DE19618602A1 - Schnittstelle zur digitalen Datenübertragung zwischen einem Flugkörper und einem Startgerät - Google Patents
Schnittstelle zur digitalen Datenübertragung zwischen einem Flugkörper und einem StartgerätInfo
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- F41G7/007—Preparatory measures taken before the launching of the guided missiles
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schnittstelle zur digitalen
Datenübertragung zwischen einem Flugkörper und einem
Startgerät, in welchem der Flugkörper gehaltert ist.
Flugkörper sind an den Tragflächen von Flugzeugen in
Startgeräten (Launcher) gehaltert. Aus diesen Startgeräten
werden sie durch Zünden des Triebwerks abgeschossen. Vor
dem Abschuß ist der Flugkörper mit dem Flugzeug über eine
oder mehrere Verbindungs-Leitungen (Umbilical) verbunden.
Diese Verbindungsleitungen werden beim oder vor dem Abschuß
gelöst. Über eine solche Verbindungs-Leitung erfolgt die
Versorgung des Flugkörpers mit Strom und Kühlgas vor dem
Abschuß, so daß die Versorgung des Flugkörpers durch
flugkörpereigene Aggregate nur während des Fluges nach dem
Abschuß zu erfolgen braucht. Das Kühlgas wird einem Joule-
Thomson-Kühler zum Kühlen eines Detektors im Suchkopf eines
zielverfolgenden Flugkörpers zugeführt. Es erfolgt aber
auch ein Austausch von digital vorliegenden Daten zwischen
dem Flugzeug und dem Flugkörper. Dieser Austausch von Daten
erfolgt über einen Stecker. Dieser Stecker wird kurz vor
dem Abschuß durch einen Rückzug-Mechanismus vom Flugkörper
abgezogen und in das Startgerät zurückgezogen. Die
Verbindungen müssen beim Beladen des Startgerätes mit dem
Flugkörper manuell hergestellt werden. Das stellt eine
Fehlerquelle dar. Außerdem erfordert das Zurückziehen des
Steckers durch den mechanischen Rückzug-Mechanismus Zeit.
Es muß daher eine Verzögerung zwischen Abschuß-Befehl und
tatsächlichem Abschuß vorgesehen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schnittstelle
für die digitale Datenübertragung zwischen Flugkörper und
Flugzeug zu vereinfachen, die Beladung des Startgerätes mit
dem Flugkörper einfacher und sicherer zu machen und
Verzögerungen beim Abschuß des Flugkörpers zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als
Schnittstelle an Flugkörper und Startgerät zusammenwirkende
berührungslose Datenübertragungs-Einrichtungen vorgesehen
sind.
Auf diese Weise enthält die Daten-Schnittstelle keine
mechanischen Verbindungen. Die Kopplung wird automatisch
hergestellt, wenn der Flugkörper in seiner richtigen
Position im Startgerät gehaltert ist. Bei dem Beladevorgang
braucht keine Steckerverbindung hergestellt werden. Ebenso
wird die Verbindung beim Abschuß automatisch und ohne
Notwendigkeit einer Verzögerung gelöst, wenn der Flugkörper
das Startgerät verläßt.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Startgeräts
und des Flugkörpers mit einer berührungslosen
Schnittstelle für die Übertragung digitaler Daten.
Fig. 2 zeigt einen an einem Startgerät nach dem Stand der
Technik vorgesehenen, zurückziehbaren Stecker in
einer Schnittstelle für die Übertragung digitaler
Daten zwischen Flugzeug und Flugkörper.
Fig. 3 zeigt eine berührungslose Schnittstelle, die durch
Umrüstung des Startgeräts von Fig. 2 erhalten wird.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Startgerät bezeichnet. In dem
Startgerät 10 ist ein Flugkörper 12 gehaltert. Im
Startgerät 10 ist ein Datenbus 14 zu einem Steckerteil 16
geführt. Der Datenbus führt Daten in einem bestimmten
Format, z. B. MIL STD 1553 B. An dem Steckerteil 16 sitzt
ein Daten-Übertragungsmodul 18 zur berührungslosen
Übertragung digitaler Daten. Das Daten-Übertragungsmodul
arbeitet mit infraroter Strahlung und enthält entsprechende
Sender und Empfänger, wie in Fig. 1 durch die Blöcke 20 und
22 dargestellt ist.
Die Sender und Empfänger des Daten-Übertragungsmoduls 18
sind über eine IR-Strecke 24 mit Empfängern bzw. Sendern
eines Sende- und Empfangs-Chips 26 an dem Flugkörper 12
verbunden. Die Signale von dem Sende- und Empfangs-Chip 26
werden durch einen Wandler 28 flugkörperseitig wieder in
das Format des Datenbusses 14 umgewandelt und auf einen
Datenbus 30 des Flugkörpers 12 umgesetzt.
Fig. 2 zeigt eine Schnittstelle in einem Startgerät nach dem
Stand der Technik. Die Schnittstelle ist in Wirkstellung
gezeigt, d. h. in einer Stellung, in welcher die Verbindung
zu dem Flugkörper hergestellt ist. Dort sitzt ein Stecker
32 für die Übertragung der digitalen Daten an einem
Rückzug-Mechanismus 34. Der Rückzug-Mechanismus 34 weist
einen mit einer Welle 36 schwenkbar gelagerten Winkelhebel
38 auf. Der Stecker 32 ist in einer Führung 40 geführt und
weist Zapfen 42 auf, welche durch einen Längsschlitz 44 der
Führung 40 herausragen. Ein Arm 46 des Winkelhebels 38
greift mit gabelförmigen Enden um die herausragenden Zapfen
42. Die gabelförmigen Enden weisen zwei Backen 48 und 50
auf. Die Backe 50 ist dabei von einem Winkelhebel gebildet,
der um ein Schwenklager 52 gegenüber der Backe 48
verschwenkbar ist. An dem Winkelhebel greift eine Zugfeder
54 an. Dadurch werden die beiden Backen 48 und 50 stets in
Anlage an den Zapfen 42 gehalten. Die Feder 54 belastet den
Stecker 32 in Richtung auf seine Wirkstellung und sucht den
Winkelhebel 38 entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 2 zu
verschwenken. Eine Druckfeder 56, welche die Zugfeder
überwindet, greift an dem anderen Arm 58 des Winkelhebels
38 an und sucht diesen im Uhrzeigersinn zu verschwenken.
Das wird in der Wirkstellung von Fig. 2 durch einen
Winkelhebel 60 verhindert, an dessen einem Arm 62 eine mit
dem Winkelhebel 38 verbundene Nase 64 anliegt. Dadurch wird
der Winkelhebel 38 gegen die Wirkung der Druckfeder 56 in
einer Stellung gehalten, in welcher der Stecker 32 in
seiner Wirkstellung ist. Der Winkelhebel 60 ist um einen
Schwenkpunkt 66 schwenkbar. An einem zweiten Arm 68 des
Winkelhebels 60 greift eine Zugfeder 70 an, welche den
Winkelhebel 60 in der Verriegelungs-Stellung von Fig. 2 zu
halten trachtet. Der Winkelhebel 60 kann durch einen von
einem Hubmagneten 61 betätigten Stößel 72, wie in Fig. 3
dargestellt, im Uhrzeigersinn verschwenkt werden. Der Arm
62 gibt dann die Nase 64 frei. Damit kann der Winkelhebel
38 von der Druckfeder 56 im Uhrzeigersinn verschwenkt
werden. Der Arm 46 zieht dann über die Backe 48 und den
Zapfen 42 den Stecker 32, wie in Fig. 2 dargestellt, zurück.
Das ist ein relativ komplizierter Rückzugs-Mechanismus. Das
Zurückziehen erfordert eine bestimmte Zeit. Es muß also
eine Verzögerung zwischen dem Einschalten des Hubmagneten
61 und dem eigentlichen Abschuß des Flugkörpers vorgesehen
sein. Während dieser Verzögerungszeit ist aber die
Verbindung zwischen Flugkörper und Startgerät 10 schon
unterbrochen.
Es sind viele Startgeräte im Einsatz, die auf diese Weise
aufgebaut sind. Es ist möglich, diese vorhandenen
Startgeräte auf kontaktlose Übertragung der digitalen Daten
umzurüsten. Das ist in Fig. 3 dargestellt.
Der Stecker 32 (Fig. 2) enthält den Steckerteil 16, der über
ein Kabel 74 mit dem Datenbus des Flugzeugs verbunden ist.
Der Stecker 32 in Fig. 2 enthält weiter einen die
Steckerstifte enthaltenden Steckerteil 76, der in der
Wirkstellung in eine Steckerbuchse des Flugkörpers 12
eingreift. Ein darüber vorstehender Führungsstift 78
gewährleistet das korrekte Eingreifen der Steckerstifte in
die Steckerbuchsen.
Statt des Steckerteils 76 ist nun nach der Umrüstung das
Daten-Übertragungsmodul 18 auf den Steckerteil 16
aufgesetzt. Der Hubmagnet 61 ist abgeschaltet. Der
Rückzugs-Mechanismus 34 ist in seiner in Fig. 3
dargestellten, zurückgezogenen Stellung. Das Daten-Übertragungsmodul
18 schließt dann mit der
flugkörperseitigen Wandung des Startgerätes 10 ab. Der
Abschuß des Flugkörpers wird in dieser Stellung nicht
beeinflußt. Der für das Daten-Übertragungsmodul zur
Verfügung stehende Raum umfaßt nicht nur den vorher von dem
Steckerteil 76 eingenommenen Raum sondern auch den Bereich,
in den der Führungsstift 78 hineinragte.
Eine solche Umrüstung erfordert keine weiteren Änderungen
an dem Startgerät. Es können daher vorhandene, mit einer
Stecker-Verbindung als Schnittstelle arbeitende Startgeräte
mit geringem Aufwand auf Flugkörper umgerüstet werden, bei
denen eine kontaktlose Übertragung der digitalen Daten über
eine Infrarot-Ankoppelung erfolgt. In dem umgerüsteten
Zustand bleibt der Hubmagnet 61 stromlos.
Claims (5)
1. Schnittstelle zur digitalen Datenübertragung zwischen
einem Flugkörper und einem Startgerät, in welchem der
Flugkörper gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
als Schnittstelle an Flugkörper (12) und Startgerät
(10) zusammenwirkende berührungslose Datenübertragungs-Ein
richtungen (18, 26) vorgesehen sind.
2. Schnittstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die berührungslosen Datenübertragungs-Einrichtungen
(18, 26) beide zum Senden und Empfangen von Daten
eingerichtet sind.
3. Schnittstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Datenübertragungs-Einrichtungen
(18, 26) zum Senden und/oder Empfangen von infraroter
Strahlung als Träger der übertragenen Daten
eingerichtet sind.
4. Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein an einem Rückzug-Mechanismus
(34) sitzender Abzug-Stecker (76) bei einen
Umrüstvorgang durch ein Datenübertragungs-Modul (18)
von vergleichbaren Abmessungen ersetzt ist.
5. Schnittstelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß flugkörperseitig ein mit dem Datenübertragungs-Modul
(18) fluchtender Sende- und Empfangs-Chip (26)
angeordnet ist.
Priority Applications (4)
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