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Signalanlage, insbesondere Wächterkontrollanlage Für Signalanlagen,
bei welchen von mehreren Orten Meldungen in Form verschiedenartiger Stromstoßreihen
über eine Ringleitung einer Überwachungsstelle übermittelt werden, ist bereits die
Verwendung eines beweglichen Geberlaufwerks vorgeschlagen worden. Bei dieser bekannten
Signalanlage wird die Meldung durch einen Kurbelinduktor hervorgerufen, der am jeweiligen
Ort durch eine Steckerverbindung mit der zur Überwachungsstelle führenden Leitung
in Verbindung gebracht wird. Außerdem ist eine Anordnung bekanntgeworden, bei welcher
das bewegliche Laufwerk mit den am Ort angebrachten und ihn kennzeichnenden Geberlaufwerken
in leicht lösbare Verbindung gebracht wird, so daß die dann vom ortsfesten Laufwerk
ausgehenden Stromstöße in einer derart geänderten Weise gesendet werden, daß das
zum Prüfen z. B. des Melder- oder Leitungszustandes dienende Auslösen sich von den
üblichen Auslöseschaltvorgängen unterscheidet.
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Diese Signalanlagen, wie allgemein die Anlagen mit ortsfesten Geberlaufwerken,
benötigen in nachteiliger Weise ebenso viele Laufwerke, als zu überwachende Orte
vorhanden sind. Die Kosten dieser daher in einer relativ großen Anzahl vorzusehenden
Laufwerke verteuern die Signalanlagen in einer häufig ihre Verwendung ausschließenden
Weise. Außerdem weisen die in großer Anzahl vorhandenen ortsfesten Laufwerke, von
denen jedes eine Fehlerquelle darstellt, einen relativ großen Platzbedarf auf, dem
bei manchen Anlagen nur schwer Rechnung zu tragen ist.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß in bekannter
Weise ein einziges, zur Hervorbringung von Stromstößen benutztes Geberlaufwerk mit
verstellbaren Einrichtungen versehen ist, welche, mit den Ort kennzeichnenden ortsfesten
Einrichtungen zusammenwirkend, das Geberlaufwerk für die Hervorbringung einer diesen
Ort kennzeichnenden Stromstoßreihe einstellt.
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Durch die Figuren werden zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
dargestellt, und zwar zeigt Fig. z eine Vorderansicht des beweglichen Geberlaufwerks
bei abgenommenem Deckel, Fig.2 die Seitenansicht des Laufwerks nach Fig. x, Fig.
3 einen am jeweiligen Ort zu befestigenden Schlüssel zum Aufziehen des Laufwerks
nach den Fig. z bis 2, Fig. q. eine Seitenansicht des Schlüssels nach Fig.3 mit
teilweisem Schnitt, Fig. 5 die Seitenansicht der ortsfesten Steckereinrichtung im
Schnitt und Fig.6 die Draufsicht auf die ortsfeste Steckereinrichtung; während in
den Fig.7 und 8 zur Erläuterung des zweiten Ausführungsbeispieles ein außer zum
Aufziehen des Geberlaufwerks noch zum Herstellen der elektrischen Verbindung mit
einer Ringleitung dienender Schlüssel im Schnitt ünd in Seitenansicht dargestellt
wird.
In Fig. i ist r das mit zwei Tragohren versehene Gehäuse des
beweglichen Geberlaufwerks, das der Wächter nach Art der bekannten Steckuhren an
einem Riemen mit sich trägt. Das topfartig ausgebildete Gehäuse trägt an der Vorderseite
den mit einer Schlüsselöffnung 3' versehenen Deckel 3, Fig. 2.
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Durch diese Schlüsselöffnung hindurch kann in bekannter Weise ein
zum Aufziehen des Laufwerks dienender Schlüssel mit der Welle 4 des Laufwerks in
Verbindung gebracht werden. Fest mit dieser Laufwerkswelle 4 verbunden ist ein winkelförmig
ausgebildeter Hebel 5, der bei aufgezogenem Melder sich in der durch ausgezogene
Linien dargestellten Lage befindet, während er bei abgelaufenem Melder die gestrichelt
gezeichnete Stellung einnimmt. Der starr mit der Welle 5 verbundene Winkelhebel
besitzt einen längeren Hebelarm 6, der sich bei abgelaufenem Melder gegen einen
Stift 7 an der Impulsscheibe 8 legt, und einen kürzeren Hebelarm g mit zwei Lappen
io und ii.
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Nach dem Einführen des in den Fig. 3 und 4 dargestellten Schlüssels
12 mit den Bartansätzen 13, 14, wird über Bart 13, Lappen ii der Winkelhebel
5 und damit die Welle 4 um etwa go ° im Uhrzeigersinne gedreht, so daß der Winkelhebel
5 aus der gestrichelt gezeichneten Lage in die durch ausgezogene Linien wiedergegebene
Stellung bewegt wird.
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Diese Drehung der Welle 4 wird unter Vorspannung einer nicht dargestellten
Spiralfeder auf ein ebenfalls nicht gezeigtes Klinkenrad übertragen, das bei dieser
Drehrichtung sich relativ zu einer am Zahnrad 15 befestigten Mitnehmerklinke bewegen
kann.
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Wird der Schlüssel durch den Wächter losgelassen, so kehrt Welle 4
und damit Winkelhebel 5 unter den Einfluß der nicht dargestellten Spiralfeder in
die Ausgangsstellung zurück, wobei über das ebenfalls nicht gezeigte Klinkenrad
und die am Zahnrad 15 befestigte Mitnehmerklinke dieses Zahnrad mitgenommen
wird, so daß es eine Bewegung im entgegengesetzten Sinne des Uhrzeigers ausführt.
Diese Bewegung wird über das Zahnrad 16 der Impulsscheibe 8 übermittelt, die infolgedessen
eine volle Umdrehung ausführt, bis der an der Impulsscheibe 8 befestigte Stift 7
sich gegen den in der Zwischenzeit in die gestrichelte Ruhestellung zurückgekehrten
Hebelarm 6 legt. Während dieser Bewegung ist der Schlüssel verriegelt, so daß er
nicht vom Wächter abgezogen werden kann. Die stetige Bewegung der Impulsscheibe
8 wird durch ein in bekannter Weise ausgebildetes Hemmwerk 17, 18 erzwungen, das
über die Zahnräder ig, 2o auf die Antriebsmittel der Impulsscheibe 8 einwirkt.
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Durch die Drehung der Impulsscheibe 8 wird über die Zähne 8' der aus
der Blattfeder 21 und der Kontaktschraube 2a bestehende Kontakt mehrfach geöffnet,
wobei nach jedem Aufziehen des Laufwerks stets die gleiche Anzahl von Kontaktöffnungen
hervorgerufen wird.
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Um diese stets gleiche Anzahl der Kontaktöffnungen in eine für den
zu überwachenden Ort charakteristische Anzahl von Stromunterbrechungen umzuwandeln,
ist parallel zu dem aus Feder 21 und Kontaktschrauben 22 gebildeten Impulskontakt
noch ein aus dem Winkel 23 und der Feder 24 bestehender Kurzschlußkontakt vorgesehen,
der entgegen der Spannung der Feder 25 geschlossen wird, wenn der die Kontaktfeder
24 tragende Hebel 26 vom zweiten Schlüsselbart 14 im entgegengesetzten Sinne des
Uhrzeigers bewegt wird. Der Zeitpunkt, in welchem diese Kontaktschließung erfolgt,
ist also abhängig von der besonderen Gestaltung des Schlüsselbartes 14, die, wie
in Fig. 4 durch die gestrichelten Linien angedeutet, in einer den jeweiligen Ort
kennzeichnenden Weise ausgebildet ist.
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Beim Übermitteln der Wächterkontrollmeldung von einem Ort, der durch
Aussenden nur eines Stromstoßes in der Überwachungsstelle registriert wird, wird
durch den diesem Ort zugeordneten Aufzugsschlüssel zunächst das Geberlaufwerk vollständig
aufgezogen und beim Ablaufen des Werkes die durch die Zähne 8' hervorgerufene Kontaktöffnungsreihe
nach Ausführen der ersten Kontaktöffnung unwirksam gemacht, indem dann der Schlüsselbart
14 über Hebel 26 den Kurzschlußkontakt 23, 24 schließt. Zwischen der Ein- und Ausgangsleitung
27, 28 findet daher nur eine einzige, diesen Ort kennzeichnende Kontaktunterbrechung
stätt.
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Bei der Kennzeichnung eines anderen Ortes durch Aussenden z. B. zweier
Stromunterbrechungen würde durch die besondere Gestaltung des für diesen Ort vorgesehenen
Schlüssels i, bzw. seines Bartes 14 die Kontaktöffnungsreihe der Kontaktmittel 21,
22 erst nach zweimaliger Kontaktöffnung unwirksam gemacht werden.
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Die Verbindungsleitungen 27, 28 sind an die am Gehäuse i isoliert
befestigte Steckerbuchsen 29, 3o angeschlossen, die in leicht erkennbarer
Weise mit den Steckern 31, 32 der ortsfesten Steckereinrichtung nach Fig. 5 in Verbindung
gebracht werden können.
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Diese Stecker sind zusammen mit je einem Winkel 33, 34 an einer ortsfesten
und z-,veckmäßig aus Isoliermaterial hergestellten Grundplatte 35 befestigt, die
in ihrer Mitte eine Bohrung für den Stift 36 aufweist. Als zweite Lagerstelle für
diesen Stift dient eine an der Grundplatte 35 befestigte Brücke 37, gegen die sich
eine auf der Achse 36 angeordnete Druckfeder 38 legt. Durch diese Druckfeder, deren
anderes
Ende einen Druck gegen den Bund 39 der Achse 36 ausübt, wird der Stift in der in
Fig. 5 gezeigten linken Ruhestellung gehalten, in der seine zweckmäßig aus Isoliermaterial
hergestellte Spitze 4o den aus den Blattfedern 41, 42, die an j e einem der Winkel
33, 34 befestigt sind, gebildeten Ruhekontakt nicht zu öffnen vermag.
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Wird das Laufwerk nach Fig. i mit der Steckereinrichtung nach Fig.5
in elektrische Verbindung gebracht, so wird in leicht erkennbarer Weise durch die
Rückwand des Gehäuses i, Fig. 2, der Stift 36 entgegen der Spannung der Druckfeder
38 in Achsrichtung nach rechts bewegt, wodurch der aus den Blattfedern 41, 42 gebildete
Kontakt aufgetrennt wird, nachdem zuvor eine elektrische Verbindung zwischen den
Steckern 31, 32 und den Buchsen 29, 30 hergestellt worden ist. Durch das Aufbringen
des Laufwerks nach Fig. i wird daher die Ringleitung mit den an die Blattfederkontakte
41, 42 und damit die Winkel 33, 34 angeschlossenen Leitungsadern 43, 44, Fig. 5,
nicht unterbrochen. Erst nach dem Aufziehen des Melders und dem darauffolgenden
Freigeben des Schlüssels wird der Ruhestrom durch die vorbeschriebenen Schaltvorgänge
in einer den jeweiligen Ort kennzeichnenden Weise mehrfach unterbrochen-, wodurch
in bekannter Weise in der Ringleitungszentrale die Meldung registriert wird.
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Die Anordnung nach den Fig. 7 und 8 unterscheidet sich von der - bisher
beschriebenen dadurch, daß zur Verbindung der Kontakte des Geberlaufwerks mit der
Ringleitung und damit der Überwachungsstelle nicht mehr eine Steckerverbindung,
sondern unmittelbar der am jeweiligen Ort befestigte Schlüssel 12 dient.
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Zum Übertragen dieser Stromunterbrechungen ist daher der Schlüssel
an einem beweglichen Kabel 45 mit den bereits erwähnten Ruhestromadern 43, 44 befestigt.
Diese Verbindungsadern endigen in zwei in einer Hülse 46 angeordneten Blattfedern
41, 42, die von einem Isolierstück 47 gehalten werden. Die Blattfeder 42 ist mit
einem Isolierplättchen 48 versehen.
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Gegen dieses Isolierplättchen legt sich die Spitze eines unter dem
Einfluß einer Druckfeder 49 stehenden Stiftes 5o, der von einem aus Isoliermaterial
hergestellten Lagerstück 51 gehalten wird. Durch die Druckfeder 49 wird der Stift
5o in die in Fig. 7 gezeichnete untere Stellung bewegt, in welcher sich der Bund
50' gegen die obere Begrenzungsfläche des Lagerteiles 51 legt.
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Zum Verbinden der Ruhestromadern 43, 44 bzw. der Kontaktfedern 41,
42 mit den elektrischen Steuerungsmitteln des Geberlaufwerks, das hinsichtlich seines
mechanischen Aufbaues bis auf die Steckeranordnung dem in den Fig. i und 2 gezeigten
Laufwerk vollständig gleicht und daher in Fig. 7 nur durch die Blattfederkontakte
52, 53 und den bereits in Fig. i zu erkennenden Verbindungsleitungen 27, 28 dargestellt
ist, ist der Stift 5o in einer Kontaktplatte 5o" versehen, die sich gegen die Blattfeder
52 zu legen vermag und dadurch eine elektrische Verbindung herstellt.
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Beim Einführen des Schlüssels kommt zunächst die Kontaktplatte 5o"
in Berührung mit der Blattfeder 52, wobei diese sich zweckmäßig gegen ein festes
Widerlager legt und dadurch den Stift 5o entgegen der Spannung der Druckfeder 49
in die ,Hülse 46 - bei der gewählten Darstellung nach oben - bewegt. Durch die Spitze
des Stiftes 5o wird einmal eine elektrische Verbindung mit der Blattfeder 41 hergestellt
und außerdem der von den Federn 41, 42 gebildete Kontakt aufgetrennt, nachdem eine
Verbindung der Ader 44, die durch das Anschlußblech 54 mit der Hülse 46 elektrisch
verbunden ist, mit der Blattfeder 53 und damit der Leitung 28 hergestellt ist. Ohne
Unterbrechung des in den Adern 43, 44 der Ringleitung fließenden Ruhestromes ist
daher der Kontakt 41, 42 aufgetrennt und die elektrische Schaltungsanordnung des
Geberlaufwerks mit den Anschlußleitungen 27, 28 in die Ringleitung eingeschaltet
worden. In der bereits zu den Fig. i bis 6 beschriebenen Weise werden durch Aufziehen
des Laufwerks und Freigeben des Schlüssels, der ebenfalls mit zwei Bartansätzen
13, 14 versehen ist, die den jeweiligen Ort kennzeichnenden Stromunterbrechungen
hervorgerufen.