DE19539145A1

DE19539145A1 - Verfahren für den Gleiswechsel von Eisenbahnwaggons

Info

Publication number: DE19539145A1
Application number: DE1995139145
Authority: DE
Inventors: Frank Zurheide
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-10-20
Filing date: 1995-10-20
Publication date: 1997-04-24
Also published as: DE19612362A1; DE19610149A1

Description

Soll aus einem Zug ein einzelner Waggon herausgenommen werden und auf ein anderes Gleis gebracht werden, so wird dieser nach dem heute üblichen Verfahren abgekoppelt, an eine Rangierlok angekoppelt, welche ihn über eine Weiche auf das andere Gleis bringt. Falls sich der Waggon nicht am Ende des Zuges, sondern in der Mitte befindet, so müssen erst die Waggons hinter ihm abgekoppelt werden. Das Verfahren ist sehr zeitaufwendig. Nun habe ich gelesen, daß die Bahn für den Güterverkehr Linienzüge einführen will. Nehme an, so ein Güter-Intercity verkehrt auf der Strecke Hamburg-Hannover-Göttingen-Kassel-Fulda Würzburg-Nürnberg-Augsburg-München. Der Zug startet mit 20 Waggons in Hamburg. 4 Waggons davon sind für Hannover bestimmt und müssen in Hannover abgekoppelt werden. 12 Waggons werden an den Zug in Hannover neu angekoppelt. Nächster Halt ist Göttingen. Irgendwo in der Mitte des Zuges befinden sich 3 Waggons, die für Göttingen bestimmt sind. Diese müssen abgekoppelt werden. 5 Waggons müssen neu angekoppelt werden. U.s.w.

Nach dem oben geschilderten Verfahren dauert das ewig. Aufgabe: Es soll ein Verfahren entwickelt werden, möglichst schnell einzelne Waggons irgendwo in der Mitte eines Zuges auszukoppeln und andere Waggons anzukoppeln.

Lösung 1. Schritt

Verfahren für den Gleiswechsel eines einzelnen Eisenbahnwaggons.

In die Eisenbahngleise ist ein Segment eingebracht, welches seitlich verschiebbar ist. Der Waggon wird auf Gleis 1 auf dieses Segment gebracht. Dann wird er zusammen mit den Schienen seitlich verschoben, so daß er sich am Ende auf Gleis 2 befindet. (siehe Zeichnung).

2. Schritt

Aus dem ganzen Zug sollen einzelne Waggons ausgekoppelt werden.

Es werden viele Segmente hintereinandergelegt. Die Breite der Segmente und die Länge der Eisenbahnwaggons muß übereinstimmen. Der Zug wird in eine Position gefahren, so daß sich jeweils ein Eisenbahnwaggon auf einem Segment befindet. Bei denjenigen Waggons, weiche ausgekoppeit werden sollen, wird die automatische Kupplung gelöst und sie werden seitlich herausbefördert.

Problem

Evt. ist diese seitliche Herausnahme nicht möglich, weil irgendetwas im Wege ist (Kupplung schlägt gegen Puffer des anderen Waggons oder so).

Daher müssen die benachbarten Waggons erst etwa 50 cm weggeschoben werden. Dieses kann mit Hilfe von hydraulischen Schiebern geschehen (siehe Zeichnung).

Die ganze Aktion läuft also nun folgendermaßen ab: Der Zug fährt in Göttingen ein. Die automatischen Kupplungen aller Waggons werden gelöst. Sämtliche Waggons werden auf 50 cm Abstand gebracht. Jetzt befindet sich auf den 1 : 100 mm genau ein Eisenbahnwaggon über einem Segment. Die 3 für Göttingen bestimmten Waggons werden seitlich heraus gefahren. Gleichzeitig werden die neuen Göttinger Waggons am Ende des Zuges nach dem gleichen Verfahren auf das Gleis gefahren, auf dem der Zug steht. Dann fährt die Lok zurück, so daß alle automatischen Kupplungen wieder einrasten. Die Fahrt kann weitergehen.

Das Verfahren läßt sich auch anwenden bei der Verladung von Lkw-Sattelaufliegern.

In den Bahnsteig, auf welchem die Lkws fahren, sind Nuten eingebracht. Die Waggons können zwischen den Nuten und dem Gleis verschoben werden. Spediteur X möchte einen Auflieger von Hannover nach Würzburg verladen lassen. Der Lkw-Fahrer fährt zum Verladebahnhof Hannover und stellt seinen Lkw auf dem Parkplatz ab. Er geht an den Schalter und erklärt, er hätte einen Auflieger nach. Würzburg. Die Dame oder der Herr am Schalter schaut im Computer nach und weist ihn an, er solle seinen Auflieger auf Bahnsteig Nr. 4 auf Waggon Nr. 27 absetzen. Der Lkw-Fahrer fährt auf Bahnsteig 4, setzt seinen Auflieger ab und fertig.

Der Verladebahnhof ist folgendermaßen aufgebaut: Die Waggons werden zwischen den Nuten und Gleis 1 hin und hergeschoben. Auf Gleis 1 verfährt eine Rangierlok, welche die beladenen Waggons zum Ende des Zuges bringt und leere Waggons zu den Nuten. Bahnsteig 1 ist für die Aufgabe der Auflieger zuständig.

Die Abholung der Auflieger funktioniert genauso einfach. Auf Gleis 2 verfährt eine Rangierlok, weiche die beladenen Waggons vom Zug zu den Nuten von Bahnsteig 22 bringt. Der Spediteur ist verpflichtet, die Auflieger innerhalb einer Stunde nach Ankunft des Zuges abzuholen. Wird ein Auflieger nicht innerhalb einer Stunde abgeholt, so wird der entsprechende Waggon zunächst aufs Abstellgleis gestellt.

Claims

1. Verfahren für den Gleiswechsel von Eisenbahnwaggons, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Gleise ein oder mehrere Segmente eingebracht sind, welche seitlich verschiebbar sind;
daß der Eisenbahnwaggon auf einem Segment steht und mit den Schienen auf das benachbarte Gleis verschoben wird.

2. Verfahren für den Gleiswechsel von Eisenbahnwaggons nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur schnellen Herausnahme beliebiger Waggons aus einem Zug sich viele Segmente hintereinander befinden;
daß die Länge eines Segmentes und die Länge der Waggons übereinstimmt;
daß die entsprechenden Waggons gleichzeitig seitlich aus dem Zug herausgefahren werden.

3. Verfahren für den Gleiswechsel von Eisenbahnwaggons nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verladung von Lkw-Sattelaufliegern in den Bahnsteig, auf weichem die Lkws fahren, Nuten eingebracht sind;
daß die Waggons zwischen den Nuten und dem Gleis seitlich verschoben werden.