DE2714255A1 - Verfahren zur herstellung von m-aminophenolen und deren verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von m-aminophenolen und deren verwendungInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B19/00—Oxazine dyes
Description
27U255
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von m-Aininophenolen und deren Verwendung, insbesondere zur Herstellung
von Farbstoffen und optischen Aufhellern.
m-Aminophenole sind wertvolle AusgangsverMndungen zur Herstellung
von Farbstoffen, optischen Aufhellern oder Antioxydantien.
Ihre Herstellung kann durch Umsetζυng von 1,3-Dihydroxybenzol mit
Ammoniak, primären oder sekundären aliphatischen oder aromatischen
Aminen erfolgen (vgl. US-PS 3 102 913 und 3 450 764; DRP 121 683 und 49 060; DOS 1 543 368) .
Aus der US-Patentschrift 2 376 112 ist bereits ein Verfahren bekannt,
bei dem Resorcin mit Ammoniak, aliphatischen oder aromatischen
Aminen in Gegenwart von Ammoniumphosohaten umgesetzt wird. Aus den
Angaben in der Patentschrift läßt sich entnehmen, daC hierbei größere
Mengen an Ammoniuraphosphat (mindestens 0,5 Mol pro KoI Λττϊη) verwendet
werden, da Phosphorsäure bei dieser Reaktion kcone katalyt i .sehe
Wirkung besiti'-en soll (vgl. Spalte ι, Zeiler 15-20).
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß roan - entgegen herrschender
Meinung - rn-Aminophenole durch Umsetzung von Resorcin mit
Ammoniak, primären oder sekundären /iminen in Gegenwart von Phosphorsäure
oder deren Salzen herstellen kann, indem man die Phosphorsäure oder deren Salze in katalytischer. Mengen verwendet. Unter
katalytischen Mengen sind dabei Mengen von maximal 0,05 Mol, vorzugsweise 0,001 bis 0,02 Mol Katalysator pro Mol Resorcin zu verstehen,
wobei die jeweils einzusetzende Katalysatorrr.enge innerhalb der genannten Bereiche nicht kritisch ist. Es wird jedoch aus
praktischen Erwägungen im allgemeinen bevorzugt mit möglichst geringen Katalysatormengen gearbeitet. Bevorzugter Katalysator ist Phosphorsäure.
Als Salze der Phosphorsäure werden bevorzugt solche mit schwachen Basen eingesetzt. Bevorzugte Katalysatoren sind neben der
Phosphorsäure daher auch deren Salze mit den als Ausgangskomponenten
verwendeten primären oder sekundären Aminen bzw. Ammoniak.
Die Phosphorsäure wird meist in konzentrierter wasserhaltiger Form
eingesetzt. Es können außer Phosphorsäure auch deren Oligomere, Polyphosphorsäuren oder Gemische aus diesen Säuren bzw. deren Salze,
insbesondere deren Amin- oder Ammoniumsalze eingesetzt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß
man 1 Mol Resorcin mit mindestens 1 Mol eines primären oder sekundären /vmins oder Ammoniak in Gegenwart, von z.3. etwa 0,001 bis 0,02
Mol Phosphorsäure bzw. deren Am in- oder Ammo«;, umsα Iz bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise bei ca. 150 - 25O0C, umsetzt.
Je nach Art und Flüchtigkeit der Aminkomponemie kann man unter verschiedenen,
für den Einzelfall optimalen Reaktionsbcdingungen arbeiten.
Bei Einsatz eines schwerflüchtigen Amins, beispielsweise
eines primären aromatischen Amins, wie Anilin odor seinen Subutitutionsprodukten,
kann man die Umsetzung z.B. zv.vckmaßig so ausführen,
daß man 1 Mol Resorcin reit ca. 1,2 Mol Anilin oder eines
Anilinderivates und z.B. 0,007 Mol Phosphorsäure bzw. deren 7vniiinsalz
vermischt und unter Rühren langsam auf 159 - 2000C crv;ärmt.
Bei dieser Temperatur beginnt im allgemeinen die Reaktion zu dem
entsprechenden 3-Oxydiphenylamin unter Wasserabspaltung. (Man kann
an der Menge des abdestillierten Wassers leicht den Fortgang der Umsetzung kontrollieren. Nach beendeter Reaktion kann man das 3-Oxydiphenylamin
durch eine Vakuumdestillation in guter Ausbeute rein erhalten.
Leichtflüchtige Amine, wie beispielsweise Dimethylarain, werden z.B.
in einem Druckgefäß mit dem Resorcin und der katalytischen Menge Phosphorsäure bzw. deren Salz bei etwa 2C0°C zu 3-Dimethylaminophenol
umgesetzt. Hierzu kann man entweder eine handelsübliche, wäßrige Dimethylaminlösung (z.B. 40 % bzw. 60 %ig) oder wasserfreies Dimethylarain
verwenden. Im Falle der wäßrigen Lösungen können die Reaktionspartner miteinander vermischt und anschließend im Verlauf
von ca. 1 Stunde auf die Reaktionstemperatur erhitzt werden. Hierbei läuft die Reaktion ohne eine nennenswerte exotherme Temperatursteigerung
ab. Bei Verwendung des wasserfreien Dimethylamins ist es zv/eckmäßig, die Zudosierung zu der Mischung von Resorcin und dem
Phosphorsäurekatalysator bei ca. 150 - 1600C zu beginnen und so den
exothermen Reaktionsverlauf zu kontrollieren. Nach beendeter Reaktion können ein eventuell vorhandener Überschui3 an Dimethylamin und
das Reaktionswasser abdestilliert werden. Je nach dem gewünschten Verwendungszweck kann das 3-Dimethylaminophenol durch eine Vakuumdestillation
gereinigt werden oder man kann auch in einigen Fällen
:- 0 9 8 4 G / C ? 5 C
χ.
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Λ-
das Rohprodukt direkt zu weiteren Umsetzungen verwenden. Dies ist besonders zur Synthese einiger Phenoxazinfarbstoffe vorteilhaft
(vgl. z.B. DOS 2 458 347), bei denen die Nitrosierung des erfindungsgemäß erhaltenen Rohproduktes ohne vorherige Reinigung möglich
ist.
Neben Ammoniak können für das erfindungsgemäße Verfahren alle
primären oder sekundären Amine, wie z.B. aliphatische, aromatische
araliphatisch^ odor heterocyclische, unter den Reaktionsbedingungen
beständigen Amine,die auch substituiert sein können, eingesetzt werden. Bevorzugt sind z.B. Ammoniak, Methylamin, Dimethylamin,
Ä'thylamin, Aminoäthanol , Butylamin, Dibutylamin, Anilin, Chloranilin,
Toluidin, Anisidin, N-Methylanilin, Xylidin, Cyclohexylamin
und Aminophenol. Besonders bevorzugt ist Dimethylamin.
Die Amine werden im allgemeinen in stöchiometrischen Mengen, bezogen
auf Resorcin,eingesetzt. In manchen Fällen kann jedoch ein
geringer oder ein größerer Ajninüberschuß vorteilhaft sein, wobei
der Überschuß ggf. z.B. von Bruchteilen bis zum ein- oder mehrfachen der Molmenge des stöchiometrischen Bedarfs betragen kann.
Bei der Durchführung des Verfahrens können auch inerte organische Lösungsmittel in den üblichen Mengen,wie z.B. die o,5 bis fünffache
Menge, bezogen auf Resorcin, mitverwendet werden, wie z.B. aromatische,
araliphatisch^ oder aliphatische Kohlenwasserstoffe,
höhere Alkohole oder Äther. Vorzugsweise wird das Verfahren erfindungsgemäß jedoch in Abwesenheit von inerten organischen Lösungsmitteln,
die teilweise leicht brennbar sind, durchgeführt, was erheblich zur Umweltfreundlichkeit des Verfahrens beiträgt und vor allem
infolge Volumoneinsparung eine erhebliche Steigerung der Raumzeitausbeute
der verwendeten Apparatur ermöglicht.
Gegenüber bekannten Verfahren zur Herstellung von 3-Aininophenolen aus
Resorcin und Aminen in Gegenwart verschiedener Kondensationsmittel zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch die Verwendung
nur sehr geringer, katalytischer Mengen, vorzugsweise wäßriger Phosphorsäure, durch seine besonders einfache und umweltfreundliche,
nicht korrodierend wirkende Arbeitsweise , den hohen Umsatz der
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• y- 27H255
• S-
Reaktionspartner zu weitgehend einheitlichen Reaktionsprodukten und insbesondere durch die vorzugsweise Abwesenheit von brennbaren
Lösungsmitteln und giftigen Substanzen aus, wodurch gleichzeitig die Raum-Zeit-Ausbeute der Apparatur erheblich gesteigert
wird.
Bezüglich der bisher bekannt gewordenen Verfahren kann z.B. auf folgende Druckschriften verwiesen werden:
Journ. of Med.Chem. (1970) 13, 371-375, (Verwendung von H PO.,
Ausbeute nur 7 - 24 %);
BIOS 1149, 65. (Verwendung von SuIfanilsäure);
GB-PS 1 168 689 (Verwendung von Sulfit oder Hydrochlorid, Bildung von Diaminen);
DOS 2 426 186 Verwendung organischer Säuren in Gegenwart von
brennbaren Lösungsmitteln), sowie
Jap. Offenlegungsschrift 7 339 454, (Verwendung von Trialkylphosphit).
Die folgenden Beispiele sollen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dienen, ohne jedoch eine Einschränkung auf eine bestimmte Verfahrensvariante zu bedeuten.
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• G-
560 g Resorcin (98,9 %ig), 738 g p-Anisidin und 4 g Phosphorsäure 85 %ig werden in einem Dreihalskolben mit Rührer, Thermometer und
Wasserabscheider erhitzt. Bei 1940C beginnt die Reaktion unter
Wasserabscheidung. Man bringt im Verlauf von ca. 3 Stunden die Temperatur auf 2200C; dabei v/erden 90 ml Wasser im Wasserabscheider
gesammelt. Dann destilliert man unter Vakuum (0,3 Torr) bis zu einer Sumpf temperatur von 2200C das überschüssige p-Anisidii.
und etwas Resorcin ab. Zwischen 220° und 2 3O0C Sumpftemperatur
destilliert man dann bei einer Kopftemperatur von 210° - 218°C
915 g 3-Oxy-4'-methoxydiphenylamin der Formel
NH
HO
in die Vorlage, was einer Ausbeute von ca. 85 % d.Th., bezogen auf
eingesetztes Resorcin, entspricht.
560 g Resorcin (98,9 %ig), 642 g p-Toluidin und 4 g Phosphorsäure
85 %ig werden wie in Beispiel 1 beschrieben, erhitzt. Nachdem 90 ml Wasser abgeschieden sind, wird das Produkt unter
Vakuum destilliert. Bei 0,5 Torr destilliert zuerst nicht umgesetztes p-Toluidin über. Dann werden bei einer Surapftemperatur von
192 - 2300C und einer Kopftemperatur von 185 - 1950C 880 g 3-Oxy-4'-methyIdiphenylamin
der Formel
NH
OH
erhalten. Ausbeute 88,4 % d.Th.
In einem 2 1 Hubautoklaven aus Stahl mit elektrischer Heizung werden 667 g Resorcin (98,9 %ig), 462 g wäßrige Dimethylaminlosung
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60 %ig und 5 g Phosphorsäure 85 %ig im Verlauf von 1 Stunde auf
2000C erhitzt und ca. 12 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
3 3
Der Druck geht von anfänglich ca. 20 kg/cm auf 14 kg/cm zurück. Nach beendeter Reaktion destilliert man das nichtumgesetzte Dimethylamin
und das Wasser ab und unterzieht das ölig/.wachsartige Reaktionsprodukt einer Vakuumdestillation. Durch Destillation
bei einer Sumpftemperatur von 135 - 14O0C und einer Kopftemperatur
von 132 - 134°C werden bei ca. 3 Torr 687 g zu hellen Kristallen erstarrendes 3-Dimethylaminophenol der Formel
HO
mit einem Reingehalt von 83 % erhalten, was einer Ausbeute von ca. 69 % d.Th., bezogen auf Resorcin, entspricht.
Falls das nach Beispiel 3 hergestellte 3-Dimethylaminophenol zur
Herstellung von Phenoxazinfarbstoffen gemäß DOS 2 458 347 eingesetzt
werden soll, kann auf dessen Reinigung durch Vakuumdestillation verzichtet werden und man kann das von Dimethylamin und Kasser
befreite Rohprodukt unmittelbar der Nitrosierung zuführen.
1320 g Resorcin (98,9 %ig), 10 g Phosphorsäure 85 %ig und 300 g Dimethylamin (gasförmig) werden in einem Autoklaven mit Rührer,
Temperaturmessung und Gaseinleitungsstutzen unter Rühren auf 1400C
erhitzt. Dann wird die Heizung ausgeschaltet. Die Temperatur steigt von selbst auf 210 - 2200C, wobei sich ein Druck von 20 - 23 bar einstellt.
Nach 1 Stunde wird der Autoklav bei 2 000C entspannt, um
das gebildete Reaktionswasser aus dem Reaktionsgleichgewicht zu entfernen. Dann werden nochmals 200 g Dimethylamin (gasförmig)
in den Autoklaven gefüllt und das Reaktionsgemisch wieder auf 2100C erhitzt. Der Ansatz wird wieder eine Stunde bei dieser
Temperatur gehalten und dann entspannt. Wenn das Reaktionsgefäß
drucklos ist, werden nochmals 100 g Dimethylamin (gasförmig) eingefüllt und nochmals 1 Stunde lang bei 2100C gehalten. Das
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Reaktionsgemisch erstarrt bei Zimmertemperatur und enthält 76 % d.Th. an 3-Dimethylaminophenol, das wie in Beispiel 3 beschrieben
aufgearbeitet werden kann.
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Claims (5)
- HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT 2 71A 2 5 5Aktenzeichen: HOE 77/F 066Datum: 30. März 1977 Dr.GM/StVerfahren zur Herstellung von m-Amir.ophenolen und deren VerwendungPATENTANSPRÜCHE:. Verfahren zur Herstellung von m-AKiinophenolen durch Umsetzung von Resorcin mit Λΐη·ρ.οη5 ' k ,- primären oder sekundären Aminen j;: Gegenwart von Phosphorsäure oder deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Phosphorsäure oder deren Salze in katalytischen Mengen verwendet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Abwesenheit von inerten organischen Lösungsmitteln vornimmt.
- 3. Verwendung der gemäß Anspruch 1 erhaltenen m-Aininophenole v--r Herstellung von Farbstoffen oder optischen Aufhellern, dadurch gekennzeichnet, daß man die m-Aminophenole ohne Zwischenreinigv. ig verwendet.
- 4. Verwendung der m-Aminophenole gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man sie nitrosiert und in bekannter Weise mit m-Dialkylaminophenoien oder deren Alkyläthern oder mit m-Phenylendiaminen unter Bildung von Oxazinfarbstoffen kondensiert.
- 5. Verwendung der m-Aminophenole gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man sie in bekannter Weise mit 2-Hydroxy-4-dialkylamino-benzophenon-2'-carbonsäuren unter Bildung von Xanthenfarbstoffen kondensiert. _— £, —809840/0350 ORIGINAL INSPECTED
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