DE3728971A1 - Verfahren und vorrichtungen fuer einen verbesserten rangierbetrieb im schienengueterverkehr - Google Patents

Description

Das Rangierverfahren im Güterverkehr der Eisenbahn hat sich im Prinzip seit deren Bestehen nicht geändert. Rangiert wird mit­ tels eines Weichensystems, welches die verschiedenen ankommenden und abgehenden Geleise miteinander verbindet, entweder unter Verwendung eines Ablaufberges, oder unter Einsatz einer Rangier­ lokomotive.

Dieses Verfahren erfordert je nach Umfang des Rangierbetriebes ein beträchtliches Geleiseareal, für ankommende und abgehende Züge.

Der Rangierbetrieb muß dabei wegen seiner notwendigen weitläufi­ gen Ausdehnung ausschließlich im freien Gelände ausgeübt werden. Unfälle, Probleme der Weichenstellung im Winter, ein hoher, die Umgebung belastender Geräuschpegel usw. sind unvermeidbar. Ständig höchste Aufmerksamkeit des Rangierpersonals, verbunden mit großer Verantwortung im Weichenstellwerk kommen hinzu.

Demgegenüber sieht der Erfindungsgedanke anstelle des Rangierbe­ triebes mittels Weichenstellung eine Querverschiebung der ein­ zelnen zu rangierenden Waggons innerhalb einer geschlossenen Halle unter Verwendung einer Querverschiebevorrichtung vor. Weichenstellungen in der herkömmlichen Art mit rollender Be­ wegung der Waggons vom ankommenden Geleise über Weichen und Schienen zum Zielgeleise sind nicht mehr erforderlich.

Die Querverschiebung der einzelnen Waggons erfolgt mittels einer manuell oder auch elektronisch gesteuerten Verschiebevorrichtung, beispielsweise ausgebildet als quer zu den ankommenden und ab­ gehenden Geleisen verfahrendes Gliedertransportband, auf welchem eine beliebige Anzahl von Schienenpaaren montiert sein können.

Ankommende Züge halten neben oder hintereinander vor dieser Ver­ schiebevorrichtung, abgehende zusammengestellte Züge schließen an die Gegenseite der Verschiebevorrichtung an.

Mittels geeigneter Zieh- oder Drückvorrichtungen werden die ein­ zelnen Waggons auf die Verschiebevorrichtung gezogen, entkoppelt und sodann quer zur Fahrtrichtung bis zum jeweiligen Zielgeleise verfahren, dort wieder abgedrückt und an den Zielzug angekoppelt. Das Ziehen der einzelnen Waggons auf die Verschiebevorrichtung, sowie das Abrücken von der Verschiebevorrichtung auf das Ziel­ geleise kann somit ohne Einsatz einer Lokomotive präzise erfolgen.

Claims (5)

1. Rangierverfahren und Vorrichtungen für den Rangierbetrieb im Schienengüterverkehr, gekennzeichnet durch eine Querver­ schiebevorrichtung mit aufmontierten Schienenpaaren belie­ biger Zahl, welche der Aufnahme und der Querverschiebung eines oder mehrerer nebeneinander stehender Waggons, vorzugs­ weise innerhalb einer Halle dienen und den an der Verschiebe­ vorrichtung rechtwinklig anschließenden Ankunfts- und Abgangs­ leisten.

2. Rangierverfahren und Vorrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querverschiebevorrichtung aus einem endlosen Gliederband besteht.

3. Rangierverfahren und Vorrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Vorziehen der jeweils zu verschiebenden Waggons bis auf die Querverschiebevorrichtung mittels einer speziellen Ziehvorrichtung erfolgt unter gleichzeitigem Nachziehen des übrigen Zuges.

4. Rangierverfahren und Vorrichtungen nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Abdrücken des querverschobenen Waggons auf das Zielgleis mittels einer Hilfsvorrichtung erfolgt.

5. Rangierverfahren und Vorrichtungen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querverschiebevorrichtung, sowie die Zusatzvorrichtungen für Ziehen und Drücken sowohl manuell als auch elektronisch und vollautomatisch bedient und gesteuert werden.