Die Erfindung betrifft eine Kehrmaschine, mit einem einen
Schmutzsammelbehälter aufweisenden Gehäuse, das in seinem
Frontbereich mit zwei gegensinnig nach innen um schräg nach
vorne angestellte Drehachsen rotierende Tellerbesen aufweist,
die innerhalb des Gehäuses eine Kehrplatte überstreichen, die
hin zu dem Schmutzsammelbehälter ansteigt.
Derartige handgeführte Kehrmaschinen (DE 41 01 888 A1) zeich
nen sich durch einen einfachen Aufbau und gute Funktion aus.
Sie haben insbesondere beim Aufkehren von grobem Kehrgut und
Laub erhebliche Vorteile.
Es sind auch manuell verfahrbare oder verschiebbare Kehrma
schinen bekannt, die eine oder zwei hintereinander geordnete,
sich quer über die Breite der Kehrmaschine erstreckende Kehr
walzen aufweisen. Wenn zwei Kehrwalzen vorgesehen werden, so
sind diese beiden Kehrwalzen so angetrieben, daß die erste
von dem Frontbereich hinweg kehrt und die zweite entgegenge
richtet kehrt, wobei die zweite dann das Kehrgut in einem
nachfolgenden Schmutzsammelbehälter abschleudert. Bei derar
tigen Kehrmaschinen ist es auch bekannt, im Frontbereich des
Gehäuses vor der oder den Kehrwalzen auf einer oder beiden
Seiten einen Tellerbesen anzuordnen, der nach innen kehrt und
das aufzunehmende Kehrgut in den Bereich transportiert, der
von den Kehrwalzen gekehrt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kehrmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte
Kehrleistung hat und universeller einsetzbar ist, insbesonde
re auch zum Aufkehren von feinem Kehrgut.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß den Tellerbesen eine
in Richtung zum Frontbereich kehrende Kehrwalze nachgeordnet
ist, die mit ihrem Borstenbesatz an die Kehrplatte anschließt
und der auf der der Kehrplatte abgewandten Seite ein Schmutz
sammelbehälter zugeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Kehrmaschine nehmen die in der Mit
te zusammenstoßenden oder nur einen geringen Abstand einhal
tenden Tellerbesen das grobe Kehrgut auf und kehren es über
die Kehrplatte zum Innern des Gehäuses. Feines Kehrgut, bei
spielsweise feiner, trockener Staub wird in den mittleren Be
reich gekehrt und dann von der nachfolgenden Kehrwalze aufge
nommen. Die dem Tellerbesen nachfolgende Kehrwalze übernimmt
dabei auch von den Tellerbesen über die Kehrplatte nach innen
gekehrtes Kehrgut und beschleunigt dieses derart, daß es nach
oben und hinten in den Schmutzsammelbehälter geworfen wird.
Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, auch grobes Kehrgut
und beispielsweise Laub weit nach hinten in den Sammelbehäl
ter zu fördern, so daß die Verwendung eines großvolumigen
Sammelbehälters möglich ist, der von "hinten nach vorne" ge
füllt wird. Damit läßt sich ein verbessertes Füllvolumen des
Sammelbehälters verwirklichen.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der Kehr
walze eine im wesentlichen teilzylindrische Führungswand zu
geordnet ist, deren oberes Ende an das der Kehrwalze zuge
wandte Ende der Kehrplatte anschließt. Diese Führungswand
bildet mit den Borsten der Kehrwalze einen relativ engen Ka
nal von wenigen Millimetern, so daß die Gefahr relativ gering
ist, daß von der Kehrwalze aufgekehrter Staub verwirbelt oder
verblasen wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
das der Kehrwalze zugewandte Ende der Kehrplatte mit einem
nach oben abgebogenen, etwa tangential zu dem Außenumfang des
Borstenbesatzes der Kehrwalze gerichteten Endabschnitt verse
hen ist. Dieser Endabschnitt führt dazu, daß das von den Tel
lerbesen über die Kehrplatte geförderte Kehrgut nicht zu tief
in die Kehrwalze eindringt, so daß es von dieser auch leicht
wieder abgegeben werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die Tellerbesen mit ihren Borsten sich über das Ende der
Kehrplatte hinaus bis in den Bereich des Borstenbesatzes der
Kehrwalze erstrecken. Dadurch erhält die Kehrwalze eine wei
tere Funktion, nämlich die Funktion des Reinigens der Borsten
der Tellerbesen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die axiale Länge der Kehrwalze geringer als der Abstand zwi
schen den Drehachsen der Tellerbesen ist, vorzugsweise etwa
30% geringer. Eine derartige Kehrwalze ist einerseits preis
werter und reicht andererseits völlig aus, um eventuell zwi
schen den Tellerbesen verbliebenes, von diesen noch nicht
aufgekehrtes Kehrgut, insbesondere feinen, trockenen Staub,
aufzukehren. Bei dieser Ausgestaltung wird ferner vorgesehen,
daß im Bereich der beiden Stirnenden der Kehrwalze Schottwän
de angeordnet sind, die in Längsrichtung des Gehäuses verlau
fen und sich oberhalb der Tellerbesen befinden. Diese Schott
wände bewirken, daß der wesentliche Anteil des von den Tel
lerbesen geförderten Kehrguts in den Bereich der Kehrwalze
gelangt und von dieser übernommen und beschleunigt wird. Dar
über hinaus führen die Schottwände zu einem weiteren Vorteil,
da sie jeweils mit den äußeren Gehäusewänden einen Luftkanal
bilden, die Luft nach vorne zu den Tellerbesen zurückfördern,
die von diesen dann wieder in das Gehäuse zurückgefördert
wird. Die Luft wird somit mittels der Tellerbesen zu einem
hohen Anteil wieder in das Gehäuse zurückgefördert, so daß
die Gefahr wesentlich reduziert ist, daß trockener Staub nach
außen dringt oder von der Kehrmaschine ausgeblasen wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
der Borstenbesatz der Kehrwalze aus mehreren Borstenleisten
gebildet wird. Diese Borstenleisten bilden zwischen sich Kam
mern, in denen das von den Tellerbesen kommende Kehrgut auf
genommen, auf einem kurzen Umfangsweg mitgenommen und dann
abgeschleudert wird.
In weiterer Ausgestaltung wird dabei noch vorgesehen, daß die
Borstenleisten jeweils aus wenigstens zwei geneigt zu einer
Mantellinie der Kehrwalze verlaufenden Abschnitten gebildet
sind, die etwa in der Mitte der Kehrwalze zusammenlaufen. Da
mit wird sichergestellt, daß die Borsten der Kehrwalze gut
über den Umfang der Kehrwalze verteilt sind, so daß in etwa
immer die gleiche Anzahl von Borsten mit dem zu kehrenden Bo
den in Berührung ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
das Gehäuse in dem den Tellerbesen abgewandten Bereich mit
Laufrädern versehen ist, von denen der Antrieb der Kehrwalze
abgeleitet ist. Damit wird erreicht, daß der Antrieb der
Kehrwalze aus der Verfahrbewegung der Kehrmaschine resul
tiert, so daß kein Antriebsmotor o. dgl. erforderlich ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung des in den Zeichnungen darge
stellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer in dem Frontbereich in
etwa in der Längsmittelebene geschnittenen erfin
dungsgemäßen Kehrmaschine,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den Front
bereich der erfindungsgemäßen Kehrmaschine,
Fig. 3 und 4 ein Ausführungsbeispiel für einen von Laufrädern
der Kehrmaschine abgeleiteten Antrieb für die Kehr
walze der Kehrmaschine nach Fig. 1 und 2, die unab
hängig von der Verfahrrichtung der Kehrmaschine je
weils in gleichem Drehsinn angetrieben ist und
Fig. 5 einen Ausschnitt der Fig. 1 im Bereich der Kehrwalze
und der mit dieser zusammenarbeitenden Elemente in
größerem Maßstab.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Kehrmaschine besitzt ein Ge
häuse (10), das vorzugsweise aus Kunststoffteilen zusammenge
setzt ist. Dieses Gehäuse (10) ist in seinem Frontbereich mit
zwei Tellerbesen (11, 12) versehen, die aus einem schalenför
migen Körper (13, 14) bestehen, der an seinem wesentlich nach
unten weisenden Rand mit einer oder mehreren Reihen von Bor
sten (15, 16) versehen ist. Die Tellerbesen (11, 12), deren
Borsten (15, 16) in der Längsmitte der Kehrmaschine einander
annähernd berühren, rotieren um schräg nach vorne geneigte
Achsen (17, 18). Die Borsten (15, 16) sind an sich gerade.
Wegen der Rotation der Tellerbesen (11, 12) können sie die
dargestellte, leicht rückwärts gekrümmte Form annehmen, die
in Fig. 2 allerdings etwas übertrieben dargestellt ist.
Die Drehachsen (17, 18) der Tellerbesen (11, 12) sind um ei
nen Winkel von etwa 10° zur Vertikalen nach vorne geneigt, so
daß die Borsten (15, 16) der Tellerbesen (11, 12) etwa mit
dem vorderen Drittel des Umfangs der Tellerbesen (11, 12) auf
dem zu kehrenden Boden aufliegen. Die schalenförmigen Körper
(13, 14) der Tellerbesen (11, 12) sind in dem Gehäuse (10)
drehbar gelagert, insbesondere in der Weise, wie es aus der
DE-A 41 01 888 bekannt ist. Die Tellerbesen (11, 12) werden
derart angetrieben, daß sie gegensinnig rotieren und in dem
Frontbereich der Kehrmaschine das Kehrgut von außen nach in
nen kehren. Bevorzugt werden die Tellerbesen (11, 12) in der
Weise angetrieben, wie es aus der DE-C 22 62 648 oder der DE-
A 36 05 235 bekannt ist. Hierzu sind innerhalb der Tellerbe
sen Laufrollen (19) angeordnet, die die Tellerbesen unabhän
gig von der Verfahrrichtung jeweils so antreiben, daß sie von
außen nach innen kehren, wie dies in Fig. 2 mit Pfeilen ange
deutet ist.
Die Tellerbesen (11, 12) kehren das Kehrgut über eine schräg
nach innen ansteigende Kehrplatte (20) in das Innere des Ge
häuses. Die Kehrplatte (20) verläuft im wesentlichen lotrecht
zu den Drehachsen (17, 18).
Der Kehrplatte (20) folgt eine Kehrwalze (21) nach, deren
axiale Länge kürzer als der Abstand zwischen den Drehachsen
(17, 18) ist. Die Kehrwalze (21), die den zu kehrenden Boden
mit Kehrwirkung überstreicht, ist derart angetrieben, daß sie
zu dem Frontbereich des Gehäuses hin kehrt. Der Kehrwalze
(21) ist eine im wesentlichen teilzylindrische Führungswand
(22) zugeordnet, deren oberes Ende an das Ende der Kehrplatte
(20) anschließt. Die Kehrwalze (21) hat mehrere Funktionen.
Zum einen übernimmt die Kehrwalze (21) das von den Tellerbe
sen (11, 12) über die Kehrplatte (20) herangeförderte Kehr
gut, beschleunigt dieses und wirft dies zum hinteren Bereich
des Gehäuses (10) aus, der als Sammelbehälter dient. Zum an
deren kehrt die Kehrwalze (21) den zu kehrenden Boden in dem
mittleren Bereich der Kehrmaschine, d. h. in dem Bereich zwi
schen den Tellerbesen (11, 12). Die Kehrwalze (21) nimmt ins
besondere feines Kehrgut auf, das von den Tellerbesen (11,
12) nach innen zur mittleren Bereich der Kehrmaschine gekehrt
wurde und nicht bereits über die Kehrplatte (20) mitgenommen
wurde. Diesen Teil des Kehrgutes nimmt die Kehrwalze (21) auf
und schleudert diesen ebenfalls nach hinten in den als Sam
melbehälter dienenden Teil des Gehäuses (10). Wie insbesonde
re aus Fig. 2 zu ersehen ist, erstrecken sich die Borsten
(15, 16) der Tellerbesen (11, 12) bis in den Bereich der
Kehrwalze (21), so daß die Kehrwalze (21) innerhalb des Ge
häuses (10) die Borsten (15, 16) der Tellerbesen (11, 12)
auskehrt und reinigt. Diese Funktion kann dadurch verstärkt
werden, daß die Kehrwalze (21) näher an die Drehachsen (17,
18) herangerückt wird, so daß eine noch größere Überdeckung
zwischen den Borsten (15, 16) der Tellerbesen (11, 12) und
der Kehrwalze (21) erhalten wird. Da in der normalen Verfahr
richtung die Kehrwalze (21) den Tellerbesen (11, 12) folgt
und das von diesen liegen gelassene Kehrgut aufnimmt, kann
die Kehrplatte (20) relativ kurz gehalten sein und auch einen
relativ großen Abstand zum Boden aufweisen. Im Extremfall
kann die Kehrplatte praktisch auf den Endabschnitt (38) redu
ziert werden (siehe Fig. 5), insbesondere wenn die Tellerbe
sen mit mehreren Reihen von Borsten (15, 16) versehen sind.
Im Bereich der Stirnenden der Kehrwalze (21) sind Schottwände
(23, 24) angeordnet, die im wesentlichen in Längsrichtung des
Gehäuses (10) verlaufen, d. h. in Verfahrrichtung. Diese
Schottwände (23, 24) erstrecken sich über den Bereich der
Tellerbesen (11, 12) und halten einen geringen Abstand zu
diesen ein. Die Schottwände (23, 24) bewirken somit, daß das
von den Tellerbesen (11, 12) geförderte Kehrgut sicher zu dem
Bereich der Kehrwalze (21) geleitet und von dieser übernommen
wird. Darüber hinaus bilden die Schottwände (23, 24) jeweils
mit den Seitenwänden des Gehäuses (10) Kanäle, die sich von
dem Bereich des Sammelbehälters nach vorne zu den Tellerbesen
(11, 12) erstrecken. Dadurch wird erreicht, daß aufgrund der
Wirkung der Tellerbesen (11, 12) und der Kehrwalze (21) in
das Gehäuse (10) hineingeförderte Luft gezielt nach vorne in
Richtung zu den Tellerbesen (11, 12) abströmt und zum großen
Teil von diesen wieder zurück in das Gehäuse (10) mitgenommen
wird, wie dies mit den Pfeilen (25, 26) angedeutet ist. Da
durch wird der Vorteil erhalten, daß eventuell mit Staub be
lastete Luft nicht nach außen geblasen, sondern zu einem gro
ßen Teil wieder zurück in das Innere des Gehäuses (10) geför
dert wird. Die Chance, daß sich innerhalb dieser Luftströmung
befindlicher Staub schlußendlich in den Sammelbehälter des
Gehäuses (10) ablagert, wird dadurch wesentlich erhöht.
Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind seitlich
zwischen den Schottwänden (23, 24) und den jeweiligen Seiten
wänden des Gehäuses (10) Taschen (27, 28) des Sammelbehälters
vorgesehen, deren obere Ränder von den Borsten (15, 16) der
Tellerbesen (11, 12) überstrichen werden. In diesen Taschen
(27, 28) kann sich noch Kehrgut sammeln, das von den Borsten
(15, 16) der Tellerbesen (11, 12) über die Schottwände (23,
24) zur Seite hin mitgenommen worden sein sollte.
Die Rollen (19), die die Tellerbesen (11, 12) antreiben, sind
im Frontbereich des Gehäuses (10) höhenverstellbar ange
bracht, vorzugsweise in der Weise, wie dies aus der DE-A 41
01 888 bekannt ist. Aufgrund einer Höhenverstellung der Rol
len (19) wird der Frontbereich des Gehäuses (10) angehoben
oder abgesenkt, so daß damit der Kontaktdruck der Tellerbesen
(11, 12) und der Kehrwalze (21) zu dem Boden eingestellt wer
den kann.
Auf der der Kehrplatte (20) abgewandten Seite ist der Kehr
walze (21) eine Abstreifkante (29) zugeordnet, die an den
Borstenbesatz der Kehrwalze heranreicht. Das Gehäuse (10) ist
in nicht näher dargestellter Weise in Querrichtung in zwei
Teile unterteilt, die lösbar miteinander verbunden sind. Der
vordere Teil enthält die Tellerbesen (11, 12), die Kehrplatte
(20), die Kehrwalze (21) einschließlich ihrer Lagerung und
die Schottwände (23, 24). Der hintere Teil des Gehäuses (10),
der im wesentlichen als Schmutzauffangbehälter dient, beginnt
mit der Abstreifkante (29) und enthält auch die Auffangta
schen (27, 28). Der hintere Teil des Gehäuses (10) ist mit
einem Schubbügel (30) sowie mit Laufrädern (31) versehen.
Nach Lösen von dem vorderen Teil ist somit der als Schmutz
sammelbehälter dienende hintere Teil noch für sich verfahr
bar. Anstelle einer Abstreifkante kann eine mit Borsten be
setzte, rotierende Beschleunigungswalze oder eine Breit
schlitzsaugdüse vorhanden sein.
Der Antrieb der Kehrwalze (21) wird von den Laufrädern (31)
abgeleitet. Dies kann beispielsweise mittels eines Riemenge
triebes erfolgen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Mit we
nigstens einem Laufrad (31) ist eine Riemenscheibe (32) ver
bunden, die einen Riemen, insbesondere einen Rundriemen an
treibt, der über ein Riemenrad (33) läuft, das drehfest mit
einem Zahnrad oder Reibrad (34) verbunden ist, das ein Zahn
rad oder Reibrad (35) antreibt, das mit der Welle der Kehr
walze (21) verbunden ist. In der normalen Vorschubrichtung,
d. h. bei einem Verfahren der Kehrmaschine mit vorne befindli
chen Tellerbesen (11, 12) wird somit die Kehrwalze (21) der
art angetrieben, daß sie entgegen der Vorschubrichtung über
den Boden nach vorne in Richtung zu dem Frontbereich kehrt.
Wird die Bewegungsrichtung der Kehrmaschine umgekehrt, d. h.
wird die Kehrmaschine nicht geschoben, sondern gezogen, so
dreht sich die Drehrichtung des Laufrades (31) um, während
die Drehrichtung der Tellerbesen (11, 12) erhalten bleibt.
Solange diese Ziehbewegung nicht über eine große Strecke hin
weg erfolgt, bereitet es keine besonderen Schwierigkeiten,
wenn die Kehrwalze (21) in eigentlich verkehrter Richtung
dreht. Um diese Umkehr der Drehrichtung zu verhindern, kann
jedoch vorgesehen werden, daß in den Antrieb ein Freilauf
eingebaut wird, beispielsweise zwischen der Riemenscheibe
(33) und dem Zahnrad oder Reibrad (34). Damit wird dann si
chergestellt, daß die Kehrwalze (21) nicht in entgegengesetz
ter Richtung dreht. Sie wird vielmehr aufgrund ihrer Reibung
mit dem zu kehrenden Boden auch weiterhin in der Richtung ro
tieren, daß sie zum Frontbereich der Kehrmaschine hin kehrt.
Diese Drehrichtung wird auch von den immer in gleicher Rich
tung drehenden Tellerbesen (11, 12) unterstützt, die mit ih
ren Borsten in die Kehrwalze (21) eingreifen und auf diese
ebenfalls eine Antriebswirkung in der "richtigen" Kehrrich
tung ausüben.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird vorgesehen, daß
auch bei einer Umkehr der Verfahrrichtung der Kehrmaschine
die Kehrwalze (21) immer in der "richtigen" Richtung rotiert.
Dies kann beispielsweise in der Weise vorgesehen werden, daß
eines der Laufräder (31) mit dem Antrieb entsprechend Fig. 3
versehen ist, während das andere Laufrad (31′) mit einem An
trieb entsprechend Fig. 4 auf die Kehrwalze (21) einwirkt. In
diesem Fall wird vorgesehen, daß der um die Riemenscheibe
(32′) und um die Riemenscheibe (33′) laufende Antriebsriemen,
insbesondere ein Rundriemen, gekreuzt wird, so daß die Dreh
richtungen von Laufrad (31′) und Antriebsrad (34′) gegensin
nig sind. In diesem Fall wird ebenfalls zweckmäßigerweise ein
Freilauf vorgesehen, beispielsweise zwischen der Riemenschei
be (33′) und dem Antriebsrad (34′), der allerdings gegensin
nig zu dem Freilauf des Antriebs nach Fig. 3 sperrt. Der
gleiche Effekt wird bei einer abgewandelten Ausführungsform
dadurch erhalten, daß das Laufrad (31′) über eine Zwischen
stufe die Riemenscheibe antreibt, so daß diese sich gegensin
nig zu dem Laufrad (31′) dreht. Bei der erfindungsgemäßen
Kehrmaschine ist vorgesehen, daß die Drehzahl der Laufräder
(31) hin zur Kehrwalze (21) ins Schnelle übersetzt wird,
d. h., daß die Kehrwalze (21) mit höherer Drehzahl rotiert als
die Laufräder (31) drehen. Bei den Ausführungsbeispielen er
folgt diese Übersetzung mittels der Riementriebe. Wahrschein
lich wird jedoch in der Praxis bevorzugt werden, diese Über
setzung mittels Zahnradstufen zu verwirklichen.
In Fig. 5 ist der Bereich der Kehrwalze (21) noch einmal in
größerem Maßstab zu sehen. Die Kehrwalze (21) besteht aus ei
nem Achskörper (36), der mit einem Borstenbesatz in Form von
Borstenleisten (37) versehen ist. Bei dem Ausführungsbeispiel
verlaufen diese Borstenleisten (37) entlang einer Mantellinie
des Achskörpers (36). Bei einer abgewandelten Ausführungsform
wird vorgesehen, daß die Borstenleisten (37) aus zwei Ab
schnitten bestehen, die pfeilförmig auf dem Achskörper (36)
angeordnet sind. Die beiden Abschnitte verlaufen somit je
weils schräg zu einer Mantellinie des Achskörpers (36), wobei
sie in der Mitte zusammenstoßen. Aufgrund dieser Pfeilform
der Borstenleisten (37) ist es möglich, die Kehrwalze (21) so
auszubilden, daß immer annähernd die gleiche Anzahl von Bor
sten mit dem Boden in Kontakt ist. Die teilzylindrische Füh
rungswand (22) ist in einem Abstand von wenigen Millimetern,
beispielsweise 3 mm, zu dem Umfang der Borstenleisten (37)
angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß aufgekehrter Staub mit
nur wenig Verwirbelung von der Kehrwalze (21) nach oben
transportiert wird. Die Führungswand (22) erstreckt sich nach
oben so weit, daß sie oberhalb der Achse der Kehrwalze (21)
einen Winkelbereich von etwa 45° gegenüber der Horizontalen
abdeckt. Das untere Ende liegt etwa in einem Abstand von 10
mm oder weniger über dem Boden. Die Führungswand (22) geht
mit ihrem oberen Ende in die Kehrplatte (20) über, über die
die Borsten (15, 16) der Tellerbesen (11, 12) kehren. Diese
Borsten (15, 16) erstrecken sich wenigstens im Bereich der
Stirnenden der Kehrwalze (21) in den Bereich der Borstenlei
sten (37) der Kehrwalze (21), so daß sie von diesen wenig
stens teilweise ausgekämmt werden. Die Kehrplatte (20) be
sitzt einen Endabschnitt (38), der gegenüber der an sich ebe
nen Kehrplatte (20) nach oben derart gekrümmt ist, daß er
etwa tangential zu dem Umfang der Borstenleisten (37) der
Kehrwalze (21) verläuft. Dadurch wird erreicht, daß das Kehr
gut, das von den Tellerbesen (11, 12) herangefördert wird,
nicht zu tief in die Kammern zwischen den Borstenleisten (37)
der Kehrwalze (21) eindringt, so daß es leicht abgeschleudert
wird. Die Kehrwalze (21) hat in dem Bereich nach der Kehr
platte (20) eine Bewegungskomponente, die nach hinten in den
Sammelbehälter des Gehäuses (10) gerichtet ist. Der in Fig. 3
und 4 dargestellte Antrieb der Kehrwalze (21) ist so ausge
legt, daß die Drehzahl der Laufräder (31, 31′) übersetzt
wird, so daß die Kehrwalze (21) mit höherer Drehzahl rotiert,
als sich die Laufräder (31, 31′) drehen.
Auf der der Kehrplatte (20) gegenüberliegenden Seite ist eine
Abstreifkante (29) angeordnet, die etwa in der gleichen Höhe
wie der Endabschnitt (38) der Kehrplatte (20) liegt. Die Ab
streifkante (29) reicht mit ihrem Ende an den Bereich des äu
ßeren Umfangs der Borstenleisten (37) heran, so daß eventuell
an den Borstenleisten (37) hängengebliebenes Kehrgut, das ge
gebenenfalls noch nicht abgeschleudert wurde, abgestreift
wird. Da der Außendurchmesser der Kehrwalze (21) in dem Be
reich der Borstenleisten (37) in der Größenordnung von 130 mm
beträgt, liegt die Abstreifkante (29) entsprechend hoch über
dem Boden, so daß auch im Bereich der Abstreifkante (29) noch
ein großvolumiger Schmutzsammelbehälter geschaffen wird.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird vorgesehen, daß
der Antrieb der Kehrwalze (21) von einem oder beiden Teller
besen (11, 12) abgeleitet wird. Da die Tellerbesen (11, 12)
unabhängig von der Verfahrrichtung der Kehrmaschine immer in
gleichem Drehsinn drehen, wird dann auch die Kehrwalze (21)
immer in der "richtigen" Drehrichtung angetrieben.
Bei einer anderen abgewandelten Ausführungsform wird für die
Kehrwalze (21) und gegebenenfalls auch für die Tellerbesen
(11, 12) ein elektromotorischer Antrieb vorgesehen. In diesem
Fall wird erreicht, daß die Drehzahl der Kehrwalze (21) nicht
von der Geschwindigkeit abhängig ist, mit der die Kehrmaschi
ne anfährt. Ein elektromotorischer Antrieb kann auch als Ver
fahrantrieb vorgesehen werden, so daß die Kehrmaschine nur
noch von der Bedienungsperson geführt werden muß, jedoch
nicht geschoben oder gezogen wird.