DE19623789A1 - Verfahren zur Herstellung von Polybutadienkautschuken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolybutadienkautschukenInfo
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- C08F36/04—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated
- C08F36/06—Butadiene
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Polybutadiene, die sich
hervorragend verarbeiten lassen und hervorragende physika
lische Eigenschaften aufweisen, und ein Verfahren zur Her
stellung dieser Polybutadiene.
Polybutadiene sind bislang in Form von Gemischen bzw.
Blends mit Naturkautschuk für Anwendungen auf dem Gebiet
der Reifenherstellung verwendet worden, bei denen ihre vor
teilhaften Eigenschaften, zu denen Abriebfestigkeit, hohe
Stoßelastizität, gute Tieftemperatureigenschaften, Biegefe
stigkeit, geringer Rollwiderstand und dgl. gehören, am be
sten ausgenutzt werden. Von diesen verfügen Polybutadien
kautschuke mit hohem 1,4-cis-Anteil, d. h. Polybutadienkau
tschuke, die einen hohen Gehalt an 1,4-cis-Bindungen auf
weisen (im folgenden unter anderem als Polybutadienkaut
schuke mit hohem cis-Anteil bezeichnet) über eine ganz be
sonders gute Abriebfestigkeit, hohe Stoßelastizität und ei
nen niedrigeren Rollwiderstand im Vergleich zu Polybuta
dienkautschuken mit niedrigem 1,4-cis-Anteil, d. h. Polybut
adienkautschuken, die einen geringen 1,4-cis-Gehalt aufwei
sen. Als Katalysatoren zur Herstellung der Polybutadienkau
tschuke mit hohem cis-Anteil sind Nickel-, Cobalt-, Titan- sowie
Seltenerdelement-Verbindungen und dgl. bekannt. Poly
butadienkautschuke mit hohem cis-Anteil, die unter Verwen
dung eines nickelhaltigen Katalysatorsystems (im folgenden
auch als Nickel-Katalysatorsystem bezeichnet) hergestellt
werden, sind hinsichtlich des Rollwiderstands (roll reten
tion) überlegen im Vergleich mit Polybutadienkautschuken,
die unter Verwendung eines Cobalt-Katalysatorsystems oder
eines Titan-Katalysatorsystems hergestellt wurden. Unabhän
gig davon hat es sich jedoch als wünschenswert erwiesen,
eine weitere Verbesserung der Verarbeitbarkeit bei der Ex
trusion zu erzielen.
Zur Erzielung einer geringen Strangaufweitung, die Hinweise
auf die Verarbeitbarkeit bei der Extrusion gibt, ist bis
lang ein Polybutadienkautschuk vorgeschlagen worden, bei
dem syndiotaktische 1,2-Polybutadienkristalle in dem Poly
butadienkautschuk mit hohem cis-Anteil dispergiert sind
(siehe japanische Patentanmeldungen Kokoku (JP-B) Nr. 63-
1335 und 55-17059 und die japanische Patentanmeldungen Ko
kai (JP-A) Nr. 61-73707 und 3-45609). Dieser Polybutadien
kautschuk weist jedoch den Nachteil auf, daß seine Stoßela
stizität schlechter ist als die Stoßelastizität herkömmli
cher Polybutadienkautschuke mit hohem cis-Anteil aufgrund
der enthaltenen kristallinen Bestandteile und daß er außer
dem nicht zufriedenstellend ist hinsichtlich der Leistungs
fähigkeit der damit hergestellten Reifen.
Ein Polybutadienkautschuk, dessen Molmassenverteilung durch
Verwendung eines Nickel-Katalysatorsystems enger gemacht
wurde, wurde ebenfalls vorgeschlagen (siehe japanische Pa
tentanmeldung Kokai (JP-A) Nr. 5-9228) Dieses Polybutadien
zeigt eine hervorragende Verarbeitbarkeit und sehr gute
physikalische Eigenschaften, ist aber insofern nachteilig,
als zur Herstellung dieses Polybutadiens in hohen Ausbeuten
große Mengen des Katalysators eingesetzt werden müssen (die
Polymerisationswirksamkeit bzw. das Polymerisationsvermö
gen, im folgenden als Polymerisationsaktivität bezeichnet,
beträgt 0,7 · 10⁴ g Polymer/g Ni · h). In Macromol., 17,
2455 (1984) wird ferner offenbart, daß ein Ni(O)-Komplex-
Katalysator die Lebende Polymerisation von 1,3-Butadien er
möglicht und ein Chloranil-Zusatz zu einer verbesserten Po
lymerisationsaktivität bzw. -wirksamkeit führt. Allerdings
wird die Polymerisationsaktivität um nicht mehr als 0,1 · 10⁴ g
Polymer/g Ni · h verbessert, und der cis-Gehalt ist
ebenfalls niedrig.
Die vorliegende Erfindung wurde vor dem Hintergrund der
obengenannten Probleme des Stands der Technik gemacht und
hat zum Ziel, einen Polybutadienkautschuk mit hohem 1,4-
cis-Anteil und ein Verfahren zur Herstellung dieses Poly
butadienkautschuks in hoher Ausbeute durch Verwendung eines
speziellen Katalysators bereitzustellen, wobei die Eigen
schaften von Polybutadienkautschuken, nämlich Abriebfestig
keit, hohe Schlagzähigkeit und geringe Wärmeentwicklung,
erhalten bleiben und wobei der erhaltene Polybutadienkau
tschuk selbst bei Verwendung in Form eines Gemischs oder
Blends mit einem Naturkautschuk eine geringe Strangaufwei
tung bei der Verarbeitung durch Extrusion zeigt und ein
vulkanisiertes Produkt bzw. Vulkanisat bei der Vulkanisati
on ergibt, das hervorragende physikalische Eigenschaften
aufweist.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Polybutadienkautschuks angegeben, der einen 1,4-cis-Anteil
von mindestens 94%, ein Verhältnis der massegemittelten
Molmasse zur zahlengemittelten Molmasse von 2,5 bis 3,5,
gemessen durch Gelpermeationschromatographie, und eine Moo
ney-Viskosität (ML1+4, 100°C) von 20 bis 100 aufweist, wo
bei das Verfahren die Polymerisation von 1,3-Butadien mit
einem Katalysator umfaßt, der als Hauptbestandteile ent
hält:
- (a) eine Nickelverbindung,
- (b) mindestens eine Fluoroverbindung, die ausgewählt wird
unter
- (1) Fluorowasserstoff und seinen Komplexverbindungen,
- (2) Bortrifluoroid und seinen Komplexverbindungen,
- (3) Metallsalzen und organischen Derivaten der Hexa fluorophosphorsäure,
- (4) Metallsalzen und organischen Derivaten der Hexa fluoroantimonsäure und
- (5) Metallsalzen der Tetrafluoroborsäure,
- (c) ein Trialkylaluminium und
- (d) ein halogenhaltiges Aldehyd und/oder eine Chinonverbin dung
in einem organischen Lösungsmittel.
Die Nickelverbindung (a), die in dem Katalysator der vor
liegenden Erfindung verwendet wird, ist insbesondere eine
Nickel-organische Verbindung, die in einem organischen Lö
sungsmittel löslich ist, für die beispielsweise Nickelsalze
organischer Säuren genannt werden können. Spezielle Bei
spiele für diese Nickelverbindung (a) sind Nickelsalze or
ganischer Säuren wie Nickelnaphthenat, Nickelformiat, Nickel
octanat, Nickelstearat, Nickelcitrat, Nickelbenzoat,
Nickeltoluat (Salz einer Methylbenzoesäure) und dgl., orga
nische Komplexverbindungen von Nickel, wie z. B. Nickelace
tylacetonat und dgl. sowie Nickelalkylbenzolsulfonate und
dgl. Von diesen Nickelverbindungen (a) sind Nickelnaphthe
nat, Nickeloctanat und Nickelstearat bevorzugt.
Außerdem können carboxylierte Nickeloxyboratverbindungen
der folgenden Strukturformel (I)
verwendet werde, in der R eine Alkylgruppe mit 7 bis 17
Kohlenstoffatomen darstellt.
Spezielle Beispiele für die Fluoroverbindung (b) sind Fluo
rowasserstoff und seine Komplexverbindungen wie Benzoni
tril-Fluorowasserstoff und dgl., Bortrifluoroid und seine
Komplexverbindungen, wie z. B. Bortrifluoroid-Butyletherat,
Bortrifluoroid-Ethyletherat und dgl., Metallsalze und orga
nische Derivate der Hexafluorophosphorsäure wie Triphenyl
methylhexafluorophosphat und dgl., Metallsalze und organi
sche Derivate der Hexafluoroantimonsäure wie Triphenyl
methylhexafluoroantimonsäuresalz und dgl., Tetrafluorobor
säuresalze wie Nickeltetrafluoroborat und dgl. und ähnli
che Verbindungen.
Diese Fluoroverbindungen (b) können allein oder im Gemisch
von zwei oder mehreren Fluoroverbindungen (b) verwendet
werden.
Zu den Trialkylaluminium-Verbindungen (c) gehören Trime
thylaluminium, Triethylaluminium, Triisobutylaluminium,
Tri-n-butylaluminium, Trihexylaluminium und dgl.
Weiterhin können als Verbindungen (d) halogenhaltige Alde
hyde wie Acetylchlorid, Butyrylchlorid, Chloral und dgl.
sowie Chinonverbindungen, wie z. B. Chloranil, Tetrafluoro
benzochinon, p-Chinon, Naphthochinon, Anthrachinon, 2,3-Di
chlor-1,4-naphthochinon, 2,3-Dichlor-5,6-dicyanobenzochinon
und dgl. genannt werden.
Die verschiedenen Bestandteile des in der vorliegenden Er
findung eingesetzten Katalysators werden in den folgenden
Mengen verwendet:
Der Bestandteil (a) wird in einer Menge von 0,01 bis 1 mmol, vorzugsweise 0,02 bis 0,5 mmol, ausgedrückt als Me tall, pro 100 g 1,3-Butadien verwendet. Wenn der Anteil des Bestandteils (a) kleiner als 0,01 mmol ist, gelingt es in einigen Fällen nicht, die Polymerisationsreaktion zu star ten, und wenn der Anteil des Bestandteils (a) größer als 1 mmol ist, wird in einigen Fällen keine hohe Molmasse er reicht, so daß derartige Mengenanteile nicht wünschenswert sind.
Der Bestandteil (a) wird in einer Menge von 0,01 bis 1 mmol, vorzugsweise 0,02 bis 0,5 mmol, ausgedrückt als Me tall, pro 100 g 1,3-Butadien verwendet. Wenn der Anteil des Bestandteils (a) kleiner als 0,01 mmol ist, gelingt es in einigen Fällen nicht, die Polymerisationsreaktion zu star ten, und wenn der Anteil des Bestandteils (a) größer als 1 mmol ist, wird in einigen Fällen keine hohe Molmasse er reicht, so daß derartige Mengenanteile nicht wünschenswert sind.
Die Menge an verwendeter Fluoroverbindung (b) beträgt 0,05
bis 20 mmol, vorzugsweise 0,2 bis 10 mmol, pro 100 g 1,3-
Butadien.
Weiterhin beträgt die Menge an eingesetztem Trialkylalumi
nium 0,05 bis 10 mmol, vorzugsweise 0,2 bis 5 mmol, pro
100 g 1,3-Butadien.
Der Anteil des verwendeten Bestandteils (d) beträgt ferner
0,01 bis 10 mmol, vorzugsweise 0,02 bis 6 mmol, pro 100 g
1,3-Butadien. Wenn der Anteil des Bestandteils (d) kleiner
als 0,01 mmol ist, kann es passieren, daß die Molmassenver
teilung, die durch das Verhältnis von massegemittelter Mol
masse zu zahlengemittelter Molmasse (Mw/Mn) angegeben wird,
groß wird, während die Polymerisationsaktivität bei einem
Anteil von mehr als 10 mmol außerordentlich klein wird, so
daß derartige Anteile nicht wünschenswert sind.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysator
enthält die oben angegebenen Bestandteile (a) bis (d) als
Hauptbestandteile, und es ist besonders bevorzugt, daß das
Verhältnis Bestandteil (d)/Bestandteil (a) (Molverhältnis)
im Bereich von 0,5 bis 10 liegt. Wenn das Verhältnis Be
standteil (d)/Bestandteil (a) (Molverhältnis) kleiner als
0,5 ist, wird in einigen Fällen eine breite Molmassenver
teilung (Mw/Mn) erhalten, wohingegen bei einem Molverhält
nis von mehr als 10 eine außerordentlich geringe Polymeri
sationsaktivität festgestellt wird, so daß derartige Men
genverhältnisse nicht wünschenswert sind. Das Verhältnis
Bestandteil (d)/Bestandteil (a) (Molverhältnis) liegt be
sonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 6.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysator
wird durch Vermischen der Katalysatorbestandteile in belie
biger Reihenfolge hergestellt, vorzugsweise in der Reihen
folge (a) → (b) → (c) → (d) (a) → (c) → (b) → (d), (d)
→ (a) → (c) → (b) oder (d) → (a) → (b) → (c). Im übri
gen wird darauf hingewiesen, daß der Katalysator vorab vor
dem Kontakt mit 1,3-Butadien durch Vermischen der Bestand
teile oder in situ durch Vermischen der Bestandteile in Ge
genwart von 1,3-Butadien in einer Polymerisationsvorrich
tung hergestellt werden kann.
In der vorliegenden Erfindung wird 1,3-Butadien in einem
inerten organischen Lösungsmittel unter Verwendung eines
Katalysators, der die oben angegebenen Bestandteile (a) bis
(d) als Hauptbestandteile enthält, polymerisiert.
Als Lösungsmittel, in denen die Polymerisation durchge
führt werden kann, werden inerte organische Lösungsmittel,
z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xy
lol, Cumol und dgl., aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Z.B. n-Pentan, n-Hexan, n-Butan und dgl., alicyclische Koh
lenwasserstoffe, wie z. B. Methylcyclopentan, Cyclohexan und
dgl. und Gemische dieser organischen Lösungsmittel verwen
det. Bevorzugte Lösungsmittel sind n-Hexan, n-Heptan, Cy
clohexan, Toluol und Xylol.
Die Polymerisationstemperatur beträgt vorzugsweise 20 bis
100°C und noch bevorzugter 40 bis 80°C.
Der Polymerisationsdruck beträgt 0 bis etwa 5,1 bar (0 bis
5 atm) (Manometerdruck). Die Polymerisationsreaktion kann
chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Die Konzentration des Monomers im Lösungsmittel beträgt
vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-% und noch bevorzugter 10 bis
35 Gew.-%.
Um eine Desaktivierung der Polymerisationsreaktion zu Be
ginn und während der Polymerisation zu vermeiden, ist es
erforderlich, darauf zu achten, daß die Menge der Verbin
dungen, die desaktivierend wirken, wie z. B. Sauerstoff,
Kohlendioxidgas oder dgl., die in das Polymerisationssystem
eingebracht werden oder darin enthalten sind, so gering wie
möglich gehalten wird.
Wenn die Polymerisationsreaktion bis zum gewünschten Punkt
fortgeschritten ist, wird das Reaktionsgemisch mit einen
Alkohol oder einem anderen die Polymerisation beendenden
Mittel, einem Alterungsschutzmittel, einem Antioxidations
mittel, einem UV-Absorber und/oder dgl. versetzt, wonach
das erzeugte Polymer in herkömmlicher Weise von dem Gemisch
abgetrennt, gewaschen und getrocknet wird unter Erhalt des
angestrebten Polybutadienkautschuks.
Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ermöglicht
die Verwendung eines speziellen Katalysators die Herstel
lung eines Polybutadienkautschuks mit hohem 1,4-cis-Gehalt
und einer engen Molmassenverteilung. So hat der mit einem
Katalysator, der die Bestandteile (a) bis (d) als Hauptbe
standteile enthält, hergestellte Polybutadienkautschuk ei
nen 1,4-cis-Gehalt von mindestens 94% und ein Mw/Mn-
Verhältnis von 2,5 bis 3,5.
Bei einem Polybutadienkautschuk mit einem 1,4-cis-Anteil
von weniger als 94% nimmt die Stoßelastizität ab, weshalb
ein derartiger 1,4-cis-Anteil nicht wünschenswert ist. Der
1,4-cis-Anteil beträgt vorzugsweise mindestens 95%. Der
1,4-cis-Anteil kann in einfacher Weise über die Einstellung
der Polymerisationstemperatur gesteuert werden.
In der vorliegenden Erfindung ist es schwierig, ein Poly
butadienkautschuk mit einem Mw/Mn-Verhältnis von weniger
als 2,5 zu synthetisieren, da die Polymerisationsaktivität
außerordentlich gering wird. Andererseits ist zu beachten,
daß bei einem Mw/Mn-Verhältnis von mehr als 3,5 die Strang
aufweitung groß wird, weshalb derartige Mw/Mn-Verhältnisse
kleiner als 2,5 und größer als 3,5 nicht wünschenswert
sind. Das Mw/Mn-Verhältnis kann in einfacher Weise einge
stellt werden, indem das Molverhältnis von Bestandteil (d)
zu Bestandteil (a) kontrolliert wird.
Das Verhältnis der Lösungsviskosität LV einer 5,23%igen
Kautschuklösung in Toluol (Gew.-%) zur Mooney-Viskosität MV
(ML1+4, 100°C), d. h. LV/MV, beträgt vorzugsweise minde
stens 4 und noch bevorzugter mindestens 4,2. Bei einem Ver
hältnis unter 4 wird die Strangaufweitung groß, weshalb
derartige Verhältnisse nicht wünschenswert sind.
Die Molmasse des durch das erfindungsgemäße Verfahren er
haltenen Polybutadienkautschuks kann über einen weiten Be
reich variieren; die auf Polystyrol bezogene mittlere Mol
masse des Polybutadienkautschuks beträgt vorzugsweise
10 000 bis 1 000 000 und noch bevorzugter 400 000 bis
800 000. Bei einem Wert unter 100 000 liegt der Polybuta
dienkautschuk als flüssiges Polymer vor, wohingegen bei ei
ner Molmasse von mehr als 1 000 000 die folgenden Probleme
auftreten: die Verarbeitbarkeit des Polybutadienkautschuks
wird schlechter, er erhält ein übermäßiges Drehmoment beim
Kneten auf einer Walze oder in einem Banbury-Mischer, der
gebildete compoundierte Kautschuk hat eine hohe Temperatur,
wodurch seine Eigenschaften verschlechtert werden, man er
hält eine schlechte Dispersion von Ruß in dem Polybutadien
kautschuk und schließlich erhält man einen vulkanisierten
Kautschuk mit geringerer Leistungsfähigkeit und schlechte
ren Gebrauchseigenschaften. Aus diesen Gründen sind mittle
re Molmassen von mehr als 1 000 000 und weniger als 100 000
nachteilig und nicht wünschenswert.
Wenn der durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Po
lybutadienkautschuk vor allem für industrielle Kautschukge
genstände verwendet wird, sollte seine Mooney-Viskosität
(ML1+4, 100°C) im Bereich von 20 bis 100, vorzugsweise 30
bis 70, liegen, und aus den gleichen Gründen wie bei der
massegemittelten Molmasse werden die physikalischen Eigen
schaften des vulkanisierten Kautschuks schlecht bei einer
Mooney-Viskosität unter 20, während bei einer Mooney-Visko
sität von mehr als 100 die Verarbeitbarkeit schlechter
wird.
Der mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren erhal
tene Polybutadienkautschuk wird als Rohkautschuk allein
oder in Form eines Gemischs oder Blends mit anderen Synthe
sekautschuken und/oder Naturkautschuken verwendet.
Insbesondere zeigt der erfindungsgemäß erhältliche Polybut
adienkautschuk, wenn er mit Naturkautschuk vermischt oder
verschnitten wird, eine außergewöhnlich verbesserte Verar
beitbarkeit bei der Extrusion, und wenn das Mischungsver
hältnis Polybutadienkautschuk/Naturkautschuk (Gewichts
verhältnis) im Bereich von 30/70 bis 70/30 liegt, wird für
das Gemisch eine geringe Strangaufweitung festgestellt.
Ein Kautschukgemisch oder -Blend, bei dem der durch das er
findungsgemäße Herstellungsverfahren erhaltene Polybuta
dienkautschuk mit einem Naturkautschuk und/oder Synthese
kautschuk vermischt ist, kann mit einem Verstärkungsmittel
bzw. -material, einem Weichmacher, einem Alterungsschutz
mittel, einem Vernetzungsmittel, einem zweiten Vernetzungs
mittel oder einem Vernetzungshilfsmittel und dgl. compoun
diert werden, und die hierbei erhaltene Compoundmasse kann
als Kautschukzusammensetzung verwendet werden.
Zu den Verstärkungsmitteln bzw. -materialien gehören Ruß,
Gasruß, weißer Kohlenstoff (white carbon), Talk, Calcium
carbonat, Ton, Kaolin und dgl.; als Beispiele für Weichma
cher können naphthenische Öle, aromatische Öle, paraffini
sche Öle und dgl. genannt werden; Alterungsschutzmittel
sind u. a. Alterungsschutzmittel vom Amin-Typ, Phenol-Typ
und dgl.; Vernetzungsmittel sind beispielsweise Schwefel,
schwefelhaltige Verbindungen und dgl. und zu den Vernet
zungshilfsmitteln gehören Vulkanisationsbeschleuniger vom
Thiazoltyp, Thiuramtyp und dgl.
Der durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren erhal
tene Polybutadienkautschuk kann bei Kautschukanwendungen
eingesetzt werden, bei denen gute mechanische Eigenschaften
und Abriebfestigkeit erforderlich sind. Beispielsweise kann
der Polybutadienkautschuk für Reifen, Schläuche, Gürtel,
Gurte und verschiedene andere industrielle Gegenstände ver
wendet werden.
Erfindungsgemäß kann ein Polybutadienkautschuk in hohen
Ausbeuten erhalten werden, der vulkanisierte Produkte mit
hervorragenden physikalischen Eigenschaften ermöglicht, was
insbesondere dann zutrifft, wenn er mit einem Naturkau
tschuk vermischt wird, und der bei der Extrusion über eine
hohe Formstabilität verfügt und als Material für Reifen
verwendbar ist.
Im folgenden werden zur genaueren Erklärung der Erfindung
Beispiele angegeben, ohne daß die vorliegende Erfindung auf
diese Beispiele beschränkt ist.
In den Beispielen sind die Anteile und Prozentangaben ge
wichtsbezogen, sofern nichts anderes angegeben ist.
Die verschiedenen Messungen in den Beispielen wurden gemäß
der folgenden Methoden und Verfahren durchgeführt:
Eine Lösung wurde unter Verwendung eines Mooney-Plastome
ters (Modell SMV-200, Hersteller Shimadzu Corp.) während
1 min unter Verwendung eines L-förmigen Rotors vorgewärmt,
und anschließend wurde ein Meßwert nach Ablauf von 4 min
genommen.
Der 1,4-cis-Gehalt wurde mit einem IR-Spektralphotometer
(Modell FT/IR-7300, Hersteller Japan Spectroscopic Co.
Ltd.) gemessen und nach der Morero-Methode berechnet.
Die Viskosität einer 5,23%igen Polybutadienkautschuklösung
wurde bei 30°C unter Verwendung eines Canon-Fenske-Visko
simeters gemessen.
Die Molmasse wurde unter den folgenden Bedingungen unter
Verwendung eines Gelpermeationschromatographen (Modell HLC-
8129, Herstellter Tosoh Corp.) gemessen:
Säule: GMH-HXL, 2 Säulen
Durchsatz: 1 ml/s
Probenkonzentration: 0,01 g/20 ml
Elutionsmittel: Tetrahydrofuran
Meßtemperatur: 40°C.
Säule: GMH-HXL, 2 Säulen
Durchsatz: 1 ml/s
Probenkonzentration: 0,01 g/20 ml
Elutionsmittel: Tetrahydrofuran
Meßtemperatur: 40°C.
Eine Kautschukzusammensetzung wurde bei 100°C unter einer
Last von 100 kg unter Verwendung eines Ausfließtestgeräts
(Modell CFT-500, Hersteller Shimadzu Corp.) extrudiert und
die Längenänderung gemessen, die sich ergibt, wenn das Ex
trudat über einen vorbestimmten Zeitraum stehengelassen
wird. Die Längenänderung wird als Zahlenwert (Index, Kenn
zahl) angegeben, der auf die Schrumpfung bzw. Schwindung im
Vergleichsbeispiel 1 bezogen ist, deren Wert auf 100 fest
gesetzt wird. Je größer der Zahlenwert ist, desto geringer
fällt die Schrumpfung aus und desto geringer ist die
Strangaufweitung.
Die Zugfestigkeit wurde gemäß JIS K6301 gemessen.
Die Stoßelastizität wurde bei 50°C unter Verwendung einer
Stoßelastizitätmeßvorrichtung (Hersteller Dunlop Company)
gemessen.
Der Verschleiß (cm³/min) wurde bei einem Gleitverhältnis
von 40% unter Verwendung eines Abriebmeßgeräts (Modell
Lambourn) gemessen, und die Abriebfestigkeit wurde als ein
Zahlenwert bzw. Kennzahl angegeben, der/die auf den Ver
schleiß des vulkanisierten Produkts aus Vergleichsbeispiel
1, der gleich 100 gesetzt wurde, bezogen ist. Je größer der
Zahlenwert (Kennzahl) ist, desto besser ist die Abriebfe
stigkeit.
In einem mit Stickstoff gespülten 5-l-Autoklaven wurden
2500 g entwässertes und gereinigtes Toluol vorgelegt, wo
nach 500 g 1,3-Butadien zugegeben wurden und das resultie
rende Gemisch bei 25°C gehalten wurde.
Getrennt davon wurden in einen mit Stickstoff gespülten
Schlenk-Kolben 0,046 mmol Nickelnaphthenat, 0,5 mmol Bor
trifluoroid-Ethyletherat (im folgenden auch vereinfachend
als Bortrifluoroid bezeichnet) und 0,42 mmol Triethylalumi
nium gegeben und das Gemisch dann 20 min bei 20°C stehen
gelassen (Alterung, Reifung). Die Gesamtmenge der gealter
ten Katalysatorlösung wurde anschließend in den Autoklaven
eingebracht, wonach 0,07 mmol Chloranil zugesetzt wurden,
um die Polymerisation in Gang zu setzen.
Nach Beginn der Polymerisation wurde die Polymerisations
temperatur auf 60°C eingestellt und das Polymerisationssy
stem 2 h gerührt, wonach Methanol zu dem Polymerisationsge
misch gegeben wurde, um die Polymerisation zu beenden.
Anschließend wurden 2,5 g 2,4-Butyl-p-kresol als Lösung in
Toluol zu dem Polymerisationsgemisch gegeben, wonach das
Lösungsmittel entfernt und anschließend der verbleibende
Rest bei 120°C auf einer heißen Walze (beheizten Galette)
getrocknet wurde.
Es wurden 450 g Polybutadien erhalten. Die Polymerisations
aktivität betrug 8,33 · 10⁴ g Polymer/g Ni · h, die Mooney-
Viskosität betrug 45, der 1,4-cis-Gehalt 95,5%, die Lö
sungsviskosität (LV) 0,212 Pa·s (212 cP), die zahlengemit
telte Molmasse (Mn) 193 000, die massegemittelte Molmasse
(Mw) 646 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,3.
Eine Kautschukzusammensetzung der folgenden Mischungsrezep
tur wurde unter Verwendung des so hergestellten Polybuta
diens erzeugt, wonach einige physikalische Eigenschaften
dieser Zusammensetzung bestimmt wurden. Die dabei erhalte
nen Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 enthalten.
Mischungsrezeptur | |
Naturkautschuk (Mooney-Viskosität = 80) | |
50 Teile | |
Polybutadienkautschuk | 50 Teile |
FEF-Ruß | 50 Teile |
aromatisches Öl | 15 Teile |
Zinkblüte Nr. 1 | 3 Teile |
Stearinsäure | 2 Teile |
Schutzmittel 3C*¹ | 3 Teile |
Sunceller NS*² | 0,8 Teile |
Schwefel | 1,5 Teile |
Anmerkung:
*¹: N-Phenyl-N′-isopropyl-p-phenylendiamin
*²: N-tert.-Butyl-2-benzothiazolylsulfenamid.
*¹: N-Phenyl-N′-isopropyl-p-phenylendiamin
*²: N-tert.-Butyl-2-benzothiazolylsulfenamid.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Menge an Bor
trifluorid-Ethyletherat zu 0,52 mmol und die Menge an Trie
thylaluminium zu 0,35 mmol abgeändert wurde. Es wurden
410 g Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 7,59 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 63, der 1,4-cis-Gehalt 95,8%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,511 Pa·s (511 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 245 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 806 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,3.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 ent
halten.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Chloranilmenge
nun 0,023 mmol betrug. Es wurden 460 g Polybutadien erhal
ten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 8,52 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 42, der 1,4-cis-Gehalt 95,5%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,18 Pa·s (180 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 180 000, die massegemittelte Mol
masse 620 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,4.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Menge an Bor
trifluoroid-Ethyletherat nun 0,69 mmol und die Menge an
Triethylaluminium nun 0,46 mmol betrug und daß das Chlora
nil durch 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinon ersetzt wurde. Bei
der Polymerisation wurden 450 g Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 8,33 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 40, der 1,4-cis-Gehalt 95,4%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,17 Pa·s (170 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 188 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 573 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,0.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Menge an Trie
thylaluminium nun 0,35 mmol betrug und daß das Chloranil
durch 0,28 mmol p-Chinon ersetzt wurde. Bei der so durchge
führten Polymerisation wurden 390 g Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 7,22 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 51, der 1,4-cis-Gehalt 95,4%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,23 Pa·s (230 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 207 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 686 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,3.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 3 und 4 gezeigten Ergebnisse ermit
telt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß das Chloranil vor
der Zugabe der gealterten Katalysatorlösung zugesetzt wurde
und die Menge an Chloranil nun 0,09 mmol betrug. Bei der
Polymerisation wurden 440 g Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 8,14 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 42, der 1,4-cis-Gehalt 95,5%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,175 Pa·s (175 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 170 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 540 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,2.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 3 und 4 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß das Chloranil durch
Chloral ersetzt wurde. Bei der Polymerisation wurden 250 g
Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 4,63 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 62, der 1,4-cis-Gehalt 95,8%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,5 Pa·s (500 cP), die zahlenge
mittelte Molmasse (Mn) 262 000, die massegemittelte Molmasse
(Mw) 786 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,0.
Die physikalischen Eigenschaften des so erhaltenen Polybu
tadiens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter
Erhalt der in den Tabellen 3 und 4 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß kein Chloranil zu
gesetzt wurde. Bei der Polymerisation wurden 470 g Polybu
tadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 8,7 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 44, der 1,4-cis-Gehalt 95,5%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,15 Pa·s (150 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 144 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 580 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 4,0.
Die physikalischen Eigenschaften des so hergestellten Poly
butadiens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter
Erhalt der in den Tabellen 3 und 4 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
1 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Mengen an Nickel
naphthenat, Bortrifluoroid-Ethyletherat, Triethylalumi
nium und Chloranil nun 0,51 mmol, 5,54 mmol, 4,66 mmol bzw.
0,776 mmol betrugen und daß die Polymerisationsdauer nun
10 min betrug. Bei der Polymerisation wurden 500 g Polybu
tadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 9,26 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 15, der 1,4-cis-Gehalt 95,2%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,075 Pa·s (75 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 66 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 205 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,1.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 5 und 6 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde nach dem verfahren, das in Bei
spiel 1 der japanischen Patentanmeldung Kokai (JP-A) Hei
5(1993)-9228 angegeben ist, unter Erhalt von 420 g Polybut
adien durchgeführt.
Die Polymerisationsaktivität betrug 0,7 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 44, der 1,4-cis-Gehalt 95,5%,
die Lösungsviskosität (LV) 0,214 Pa·s (214 cP), die zahlen
gemittelte Molmasse (Mn) 196 000, die massegemittelte Mol
masse (Mw) 637 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,3.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 5 und 6 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die physikalischen Eigenschaften des in Beispiel 3 der ja
panischen Patentanmeldung Kokai (JP-A) Hei 3(1991)-45609
angegebenen Polybutadiens wurden in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 unter Erhalt der in den Tabellen 5 und 6 gezeig
ten Ergebnisse ermittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Ver
gleichsbeispiel 2 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die
Menge an Bortrifluoroid nun 9,32 mmol betrug, die Polymeri
sationstemperatur auf 30°C und die Polymerisationsdauer
auf 2 h abgeändert wurden. Bei der Polymerisation wurden
150 g Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 0,25 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 60, der 1,4-cis-Gehalt 96%,
die Lösungsviskosität 0,36 Pa·s (360 cP), die zahlengemit
telte Molmasse (Mn) 245 000, die massegemittelte Molmasse
(Mw) 588 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 2,4.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polybuta
diens wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Er
halt der in den Tabellen 5 und 6 gezeigten Ergebnisse er
mittelt.
Die Polymerisation wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
4 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Menge an Bor
trifluoroid nun 1,0 mmol betrug. Bei der Polymerisation
wurden 420 g Polybutadien erhalten.
Die Polymerisationsaktivität betrug 7,77 · 10⁴ g Polymer/g
Ni · h, die Mooney-Viskosität 105, der 1,4-cis-Gehalt
95,2 Gew.-%, die Lösungsviskosität 0,42 Pa·s (420 cP), die
zahlengemittelte Molmasse (Mn) 450 000, die massegemittelte
Molmasse (Mw) 1 560 000 und das Mw/Mn-Verhältnis 3,4.
Dieses Polymer war nicht knetbar. Die physikalischen Eigen
schaften konnten nicht bestimmt werden.
Der Vergleich von Vergleichsbeispiel 1 mit den Beispielen
1,3 und 6 anhand der Tabellen 1 bis 6 zeigt deutlich, daß
durch Einstellen bzw. Steuern des Molverhältnisses von Kom
ponente (a) zu Komponente (d) die Molmassenverteilung
(Mw/Mn) eng gemacht wird und daß es wenig Verzweigungen
gibt (LV/MV wird groß), wodurch die Strangaufweitung des
compoundierten Kautschuks und die physikalischen Eigen
schaften des vulkanisierten Produkts (Vulkanisats) verbes
sert werden.
Der Vergleich der Beispiele 1 bis 6 mit dem Vergleichsbei
spiel 3 zeigt, daß die molekularen Eigenschaften der erhal
tenen Polybutadiene im wesentlichen gleich sind. Allerdings
werden die Polymerisationsaktivitäten in den Beispielen um
mehr als das 10fache verbessert im Vergleich zum Ver
gleichsbeispiel 3, woraus folgt, daß mit der vorliegenden
Erfindung Polybutadiene mit enger Molmassenverteilung und
wenig Verzweigungen in hohen Ausbeuten hergestellt werden
können.
Vergleichsbeispiel 2 ist ferner ein Beispiel, bei dem die
Polymerisation unter Verwendung der gleichen Katalysator
menge wie in Vergleichsbeispiel 3 durchgeführt wird. In
Vergleichsbeispiel 2 beträgt die Mooney-Viskosität nur 15,
und die physikalischen Eigenschaften des vulkanisierten
Produkts bzw. Vulkanisats sind deutlich verschlechtert.
Vergleichsbeispiel 4 ist ein Beispiel, bei dem ein Polybut
adienkautschuk, der das syndiotaktische 1,2-Polybutadien
enthält, das in der japanischen Patentanmeldung Kokai (JP-
A) Hei 3(1991)-45609 offenbart wurde, verwendet wurde. In
diesem Fall kann durch Vergleich mit den erfindungsgemäßen
Beispielen 1 bis 6 festgestellt werden, daß die physikali
schen Eigenschaften des vulkanisierten Produkts schlechter
werden. Vergleichsbeispiel 5 ist ein Beispiel, bei dem das
Mw/Mn-Verhältnis unter 2,5 liegt. Dieses Vergleichsbeispiel
zeigt, daß eine größere Menge an Katalysator erforderlich
ist, um ein Polymer zu erhalten, und außerdem ist die Poly
merisationsaktivität auffallend gering. Aus Vergleichsbei
spiel 6 kann entnommen werden, daß die Mooney-Viskosität
größer als 100 ist und daß das erhaltene Polybutadien nicht
verarbeitet werden konnte und deshalb für Anwendungen nicht
brauchbar war.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polybutadienkautschuks
mit einem 1,4-cis-Gehalt von mindestens 94%, einem
Verhältnis der massegemittelten Molmasse zur zahlenge
mittelten Molmasse von 2,5 bis 3,5, gemessen durch
Gelpermeationschromatographie, und einer Mooney-Visko
sität (ML1+4, 100°C) von 20 bis 100, das die Polyme
risation von 1,3-Butadien in einem inerten organischen
Lösungsmittel mit einem Katalysator umfaßt, der als
Hauptbestandteile enthält:
- (a) eine Nickelverbindung,
- (b) mindestens eine Fluoroverbindung, die ausgewählt
ist unter
- (1) Fluorowasserstoff und seinen Komplexverbindun gen
- (2) Bortrifluoroid und seinen Komplexverbindungen,
- (3) Metallsalzen und organischen Derivaten der Hexafluorophosphorsäure,
- (4) Metallsalzen und organischen Derivaten der Hexafluoroantimonsäure und
- (5) Metallsalzen der Tetrafluoroborsäure,
- (c) ein Trialkylaluminium und
- (d) mindestens eine Verbindung, die unter halogenhal tigen Aldehyden und Chinonverbindungen ausgewählt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Nickelverbindung
eine Nickel-organische Verbindung ist, die in einem
inerten organischen Lösungsmittel löslich ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Nickelver
bindung ein Nickelsalz einer organischen Säure ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
Fluorowasserstoff oder seine Komplexverbindung (b) (1)
Benzonitril-Fluorowasserstoff ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Bortrifluorid oder seine Komplexverbindung (b) (2) un
ter Bortrifluoroid-Ethyletherat und Bortrifluoroid-
Butyletherat ausgewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Metallsalz oder das organische Derivat der Hexafluoro
phosphorsäure (b) (3) das Triphenylmethylhexafluoro
phosphat ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Metallsalz oder das organische Derivat der Hexafluoro
antimonsäure (b) (4) ein Hexafluoroantimonsäuresalz
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Metallsalz der Tetrafluoroborsäure das Nickeltetraflu
oroborat ist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das Trialkylaluminium (c) unter Tri
methylaluminium, Triethylaluminium, Triisobutylalumi
nium, Tri-n-butylaluminium und Trihexylaluminium aus
gewählt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das halogenhaltige Aldehyd unter Ace
tylchlorid, Butyrylchlorid und Chloral ausgewählt
wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Chinonverbindung (d) unter Chlo
ranil, Tetrafluorobenzochinon, p-Chinon, Naphthochi
non, Anthrachinon, 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinon und
2,3-Dichlor-5,6-dicyanobenzochinon ausgewählt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Menge der verwendeten Nickelver
bindung (a) 0,01 bis 1 mmol als das Metallatom pro
100 g 1,3-Butadien beträgt.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Menge des verwendeten Bestand
teils (b) 0,05 bis 20 mmol als das Metallatom pro
100 g 1,3-Butadien beträgt.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Menge des verwendeten Trialkyl
aluminiums (c) 0,05 bis 10 mmol als Metallatom pro
100 g 1,3-Butadien beträgt.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Menge des verwendeten Bestand
teils (d) 0,01 bis 10 mmol als Metallatom pro 100 g
1,3-Butadien beträgt.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das Molverhältnis von Bestandteil (d)
zu Bestandteil (a) im Bereich von 0,5 bis 10 liegt.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das inerte organische Lösungsmittel unter aromati
schen Kohlenwasserstoffen, aliphatischen Kohlenwasser
stoffen und alicyclischen Kohlenwasserstoffen ausge
wählt wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das inerte organische Kohlenwasserstofflösungsmit
tel unter n-Hexan, n-Heptan, Cyclohexan, Toluol und
Xylol ausgewählt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei die Polymerisationstemperatur 20 bis 100°C, der
Polymerisationsdruck 0 bis 5,1 bar (0 bis 5 atm)
(Manometerdruck) und die Konzentration des Monomers in
dem Lösungsmittel 5 bis 50 Gew.-% beträgt.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden, wobei das Po
lybutadien ein Verhältnis der Lösungsviskosität (LV),
die für eine 5,23%ige (Gew.-%) Lösung in Toluol be
stimmt wird, zur Mooney-Viskosität (MV) (ML1+4,
100°C) von mindestens 4 aufweist.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das Polybutadien eine Mooney-Viskosität (ML1+4,
100°C) im Bereich von 30 bis 70 aufweist.
22. Polybutadienkautschuke, erhältlich nach einem der Ver
fahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 21.
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