Die Erfindung betrifft ein Mischwerkzeug für einen Mischer mit
einer oder mehreren angetriebenen Mischwerkwellen und daran
angeordneten Mischorganen, wobei das untere Mischorgan ein
parallel zu einem Boden, wie einer Bodenplatte, einem
Klöpperboden oder einem rotationssymmetrischen Boden des
Mischbehälters beabstandet verlaufender Mischwerkarm ist.
Durch die deutschen Patentschriften 1 432 024 und 2 334 789
sind Mischwerkzeuge eingangs beschriebener Art bekannt.
Diese Ausführungsformen der Mischwerkzeuge sind insofern
nachteilig, daß sich beim Mischen bestimmter Mischgüter
Material unterhalb des Mischwerkarmes im Bodenbereich des
Mischers verdichtet und zerrieben wird, was zu einer
unerwünschten Erwärmung des Gutes führt. Eine Verdichtung des
Mischgutes erschwert den Antrieb der Mischwerkwelle.
Diese Nachteile treten um so stärker auf, je geringer der
Abstand gewählt wird. Da häufig Mischwerkzeug und
Mischbehälter aus metallischen Werkstoffen gleicher Härte
gefertigt sind, muß ein Sicherheitsabstand zwischen
Mischwerkarm und Boden eingehalten werden. Der Abstand soll
gering sein, um bei der Restentleerung möglichst alles
Material auszutragen und das gesamte im Mischraum befindliche
Mischgut annähernd totraumfrei zu verströmen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mischwerkzeug zu
schaffen, das das Mischgut auch bei geringem Abstand des
Mischwerkarmes zum Behälterboden des Mischers verdichtungs- und
reibungsarm durchmischt, das Mischgut vom Zentrum des
Mischerbehälters zur Entleerungsöffnung im Boden am
Behälterrand unter minimaler Druckbeaufschlagung totraumarm
transportiert und so der Restentleerungsgrad erhöht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Mischwerkzeug der eingangs
beschriebenen Art dadurch gelöst, daß an dem unteren Ende der
Mischwerkwelle mindestens ein quer zur Drehrichtung der
Mischwerkwelle sich erstreckender, an der Mischwerkwelle
drehfest angeordneter Verbindungs- und/oder Abräumsteg
vorgesehen ist.
Die sich anschließenden Unteransprüche beinhalten
Gestaltungsmerkmale, welche vorteilhafte und förderliche
Weiterbildungen der Aufgabenlösung und der Merkmale des
Patentanspruches 1 darstellen.
Durch die Anordnung eines Steges an dem unteren Ende der
Mischwerkwelle kann der Abstand zwischen Mischwerkzeug und
Boden minimal gewählt werden, ohne daß Behälter und
Mischwerkzeug übermäßig verschleißen. Der Grad der
Restentleerung wird verbessert, weil das Mischgut durch einen
Radialschub entlang des Steges vom Zentrum des Mischraumes in
den Bereich der Entleerung transportiert wird.
Insbesondere die Ausbildung eines in Drehrichtung konvex
gekrümmten, von der Kegelspitze der Mischwerkwelle aus
spiralförmig und in Höhe sich allmählich verbreiternden bis in
den Bereich der Schneide des Mischarmes übergehenden Steges
ermöglicht eine nahezu vollständige Entleerung des Mischers.
Einer Verdichtung und Zerreibung des Mischgutes unterhalb des
Mischwerkzeugs wird vorgebeugt, indem die Mischwerkwelle
konisch endet und der untere Mischwerkarm mit einem Freiwinkel
zur Bodenplatte abgefräst ist und sich mit einer
schneidartigen Kontur durch das Mischgut bewegt. Das Mischgut
wird somit gleichzeitig aufgelockert. Es wird mit minimaler
Druckbeaufschlagung aus dem Zentrum des Mischraumes gefördert.
Diese erfindungsgemäße Ausführungsform erleichtert die
Reinigung des Mischers, insbesondere bei automatischer
Reinigung mit selbstangetriebenen Orbitalwaschköpfen, da der
auf dem Mischraumboden auftreffende Wasserstrahl reflektiert
wird und auf die Unterseite des Mischwerkzeuges trifft.
Da auch der untere Mischraumbereich gut einsehbar ist, können
Schäden frühzeitig erkannt werden und Wartungsarbeiten einfach
durchgeführt werden.
Die Mischwerkwelle endet in einem Wellenstumpf oder
vorzugsweise einem Kegel mit insbesondere gerader oder
konkaver oder konvexer Mantelfläche.
Der Grad der Restentleerung, welches ein Vergleichsmaß für den
Nutzen des Mischers darstellt, kann durch Befestigung von
Abreinigungswerkzeug an der Rückseite und/oder Unterseite der
Mischorgane erhöht werden.
Erfindungsgemäßes Mischwerkzeug zeichnet sich durch einen
annähernd totraumfreien, verdichtungs- und zerreibungsarmen
Materialtransport, hohen Restentleerungsgrad sowie
Benutzerfreundlichkeit aus.
Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Mischwerkzeuges mit einem
senkrechten Schnitt durch den Mischwerkarm,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Mischwerkzeuges gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Unteransicht des Mischwerkzeuges gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des
Mischwerkzeuges mit einem radial gradlinigen Steg,
Fig. 5 eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des
Mischwerkzeuges mit einem sich über den gesamten
wellenquerschnitt erstreckenden Steg,
Fig. 6 eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des
Mischwerkzeuges mit einem radial gradlinig, über den
wellenquerschnitt verlängerten Steg,
Fig. 7 eine Unteransicht einer weiteren Ausführungsform des
Mischwerkzeuges mit einem konvex gekrümmten über den
Wellenquerschnitt verlängerten Steg,
Fig. 8 eine Seitenansicht des Mischwerkzeuges mit senkrechtem
Schnitt durch den Mischwerkarm gemäß Fig. 6 oder 7,
Fig. 9 eine Seitenansicht eines Mischwerkzeuges mit einem an
der Rückseite des Mischwerkarmes gelenkig befestigten
Abreinigungswerkzeug,
Fig. 10 eine Seitenansicht eines Mischwerkzeuges mit einer an
der Rückseite des Mischwerkarmes befestigten federnden
Abstreifleiste,
Fig. 11 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, wo die
Mischwerkwelle mit einer Bohrung auf einem Bolzen
gelagert ist,
Fig. 12 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, wo die
Mischwerkwelle unterhalb der Mischbodenplatte gelagert
ist,
Fig. 13 eine Draufsicht eines Mischwerkzeuges mit mehreren an
der Rückseite des Mischwerkes gelenkig befestigten
Abreinigungswerkzeugen,
Fig. 14 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, das eine
kegelförmige Erhebung des Mischbehälterbodens
berührungslos bestreicht,
Fig. 15 eine Vorderansicht eines Mischwerkzeuges, das eine
kalottenförmige Erhebung des Mischbehälterbodens
berührungslos bestreicht.
Das Mischwerkzeug (Fig. 1 bis 12) besteht aus einer
angetriebenen Mischwerkwelle (1) und daran angeordneten
Mischorganen, wobei das untere Mischorgan als ein, im Abstand
(s) parallel zu einem Boden (2) des Mischbehälters, wie eine
Bodenplatte, ein Klöpperboden oder rotationssymmetrischer
Boden, verlaufender Mischwerkarm (4) ausgebildet ist. Der
Boden (2) kann zur Entleerung mit einer Öffnung versehen sein.
An dem unteren Ende (5) der Mischwerkwelle (1) ist mindestens
ein quer zur Drehrichtung der Mischwerkwelle (1) drehfest
angeordneter Verbindungs- und/oder Abräumsteg (3, 6, 7)
angebracht. Um den Radialschub des unter der Mischwerkwelle
befindlichen Mischgutes zu begünstigen, ist die Vorderseite
des Steges (3, 6, 7) rechtwinklig zur Bodenplatte (2) gefertigt.
Der Mischwerkarm (4) bildet mit der Bodenplatte (2)
vorzugsweise einen spitzen Winkel (β), so das sich der
Mischwerkarm (4) mit einer schneidenartigen Kontor durch das
Mischgut bewegt. Der Abstand (s) des Mischwerkarmes (4) vom
Boden (2) ist so gering wie möglich zu wählen, damit das
Mischgut unter gleichzeitiger Auflockerung besser von der
Bodenplatte (2) abgehoben wird. Der Totraum wird minimiert, so
daß ein Absetzen des Mischgutes verhindert wird und der Grad
der Restentleerung steigt. Das Mischgut wird nicht zusätzlich
durch Verdichten, Zerreiben und Erwärmung beansprucht.
Eine nicht dargestellte Verbesserung der Radialströmung im
Bodenbereich wird durch die Abstützung des
Mischwerkwellenendes auf einem im Zentrum der Bodenplatte
angeordneten Auflager, insbesondere einer Kalotte oder eines
Kegels, erzielt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 1 bis 3
dargestellt. Im konischen Mischwerkwellenende (5) beginnt ein
in Drehrichtung der Mischwerkwelle (1) konvex gekrümmter Steg
(3), der in den Schneidenbereich (4b) des Mischwerkarmes (4)
einmündet. Die Höhe des in der Wellenmitte beginnenden Steges
(3) nimmt allmählich zu, so daß das Mischgut aus dem Zentrum
des Mischraumes mit minimaler Druckbeaufschlagung unter einem
Radialschub gefördert wird.
In den Fig. 4 und 5 sind Abwandlungen des Steges aus Fig. 1
ausgeführt, wobei der Steg (3) in Fig. 4 gradlinig ausgebildet
ist und in Fig. 5 sich über den gesamten Querschnitt der
Mischwerkwelle (1) als gerader und/oder gebogener Steg
erstreckt.
Bei den in Fig. 6 bis 8 dargestellten Ausführungsformen, ist
der Steg (7) an der unteren Stirnfläche der Mischwerkswelle
(1) angesetzt. Prinzipiell könnten ältere Mischermodelle mit
diesen Stegen (7) nachgerüstet werden.
Mit einem an der Rückseite des Mischwerkarmes (4) gelenkig
aufgehängten Abreinigungswerkzeug (8), siehe Fig. 9, wird die
Bodenfläche (2) des Mischbehälters nahezu vollständig
gereinigt, weil sich das Abreinigungswerkzeug (8) bei
abnehmendem Füllgrad des Mischbebehälters aufgrund des
Eigengewichtes absenkt. Das Abreinigungswerkzeug (8) ist vor
Abrieb weitgehend geschützt, da es sich während des
Mischbetriebes im Strömungsschatten des Mischwerkarmes (4)
befindet. Eine Variante dieser Ausführung, dargestellt in Fig. 13,
sind mehrere an der Rückseite eines sichelförmigen
Mischwerkarmes befestigte Abreigungswerkzeuge (8), die
aufgrund ihrer Anordnung zur Drehrichtung der Mischwerkswelle
(1) einen radialen Ausräumeffekt bewirken.
Wie in Fig. 10 offenbart, stellt eine federnde, an der
Rückseite des Mischwerkarmes (4) befestigte Abstreifleiste (9)
ein zweckmäßiges Abräumwerkzeug dar. Da sehr feinkörnige
Schüttgüter mit Partikelgrößen kleiner 1 µm oder
elektrostatisch aufladbare Pulver stark an Mischbehälterwand
haften, empfiehlt es sich an der Unterseite der Mischorgane
(nicht dargestellt) ebenfalls federnde Abstreifleisten
anzubringen, um das Restentleervermögen des Mischers zu
verbessern.
Die in Fig. 11 und 12 dargestellten Ausführungsformen besitzen
zusätzlich eine Lagerung des unteren Wellenendes. Die untere
Mischwerklagerstelle ist bei äußerst großen Mischmaschinen
oder bei Mischern für sehr schwere Mischgüter zur
Stabilisierung nötig.
In Fig. 11 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher die
Mischwerkwelle mit ihrem unteren Ende (5) mit einer Bohrung
(11) auf einem starr mit einer an der Unterseite der
Bodenplatte (2) befestigten Platte (13) verbundenen Bolzen
(12) zentrisch in einem Lager (14) gelagert ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 12 greift die
Mischwerkwelle (1) mit einem unten, abgestuften Wellenstumpf (10)
durch die Bodenplatte (2) und ist in einem Lager (14) mit
Dichtung (15) unterhalb der Bodenplatte (2) gelagert.
Die in Fig. 14 und 15 dargestellten Ausführungsformen sind
derart ausgebildet, daß der Mischwerkarm (4) eine kegelförmige
Erhebung (16), wie in Fig. 14 gezeigt, oder eine
kalottenförmige Erhebung (17), wie in Fig. 15 dargestellt, des
Mischbehälterbodens berührungslos überstreicht.