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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf Flugkörpersysteme
für Flugzeuge
und etwas genauer auf eine Flugkörpersimulatorvorrichtung
zum Simulieren der Funktionen eines Flugkörpers vor dem Abschuss und
zum Aufzeichnen der Datenkommunikation zwischen der Vorrichtung
und dem Feuerleitsystem des abfeuernden Flugzeuges.
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2. Diskussion
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Militärische Flugzeuge
sind typischerweise so konstruiert, dass sie mit einer Vielzahl
von absetzbaren Flugkörpern
ausgerüstet
werden können,
wie etwa hoch entwickelte Luft-Luft-Flugkörper mit mittlerer Reichweite
(hier im Folgenden als AMRAAMs) bezeichnet. Ein Flugkörper und
seine entsprechenden Flugkörperstartgeräte, wobei
es sich entweder um ein Schienenstartgerät oder ein Auswurfstartgerät handeln
kann, bilden zusammen eine Flugkörperstation.
In einem militärischen
Flugzeug gibt es ein Feuerleitsystem, das auf Kommandos reagiert,
die von dem Piloten initiiert werden. Das Feuerleitsystem dient
dazu, mit jeder Flugkörperstation
zu kommunizieren, um den Status anzuzeigen, Startvorbereitungen
durchzuführen
und Startkommandos auszuführen.
Eine Flugkörperschnittstelle übersetzt
die Kommandos von dem Feuerleitsystem, um Daten bereitzustellen,
die dazu verwendet werden, die Flugkörperstationen zu überwachen
und/oder zu steuern.
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Eine
typische Flugkörperschnittstelle
an Bord eines Flugzeugs beinhaltet eine Nabelschnurschnittstelle
(„umbilical
interface") und
eine Schnittstelle zum Datenaustausch. Die Nabelschnurschnittstelle
dient als ein Kommunikationskanal zwischen dem Feuerleitsystem und
den Flugkörpern
vor dem Öffnen
der Flugkörperverriegelung
und der Trennung beim Start, während
die Schnittstelle für
den Datenaustausch einen Kommunikationskanal zum Öffnen der
Flugkörperverriegelung
und zu den Flugkörpern nach
der Trennung beim Start zur Verfügung
stellt.
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Es
ist häufig
wünschenswert,
konventionelle Funktionen eines Flugkörpers vor dem Start zu simulieren,
wie etwa die Waffenerkennung, die eingebauten „alles in Ordnung" Tests zur Funktionsüberprüfung (hier
nachfolgend BIT genannt) und die Reaktionen beim Startzyklus (einschließlich des Öffnens der
Flugkörperverriegelung),
und zwar ohne dazu einen funktionsfähigen Flugkörper zu benötigen. Solche Situationen beinhalten
Trainingsübungen
auf den Gebieten des Flugtrainings für Piloten, Bodentesttraining
und Training der Beladungsmannschaften sowie Tests der Flugkörperschnittstelle.
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Bislang
wurden verschiedene Systeme verwendet, um die Funktionen eines Flugkörpers vor dem
Start in einer Trainings- und
Testanwendung zu simulieren. Eines dieser Geräte, das allgemein als ein integriertes
Testobjekt (ITV, Integration Test Vehicle) bezeichnet wird, ist
ein speziell modifizierter AMRAAM-Flugkörper. Das ITV ist ein nahezu
vollständiger
Flugkörper,
der mit einem inaktiven Raketenantrieb und einer Telemetrieeinheit
an Stelle eines Gefechtskopfes ausgerüstet ist. Andere bekannte Flugkörpersimulationssysteme
beinhalten speziell für Simulationszwecke
hergestellte Software, die speziell dazu entwickelt wurde, mit einem
bestimmten Typ eines Flugkörpers
und dem Feuerleitsystem eines bestimmten Typs von Flugzeug zu funktionieren.
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Bei
der Mehrzahl der anderen Flugkörper
außer
AMRAAMs (z.B. Sidewinder) kann man einen einfachen Stecker verwenden,
um analoge Signale des Flugzeugs umzuleiten, um so dem Feuerleitsystem
des Flugzeugs einen funktionsfähigen
Flugkörper
vorzuspiegeln. So ein Stecker kann allerdings nicht mit Flugkörperstationen
verwendet werden, die für
AMRAAMs ausgelegt sind, da die Schnittstelle zu der AMRAAM eine
komplexe Kombination von diskreten Signalen und seriellen Daten
nach dem Standard MIL 1553 beinhaltet, denen spezielle zeitliche Anforderungen überlagert
sind.
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Wenngleich
sich bekannte Systeme als leidlich erfolgreich erwiesen haben, gibt
es kein System ohne inhärente
Nachteile. Zum Beispiel benötigen Systeme,
wie das oben beschriebene, das einen modifizierten AMRAAM-Flugkörper beinhaltet,
im Allgemeinen eine komplexe und teure Telemetriestation am Boden
für eine
Erfassung in Echtzeit und eine spätere Analyse der Daten vor dem
Start und nach dem Start. Des Weiteren sind Systeme, die speziell entwickelte
Software beinhalten, aus Kostengründen ungeeignet, und sie sind
nicht ohne weiteres kompatibel mit den meisten Flugzeugen. Dazu
sind die meisten bekannten Systeme noch außerordentlich kompliziert.
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EP 0 579 143 offenbart ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Testen einer Flugkörperschnittstelle
unter Verwendung einer tragbaren Steuereinheit, die man zu dem Flugzeug
transportieren kann und unter Verwendung von Mitteln, um die Steuereinheit
gleichzeitig mit einer Vielzahl von Flugkörperstationen elektrisch zu
verwenden. Die Vorrichtung weist außerdem Simulationsmittel auf,
um die Kommunikation, die zwischen dem Flugkörper und dem Flugzeug unmittelbar
vor und nach dem Start ausgetauscht wird, zu simulieren, wobei die
Simulationsmittel in einem Gehäuse
angeordnet sind und so betrieben werden können, dass sie eine Reaktion
auf Datenübertragungen
erzeugen, die sie von dem Flugzeug empfangen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird eine Flugkörpersimulatorvorrichtung für ein Flugzeug
mit einem Feuerleitsystem bereitgestellt, das dazu ausgebildet ist,
eine Vielzahl von Steuersignalen zu erzeugen, und mit zumindest
einer Flugkörperstation mit
einer Flugkörperschnittstelle,
wobei die Vorrichtung aufweist:
ein tragbares Trainingsmodul,
um eine Vielzahl von Antwortsignalen der Flugkörperschnittstelle eines Flugkörpers weitgehend
zu simulieren, wobei das Trainingsmodul ein Gehäuse aufweist und in der Lage
ist, eine Antwort auf die Vielzahl der Steuersignale zu erzeugen,
die es von dem Feuerleitsystem empfängt, wobei die Vielzahl der
Antwortsignale der Flugkörperschnittstelle
ein Flugkörperfreigabesignal beinhaltet,
um eine Freigabe des Flugkörpers
zu simulieren,
Empfangsmittel zum Empfangen der Vielzahl von Steuersignalen
von dem Feuerleitsystem des Flugzeugs, wobei die Empfangsmittel
innerhalb des Gehäuses
angeordnet sind,
Simulationsmittel zum gezielten Simulieren
einer Vielzahl von Antwortsignalen der Flugkörperschnittstelle, wobei die
Simulationsmittel innerhalb des Gehäuses angeordnet sind,
einen
Kommunikationsanschluss, der an dem Trainingsmodul angeordnet ist,
und
eine Nabelschnurschnittstelle, die dazu ausgebildet ist,
an dem Anschluss befestigt zu werden und einen Datenkommunikationskanal
zwischen dem Trainingsmodul und dem Feuerleitsystem bereitzustellen,
wobei
das Feuerleitsystem und das Trainingsmodul anhand von kodierten
Signalen Informationen austauschen, um die Flugkörperschnittstelle zu testen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Verschiedene
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für die einschlägigen Fachleute
auf diesem Gebiet beim Lesen der nachfolgenden Beschreibung und
unter Bezug auf die folgenden Zeichnungen ersichtlich, in denen:
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1 eine
teilweise explodierte Darstellung eines Vorstartmoduls ist, das
in Übereinstimmung
mit einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist,
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2 eine
schematische Darstellung des Vorstartmoduls aus 1 ist,
wie es betriebsmäßig mit
einer Flugkörperstation
eines Flugzeuges verbunden ist,
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3A und 3B sind
schematische Darstellungen des Schaltungsbereichs des Vorstartmoduls
zum Aufbereiten diskreter Signale,
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4 ist
eine teilweise freigelegte Seitenansicht eines Flugkörpersimulationsgerätes, das
in Übereinstimmung
mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist,
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5 ist
eine teilweise freigelegte Seitenansicht eines Flugkörpersimulationsgerätes, das
in Übereinstimmung
mit einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist,
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6 ist
ein Blockdiagramm des Flugkörpersimulationsgerätes aus 5,
und
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7 ist
ein Blockdiagramm, das die wesentlichen Funktionen darstellt, die
von der Karte mit dem Datenverbindungsspeicher und der Zeitmarkierung
des Moduls für
die Datenverbindung und die Datenaufnahme aus 6 ausgeführt werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Wenngleich
die vorliegende Erfindung in den Figuren mit Bezug auf bestimmte
Ausführungsbeispiele
dargestellt ist, werden die einschlägigen Fachleute auf diesem
Gebiet erkennen, dass die speziellen Ausführungsbeispiele, die hier dargestellt
sind, nur als Beispiele angeboten werden, welche die Lehre der vorliegenden
Erfindung beinhalten, und sie sind als solche nur beispielhaft zu
verstehen.
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Wenden
wir uns der 1 zu, in der die Flugkörpersimulatorvorrichtung
bzw. ein Vorstartmodul 10 gezeigt ist, welche bzw. welches
in Übereinstimmung
mit einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Das Vorstartmodul 10 ist
insbesondere für
ein Einsatztraining eines Piloten eines Flugzeuges (hier nicht dargestellt) mit
zumindest einer Flugkörperstation
ausgebildet. In dieser Beziehung ist das Vorstartmodul 10 in
der Lage, die Vorstartfunktionen eines Flugkörpers in Reaktion auf Signale,
die vom Piloten gesteuert werden und die von dem Feuerleitsystem
des Flugzeugs empfangen werden, weitgehend zu simulieren. Das Vorstartmodul 10 dient
auch dazu, die simulierten Funktionen dem Flugzeug zu übermitteln.
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Wie
in 6 gezeigt ist, besteht das Vorstartmodul 10 nach
der vorliegenden Erfindung aus einem Schaltkreis 12 nach
dem Standard MIL 1553B, einem Mikrocomputer 14 mit Speicher,
einem Schaltkreis 15 zum Aufbereiten diskreter Signale,
einem Leistungsfilter 16 und einem Schaltkreis 18 zur
Leistungs- bzw. Energieumwandlung. Das gesamte Vorstartmodul 10 wird
mit einer Gleichspannung von 28 Volt betrieben, die von dem Flugzeug
bereitgestellt wird.
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Das
Vorstartmodul 10 ist in geeigneter Weise für eine Flugumgebung
verpackt. Unter diesem Aspekt sind die Bestandteile des Vorstartmoduls 10 gemeinsam
in einem einzigen Gehäuse 20 untergebracht
(siehe 1). Das Gehäuse 20 ist
etwa 51 mm × 102
mm × 254
mm (2'' × 4'' × 10''). An einem Ende 22 besitzt
das Gehäuse 20 einen
Anschluss 24, der dazu ausgebildet ist, ein Nabelschnurkabel 26 aufzunehmen.
Das Vorstartmodul 10 ist dazu ausgebildet, an die vorhandene
Verkabelung 28 anzudocken, wenn es an einem Pylon 30 bzw.
einem Tragteil (wie in 2 gezeigt) befestigt wird, oder
an einem Nabelschnursteckverbinder (hier nicht gezeigt) eines Flugkörpers, wie
weiter unten in weiteren Details beschrieben wird, wenn es in einem
inaktiven Rumpf 32 eines originalgetreuen Flugkörpers angeordnet
wird, wie dies in 4 dargestellt ist.
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Die
Schnittstelle zu einer AMRAAM ist eine komplexe Kombination aus
diskreten Signalen und seriellen Daten nach dem Standard MIL 1553B,
wobei spezielle Zeitanforderungen zu beachten sind. Aus diesem Grund
kann ein einfacher Stecker, wie man ihn dazu verwenden kann, die
analogen Signale eines Flugzeuges umzulenken, um einem Feuerleitsystem
eines Flugzeuges bei anderen Flugkörpern einen funktionierenden
Flugkörper
vorzutäuschen, wie
etwa bei Sidewinder-Flugkörpern,
für eine AMRAAM-Schnittstelle nicht
eingesetzt werden.
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Es
wird weiterhin auf die 6 Bezug genommen, aus der man
erkennt, dass Mittel zum Übertragen
und Empfangen von Daten bei der vorliegenden Erfindung durch einen
Schaltkreis 12 nach dem Standard MIL 1553B bereitgestellt
werden. Der 1553-Schaltkreis 12 ist
ein kommerziell erhältlicher, doppelt
redundanter Schnittstellenchipsatz nach dem militärischen
Standard (MIL-STD) 1553, der dazu ausgebildet ist, sämtlichen
Informationsaustausch zu und von einem Flugzeug zu übertragen
und zu empfangen. Der Chipsatz beinhaltet einen Enkoder/Dekoder, Übertrager
und Umwandler zum Ankoppeln an den Bus (hier nicht dargestellt)
des Flugzeugs. Kanal A und Kanal B 34, 36 sind in dem 1553-Schaltkreis 12 integriert.
Der 1553-Schaltkreis 12 ist dazu ausgebildet, Standardreaktionen
auf die Aktivierungsnachrichten und Statusanforderungen zu erzeugen,
die von dem Feuerleitsystem des Flugzeuges empfangen werden.
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Der
Schaltkreis 15 zum Aufbereiten diskreter Signale stellt
Mittel zum Umwandeln der statischen Signale auf Signale mit TTL-Pegeln
zur Verfügung. Der
Schaltkreis 15 nach der vorliegenden Erfindung zum Aufbereiten
diskreter Signale, der in den 3A und 3B nur
schematisch dargestellt ist, dient dazu, die von den Flugkörperstationen
des Flugzeuges empfangenen Signale aufzunehmen, zu filtern und auf
TTL-Pegel umzusetzen und die so aufbereiteten Signale einem Mikrocomputer 14 zur
Verfügung
zu stellen. Diese aufbereiteten Signale beinhalten die Adresse des
Flugkörpers,
die Freigabezustimmung und die Waffenkontrolle (wie in 3B gezeigt).
Der Schaltkreis 15 zum Aufbereiten der diskreten Signale beinhaltet
einen Steckverbinder 37 zum Aufnehmen von eingegebenen
elektronischen Daten. Die Ausgangssignale mit dem TTL-Pegel werden
entweder zu dem Mikrocomputer 14 oder zu einem Steckverbinder 39 (wie
in 3A gezeigt) übertragen,
der auf dem 1553-Schaltkreis 12 angeordnet ist.
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Die
Flugkörperadresse
teilt dem Flugkörper seine
Position innerhalb der 1553-Kommunikation mit. In 3A sind
fünf unabhängige Kommunikationspositionen
mit A0, A1, A2, A3 und A4 bezeichnet. Die einschlägigen Fachleute
auf diesem Gebiet werden erkennen, dass weitere Kommunikationspositionen
auf ähnliche
Weise untergebracht werden können.
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Die
Freigabezustimmung ist ein Signal mit +28 Volt, das von einem Flugzeug
in Verbindung mit der Verwendung eines 3-phasigen Leistungssignals mit 400 Hz
erzeugt wird, um den Beginn eines Startzyklus zu identifizieren.
Das Vorhandensein der Freigabezustimmung nach dem Aufschalten der
3-phasigen Leistungsquelle mit den 400 Hz auf Flugkörper zeigt
an, dass ein Startzyklus ausgeführt
werden soll. Wenn die Freigabezustimmung bei Aufschaltung des 3-phasigen
Leistungssignals mit 400 Hz nicht vorhanden ist, führt der
Flugkörper
nur eine eingebaute Testfolge (BIT) durch.
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Waffenkontrolle
ist ein Signal, das der Pilot auslösen muss, und es ist eine Art
Sicherheit im Hinblick darauf, dass es vor dem Start des Flugkörpers aktiviert
sein muss. Das Signal IFOL (In Flight Lock) ist ein Signal, das
bei der Aktivierung der Waffenkontrolle normalerweise von der Flugkörperstation
erzeugt wird. IFOL zeigt an, dass die Flugkörperstation das Waffenkontrollsignal
empfangen hat.
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Die
Signale Interlock (Verriegelung) und Interlock return (Verriegelungsantwort)
werden von dem Flugkörper
für das
Flugzeug bereitgestellt und sie werden von dem Flugzeug dazu verwendet,
das Vorhandensein des Flugkörpers
zu erkennen. Wenn der Flugkörper
physisch mit dem Startgerät
eines Flugzeugs verbunden ist, werden die Signale Interlock und
Interlock return elektrisch kurzgeschlossen. Wenn der Flugkörper das
Flugzeug verlässt,
werden die Signalpfade für
Interlock und Interlock return unterbrochen. Store Gone (Speichere
Abschuss) ist ein Signal, das den Start eines Flugkörpers anzeigt.
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Die
Verriegelungssteuerung (interlock control) wird von dem Vorstartmodul 10 nach
der vorliegenden Erfindung dazu verwendet, um ein Verriegelungsrelais
(nicht dargestellt) zu aktivieren, das in dem Vorstartmodul 10 vorhanden
ist, um bei Auswurfstartgeräten
die Trennung des Flugkörpers
während
einer Startabfolge zu simulieren. Ein bevorzugter Aufbau eines Verriegelungsrelais
in Verbindung mit einem Schaltkreis zur Aufbereitung diskreter Signale
ist in dem US-Patent 5,414,347 gezeigt und beschrieben, das am 13.
Juli 1992 angemeldet wurde und auf den gemeinsamen Anmelder der
vorliegenden Erfindung übertragen
wurde.
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Der
Schaltkreis 18 zur Leistungs- bzw. Energieumwandlung (wie
in 6 dargestellt) setzt eine +28 Volt Gleichspannung
des Flugzeuges auf Spannungen von +5 Volt, +15 Volt und –15 Volt
um, damit diese zur Logiksteuerung und Relaissteuerung zur Verfügung stehen.
Ein geeigneter Leistungswandler ist kommerziell von der Firma Interpoint
Corp. erhältlich,
und zwar unter der Teile-Nr. MTR28515TF/ES.
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Wie
in 3B dargestellt ist, beinhaltet der Schaltkreis 15 zur
Aufbereitung der diskreten Signale außerdem einen Schaltkreis 38 zum
Erkennen des 400 Hz Signals. Beim Aufschalten des 400 Hz Signals
liefert der Schaltkreis 38 zur Signalerkennung ein Signal
an einen Bus 40 des Mikroprozessors 14. Das Vorstartmodul 10 ist
so konstruiert, dass es ein gutes Flugzeug voraussetzt, und daher
ist hier keine Verifikation der korrekten Phasendrehung oder Phasenlage
erforderlich.
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Der
Leistungsfilter 16 (dargestellt in 6) des Vorstartmoduls 10 dient
dazu, die +28 Volt, die zwischen dem Flug zeug und dem Leistungswandler 18 übertragen
werden, zu filtern und auch anderweitig gegen kurzzeitige Einflüsse zu schützen. Die
dem Filter 16 zugeführte
Energie bzw. Leistung wird über eine
in Gegenrichtung geschaltete Schutzdiode (nicht dargestellt) geführt. Ein
geeignetes Filter 16 ist kommerziell von der Firma Interpoint
Corp. erhältlich, und
zwar unter der Teile-Nr. FM704A/ES.
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Der
Schaltkreis 14 mit dem Mikrocomputer (dargestellt in 6)
bzw. Mikroprozessor besteht aus einem Mikroprozessor des Typs Motorola
68332, 64 Kilobyte Arbeitsspeicher und 128 Kilobyte EEPROM. Der
Schaltkreis 14 mit dem Mikrocomputer ist dazu ausgebildet,
die gesamten Funktionen des Vorstartmoduls 10 zu steuern.
Der Mikroprozessor 14 beinhaltet integrierte Eingangs-
und Ausgangskanäle in
TTL-Technik, die dazu ausgebildet sind, an den Schaltkreis 15 zum
Aufbereiten der diskreten Signale angeschlossen zu werden. Der Mikroprozessor 14 kommuniziert
mit dem 1553-Schaltkreis 12 über einen Bus mit 16 Bit (nicht
dargestellt).
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Wenden
wir uns der 4 zu, in der ein Flugkörpersimulationsgerät 42 dargestellt
ist, das in Übereinstimmung
mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Das Flugkörpersimulationsgerät 42 nach
dem zweiten Ausführungsbeispiel
beinhaltet das Vorstartmodul 10 aus dem ersten Ausführungsbeispiel
und es ist daher gleichermaßen
in der Lage, die Vorstartfunktionen eines Flugkörpers weitgehend zu simulieren und
die simulierten Funktionen an das Flugzeug zu übertragen. Das Flugkörpersimulationsgerät 42 beinhaltet
ferner einen inaktiven formgetreuen Rumpf 32 eines Flugkörpers, der
hinsichtlich seines Gewichts, seiner Größe und seiner Form weitgehend
gleich zu einem tatsächlichen
Flugkörper
ist, wie insbesondere einem AMRAAM-Flugkörper. Der inaktive formgetreue
Flugkörperrumpf 32 dient
dazu, ein Flugzeug mit statischen und aerodynamischen Lasten zu
belasten, die weitgehend gleich zu denjenigen von entsprechenden
echten Flugkörpern
sind. Der Flugzeugkörperrumpf 32 ist
dazu ausgebildet, an einer Flugkörperstation
eines Flugzeugs befestigt zu werden, und zwar in einer Art und Weise,
die weitgehend identisch ist zu derjenigen eines herkömmlichen
echten Flugkörpers.
Der inaktive formgetreue Flugkörperrumpf 42 besitzt
keinen echten Gefechtskopf oder Raketenantrieb. Das Flugkörpersimulationsgerät 42 nach
dem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist zusätzlich dazu geeignet, um Testmannschaften
und Beladungsmannschaften am Boden zu trainieren.
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Wenden
wir uns der 5 zu, in der ein Flugkörpersimulationsgerät 44 gezeigt
ist, das in Übereinstimmung
mit einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Wie bei dem Flugkörpersimulationsgerät 42 nach
dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Flugkörpersimulationsgerät 44 nach
dem dritten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung dazu geeignet, Piloten sowie Testmannschaften
und Beladungsmannschaften am Boden zu trainieren. Darüber hinaus
ist das Flugkörpersimulationsgerät 44 nach
dem dritten Ausführungsbeispiel
in der Lage, sämtlichen
Datenverkehr mit dem Flugzeug für
eine Analyse des Flugzeuges und der Leistung des Piloten im Anschluss
an einen Flug aufzuzeichnen. Zu diesem Zweck besitzt das Flugkörpersimulationsgerät 44 nach
dem dritten Ausführungsbeispiel
außerdem
eine Datenverbindung und ein Datenerfassungsmodul 46 sowie
ein Modul 48 zum Erkennen einer Hochfrequenz (HF).
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Das
Modul 46 zur Datenverbindung und Datenerfassung ist mit
dem Vorstartmodul 10 über
ein Nabelschnurkabel 50 (wie in 5 dargestellt)
verbunden und es dient dazu, Nachrichten mit Zieldaten auf der Datenverbindung
zu dekodieren, die Zeit, zu der bestimmte Nachrichten empfangen
werden, aufzuzeichnen sowie Daten von dem Vorstartmodul 10 aufzuzeichnen.
Wie in 6 dargestellt ist, beinhaltet das Modul 46 zur
Datenverbindung und Datenerfassung einen Schaltkreis 51 zur
Datenverbindungsspeicherung und Zeitmarkierung.
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Wenden
wir uns der 7 zu, in der die wesentlichen
Funktionen in einem Blockdiagramm dargestellt sind, die von dem
Schaltkreis 51 zur Datenverbindungsspeicherung und Zeitmarkierung
innerhalb des Moduls 46 zur Datenverbindung und Datenaufzeichnung
ausgeführt
werden. Es ist ein Schaltkreis 52 mit einem Flankendetektor
vorgesehen, der dazu verwendet wird, die steigende und fallende Flanke
von jedem Impuls der Datenverbindung zu erkennen. Der Ausgang des
Schaltkreises 52 zur Flankendetektion wird dazu verwendet,
den Zeitpunkt, zu dem eine steigende und fallende Flanke aufgetreten ist,
im Speicherregister 54 bzw. 56 für die steigende Flanke
und die fallende Flanke zu speichern. Die Zeitinformation wird von
einem 16-Bit-Zähler 58 bereitgestellt,
der von einem 20-MHz-Oszillator 60 getaktet wird, was zu einer Zeitauflösung von
50 Nanosekunden führt.
Ein zweiter Zähler 62 zählt die
Anzahl der Zählerüberläufe zwischen
der steigenden und der fallenden Flanke des Datenverbindungsimpulses.
Dieser Wert wird zusammen mit der Zahl, die in den Speicherregistern 54, 56 für die Zählung der
fallenden und steigenden Flanken gespeichert ist, von einem Mikroprozessor 64 dazu
verwendet, um den Zeitpunkt zu bestimmen, wann die steigende und
fallende Flanke aufgetreten ist. Der Mikroprozessor 64 wird
beim Erkennen eines Impulses von der Schaltung mit dem Flankendetektor
unterbrochen. Sobald er unterbrochen ist, werden die gespeicherten
Zeiten von dem Mikroprozessor 64 ausgelesen. Mit Hilfe
einer in dem EPROM 66 vorhandenen Firmware wird eine Analyse
der Zeitdauer der Impulse und der Zeit seit dem letzten Impuls durchgeführt, um
die hereinkommende Nachricht der Datenverbindung zu validieren und
zu dekodieren.
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Die
dekodierte Nachricht wird anschließend zusammen mit einem Zeitstempel,
der anzeigt, wann die Nachricht eingetroffen ist, in einem Speicher 67 mit
zwei Anschlüssen
gespeichert, um sie später
zu dem Schaltkreis zur Datenaufnahme hochzuladen. Das Modul 46 zur
Datenverbindung und Datenaufnahme protokolliert den Datenverkehr
zwischen dem Flugzeug und dem Flugkörpersimulationsgerät 44 vor
dem Start und nach dem Start für
eine spätere Analyse
der Leistung des Piloten und des Startgerätes. Während des Fluges ist der Pilot
in der Lage, simulierte BIT anzuzeigen und Flugkörper abzuschießen. Sobald
das Flugzeug sich wieder am Boden befindet, ist der Speicher des
Moduls 46 zur Datenverbindung und Datenerfassung über ein
Nabelschnurkabel (nicht dargestellt), das mit einem Personal-Computer (nicht dargestellt)
verbunden ist, zugänglich.
Die heruntergeladenen Daten lassen sich zur Analyse des Piloten
und der Leistungsfähigkeit des
Flugzeugs einschließlich
der Ereignisse vor dem Start und der Datenkommunikation verwenden.
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Die
Nachrichten der Datenverbindung nach dem Start werden von dem HF-Detektor 48 zu
dem Modul 46 zur Datenverbindung und Datenerfassung über ein
Nabelschnurkabel 72 übertragen.
Die Nachrichten der Datenverbindung nach dem Start werden von dem
HF-Detektor 48 über
eine Antenne 70 an dem Flugkörpersimulati onsgerät 44 empfangen,
und zwar in einer Art und Weise, die ganz ähnlich zu derjenigen ist, die
bei echten Flugkörpern
eingesetzt wird. Der HF-Detektor 48 dient dazu, die vom
Flugzeug ausgesendeten HF-Nachrichten in einen digitalen, seriellen
Datenstrom mit logischen Pegeln umzusetzen, der von dem Schaltkreis
zur Datenverbindung des Moduls 46 zur Datenverbindung und
Datenaufzeichnung verarbeitet werden kann. Geeignete HF-Detektoren sind kommerziell
erhältlich.
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Die
einschlägigen
Fachleute seien darauf hingewiesen, dass die Verpackung der Bestandteile der
vorliegenden Erfindung hier nur beispielhaft zu verstehen ist. In
dieser Hinsicht können
die Bestandteile des Vorstartmoduls 10 und des Moduls 46 zur Datenverbindung
und Datenaufzeichnung alternativ auch gemeinsam in einem einzigen
Gehäuse
untergebracht sein.
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Ein
Flugzeug, das dazu ausgebildet ist, Flugkörper zu tragen, besitzt typischerweise
eine Vielzahl von Flugkörperstationen.
Jede Flugkörperstation
beinhaltet einen nabelschnurartigen Steckverbinder zu einem Startgerät. Vorzugsweise
ist für
ein volles Einsatztraining des Flugzeugs ein Trainingsmodul 10 in jeder
Flugkörperstation
des Flugzeugs elektrisch angeschlossen. Wenn man die Trainingsmodule 10,
die in dem Flugkörpersimulationsgerät 44 nach
dem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung untergebracht sind, verwendet, kann der
Pilot mit dem Flugzeug trainieren, wobei er mit den statischen und
aerodynamischen Belastungen konfrontiert ist, die äquivalent
zu denjenigen sind, denen er bei echten Flugkörpern ausgesetzt ist. Die inaktiven,
formgetreuen Flugkörperrümpfe 32 besitzen
außerdem den
Vorteil, dass man mit ihnen die Ladungsmannschaften am Boden trainieren
kann. In dieser Hinsicht können
die Ladungsmannschaften am Boden BIT-Testläufe am Boden durchführen und
sie können außerdem den
formgetreuen, inaktiven Flugkörperrumpf 32 an
dem Flugzeug befestigen.
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Die
vorhergehende Beschreibung offenbart nur beispielhafte Ausführungen
der vorliegenden Erfindung. Die einschlägigen Fachleute auf diesem
Gebiet werden ohne weiteres aus dieser Diskussion und aus den beigefügten Zeichnungen
und Ansprüchen erkennen,
dass verschiedene Abwandlungen, Änderungen
und Variationen gemacht werden können, ohne
aus dem Schutzbereich der Erfindung herauszugehen, wie er in den
beigefügten
Ansprüchen
definiert ist.