DE19616674C2 - Verfahren zur Montage eines biegeschlaffen, länglichen Konstruktionselementes und Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Montage eines biegeschlaffen, länglichen Konstruktionselementes und Werkzeug zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- B25B27/0092—Tools moving along strips, e.g. decorating or sealing strips, to insert them in, or remove them from, grooves or profiles
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Montage eines biege
schlaffen, länglichen Konstruktionselementes mit einem seitlich wegragen
den Fortsatz an einem Gegenstand mit einem an das Konstruktionselement
angrenzenden Rand.
Derartige Montagesituationen sind in vielen Bereichen der Technik üblich,
insbesondere dort, wo Gebrauchsgüter, wie beispielsweise Personenkraft
fahrzeuge, hergestellt werden.
Eine solche beispielhafte Montagesituation ist in den Fig. 1 und 2 darge
stellt. Diese zeigen abschnittsweise den Heckbereich einer Rohkarosserie
eines Personenkraftfahrzeuges 1 mit einer Heckklappenöffnung 2. Zwecks
dichtem Abschluß bei geschlossener Heckklappe (in Fig. 1 nicht gezeigt) ist
ein umlaufender Dichtungskörper 3 vorhanden, welcher über angeformte
Klemmstege 4, 5 auf einen Flansch 6 der Rohkarosserie aufgesteckt ist, wo
bei dieser Flansch 6 durch die Verbindungsstelle (Schweißverbindung)
zweier Karosseriebleche 7, 8 gebildet wird. Neben dem eigentlichen mit der
Heckklappe in Kontakt kommenden, sich dabei verformenden und die
Dichtfunktion bewirkenden, einen Hohlraum 9 aufweisenden Dichtungsprofil
10, weist der Dichtungskörper 3 des weiteren einen angeformten, seitlich
wegragenden Fortsatz 12 auf.
Mit diesem wird erreicht, daß ein zwischen einer Blende 13 und dem
Flansch 6 vorhandener Spalt 14 überdeckt wird und somit eine flüssigkeits
dichte Verbindung und obendrein ein optisch guter Eindruck entsteht. Ein
am Blendenrand vorhandener Wulst 15 bildet einen gewissen Formschluß
bei der Verbindung Dichtungskörper 3/Blende 13.
Die Blende 13 deckt die beiden Karosseriebleche 7, 8 ab und weist des wei
teren eine Ladekante 16 auf.
Bei der Fließbandmontage ist der Montageablauf häufig so, daß der Dich
tungskörper bereits montiert ist und erst im nachhinein die Blende angesetzt
wird. Deswegen und auch aus anderen Gründen heraus ergibt es sich, daß
der Fortsatz des Dichtungskörpers nicht von selbst zur Überdeckung mit
dem Wulst der Blende gelangt, sondern vielmehr mittels geeigneter Werk
zeuge in diese Position gebracht werden muß. Hierfür bediente man sich
bisher kleiner, vorne flach zulaufender Keile, die als Hebel fungierend in den
Spalt zwischen Fortsatz und Wulst eingeführt wurden. (Eine hierzu ähnliche
Vorgehensweise beschreibt beispielsweise die WO 96/08342). Dieser Vor
gang mußte über die Länge der Blende mehrmals wiederholt werden. Ein
solches Montageverfahren ist zeitaufwendig und bedeutet überdies für den
Werker eine nicht unbeträchtliche, ermüdende körperliche Anstrengung.
Aus dem Gebrauchsmuster DE-GM 19 39 842 ist des weiteren eine manuell
zu bedienende Druck- und Anpreßvorrichtung zum Aufbringen elastischer,
aus Kunststoff oder dergleichen bestehender Streifen auf die Flansche von
Sprossen, Geländern oder ähnlichem bekannt, die sich dadurch auszeich
net, daß sie aus drei, in einem Rahmen mit Handhabe angeordneten Rollen
besteht, deren eine der Führung und Spreizung, deren andere der Umlen
kung und deren dritte dem Aufdrücken des Elementes auf den Flansch des
Bauelementes dient. Nachteilig ist die räumlich ausladende und damit auch
unhandliche konstruktive Gestaltung der Druck- und Anpreßvorrichtung und
der Umstand, daß zur Montage die Vorrichtung mitsamt dem Dichtungsband
auf die Sprosse aufgesetzt werden müssen.
Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren so zu optimieren, daß bei gleichzeitiger Entlastung für den Wer
ker der Montagevorgang selbst in kürzest möglicher Zeit vonstatten gehen
kann.
Dies gelingt erfindungsgemäß, wenn in der im Patentanspruch 1 weiter
angegebenen Weise vorgegangen wird. Patentanspruch 4 nennt ein zur
Durchführung des Verfahrens geeignetes Werkzeug.
Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, daß dann, wenn ein zwi
schen Fortsatz und Blende eingeführtes Werkzeug gleichzeitig eine Rotati
onsbewegung ausführt und darüber hinaus entlang der Blende bzw. des
Fortsatzes geführt wird, letzterer "wie von selbst" in Überdeckung zur Blende
und somit in seine korrekte Position gelangt.
Damit ist es auch möglich, das Werkzeug mittels Hilfskraft (z. B. Elektro
schrauber) zu betreiben und den Werker weiter zu entlasten. Hilfskraftbetä
tigte Montagewerkzeuge für biegeschlaffe, längliche Konstruktionselemente
sind beispielsweise auch durch das Gebrauchsmuster DE-GM 77 18 094
(Werkzeug zum Einziehen strangförmiger Dichtungsprofile) und durch die
DE 43 18 964 A1 (Verlegevorrichtung für Dichtungsbänder) bekannt gewor
den.
Mit einem solchen hilfskraftbetätigten Werkzeug nach der Erfindung lassen
sich in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weitere Montagevorgänge,
z. B. Schrauben eindrehen, vornehmen, wenn nämlich die Stirnseite des in
den Elektroschrauber eingesetzten Werkzeuges mit einer Ausnehmung zur
Aufnahme eines Schraubendreher-Bits ausgestattet ist. Universal-Werk
zeughalter, z. B. in Verbindung mit Handbohrmaschinen, sind durch die US-
Patentschrift 51 29 118 sowie durch die Literaturstelle Belzer - Das Werk
zeug - vom 01. 03. 1991 aus dem Katalog der Fa. Belzer-Dowidat GmbH
Wuppertal, Seiten 102, 103, 116, 121 bekannt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Un
teransprüchen dargelegt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand des bereits geschilderten
Anwendungsfalles näher erläutert und in den zugehörigen weiteren Fig.
3 bis 5 gezeigt. Dabei zeigt
Fig. 3 eine Ansicht (Schnitt) gemäß Pfeile III Fig. 1 und
Fig. 4 und 5 geeignete konstruktive Ausbildungen eines Werkzeuges.
Die Fig. 3 zeigt zunächst den bereits vorbeschriebenen konstruktiven Auf
bau im unteren, die Ladekante 16 aufweisenden Bereich der Heckklappen
öffnung 2. Der Vollständigkeit halber sei hier noch ergänzt, daß die Blende
13 mittels einer Anzahl Federklammern 17, die über die Länge verteilt in
entsprechende Ausnehmungen 18 im Karosserieblech 7 eingreifen, gehalten
wird.
Ein zylinderförmiger Montagefinger 19 (vgl. Fig. 4) ist über seinen Schaft 20
vom Spannfutter 22 eines Elektroschraubers 23 aufgenommen. Anstatt
eines Elektroschraubers 23 könnte selbstverständlich auch ein
anderweitiges hilfskraftbetriebenes (z. B. Pneumatik) Gerät verwendet
werden, um den Montagefinger 19 in Rotation zu versetzen.
Es hat sich nun erwiesen, daß eine besonders leichtgängige Montage dann
erzielbar ist, wenn der Montagefinger 19 (über den Elektroschrauber 23) an
geeigneter Stelle in den Spalt zwischen den Fortsatz 12 des
Dichtungskörpers 3 und den Wulst 15 der Blende 13 eingeführt, in
Rotationsbewegung im Uhrzeigersinn (Pfeil 24 in Fig. 4) versetzt und von
links nach rechts (gemäß Fig. 1) bzw. aus der Zeichenebene heraus (gemäß
Fig. 3) bewegt wird. Mit dieser Vorgehensweise läßt sich in kürzester Zeit
der Fortsatz 12 über die gesamte Länge der Blende 13 in Überdeckung mit
deren Wulst 15 bringen.
Um im Anschluß an diesen Montagevorgang mit dem gleichen Elektro
schrauber 23 weitere Montagevorgänge, nämlich das Eindrehen von
Schrauben, vornehmen zu können, weist die Stirnseite 25 des Montagefin
gers 19 eine polygonale Ausnehmung 26 zur Aufnahme eines Schrauben
dreher-Bits (hier nicht gezeigt) auf.
Die in Fig. 4 gezeigte zylindrische Form des Montagefingers 19 ist keines
falls zwingend. Vielmehr ist ohne weiteres denkbar, und Fig. 5 zeigt dies am
Beispiel eines kugelförmigen Montagefingers 27, daß je nach den
konstruktiven Gegebenheiten (z. B. die Form des Dichtungskörpers) auch
Alternativen möglich sind.
Die Erfindung ist überall dort einsetzbar, wo vergleichbare Montagepro
bleme vorliegen, also keinesfalls auf die Montage eines Dichtungskörpers im
Automobilbau beschränkt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Montage eines biegeschlaffen, länglichen Konstruktionse
lementes (3) mit einem seitlich wegragenden Fortsatz (12) an einem Ge
genstand (1, 2) mit einem an das Konstruktionselement (3) angrenzenden
Rand (15) mit den Verfahrensschritten:
- 1. - Befestigen des Konstruktionselements (3) am Gegenstand (1, 2)
- 2. - Einführen eines rotationssymmetrisch geformten Werkzeuges (19; 27) in einen sich zwischen Fortsatz (12) des Konstruktionselementes (3) und dem Rand (15) des Gegenstandes (1, 2) erstreckenden Spalt (14),
- 3. - Führen des Werkzeuges (19, 27) entlang des Spaltverlaufes (14) bei gleichzeitiger Rotation um seine Längsachse derart,
- 4. - daß der Fortsatz (12) in Überdeckung mit dem Rand (15) gebracht wird,
- 5. - Entnehmen des Werkzeuges (19; 27) aus dem Spalt (14).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotati
onsbewegung mittels Hilfskraft eingeleitet wird, während die Bewegung
entlang des Spaltverlaufes manuell erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
Werkzeuges (19) auch weitere Montagevorgänge, insbesondere das Ein
drehen von Schrauben, vorgenommen werden können.
4. Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Montagefinger (19, 27) mit einem Schaft (20)
ausgebildet ist, wobei der Schaft (20) vom Spannfutter (22) eines
Schraubgerätes (Elektroschrauber 23) aufgenommen wird.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Monta
gefinger (19) zylinderförmig ausgebildet ist.
6. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Monta
gefinger (27) kugelförmig ausgebildet ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirn
seite (25) des Montagefingers (19) eine polygonale Ausnehmung (26) zur
Aufnahme eines weiteren Werkzeuges, insbesondere eines Schrauben
dreher-Bits, aufweist.
Priority Applications (1)
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