DE1955640A1 - Katalysator und Verfahren zur Umwandlung beziehungsweise Herstellung von Olefinen - Google Patents
Katalysator und Verfahren zur Umwandlung beziehungsweise Herstellung von OlefinenInfo
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Description
Köln, den 4.11.1969 Fu/Ax/wy
Katalysator und Verfahren zur Umwandlung beziehungsweise
*
Herstellung von Olefinen.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Katalysator für die
Herstellung von Olefinen und Verfahren zur Herstellung von Olefinen unter Verwendung dieses Katalysators.
1 064 829 Die britische Patentschrift/beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung von Olefinen, das dadurch gekennzeichnet ist,
ein
daß man/Ausgangsgemisch aus zwei ungleichen acyclischen Olefinen der Formel R(R1J=C(R2)R-, beziehungsweise R2^ (Rp.)C=C(Rg)Ry in Gegenwart eines Olefin-Disproportionierungskatalysators umsetzt, wobei die Substituenten R in den eingesetzten Olefinen Wasserstoffatome oder Alkylreste oder Arylreste sind mit dem Vorbehalt, daß nicht mehr als zwei der Gruppen R(R1)CC R,(R2)cC R^(R,-)C<oder R7(Rg)C^ gleich sind.
daß man/Ausgangsgemisch aus zwei ungleichen acyclischen Olefinen der Formel R(R1J=C(R2)R-, beziehungsweise R2^ (Rp.)C=C(Rg)Ry in Gegenwart eines Olefin-Disproportionierungskatalysators umsetzt, wobei die Substituenten R in den eingesetzten Olefinen Wasserstoffatome oder Alkylreste oder Arylreste sind mit dem Vorbehalt, daß nicht mehr als zwei der Gruppen R(R1)CC R,(R2)cC R^(R,-)C<oder R7(Rg)C^ gleich sind.
Ein Disproportionierungskatalysator ist ein Katalysator, der acyclische Olefine zu Olefinen, die eine höhere und
niedrigere C-Zahl als das Ausgangsölefin haben, disproportioniert.
Es ist festgestellt worden, daß Rheniumheptoxyd auf Aluminiumoxyd ein geeigneter Katalysator ist.
Es wurde nun gefunden^ daß aus Boehmit erhaltenes γ-Aluminiumoxyd wegen seiner geringeren Neigung, leicht
009845/1787
polymerisierbare Olefine zu polymerisieren, ein besonders
geeigneter Aluminiumoxydtyp für die Yerwendung
als Katalysatorträger ist.
Gemäß einem Aspekt betrifft die Erfindung demgemäß
einen Katalysator, der Rheniumheptoxyd und aus Boehmit
abgeleitetes γ-Aluminiumoxyd enthält.
Boehmit ist ein Aluminiumoxyd-α-Monohydrat, aus dem das
γ-Aluminlumoxyd durch Kalzinierung an der Luft, unter
Stickstoff usw. bei einer Temperatur im Bereich von
400 - 600°C erhalten wird.
Der Katalysator besteht vorzugsweise ausschließlich aus
Rheniumheptoxyd und aus γ-Aluminiumoxyd, das von Boehmit
abgeleitet ist. Der Katalysator enthält vorzugsweise 0,1 - 40, insbesondere 1-20 Teile Hheniufflheptoxyä pro
100 Teile γ-Aluminiumoxyd, das von Boehmit abgeleitet ist.
Der bevorzugte Rheniumheptoxydkatalysatop läßt sich leicht
herstellen, indem eine Lösung von Asrooniimperrhenat mit
Boehmit gemischt, das Gemisch getrocknet und zur Zersetzung des Perrhenats zum Heptoxyd vorzugsweise an der
Luft erhitzt wird. Eine abschließende Aktivierung bei hoher Temperatur unter Stickstoff, Kohlendioxyd, Helium
oder einem anderen Inertgas oder vorzugsweise in einem Luft- oder Sauerstoffstrom mit anschlieBender Stickstoffbehandlung
ist zweckmäßig, um maximale katalytisch Aktivität
auszubilden. Zweckmäßig werden die Katalysatoren 1 Minute bis 100 Stunden an der Luft !sei einer Temperatur
im Bereich von 300 - 9000C behandelt raid dann in
einem Inertgas, z.B. Stickstoff, gekühlt.
00 984 5/1787
- . ■ % ■■■-■ - 3 - .-■..■■
Gemäß einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Olefinen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man ein Ausgangsgemisch aus zwei ungleichen acyclischen Olefinen der Formel
R(R1)C=C(R2)R, bzw. R2^ (Rt)C=C(Rg)R7 in Gegenwart eines
Qlefindlsproportionierungskatalysators umsetzt, der ein Gemisch aus Rheniumheptoxyd und von Boehmit abgeleitetem
γ-Aluminiumoxyd enthält, wobei die Substituenten R der Ausgangsolefine Wasserstoffatome oder Alkyl-, Alkenyl-,
Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Arylreste sind mit dem Vorbehalt, daß nicht mehr als zwei der Gruppen R(R1)CC
R5(R2)CC R2|(R5)C<oder R7(R6)CCgIeICh sind. Die. als
Produkt erhaltenen Olefine habe eine andere C-Zahl als die als Reaktionsteilnehmer eingesetzten Olefine, und
die Produktverteilung unterscheidet sich erheblich von der Produktverteilung, die aus der getrennten Disproportionierung
jedes einzelnen, als Reaktionsteilnehmer eingesetzten Olefins zu erwarten gewesen wäre.
Bei diesem Aspekt der Erfindung handelt es sich um eine
sehr allgemeine Reaktion insofern, als beliebige Paare bestimmter Olefine unter Bildung anderer Olefine umgesetzt
werden können. Die erhaltene Produktverteilung hängt in erster Linie von den beiden gewählten Ausgangsole f inen und in gewissem Maße von den angewandten Reaktionsbedingungen
ab. Beispielsweise kann man bei der Umsetzung von zwei symmetrischen ungleichen Olefinen
eine hohe Selektivität zu einem einzelnen Olefinprodukt erreichen. Beispielsweise kann die Umsetzung von Äthylen
und Buten-2 so gelenkt werden, daß Propylen mit hoher Selektivität erhalten wird. Wenn jedoch wenigstens eines
der als Reaktionsteilnehmer eingesetzten Olefine asymmetrisch ist, wird als Produkt immer ein Gemisch von Olefinen
erhalten. Beispielsweise können Äthylen und 4-Methylpenten-2 so umgesetzt werden, daß ein Gemisch
von 3-Methylbuten-l und Propylen mit hoher Selektivität
erhalten wird. Aus den vorstehender* Ausführungen ist zu
die
schließen, daß/primären Produkte, die während der Reaktion
schließen, daß/primären Produkte, die während der Reaktion
009845/1787
gebildet werden, Olefine der folgenden Formeln sind:
R(R1)C=C(R5)R4 und R5(R2)C=C(R6)R7
und/oder R(R1)C=C(Rg)R7
und R5(R2)C=C(R5)R4
und R5(R2)C=C(R5)R4
Diese Olefine können nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
mit hoher Selektivität hergestellt werden.
Die beiden als Ausgangsmaterial für das Verfahren gemäß der Erfindung eingesetzten Olefine haben die Formeln
R(R1)C=C(R2)R5 und R4(R5)C=C(Rg)R7, in denen die Reste R
Wasserstoffatome oder Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Arylreste, vorzugsweise C1-C50-AlJCyI-reste
und insbesondere C,- C/;-Alkylreste sind, wobei
nicht Ιο.
Jedoch/^nehr als zwei von den Resten R(R1)C, R5(R2)C,
R4(R5)C und R7(Rg)C gleichj3ind. Die Olefine sind acyclisch, können jedoch auch geradkettig oder verzweigt sein.
Die Stellung der Doppelbindung in den eingesetzten Olefinen ist unwesentlich. Die Doppelbindung kann in "1-/2-,
5-Stellung oder in einer anderen Stellung stehen. Als
Beispiele für die große Zahl von Olefinen, aus denen die beiden als Ausgangsmaterialien eingesetzten Olefine
gewählt werden können, seien Äthylen, Propylen, Buten-1, Buten-2, Penten-1, Penten-2, j-Methylbuten-l, 4-Methylpenten-2,
Hexen-1, Hexen-2 und Hexen-3 genannt.
Besonders vorteilhaft sind Verfahren, bei denen Olefine
verwendet werden, die durch die bekannten Katalysatoren
leicht polymerisiert werden. Zu den geeigneten leicht polymerisierbaren Olefinen gehören tertiäre Olefine, die
die Gruppe -
K-/
I
009845/ 1 7 8.7
009845/ 1 7 8.7
enthalten, land sekundäre Olefine, die die Gruppe
Ar-CIt=C enthalten, worin Ar ein aromatischer Rest ist. Bevorzugt als leicht polymerlsierbares Olefin wird
Isobuten.
Sehr geeignet als Ausgangsmaterial für das Verfahren ist
ein Gemisch, das im wesentlichen aus Buten-2 und Isobuten besteht, da die Reaktionsprodukte Propylen und 2-Methylbuten-2
sehr begehrte Olefine sind.
Die Bedingungen, unter denen die Olefine reagieren, können..mit
der Zusammensetzung des Einsatzmaterials und den gewünschten Produktenvariieren. Die Reafctionstemperaturen
können im Bereich von -20° bis +5OQ0C liegen, wobei Temperaturen im Bereich von 20 bis 1000C bevor äugt; werde11·
Die Reaktion kann bei Drücken im Bereich von 0 - 140 atU
durchgeführt werden« '
Bei einem kontinuierlichen Verfahren können die Reaktionszeiten zwischen 0,01 Sekunde und 120 Minuten liegen. Vorzugsweise
liegen sie zwischen 0,1 Sekunde und 10 Minuten.
Bei einem chargenweise durchgeführten Verfahren können die Gesichtsverhältnisse von Olefijn zu Katalysator im
Bereich von 1000:1 bis lsi liegen.;
Das Verfahren kann gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels,z.B. eines paraffinischen
oder eyeloparaffinischen Wasserstoffs, durchgeführt
werden.
Die Katalysatoren gemäß der Erfindung sind auch für die
Disproportionierung von Einzelolefinen sehr gut geeignet.
Gemäß einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung somit
009 8"A 5/1787 " ']
ein Verfahren zur Disproportionierung von acyclischen
olefinischen Kohlenwasserstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen acyclischen olefinischen
Kohlenwasserstoff mit einem Disproportionierungskatalysator, der ein Gemisch von Rheniumheptoxyd und von
Boehmit abgeleitetem γ-Aluminiumoxyd enthält, unter
Temperatur- und Druckbedingungen zusammenfuhrt, unter denen die Disproportionierung des Einsatzes stattfindet.
Ein Katalysator aus Rheniumheptoxyd und γ-Aluminiumoxyd,
das von Boehmit abgeleitet ist, kann zwar eine sehr lange
Lebensdauer haben, jedoch nimmt seine Wirksamkeit im Laufe des Einsatzes zweifellos ab. Die Umsätze beginnen
geringer zu werden, so daß das Verfahren wegen der geringen Umsätze »it der Zelt uninteressant wird. Wenn dieser
Funkt erreicht ist, kann der Katalysator durch Behandlung
mit Sauerstoff nach dem Verfahren regeneriert werden,
das Gegenstand der britischen Patentanmeldung 49063/66
der Anmelderirt ist.
Die Katalysatoren gemÄß der Erfindung haben den weiteren
Vorteil, daß sie ihre volle Selektivität selbst nach
zahlreichen Regenerierungsbehandlungen bei Temperaturen
bis zu 600ο<? bewahren» Dieser Vorteiy bei Verwendung des
Katalysators sowohl für die Katalysiöfung der Coreaktion
eines Olefinpaares als auch für die Disproportionierung
eines einzelnen Olefins ausgenutzt werden.
ι ___— ,—
Ein reiner, im Handel erhältlicher Boehmit wurde 24 Stunden in strömender Luft bei 58O0C calginiert. Die physikalische un4 chemische Untersuchung ergab, daß das Produkt aus reinem kristallinen γ-Aluminiumoxyd mit einer
Oberfläche Von 200ra /g und einem Porenvolumen von 0,46 ml/g, bestand. Das Aluminiumoxyd wurde mit wässrigem
09845/1787
■- 7 -
^^ behandelt und 24 Stunden an der Luft bei
58O0C gehalten, wobei ein 10 Gew.-jH Rheniumheptoxyd
auf 7-Aluminiumoxyd enthaltender Disproportionierungskatalysator erhalten wurde.
Isobuten wurde mit Buten-2 unter den Bedingungen und mit
den Ergebnissen« die in der folgenden Tabelle genannt sind, umgesetzt. Die Selektivität der Disproportionierung
nach 25 Stunden betrug 98 Gew.-5ε.
Disproportionierungskatalysator auf der Basis von Boehnit
Versuchsbedingungen
Einsatz: Handelsübliches C4 mit 40 % Buten-2
und 40 % Isobuten; Diengehalt<
Io ppm, Schwefelgehalt < 1 ppm.
Katalysator: 10 Oew.-# Re2O7 auf 7-Aluminiumoxyd
aus Boehmit. '
Raumströmungs- 10 V/V/Std.(Gerechnet als Flüssiggeschwind
igkeitt kelt).
Druck» 10,5 atü
Temperatur: 25°C
Produkte
Der !Ansatz von Butenen im Einsatzmaterial zu Propylen
und 2-Methylbuten-2 betrug 36 Gew.-Ji. Die Selektivität
für die Disproportionierung nach 24 Stunden betrug 98 Gew.-Ji. Nach 12 Tagen war der Umsatz des Ausgangsmaterials
von etwa 36 auf 15 Gew.-# gefallen. Der Kata-
009845/17 87
lysator wurde dann regeneriert, indem 1) Stickstoff bei
2000C durchgeleitet wurde, 2) Luft (Raumströmungsgeschindigkeit
500 V/V/Std.) 16 Stunden durchgeleitet wurde, während die Temperatur von 200° auf 58O0C erhöht wurde, 3)
der Katalysator weitere 24 Stunden bei 5800C an der Luft
geröstet und 4) unter Stickstoff auf Umgebungstemperatur gekühlt wurde. Der regenerierte Katalysator zeigte die
gleiche Aktivität und Selektivität für die Disproporionierung wie der frische Katalysator.
Die "Testregenerierung" wurde 6 mal mit den gleichen Ergebnissen wiederholt. Für Vergleichszwecke ist in der
folgenden Tabelle veranschaulicht, daß ein anderer Katalysator, der auf einem mit Natriumionen modifizierten
Aluminiumoxyd basiert und ebenfalls für die Disproportionierung eines Isobuten enthaltenden Ausgangsmaterials
geeignet ist, durch die Regenerierung seine Selektivität für die Disproportionierung verlor.
Selektivitäten von frischen und regenerierten Disproportion
nierungskatalysatoren
Versuchsbedingungen: | wie oben | in Gew.-% bei | OZ und C^ |
Katalysator | Selektivität | einmal regeneriert |
sechsmal regeneriert |
frischer Katalysator |
|||
φ Rep07 auf
7-Aluminiumoxyd 98 . 98 98 aus Boehmit
10j£ Re0O7 auf AIpO,
mit Na -Ionen 95 92
modifiziert
00 9 845/178 7-
Claims (1)
- Patentansprüche1) Katalysator, insbesondere für die Umwandlung von Olefinen, dadurch gekennzeichnet, daß er Rheniumheptoxyd und von Boehmit abgeleitetes γ-Aluminiumoxyd enthält.2) Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ausschließlich aus Rheniumheptoxyd und von Boehmit abgeleitetem Ύ-Aluminiumoxyd besteht.2) Katalysator nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er 0,1 bis 40 Teile, vorzugsweise 1 bis 20 Teile Rheniumheptoxyd pro 100 Teile γ -Aluminiumoxyd' enthält.zeichnet, daß ein Ausgangsgemisch aus 2 , acyclischen Olefinen mit den allgemeinen Pormelpr R(R1)C=C(R2)R, bzw. Rj^(Rc)C=C(R^)R„ in Gegepafart eines Disproportionierungskatälysators netch den Ansprüchen 1 bis 3 umgesetzt wird, wojxii die Reste R bis R„ der Ausgangsolefine Wasserstoff oder Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- pdfer Arylgruppen sind, wobei jedoch nicht mehr als 2^r Gruppen R(R1)C=, Rjj(Rc)C= oder R„(R^Jü0= gleich sind.5) Verfahren zup^Disproportionierung von acyclischen olefinischep<icohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß defs Ausgangsmaterial mit einem Disproportionierung^- alysator nach Ansprüchen 1 bis 3 unter Temperatur-und Druckbedingungen, die eine Disproportionierung des wer-//65/178*?Köln, den 21. März 1970Pu/akThe British Petroleum CompanyNeuer PatentanspruchVerwendung des Katalysators nach Ansprüchen 1 bis 5 die Disproportionierung von acyclischen Olefinen, bzw. die Codisproportionierung eines Ausgangsgemisches aus 2 ungleichen acyclischen Olefinen mit den allgemeinen Formeln R(R1)C=C(R2)R, bzw. R^(R5)C=C(Rg)R7, wobei die Reste.R bis R7 der Ausgangsolefine Wasserstoff oder Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Arylgruppen sind, wobei Jedoch nicht mehr als 2 der Gruppen R(R1)C=, R5(R2)C= R^(R5)C= oder R7(R6)G= gleich sind.00984 5/178
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