-
Die
Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
-
Rundstrickmaschinen
dieser Art (
DE 38 12 124
C2 ) dienen vor allem dem Zweck, bei der ohne Anwendung
von Fadenwechselvorrichtungen erfolgenden Herstellung von gemusterten
Strickwaren zu vermeiden, daß unerwünscht lange
Flottungen entstehen und spezielle Maßnahmen ergriffen werden müssen, um
zu lange Flottungen in die Strickware einzubinden. Derartige Flottungen
verursachen nicht nur einen hohen Fadenverbrauch, sondern können auch
beim nachfolgenden Ausrüstungsvorgang,
z.B. Schervorgang, stören
oder sich um die Mittelstange der Rundstrickmaschine wickeln. Dabei
ist es im Prinzip gleichgültig,
ob es sich im Einzelfall um sogenannte Single-Maschinen mit nur
einem Nadelbett zur Herstellung von Jacquardmustern, Ringelmustern
od. dgl., oder um Rundstrickmaschinen zur Herstellung von Plüschwaren
oder von anderen, mit zwei oder mehr Fäden hergestellten Strickwaren,
z.B. solchen mit Verstärkungsflächen, handelt
oder ob jeweils ein Grundfaden oder ein zusätzlicher Faden in Form eines
Plüsch-
oder Verstärkungsfadens
od. dgl. die Flottungen bildet.
-
Die
Schneideinrichtung der bekannten Rundstrickmaschine besteht aus
einem stationär
angeordneten, durch einen Elektromotor rotierend angetriebenen Schneidmesser
und ggf. einer Saug- oder Blasdüse
zum Straffhalten der fadenführerseitigen
Fadenenden. Da die Schneideinrichtung stationär angeordnet ist, die zu schneidenden
Fadenflottungen dagegen je nach Drehzahl des Nadelzylinders mit
hoher Relativgeschwindigkeit am Schneidmesser vorbeibewegt werden,
ergibt sich kein eindeutig definierter Schneidpunkt am Faden. Außerdem verbleibt
der dem Schneidmesser ausgesetzte Schneidpunkt kurzzeitig im Stillstand,
während
sich der warenseitige Teil der Flottung weiterbewegt. Dies reicht
aus, um das warenseitige Fadenende elastisch zu spannen und nach
vollendetem Schneidvorgang unkontrolliert zurückfedern zu lassen. Durch das Spannen
des warenseitigen Fadenendes können sich
auch Maschenelemente, z.B. Maschen oder Plüschhenkel, verziehen, insbesondere
verkürzt
werden. Eine weitere Folge davon ist, daß das warenseitige Fadenende
in einem nachfolgenden Stricksystem in den Bereich ausgewählter Stricknadeln
gelangen und von diesem zusätzlich
verstrickt werden kann, was unerwünscht ist. Abgesehen davon
haben mit rotierenden Schneidmessern arbeitende Schneideinrichtungen
ungenügende
Schneideigenschaften und vergleichsweise kurze Standzeiten.
-
Entsprechende
Probleme ergeben sich, wenn anstelle eines rotierenden Messers ein
Schneidelement in Form einer Schere verwendet wird (
DE 619 708 C ). Weiter wäre es denkbar,
bei der gattungsgemäßen Rundstrickmaschine
solche Schneidvorrichtungen anzuwenden, wie sie in großer Vielzahl bei
Rundstrickmaschinen mit Fadenwechselvorrichtungen bekannt sind,
bei denen die Fäden
durch schwenkbare Fadenführer
ein- und ausgelegt werden und die Fadenflottungen nicht wie bei
den gattungsgemäßen Rundstrickmaschinen
bevorzugt in mittleren Abschnitten, sondern bevorzugt möglichst in
unmittelbarer Nähe
des Nadelkreises geschnitten werden sollen. Soweit derartige Schneidvorrichtungen
stationäre
Schneidelemente aufweisen, würden sich
bei ihrer Anwendung keine Unterschiede zu den gattungsgemäßen Rundstrickmaschinen
ergeben. Das gilt unabhängig
davon, ob nur Schneidelemente in Form von Scheren oder Messern vorhanden
sind (z. B.
DE 807 294
C ,
US 3 006 173 )
oder ob stationäre
Schneidelemente in Form von Messern mit Scherblättern kombiniert werden, die
mit dem Nadelzylinder umlaufen (z. B.
DE 1 207 036 B ,
US
3 496 738 ).
-
Schließlich sind
Rundstrickmaschinen mit Fadenwechselvorrichtungen bekannt (
DE 1 635 933 A1 ,
US 3 648 485 ), deren Schneidvorrichtungen
ein erstes, mit dem Nadelzylinder umlaufendes Schneidelement in
Form eines Scherblatts, und ein zweites, stationär angeordnetes Schneidelement
in Form eines Messers aufweisen. Hinsichtlich der Schneid elemente
ergeben sich hierbei keine Unterschiede zu den übrigen oben erwähnten Rundstrickmaschinen. Außerdem ist
bei dieser Rundstrickmaschine ein Klemmelement vorgesehen, das dem
Zweck dient, die dem stationären
Messer zugeführten
Fäden vor dem
Schneidvorgang zu spannen. Durch ein solches Klemm- bzw. Spannelement
würde aber
genau das bewirkt, was bei der gattungsgemäßen Rundstrickmaschine als
nachteilig empfunden wird, nämlich
ein unkontrollierbares Zurückfedern
der warenseitigen Fadenenden.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Rundstrickmaschine
der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, daß sie verbesserte
Schneideigenschaften besitzt und ein unkontrolliertes Zurückspringen,
insbesondere der warenseitigen Fadenenden, weitgehend verhindert
werden kann.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
-
Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß das Messer mit dem Nadelzylinder
umläuft
und daher auch während
des Schneidvorgangs dieselbe Umfangsgeschwindigkeit wie die jeweils
entstehenden, warenseitigen Fadenenden hat, so daß sich diese nicht
spannen können.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
diesem Effekt zusätzlich
dadurch entgegengewirkt, daß die Drehzahl,
mit der das Messer umläuft,
geringfügig, z.B.
10 %, größer als
die Nadelzylinder-Drehzahl gewählt
und dadurch das warenseitige Fadenende beim Schneidvorgang zusätzlich entspannt
wird.
-
Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung
an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 schematisch
einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine im Bereich
einer erfindungsgemäßen Schneideinrichtung;
-
2 eine
grob schematische Draufsicht auf die innerhalb des Nadelkreises
der Rundstrickmaschine nach 1 befindlichen,
zur Erläuterung
der Schneideinrichtung erforderlichen Bauteile;
-
3 einen
gegenüber 1 vergrößerten Teilschnitt
der Rundstrickmaschine;
-
4 eine
stark vergrößerte, schematisierte Ansicht
der wesentlichen Bauteile der Schneideinrichtung nach 1 bis 3 radial
von außerhalb des
Nadelkreises und in Richtung eines Pfeils A der 3;
-
5 bis 7 in
der 2 ähnlichen
Ansichten die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung in verschiedenen
Situationen;
-
8 einen
vergrößerten Teilschnitt
entsprechend 3 durch eine Rundstrickmaschine
mit einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung;
und
-
9 eine
grob schematische Draufsicht auf die innerhalb des Nadelkreises
der Rundstrickmaschine nach 8 befindlichen,
zur Erläuterung
der Arbeitsweise der Schneideinrichtung erforderlichen Bauteile.
-
1 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine
mit einem Nadelträger
1, der
hier als Nadelzylinder ausgebildet und um eine vertikale Achse
2 drehbar
ist. Die Drehrichtung ist in
2 durch
einen Pfeil
v beispielsweise
angegeben. In parallel zur Achse
2 angeordneten Nuten des
Nadelträgers
1 sind
Stricknadeln
3, z.B. übliche
Zungennadeln, auf- und abbewegbar gelagert. Die Bewegung der Nadeln
3 erfolgt
mit Hilfe von Schloßkurven, die
in schematisch angedeuteten Schloßteilen
4 eines Schloßmantels
5 ausgebildet
sind. Im Schloßmantel
5 ist
an einer Mehrzahl von Stricksystemen je eine an sich bekannte Auswähleinrichtung
6 (z.B.
DE 37 12 673 A1 )
untergebracht, mittels derer die Nadeln
3 mustergemäß ausgewählt werden
können. Dem
Nadelträger
1 ist
ein üblicher,
ebenfalls drehbar gelagerter Platinenring
7 mit Platinen
8 und
ein Platinenschloß
9 zugeordnet.
-
Der
Nadelträger 1 ist
auf einem Tragring 10 abgestützt, der mittels Lagern 11 drehbar
in einem Maschinengestell 12 gelagert und von einer nicht
näher dargestellten
Antriebsvorrichtung in Umdrehungen versetzt werden kann. Entsprechend
ist der Platinenring 7 gelagert und angetrieben.
-
An
einer Mehrzahl von am Umfang des Maschinengestells 12 abgestützten Säulen 14 sind Tragbügel 15 befestigt,
die einen oberhalb dessen Nadelträgers 1 angeordneten
Fadenführerring 16 tragen,
an dem im Bereich der Stricksysteme jeweils Fadenführer 17 befestigt
sind, mittels derer Fäden 18 (3)
in die ausgewählten
Nadeln 3 eingelegt werden. An der inneren Oberkante des
Nadelträgers 1 ist schließlich ein
zur Abstützung
der gebildeten Strickware 19 (3) bestimmter
Stützring 20 befestigt.
-
Strickmaschinen
der beschriebenen Art sind dem Fachmann allgemein bekannt (
DE 31 35 702 A1 ,
DE 31 45 307 A1 ,
DE 38 12 124 C2 )
und brauchen daher nicht näher
erläutert
werden. Dabei wird zur Vermeidung von Wiederholungen insbesondere der
Gegenstand nach
DE
38 12 124 C2 (bzw.
GB
22 18 114 A ) durch Bezugnahme zum Gegenstand der vorliegenden
Offenbarung gemacht.
-
Erfindungsgemäß weist
die Rundstrickmaschine nach 1 bis 4 wenigstens
eine Schneideinrichtung auf, die zwei Schneidelemente enthält, von
denen im Ausführungsbeispiel
das eine ein Scherblatt 23 und das andere ein Messer 24 ist. Beide
Schneidelemente sind, wie insbesondere 1 und 3 zeigen,
etwa in der Ebene des Nadelkreises angeordnet, der durch die Maschenabschlagkanten
der Platinen 8 bzw. die oberen Enden der in ihrer tiefsten
Position befindlichen Nadeln 3 bzw. die Nadelköpfe definiert
wird. Das Scherblatt 23 besteht im wesentlichen aus einem
plattenförmigen, koaxial
zum Nadelträger 1 angeordneten,
feststehenden Ring 25, an dessen äußerem Umfang eine Mehrzahl
von sägezahnförmigen Aussparungen 26 ausgebildet
ist. Diese sind von im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden
Flächen 27 und
von Flächen 28 begrenzt,
die im wesentlichen radial, aber von innen nach außen und
in Drehrichtung (Pfeil v) leicht
schräg
angeordnet sind. Damit die Scherblätter 23 bzw. verbrauchte
Teile davon leicht ausgewechselt werden können, sind sie vorzugsweise
aus einer Vielzahl von längs
radialer Trennfugen 29 aneinander grenzenden Scherblattsegmenten 30 zusammengesetzt,
die auf einem oberhalb des Rings 25 angeordneten Teil 31 eines
fest im Maschinengestell 12 abgestützten, ringförmigen Gehäuses 32 (1, 3)
z.B. mittels Schrauben befestigt sind und gemeinsam den Ring 25 bilden.
Das Messer 24 läuft
dagegen mit dem Nadelträger 1 in
Richtung des Pfeils v (2)
um.
-
Zur
Montage der verschiedenen Bauteile der Schneideinrichtung ist an
der Säule 14 ein
weiterer Tragbügel 33 befestigt,
der über
den Tragbügel 15 hinweg
radial nach innen ragt und einen Lagerbock 34 trägt, in dem
eine Welle 35 drehbar gelagert ist. Dabei versteht sich,
daß mehrere,
z.B. drei im Abstand von 120° angeordnete
Säulen 14 und
Tragbügel 33 und
ggf. von den Säulen 14 unabhängige Säulen für die Tragbügel 33 vorgesehen
sein können. Wie
insbesondere 1 und 3 zeigen,
ist am unteren Ende des Tragbügels 33 und
des Lagerbocks 34 das ringförmige, zur Achse 2 koaxiale
Gehäuse 32 mit
einem oberen Teil 32a befestigt, in dem ein Zahnring 36 mit
Außenverzahnung
und ein mit diesem kämmendes,
an der Welle 35 befestigtes Zahnrad 37 drehbar
gelagert sind. In einem unteren Teil 32b des Gehäuses 32 ist
mittels eines Drahtlagers 38 od. dgl. ein ringförmiger Träger 39 drehbar gelagert,
der einerseits mit einem radial innen liegenden Abschnitt mittels
Schrauben am Zahnring 36 befestigt ist und andererseits
mit einem radial außen
liegenden Abschnitt einen Halter 40 trägt. Zur Vereinfachung der Montage
sind die beiden Gehäuseteile 32a,b
zweckmäßig voneinander
trennbar und durch Schrauben od. dgl. miteinander verbindbar. An
dem Halter 40 ist das Messer 24 angebracht und
vorzugsweise schwenkbar gelagert, indem es auf einem senkrecht zur
Achse 2 und im wesentlichen in Umfangsrichtung des Scherblatts 23 angeordneten,
im Halter 40 angebrachten Schwenkzapfen 41 montiert ist.
Wie insbesondere 3 zeigt, ist das Scherblatt 23 am
unteren Ende des Teils 31 des Gehäuses 32 und damit
stationär
angeordnet. Dagegen ist das Messer 24 unmittelbar unter
dem Scherblatt 23 angeordnet und zweckmäßig mittels einer am Halter 40 abgestützten Feder 42 gegen
dessen Unterseite vorgespannt.
-
Zur
Erzeugung einer Umlaufbewegung für das
Messer 24 weist der den Nadelträger 1 tragende Tragring 10 an
seiner Mantelfläche
eine Verzahnung 44 auf, die mit einem Zahnrad 45 kämmt, das
am einen Ende einer parallel zur Säule 14 angeordneten, drehbar
im Maschinengestell 12 gelagerten Welle 46 befestigt
ist. Am anderen Ende der Welle 46 ist eine Riemenscheibe 47 befestigt,
die über
einen Antriebsriemen 48 mit einer auf der Welle 35 befestigten
Riemenscheibe 49 antriebsmäßig verbunden ist. Dabei können die Übersetzungsverhältnisse
so getroffen sein, daß der
von der Bewegung des Nadelträgers 1 abgeleitete
Antrieb 34 bis 39 und 44 bis 49 für das Messer 24 eine
Umlaufbewegung des Messers 24 mit derselben Drehzahl bewirkt,
die der Nadelträger 1 gerade
besitzt. Möglich
ist aber auch, das Übersetzungsverhältnis so
einzustellen, daß das
Messer 24 langsamer oder schneller als der Nadelträger 1 umläuft. Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung läuft
das Messer 24 mit einer Drehzahl um, die etwas größer, vorzugsweise
um etwa 10 % größer als
die jeweilige Drehzahl des Nadelträgers 1 ist. Zur freien
Wahl des Übersetzungsverhältnisses
kann das Zahnrad 45 durch einen Satz von auswechselbaren
Zahnrädern
ersetzt oder auch irgendwo im Antriebsweg ein stufenlos einstellbares Getriebe
od. dgl. vorgesehen sein.
-
Wie
insbesondere 3 und 4 zeigen, sind
dem Messer 24 zwei Fangelemente 52 und 53 zugeordnet,
die wie das Messer 24 am Halter 40 befestigt sind,
wobei das Fangelement 52 dem Messer 24 in Richtung
des dem Pfeil v in 2 entsprechenden
Pfeils w vorläuft, während das
Fangelement 53 dem Messer 24 nachläuft. Beide
Fangelemente 52,53 sind im wesentlichen identisch
ausgebildet und z.B. aus gebogenen Drahtbügeln hergestellt. Sie weisen
am Halter 40 befestigte, radial nach außen weisende Abschnitte 54 (3)
auf, die an ihren freien Enden um 90° nach oben abgewinkelt sind,
um im wesentlichen parallel zur Achse 2 verlaufende Mittelabschnitte 55 zu
bilden. Diese sind, an ihren oberen Enden, die etwa in Höhe der Oberseite
des Messers 24 liegen, noch einmal schräg nach oben und radial nach
außen
abgewinkelt, wodurch Endabschnitte 56 entstehen, die oberhalb
des Messers 24 angeordnet sind und mit dessen Oberseite
einen V-förmigen
Eintrittsspalt 57 für
den Faden 18 bilden, wie insbesondere in 3 angedeutet
ist. Dagegen wirken die Mittelabschnitte 55, wie weiter
unten erläutert
und in 4 angedeutet ist, als Anschläge für die Fäden 18 derart, daß diese
beim Schneidvorgang in radialer Richtung positioniert sind bzw.
radial nicht weiter nach innen wandern können.
-
Die
Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung
wird nachfolgend in Verbindung mit
5 bis
7 näher erläutert, in
denen mit gestrichelten Linien jeweils ein Nadelkreis
58 angedeutet
ist, längs
dessen analog zu
DE
38 12 124 C2 eine Vielzahl der Fadenführer
17 angeordnet
ist, die die Fäden
18 zuführen. Daher
ist in
5 und
6 angenommen, daß ein Faden
18a bei
einem Fadenführer
17a zugeführt wird
und die letzte Nadel
3, die diesen Faden
18a aufgenommen
hat, in Richtung des Pfeils
v über gestrichelt
angedeutete Positionen
3a und
3b zu einer Position
3c weiterwandert.
In Folge dessen bildet sich eine Fadenflottung
59a im Inneren des
Nadelkreises
58, die wie eine Sehne an diesem angeordnet
ist und allmählich
immer länger
wird, bis sich die Fadenflottung
59c gebildet hat, wenn
die zugehörige
Nadel in der Position
3c ist. Sobald die Fadenflottung
59c eine
vorgegebene, von der Lage der Schneideinrichtung relativ zum Nadelkreis
58 abhängige Mindestlänge erreicht
hat, gelangt sie zunächst in
den Wirkungsbereich des Fangelements
52 und danach auch
in den Wirkungsbereich des Fangelements
53. Die so eingefangene
Flottung
59c gleitet dann, wie insbesondere
3 erkennen
läßt, im Bereich
des V-förmigen
Eintrittspalts
57 auf den Unterseiten der Abschnitte
56 der
Fangelemente
52,
53 entlang in Richtung der Oberfläche des
Schneidmessers
24, bis sie schließlich auf die Mittelabschnitte
55 der
Fangelemente
52,
53 aufläuft und danach radial nicht
mehr weiter nach innen verschoben werden kann. Diese Position bleibt
somit auch erhalten, wenn die Nadel, von der diese Fadenflottung
59c ausgeht, über die
Position
3c hinweg z.B. in eine Position
3d wandert.
Die Fangelemente
52,
53 stellen dadurch sicher,
daß diese
Fadenflottung
59c auf der oberen, in
4 linken
Kante des Messers
24 zu liegen kommt. Außerdem ist
durch die vorgegebene radiale Lage sichergestellt, daß die Flottung
59c beim
Drehen des Messers
24 und der Fangelemente
52,
53 in
Richtung des Pfeils
v nur auf
einen vorderen oder mittleren Abschnitt der feststehenden Flächen
28 des Scherblatts
23 auflaufen,
aber nicht bis an diejenige, für
einen Scher-Schneid-Vorgang ungünstige
Stelle
60 (
5) gelangen kann, wo die Flächen
27 und
28 zusammenlaufen.
Abgesehen davon versteht sich, daß durch geeignete Ausbildung
der Fangelemente
52 und
53 jede gewünschte Positionierung
der Flottung
59c relativ zum Messer
24 und zum
Scherblatt
23 hergestellt werden kann.
-
Im
weiteren Verlauf gelangt die Fadenflottung 59c somit einmal
auf die Oberkante des umlaufenden Messers 24 und zum anderen
auf eine Unterkante der Fläche 28 des
feststehenden Scherblatts 23, so daß sie entsprechend 4 und 6 durchgetrennt
wird. Hierdurch entsteht ein fadenführerseitiges Fadenende 61 und
ein warenseitiges Fadenende 62, das mit der am Anfang der
Flottung 59c liegenden Nadel 3d umläuft und
dann allmählich
mit der gebildeten Strickware 19 (3) abgezogen
wird. Das fadenführerseitige
Fadenende 61 legt sich dagegen in bekannter Weise in einer
den Nadelkreis 58 kreuzenden Lage auf die Oberseite der
gebildeten Strickware 19 auf und bleibt dort so lange liegen,
bis es erneut von einer Nadel 3 erfaßt wird, die an dem dem Fadenführer 17a zugeordneten
Stricksystem ausgewählt
wird.
-
Die
Erfindung bringt beim beschriebenen Schneidvorgang den Vorteil mit
sich, daß zumindest das
Messer 24 und die Fangelemente 52, 53 zusammen
mit den am Anfang der Flottungen liegenden Nadeln 3 umlaufen.
Dadurch wird vermieden, daß sich
der das Fadenende 62 bildende Teil der Flottung 59c vor
oder während
des Schneidvorgangs spannt, nach dem Schneidvorgang unkontrolliert
zurückspringt
und dann unter Umständen
von den Nadeln erneut erfaßt
und zu unerwünschten
Fadenhenkeln oder Maschen verarbeitet wird. Dreht sich die aus dem
Messer 24 und den Fangelementen 52, 53 gebildete
Einheit schneller als der Nadelzylinder, z.B. um 10 % schneller,
dann wird dadurch zusätzlich
erreicht, daß sich
das Messer 24 kurz vor, während und nach dem Schneidvorgang
derjenigen Nadel, die den Anfang der Flottung 59c bildet,
immer mehr annähert und
dadurch ein Spannen des Fadenendes 62 sicher vermeidet.
Außerdem
wird vermieden, daß unbeabsichtigt
Fadenteile aus bereits gebildeten Maschen, Fanghenkeln oder Plüschhenkeln
od. dgl. herausgezogen werden.
-
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäß bevorzugten, vergrößerten Umlaufgeschwindigkeit
des Messers 24 ergibt sich aus 7. Dort
ist eine Fadenflottung 63 dargestellt, die sich gerade
im radial äußeren Abschnitt
des Eintrittspalts 57 (3) findet und
daher noch nicht den eigentlichen Schneidbereich erreicht hat, wie
der im linken Teil der
-
7 befindlichen
Schnittdarstellung entnommen werden kann. Bleibt die Länge dieser
Flottung 63 dadurch konstant, daß an dem dem Fadenführer 17a zugeordneten
Stricksystem wieder Nadeln zur Fadenaufnahme ausgewählt werden,
dann wandert das Messer 24 aufgrund seiner größeren Umlaufgeschwindigkeit
allmählich
wieder aus dem Bereich der Fadenflottung 63 heraus, so
daß diese
den Schneidvorgang bei anderen, eine ausreichende Länge aufweisenden
Flottungen nicht behindern kann.
-
Wie
insbesondere aus 3 und der Schnittdarstellung
in 7 entnommen werden kann, besitzt das Messer 24 im
radial außen
liegenden Bereich vorzugsweise eine entgegengesetzt zu den Abschnitten 56 der
Fangelemente 52, 53 abgeschrägte Oberfläche 64. Hierdurch
wird erreicht, daß einerseits
ein ausreichend großer,
wirksamer Eintrittspalt 57 gebildet wird, der ein sicheres
Einfangen ausreichend langer Flottungen und deren sichere Überführung in
den Schneidbereich ermöglicht,
während
andererseits die Oberfläche 64 auch
als Abweiskante für
zu kurze Flottungen wirken und deren Eindringen in den Schneidbereich
verhindern kann.
-
Dicht
oberhalb der Platinen 8 (1 und 3)
ist vorzugsweise ein Niederhaltering 65 angebracht, der
radial an den Eintrittspalt 57 heranreicht. Dieser Niederhaltering 65 verhindert,
daß die
fadenführerseitigen
Fadenenden 61 (6) sowie neu gebildete Flottungen
hochsteigen, sich um die Fangelemente 52, 53 oder
das Messer 24 wickeln und/oder unkontrolliert weiter Faden
aus den Fadenführern 17 abgezogen
wird.
-
Oberhalb
der Schneideinrichtungen ist weiter eine z.B. konische Schutzabdeckung 66 angeordnet,
die vor allem den Raum zwischen dem Niederhaltering 65 und
den umlaufenden Messern 24 abdeckt. Dadurch wird verhindert,
daß die
Bedienungsperson bei laufender Maschine in die umlaufenden Messer
fassen kann. Sowohl der Niederhaltering 65 als auch die
Schutzabdeckung 66 sind z.B. mit Hilfe eines Tragbügels 67 am
Fadenführerring 16 befestigt.
-
Schließlich ist,
wie insbesondere 1 und 3 zeigen,
wenigstens eine der Schneideinrichtung zugeordnete Blasdüse 68 vorgesehen.
Diese besteht zweckmäßig aus
einem parallel zur Achse 2 angeordneten Rohr, das im wesentlichen
oberhalb des Scherblatts 23 angeordnet ist, mit seinem
oberen Ende an eine nicht dargestellte Druckluftquelle angeschlossen
wird und mit seinem unteren Ende durch einen entsprechenden Durchgang
im Scherblatt 23 ragt. Dabei ist dieses untere Ende so
auf den von den Messern 24 und den Fangelementen 52, 53 passierten
Bereich gerichtet, daß etwa
an ihnen hängen
bleibende Fadenteile nach unten hin wegeblasen werden und den ordnungsgemäßen Betrieb
der Schneideinrichtung nicht stören
können.
Die weggeblasenen Fadenteile gelangen dann in den Stoffschlauch,
wo sie keinen Schaden anrichten können.
-
Die
in 8 und 9 dargestellte Ausführungsform
unterscheidet sich von der nach 1 bis 7 im
wesentlichen nur dadurch, daß anstelle
eines feststehenden Scherblatts 23 ein umlaufendes Scherblatt 71 vorgesehen
ist. Daher sind; soweit möglich, in 8 und 9 gleiche
Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
Das
Scherblatt 71 besteht aus einem im wesentlichen parallel
zur Achse 2 und mit seinen Breitseiten radial angeordneten,
vorzugsweise dünnen, planparallelen,
plattenförmigen
Bauteil 72, das auf seiner radial äußeren Längsseite ein im wesentlichen in
der Ebene des Nadelkreises liegendes, als V-förmiger Ausschnitt ausgebildetes
Fangelement 73 aufweist. An einem mittleren, rückwärtigen Teil
des Bauteils 72 ist mittels eines senkrecht zu ihm angeordneten
Schwenkzapfens 74 ein Messer 75 schwenkbar gelagert,
das eine flache Schneide 76 aufweist und unmittelbar der
in Drehrichtung (Pfeil x in 9)
vorlaufenden Breitseite des Scherblatts 71 anliegt, so daß es parallel
zum Scherblatt 71 und in Anlage mit diesem hin- und hergeschwenkt
werden kann. Die Schneide 76 ist dabei so angeordnet, daß sie bei
der Verschwenkung des Messers 75 das V-förmige Fangelement 73 des
Scherblatts 71 passieren kann, wobei seine Oberkante mit
der Oberkante des Fangelements 73 und/oder seine Unterkante
mit der Unterkante des Fangelements 73 nach An einer Schere zusammenwirkt.
Dadurch werden im V-förmigen Fangelement 73 befindliche
Fäden 18 beim
Verschwenken des Messers 75 in eine in 8 gestrichelt
angedeutete Lage und/oder beim Zurückschwenken des Messers 75 in
die durchgezogen dargestellte Lage durchgeschnitten. Wie bei der
zuerst beschriebenen Ausführungsform
sind somit zwei Schneidelemente (71, 75) vorhanden,
doch werden beide Schneidelemente gleichzeitig einer Umlaufbewegung
um die Achse 2 unterworfen. Dabei hat der V-förmige Ausschnitt
im Scherblatt 71 eine dreifache Funktion, da er gleichzeitig
eine mit dem Messer 75 zusammenwirkende Schneidkante, das
Fangelement 73 und einen V-förmigen Eintrittspalt für die Flottungen
bildet, wie weiter unten erläutert
ist.
-
Zur
Verschwenkung des Messers 75 sind auf seiner Rückseite
zwei feststehende, axial übereinander
angeordnete Steuerteile 77 und 78 vorgesehen, die
mit rückwärtigen,
entsprechend axial übereinander
angeordneten Vorsprüngen 79, 80 am
Messer 75 zusammenwirken. Dabei weisen die in 9 sichtbaren
Steuerteile 78 und die in 9 verdeckt
angeordneten Steuerteile 77 abwechselnd radial nach außen ansteigende
und wieder abfallende Steuernocken 81 und 82 auf.
Als Folge davon wird das Messer 75 während seiner Umlaufbewegung
im Abstand der Steuernocken 81,82 abwechselnd
in die in 8 gestrichelte bzw. durchgezogene
Position geschwenkt.
-
Die
gemeinsame Montage und die Bewegung des Scherblatts 71 und
des Messers 75 erfolgen analog zu 1 bis 7.
An der Rückseite
des Scherblatts 71 ist ein Haltearm 83 vorgesehen,
der beispielsweise mittels einer Schraube am Träger 39 befestigt ist.
Statt des Gehäuseteils 32b (3)
ist ein Gehäuseteil 32c vorgesehen,
das mit dem Gehäuseteil 32a verbunden
wird und einen radial vorstehenden Arm 84 aufweist, der
die beiden Steuerteile 77, 78 trägt, die
z.B. durch Schrauben mit ihm verbunden sind. Dabei ist die Anordnung
vorzugsweise analog zu 1 bis 7 so getroffen,
daß das
Messer 75 und mit ihm das Scherblatt 71 mit einer
Drehzahl umlaufen, die größer, vorzugsweise
um ca. 10 % größer als
die Drehzahl des Nadelträgers 1 ist.
Der Antrieb des Zahnrads 37 erfolgt vorzugsweise auf dieselbe
Weise, wie oben anhand der 1 erläutert wurde.
-
Die
Schneideinrichtung nach 8 und 9 arbeitet
im wesentlichen wie folgt:
-
In 9 sind
analog zu 5 bis 7 ein Nadelkreis 85 und
ein Fadenführer 17b angedeutet, der
einen Faden 18b führt
und von dem eine Fadenflottung 86 ausgeht. Erreicht diese
Flottung 86 eine gewisse Mindestlänge, dann wird sie zwangsläufig von
einem Fangelement 73 einer zusammen mit dem Nadelkreis 85 bzw.
dem Nadelträger 1 umlaufenden Schneideinrichtung
eingefangen und immer tiefer in den V-förmigen Eintrittspalt gedrückt. Läuft dann
das Messer 75 mit einem der Vorsprünge 79, 80 auf
einen zugeordneten Steuernocken 81, 82 auf, dann
wird seine Schneide 76 von unten nach oben oder von IG oben
nach unten an den den V-förmigen
Ausschnitt des Scherblatts 71 begrenzenden, als Schneidkanten
wirkenden Seitenkanten vorbeigeschwenkt, wodurch die Flottung 86 abgeschert
bzw. durchgetrennt wird und ein fadenführerseitiges Fadenende 87 und ein
warenseitiges Fadenende 88 entstehen. Wie bei der Ausführungsform
nach 1 bis 7 ergibt sich der Vorteil, daß das warenseitige
Fadenende 88 beim Schneidvorgang nicht gespannt wird. Gegenüber 1 bis 7 ist
sogar der zusätzliche
Vorteil vorhanden, daß beide
Schneidelemente 71, 75 umlaufen und daher insbesondere
bei einer Umlaufgeschwindigkeit, die größer als diejenige des Nadelträgers 1 ist,
sogar eine völlige
Entspannung des Fadenendes 88 sichergestellt werden kann.
-
Im übrigen ist
die Strickmaschine nach 8 und 9 vorzugsweise
wie die Strickmaschine nach 1 bis 7 zusätzlich mit
dem Niederhaltering 65, der Schutzabdeckung 66 und
wenigstens einer nicht dargestellten Blasdüse versehen. In Umfangsrichtung
der Rundstrickmaschine sind außerdem
vorzugsweise mehrere gleichartige Schneideinrichtungen vorgesehen
(9), die sämtlich
so ausgebildet sind, wie anhand 8 beschrieben wurde.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
in vielfacher Weise abgewandelt werden können. Es gilt zunächst für den Begriff "Stricknadeln 3'', an deren Stelle auch andere geeignete
Strickwerkzeuge, z.B. Schiebernadeln oder Plüschhaken, vorgesehen sein könnten, so daß der Begriff
Stricknadeln alle derartigen Strickwerkzeuge umfaßt. Weiter
versteht sich, daß die Fangelemente 52, 53 anders
als in der Zeichung dargestellt ausgebildet sein können und
daß auch
dem Scherblatt 71 nach 8 und 9 zusätzliche,
den Fangelementen 52, 53 entsprechende Fangelemente
zugeordnet werden können.
Ferner versteht sich, daß der
aus 1 ersichtliche Antrieb für die umlaufenden Teile der
Schneideinrichtungen nur ein Beispiel darstellt und in beliebiger
zweckmäßiger Weise abgewandelt
werden könnte.
Weiterhin ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen Kombinationen Scherblatt/Messer
beschränkt,
die in zahlreicher Weise abgewandelt werden können. Insbesondere wäre es möglich, wie
z.B. 4 zeigt, die einander zugeordneten Scherflächen bzw.
Scherkanten der Scherblätter
und Messer nicht exakt parallel zu einander, sondern unter geringen
Winkeln von z.B. 1° bis
5° schräg aufeinander
einwirken zu lassen, um dadurch zu erreichen, daß sich die Scherkanten möglichst
nur in einem Punkt berühren
und ein Selbstschärfeeffekt
erzielt wird. Weiterhin sind zumindest die Tragbügel 33 vorzugsweise
in der Höhe verstellbar
an den Säulen 14 befestigt,
damit die Schneideinrichtungen, insbesondere die Fangelemente relativ
zu der Ebene, in der die Fadenflottungen zu liegen kommen, genau
justiert werden können.
Schließlich
versteht sich, daß die
verschiedenen Bauteile auch in anderen als den dargestellten und beschriebenen
Kombinationen verwendet werden können.
-
Die
beschriebene Schneideinrichtung ist insbesondere für die Anwendung
bei Großrundstrickmaschien
(Durchmesser des Nadelzylinders über
165 mm) bestimmt, obwohl sie bei Bedarf auch bei Kleinrundstrickmaschinen
mit kleineren Durchmessern verwendet werden könnte.