DE1958095C3 - Verfahren zur Herstellung von 1,1, 3,3-Tetramethyl-guanidin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,1, 3,3-Tetramethyl-guanidinInfo
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- DE1958095C3 DE1958095C3 DE19691958095 DE1958095A DE1958095C3 DE 1958095 C3 DE1958095 C3 DE 1958095C3 DE 19691958095 DE19691958095 DE 19691958095 DE 1958095 A DE1958095 A DE 1958095A DE 1958095 C3 DE1958095 C3 DE 1958095C3
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- tetramethylguanidine
- dimethylamine
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Description
Es wurde gefunden, daß man 1,133-Tetramethyl-guanidin
in guter Ausbeute und Reinheit erhält, wenn man Chlorcyan mit mindestens 2 Äquivalenten Dimethylamin in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungs
2 NH + Cl-CN
/
CH,
CH,
mittel versetzt und das Reaktionsgemisch anschließend unter Druck auf 130 bis 1800C bis zur beendeten
Umsetzung erhitzt Die Reaktion verläuft nach der Gleichung:
CH3
CH3 CH3 CH3
\ \ 130—180° \ /
N—CN+ NH, HCl ► Ν—C-N ,HCl
NH CH3
CH3
CH3
Es ist bereits bekannt, Tetramethylguanidin durch Verschmelzen von Dimethylamin-hydrochlorid mit
fberschüssigem Dimethylcyanamid bei 140 bis 150° herzustellen (Rec. trav. chim, Bd. 66, S. 343 [1947]). Das
hierbei entstehende Hydrochlorid des 1,133-Tetramethyl-Guanidins
wird danach durch Kristallisation aus Äthanol vom überschüssigen Dimethylcyanamid abgetrennt;
die Ausbeute beträgt nur etwa 20% d. Th. Das bekannte Verfahren ist für technische Zwecke auch
deshalb ungeeignet, weil eine destillative Trennung des mit Alkalilauge in Freiheit gesetzten rohen Tetramethylguanidins
vom Dimethylcyanamid infolge der nahe beieinanderliegenden Siedepunkte nur mit erheblichem
Aufwand möglich ist
Demgegenüber ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine vollständige Umset/ung des intermediär
gebildeten Dimethylcyanamids zum Tetramethylguanidin. Außerdem wird die Herstellung des Dimethylcyanamids
und Dimethylaminhydrochlorids aus Chlorcyan und überschüssigem Dimethylamin mit der nachfolgenden
Kondensation zum Tetramethylguanidin in einem Arbeitsgang zusammengefaßt
Aus der DT-OS 15 18 818 ist ein Verfahren bekannt, bei dem aromatische Amine in homogener flüssiger
Phase mit annähernd äquivalenten Mengen von flüssigem Chlorcyan umgesetzt werden, um die als
nachteilig angesehene Verwendung von organischen Lösungsmitteln zu vermeiden. Ferner ist aus der GB-PS
4 78 525 die Umsetzung von gasförmigem wasserfreiem Chlorcyan mit wasserfreiem Anilin, vorzugsweise im
Gegenstrom./ti Dipcnylguanidin-hydiochlorid bekannt;
auch dieses Verfahren soll die Nachteile des Arbeitens in Lösung vermeiden.
Es war daher nicht zu erwarten, dab die gegenwart
eines mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels, in dem Dimethylamin-hydrochlorid nicht löslich ist, Vorteile
bringen könnte, wobei nach der Umsetzung von einem Mol Chlorcyan mit 2 Mol Dimethylamin eine
Suspension von Dimethylamin-hydrochlorid in einer verdünnten Lösung von Dimethylcyanamid in dem mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel vorliegt Es ist überraschend, daß das intermediär gebildete Dimethylcyanamid
mit dem Dimethylamin-hydrochlorid in heterogener Phase reagiert und das 1,133-Tetramethylguanidin
in einer Ausbeute und Reinheit erhalten wird, die nach dem Stand der Technik nicht zu erwarten war.
Erfindungsgemäß wird die Umsetzung von Chlorcyan CH3
mit Dimethylamin in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel vorgenommen wie z.B. Benzol,
Toluol, Chlorbenzol, Cyclohexan oder Paraffinkohlen-Wasserstoffen
mit Siedebereichen von etwa 60 bis 1200C
Vorzugsweise legt man Dimethylamin in Form einer 5- bis eOgewichtsprozentigen, vorzugsweise 10- bis
30gewichtsprozentigen Lösung in Benzol vor und leitet
das Chlorcyan ein. Man hält dabei die Temperatur durch
Kühlung so tief, daß Verluste an Dimethylamin durch Verdampfung vermieden werden, beispielsweise bei 0
bis 30°, vorzugsweise 5 bis 100C. Man kann jedoch auch
beide Reaktionsteilnehmer gleichzeitig in vorgelegtes Lösungsmittel einleiten oder bei geschlossenem Reaktionsbehälter
und erhöhter Temperatur, beispielsweise 30 bis 100° C vorzugsweise 40 bis 80° C, einpumpen.
Erfindungsgemäß werden mindestens 2 Äquivalente Dimethyiamin, bezogen auf Chlorcyan, eingesetzt
vorzugsweise jedoch 2,1 bis 3,0 Äquivalente. Es verbleibt nach vollständigem Umsatz von Chlorcyan
und Dimethylamin zu Dimethylcyanamid und Dimethylamin-hydrochlorid also noch ein Überschuß von
Dimethylamin, der sich fördernd auf die vollständige Umwandlung von Dimethylcyanamid zum Tetramethylguanidin
auswirkt Hierzu wird das Reaktionsgemisch unter Druck auf 130 bis 1800C vorzugsweise 140 bis
1500C, erhitzt bis die gaschromatographische Analyse
einer filtrierten Probe die Abwesenheit von Dimethylcyanamid
ergibt Bei einer Temperatur von 140° C ist die
Umsetzung erfahrungsgemäß in 4 bis 6 Std. beendet.
Das entstandene 1,133-Tetramethylguanidin-hydrochlorid
kann nach dem Erkalten abfiltriert und zur Reinigung — beispielsweise aus Äthanol — umkristallisiert
werden. Zur Gewinnung der freien Base wird der Ansatz unter guter Kühlung mit 45%iger wäßriger
Natronlauge in geringem Überschuß versetzt die Lösung der Guanidinbase abgetrennt und fraktioniert
destilliert. Man erhält das 1,133-Tetramethylguanidin in
98 bis 99%iger Reinheit und 80 bis 90%iger Ausbeute. Das im Überschuß eingesetzte Dimethylamin kann
hierbei zum größten Teil zurückgewonnen werden, wenn man den gasförmigen Vorlauf in vorgelegtem
Benzol kondensiert 1,133-Tetramethylguanidin findet technische Verwendung als basischer Katalysator bei
der Herstellung von Polyurethankunststoffen, Epoxyd- oder Silicon-polymeren sowie als polares Lösungsmittel.
200 Gewichtsteile Dimethylamin werden unter
Kühlung in einem Stahlautoklav in 1000 Volumenteilen Benzol gelöst und bei 100C 100 Gewichtsteile
Chlorcyan zugetropft. Danach wird unter Druck 5 Std auf 1400C erhitzt, wobei sich ein Innendruck von 5 atü
entwickelt Nach dem Abkühlen werden bei 0 bis 5° C 350 Volumentefle 45%ige wäßrige Natronlauge zugetropft, die Benzollösung von der wäßrigen Salzsuspension abgetrennt, über Kaliumcarbonat getrocknet und
fraktionierend destilliert Kp.: 52°C/11 Torr, Ausbeute:
160 Gewichtsteile 1,133-Tetramethylguanidin
(98,5%ig)85%dTh.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1,133-Tetramethyl-guanidin, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorcyan mit mindestens 2 Äquivalenten Dimethylamin in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel versetzt und das Reaktionsgemisch anschließend unter Druck auf 130 bis 1800C bis zur beendeten Umsetzung erhitzt
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE759159D BE759159A (fr) | 1969-11-19 | Procede de preparation de 1,1,3,3-tetramethyl-guanidine | |
DE19691958095 DE1958095C3 (de) | 1969-11-19 | Verfahren zur Herstellung von 1,1, 3,3-Tetramethyl-guanidin | |
CH1561370A CH532025A (de) | 1969-11-19 | 1970-10-22 | Verfahren zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethyl-guanidin |
CA096967A CA922733A (en) | 1969-11-19 | 1970-10-30 | Process for the production of 1,1,3,3-tetramethyl guanidine |
GB5318070A GB1267318A (en) | 1969-11-19 | 1970-11-09 | A process for the production of 1,1,3,3-tetramethyl guanidine |
JP10077970A JPS4948932B1 (de) | 1969-11-19 | 1970-11-17 | |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691958095 DE1958095C3 (de) | 1969-11-19 | Verfahren zur Herstellung von 1,1, 3,3-Tetramethyl-guanidin |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1958095A1 DE1958095A1 (de) | 1971-05-19 |
DE1958095B2 DE1958095B2 (de) | 1976-01-29 |
DE1958095C3 true DE1958095C3 (de) | 1976-09-30 |
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