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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auf umfassende Weise schnell härtende Zementzusammensetzungen
von hoher Festigkeit und Verfahren zu ihrer Bildung, einschließlich der
Bildung spezieller Klinkerzusammensetzungen. Insbesondere richtet
sich die vorliegende Erfindung auf schnell härtende Zementzusammensetzungen
von hoher Festigkeit und auf Niedrigemissionsverfahren für deren
Bildung, die auf vorteilhafte Weise die Bildung spezieller Kristalle
im Zementklinker nutzen, um die frühe Druckfestigkeit, die Sulfatbeständigkeit
und die Wasserundurchlässigkeit
des Zements signifikant zu verbessern.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Die
Herstellung von hydraulischem Zement geht auf die Anfänge des
Römischen
Reichs zurück.
Pozzolana, eine Vulkanasche aus einem der ersten Zementöfen der
Welt, dem Vulkan Vesuv, wurde mit Kalkstein vermischt, um ein Material
zu bilden, das in der Lage war, unter Wasser zu härten. Im
Laufe des Mittelalters ging diese alte römische Technik verloren und
es dauerte bis in die Mitte des Achtzehnten Jahrhunderts, bis erneut
natürliche
hydraulische Zemente hergestellt wurden, indem Mischungen aus Ton
und Kalkstein bei hohen Ofentemperaturen gemischt wurden, um einen
Klinker zu produzieren, der mit Wasser vermischt wurde, und ausgehärtet oder
abgebunden wurde. Aufgrund der mit natürlichem Ton und Kalkstein verbundenen
Variabilität,
variierten die genauen Zusammensetzungen dieser natürlichen
Zemente jedoch stark und ihr Verhalten war nicht vorhersehbar.
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Die
Technik wurde im frühen
Neunzehnten Jahrhundert zur Wissenschaft, als Joseph Aspdin einen Prozess
erfand, bei dem er sorgfältig
Kombinationen aus Kalzium, Silizium, Eisen und Aluminium dosierte,
die in den lokalen Ton- und Kalklagerstätten gefunden wurden, und indem
er diese Materialen bei hohen Temperaturen brannte. Ergebnis dieses
patentierten Prozesses war Portlandzement, der ein konsistenteres
Verhalten aufwies, benannt nach dem Stein, der auf der Insel Portland
vor der Britischen Küste
gefördert
wurde. Zement vom Typ Portland ist auch heute noch einer der am
häufigsten
verwendeten Baustoffe. Trotz signifikanter Fortschritte in der Werkstoffkunde
blieb der der Zementherstellung zugrunde liegende Prozess im Wesentlichen
unverändert.
Die Rohmaterialien, darunter Kalkstein, Ton und Bauxit werden abgemessen
und gemischt, dann bei Temperatur von über 1.500°C (2.700°F.) gebrannt, bis sich ein "Klinkerzement" bildet. Der fertige
Klinker wird für
die Verwendung als Zement gebrochen und kann mit Postproduktionsbestandteilen,
wie etwa Gips, löslichem
CaSO4-Anhydrit und zusätzlichen C2S-,
C3S- und C3A-Quellen
gemischt werden, um seine Eigenschaften zu verändern. Typischerweise stammen
die drei letztgenannten aus der Zugabe von herkömmlichem Zement vom Typ Portland
zum Klinker.
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Um
die weitere Beschreibung zu vereinfachen, werden die folgenden Standardabkürzungen
der Zementbranche benutzt, um die Zusammensetzung der gebrannten
Materialien zu beschreiben:
- H
- – repräsentiert Wasser (H2O)
- C
- – repräsentiert Kalziumoxid (CaO)
- A
- – Aluminiumoxid (Al2O3)
- F
- – repräsentiert Eisentrioxid (Fe2O3)
- M
- – repräsentiert Magnesiumoxid (MgO)
- S
- – repräsentiert Siliziumoxid (SiO2)
- K
- – repräsentiert Kaliumoxid (K2O)
- N
- – repräsentiert Natriumdioxid (Na2O)
- S -
- – repräsentiert Schwefeltrioxid (SO3)
- Mn
- – repräsentiert Mangandioxid (Mn2O5)
- P
- – repräsentiert Phosphoroxid (P2O5)
- f
- – repräsentiert Fluor F
- cl
- – repräsentiert Chlor Cl.
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Jüngste Fortschritte
bei unserem Verständnis
der Zementchemie, der thermischen Dynamik beim Betrieb und der Überwachung
von Zementöfen
und bahnbrechende Durchbrüche
bei den Strukturanalysen unter Verwendung von Röntgendiffraktionskristallographie
ermöglichten
es Werkstoffwissenschaftlern und Zementherstellern, viele der mit
der Zementherstellung zusammenhängenden
Variablen und Probleme zu überwinden
und zu minimieren. Zwei besonders leidige Probleme sind jedoch noch
immer nicht vollständig
gelöst.
Erstens bauen moderne handelsübliche
Zementzusammensetzungen auf eine Mineralzusammensetzung, die als C3S-Silikat bekannt ist, und deren Hydratationsrate
(Wasseraufnahmerate) für
frühe Festigkeit.
Doch diese Zusammensetzungen enthalten von Natur aus hohen Konzentrationen
an C2S in ihren Basisklinkern, die keine frühe Festigkeit
produzieren und die nicht in das gewünschte C3S
umgewandelt werden können.
Frühe Hochfestigkeit
und kurze Härtezeiten
sind mit der Hydratationsrate von C3S verbunden.
Allzweckzement vom Typ Portland (üblicherweise als ASTM I bezeichnet)
enthält
typischerweise etwa 50% C3S, 25% C2S, 12% C3A, 8% C4AF und 5% C. Somit beträgt die Gesamtmenge an Kalziumsilikaten
etwa 75%, wobei das vorherrschende Silikat C3S
ist. Die Hydratationsrate von C3S und C2S unterscheidet sich signifikant dadurch,
dass die C2S-Komponente bis zu einem Jahr
braucht, um vollständig
zu hydratieren. Folglich trägt
das C2S sehr wenig oder nichts zur frühen Festigkeit
des Zementprodukts bei. Diese verschlechtert sich sogar noch, wenn
dem Klinkermaterial durch die Zugabe von hydraulischem Zement während der
abschließenden
Produktformulierung zusätzliches
C2S zugefügt wird. Folglich wird die
Nettohydratationsrate des Silikats, und daher die endgültige Festigkeitsbildungsrate
durch die C2S-Hydratationsrate begrenzt,
wenn die wässrige
Phase (Wasser) zugefügt
wird.
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Das
zweite andauernde Problem, das mit allen derzeitigen Zementherstellungsprozessen
verbunden ist, ist die schreckliche Belastung, der die Umwelt ausgesetzt
wird. Die Zementherstellung ist die signifikanteste Einzelquelle
der atmosphärischen
SOx-Kontamination (Schwefeloxidkontamination).
Des Weiteren werden andere schädliche
Gasemissionen tonnenweise durch die Reaktionsbedingungen innerhalb
des Zementofens ausgeschieden. Und noch gravierender ist, dass große Mengen
fossiler Brennstoffe verbrannt werden, um diese riesigen Öfen zu beheizen
und Abgasfahnen aus Silizium- und Aluminiumpartikeln durch das Mischen,
Verpacken und Transportieren der Rohmaterialien und des Zementendprodukts
erzeugt werden. Es wurden viele flankierende Verfahren entwickelt,
um diese Schadstoffe zu reduzieren. Der Klinkerbildungsprozess birgt
jedoch noch immer die Gefahr potentiell katastrophaler Umweltfolgen.
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Es
gibt vier Haupteigenschaften von Zements und Produkten daraus, an
deren Verbesserung die Werkstoffwissenschaftler kontinuierlich arbeiten:
Hohe Frühfestigkeiten,
schnelle Aushärtezeiten,
Abbaubeständigkeit
und gutes Expansionsvermögen,
um den Schwund zu kompensieren. Zum Beispiel schwindet Beton, der
aus Portlandzement zusammen mit Sand, Kies oder anderen Mineralgemischen
hergestellt wurde, typischerweise beim Trocknen. Dieser Schwund
ist nicht erwünscht,
da er, unter anderem, zu Rissen führt, die letztendlich den ausgehärteten Beton
entfestigen.
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Die
Risse entstehen durch übermäßigen Schwund
und hoher Hydratationswärme
in dick gegossenen Strukturen (Zement und Wasser reagieren chemisch
und produzieren Wärme,
anders als Putz und Wasser, die lediglich trocknen). Die Schwundrate
kann durch die Erhöhung
der Menge an Kalziumaluminiumsulfat im Klinker überwacht werden, das bei Hydratation
in Gegen wart von freiem CaO und CaSO4 expandiert.
Frühe Versuche
zur Reduzierung der Rissbildung und dadurch zur Erhöhung der
Gesamtfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit führte zu den so genannten "Kalziumaluminosulfatzementen", die auf 3CaO, 3Al2O3, CaSO4 basieren, entweder als C3A3CS - oder bevorzugt als C4A3S - abgekürzt.
Typischerweise ist das Hauptmerkmal von C4A3S --Zementen ihr Expansionsvermögen. Die
Zugabe von Zusätzen,
wie etwa C4A3S - wirkt
dem Schwund entgegen und kann Zemente produzieren, oder auch nicht,
die eine frühe
Hochfestigkeit aufweisen. Beispiele für diese Kalziumaluminozemente
sind in der US-Patentschrift Nr. 3,155,526 (Klein), US-Patentschrift
Nr. 3,860,433 (Ost) und US-Patentschrift Nr. 4,798,628 (Mills) zu
finden.
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Beständigkeit
gegen chemischen Abbau, Wasserdurchlässigkeit und Chlorbeständigkeit
sind Qualitäten,
die das Ergebnis verbesserter Beständigkeit gegen Rissbildung
und chemischer Neutralisierung reaktiver Spezies durch Bestandteile
in der Zementmatrix. Sulfatbeständigkeit
wird bereitgestellt, indem der C3A-Gehalt auf
weniger als 5% beschränkt
wird, oder indem neuartige Mittel verwendet werden, um das C3A durch Reaktionen mit CS - zu eliminieren.
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Mit
Ausnahme des unten diskutierten Kunbagri-Patents war ein konsistentes
Element des Stands der Technik die Verwendung von Ofentemperaturen
von über
1.500°C.
Es wurde von den Fachleuten angenommen, dass diese Temperatur notwendig
wäre, um
die Produktion des erwünschten
stabilen Kalziumsilikats C3S zu begünstigen.
Diese hohen Ofentemperaturen, die den Sinterprozess seit dem ersten
Ausbruch des Vulkans Vesuv dominierten, hatten jedoch ihre Nachteile.
Die Temperaturen, die traditionell verwendet wurden, um die Sintertemperaturen
im Ofen zu erreichen, ergaben eine signifikante Quelle primärer Traubhausgase,
die beim Kalzinieren von CaCO3 und beim
Verbrennen fossiler Brennstoffe im Ofen freigesetzt wurden. Zusätzlich zu CO2 strömen
ebenfalls große
Mengen an NOx und SOx aus
dem Ofen, wenn die Kalzi nier- und Sinterprozesse fortgesetzt werden.
Ferner ist der Betrieb industrieller Öfen in eng überwachten Bereichen extrem
schwierig, da es an präziser
thermischer Überwachungssausrüstung mangelt,
die in der stark mit Partikeln belasteten Umgebung eines Zementofens
verwendet werden kann. Folglich würde jeder Fortschritt in der
Werkstoffwissenschaft und Chemie für die Zementherstellung, der
die gewünschten
Eigenschaften des Endprodukts verbessern, die Anzahl an erforderlichen
Postproduktionsbestandteilen reduzieren, und die Gasemissionen signifikant
reduzieren könnte,
als wichtiger Fortschritt bei der Zementherstellung angesehen.
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Der
vielleicht signifikanteste Fortschritt bei Design und Chemie des
Zements vom Typ Portland wird in der US-Patentschrift Nr. 4,957,556
(Kunbargi) des betreffenden Erfinders offenbart. Dieses Patent offenbart und
beansprucht Zementverbindungen, die aus etwas gebildet wurden, was
damals eine vollkommen neue Klasse an Klinkermaterialen darstellte,
die zum ersten Mal hohe Konzentrationen an C4A3S - enthielten. Zu dieser Zeit war der betreffende
Erfinder der erste, der verbundene Verfahren zur Anreicherung von
Klinker auf hohe Konzentrationen von C4A3S - erfand. Allgemein ausgedrückt wurde
dies durch das Anpassen des Verhältnisses
der Reaktanten in den Rohmaterialien und durch die Verwendung von
Röntgendiffraktometrie
erreicht, um die Ofentemperatur sorgfältig auf einen engen und spezifischen
Bereich relativ hoher Temperaturen unter 1.500°C zu überwachen. Zusätzlich zeigten
die Zementverbindungen des Kunbargi '556 Patents höhere Sulfatbeständigkeit
aufgrund der gleichzeitigen Entdeckung, dass löslicher CaSO4-Anhydrit
mit dem restlichen C3A im Klinker und exogenen
C3S-Quellen regieren würde.
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Trotz
der dramatischen Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik erfordert
diese frühere
Zementformulierung und Produktionstechnik noch immer die umständliche
und teure Zugabe kontrollierter Mengen löslichen CaSO4-Anhydrits
und exogenem C3S zum Klinkerendprodukt.
Das exogene C3S, das in dieser hydraulischen
Zementzugabe vorhanden ist, bringt auch das unerwünschte C2S-Silikat mit sich, das eine langsamere
Hydratationsrate hat als optimalerweise erwünscht, um einen extrem schnellhärtenden
Zement von früher
Hochfestigkeit zu produzieren. Folglich nutzen die Zementzusammensetzungen
des '556-Patents,
obwohl sie einen signifikanten Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik darstellen,
noch immer die Zugabe von zwei aktiven Bestandteilen nach der Herstellung
und haben Qualitäten
früher
Festigkeit, die durch langsame Hydratationsraten beschränkt sind,
die mit dem C2S in der hydraulischen Zementzugabe
verbunden sind.
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Trotz
dieser Fortschritte des Stands der Technik bei der Produktion von
früh aushärtendem
Zement hoher Festigkeit wäre
die Entwicklung von Zementen vom Typ Portland, die sogar noch größere Druckfestigkeiten
und höhere
Raten der Festigkeitsentwicklung aufwiesen als jene, die derzeit
verfügbar
sind, von großem ökonomischem
Nutzen für
die Zement- und die Baubranche. Zum Beispiel wäre bei der Produktion von vorgefertigten,
vorgespannten Betonprodukten eine Druckfestigkeit in der Größenordnung
von 27·58
bis 34·47
MPa (4.000 bis 5.000 psi) nach drei Stunden häufig erforderlich. Zusätzlich sind
beim Bau und der Reparatur von Fernstraßen, Brücken und Autobahnüberführungen
viele Tage und sogar Wochen an Abbindezeit erforderlich, bevor diese
Strukturen auf eine ausreichende Druckfestigkeit ausgehärtet sind,
um ihre erwarteten Belastungen zu tragen zu können, so dass sie wie geplant
benutzt werden können.
Die daraus resultierenden Verzögerungen
kosten jährlich
Millionen Dollar durch erhöhte
Transportkosten und Versandverzögerungen,
während entscheidende
Verkehrskorridore stillgelegt sind, weil gewartet wird, bis der
Beton hart ist. Überdies
sind beim Bau von Betongebäuden,
bei denen die Zementmatrix in Formen gegossen wird, mehrere Tage
an Abbindezeit notwendig, damit der Zement ausreichende Fes tigkeit
für das
Entfernen der Formen entwickeln kann. Diese Verzögerung führt zu Einnahmeausfällen für Immobilieneigentümer und
Unannehmlichkeiten und Lagerhaltungskosten für gewerbliche Mieter. Ferner
wäre, da
die Aushärtungsraten
von Zementen vom Typ Portland von der Temperatur beeinflusst werden
können,
ein schnellhärtender
Zement von allerhöchster
Festigkeit mit einer niedrigeren Hydratationswärme, der die Produktion großer komplexer
Hochbauten bei Einsatzbedingungen unter extrem niedriger Umgebungstemperatur
möglich
machen würde,
sogar eine noch größere Hilfe
für die
Bauindustrie.
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Diese
und andere Verbesserungen der Zementqualität sollten jedoch nicht auf
Kosten der Umwelt gehen. Die Zementherstellung ist bekanntermaßen kein
umweltfreundlicher Prozess. In der Vergangenheit hat der Nutzen,
den die Gesellschaft aus Zement, Mörtel und Beton gezogen hat,
die Umweltbelastung deutlich überwogen.
Ein Prozess zur Herstellung eines besseren Klinkermaterials als
das des derzeitigen Stands der Technik, das die SOx-,
NOx- und COx-Gasemissionen
signifikant reduzieren würde,
würde jedoch
einen gewaltigen Fortschritt für
die Branche und die Umwelt repräsentieren.
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Dementsprechend
ist es eine besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schnell
härtende frühfeste Zementzusammensetzung
vom Typ Portland mit einer extrem schnellen C2S-Hydratationsrate
bereitzustellen. Während
die besten Zemente, die dem Fachmann bekannt sind, Druckfestigkeiten
nach einer Stunde in der Größenordnung
von 28·68
MPa (3.000 psi) und in der Größenordnung
von 41·37
MPa (6.000 psi) nach einem Tag produzieren können, werden die Zementzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung Druckfestigkeiten in der Größenordnung
von 34·47
bis 48·26
MPa (5000 bis 7000 psi) nach einer Stunde und in der Größenordnung
von 48·26
bis 55·16
MPa (7.000 bis 8.000 psi) nach einem Tag produzieren. Die resultierenden
Zementverbindungen werden außer dem
eine jährliche
Sulfatbeständigkeit
von 001% besitzen, ohne dass dem Klinkerendprodukt lösliches
CaSO4 zufügt werden muss, sowie eine
Wasserdurchlässigkeit
von weniger als 1 mm auf ein Jahr, eine Trocknungsschwund von 0,03%
auf 28 Tage und eine Hydratationswärme von 70 cal/g auf 28 Tage.
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Es
ist des Weiteren eine zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zur Produktion von
schnellhärtenden
frühhochfesten
Zementzusammensetzungen vom Typ Portland bereitzustellen und auf diese
Weise produzierte Zusammensetzungen, die sich besonders gut für die Verwendung
in großen
gegossenen Strukturen, sogar bei kalten Temperaturen, eignen. Diese
vorteilhafte Qualität
leitet sich aus einer generell niedrigen Gesamthydratationsrate
ab, die aus der vorliegenden Erfindung resultiert, die sich, anders
als bei der Hydratation auf dem Stand der Technik, auf die anfängliche
plastischen Phase kurz nach der Hydratation konzentriert. Diese
frühe Hydratationsrate
generiert für
einen relativ kurzen Zeitraum beträchtliche Wärme. Gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung wird diese hohe Anfangshydratationswärme vor dem endgültigen Härten des
Zements jedoch gut abgeleitet, wodurch die thermische Rissbildung
im Endprodukt reduziert wird.
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Es
ist des Weiteren eine zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zur Produktion schnellhärtender
frühhochfester
Zementzusammensetzungen vom Typ Portland bereitzustellen, die frühe Festigkeit
durch die vorteilhafte Nutzung kombinierten hydratisierten Ettringits
erreichen.
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Es
ist ebenfalls eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren
zur Produktion von Klinkermaterialien bereitzustellen, die Prozesse
verwenden, die den Umweltschaden, der mit der Zementherstellung
verbunden ist, signifikant reduzieren. Diese verbesserten Verfahren
werden zu einer SOx- Reduktion in der Größenordnung von 98%, einer NOx-Reduktion von 35% und einer COx-Reduktion
von 50% im Vergleich zu herkömmlichen
Herstellungsverfahren von Klinker führen. Ferner kann das zuvor
nicht nutzbare Abfallprodukt Phosphogips durch Prozesse der vorliegenden
Erfindung verbraucht werden, was die Umweltbelastung weiter reduziert.
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Es
ist noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schnellhärtende Zementzusammensetzung
von allerhöchster
Festigkeit zu reduzierten Kosten und mit größerem Herstellungskomfort bereitzustellen.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
und andere Aufgaben werden durch Verfahren und Zementzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung erreicht, die die Tieftemperaturverbrennung
spezifischer Mischungen aus Rohmaterialien nutzen, um im Ofen Spezialklinker
zu produzieren, die hohe Konzentrationen an {(C, K, N, M)4(A, F, Mn, P, T, S)3(Cl, S -)}
(Kristall X) und {C2S)3(CS -)3Cα(f,
cl)2} oder C9S3S -Ca(f, cl)2 (Kristall
Y), und/oder {C5S2S -}
(Kristall Z) aufweisen, wobei diese Klinker mit hydraulischem Zement
oder Zement vom Typ Portland gemischt werden, um fertige Zementzusammensetzungen
gemäß dem Umfang
und den Lehren der vorliegenden Erfindung zu produzieren. Bei der
Hydratation zeigen die resultierenden Zementzusammensetzungen die
gewünschten physikalischen
Eigenschaften der extrem hohen Festigkeiten, niedriger Hydratationswärme, geringem Schwund,
niedriger Wasserdurchlässigkeit
und Sulfatbeständigkeitseigenschaften,
in außergewöhnlich kurzen
Zeiträumen,
und binden schließlich
auf zuvor unerreichbare Druckfestigkeiten durch das Zusammenwirken
der wässrigen
Phasen der Kristalle X, Y und/oder Z ab.
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Die
nachfolgende Tabelle illustriert die dramatische und überraschende
Erhöhung
der Druckfestigkeiten, die als Ergebnis der vorliegenden Erfindung
im Vergleich mit den zuvor besten Druckfestigkeiten verfügbar ist,
die gemäß dem '556-Patent produziert
wurden.
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Gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung wurde vom betreffenden Erfinder überraschenderweise
durch das sorgfältige Überwachen
der Ofentemperatur und durch das Anpassen des Verhältnisses
der Rohmaterialien im Ofen entdeckt, dass sich im Ofen neue und
unerwartete Kristalle bilden und im fertigen Klinker stabil bleiben.
Diese zwei neuen und unerwarteten Kristalle Y und Z, die oben beschrieben
wurden, wurden nie zuvor in einem Zementofen gebildet. Im Allgemeinen
wird davon ausgegangen, dass die Kristalle Y und Z CS -/C2S-Komplexe
sind, die, wenn sie hydratisiert werden, eine frische, hochreaktive
Form von C2S und CS - freisetzen. Diese hochreaktive
Form von C2S wird extrem schnell hydratisiert
und es wurde vom betreffenden Erfinder unerwarteterweise festgestellt,
dass es die Hydratationsrate von C2S, das
normalerweise in Zugaben zu hydraulischen Zement vom Typ Portland
zu finden ist, signifikant beschleunigt. Folglich hydratisiert das
C2S mit Raten, die mit C3S
vergleichbar sind, wenn dem Klinker der vorliegenden Erfindung hydraulischer
Zement zugegeben wird. Dies produziert schneller einen extrem hochfesten
Zement als zuvor auf dem Stand der Technik verfügbar war. Zusätzlich ist
das CS -, das bei der Hydratation der Kristalle Y und Z freigesetzt
wird, ebenfalls verfügbar,
um mit verstreutem C3A zu reagieren, das
typischerweise in zugesetzten Zementen vom Typ Portland zu finden
ist, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung die Sulfatbeständigkeit in den resultierenden
Zementzusammensetzungen signifikant erhöhen.
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Ein
anderer Nutzen der vorliegenden Erfindung ist die signifikante Reduktion
der Gasemissionen, die durch deren neue Sintertechnik erreicht wird.
Die Temperaturen von über
1.500°C,
die auf dem Stand der Technik traditionellerweise verwendet werden,
um die Sintertemperaturen im Zementofen zu erreichen, führen zur Produktion
der primären
Treibhausgase, die während
des Kalzinierens von CaCO3 freigesetzt werden.
Ferner erfordern solche extremen Temperaturen des Standes der Technik
den signifikant höheren
Verbrauch fossiler Brennstoffe, um den Ofen zu befeuern, was seinerseits
wieder zu zusätzlichen
Gasemissionen führt.
Als Ergebnis der niedrigeren Ofentemperaturen, die durch die Verfahren
der vorliegenden Erfindung aufgrund der Techniken der konstanten
Ofenüberwachung
erforderlich sind, kann jedoch eine SOx-Reduktion von 98%,
eine NOx-Reduktion von 35% und eine COx-Reduktion von 50% erreicht werden. Ein
gleichfalls unerwarteter und wertvoller Umweltnutzen der vorliegenden
Erfindung ist, dass Gips (die Hauptquelle für CS -) in der Produktion der
offenbarten und beanspruchten Zementzusammensetzungen erfolgreich
durch Phosphogips, einem toxischen Nebenprodukt der Düngemittelindustrie,
ersetzt werden kann. Dagegen kann Phosphogips in den Betonherstellungsprozessen
auf dem Stand der Technik aufgrund der hohen P-Konzentration nicht
verwendet werden.
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Ein
anderer unvorhergesehener und wertvoller Nutzen der vorliegenden
Erfindung ist, dass die neuartigen Zement- und Klinkerzusammensetzungen
und -prozesse zu reduzierten Herstellungskosten und Endprodukt kosten
führen.
Die niedrigeren Ofentemperaturen, die erforderlich sind, um diese
neuartigen Klinker zu produzieren, reduzieren den Verbrauch an fossilen
Brennstoffen und die damit einhergehenden Brennstoffkosten signifikant,
während
sie nominal, verglichen mit den nominalen Ofenspezifikationen und
der Produktionsrate von Portlandzement, den Ofenoutput um 35% erhöhen. Folglich
können
die resultierenden Klinker wirtschaftlicher produziert werden als
vorherige Klinker, was zu dramatisch niedrigeren Kosten für den Verbraucher
führt.
Ferner reduzieren gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung die schnellen Hydratationsraten, die
mit den Kristallen Y und Z verbunden sind, die Menge an Klinker,
die erforderlich ist, um schnellhärtende Zementverbindungen von
allerhöchster
Festigkeit zu produzieren. Überdies
tragen die Kristalle Y und Z, die gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung produziert werden, das gesamte CaSO4 bei,
das erforderlich ist, um die fertigen Zementverbindungen der vorliegenden
Erfindung zu bilden. Daher wirken diese Faktoren zusammen, um bessere
Zementprodukte zu niedrigen Kosten zu erzeugen, die in der Folge
wirtschaftlicher hergestellt, verwendet und verkauft werden können als
Technologie und Zementprodukte auf dem Stand der Technik.
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Allgemein
ausgedrückt
beinhaltet der erste Schritt der beispielhaften Verfahren zur Produktion
schnell härtender
Zementzusammensetzungen von hoher Festigkeit gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung die Bildung einer Mischung aus Kalkstein, Gips oder Phosphogips
und Bauxit, Kaolinit oder einem anderen sehr aluminiumreichem Ton
und Kalziumfluorid oder allen anderen Rohmaterialien, die hohe Konzentrationen an
Fluorid enthalten, wie etwa alkalisches Fluorid. Diese stellen die
notwendigen Reaktanten, S, A, C, F, M, P, f und S -, der vorliegenden
Erfindung bereit. Diese Mischungen weisen bevorzugt ein Gesamt-Molverhältnis S/A +
F zwischen etwa 0,25 und 0,45, ein Gesamt-Molverhältnis S/A
zwischen etwa 0,2 und 0,6, ein Gesamt-Molverhältnis f/S zwischen etwa 0,06
und 0,1, ein Gesamt-Molverhältnis
N/C zwischen etwa 0,05 und 0,1, ein Gesamt-Molverhältnis K/C
zwischen etwa 0,08 und 0,15, ein Gesamt-Molverhältnis M/C zwischen etwa 0,03
und 0,05 und ein Gesamt-Molverhältnis
P/A zwischen etwa 0,03 und 0,05 auf.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren der Zementproduktion auf dem
Stand der Technik, die ihre Rohmaterialmischungen bei Temperaturen über 1.200°C, und häufiger über 1.500°C brennen,
werden die Mischungen, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung produziert werden, auf hohe Temperaturen zwischen
900°C und
1.200°C
erhitzt, für
eine Zeit, die ausreichend ist, um Klinker zu bilden, die hohe Konzentrationen
der oben diskutierten Kristalle X, Y und/oder Z aufweisen. Es ist
zu betonen, dass das Erhitzen der Mischungen der vorliegenden Erfindung
auf Temperaturen über
1.200°C
die erwünschten
Kristalle abbaut. Somit produzieren die Verfahren der vorliegenden
Erfindung diese Kristallphasen im Ofen, indem sie die Klinker bei
reduzierten Temperaturen verbrennen.
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Sobald
sich die Klinker gebildet haben, werden die durchschnittlichen X/Y-
oder X/Z- oder X/Y + Z-Verhältnisse
bestimmt und die endgültigen
Mischungen gebildet, indem die Klinker mit hydraulischem Zement oder
Zement vom Typ Portland kombiniert werden, so dass die fertigen
Mischungen einen X + Y-, X + Z- oder X + Y + Z-Gehalt von etwa 15
Gew.-% bis 55 Gew.-% aufweisen. Die verbleibenden 45 bis 85 Gew.-%
sind hydraulischer Zement oder Portlandzement.
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Aufgrund
des engen Ofentemperaturbereichs, zwischen 900°C und 1.200°C, der in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, d. h. Temperaturen, bei denen X, Y und Z im Ofen
stabil sind, werden die Verfahren der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise
unter Verwendung moderner Ofentemperatursteuerung auf dem Stand
der Technik praktiziert. Der Fachmann wird verstehen, dass aktuelle Zementöfen keine
Temperatursteuerung in der eigentlichen Brennzone des Ofens haben.
Dementsprechend wird die Temperatursteuerung mit der vorliegenden
Erfindung bevorzugt unter Verwendung von Röntgendiffraktionstechniken
ausgeführt,
um den Klinker periodisch auf den richtigen Gehalt an X und Y und/oder
Z zu analysieren, um die richtige Temperatur zu kontrollieren. Der
Fachmann wird verstehen, dass andere Formen der Klinkeranalyse und
der resultierenden Temperatursteuerung genutzt werden können, wenngleich
die Röntgendiffraktion
bevorzugt ist.
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Die
gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung produzierten Zementzusammensetzungen
produzieren nach der Hydratation schnell härtende frühhochfeste Zemente vom Typ
Portland, die Druckfestigkeiten in der Größenordnung von 34·47 MPa
(5.000 psi) nach einer Stunde, 55·86 MPa (8.000 psi) nach vierundzwanzig
Stunden und 82·74
MPa (12.000 psi) nach achtundzwanzig Tagen aufweisen. Somit sind
die so produzierten Zementzusammensetzungen besonders gut geeignet
für die
Verwendung im Betonbau, wo geringer Schwund, Sulfatbeständigkeit,
Wasserundurchlässigkeit
oder Verringerung der Aushärtezeiten
wirtschaftliche Vorteile oder anderen Nutzen haben werden. Überdies
stellen die zuvor unerreichbaren Druckfestigkeiten, die die Zementzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung zeigen, signifikante Vorteile beim Bauen,
wie etwa die Reduktion von Größe und Gewicht
der Strukturen bereit, ohne damit einhergehende Reduktionen der Festigkeit.
Zusätzlich
bewahrt die Hydratationswärme
der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung die hydratisierten
Zemente vor dem Einfrieren bei kalten Temperaturen, wodurch das
Bauen bei Temperaturen unter 0°C
fortgesetzt werden kann.
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Es
ist dem Fachmann bekannt, dass Zementzusammensetzungen mit inerten
Materialien gemischt werden können,
um Endprodukte wie Mörtel
und Beton zu produzieren. Die Zementzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können in
unterschiedlichen Verhältnissen
mit Sand gemischt werden, um Mörtel
jeder gewünschten
Konsistenz zu produzieren. Auf ähnliche
Weise wird die Zugabe von Zuschlägen,
wie etwa Kies, zusammen mit Sand, zu den Zementverbindungen der
vorliegenden Erfindung zu einem Beton führen, der sich für verschiedene
gewerbliche Zwecke eignet.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der Zementzusammensetzungen, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung produziert werden, sowie ein besseres
Verständnis
derselben, wird sich dem Fachmann durch die Erwägung der folgenden ausführlichen
Erläuterung
der bevorzugter beispielhaften Ausführungsform erschließen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Trotz
der langen Geschichte der der Produktion und Verwendung von Zement
mit eingebautem C4A3S - gibt
es auf dem Stand der Technik keine Prozesse, die gleichzeitig X-
und Y- und/oder Z-Kristalle im Zementofen während des Brennprozess effektiv
produzieren. Typischerweise nutzen die gut eingeführten Prozeduren zur
Produktion von Zement vom Typ Portland und Variationen davon eine
Hitzebehandlung im Zementdrehofen von über 1.500°C, um die Rohmaterialien zu
sintern oder zu klinkern. Diese hohen Temperaturen werden genutzt,
weil die gewünschten
Silikate, C3S und C2S,
sich bei Temperaturen von rund 1.300°C zu bilden beginnen und bei über 1.500°C stabil
sind. Im Gegensatz zu diesen Silikaten sind die Kristalle X, Y und
Z bei Temperaturen über
1.300°C
thermodynamisch nicht stabil und bauen sich tatsächlich bei solchen hohen Temperaturen
ab. Wie hier offenbart und beansprucht, beginnen sich die Kristalle
X, Y und Z bei Temperaturen von etwa 900°C zu bilden und werden bei etwa
1.100°C
stabil. Daher existierten aufgrund der zuvor nicht erkannten Unterschiede
bei der Temperaturstabilität
zwischen C3S/C2S
und den Kristallen X, Y, und Z, bisher weder Zement noch Klinker,
die sowohl C3S als auch C2S
sowie X, Y und/oder Z enthalten.
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Dementsprechend
nutzen die Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
im Gegensatz zu den Zementproduktionstechnologien auf dem Stand
der Technik spezielle Mischformeln, um Rohmaterialmischungen zu
designen, die im Zementofen selbst einzigartige Klinker produzieren,
die hohe Konzentrationen der Kristalle X, Y und/oder Z aufweisen.
Des Weiteren, unabhängig
von der Fähigkeit
der so produzierten speziellen Klinker, durch Mahlen und Hydratation
zu hydraulischem Zement zu werden, wenn er mit Portlandzement gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung gemischt wird, produzieren diese einzigartigen Klinker
schnell härtende
frühhochfeste
Zemente vom Typ Portland, die nach der Hydratation Druckfestigkeiten aufweisen,
die von 34·47
MPa (5.000 psi) nach einer Stunde, 55·16 MPa (8.000 psi) nach vierundzwanzig Stunden
und bis zu 82·74
MPa (12.000 psi) nach achtundzwanzig Tagen aufweisen. Die Zemente
der vorliegenden Erfindung zeigen außerdem eine außergewöhnliche
Sulfatbeständigkeit
von 0,01% auf ein Jahr, eine Wasserdurchlässigkeit von weniger als 1
mm auf ein Jahr, einen Trocknungsschwund von 0,03% auf 28 Tage und
eine Hydratationswärme
von 70 cal/g auf 28 Tagen.
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Vor
weiteren Ausführungen
wurde, zum Zweck der Erläuterung
und ohne an den folgenden Theorievorschlag gebunden sein zu wollen,
bestimmt, dass die Verfahren der vorliegenden Erfindung einzigartige Zementzusammensetzungen
produzieren, die nach der Hydratation Ettringit- und Kalziumaluminathydrate
und Kalziumsilikathydratkristalle einbauen. Es wird davon ausgegangen,
dass die nadelförmigen
Kristalle von Ettringit und Kalziumaluminathydrat die Festigung
des so produzierten hydraulischen Betons bewirken, indem sie Netze
aus verstärkten
Mikrofasern bilden. Diese internen dreidimensionalen verstärkenden
Fasermatrizen wirken zusammen, um die zuvor unerreichbaren schnell
härtenden
frühhochfesten
Zementeigenschaften vom Typ Portland der Zementzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung zu produzieren. Im Gegensatz dazu waren
die Zementzusammensetzungen auf dem Stand der Technik nicht in der
Lage, aufgrund der erforderlichen sehr hohen Ofentemperaturen einen
Klinker mit den Kristallen X, Y und/oder Z zu produzieren. Das Kombination
der Kristalle X, Y und/oder Z, die gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung produziert werden, kombiniert mit hydraulischem Zement
wird Zemente produzieren, die Ettringit aus den Kristallen von (C,
M, N, K)6A3Saq,
C6(A, f)S3aq und
C6(A, f)S -3·aq und
C3Saqph zu einem einzigen Zement kombinieren.
Der Fachmann wird verstehen, dass die oben vorgeschlagenen Mechanismen
für die
Eigenschaften der Zementzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
nur theoretisch sind und den Umfang oder den Inhalt der vorliegenden Erfindung
nicht beschränken.
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Wie
oben festgehalten, ist der erste Schritt in den Verfahren der vorliegenden
Erfindung spezielle Zementklinker im Ofen zu produzieren oder zu
formulieren, die hohe Mengen der Kristalle X, Y und/oder Z enthalten.
Die Rohmaterialien für
diese Klinker sind jene, die für
die Produktion von gewöhnlichen
Portlandzementklinkern allgemein bekannt sind und verwendet werden;
und zwar aluminiumreicher Ton oder Bauxit oder Kaolinit, Kalkstein,
Kalziumfluorid und Gips oder Phosphogips (einem industriellen Abfallmaterial
aus der Phosphatdüngerverarbeitung).
Der Fachmann wird ebenfalls verstehen, dass diese Rohmaterialen
Quellen für S,
A, C, Mn, T, F, P, N, K, Cl, f, und S - sind, die jeweils SiO2, Al2O3,
CaO, Mn2O5, TiO2, Fe2O3,
P2O5, Na2O, K2O, Cl, F und
SO3 sind. Diese Rohmaterialien, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung kombiniert werden, so dass die so gebildeten
Mischungen ein Gesamt-Molverhältnis
S/A + F zwischen etwa 0,25 und 0,45, ein Gesamt-Molverhältnis S/A
zwischen etwa 0,2 und 0,6, ein Gesamt-Molverhältnis f/S zwischen etwa 0,06 und
0,1, ein Gesamt-Molverhältnis
N/C zwischen etwa 0,05 und 0,1, ein Gesamt-Molverhältnis K/C
zwischen etwa 0,08 und 0,15, ein Gesamt-Molverhältnis M/C zwischen etwa 0,03
und 0,05 und ein Gesamt-Molverhältnis
P/A zwischen etwa 0,03 und 0,05 aufweisen.
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Dieses
Rohmaterialdesign wurde auf der Basis der folgenden theoretischen
Annahmen optimiert. Erstens ist bekannt, dass geringe Mengen an
Verunreinigungen auf natürliche
Weise in den Rohmaterialen vorkommen, die genutzt werden, um die
Rohmaterialmischungen zu bilden. Diese normalerweise gefundenen Verunreinigungen
beinhalten Natriumoxid (Na2O), Kaliumoxid
(K2O), Magnesiumoxid (MgO), Titanoxid (TiO2), Manganoxid (Mn2O5), Phosphat (P2O5) und ähnliche.
Aufgrund der einzigartigen Zusammensetzungen der Rohmaterialmischungen
der vorliegenden Erfindung und aufgrund der damit zusammenhängenden
Verfahren, werden diese Verunreinigungen im Ofen jedoch in erwünschte Kristalle
eingebaut.
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Zusätzlich wird,
gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung, S mit C, A, F, f und S - reagieren, um die
Kristalle X, Y und/oder Z zu bilden. Jedes Eisen, das in den Rohmaterialien
vorhanden ist, wird höchstwahrscheinlich
für das
Aluminiumoxid in A substituieren, wird aber kein C4AF
oder C2F bilden, so lange das Verhältnis A/F
größer als
0,64 ist. Jedes Siliciumdioxid, das in den Rohmaterialen vorhanden
ist, wird mit dem verbleibenden C reagieren, um bei den hier genutzten
Verklinkerungstemperaturen die Kristalle Y oder Z zu bilden. Diese
Bildung erfolgt jedoch gleichzeitig mit der Bildung der X-Kristalle. Überdies
werden die X-Kristalle mit den Y- oder Z-Kristallen im Gleichgewicht
sein, solange das Verhältnis
S/A + F zwischen etwa 0,25 und 0,45 liegt. Wenn das Verhältnis f/S
etwa unter 0,06 liegt, wird die Z- Kristall-Phase gebildet. Umgekehrt wird sich,
wenn das Verhältnis
etwa 0,1 übersteigt,
die Y-Kristall-Phase bilden. Wenn das Verhältnis zwischen 0,06 und 0,1
liegt, werden sich Kristall Y und Z im Gleichgewicht mit Kristall
X bilden.
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Auf ähnliche
Weise werden Verunreinigungen, wie etwa Natriumoxid (N) und Kaliumoxid
(K) in den Kristall X mit dem Sulfat eingebaut, das in der Rohmischungszusammensetzung
vorhanden ist, und das verbleibende Sulfat wird reagieren, um die
Kristalle Y und/oder Z zu bilden. Alle ungebundenen S - werden mit
C reagieren, um die Kristalle Y, Z und/oder CS - zu bilden und das
verbleibende C wird reagieren, um die Kristalle Y und/oder Z zu
bilden.
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Der
Fachmann wird ebenfalls verstehen, dass das Design des Rohmaterialiengemischs
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung traditioneller chemischer
Analysetechniken für
die genutzten Rohmaterialien ausgeführt werden kann. Angenommen
es wird zum Beispiel ein beispielhaftes Rohmaterialgemisch aus Bauxit,
Kalkstein, Gips und Kalziumfluorid wird gebildet, das S, A, C, Mn,
T, F, P, N, K, Cl, f und S - enthält,
können die
folgenden Verhältnisse
gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung genutzt werden, um das beispielhafte
Rohmaterialgemisch zu designen.
Die Menge an Y = 26,5f
Die
Menge an X = 1,995Al2O3 +
1,63Fe2O3 + 1,64Mn2O5 + 0,95SiO2 + 2,27TiO2 + 1,71P2O5
Die Menge
an Sulfat in X = 0,26Al2O3 +
0,17(Fe2O3 + Mn2O5) + 0,15SiO2 + TiO2 + 0,19P2O5
Die Menge
an Sulfat in Y = 8,7f
Die Menge an Silikat in Y = 6,3f
Die
Menge an Kalzium in C4A3S - =
0,73Al2O3 + 0,47(Fe2O3 + Mn2O5)
Die Menge an CS - = 1,7[S --(0,65Na2O + 0,425K2O + 0,26Al2O3 + 0,17(Fe2O3 + Mn2O5))]
Die Menge an C in CS - = 0,41CS -
Die
Menge an C in C2S = 1,87S
Die erforderliche
Gesamtmenge an C = 0,55Al2O3 +
0,35(Fe2O3 + Mn2O5) + 1,87S - + 0,7S - – 0,45Na2O – 0,30K2O
Die erforderliche Gesamtmenge an S - =
0,65Na2O + 0,425K2O
+ 0,26Al2O3 + 0,17(Fe2O3 + Mn2O5)
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Wie
oben festgehalten, variiert der Temperaturbereich, in dem die Kristalle
X, Y und Z stabil sind, zwischen etwa 900°C und 1.200°C. Dementsprechend wird die
Mischung aus Rohmaterialien, die gemäß den Verfahren der vorliegenden
Erfindung produziert werden, auf hohe Temperaturen zwischen diesen
relativ engen Grenzen erhitzt, für
eine Zeit, die ausreichend ist, um den speziellen Klinker zu bilden,
der eine hohe Konzentration der Kristalle X und Y und/oder Z aufweist.
Dieser Zeitraum wird abhängig
von der Zusammensetzung der Mischung der vorliegenden Erfindung
und, wie dem Fachmann bekannt, dem Ofen und der damit verbundenen
Abkühlungsanordnung
variieren. Die resultierende Konzentration von Kristall X wird zwischen
etwa 15 Gew.-% und 75 Gew.-% liegen, von Kristall Y zwischen 5 Gew.-%
und 50 Gew.-%, und von Kristall Z zwischen 5 Gew.-% und 75 Gew.-%.
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Es
ist festzuhalten, dass, anders als die herkömmliche Ofentechnologie mit
ihrer ausgefeilten Temperatursteuerung, die Temperatursteuerung
von Zementöfen
auf dem Stand der Technik keine traditionell verstandene Temperatursteuerung
in der Brennzone beinhaltet. Typischerweise wird die Steuerung der
Klinkertemperatur im Ofen durch chemische Nassanalyse auf freies
C (freien Kalk) ausgeführt.
Zum Beispiel erlauben die Designformeln für traditionelle Portlandzementrohmaterialien
die Gegenwart von vorher festgelegten Mengen an freiem C im Klinker.
Wenn die chemische Nassanalyse des Klinkers bestimmt, dass die Menge an
freiem C höher
als die Designmenge ist, wird der Klinker zu wenig gebrannt und
die Ofentemperatur muss erhöht werden.
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Solche
Verfahren der Nasschemie eignen sich jedoch in der Praxis nicht
für die
Produktion von Klinker, der hohe Gewichtsprozente der Kristalle
X, Y und/oder Z aufweist, wie in der vorliegenden Erfindung gelehrt. Die
chemische Nassanalyse kann in diesem Kontext täuschen, weil Aluminiumoxid,
Ton, Bauxit und ähnliche S - und
S enthalten. Schwefel und Siliciumdioxid werden mit Kalzium und
Aluminiumoxid in den Kristallen X, Y und/oder Z reagieren. In der
Folge können
Nasschemie-Analyseverfahren nicht anzeigen, welche Kristallphase
derzeit im Klinker vorhanden ist.
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Dementsprechend
nutzt eine bevorzugte Technik zur Steuerung der hohen Temperaturen
der Hitzebehandlung der vorliegenden Erfindung eher periodische
Röntgendiffraktometrie
von Proben, die aus der erhitzten Mischung entnommen wurden, als
die chemische Nassanalyse. Wie mit den chemischen Nassanalyseverfahren
auf dem Stand der Technik ermöglichen
die zuvor beschriebenen Formeln der vorliegenden Erfindung die Identifikation
und Bestimmung einer Designmenge der Kristalle X, Y und/oder Z gemäß den Lehren der
vorliegenden Erfindung. Durch die Vorbereitung einer vorkalibrierten
Röntgendiffraktionskurve,
wie dem Fachmann bekannt, aber hier auf der Basis von Laborreferenzstandards
für die
quantitative Analyse der Menge der Kristalle X, Y und/oder Z, oder
der Analyse der Designmischung, in der unterschiedliche Prozentsätze der
Kristalle X, Y und/oder Z in bekannten Referenzproben vorhanden
sind, wird es möglich,
periodisch Proben der erhitzten Mischung aus dem Ofen zu entnehmen,
und diese Proben quantitativ auf den gewünschten Designgehalt an den
Kristallen X, Y und/oder Z hin zu analysieren. Dann kann, wie mit
den traditionellen Nasschemieverfahren für die Ofensteuerung, die Temperatur der
erhitzten Mischung entweder nach unten oder nach oben angepasst
werden, um die gewünschte
Kombination der Kristalle X, Y und/oder Z, wie in den Rohmaterialgemischen
der vorliegenden Erfindung designed, zu produzieren.
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Es
sollte wiederum betont werden, dass die hohen Temperaturbereiche,
die genutzt werden, um den Klinker zu produzieren, der die gewünschten
Kombinationen der Kristalle X, Y und/oder Z gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung enthält,
im Vergleich mit den traditionellen Zementverklinkerungstemperaturen
relativ eng sind. Dementsprechend sollte eine sorgfältige Steuerung
mittels Röntgendiffraktometrie
oder irgend eines anderen Verfahrens zur Feuertemperatursteuerung
praktiziert werden, um die stabilen Kombinationen der Kristallphasen
X, Y und/oder Z im Klinker, wie hier offenbart und beansprucht,
zu produzieren.
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Der
Fachmann wird ebenfalls verstehen, dass eine beispielhafte vorkalibrierte
Röntgendiffraktionskurve
vorbereitet werden kann, indem eine Anzahl an Laborversuchen mit
Designbrennungen der gewünschten Rohmaterialgemische
durchgeführt
werden. Die Versuche sollten das Brennen zu geringen, bei zu hohen
und das Brennen bei korrekten oder gewünschten Temperaturen beinhalten.
Die Menge der Designkombination der Kristalle X, Y und/oder Z in
jedem Versuchsbrand kann dann quantitativ mittels Röntgendiffraktion
analysiert werden und mit den ASTM-Standardkurven für die quantitative
Berechnung der Gehalte an C3S und C2S, C3A und X, Y
und/oder Z verglichen werden. Während
der Produktion des Klinkers gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine Probe des hitzebehandelten Rohmaterials bevorzugt etwa
jede halbe Stunde oder jede Stunde aus dem Ofen genommen, um quantitativ
mittels Röntgendiffraktion
analysiert zu werden. Um diese Analyse zu erleichtern, kann eine Röntgendiffraktionsmaschine
per Computer auf die Vorbrennversuche kalibriert werden.
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Sobald
der Klinker richtig gebrannt oder verklinkert wurde beinhaltet der
nächste
Schritt bei der Produktion der Zementzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung die Bestimmung der durchschnittlichen Menge der Kombination
der Kristalle X, Y und/oder Z, die in dem Klinker vorhanden sind.
Typischerweise wird der so produzierte Klinker beim Mahlen selbst
keine zementartigen Werte aufweisen. Dementsprechend beinhaltet
der nächste
Schritt der vorliegenden Erfindung im Hinblick auf die Zementbildung
das Bilden der fertigen Mischung des Klinkers, wobei C Zement vom
Typ Portland enthält.
Die Zusammensetzungen der fertigen Mischungen beinhalten einen X-Kristallgehalt
von etwa 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, einen Y-Kristallgehalt von etwa
5 Gew.-% bis 50 Gew.-% und einen Z-Kristallgehalt von etwa 10 Gew.-%
bis 60 Gew.-%. Das Mischen des speziellen Klinkers der vorliegenden
Erfindung mit hydraulischem Zement oder Zement vom Typ Portland ist
eine bevorzugte Technik, da sie C3S in den
Zement einbaut, indem sie freien Kalk und C3S
für die
Mischung bereitstellt.
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Im
Gegensatz zu den Verfahren der Zementproduktion auf dem Stand der
Technik, die bekannte stöchiometrische
Reaktionen der Kristalle X nutzen, um expandierende Kristalle zu
produzieren (oder durch Zufügen
von CS --Anhydrit oder Gips zum Klinker), werden die fertigen Zementzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung über
CS - aus dem Hydratationsprozess der Kristalle Y und/oder Z verfügen. Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung bilden fertige Mischungen der
Klinker, die eine Kombination der Kristalle X, Y und/oder Z mit
Portlandzement oder hydraulischem Zement enthalten, die C3S und C2S enthalten.
Die Hydratationsreaktionen dieser neuartigen Zementzusammensetzungen
beinhalten nicht nur die Hydratation der normalen Portlandzementkomponente,
wie etwa C3S- und C2S-Kristalle,
sondern auch die Reaktion der dissoziierten hochreaktiven C2S-Komponente aus den Kristallen Y oder Z.
Diese Dissoziation kann durch die Zugabe von aktiven Alkaliionen
gefördert
werden, wie etwa, nicht beschränkend,
Natrium, Kalium, Lithium, oder bevorzugt deren Salze, wie etwa Carbonat,
Sulfat, Borat, Citrat, Hydrat und ähnliche. Überdies können diese Salze als Beschleuniger
für die
Zementzusammensetzungen und die späteren Betonarten verwendet
werden. Diese Dissoziation kann auch durch die Zugabe organischer
Säuren
gefördert
werden, wie etwa, jedoch nicht beschränkt auf, Zitronensäure, Sulfonsäure, Glycolsäure, Weinsteinsäure, Apfelsäure und ähnliche.
Wenn gewünscht,
können
diese Säuren
als Verzögerer
für die
Zementzusammensetzungen und die späteren Betonarten verwendet
werden.
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Der
Fachmann wird ebenfalls verstehen, dass die Designgemische der Zementzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung modifiziert werden können, um ein breites Spektrum
erwünschter
sehr früher
Festigkeitsmerkmale zu produzieren. Zusätzlich können verschiedene Zusätze in die
Zementzusammensetzungen eingebaut werden, um zusätzliche erwünschte Eigenschaften bereitzustellen.
Auf ähnliche
Weise kann die Aushärtungszeit
der Zementzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung weiter gesteuert
werden durch das Anpassen der Mischungsanteile der drei wichtigsten
Rohmaterialkomponenten sowie durch Modifizieren der Feinheit der
Zemente, die in der Mahlanlage produziert werden.
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Zum
Beispiel kann sich die Aushärtungszeit
unter kalten oder rauen Witterungsbedingungen von fünfzehn Minuten
auf etwa zwei Stunden erhöhen.
Somit kann ein geeigneter Beschleuniger, wie etwa Aluminiumsulfat
oder Eisensulfat in den Zement eingebaut werden, um die Abbinderate
zu erhöhen.
Zusätzlich
zu den vorgenannten Beschleunigern kann jeder Chloridbeschleuniger,
der für
Portlandzement verwendet wird, auch für die Zementzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindungen verwendet werden. Zusätzlich kann
den Zementzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ein Citronensäure-, Weinsäure-, Apfelsäure- oder Kohlensäureverzögerer zugefügt werden,
um die anfängliche
Abbindedauer auf irgendetwas in der Größenordnung von zwei Stunden
zu erhöhen.
Es sollte jedoch bedacht werden, dass eine anfängliche Abbindedauer von fünfzehn Minuten
nach der Hydratation eine ideale Zeit ist, um den Zement mit einem
Superfließmittel
zu mischen, um die Menge an Anrührwasser
oder das resultierende Ausbreitmaß des Betons zu reduzieren.
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Es
sollte auch bedacht werden, dass Betonzusammensetzungen aus den
neuen Zementen, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung produziert werden, eine sehr niedrige
Wasserdurchlässigkeit, eine
erhöhte
Sulfatbeständigkeit
und verbesserte Schwundfreiheitsmerkmale aufweisen. Überdies
sind diese Zementzusammensetzungen auch seewasserbeständig. Für eine erhöhte Beständigkeit
gegenüber
Einfrieren und Auftauen ist jedoch die Zugabe von Superfließmittel,
Luftporenbildungsmitteln oder Siliciumdioxiddampf zu diesen Zusammensetzungen
empfohlen. Ein besseres Verständnis
der beispielhaften Zementzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
und der damit verbundenen Verfahren und Klinker wird sich dem Fachmann
aus den folgenden nicht beschränkenden
Beispielen erschließen:
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BEISPIEL I
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Gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung wurde eine beispielhafte Mischung aus
Kalkstein, Gips und Bauxit produziert, um eine Rohmischung für einen
Klinker zu bilden, der X- und Y-Kristalle enthält. Die Komponenten der Mischung
wurden in Trockenpulverform kombiniert. Die chemische Analyse der
Rohmaterialien sah wie folgt aus:
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Unter
Verwendung der Rohmaterialmischungsformeln der vorliegenden Erfindung
wurde bestimmt, dass ein Klinker, der durchschnittlich etwa 75%
an Kristall X und 25% an Kristall Y enthält, aus diesen Rohmaterialien
produziert werden kann, indem 40 Gew.-% des Kalksteins mit 26 Gew.-%
des Gipses und 34 Gew.-% des Bauxits gemischt wird. Diese Rohmaterialmischung
wurde bei einer Temperatur zwischen 1.000°C und 1.200°C gebrannt, um einen stark C4A3S-haltigen Klinker
zu produzieren. Der so produzierte Klinker wies keinerlei zementartige
Werte auf.
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Die
Gasemissionen während
des Brennens waren verglichen mit jenen normalen Portlandzementklinkers
signifikant reduziert. Zum Beispiel reichte die SO3-Emission
während
des Brennens des Klinkers aus Beispiel I von 13 ppm zu 82 ppm, verglichen
mit dem Grenzwert von 500 ppm für
normalen Portlandzementklinker. Der Fachmann wird ebenfalls erkennen,
dass die niedrigeren Brenntemperaturen der vorliegenden Erfindung die
NOx-Emissionen um fast 30% reduzieren werden.
Des Weiteren wird der niedrigere Kalksteingehalt in den Klinkern
der vorliegenden Erfindung, verglichen mit jenem des Portlandzements,
die COx-Emissionen
um fast 50% verringern.
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Wieder
wurde unter Verwendung der Mischprozeduren der vorliegenden Erfindung
dieser beispielhafte Klinker mit Portlandzement in den folgenden
Anteilen weiter gemischt: 40% Klinker mit hohem Anteil an Kristall
X und Y, 60% Zement vom Typ Portland II. Die resultierende beispielhafte
Zementmischung enthielt etwa 25% Kristall X, etwa 10% Kristall Y
und etwa 65% Silikat (C3S und C2S).
Ein Test dieses beispielhaften Zementmörtels, der designed wurde,
um die Druckfestigkeit in Abhängigkeit
vom Alter zu demonstrieren, ergab die folgenden Ergebnisse:
-
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BEISPIEL II
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Wie
in Beispiel I wurde eine Anfangsmischung aus Rohmaterialien, die
dieses Mal Bauxit, Kalkstein und Phosphogips (ein industrielles
Abfallmaterial aus der Phosphatdüngerverarbeitung)
umfasste, gemäß der vorliegenden
Erfindung produziert, um eine Rohmaterialmischung für die Verwendung
bei der Produktion einer Kombination aus X-, Y- und Z-Kristallklinker zu
bilden. Die chemische Analyse der Rohmaterialien sah wie folgt aus:
-
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Unter
Nutzung der Mischungsformeln und -techniken der vorliegenden Erfindung
wurde, nach dem Brennen dieser Rohmaterialien bestimmt, dass ein
Klinker produziert werden kann, der 52% Kristall X, 15% Kristall
Y und 25% Kristall Z enthält,
indem 28 Gew.-% Bauxit mit 25 Gew.-% Kalkstein und 47 Gew.-% Phosphogips
kombiniert wird. Wieder wurde unter Nutzung der Lehren der vorliegenden
Erfindung der gebrannte Klinker mit dem Zement vom Typ Portland
I-II in den Anteilen von 50% Klinker mit einen hohen Anteil einer Kombination
aus X-, Y- und Z-Kristallen, 50% Zement vom Typ Portland I-II kombiniert,
um eine fertige Zementzusammensetzung zu produzieren, die 25% Kristall
X, 7% Kristall und 13% Kristall Z und 55% C2S
und C3S enthält.
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Beim
Hydratieren zeigen die beispielhaften Zementzusammensetzungen aus
Beispiel II eine niedrige Hydratationswärme von 58 Kcal/kg nach 3 Tagen
und 70 cal/g nach 28 Tagen. Sie zeigte ebenfalls eine Sulfatbeständigkeit
von 0,01%, eine Wasserdurchlässigkeit
von weniger als 1 mm, einen Trocknungsschwund von 0,03% und eine
Hydratationswärme
von 70 cal/g.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass diese beispielhafte Hydratationswärme mit
der niedrigen Hydratationswärme
von Zement vom Typ Portland vergleichbar ist. Der Fachmann wird
ebenfalls erkennen, dass sich diese beispielhafte Hydratationswärme während der
anfänglichen
plastischen Stufe des hydratisierten Zements entwickelte und diese
beispielhafte Zementzusammensetzung besonders gut geeignet für Anwendungen
unter kalter Witterung und Temperaturen unter Null machte sowie
das Potential für
wärmeinduzierte
Rissbildung reduziert.
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Der
Bereich an X-, Y- und/oder Z-Kristallkombinationen, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung in dem anfänglich gebrannten Klinker produziert
werden können,
kann breit variieren. Ein X-Kristallgehalt von weniger als etwa
10% würde,
wenngleich er im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten ist, höchstwahrscheinlich
wirtschaftlich nicht erwünscht
sein. Umgekehrt wird, abhängig
von den chemischen Zusammensetzungen der Rohmaterialen, die bei
der Herstellung der Originalmischungen für die Klinker beteiligt sind,
ein X-Gehalt in
Höhe von
etwa 75% als im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten erachtet.
Das Gleiche gilt für
Kristall Y und/oder Kristall Z, wobei der Gehalt von weniger als
etwa 5% im Umfang der vorliegenden Erfindung liegt, aber höchstwahrscheinlich
wirtschaftlich nicht erwünscht
wäre. Umgekehrt
ist, abhängig
von der chemischen Zusammensetzung der Rohmaterialen, die bei der
Herstellung der Originalmischungen für die Klinker beteiligt sind,
ein Y- und/oder
Z-Kristallgehalt in Höhe
von etwa 75% im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Auf ähnliche
Weise können
auch die Mischungsverhältnisse
für die
gebrannten Klinker und die Portlandzementklinker, abhängig von
den gewünschten
Prozentsätzen
an X-, Y- und/oder
Z-Kristallen in den fertigen Zementzusammensetzungen, breit variieren.
Es wird jedoch erwartet, dass die wirtschaftlichsten Zementzusammensetzungen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung produziert werden, einen Gewichtsprozentsatz an Kristall
X enthalten werden, der von etwa 10% bis 30% reicht. Dementsprechend
wird der damit verbundene Gehalt an Kristall Y und/oder an Kristall
Z am wirtschaftlichsten zwischen etwa 5% bis 55% variieren. Der
Rest der Zusammensetzungen kann aus jeder Art von hydraulischem Zement
gebildet werden. Es ist jedoch bevorzugt, dass die zugefügten hydraulischen
Zemente einen hohen Gehalt an C3S-Phase aufweisen.
Somit wird der Rest der Zementzusammensetzungen bevorzugt Zement
vom Typ Portland umfassen, der von etwa 45 Gew.-% bis 85 Gew.-%
C2S und C3S variiert,
abhängig
von der gewünschten
Festigkeit und anderen Eigenschaften des vorgesehenen Endprodukts
aus hydraulischem Zement.
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In
der oben stehenden Beschreibung der vorliegenden Erfindung wurden
die bevorzugten beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung
offenbart. Es versteht sich für
den Fachmann, dass andere vergleichbare Zement- und Klinkerzusammensetzungen
im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten sind. Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung nicht auf die besonderen beispielhaften
Zusammensetzungen beschränkt,
die hier ausführlich
illustriert und beschrieben wurden.