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Zusammengesetzte Oberflächenentwässerungsrinnen und Mehrfachform
zur Herstellung der Teilstücke Die Erfindung betrifft eine aus gegossenen bzw. gerüttelten
Teilstücken zusammengesetzte Oberflächenentwässerungs rinne. Es werden ferner vorteilhafte
Mehrfacliformen zur maschinellen Herstellung dieser Rinnen angegeben.
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Aus Teilstücken zusammengesetzte Oberflächenentwässerungsrinnen werden
aus Beton und ähnlichen Werkstoffen im wesentlichen als gegossene bzw. gerüttelt
Formlinge in einem liegenden oder stehenden Fertigungsprozeß hergestellt. Die liegende
Fertigung benützt Kippformmaschinen sowie Handkippformen, bei denen die Unterseite
bzw. Längsseite der' Oberflächenentwässerungsrinne die Einfüllseite des Betons ist,
und bei der der Formling nach dem Wenden der Form auf der Unterseite bzw. Einfüllseite
abgestellt und entformt wird. Bei bekannten maschinellen Herstellungsverfahren für
Oberflächenentwässerungsrinnen wird der Beton in die e vertikal stehende Form eingebracht,
maschinell verdichtet und teilweise auch maschinell entformt.
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im allgemeinen erscheint das vertikale Fertigungsverfahren wegen des
geringeren Platzbedarfes, der etwa nur 1/4 der liegenden Fertigung beträgt, günstiger.
Hinsichtlich der vergleichbaren Gesamtaufwendungen sind die liegende und die stehende
Fertigung etwa gleichwertig, wobei jedoch beide Verfahren bisher keine hinreichende
Grundlage für eine wirtschaftliche Massenfertigung größerer Stückzahlen bilden konnten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, aus gegossenen
bzw. gerüttelten Teilstücken zusammengesetzte Oberflächenentwässerungsrinnen in
einer solchen Formgestaltung zu schaffen, welche eine rationelle Großstückfertigung
im stehenden Verfahren ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung
vorgesehen, daß die Entwässerungsrinne aus mindestens zwei, wenigstens drei parallele
Längsflächen aufweisenden Teilstücken besteht, deren Höhe jeweils um die Gefällhöhe
variiert. Dabei erscheinen insbesondere zwei alternative Ausführungsformen der Oberflächenentwässerungsrinne
vorteilhaft, deren Teilstücke eine rationelle Massenfertigung erlauben. Bei einer
ersten erfindungsgemäßen Ausführung mit eingebautem Innengefälle der Oberflächenentwässerungsrinne
besteht diese aus mindestens zwei Teilstücken, welche im Bodenbereich ein jeweils
gleiches Gefälle aufweisen und bei denen die Höhe der hintereinander folgenden Teilstücke
mit parallele len Längsaußenkanten und dazu senkrechten Stirnflächen jeweils um
die Gefällhöhe variiert, wobei die einzelnen Teilstücke mit stufenförmigem Versatz
hintereinander liegen.
Bei einer zweiten, gleichfalls erfindungsgemäßen
Form der Oberflächenentwässerungsrinne, sind mindestens zwei Teilstücke mit konstanter
Bodendicke und zum Boden rechtwinkligen Stirnflächen vorgesehen, und diese Teilstücke
weisen gegenüber dem Boden schrägliegende Oberkanten von gleicher Neigung auf, wobei
die Höhe der Teilstücke ebenfalls um die Gefällhöhe variiert. Im Falle der ersten
Ausführungsform ergeben sich quaderförmige Teilstücke unterschiedlicher Höhe, welche
bei unterschiedlicher Bodendicke ein gleiches eingebautes Innengefälle aufweisen.
Bei der zweiten Ausführungsform ist die Bodendicke konstant, und die mit einer Schrägfläche
versehenen Teilstücke lassen sich ohne stufenförmigen Versatz aneinander reihen,
wobei bei waagerecht liegender Oberkante schrägliegende Stirnflächen der aneinander
anschließenden Teilstücke entstehen.
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Die Abdichtung zwischen den einzelnen Teilstücken kann in bekannter
Weise durch die Anformung vonNut und Feder erfolgen. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform
wird jedoch lediglich mindestens einseitig eine Stirnnut hergestellt, in die ein
elastisches Abdichtelement, beispielsweise in Form eines Gummistreifens, eingelegt
werden kann, welches gegen die glatte Stirnfläche des nachfolgenden Teilstückes
anliegt und beide Teilstücke gegeneinander einandfrei abdichtet.
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Bei der beschriebenen Ausbildung der Teilstücke läßt sich eine stehende
Fertigung in prinzipiell verschieden ausgebildeten
Mehrfachlormen
zweckmäßig durchführen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine Mehrfachform zur
Herstellung von mit stufenförmigem Versatz verlegten Teilstücken in der Weise vorteilhaft
aufgebaut sein, daß auf einer Formfläche mehrere, vertikal stehende, durch Trennwände
getrennte Teilformen mindestens einreihig angeordnet sind, welche Kerne mit schrägen
Schalflächen aufweisen, und daß im Bereich der Ränder der Formlinge, entsprechend
der Höhe der Formlinge bemessene Profilschienen mit austauschbaren vertikalen Unterlagschienen
vorgesehen sind, welche durch vertikale Schalflächen die Form und Lage der Oberkanten
der Formlinge bestimmen.
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In dieser zweckmäßigen liehrfachform wird somit durch die Bodenschalung
ein konstantes Innengefälle im Bodenbereich erzeugt, und durch entsprechendes Auflegen
der paarweise angeordneten Unterlagschienen entstehen quaderförmige Teilstücke,
deren Höhe, in Gefällrichtung der Entwässerungsrinne betrachtet, um die Gefällhöhe
zunimmt.
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Bei einer derartigen Mehrfachform kann es außerdem zweckmäßig sein,
daß mehrere gleiche Unterlagschienen vorgesehen sind, und daß die Formung der einzelnen
Teilstücke der Entwässerungsrinne durch eine entsprechende Anzahl der eingelegten
Unterlagschienen bestimmt ist. Da jedoch die meist erforderliche Rüttelverdichtung
bei mehrfach übereinander liegenden Unterlagschienen in manchen Fällen nicht hinreichend
wirkungsvoll erscheint, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen, daß
die Unterlagschienen mit unterschiedlicher Höhe als Ganzes austauschbar
gestaltet
sind. Zur Verringerung der Massenkräfte beim Rüttelvorgang und zur Erleichterung
der Handhabung können die einzelnen Unerlagschiene zweckmäßig als metallische ohlscienen
oder als Schienen aus Kunststoffmaterial gestaltet sein.
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Es erscheint ferner gegebenenfalls vorteilhaft, daß im Bereich der
Ober- und/oder Bodenfläche der Mehrfachform ein bewegbarer Formstempel angeordnet
ist, welcher Formteile zum Formen der Stirnflächen der Formlinge aufweist.
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Diese Formteile können sowohl ein Formstempel zur Bildung einer Nut,
als auch eine Formausnehmung zum Erzeugen einer entsprechenden Feder sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Unterlagschienen
mit Rüttlern zum Verdichten der Gußfüllung verbunden. Derartige rüttler können in
verschiedener Weise als Hochfrequenzrüttler oder als Unwuchtrüttler ausgebildet
sein. Es kann ferner zweckmäßig sein, die Mehrfachform mit dem Formstempelantrieb
derart zu kombinieren, daß die Mehrfachform bei auf den Formlingen stützend aufliegendem
Formstempel abhebbar ist.
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Die Anordnung und die Zahl der Rüttler ist im wesentlichen von der
Größe der Mehrfachform und von der produzierten Stückzahl pro Arbeitstag abhängig.
Günstige Ergebnisse sind mit Hochfrequenzrüttlern erzielt worden, wobei Spezialrüttler,
welche sich an den Kernen anbringen lassen, eine sehr gute Verdichtung ermöglichen.
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Bei einem Auseinanderrücken der Formlinge in der Form ist es möglich,
die liüttler zwischen diesen anzuordnen und dadurch eine besonders gleichmäßige
Verdichtung zu erreichen. Es kann ferner gegebenenfalls zweckmäßig sein, den Rüttler
in Xüttelmotor und Hüttelelemente zu unterteilen, und zwar beispielsweise in der
Form, daß an den Kernen nur die Hüttelelemente angeordnet sind, während der Hüttelmotor
im Bereich des Formstenipels liegt, und daß nur beim Rüttelvorgang bzw. beim Verdichtungsvorgang
eine Verbindung mit den Hüttelelementen zur Übertragung der Rüttelschwingung hergestellt
wird.
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Für die Herstellung von Teilstücken mit konstanter Bodeadicke und
im Einbau schrägliegenden Stirnflächen erscheint eine Mehrfachform zweckmäßig, welche
eine Reihenanordnung von vertikalen Teilformen aufweist,- in die gerade, vertikal
stehende Kerne mit vertikalen Schalflächen einlegbar sind, und bei der im Bereich
der beiden Schenkel der Formlinge Profilschienen mit schrägen Schalflächen angeordnet
sind. Hierbei kann ein weiterer Vorteil dadurch erzielt werden, daß die Profilschienen
mit schrägen Schalflächen eine Mehrzahl von gleichen Unterlagschienen aufweisen,
deren Dicke der Gefällhöhe entspricht.
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Eine andere, gegebenenfalls zweckmäßige Ausführung, sieht solche Profilschienen
mit unterschiedlicher Gesamthöhe vor, welche einstückig, austauschbar gestaltet
sind. Auch in diesem Falle lassen sich die Profilschienen zweckmäßig
als
metallische Hohlschienen oder Itunststoff-Formteile herstellen. In Verbindung mit
der. Hehrfachform und/odermit den geraden Kernen bzw. den Profilschienen und/oder
Unterlagschienen können auch hier die bereits erwähnten Schwingungserzeuger oder
Rüttler vorgesehen sein.
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Es erscheint ferner vorteilhaft, daß im Bereich der Bodenfläche der
Formlinge eine Arbeitsplatte mit einem Formteil zum Formen der Stirnflächen der
Formlinge vorgesehen ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann oberhalb
der Mehrfachform ein bewegbarer Formstempel mit einem Formteil vorgesehen sein.
Der Bewegungsantrieb der Hehrfachform und des tormstempels wird dabei zweckmäßig
derart ausgebildet, daß die Mehrfachform zur Freigabe der Arbeitsplatte anhebbar
ist. Zweckmäßigerweise lassen sich die Mehrfachform und die vertikalen Kerne mit
Hilfe des Formstempels entschalen. Ein zusätzlicher Vorteil kann gegebenenfalls
dadurch erreicht werden, daß der Formstempel einen höhenverstellbaren Formteil aufweist.
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Die beschriebenen Mehrfachformen ermöglichen ein Fertigungsverfahren
in Verbindung mit einer maschinellen Palettierungsmethode unter Verwendung eines
Kipptisches.
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Die abgebundenen Formlinge werden dabei mittels eines Greifers von
einem kranähnlichen Palettierungsgerät - jeweils 6 Stück - angehoben und auf dem
Kipptisch stehend abgestellt. Nach 4 oder 5 Lagen; je nach Rinnenhöhe, wird der
Kipptisch gekippt und die Formlinge werden
bandagiert. Diese sind
dann versandfähig.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Entwässerungsrinne bzw.
ihrer Teilstücke und durch die Anwendung der beschriebenen Mehrfachform ergibt sich
eine wesentliche, etwa fünf- bis sechsfache Steigerung der Produktionszahlen im
Vergleich mit den bisher bekannten vertikalen Ilerstellungsverfahren. Die Investitionskosten
der Gesamtanlage erscheinen relativ gering und werden bereits nach kurzer Betriebszeit
durch die erzielten Einsparungen ausgeglichen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
schematisch dargestellt, aus denen sich weitere Erfindungsmerkmale ergeben; es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Entwässerungsrinne mit in stufenförmigem Versatz
hintereinanderliegenden Teilstücken, Figur 2 einen Längsschnitt durch eine Entwässerungsrinne
mit Teilstücken von konstanter Bodendicke, Figur 3 eine Seitenansicht einer Mehrfachform
zur Herstellung von Teilstücken gemäß Figur 1,
Figur 4 eine Draufsicht
auf die Mehrfachform nach Figur 3, Figur 5 eine Seitenansicht einer Ivlehrfachform
zur Herstellung von Teilstücken nach Figur 2, Figur 6 eine Draufsicht auf die Mehrfachform
nach Figur 5.
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In Figur 1 sind drei quaderförmige Teilstücke I, II und III mit stufenförmigem
Versatz hintereinander angeordnet.
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Figur 2 zeigt ebenfalls drei Teilstücke If, V und VI, welche jedoch
mit konstanter Bodendicke ausgeführt sind und beim Verlegen schrägliegende Stirnflächen
ergeben.
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Sowohl die Teilstücke nach Figur 1 als auch nach Figur 2 besitzen
überwiegend rechtwinklige Oberflächen, wodurch der S-tapelvorgang der Teilstücke
erleichtert wird. Die Ausführungsform der Figur 1 erscheint in Hinsicht auf den
Stapelvorgang am günstigsten.
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In Figur 3 und 4 ist eine Mehrfachform in Verbindung mit einer Formmaschine
zur Herstellung von Teilstücken nach Figur 1 gezeigt, welche acht Teilformen enthält.
Die einzelnen Teilformen sind durch Formtrennwände 1 abgegrenzt, und in ihnen befinden
sich feststehende Kerne 2 mit schrägen-Schalflächen. Im Bereich der Ränder der Formlinge
liegen Profilschienen 6 mit austauschbaren, vertikalen Unterlagschienen 4, welche
durch ihre vertikale Schalfläche s jeweils die Höhenlage der Oberkanten
des
Formlings bestimmen. Die Mehrfachform ist auf einer Formfläche 5 abgestellt, die
gegebenenfalls zweckmäßig einen Gummi- oder Kunststoffbelag aufweisen kann.
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An den Unterlagschienen 4, welche durch Ankerschrauben 7 mit den Profilschienen
6 zur Formung der Oberkanten des Fonilings verbunden sind, greifen Rüttler b an.
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Oberhalb der Mehrfachform befindet sich ein bewegbarer Formstempel
9, welcher einen Träger 10 zur Befestigung von entsprechend angepaßten Formteilen
11 aufweist, welche in der gezeigten Ausführung zur Formung von Nuten an der einen
Stirnfläche der Formlinge gestaltet sind. Diese Nuten werden entsprechend dem U-förmigen
Querschnitt der Entwässerungsrinne g1eichfallU-föniiig oder eckig einseitig offen
geformt. Zur Au@hängung in der Formmaschine und zum Transport der Nehrfachform dienen
Aufhängeösen 12.
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Zwischen den Formteilen 11 befinden sich entsprechend winklig verlaufende
Ausnehmungen 13, in welche die Oberkanten der Formtrennwände 1 beim Aufsetzen des
Foniistempels 9 eingreifen. Mit Helle des Formstempels 9 wird die gesamte Mehrfachform
beim Entschalen nach dem Füllen und Verdichten senkrecht hochgezogen. Am Ende des
Fertigungsvorganges hebt auch der träger 10 mit den Formteilen 11 von den Formlingen
ab, und die Maschine kann in eine neue Arbeitsposition verfahren werden.
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In der angegebenen Ausführung lassen sich Formlinge in verschiedener
Länge, beispielsweise von 1 m Länge, vertikal vorteilhaft fertigen.
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Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte tWiellrfachform dient der
Fertigung von Teilstücken mit konstanter Bodendicke, gemäß Figur 2. Die Mehrfachform
besteht auch hier aus einer Reihenanordnung von mehreren - im Ausführungsbeispiel
6 - Teilformen, welche ebenfalls durch Formtrennwände 1 voneinander getrennt sind.
In den Teilformen sind gerade, vertikal stehende Kerne 3 mit vertikalen Schalflächen
s vorgesehen, und im Bereich der beiden Schenkel eines Formlings befinden sich Profilschienen
14 mit schrägen Schalflächen s, deren Höhenlage durch auswechselbare, verschieden
hohe Unterlagschienen 15 bestimmt wird. Die Verbindung zwischen den Profilschienen
14 und den Unterlagschienen 15 erfolgt durch Halteschrauben 16.
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An der Außenseite der MehrfFchform sind über Anschlußteile 18 Rüttler
17 angebracht.
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Unterhalb der stehenden Mehrfachform ist eine Arbeitsplatte 19 vorgesehen,
welche einen Formteil 10 zur Formung einer entsprechenden Nutenausnehmung aufweist.
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Oberhalb der Mehrfachform ist der Formstempel 9 vorgesehen, dessen
Träger 10 nunmehr ein mit einer Aussparung 21 zur Formung von Federteilen versehenes
Formstück 11 aufweist. Das Formstück 11 ist in dieser Ausführungsform mit dem Träger
10 durch Einstellschrauben 22 höhenverstellbar verbunden. Zum Transport der Mehrfachform
sind auch in dieser Ausführung Aufhängeösen 12 vorgesehen.