DE1957206C3 - Verfahren zur Herstellung von Kraftstoffen für Überschallfluggeräte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kraftstoffen für ÜberschallfluggeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Kraftstoffen für Überschailfluggeräte, die für den I lochgeschwindigkeitsflug, auch für Geschwindigkeitsbereiche von über MACH 3, geeignet sind, entsprechend
dem vorstehenden Patentanspruch.
Für den Überschallflug kommen, von Sonderfällen
abgesehen, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nur Kraftstoffe auf Kohlenwasscrsloffbasis in Betracht, die
in großen Mengen zur Verfügung stehen müssen. Die Kraftstoffe bestehen im allgemeinen aus einem
Gemisch von Vertretern aller Kohlenwasserstoffklas-SCi),
wobei Anteil und Konstitution der ein/einen Kohlenwasserstofftypen stark von der Herkunft und
Verarbeitung des Ausgangsmaterials abhängen. Die Bedingungen beim Überschallflug im lloehgeschwindigkeitsbereich
führen zu einer hohen thermischen Beanspruchung der Kraftstoffe, so daß neben anderen
Anforderungen wie Heizwert, Dampfdruck und Kälteverhalten vor allem eine hohe Thermostabililäl der für
diesen Zweck eingesetzten Kraftstoffe erforderlich ist. Olefine weisen im allgemeinen eine geringe Thermo-
bzw. Thermooxydationsstabilitäl auf, und aromatische Kohlenwasserstoffe neigen wegen ihres ungünstigen
C7H-Verhältnisses stark zur Rußbildung. Andererseits muß zur Einstellung des erforderlichen Kälteverhaltens
eine Abtrennung der η-Paraffine aus den Produkten erfolgen. (Iberschallkraftstoffe müssen daher aus
olefinfreien Gemischen von vorwiegend Isoparaffinen bestehen. Ebenfalls von großer Bedeutung sind der
Energieinhalt und Brennvcrhalten. Hohe Literheizwertc sind im allgemeinen vorteilhaft, weil bei gegebenem
Tankvolumen große Reichweiten erzielt werden. Es ist jedoch nur bedingt möglich, den Literheizwert durch
spezifisch schwerere Kraftstoffsorten zu erhöhen, weil dies mit einer Verschlechterung des Tiefteniperaturverhaltens
und/oder des Brennverhaltens verbunden ist. Das Brennverhalten ist als ausreichend anzusehen, wenn
bei niedriger Wärmestrahlung und geringer Rußbildimg ein hoher Ausbrand erzielt wird. Zur Beurteilung im
Labormaßstab dienen Rußpunkt und Luminometerzahl. Letztere gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Sie
nimmt mit abnehmender Flammenslrahlung, d. h. abnehmender Bildung von Kohlepartikelchen in der
Flamme /u und sollte möglichst hoch sein. Ils müssen je
nach Fltiggcräl und Einsatzzweck die Eigenschaften des
llugkraflstoffes in Hinblick auf die Anforderungen an die thermische Beständigkeit, das Brennverhallen
(Luminometerzahl, Rußpunki) und den Energieinhalt
(Literheizwert) einerseits und eines guten Tieftemperalurverhaltetjs
(Gefrierpunkt, Viskosität) andererseits abgestimmt werden. Durrh Oligomerisierung von Cj-
und Ci-Olefingemischen und anschließende Hydrierung
der Oligomerisate wurden bereits isoparaffinische Produkte mit für den Antrieb von Strahltriebwerken
geeigneten Eigenschaften gewonnen. Da in den so hergestellten Produkten praktisch keine n-Paraffine
enthalten sind, ist eine zusätzliche Behandlung zur Einstellung des erforderlichen Kälteverhaltens nicht
erforderlich (DT-AS 12 25 439).
Es wurde nun gefunden, daß man Kraftstoffe für den Überschallflug mit besonders wertvollen Eigenschaften
durch Oligomerisation von olefinischen Cj- und C4-Kohlenwasserstoffen und Hydrierung der Oligomerisate
erhält, wenn man weitgehend von Isobutylen freie. Olefine enthaltende C4- oder CVC4-Kohlenwasserstoffgemische
in üblicher Weise oligomcrisicrt und anschließend hydriert. Derartig gewonnene Kraftstoffe
besitzen z. B. eine besondes hohe Thermooxydationsstabilität
und sind den in üblicher Weise erhaltenen Oligomeren, deren Einsatzprodukt nicht vom Isobutylen
befreit wurde, überlegen. Eine weitere Verbesserung der Kraftstoffe läßt sich erreichen, wenn man die in
untergeordnetem Maß entstandenen aromatischen Kohlenwasserstoffe entfernt, z. B. sie zusammen mit den
olefinischen Kohlenwasserstoffen aufhydriert. Der so erhaltene Kraftstoff enthält neben Isoparnfincn einen
geringen Anteil an Naphthene^ Man kann auch das Oligomerisat zunächst einer milden selektiven Hydrierung
unterwerfen, um die Olefine aufzusättigen. Anschließend werden die Aromaten in an sich
bekannter Weise, /.. B. durch Extraktivdestillation, aus dem Produkt entfernt. Gegebenenfalls kann man dieses
einer weiteren Hydrierung unterwerfen und erhält so einen aromaten- und naphthenfreien Kraftstoff. Diese
Produkte, die praktisch vollständig aus isoparaffinischen Kohlenwasserstoffen bestehen, besitzen eine besonders
hohe Therniostabilität. Ein hoher Propylengehalt im Einsatzprodukt kann sich gegebenenfalls als günstig
erweisen. Es können selbstverständlich die üblichen Additives den Kraftstoffen zugesetzt werden.
Zur Bewertung der Kraftstoffe wurden folgende Kcnnzahien ermittelt:
A Thermooxydationssiabilität in Anlehnung an
ASTM D 873 durch Alterung von 100 ml Kraftstoff während 5 Stunden bei I48,9°C bei einem
Saiierstoffdruck von 7 atü (100 psig), anschließende
Messung des potentiellen Rückstandes als Maß für die Stabilität.
B Tieftemperaturverhallen durch Messung
B Tieftemperaturverhallen durch Messung
a) des Kristallisationspunktes nach DIN 51 782 und
b) der Tieftemperaturviskosität bei -34,4"C nach DIN 51 562.
C Energieverhalten durch Bestimmung des unteren
Heizwertes.
D Brennverhalten durch Messung
D Brennverhalten durch Messung
a) der Luminometerzahl nach ASTM D I740-Ö7T
und
b)des Rußpunktes nach ASTM D 1322-64
Die Kennzahlen der verschiedenen Treibstoffe sind in der Tabelle zusammengestellt. Die Kraftstoffe wurden
in bekannter Weise durch Oligomerisation und anschließende Hydrierung gewonnen, und zwar
Treibstoff I aus einem CVKohlenwasserstoffgemisch mit 37,8% Isobutylen,
Treibstoff H aus einem isobutylenfreien CVKohlenwasserstoffgemisch,
Treibstoff III aus einem CVC^Kohlenwasscrstoffge-
a) 193-210
b) 220-239
c) 241-251
a) 198-217
b) 205-2 3b
c) 2 39-272
u) 194-218
b) 214-232
c) 231-274
a) 194-210
b) 205-2 3 3
mg/ KM) ml
lO.b 34,1 51,4
4,1 10,5 25.4
7,3 17,0 J J.I
4.0 9,0 misch mit i\,Wo Propylen und 23,5%
Isobutylen.
Treibstoff IV aus einem CVCVKohlenwassersloifgemisch
mit 82.81Vl. Propylen und 7,4"/. Isobutylen.
B | C | b | C | kcal/k» | I) |
a | < -80 | cSi | 82b 1 | a | |
< -80 | H).b2 | kcal/kg | 84 35 | ||
< -80 | 34,b8 | 10 485 | 855b | 64 | |
<-80 | 8b,99 | 10480 | 8212 | 59 | |
< -80 | 13,44 | 10 4b0 | 8462 | 54 | |
< -bO,5 | 30,98 | 10 515 | 8507 | 80 | |
<-80 | 112.24 | 10 565 | 82 vl | 70 | |
<-80 | 12.55 | 10 425 | 83b() | b5 | |
<-80 | 25.24 | 10 500 | 8467 | 73 | |
< - 55,5 | 09,90 | 10 490 | 8253 | 74 | |
< - 38.5 | 10,39 | 10415 | 8 308 | b3 | |
20,24 | 10 520 | 88 | |||
10 490 | 81 | ||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kraftstoffen für CJberschallfluggeräte durch Oligomerisation von olefinischen Cj- und Ci-Kohlenwasserstoffen und anschließende Hydrierung der Oligomerisate, d a durch gekennzeichnet, daß man weitgehend Isobutylen freie, olefinische C4- oder C1/C4-Kohlenwasserstoffgemischc einsetzt und die gegebenenfalls im Oligomerisat enthaltenen aromatischen Kohlenwasserstoffe in an sich bekannter Weise ganz oder teilweise entfernt oder durch katalytische Hydrierung in die entsprechenden Naphthene umwandelt.
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