO3
N wird verwendet für Na2O
K wird verwendet für K2O und
N wird verwendet für H2O
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ZUSAMMENFASSUNG
DER BESCHREIBUNG
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Wie im Vorstehenden beschrieben,
besteht die Erfindung in der Erzeugung eines Klinkers durch Brennen
der Rohmaterialien, die den Zement bilden, wobei die chemische Zusammensetzung
bisher auf industriellem Wege noch nicht erhalten werden konnte.
Die Zusammensetzung enthält
grundsätzlich
einen hohen Gehalt an Calciumsulfoaluminat 4CaO.3Al2O3.SO3, Tricalciumsilicat
3CaO.SiO2 und Dicalciumsilicat 2CaO.SiO2, wobei während der Mahlstufe dem Klinker
optimale Mengen an Calciumoxid oder -hydroxid (Kalkstein oder hydratisierter
Kalkstein) und einige der unterschiedlichen Formen von Calciumsulfat,
einem natürlichen
Produkt oder einem industriell erzeugten Produkt oder in Form eines
industriellen Nebenproduktes zugesetzt werden. Die Zugabe der zuletzt
erwähnten
Bestandteile führt
zur Aktivierung des Klinkers.
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Der Zusatz der im Vorstehenden erwähnten Bestandteile
kann natürlich
vor dem Vermahlen erfolgen oder während des Vermahlens, unter
Erzeugung des sulfoaluminösen
Klinkers, wobei der Kalk oder der hydratisierte Kalk und das Calciumsulfat
mit dem notwendigen Feinheitsgrad verwendet werden als Zement mit den
erforderlichen Charakteristika desselben, nämlich der Entwicklung von hohen
Festigkeiten in sehr kurzen Zeiten.
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Als Rohmaterialien für die Erzeugung
des Klinkers können
beliebige Typen von Materialien des Typs verwendet werden, der normalerweise
zur Herstellung von Zementen auf Calciumsulfoaluminatbasis eingesetzt
wird, die, wenn sie in adäquater
Weise dosiert werden, der Mischung die adäquate chemische Zusammensetzung
verleihen, die vor dem Vermahlen in einen Industrieofen eingeführt wird
des Typs, der üblicherweise
in der Zement-Industrie verwendet wird, um eine Brennung bei einer
Temperatur oberhalb 1200°C
herbeizuführen.
Hierdurch wird ein Sulfoaluminat-Klinker als Teil des Prozesses
für die
Gewinnung des Zementes der Erfindung erzeugt.
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Als Beispiel der Rohmaterialien,
die verwendet werden können,
sind jene zu erwähnen,
die üblicherweise
zur Herstellung von Portland-Zement eingesetzt werden, wie Kalkstein,
Schiefer, kalkhaltige Materialien und beliebige der natürlich vorkommenden
Formen von Calciumsulfat, wie Gips oder Anhydrit; verschiedene Typen
von Ton, wie Kaolin sowie Alumite und beliebige der unterschiedlichen
Typen von Bauxit, wo es erforderlich ist.
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Es ist ferner möglich, Rohmaterialien einzusetzen,
die das Ergebnis industrieller Prozesse sind, wie Abfallprodukte
mit der einzigen Beschränkung,
dass sie in Übereinstimmung
stehen mit den Erfordernissen in Bezug auf den Umweltschutz. Infolgedessen
ist es möglich,
Gips zu verwenden, der als Nebenprodukt einiger industrieller Prozesse
anfällt,
wie Phosphogypsum, ein Produkt, das hauptsächlich bei der industriellen
Produktion von Phosphorsäure
erhalten wird.
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Die Mengen an Rohmaterial, die bei
der Herstellung der Klinker verwendet werden, gelten unter der Voraussetzung,
dass nach ihrem Brennen bei Temperaturen oberhalb 1200°C die folgenden
Prozentsätze
erfüllt
werden:
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- 1.- Die berechnete Menge an Calciumsulfoaluminat liegt vorzugsweise
zwischen 20 und 40% des Gesamtgewichtes der Zement-Zusammensetzung.
- 2.- Die berechnete Menge an Dicalciumsilicat soll vorzugsweise
zwischen 10 und 30 % liegen.
- 3.- Die berechnete Menge an Tricalciumsilicat soll notwendigerweise
immer bei mindestens 1% liegen, liegt jedoch vorzugsweise zwischen
10 und 30%.
- 4.- Die berechnete Menge an Anhydrit CaSO4 soll
bei mindestens 1% liegen.
- 5.- In keinem Falle soll der Gehalt an gebundenem Kalk im Klinker,
berechnet als Gesamt-Kalk minus freiem Kalk zu einer Erhöhung der
C3S-Werte führen,
die von jenen abweichen, die unter Punkt 3 angegeben sind.
- 6.- Der Gehalt an freiem Kalk liegt vorzugsweise unterhalb 0,5%,
jedoch soll er in keinem Falle so hoch sein, als dass er die Menge übersteigt,
die unter den Punkten 3 und 5 angegeben sind.
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Gemäß den Lehren der Erfindung
ist die Koexistenz von Calciumsulfoaluminat und Tricalcium- und
Dicalciumsilicaten in dem Klinker, der erzeugt wird, extrem wichtig.
Infolgedessen ist es erforderlich, dass die Temperatur in dem heißesten Bereich
des Ofens 1200°C übersteigt
und dass die Kombinationsreaktion des Calciumoxides mit den anderen
Oxiden so vollständig
wie möglich
verläuft,
was bedeutet, dass die Steuerung der Operation des Ofens durchgeführt wird
durch Bestimmung der Menge an Calciumoxid, das unumgesetzt verbleibt,
wobei eine solche Verbindung in der Zement-Industrie als freier
Kalk bekannt ist. Um die Menge an Calciumoxid, die unumgesetzt verbleibt,
analytisch bestimmen zu können,
gilt als die am meisten geeignete Methode diejenige, die beschrieben
wird in ASTM-C114: Chemical Analysis of Hydraulic Cement. Diese
Bestimmungsmethode erlaubt eine genaue Steuerung des Betriebes des
Ofens und gewährleistet,
dass die chemischen Reaktionen, die im Inneren des Ofens stattfinden,
in der gewünschten
Weise erfolgen, wodurch die Formation der vorbestimmten Mengen an
Calciumsulfoaluminat und Dicalcium- und Tricalciumsilicaten garantiert
werden.
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Wenn der Klinker hergestellt worden
ist, müssen
die optimalen Mengen an Calciumhydroxid und Calciumsulfat, die dem
Klinker während
des Mahlprozesses zugegeben werden, im Laboratorium bestimmt werden,
damit die gewünschten
Druckfestigkeiten erzielt werden.
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Die Dosierung des Calciumhydroxides
und des Calciumsulfates zum Klinker kann erfolgen, wie im Vorstehenden
erwähnt
wurde, vor oder während
des Mahlprozesses der Materialien auf einen vorbestimmten Feinheitsgrad,
wobei es möglich
ist, als Calciumsulfat beliebige der verschiedenen Formen zu verwendet,
die von dieser Verbindung existieren, unter der einzigen Bedingung,
dass die Temperatur innerhalb der Mühle derart ist, dass der Zement
eine Temperatur erreicht von ungefähr zwischen 100 und 125°C während des
Mahlprozesses und dass die Verweilzeit in der Mühle ausreichend lang ist, um
Gips CaSO4.2H2O
in das Hemihydrat 2CaSO4.2H2O zu überführen, wodurch
gewährleistet
wird, dass das Calciumsulfat, das in dem Zement vorliegt, sich in
einem Zustand befindet, derart, dass es während der Hydratation des Zementes
rasch reagieren kann und dass dasselbe die gewünschte Festigkeit entwickelt.
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Das Vorhandensein von Calciumhydroxid,
das vor oder während
des Mahlprozesses des Zementes zugegeben wird, wie auch die Tatsache,
dass Calciumsulfat in der Zusammensetzung des Zementes in der Form
des Hemihydrates gefunden wird, sind Lehren, die völlig unbekannt
sind aus der Beschreibung und den Ansprüchen des Patentes von Kunbargi,
wobei dies der Hauptgrund dafür
ist, weshalb der Zement auf Basis von Calciumsulfoaluminat durchweg
die raschen Festigkeiten entwickelt, die erwünscht sind und für die die
Abbindezeit stärker
zurückgedrängt wird,
was die Verwendung des Betons erleichtert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie bereits im vorstehenden Text
angegeben wurde, steht der Gegenstand dieser Erfindung insbesondere
in Beziehung zur gesteuerten industriellen Herstellung eines Zementes
auf Basis von Calciumsulfoaluminat, der in einer vorbestimmbaren
Weise sehr hohe Festigkeiten in einer kurzen Zeitspanne entwickelt.
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Für
informative Zwecke ist anzugeben, dass die Zemente des Standes der
Technik auf Basis von Calciumsulfoaluminat ausschließlich klassifiziert
wurden aufgrund einer Funktion ihrer expansiven Eigenschaften und
dass im Falle der Erfindung, die hier beschrieben wird, diese expansive
Charakteristik nicht relevant ist.
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Ferner wird zum Zwecke der Klarstellung
auf die Tatsache verwiesen, dass wenn eine Lösung erwähnt wird, Bezug genommen wird
auf die Paste, die sich aus der Zugabe von Wasser zu Zement ergibt,
worin bestimmte Substanzen gelöst
sind als Folge der Hydratationsreaktionen des Zementes.
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Im Grunde genommen beruht die rasche
Entwicklung der Festigkeit des Zementes der Erfindung teilweise
auf der Formation der chemischen Verbindung, dem soge nannten Ettringite,
dessen Formel besteht aus C3A.3CaSO4.32H2O, wobei die Bedingungen für die Formation
dieser Verbindung im Detail in der Beschreibung dieser Erfindung
beschrieben werden, die später
folgt, und wobei die Formation das Ergebnis der chemischen Reaktion
zwischen Calciumsulfoaluminat, Calciumsulfat und Calciumhydroxid
ist, wenn die Zemente hydratisiert werden.
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Es ist von größter Wichtigkeit, wie sich
aus den Lehren der Erfindung ergibt, dass das Ettringite von Beginn
der Hydratation des Zementes an erzeugt wird, wobei es für die Verbindung
wichtig ist, dass die notwendigen Mengen an Calciumionen Ca2+, Sulfationen SO4
2– und
Hydroxylionen OH– in der Lösung vorhanden sind.
Die besagten Mengen müssen
ausreichend sein, um eine Übersättigung
der entsprechenden Ionen in der Lösung herbeizuführen, die
die Zementpaste bildet, wobei die Calciumund Sulfationen mit dem
Calciumsulfoaluminat unter Erzeugung von Ettringite reagieren und
die Hydroxylionen einen pH-Wert von über 12 aufrechterhalten, was
die Formation von Ettringite ermöglicht.
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Einige der Beschränkungen, die der Zusammensetzung
des Klinkers auferlegt werden, und die aufrechterhalten werden,
wie sich aus der vorliegenden Erfindung ergibt, leiten sich ab von
dem, was im Vorstehenden kurz erwähnt wurde und diese können wie
folgt zusammengefasst werden:
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- 1.- Sämtliches
Aluminiumoxid, das in dem Klinker vorliegt, muss sich in der Form
von Sulfoaluminat wiederfinden, um die maximale Formation von Ettringite
in der kürzesten
möglichen
Zeit zu garantieren, ausgehend von einer einzelnen Verbindung während der
Hydratation des Zementes durch die Entwicklung einer einzelnen chemischen
Reaktion. Lag Tricalciumaluminat in dem Klinker vor, kann Ettringite
dennoch erzeugt werden, ausgehend von der Reaktion zwischen Tricalciumaluminat
und Calciumsulfat, doch würde
dies sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit wie auch das chemische
Gleichgewicht verändern,
da zwei Verbindungen gleichzeitig, bei einer unterschiedlichen Geschwindigkeit,
bezüglich
des Sulfations miteinander im Wettbewerb stehen würden.
- 2.- Um zu gewährleisten,
dass sich sämtliches
Aluminiumoxid, das in dem Klinker vorliegt, in der Form von Sulfoaluminat
befindet, muss ein geringer Überschuss
an SO3 vorhanden sein, d. h. es muss eine
Minimum-Menge an Anhydrit vorliegen, weshalb sämtliches SO3,
das mit dem Aluminiumoxid reagieren kann, Sulfoaluminat erzeugt.
Liegt ein Überschuss
an Aluminiumoxid vor aufgrund eines Sulfationenmangels, wird Tricalciumaluminat
erzeugt, wobei das Vorhandensein dieser Verbindung in dem Zement
unerwünscht
ist, wie es in dem vorstehenden Absatz erläutert wurde.
- 3.- Um das Ziel zu erreichen, dass die Formation von Ettringite
rasch stattfindet, ist es erforderlich, ein hochalkalisches Medium
aufrechtzuerhalten, d. h. einen pH-Wert von mindestens 12 oder darüber, der
garantiert wird durch das Vorhandensein von OH–-Ionen,
die sich aus der Zugabe von hydratisiertem Kalk während oder vor
dem Mahlverfahren ergeben. Zusätzlich
unterstützen
die Calciumionen, die auch aufgrund der Zugabe von hydratisiertem
Kalk vorliegen, die Übersättigung
an Calciumionen, die erforderlich ist für die rasche Formation von
Ettringite.
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Das Vorhandensein von freiem Kalk
in dem Klinker führt
zu einer zusätzlichen
Zufuhr der Menge an Calciumionen, die in der Hydratationslösung des
Zementes vorliegen und das Vorhandensein ist in gleicher Weise ein
Faktor bezüglich
der Aufrechterhaltung eines hohen pH-Wertes in der Lösung, doch
hängt die
Geschwindigkeit, mit der der Kalk in Lösung geht von einer Anzahl
von Faktoren ab, beispielsweise überführt die Brenntemperatur
des Klinkers das Calciumoxid in einen niedrigeren Zustand der Reaktivität (der Kalk
wird zu Tode gebrannt) im Vergleich zu der Reaktivität von in
geeigneter Weise gebranntem Kalk. In dem Klinker weist das freie
Kalkgranulat unterschiedliche Größen auf
und das Granulat ist im Allgemeinen umgeben von dem Rest der chemischen
Verbindungen, die einen Teil des Klinkers bilden. Infolgedessen
ist ihre Verfügbarkeit
zur Reaktion nicht unmittelbar. Tatsächlich ist es nicht genau bekannt,
bei welcher Geschwindigkeit und zu welchem Zeitpunkt der restliche
freie Kalk im Klinker beginnt zu reagieren, wobei dies der Grund
für die
Tatsache ist, dass der restliche freie Kalk im Klinker (Calciumoxid)
auf einem Minimum-Grad gehalten wird, d. h. bei einem Wert unterhalb
0,5 %. Auf diese Weise wird die Formation der maximal möglichen
Menge von Dicalcium- und Tricalciumsilicat ebenfalls gewährleistet.
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- 4.- Wenn als Ergebnis des Brennens der Wert von freiem Kalk
auf über
0,5 % ansteigt, muss dieser Faktor während der Klinker-Aktivierungstests
korrigiert werden, wobei in jedem Falle der Überschuss an freiem Kalk vermieden
wird, der sich ableitet aus den Ursachen, die in dem vorstehenden
Paragraphen beschrieben wurden, da ein Überschuss an freiem Kalk zum
Auftreten der folgenden zusätzlichen
Probleme führen
kann:
- a) Eine unerwünschte
und ungesteuerte Expansion kann während der Hydratation des Zementes
stattfinden, die das Ergebnis der Hydratation und einer unzeitgemäßen Reaktion
des freien Kalks sein würde.
In dem Falle, in dem letztere stattfindet, würde die Formation von Ettringite
verzögert,
wobei der Umstand einer solchen Verzögerung die destruktive Expansion
des Zementes ist.
- b) Die Berechnung der Verbindungen kann zu einem negativen Wert
für Tricalciumsilicat
führen
mit der sich daraus ergebenden Veränderung in den Bedingungen
des chemischen Gleichgewichtes, das man wünscht zu erhalten mit der speziellen
chemischen Zusammensetzung der Erfindung, was dazu führt, dass
der Zement, der erzeugt wird, unter die Spezifizierung und die Verhaltensprobleme
der Kunbargi-Zemente
fällt.
Infolgedessen soll aufgrund der oben analysierten Probleme die Menge
an freiem Kalk nicht einen Wert überschreiten, wie
einen Wert, um einen negativen Tricalciumsilicatwert zu erzielen.
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Abgesehen von den Charakteristika,
die im Vorstehenden unter Bezugnahme auf die chemische Zusammensetzung
des Klinkers beschrieben wurden, ist es sehr wichtig, dass die Verfahrensbedingungen
des Ofens adäquat
sind, um die Formation der gewünschten
Verbindungen zu erreichen, und zwar innerhalb der Mengen-Parameter,
die bestimmt wurden. In Relation zu den Verfahrensparametern des
Ofens soll die Temperatur, die das Material in dem wärmsten Bereich
des Ofens erreicht, über
1200°C liegen
und sie soll vorzugsweise zwischen 1200°C und 1500°C liegen.
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Eine zusätzliche Verfahrens-Charakteristik
des Ofens ist die, dass er in solcher Weise betrieben werden soll,
dass das Material bei der maximalen Temperatur während der notwendigen Zeitspanne
verbleibt, um zu gewährleisten,
dass der erhaltene Gehalt an freiem Kalk in dem Klinker bei unter
0,5 % liegt. Die chemische Zusammensetzung des erzeugten Klinkers
soll bestimmt werden nach irgendeiner Methode der chemischen Analyse,
die in der Zement-Industrie angewandt wird, beispielsweise durch
X-Strahlen-Fluoreszenz, jedoch soll im Falle einer Diskrepanz zwischen
den Ergebnissen die Methode angewandt werden, die beschrieben wird
in der Literaturstelle ASTM-C-114: Chemical Analysis of Hydraulic
Cement. Für
die Bestimmung des Gehaltes an freiem Kalk während des Betriebes des Ofens
ist die empfohlene und am meisten geeignete analytische Methode
diejenige, die beschrieben wird in der Literaturstelle ASTM-C-114:
Chemical Analysis of Hydraulic Cement-94, Abschnitt 27.
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- 1.- Die chemische Analyse, ausgedrückt in Massen-Prozentsätzen, soll
in Molen ausgedrückt
werden, zu welchem Zweck der Prozentsatz eines jeden Oxides dividiert
wird durch das Molekulargewicht des Oxides:
Mole an Siliziumoxid
SiO2 = %SiO2/60,07
Mole
an Aluminiumoxid Al2O3 =
%Al2O3/101,96
Mole
an Ferrioxid Fe2O3 =
%Fe2O3/159,69
Mole
an Gesamt-Calciumoxid CaO(t) = %CaO(t)/56,08
Mole an freiem Calciumoxid
CaO(x) = %CaO(x)/56,08
Mole
an Schwefeltrioxid SO3 = %SO3/80,06
- 2.- Von dem gesamten Gehalt an Molen von Calciumoxid, CaO(t), wird der Gehalt an freiem Calciumoxid, CaO(x), in Molen abgezogen. Dieser Wert soll
als das gebundene Calciumoxid CaO(c) betrachtet
werden.
- 3.- Es ist zu beachten, dass der gesamte Gehalt an Aluminiumoxid,
Al2O3, gefunden
wird gebunden als Calciumsulfoaluminat 4CaO.3Al2O3.SO3.
- 4.- Die Mole an SO3 und CaO, die gefunden
werden und das Calciumsulfoaluminat, 4CaO.3Al2O3.SO3 bilden, werden
wie folgt berechnet: Mole an SO3, gebunden
in dem Sulfoaluminat: SO3 = Mole Al2O3/3.
Mole
an CaO, die in dem Sulfoaluminat gebunden sind: CaO(1) = Mole Al2O3*(4/3).
- 5.- Der Gehalt an Calciumsulfoaluminat, in Molen, in dem Klinker
sollte gleich der Anzahl an Molen von SO3 in dem
Calciumsulfoaluminat sein.
- 6.- Der Gehalt an Anhydrid, CaSO4, in
dem Klinker wird gleich sein dem Überschuss in Molen an SO3: Molen an Anhydrid: CaSO4 =
Gesamtmole an SO3 – SO3 in
Calciumsulfoaluminat. CaO im Anhydrid = CaO(2) = Mole an SO3 im Anhydrit.
- 7.- Sämtliches
Fe2O3 soll als 2CaO.Fe2O3 betrachtet werden.
- 8.- Berechne das CaO, das notwendig ist zur Erzeugung des 2CaO.Fe2O3: Mole von CaO
in 2CaO.Fe2O3: CaO(3)
= Mole an Fe2O3*2.
- 9.- Berechne die Mole an Calciumoxid, die zu diesem Zeitpunkt
als nicht umgesetzt verbleiben: Mole an CaO, die als nicht umgesetzt
verbleiben: CaO(4) = CaO(c) – CaO(1) – CaO(2) – CaO(3).
- 10.- Berechne das molare Verhältnis CaO(4)/SiO2.
Ist dieses Verhältnis
kleiner als 2, so weicht der Klinker von den Spezifikationen ab.
Ende der Berechnung.
- 11.- Das Calciumoxid, das als C2S gefunden wird, entspricht:
CaO(5) = Mole an SiO2*2.
- 12.- Der Gehalt an C3S in Molen entspricht: CaO(4) minus CaO
in C2S: Molen an C3S = CaO(4) – CaO(5).
- 13.- Der Gehalt an C2S entspricht dem Gesamtgehalt an Molen
von SiO2 minus der Mole von C3S.
- 14.- Schließlich
wird, um die Ergebnisse der Berechnung von Verbindungen in Massen-Prozentsätze zu übertragen,
der Wert, der für
jede Verbindung erhalten wurde, multipliziert durch ihr Molekulargewicht:
Prozentsatz an Calciumsulfoaluminat. 4CaO.3A12O3.SO3, Mole an 4CaO.3Al2O3.SO3 × 610,26.
Prozentsatz an Anhydrit, CaSO4, Mole an
CaSO4 × 136,14.
Prozentsatz an Calciumferrit, 2CaO.Fe2O3, Mole an 2CaO.Fe2O3 × 271,85. Prozentsatz
an Tricalciumsilicat, C3S, Mole an C3S × 228,3. Prozentsatz an Dicalciumsilicat,
C2S, Mole an C2S × 172,23.
-
Die Koexistenz innerhalb des Klinkers
an sowohl Calciumsulfoaluminat wie auch Dicalcium- und Tricalciumsilicaten
am Ausgang des Ofens kann nach verschiedenen unterschiedlichen analytischen
Methoden bestimmt werden, beispielsweise durch optische Mikroskopie
oder durch Elektronen-Abtastmikroskopie. Die Koexistenz der zuvor
erwähnten
Verbindungen kann ferner durch Röntgenstrahl-Brechung überprüft werden, abgesehen
davon, dass jede dieser Methoden dazu verwendet werden kann als
ergänzende
Kontrolle, wobei ihre Anwendung nicht wesentlich für die Verfahrenskontrolle
ist, die zu konzentrieren ist auf die Überwachung des Gehaltes an
freiem Kalk durch die zuvor erwähnte
analytische Methode.
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Es wird empfohlen, dass die chemische
Zusammensetzung des Klinkers überwacht
wird vom Zeitpunkt des Vermahlens der Rohmaterialien an, dass eine
sorgfältige Überwachung
der Zusammensetzung des rohen Pulvers erfolgt, dass eine Überprüfung zum
Zeitpunkt des Prozesses erfolgt, bei dem die Proportionierung der
unterschiedlichen Materialien erfolgt, wie Kalkstein oder Schiefer,
Ton, Kaolin, Bauxit, Gips usw., wobei dies der übliche Weg der Überwachung
der Zusammensetzung des Klinkers in der Zement-Industrie ist.
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Es ist offensichtlich, dass kein
Problem besteht bei der Verwendung unterschiedlicher Materialien
zur Herstellung des Klinkers, die als industrielle Abfälle oder
Nebenprodukte in anderen Industrien anfallen, beispielsweise ist
es möglich,
Sand von Gießformen
zu verwenden, Phosphogypsum, usw.. Die Methode des Vermahlens der
Rohmaterialien kann nach beliebigen Verfahren erfolgen, wie sie
normalerweise in der Zement-Industrie durchgeführt werden, d. h. mittels Kugelmühlen, Rohrmühlen, Walzen-Pressen
oder gewissen Kombinationen hiervon.
-
Der Ofen, der zur Herstellung des
Klinkers verwendet wird, kann ebenfalls ein Ofen eines beliebigen Typs
sein, der üblicherweise
zur Herstellung von Klinker für
Portland-Zement verwendet wird. Beispielsweise ist es möglich, ohne
jegliche Beschränkung,
normale Öfen
zu verwenden, Öfen
mit einem Vorheizen von beliebigen der unterschiedlichen Typen von
Zyklonen oder Rosten, Öfen
mit einem Vorerhitzer und einem Vorbrenner, usw.. In entsprechender
Weise können
beliebige der unterschiedlichen Systeme für das Abkühlen des Klinkers eingesetzt
werden, die in der Zement-Industrie üblich sind,
wobei sie während
des Entladens des Ofens eingesetzt werden können. Beispielsweise können erwähnt werden
Rost- oder Gitterkühler
oder Planeten-Kühler.
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Wenn der Klinker hergestellt worden
ist, soll er im Laboratorium bewertet und untersucht werden durch Anwendung
von Aktivierungstests durch Zusatz von Calciumoxid oder -hydroxid
und einigen Formen von Calciumsulfat. Der Klinker, der auf industriellem
Wege erzeugt wird, führt
nicht notwendigerweise, wenn er zu irgendeinem Feinheitsgrad vermahlen
wird, zu einem Zement, der in der Lage ist, rasch hohe Festigkeiten
zu entwickeln. Im Allgemeinen ist dies nicht der Fall.
-
Die rasche Entwicklung der hohen
Festigkeiten ergibt sich aus der richtigen Zusammensetzung des Klinkers,
wie auch aus der richtigen chemischen Zusammensetzung des Zementes,
die eine rasche Formation von Ettringite-Kristallen ermöglichen,
deren Formation stattfindet durch die Reaktion von Calciumsulfoaluminat mit
Calciumhydroxid und Calciumsulfat.
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Im Gegensatz zu dem, was von Collepardi
und Turriziani im Jahre 1972 festgestellt wurde, hängt diese Reaktion
von der Konzentration an SO3
2–-
und OH–-Ionen
in der Lösung
ab (das Merkmal Lösung
steht für
die Paste, die durch den Zusatz von Wasser zum Zement erzeugt wird).
Die Zeit zur Formation von Ettringite-Kristallen hängt von
der nahen unmittelbaren Verfügbarkeit
dieser Ionen in der Lösung
ab, wie auch die Entwicklung von hohen Festigkeiten, weshalb aus
diesem Grunde eine richtige Dosierung an Ca(OH)2 wichtig
ist, wobei ohnedies die Eigenschaften abhängig sind von dem Auftreten
dieser Verbindung als Funktion des freien Kalks oder der Erzeu gung
von Ca(OH)2 von der Hydratation von C3S,
wie es von Kunbargi in seinem Patent Nr. 4 957 556 vorgeschlagen
wird, wonach die Reaktionsgeschwindigkeit für diesen Zweck praktisch unmöglich zu
berechnen oder vorherzusagen ist.
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Etwas ähnliches passiert mit dem Vorhandensein
von SO3
2–-Ionen
in der Lösung,
deren Verhalten fälschlicherweise
in Labortesten ermittelt wird durch direkten Zusatz von Gips zu
dem Klinker, ohne dass das reale Verhalten dieser Materialien in
der industriellen Praxis in Betracht gezogen wird, wobei es im Laboratorium übliche Praxis
ist, die Gegenwart von SO3
2–-Ionen
als Derivate von Gips zu berechnen und nicht als Hemihydrat.
-
Während
des industriellen Vermahlens muss die Temperatur der Materialien
in dem Mahlkreislauf auf Temperaturen zwischen 100 und 130°C erhöht werden.
Unter diesen Temperaturbedingungen verliert der Gips CaSO4.2H2O 1 1/2 Moleküle Wasser
und wird zum Hemihydrat: 2CaSO4H2O, dessen Löslichkeits- und SO3-Sättigungs-Gleichgewichts-Geschwindigkeiten
unterschiedlich sind von jenen von Gips und Anhydrid, wobei dies
der Grund für
die unrichtige Dosierung der Menge an SO3 ist,
was es erforderlich macht, Gips zum Klinker zuzusetzen, um die Entwicklung
seiner Festigkeit zu optimieren, wobei als Folge hiervon gemäß dem Stande
der Technik unvorhersehbare Ergebnisse erhalten wurden.
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Aktivierungstests im Labormaßstab, vor
dem Vermahlen, werden infolgedessen mit einer Klinker-Probe durchgeführt, die
repräsentativ
ist für
den zu vermahlenden Posten, mit einer Probe Gips, die repräsentativ ist
für den
zu verwendenden Posten und die mindestens 24 Stunden lang in einem
Laboratoriumsofen bei 120°C
aufbewahrt wurde, unter Verifizierung mittels einer thermischen
Differentialanalyse, Thermogravimetrie und Röntgenstrahlbrechung, seiner Überführung in
das Hemihydrat 2CaSO4H2O,
sowie mit einer repräsentativen
Probe des Postens an hydratisiertem Kalk, der beim Vermahlen verwendet
wird. Die im Vorstehenden erwähnten
Materialien werden zuvor zu einem Feinheitsgrad vermahlen, der ähnlich ist
demjenigen, von dem erwartet wird, dass er in dem Zement vorliegt,
wobei dieser Feinheitsgrad ausgedrückt wird als Prozentsatz der
Zementteilchen mit einer Größe von unter
45 Mikron.
-
Wenn die Materialien vollständig identifiziert
worden sind, kann fortgefahren werden mit der Bestimmung des optimalen
Gehaltes an hydratisiertem Kalk und Hemihydrat, der in den Klinker
zum Zwecke seiner Aktivierung eindosiert werden soll. Mischungen
aus dem Klinker und Hemihydrat werden hergestellt unter Veränderung
des Gehaltes an zugesetztem SO3, beispielsweise
3%, 5%, 7% SO3, die nachfolgend im Falle
einer jeden der Mischungen eindosiert werden, unter Erhöhung der
Mengen an hydratisiertem Kalk, ausgehend von beispielsweise 1 %
und mit Erhöhungen
von 1 %, da in diesem Fall die Veränderung des Gehaltes an Kalk kritisch
ist. Infolgedessen werden die folgenden Reihen von Proben erhalten,
die wie folgt identifiziert werden:
-
- 1.- + 3% SO3 und 1, 2, 3, 4, 5 und
6 % hydratisiertem Kalk
- 2.- + 5 % SO3 und 1, 2, 3, 4, 5 und
6 % hydratisiertem Kalk usw..
-
Fortgefahren wird mit der Bestimmung
der Druckfestigkeit von jeder der Proben nach der Methode ASTM-C109-Standardtest-Methode
für die
Bestimmung der Druckfestigkeit von hydraulischem Zementmörtel, wobei
lediglich in Betracht gezogen wird, dass das Verhältnis von
Wasser zu Zement eingestellt werden sollte durch Verwendung der
Flüssigkeits-Tabelle
und nicht durch das konstante Wasser-Zement-Verhältnis, das für Portland-Zemente
spezifiziert wurde. Die Festigkeiten, die entwickelt werden, können verifiziert
werden durch das Alter, das als geeignet betrachtet wird, beispielsweise
1 1/2 Stunde, 3 Stunden, usw., nachdem das Wasser zum Vermischen
zugesetzt wurde. Nach diesem Verfahren ist es leicht, eine Beziehung
zu den Festigkeiten zu finden, die bei gleichem Alter durch einen
hydraulischen Vergleichs-Zement
entwickelt werden, beispielsweise durch einen Portland-Zement.
-
Als Beispiel für die Druckfestigkeiten, die
nach den Lehren der vorliegenden Erfindung erhalten werden können, wird
die folgende Tabelle angegeben, in der auch die Festigkeiten von
Portland-Zement dargestellt sind.
-
-
Bemerkung 1: Die Mörtel-Würfel behielten
ihre Form nicht bei, wenn sie aus der Form entfernt wurden und konnten
infolgedessen nicht dem Drucktest unterworfen werden.
-
Bemerkung 2: Obgleich die Würfel ihre
Form beibehielten, wenn sie aus der Form entfernt wurden, brachen
sie bald zusammen, wenn Druck angewandt wurde. Es ist nicht möglich, irgendeine
Festigkeit zu messen.
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Sämtliche
der Druckfestigkeits-Ergebnisse in der vorstehenden Tabelle sind
ausgedrückt
in Form von MPA (Megapascal-Werten) und wurden nach der ASTM-C-109-Methode: Standard
Test Method for Compressive Strength of Hydraulic Cement Mortars
erhalten.
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Wie im Falle von anderen Zementen
auf Basis von Sulfoaluminat ist es möglich, die Abbindezeit des Zementes
der Erfindung zu verzögern
durch Verwendung von organischen Produkten, wie Zitronensäure, wie es
in der zuvor erwähnten
Arbeit von Collepardi und Turriziani beschrieben wird.
-
Aufgrund der Studien, die von den
Erfindern an den Hydratations-Reaktionen des Zementes durchgeführt wurden,
wurde geschlossen, dass die rasche Entwicklung der Festigkeit in
dem Zement der Erfindung verursacht wird durch die Formation von
Ettringite-Kristallen, die von dem Zeitpunkt an vorhanden sind,
zu dem mit dem Zusatz von Wasser begonnen wird. Die rasche Entwicklung
der Festigkeit durch den Zement ist ausschließlich auf diese Verbindung
zurückzuführen, da
Dicalcium- und Tricalciumsilicate anfangs lediglich als Stabilisatoren
der Hauptreaktion agieren, als Folge ihrer langsamen Einführung von
Ca2+-Ionen in die Lösung, wobei sie auf diese Weise
einen hohen pH-Wert stabilisieren, der wie früher erwähnt wurde, wichtig ist für die Entwicklung
der Hauptreaktion. Die Dicalcium- und Tricalciumsilicate tragen
nachfolgend in einer langsameren und allmählicheren Weise zur Entwicklung
der mechanischen Festigkeit bei, insgesamt aufgrund ihrer langsameren
Hydratationsreaktion.
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Es besteht eine Übereinstimmung mit dem, was
von Collepardi und Turriziani behauptet wurde, dass nämlich die
Hauptreaktion die folgende ist: C4A3S + 6Ca(OH)2 +
8 CaSO4.2H2O + 74
H2O = 3(C3A.3CS.32H2O).
-
Trotzdem behaupteten sie, dass die
Bereitstellung von Ca(OH)2 auf der Hydratation
der Calciumsilicate beruht, einer Reaktion, die wie bereits im Vorstehenden
erwähnt
sehr langsam verläuft,
weshalb es erforderlich ist, einen direkteren Lieferanten für Ca(OH)2 zu haben, was zur Gewinnung der raschen
Festigkeiten führt,
welche die Zemente auf Calciumsulfoaluminatbasis gemäß der Erfindung
haben, zu deren Herstellung sie niemals befähigt waren.
-
Andererseits ist es möglich, den
Hydratations-Reaktionen des Zement-Gegenstandes der vorliegenden
Erfindung zu folgen mittels der Techniken, die für das Studium der Hydratations-Reaktionen
von anderen hydraulischen Zementen üblich sind, weshalb es möglich ist,
die entsprechende Bibliographie in Beziehung zu diesen Techniken
zu konsultieren, weshalb es als unnötig betrachtet wurde, diese
hier zu beschreiben.
-
Einige Aspekte dieser Überwachung
durch eine Röntgenstrahl-Brechungstechnik
werden im Folgenden beschrieben.
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Mit der Überwachung der Reaktion muss
1 Minute nach Beginn der Reaktion begonnen werden, die erfolgt durch
Zusammengeben von Wasser und dem Zement. Die Linien, die das Vorhandensein
von Ettringite identifizieren, beginnen in dem Brechungsmuster vom
ersten Moment an ausgeprägt
zu sein. Im Verlauf der Zeit ver stärken sich die Linien und werden
ausgeprägter,
während
im Gegensatz hierzu die Linien, welche dem Calciumsulfoaluminat
entsprechen, in ihrer Intensität
abnehmen.
-
Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung gilt, dass die optimale Zusammensetzung
der Erfindung derart ist, dass abgesehen von der Darstellung von
Ettringite-Linien
von der ersten Minute an und abgesehen von einer regulären Erhöhung der
Intensität
daraufhin die Linien, welche Calciumsulfoaluminat identifizieren, gleichmäßig in ihrer
Intensität
abnehmen und nach 24 Stunden seit dem Beginn der Hydratations-Reaktionen vollständig verschwinden,
was die totale Formation von Ettringite aus dem Calciumsulfoaluminat
anzeigt. Es ist offensichtlich, dass das reale Verhalten des Zementes
geringfügig
von dem Verhalten abweicht, das hier beschrieben wurde, doch sollte
es im Wesen sehr ähnlich
sein.
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In Beziehung zu dem zuletzt Gesagten
sollte eindeutig festgestellt werden, dass das, was von Kunbargi
angegeben wurde, vollständig
von dem abweicht, was oben offenbart wurde, da er in seinem Patent
feststellte, dass die rasch entwickelte Festigkeit, die durch Zemente
auf Sulfoaluminatbasis erzeugt wurde, ihre Ursache hat in der Reaktion
von Calciumaluminat, wenn es im Falle von Zementen mit hohem Aluminiumoxidgehalt
auftritt. Es liegt kein Calciumaluminat in Zementen auf Calciumsulfoaluminatbasis
vor, überdies
wurden im Falle der vorliegenden Erfindung Vorkehrungen getroffen
für die
Quantifizierung der Zusammensetzung des Zementes, um das Vorhandensein
von irgendeiner der möglichen
Zusammensetzungen von Calciumaluminat, C3A, C12A7 usw. zu verhindern.