DE102005031749A1 - Nicht letales, programmier- und/oder tempierbares Geschoss - Google Patents
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Abstract
Zur weiteren Schaffung der Nichtletalität eines derartigen Geschosses (2) ist vorgesehen, die bekannte Empfängerspule durch ein anderes Übertragungssystem zu ersetzen, welches selbst leichter zerlegbar ist. Als Übertragungssystem zur Übertragung des Zündzeitpunkts wird die Übertragung mittels elektromagnetischer Wellen im Radarbereich genutzt. Das Signal ist dabei im radarfrequenten Bereich angesiedelt, um die Bestimmung der Geschossgeschwindigkeit zu ermöglichen. Die Geschwindigkeitsbestimmung wird vorzugsweise unter Ausnutzung des bekannten Doppler-Effekts durchgeführt. Die Übertragung des Zündsignals erfolgt im Zielgebiet (3). Als ein relevantes Mittel bieten sich Folienchips oder ein RFID-Chip (5) an (Radio-Frequenz-Identifikation).
Description
- Die Erfindung betrifft ein nicht letales, programmier- bzw. tempierbares Geschoss mit nichtletalen Wirkmitteln, welches von einem Waffensystem verschossen, im Ziel seine Wirkmittel abgibt, selbst aber auch eine nicht letale Wirkung besitzt.
- Nicht letale Munitionen bzw. Geschosse finden u. a. Anwendung zum Schutz gegen Bedrohung von Schiften im Hafenbereich, beispielsweise durch Schnellboote, durch Scharfschützen in Gebäuden oder dergleichen, sowie durch gewaltbereite Menschenmengen. In diesen Szenarien ist die Erkennung der Gefahr erschwert bzw. der Einsatz konventioneller Waffen führt zu nicht gewollten Schäden.
- Bekannt sind nicht letale Geschosse, die mittels Hochleistungspulsen zielgerichtet ein Zerstören der Elektronik eines Zieles bewirken. Sie können aber auch durch Stören oder durch Blenden die Funktion des Zieles beeinträchtigen.
- Eine andere Gattung der nicht letalen Munition enthält nicht letale Wirkmittel, wie beispielsweise Farbe, chemische Reizstoffe, Nebel oder auch Einrichtungen mit Blitz- und Knalleffekten. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie mit Hilfe einer herkömmlichen Waffenanlage verschossen werden kann.
- Problem dieser nicht letalen Geschosse ist, dass sie selbst voll umsetzbar sein müssen, damit nicht durch Vorhandensein von Geschossteilen die Nichtletalität der Wirkmittel ausgehoben wird. Dies betrifft auch die Problematik der Programmierung des Geschosszünders.
- In der
EP 0 918 209 B1 wird ein Geschoss mit programmierbarem Zeitzünder offenbart. - Bekannt ist der Einsatz einer Empfängerspule für einen programmierbaren konventionellen Geschosszünder, welche beispielsweise in der
EP 0 467 055 B1 beschrieben wird. Die Übertragung des Zündsignals erfolgt dabei induktiv und ist u. a. derEP 0 992 762 B1 entnehm bar. Nachteilig ist, dass der Spulenkern selbst eine letale Wirkung im Ziel bzw. Umkreis haben kann. - Hier greift die Erfindung die Aufgabe auf, eine Lösung vorzusehen, die die Schaffung eines voll umsetzbaren Geschosses ermöglicht.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Zur weiteren Schaffung der Nichtletalität des Geschosses ist vorgesehen, die bekannte Empfängerspule durch ein anderes Übertragungssystem zu ersetzen, welches selbst zerlegbar ist. Als Übertragungssystem zur Übertragung des Zündzeitpunkts wird die Übertragung mittels elektromagnetischer Wellen im Radarbereich genutzt. Das Signal ist dabei im radarfrequenten Bereich angesiedelt, um die Bestimmung der Geschossgeschwindigkeit zu ermöglichen. Die Geschwindigkeitsbestimmung wird vorzugsweise unter Ausnutzung des bekannten Doppler -Effekts durchgeführt. Die Übertragung des Zündsignals erfolgt im Zielgebiet. Als ein relevantes Mittel bieten sich Folienchips oder ein RFID Chip an (Radio Frequenz Identifikation) (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/RFID). Letztgenannter besitzt den Vorteil, dass die notwendige Energie zur Versorgung der Logik und des Zünders nach Geschossaustritt aus einem Rohr mittels Mikrowellen eingekoppelt werden kann.
- Der Chip ist in seinen Abmaßen derart klein, dass die Zerlegung des Geschosses in kleine Fragmente mit geringer Rastenergie, diese selbst vor Ort keine letale Wirkung besitzen.
- Durch den Einsatz derartiger Komponenten kann auf eine Empfängerspule verzichtet werden.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt skizzenartig die einzige Figur ein Waffensystem
1 , welches ein nicht letales Geschoss2 durch Verschießen in ein Ziel3 verbringt. Das Geschoss2 besitzt neben nicht letalen Wirkmitteln4 einen Chip5 , welcher eine herkömmliche Empfängerspule in ihrer Funktion ersetzt. Das Geschoss2 erhält am Anfang oder während des Fluges Signale vom Waffensystem1 , beispielsweise durch einen Mikrowellensender6 , der mit einem Feuerleitrechner7 funktional verbunden ist. Ein im Geschoss2 befindlicher Timer8 wird durch den Chip5 mit der notwendigen Zeitinformation auch vor Ort versorgt. Der Chip5 ist mit einer Auswerteeinheit9 verschaltet, wenn diese beispielsweise für eine Korrektur des Zündzeitpunktes im Geschoss2 vorgesehen ist. Diese ist ebenfalls mit dem Timer8 verbunden. Dem Timer8 funktional nachgeschaltet ist ein Zünder10 . - Mit Übertragung eines Zündsignals wird der Zünder
10 zum ermittelten Zeitpunkt gezündet und das Geschoss2 gibt sein Wirkmittel4 frei. In etwa zeitgleich zerstört sich das Geschoss2 gleichzeitig selbst und zerlegt sich in kleine Fragmente geringer Restenergie. - Durch Wegfall der herkömmlichen Empfängerspule wird eine Nichtletalität des Geschosses
2 selbst im Ziel3 sichergestellt.
Claims (4)
- Nicht letales, programmier- und/oder tempierbares Geschoss (
2 ), welches aus einem Waffensystem (1 ) verschießbar ist, aufweisend wenigstens ein nicht letales Wirkmittel (4 ), einen Chip (5 ) zum Empfang von Signalen des Waffensystems (1 ), einen Timer (8 ), welcher durch den Chip (5 ) mit der notwendigen Zeitinformation auch vor Ort versorgt wird, sowie einen, dem Timer (8 ) funktional nachgeschalteten Zünder (10 ). - Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmittel (
4 ) Farbe, chemische Reizstoffe, Nebel und/oder Einrichtungen mit Blitz- und Knalleffekten sind. - Geschoss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Chip (
5 ) mit einer Auswerteeinheit (9 ) verschaltet ist, wenn diese beispielsweise für eine Korrektur des Zündzeitpunktes im Geschoss (2 ) vorgesehen wird, wobei diese ebenfalls mit dem Timer (8 ) verbunden ist. - Waffensystem (
1 ) zum Verschießen eines Geschosses (2 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Mikrowellensender (6 ) aufweist, der mit einem Feuerleitrechner (7 ) funktional verbunden ist.
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