Die Erfindung betrifft einen Feststoff-Mischer mit einem
Mischbehälter, der einen im wesentlichen ebenen Boden aufweist,
mit mindestens einer angetriebenen Mischwerkwelle und mit an der
Mischwerkwelle angeordneten Mischorganen, von denen ein unteres
als Mischwerkarm ausgebildet ist, wobei der Mischwerkarm eine
Schneidkante aufweist, die in geringem Abstand zu dem Boden
angeordnet ist.
Ein derartiger Feststoff-Mischer ist beispielsweise aus der FR 869
518 bekannt. Ferner sind derartige Mischer auch in den
Patentschriften DE 14 32 024 und DE 23 34 789 beschrieben.
Alle diese beschriebenen Mischer haben den Nachteil, daß sich beim
Mischen bestimmter Mischgüter Material unterhalb des
Mischwerkarmes im Bodenbereich des Mischers verdichtet und
zerrieben wird, was zu einer unerwünschten Erwärmung des Gutes
führt. Eine Verdichtung des Mischgutes erschwert den Antrieb der
Mischwerkwelle.
Diese Nachteile treten um so stärker auf, je geringer der Abstand
gewählt wird. Da häufig Mischwerkzeug und Mischbehälter aus
metallischen Werkstoffen gleicher Härte gefertigt sind, muß ein
Sicherheitsabstand zwischen Mischwerkarm und Boden eingehalten
werden. Der Abstand soll gering sein, um bei der Restentleerung
möglichst alles Material auszutragen und das gesamte im Mischraum
befindliche Mischgut annähernd totraumfrei zu verströmen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Alternative zu diesem
bekannten Stand der Technik zu schaffen, bei der die genannten
Nachteile vermieden werden.
Dieser Aufgabe wird durch ein Mischwerkzeug mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
Durch die Ausgestaltung des Feststoffmischers in bezug auf die
Mischwerkwelle, den Mischwerkarm sowie die Anbringung des Steges
wird das Mischgut auch bei geringerem Abstand des Mischwerkarmes
zum Behälterboden des Mischers verdichtungs- und reibungsarm
durchmischt.
Auch bei minimalem Abstand zwischen Mischwerkzeug und Boden bzw.
der Bodenplatte verschleißt der Behälter und das Mischwerkzeug
nicht übermäßig.
Der Grad der Restentleerung wird verbessert, weil das Mischgut
durch einen Radialschub entlang des Steges vom Zentrum des
Mischraumes in den Bereich der Entleerung transportiert wird, beim
Transport ist die Druckbeaufschlagung zum Behälterrand gering.
Durch die Ausbildung des von vorn, d. h. entgegen der Drehrichtung
gesehen konvex gekrümmten, von der Kegelspitze der Mischwerkwelle
aus schraubenförmig und in Höhe sich allmählich verbreiternden bis
in den Bereich der Schneide des Mischwerkarmes übergehenden Steges
wird die nahezu vollständige Entleerung des Mischers ermöglicht.
Die sich anschließenden Unteransprüche beinhalten
Gestaltungsmerkmale, welche vorteilhafte und förderliche
Weiterbildungen der Merkmale des Patentanspruches 1 darstellen.
Einer Verdichtung und Zerreibung des Mischgutes unterhalb des
Mischwerkzeugs wird dadurch vorgebeugt, daß die Mischwerkwelle
konisch endet und der untere Mischwerkarm mit einem Freiwinkel zur
Bodenplatte abgefräst ist und sich mit einer schneidartigen Kontur
durch das Mischgut bewegt. Das Mischgut wird somit beim Mischen
gleichzeitig aufgelockert. Es wird mit minimaler
Druckbeaufschlagung aus dem Zentrum des Mischraumes gefördert.
Diese erfindungsgemäße Ausführungsform erleichtert die Reinigung
des Mischers, insbesondere bei automatischer Reinigung mit
selbstangetriebenen Orbitalwaschköpfen, da der auf dem
Mischraumboden auftreffende Wasserstrahl reflektiert wird und auf
die Unterseite des Mischwerkzeuges trifft.
Da auch der untere Mischraumbereich gut einsehbar ist, können
Schäden frühzeitig erkannt werden und Wartungsarbeiten einfach
durchgeführt werden.
Der Grad der Restentleerung, welches ein Vergleichsmaß für den
Nutzen des Mischers darstellt, wird durch Befestigung von
Abreinigungswerkzeug an der Rückseite und/oder Unterseite der
Mischorgane erhöht.
Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Mischwerkzeuges mit einem
senkrechten Schnitt durch den Mischwerkarm,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Mischwerkzeuges gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Unteransicht des Mischwerkzeuges gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des
Mischwerkzeuges mit einem von der Schneidkante
abgekrümmten, radial gradlinigen Steg,
Fig. 5 eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des
Mischwerkzeuges mit einem sich über den gesamten
Wellenquerschnitt erstreckenden Steg,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Mischwerkzeuges mit einem an der
Rückseite des Mischwerkarmes gelenkig befestigten
Abreinigungswerkzeug,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines Mischwerkzeuges mit einer an der
Rückseite des Mischwerkarm befestigten federnden
Abstreifleiste,
Fig. 8 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, wo die
Mischwerkwelle mit einer Bohrung auf einem Bolzen gelagert
ist,
Fig. 9 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, wo die
Mischwerkwelle unterhalb der Mischbodenplatte gelagert
ist.
Fig. 10 eine Unteransicht eines Mischwerkzeuges mit mehreren an
der Rückseite des Mischwerkzeuges gelenkig befestigten
Abreinigungswerkzeugen,
Fig. 11 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, das eine
kegelförmige Erhebung des Mischwerkbodens berührlos
überstreicht,
Fig. 12 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, das eine
kalottenförmige Erhebung des Mischwerkbodens berührlos
überstreicht.
Das Mischwerkzeug (Fig. 1 bis 2) besteht aus einer angetriebenen
Mischwerkwelle (1) und daran angeordneten Mischorganen, wobei das
untere Mischorgan als ein im Abstand (s) parallel zu einem Boden
(2) des Mischbehälters, wie eine Bodenplatte, ein Klöppperboden
oder rotationssymmetrischer Boden, verlaufender Mischwerkarm (4)
ausgebildet ist. Der Boden (2) kann zur Entleerung mit einer
Öffnung versehen sein. An dem unteren Wellenende (1E) der
Mischwerkwelle (1) ist mindestens ein quer zur Drehrichtung (A)
der Mischwerkwelle (1) drehfest angeordneter Verbindungs- und/oder
Abräumsteg (3, 6) angebracht. Um den Radialschub des unter der
Mischwerkwelle (1) befindlichen Mischgutes zu begünstigen, steht
die Vorderseite (3V) des Steges (3, 6) rechtwinklig zur Bodenplatte
(2). Der Mischwerkarm (4) bildet mit der Bodenplatte (2) einen
vorzugsweise spitzen Winkel (β), so das sich der Mischwerkarm (4)
mit einer schneidenartigen Kontur durch das Mischgut bewegt. Der
Abstand (s) des Mischwerkarmes (4) vom Boden (2) ist so gering wie
möglich zu wählen, damit das Mischgut unter gleichzeitiger
Auflockerung besser von der Bodenplatte (2) abgehoben wird. Der
Totraum wird minimiert, so daß ein Absetzen des Mischgutes
verhindert wird und der Grad der Restentleerung steigt. Das
Mischgut wird nicht zusätzlich durch Verdichten, Zerreiben und
Erwärmung beansprucht.
Eine nicht dargestellte Verbesserung der Radialströmung im
Bodenbereich wird durch die Abstützung des Mischwerkwellenendes
auf einem im Zentrum der Bodenplatte angeordneten Auflager,
insbesondere einer Kalotte oder eines Kegels, erzielt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 1 bis 3
dargestellt. Im konischen Mischwerkwellenende (1E) bzw. dessen
Spitze (15) beginnt ein in Drehrichtung der Mischwerkwelle (1)
konvex gekrümmter Steg (3), der in den Schneidenbereich (4b) des
Mischwerkarmes (4) einmündet. Die Höhe des in der Wellenmitte
beginnenden Steges (3) nimmt allmählich zu, so daß das Mischgut
aus dem Zentrum des Mischraumes mit minimaler Druckbeaufschlagung
unter einem Radialschub gefördert wird.
In den Fig. 4 und 5 sind Abwandlungen des Steges aus Fig. 1
dargestellt. In Fig. 4 ist der Steg (3) konvex von der
Schneidkante abgekrümmt und ansonsten radial gradlinig ausgebildet
ist. In Fig. 5 erstreckt sich der Steg (6) S-förmig gebogen über
den gesamten Querschnitt der Mischwerkwelle (1).
Mit einem an der Rückseite des Mischwerkarmes (4) gelenkig
aufgehängten Abreinigungswerkzeug (8), siehe Fig. 6, wird die
Bodenfläche (2) des Mischbehälters nahezu vollständig gereinigt,
weil sich das Abreinigungswerkzeug (8) bei abnehmendem Füllgrad
des Mischbebehälters aufgrund des Eigengewichtes absenkt. Das
Abreinigungswerkzeug (8) ist vor Abrieb weitgehend geschützt, da
es sich während des Mischbetriebes im Strömungsschatten des
Mischwerkarmes (4) befindet. Eine Variante dieser Ausführung,
dargestellt in Fig. 10, sind mehrere an der Rückseite eines
sichelfömigen Mischwerkarmes (4) befestigte Abreigungswerkzeuge
(8), die aufgrund ihrer Anordnung zur Drehrichtung der
Mischwerkswelle (1) einen radialer Ausräumeffekt bewirken.
Wie in Fig. 7 offenbart, stellt eine federnde, an der Rückseite
des Mischwerkarmes (4) befestigte Abstreifleiste (9) ein
zweckmäßiges Abräumwerkzeug dar. Da sehr feinkörnige Schüttgüter
mit Partikelgrößen kleiner 1 µm oder elektrostatisch aufladbare
Pulver stark an Mischbehälterwand haften, empfiehlt es sich an der
Unterseite der Mischorgane (nicht dargestellt) ebenfalls federnde
Abstreifleisten (9) anzubringen, um das Restentleervermögen des
Mischers zu verbessern.
Die in Fig. 8 und 9 dargestellten Ausführungsformen besitzen
zusätzlich eine Lagerung des unteren Wellenendes (1E). Die untere
Mischwerklagerstelle ist bei äußerst großen Mischmaschinen oder
bei Mischern für sehr schwerer Mischgüter zur Stabilisierung
nötig.
In Fig. 8 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher die
Mischwerkwelle (1) mit ihrem unteren Wellenende (1E) mit einer in
der Spitze (5) angeordneten Bohrung (11) auf einem starr mit einer
an der Unterseite der Bodenplatte (2) befestigten Platte (13)
verbundenen Bolzen (12) zentrisch in einem Lager (14) gelagert
ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 greift die Mischwerkwelle (1)
mit einem unten, abgestuften Wellenstumpf (10) durch die
Bodenplatte (2) und ist in einem Lager (14) mit Dichtung (15)
unterhalb der Bodenplatte (2) gelagert.
Die in Fig. 11 und 12 dargestellten Ausführungsformen sind derart
ausgebildet, daß der Mischwerkarm (4) eine kegelförmige Erhebung
(16), wie in Fig. 11 gezeigt, oder eine kalottenförmige Erhebung
(17), wie in Fig. 12 dargestellt, des Mischbehälterbodens (2)
berührlos überstreicht.