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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM HORIZONTALEN VORFERTIGUNG EINES STEINVERBANDES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum horizontalen
Vorfertigung eines Stein- oder Blockverbandes unter Anwendung einer gewöhnlich recht-eckigen
Formfläche, worauf die Steine oder Blöcke im gewünschten Verband eingestellt werden
mit Aussparung von Fugenräumen, die mit mörtel gefüllt werden.
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Die Massenfertigung von Bauelementen durch die Zusammenftigung von
Steinen zu einem Paneel gemäss einem horizontalen Herstellungsverfahren in der Fabrik
hat sich in der Praxis sehr zweckmässig gezeigt. Die Paneele werden fix und fertig
am Bauplatz zugeliefert und dort montiert. Hierdurch können nicht nur grosse Ersparungen
durchgeführt werden, sondern auf diese Weise kann auch genauere Arbeit geleistet
werden. In dieser Weise kann Standardwerk ausgeführt werden, wobei enge Toleranzen
beibehalten werden können. Dies gilt hinsichtlich der Qualität der Zusammenstellung,
der Abarbeitung und der Massführung.
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Obwohl an erster Stelle aus Backstein hergestellte Paneele beabsichtigt
sind, kUnnen selbstredend auch aus Kalksandstein oder Betonstein oder anderen Steinarten
oder aus Steinkombinationen oder aus Holz- oder Kunststoffblöcken zusamiengestellten
Paneele in der vorgeschlagenen Weise vorgefertigt werden, während auch die Anwendung
einer recht-eckigen Formfläche, wie im Obenstehenden gestellt worden ist, grosszUgig
betrachtet werden sollte Im allgeseinen kann Jeder Foriverband benutzt werden* wie
z.B. ein Formrahmen oder Formgestell welcher oder wecies kantelbar ist und in liegender
Stellung gebracht werden kann, oder dauernd eine Horizontalstellung einnimmt. Auf
der Formfläche wird die Begrenzung an die Seitenränder durch Seiten- undStirnriegel
geformt, welche hinsichtlich der Variation der lusserlichen Abmessungen der zu bildenden
Paneele einstellbar sein können.
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Die Einstellung der Steine im gewünschten Verband kann auf regelmässige
Weise stattfinden durch die streckenden Lagen von einer der Formseiten ab einzubringen,
wobei ein Formrost angewandt werden kann oder Stellriegel Anwendung finden können.
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Bei der Formung des Steinverbandes treten eine Zahl von Probleme auf.
So geht das Bestreben meistens dahin der Sichtseite des Mauerpaneels ein ästhetisches
Ansehen zu geben. Als Sichtseite dient vorzugsweise die sich auf die Formfläche
stützende Unterseite des Paneels. Diese Unterseite soll flachmöglichst ausgeführt
werden und um zp verhüten dass die Backsteine an dieser Seite durch Mörtel verunziert
werden, soll kein Mörtel aus den Fugen bis zur Unterseite durchdringen.
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Ein anderes Problem ist dass die Fugenmässe und das äusserliche Mass,
mit RUcksicht auf die Abmessungen der Steine, genau zu den je erforderten Abmessungen
des Paneels angepasst werden können sollten.
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Zur Behebung dieser Probleme wird gemäss der Erfindung so vorgegangen,
dass die Fugenräume beibehalten und unten abgedichtet werden mittels über die Formfläche
hervorragenden Mitteln, welche aus Fugenriegel in der Form vom lagen, hohlen, biegsamen
Druckkörper bestehen, die durch die Erregung darin von Fluidumdruck in den Fugen
zwischen den Steinen ausgedehnt werden können und dabei mit sich unter den Steinen
erstreckenden Tragriegeln zusammenarbeiten, welche die Steinen tragen und sich mit
wenig Reibung über der Formfläche versetzen können, zur Reglung der Fugenmässe in
Zusammenhang mit der äusserlichen Massführung.
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Nach der Einstellung davon im gewUnschten Verband werden die Steine
in dieser Weise durch die Zuführung von Druckfluidum in die Fugelriegel gerichtet
und fixiert, z.BE aufrechtstehend gehalten, sodass die gewünschte Unterfläche des
Paneels erhalten werden kann, während die Fugen der Unterseite auch abgeschlossen
werden sodass die zur Sichtseite bestimmte UntexfLächö nicht mit Mörtel beschmutzt
wird.
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Die Fugenriegel können weiter nicht nur klemmgesetzt werden zwischen
den Steinen, sondern können auch noch. weiter ausgedehnt werden dank der einfachen
nahezu reibungslosen Versetzbarkeit der Tragriegel, worauf sich die Reihen von Steinen
stützen, um die Fugenbreiten nötigenfalls nach Wunsch vergrössern zu können. Selbstredend
kann in eine. anderen Falle die Reduzierung der Fugenriegel wenn erfordert stattfinden
durch Andrücken des Steinverbandes mittels einer verstellbaren Stirnriegel in der
Form eines starken Balken.
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Die Fugenriegel bestehen aus einz hohlen Profil in dem iindestens
ein sich in der Fugenrichtung erstreckender Fluidumkanal geformt ist. Zur verringert
Reibung bei der Ausdehnung der Fugenriegel können die Tragriegel, worauf die Steine
sich stutzen, sich durch Vermittlung von Antifriktionsmittel, wie Kugeln oder seitlich
versetzbaren Rollen oder Räder oder Luftkissen, tiber der Formflächen versetzen.
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in einer Vorzugsausführung werden von unten durch die Formfläche in
die Fugen zwischen den Steinen gebrachte Fugenriegelprofile angewandt, welche aus.
zwei federnd aufeinandergeklemmten Hälften bestehen, mit dazwischen ein hohler Raum,
in dos ein Druckkörper in der Forn eines verformbaren oder ausdehnbaren Rohres untergebracht
ist, um durch Erregung hierin von Fluidumdruck du Profil in den Fugen zwischen den
Steinen ausdehnen zu kannen. Dabei können in eine. praktischen Falle über einem
Transportband zugeführte Steinen oder Blöcke durch Vermitllung einer Programmiervorrichtung
im gewünschten Verband auf Tragriegeln zugeliefert werden, welche aus Streifenteilen
eines umlaufenden, Uber die Formfläche geführten Bandes bestehen.
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Das hier dargestellte Verfahren kann sowohl bei unbewehrten als bei
vorgespannten oder nicht vorgespannten, bewehrten, aus kleinen Elementen zusammengestellten
Paneele
bestehen.
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Die Erfindung wird hierunter weiter erläutert an Hand der in den Zeichnungen
gegebenen AusfUhrungebeispiele. Es wird bewirkt, dass in den verechiedenen Figuren
die Ubereinstimmenden Teile der Vorrichtung auch mit denselben Verweisungsziffern
angegeben worden sind.
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Fig. 1 iet ein teilweise dargestellter vertikalen Querdurchschnitt
über den Steinen und Fugen einer vorfabrizierten Füllung und Uber den beim Zusammenfügen
dee Steinverbandes angewandten Formmitteln gemäss der Erfindung; Fig. Z ist eine
mit Fig. 1 übereinstimmende Darstellung in der eine andere Ausführung der Formvorrichtung
im Detail dargestellt ist; Fig. 3 ist eine übereinstimmende Darstellung noch einer
anderen Ausführungsvariante; Fig. 4 gibt einselbe Darstellung einer Vorzugsausführung
der Erfindung; und Fig. 5 ist eine nach kleinere Masstab dargestelltene schematische
Abbildung in der ein in seinem Ganzen betrachtet, praktiacher Ausführungsbeispiel
einer Paneelformvorrichtung gemäss dem neuen Systems in Obenansicht dargestellt
ist.
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In Fig. 1 bis 4 ist ein ausgebrochenes Teil eines zusammengestellten
Paneels 1 dargestellt, welches in liegender Stellung vorgefertigt wird auf einer
im allgeneinen rechteckigen Formfläche 2, auf der die Steinen 3 im gewünschten Verband
eingestellt werden mit Aussparung von Fugenräumen 4, worin Mörtel 5 gegossen wird.
Die
Steine 3 können inner- oder ausserhalb des Formrahmens wohl oder nicht swangslXufig
auf Tragriegeln 6 zugeliefert werden* welche unabhängig von einander oder in Gruppen
gekuppelt Uber der Formfläche 2 fortbewogen werden können, um in dieser Weise den
gewUnschten Verband zu formieren. Zwischen den Tragriegeln 6 befinden sich Fugenriegel
7 in der Form von biegsamen, hohlen Profile in den verformbare oder ausdehnbare
Kanäle 8 geformt sind um unter AusUbung von Fluidumdruck die Profile in den noch
nicht gefüllten, offenen Fugen 4 zwischen den Steinen 3 ausdehnen zu können.
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Die Fugenriegel 7 erfUllen bei der Formung eines Paneels mehrere wichtige
Funktionen. An erster Stelle werden die Steine 3 hierdurch in der erforderten Entfernung
eingestellt und gehalten und in den Strecklagen ausgerichtet und dabei in einer
bestimmten Stellung fixiert auf den Tragriegel 6, so dass die gewunechte Sichtseite
des Paneels 1 an der Unterseite des vorgefertigte Verbandes entsteht.
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Weiter erfüllen die Fugenriegel 7 auch eine abdichtende Funktion und
werden die Fugen 4 unter dem auftretenden Fluidumdruck hierdurch an der Unterseite
abgeschlossen, so dass kein einzubringender Mörtel 5 auf die reinzuhaltende Unterfläche
des Paneels 1 geraten kann. Und weiter kann mittels der ausdehnbaren Fugenprofile
7 auch die Fugenbreite geregelt werden. Die Fugenriegel 7 und Tragriegel 6 sind
einstellbar in bezug auf einander, wodurch die Tiete und/oder Breite der zu formenden
Fuge nach Wunsch eingestellt werden könnens Die Tragriegel 6, wodurch die Stein-lagen
getragen werden* stützen sich durch Vermittlung von Antifriktionsmitteln, wie Kugeln
9, auf die Formfläche 2, oder werden durch seitlich versetzbare Rollen oder Räder
in freitragender Weise unterxtUtzt, und können in dieser Weise mit den sich darauf
stützenden Steinen 3 leicht versetzt werden. Bei der Ausdehnung der Profile 7 in
den noch offenen Fugen 4 können die Steinlagen deshalb ohne MUhe seitlich versetzt
werden um die Fugenbreite zu regeln.
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Umgekehrt kann die Fugenbreite auch in einfacher Weise verringert
werden durch die Steinlagen mittels einer starken, einstellbaren Stirnriegel dichter
nach einander zu drückern unter Zusammendrückung der biegsamen Teile der Fugenriegeln7
in den Fugen 4 zwischen den Steinen 3.
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In Fig. 1 ist ein Fugenriegel 7 in der Form eines pneumatischen Rohres
dargestellt, in dem durch Ventile Druckluft zugeflihrt werden kann, um das Profil
unten in der Fuge 4 zwischen den Steinen 3 auszudehnen, wie mit den Pfeilen angegeben
worden ist. Bei dieser Ausdehnung kann der Fugenriegel 7 eine richtende, fixierende
und abdichtende Punktion erfüllen und kann auch das Fugenmass festtesetst werden.
Es wird gesehen, dass die Steine 3 sich auf durch Kugeln 9 getragene Tragriegel
6 stützen welche in dieser Weise nahezu ohne Reibung über geringer Entfernung seitlich
verschoben werden können.
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In Fig. 2 ist ein Fugenriegel 7 dargestellt, welche zwei symmetrische
Fluidumkammern 8 enthält welche im unteren Teil der Fuge 4 zwischen den Steinen
3 ausgedehnt werden können. Das Profil 7 ist, wie dargestellt, aufgeführt mit eingebogenen
Abrundungen 10, wodurch die Fluidumkammern 8 eine niedriger liegende Stellung einnehmen,
und doch genügende Flexibilität erhalten wird.
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Die in den Figuren dargestellten Druckkörper können aus einem elastischem
Material wie Kautschuk oder einem geeigneten Kunststoff hergestellt sein. Als Antifiktionsmittel
können unter den Tragriegeln 6 6 z.B; Glas- oder Kunststo?kugeln 9 angewandt werden
In Fig. 3 ist eine Ausfahrung der Formvtrrichtung mit in einem Riegelwerk gefassten
verformbaren oder ausdehnbaren Fluidumrohren dargestellt. Die Wirkung dieser AusfUhrungsvariante
stimmt mit derjenige des in Fig. 2, dargestellten Fugenriegels 7 überein.
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Fig. 4 stellt eine Vorzugsausführung der Erfindung dar. Die Fugenriegel
7 sind hier von einem niedriger liegenden Wirkraum 11 aus von unten durch die in
Streifen 12 zerteilte Formfläche 2 geführt. und reichen bis in den Fugen 4 wischen
den Steinen 3. Die Fugenriegel bestehen hier aus einem in zwei Hälften 13 ausgeführten
Profil, wobei die Hälften 13 mittels einer Klemmverbindung 14 unten federnd aufeinandergeklemmt
werden, wobei in einem dazwischen geformten hohlen Raum 15 ein Druckkörper 16 in
der Form eines verformbaren oder ausdehnbaren Rohres untergebracht ist, um durch
die Erregung hierin von Fluidumdruck das Profil 7 in den Fugen 4 zwischen den Steinen
3 ausdehnen zu können, wie mit den Pfeilen angegeben worden ist. Die Tragriegel
6 werden durch die Streifen 12 getragen, weiche aus seitlich in bezug auf einander
versetzbaren Teilen eines umlaufenden Trag- oder Transportbandes oder aus starken9
einstellbar gelagerten Tragprofile bestehen können. Dabei sind die Fugenprofile
7 auf seitlich und in Höhe verstellbarer Weise zwischen den. Tragriegeln untergebracht.
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Es wird bemerkt, dass wo im Vorhergehenden über Fugen gesprochen worden
ist, an erster Stelle die Reihenfugen zwischen den Strecklagen beabsichtigt sind
In den Stossfugen können zur Abdichtung einfach komprimierbare Streifohen zwischen
den Steinen eingefügt werden. Die Streifchen können auch vorher auf die Tragriege'
befestigt sein. Wenn die Tragriegel aus Streifenteilen eines umlaufenden Bandes
bestehen, wie dargestellt ist in Fig.5, kennen die komprimierbaren Streifchen auf
diese Streifenteile angebracht sein in einer mit dem gewünschten Steinverband übereinstimmenden
Weise, wobei die durch eine geeignete zwangsläufige Zufuhrvorriohtung zugelieferten
Steinen zwischen den Streifen aufgenommen werden. In Fig. 5 worin der aus Tragstreifen
6 oder 12-bestehende und über Trommeln 17 geführte Trat band mit 18 angegeben worden
ist, ist schematisch die Weise dargestellt, in aer
über einem Transportband
19 zugeführte Steinen oder Blöcke 3 durch Vermittlung einer Programmiervorrichtung
20 im gewünschten Verband auf dem Tragband 18 zugeliefert werden können, um über
die Formfläche 2 geführt zu werden. Auf der Formfläche 2 wird der Formrahmen an
die Ränder durch einstellbare Seiten- und Stirnriegel 21 begrenzt, womit die äusseriiche
Massführung geregelt werden kann.
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Ein anderer Aspekt ist die Reihen- und Stossfugenriegel als geschlossenen
Elemente auszuführen und in einer geschlossenen Druckkammer unter einen Aussenüberdruck
zu bringen und zu komprimieren. Die Zusammenstellung des Paneels findet denn in
der geschlossenen Druckkammer statt. Bei der Aufhebung des Aussenüberdrucks expandieren
die Fugenriegel und wird das Ganze unter einem Innenüberdruck in seinem Verband
fixiert und an der Unterseite Bbgedichtet gehalten, nach dem das mit Mörtel füllen
der Fugen stattfinden kann. Wenn es in die Druckkammer wieder unter Druck gebracht
wird, löst das gefertigte Paneel sich und kann aus der Formmatrize genommen werden.
Umgekehrt kann auch eine Vakuumkammer benutzt werden um einen Aussen- und Innenunterdruck
auf den Fugenriegeln zu veranlassen für die Klemmsetzung und Lösung davon.
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Ein typischer Vorteil der Erfindung ist dass Masaunterschiede in Dicke
und Länge der zusamitienstellenden Elemente mit diesem System gleichmässig ober
allen Fugen ausgeglichen werden und dass an der Oberseite ein ganz freier Wirkraum
verwirklicht werden kann.
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Aue dem Vorhergehenden wird es klar sein, dass die hier dargestellten
Formmittel zur Verbesserung der Abarbeitung und der guten Massform der Paneele sowohl
bei Einzelfestigung als in standardisierte Ausführung beitragen können.