DE2713491C2 - Nähautomat zur Bildung einer Kettenstich-Naht - Google Patents

Nähautomat zur Bildung einer Kettenstich-Naht

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DE2713491C2 DE19772713491 DE2713491A DE2713491C2 DE 2713491 C2 DE2713491 C2 DE 2713491C2 DE 19772713491 DE19772713491 DE 19772713491 DE 2713491 A DE2713491 A DE 2713491A DE 2713491 C2 DE2713491 C2 DE 2713491C2
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Description

Die Erfindung betrifft einen Nähautomat zur Bildung einer Kettenstich-Naht in einem Werkstück, mit einer hin- und hergehend angetriebenen Nadel, mit einem in einer Ebene relativ zur N,adel bewegbaren und während des Nähvorgangesdas Werkstück haltenden Werkstückhalter, mit einer elektronischen Steuerung mit Halbleiterspeicher, die die Arbeitsverfahrensschritte vorgibt, die Richtung und Größe der Bewegung des Werkstück-
halters mit Hilfe zugeordneter Antriebsmittel in seiner Bewegungsebene längs getrennter Koordinatenachse festlegen, um einen definierten Nahtverlauf zu erhalten. Ein Nähautomat, der zur Bildung einer Doppelsteppstich-Naht ausgebildet ist, aber ansonsten der vorstehend genannten Art entspricht, ist aus der DE-OS 25 33 595 bekannt. Bei einem Doppelsteppstich erstreckt sich der Unterfaden geradlinig von einer Einstichstelle der Nähnadel zur anderen und bleibt bei der Stichbildung im wesentlichen in Ruhe, während der von der Nadel bei ruhendem Werkstück zugeführte Oberfaden vom Greifer um den Greiferfadenvorrat herumgeführt wird. Schnelle und beliebige Richtungswechsel der Naht von Stich zu Stich haben daher auf die
is Bildung des Doppelsteppstiches keinerlei Einfluß.
Die Anwendung des Doppelsteppstiches ist jedoch nicht für alle Zwecke optimal. Ein Nachteil des Doppelsteppstiches besteht darin, daß ein Unterfaden benötigt wird, der auf eine besondere Greiferspule aufgebracht werden muß. Diese Greiferspule kann einen nur geringen Fadenvorrat aufnehmen, so daß sie häufig ausgewechselt werden muß. Weiterhin hat eine Doppelsteppstich-Naht eine nur geringe Elastizität und eine im Verhältnis zur Fadenstärke geringe Festigkeit, weil die miteinander verschlungenen Ober- und Unterfäden die Tendenz haben, sich gegenseitig zu durchschneiden.
Eine Kettenstich-Kaht benötigt zwar keinen Unterfaden und hat auch die gewünschte, höhere Elastizität als eine DoppeIsteppstich-NahtT jedoch hat auch sie ihre eigenen Probleme. Das eine Problem besteht darin, daß der einzige Faden jeweils an der Unterseite des Werkstückes eine Schlinge bilden muß, die den Ort des nächsten Einstiches umgibt, da beim nächsten Einstich der Faden durch die gebildete Schlinge hindurch geführt werden muß. Die hierfür einzuhaltenden Bedingungen sind leicht zu erfüllen, wenn die Naht einen wenigstens annähernd geradlinigen Verlauf hat, auch wenn die Bewegungsrichtung in der Nahtrichtung wechselt, wie es bei Einfachkettenstich-Nähmasch.'ien der Fall ist, die zum Annähen von Knöpfen oder Herstellen von Knopflöchern ausgebildet sind. Dagegen sollen Nähautomaten der eingangs genannten Art gerade die Herstellung von Nahtmustern ermöglichen, bei denen die Naht häufige und sprunghafte Richtungsänderungen erfährt, wie es beispielsweise beim Besticken von Kleidungsstücken mit Figuren beliebiger Art der Fall ist. Hinzu kommt, daß solche Nähautomaten mit einer außerordentlich hohen Stichgeschwindigkeit arbeiten sollen, was für eine einwandfreie Stichbildung bei einer Kettenstich-Naht besonders ungünstig ist.
Ein zweites bedeutendes Problem von Kettenstich-Nähten besteht darin, daß solche Nähte von ihrem hinteren Ende sehr leicht vollständig auftrennbar sind. Bei üblichen Kettenstich-Nähmaschinen wird versucht, eine Verfestigung des hinteren Nahtendes dadurch zu erreichen, daß mehrere Stiche mit geringerer Stichlänge ausgeführt oder sogar die erstellte Naht durch einige Stiche in Rückwärtsrichtung überdeckt wird, um so eine gewisse Verschlingung der Fäden zu erreichen, die ein Auftrennen der Naht erschwert. Die Anwendung einer solchen Maßnahme ist jedoch dann nicht möglich, wenn bei einem gestickten Muster verkürzte Stiche oder gar über die Naht zurückgeführt« Stiche das erzeugte Stickbild stören würde. Außerdem bilden die genannten Maßnahmen keinen sicheren Schutz gegen das Aufziehen der Naht von hinten. Die Gefahr des Aufziehens ist besonders dann sehr groß, wenn der Faden automatisch
abgeschnitten wird.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Nähautomaten der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem gewährleistet ist, daß die gebildete Naht frei von Stichfehlern und außerdem von ^ ihrem hinteren Ende her nicht aufziehbar ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß eine Einfachkettenstich-Nähmaschine einen Drehgreifer und ein mit dsm Drehgreifer synchron angetriebenes Spreizglied aufweist, das zum Offenhaiten einer gebildeten Fadenschleife bis zum Hindurchführen einer mittels des Drehgreifers erzeugten neuen Fadenschleife dient, und daß durch mindestens einen der Arbeitsverfahrensschritte sichergestellt wird, daß der Werkstückhalter am Ende einer Naht in einer ortsfesten Position fixiert wird und die Nadel das Werkstück in dieser Position noch mehrmals durchsticht, so daß auf der Unterseite des Werkstückes eine die beendete Naht verriegelnde, freie Kette gebildet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Nähautomat wird also eine Einfachkettenstich-Nähmaschine verwendet, bei der gewährleistet ist. daß die gebildete Fadenschleife bis zum Hindurchführen der Nadel durch ein besonderes Spreizglied offengehalten wird, so daß unabhängig von der Bewegungsrichtung des Werkstückes die einwandfreie Stichbildung gewährleistet ist Das Aufziehen der Naht wird durch die Bildung einer freien Kette verhindert, deren Erzeugung zur Voraussetzung hat, daß die Nadel stets genau das gleiche Loch trifft, also keine, wenn auch noch so engen, Stiche gebildet werden. -JO die Teile des Werkstückes umschließen. Die hierzu notwendige, genaue Fixierung des Werkstückes ist nur mit einem elektronisch gesteuerten Werkstückhalter möglich, der eine extrem genaue Positionierung und damit ein Einstechen der Nadel stets in die gleiche öffnung des Werkstückes gewährleistet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Spreizglied von einem Fadenablenker gebildet, der einen Arm zum Erfassen und Spreizen der Abschnitte der vorhergehenden Fadenschleife und ίο einen vom Arm nach außen begrenzten Kanal zum Durchtritt der Nadel aufweist. Einen Einfachkettenstich-Nähmaschine mit einem solchen Fadenablenker ist aus der DE-PS 14 85 404 an sich bekannt. Sie hat sich für die Verwendung in einem erfindungsgemäßen Nähautomalen als besonders geeignet erwiesen.
Bei eines anderen Ausführungsform der Erfindung weist das Spreizglied an einem Ende einen Haken zur Erfassung und zum Aufspreizen der Abschnitte der vorhergehenden Fadenschleife auf und ist im Bereich seiner Mitte in einem schwenkbaren Führungsglied verschiebbar gelagert sowie an seinem anderen Ende auf einer Kreisbahn geführt und angetrieben. Ein solches Spreizglied könnte beispielsweise zusätzlich in eine Einfachkettenstich-Nähmaschine mit Drehgreifer eingebaut werden, wie sie aus der CH-PS 2 58 561 bekannt ist, deren Drehgreifer allein jedoch nicht in der Lage ist, die Fadenschleife in einer Weise offenzuhalten, daß die Stichbildung auch bei plötzlichem und beliebigen Richtungswechseln der Naht zu gewährleisten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es ze'gt
Fig. I die Seitenansicht ein?r ersten Ausführungs- μ form einer in einerr. NähaulomMten nach der Erfindung verwendeten Einfachkettenstich-Nähmaschine,
Fig. 2 einen Schnitt Jf.ngs der Linie 2-2 durch die Nähmaschine nach Fi g. I,
Fig.3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 durch die Anordnung nach F i g. 2,
F i g. 4 eine Draufsicht auf der Fadenabschneider der Nähmaschine nach Fig. I,
F i g. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 durch die Anordnung nach F i g. 2,
Fig.6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 durch die Anordnung nach F i g. 2,
Fig.7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 durch die Anordnung nach F i g. 8,
F i g. 8 eine Ansicht des Spreizgliedes der Nähmaschine nach F i g. 1 und dessen Antrieb von unten,
Fig.9 eine schematische Darstellung des Bewegungsablaufes des Spreizgliedes der Nähmaschine nach Fig. 1,
Fig. 1OA bis 15A und 1OB bis 15B Draufsicht bzw. Seitenansichten des Drehgreifers und des Spreizgliedes in verschiedenen Stellen bei der Bildung eines Einfachkettenstiches,
Fig. 16 teilweise in Seitenansicht und teilweise im Schnitt Abschnitte einer weiteren Ausführungsform einer Einfachkettenstich-Nähmaschine mit einem Spreizglied in Form eines rotierenden Fadenablenkers,
Fig. 17A bis 2OA und 17B bis 2OB Drauf- bzw. Seitenansichten des Drehgreifers und des Fadenablenkers in verschiedenen Stellungen bei der Bildung einer Einfachkettensüch-N&ht,
Fig. 21 bis 29 den Drehgreifer und Fadenabler.ker der Nähmaschine nach Fig. 16 in verschiedenen Stellungen bei der Herstellung einer eine beendete Naht verriegelnden, freien Kette und
Fig. 30 das Blockschaltbild des Steuersystems des dargestellten Nähautomaten.
Die F i g. 1 und 3 zeigen eine Einfachkettenstich-Nähmaschine 50, die programmgesteuert ist und einen freitragenden Arm 52 besitzt, in dem sich der Antrieb für die Nadel 54 befindet. Das zu nähende Werkstück oder Gewebe wird von einem Werkstückhalter 56 gehalten, der in einer horizontalen Ebene längs getrennter Koordinatenachsen Xund Kdurch Aniriebsmiuel verschiebbar ist, die zwei Schrittmotoren 58, 60 umfassen, von denen ein Schrittmotor 60 in Fig. I dargestellt ist. Ein Nähautomat mit einem solchen Werkstückhalter und dessen Antriebsmittel ist in der DE-OS 25 33 595 beschrieben und braucht deshalb hier nicht näher erläutert zu werden. Es sei nur noch erwähnt, daß die Schrittmotoren von elektrischen Signalen angetrieben werden, die mit der Bewegung der Nadel 54 durch eine mit dem Handrad 64 der Nähmaschine verbundene Synchronisationseinheit 62 synchronisiert sind, welche Synchronisationssignale einem die elektrischen Signale liefernden, elektronischen Steuer- und Regelsystem zuführt. Das in F i g. 30 scheniatisch dargestellte Steuer- und Regelsystem umfaßt einen Halbleiterspeicher 679, der π\'·> dazu dient, um die Richtung und Größe der Bewegung des Werkstückhalters längs einer definierten Naht festzulegen.
Die in den Fij. 1 bis 4 dargestellte Nähmaschine umfaßt auch einen Fadenabschneider 314, dessen Betätigung ebenfalls von dem Steuer- und Regelsystem gesteuert wird.
Die bei dem dargestellten Nähautomat verwendete Einfachkettenstich-Nähmaschine 50 weist eine untere Antriebswelle 120 uff, die an ihrem einen Ende von einem Riemen 122 angetrieben wird, der um eine Riemenscheibe 124 läuft. Den Fig. 2 und 6 ist zu
entnehmen, daß die Nähmaschine eine freilaufende Welle 126 aufweist, die über Zahnräder 128, 130 mit der Antriebswelle in Eingriff steht. Wie aus den F i g. 2 und 5 ersichtlich, steht die frei laufende Welle 126 über einen Zahnriementrieb 134. 136. 138 mit einer Greiferwelie 132 in Antriebsverbindung. Alle drei Wellen laufen im Betrieb mit der gleichen Drehzahl. Am äußeren Ende der Greiferwelle 132 ist beispielsweise durch eine Schraube ein Drehgreifer 140 befestigt, der, wie aus F i g. 1OA und lOB ersichtlich, eine Spitze 144 und einen in entgegengesetzten gerichteten Fortsatz 146 aufweist.
Wie Fi g. 3. 7 und 8 zeigen, ragt das äußere Ende der frei laufenden Welle 126 in ein Gehäuse 148 und trägt ein Kegelrad 150. das mit einem Kegelrad 156 auf einer im Gehäuse 148 gelagerten, vertikalen Sprei/.wellc 144 r> in Eingriff steht. Die Zahnräder sind so ausgebildet, daß bei einer Umdrehung der .Spreizwelle 154 auch die frei laufende Welle 126 eine Umdrehung ausführt. Wie den F i g. 2. 3 und 7 entnommen werden kann, trägt die Sprei/welle 154 oberhalb des Gehäuses 148 eine λ kreisförmige Platte 160 mit einem exzentrischen Zapfen 162. der in eine Bohrung am Ende 166 eines Sprei/gliedes 164 eingreift. Das Spreizglied 164 ist mit einer Schraube 168 am Zapfen 162 befestigt. Es weist an seinem anderen Ende einen Haken 174 auf, während 2'< ■ ein zentraler Teil in einem schwenkbaen Führungsglied 174 aufgenommen ist. Die vom Spreizglied 164 ausgeführte Bewegung ist in schematischer Form in F i g. 9 dargestellt, in welcher die einander entsprechenden Positionen des exzentrischen Zapfens 162 und des Hakens 172 mit gleichen Zahlen bezeichnet sind. Wie dargestellt, durchlaufen der exzentrische Zapfen 162 und das daran befestigte Ende 166 des Spreizgliedes bei einer vollständigen Umdrehung der Platte 160 eine kreisförmige Bahn, während das Spreizglied 16? durch !■> den Schlitz 176 des eine Schwenkbewegung aus:ührenden Führungsgliedes 174 gleitet. Infolgedessen durchläuft der Haken 172 des Spreizgliedes 164 eine im w-esentlichen kreisförmige Bahn, obwohl diese geringfügig elliptisch ist. Diese ringförmig geschlossene Bahn 4<i des Hakens 172 wird einmal vollständig durchlaufen, wenn s'ch die Platte 160 mit dem Zapfen 162 ebenfalls einmal vollständig dreht. Weiterhin bewegt sich der Haken 172 des Spreizgliedes 164 synchron zum Drehgreifer 140. derart, daß eine Kreisbewegung des **> Hakens 172 einer Umdrehung des Drehgreifers 140 entspricht.
Der Stichbildungsmechanismus bei der soeben beschriebenen Nähmaschine wird im folgenden anhand der Fig. 1OA bis 15A im einzelnen erläutert. Wie v> Fig. !0B entnommen werden kann, werden zwei Gewebe'.eile F 1 und F2 des Werkstückes W von der Einfachkettenstich-Nähmaschine auf der Arbeitsplatte 324 zusammengenäht Bei dem dargestellten Zustand wurde bereits eine Anzahl von Stichen oder Schlingen S 51S des Fadens 7~im Werkstück gebildet. Den Fig. 1OA und 1OB läßt sich entnehmen, daß die jeweils vorhergehende Fadenschleife TL 1 von dem Drehgreifer 140 aufgenommen worden ist. wenn der letzte Stich 51 nach oben gezogen und der Haken 172 des Spreizgliedes 164 in eine Position bewegt wird, in der er die beiden Abschnitte L 1 und L 2 der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 erfassen kann. In der Position nach den Fig. 11A und 11B ist das Werkstück auf der Arbeitsplatte 324 zur Bildung des nächsten Stiches geringfügig weiter bewegt worder., und es ist der vorhergehende Stich S1 nach oben gezogen. Desgleichen hat sich der Drehgreifer 140 etwas weiter bewegt.
und es ist der Haken 172 in eine solche Position bewegt worden, daß er die Abschnitte Li und Ll der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 erfassen kann. Die Nadel befindet sich in ihrer Abwärtsbewegung vor dem erneuten Einstechen in das Werkstück und in die Öffnung 350 in der Arbeitsplatte 324.
Den I·' ig. 12A und I2B läßt sich entnehmen, daß der Drehgreifer 140 sich erneut um ein weiteres Stück in eine nächste Position gedreht hat und daß der Haken 172 des Spreizgliedes 164 die Abschnitte L 1 und L 2 der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 erfaßt und in der Zeichencbene nach links gezogen hat. während die Nadel 54 nach unten abgesenkt worden ist. Die F ig. I JA und 1 3B zeigen dann, dafl die Nadel 54 wieder geringfügig nach oben angehoben worden ist und daß die Spitze 144 des Drehgreifers 140 durch die neue Fadenschleife Tl. 2 gelaufen ist, die auf der Rückseite der Nadel 54 gebildet worden ist. Weiter hat der Haken 172 des Spreizgliedes 164 die Abschnitte L 1 und /. 2 der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 in eine solche Position gezogen, daß diese als vorherige Fadenschleife ein Dreieck bilden, welches von dem Drehgreifer 140 ausgeht, so daß der Durchlauf der Spitze 144 zwischen den Abschnitten Li und 1.2 der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 sichergestellt ist, unabhängig von der Richtung, in welcher das Werkstück genäht wird, so daßycder Fehlstich verhindert wird.
Die c i g. 14A und 14B zeigen, daß die Spitze 144 des Drehgreifers 140 die neue Fadenschleife TL 2 durch die vorherige Fadenschleife TL1 hindurchgebracht hat, während der Haken 172 des Spreizgliedes 164 gebonnen hat. die Abschnitte L 1 und 1.2 der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 freizugeben, während die Nadel 54 ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt und das Werkstück verlassen hat. Die Fig. I5A und 15B zeigen noch, daß der Haken 172 des Spreizgliedes 164 die Abschnitte der vorhergehenden Fadenschleife TL 1 freigegeben hat. während der Fortsatz 146 des Drehgreifers 140 die vorhergehende Fadenschleife TL 1 noch festhält, bis diese zum Aufziehen, d. h. zum Zusammenziehen des nächstfolgenden Stiches fertig ist. Wenn dann die vorhergehende Fadenschleife TL 1 von dem Drehgreifer 140 abgeworfen worden ist. wird diese Fadenschleife TL 1 zur Bildung eines nächsten Stiches nach oben gezogen, und der Vorgang wiederholt sich. Ein solcher Stichbildungsmechanismus erlaubt daher die Bildung von Kettenstichen, ohne daß es zu Fehlstichen kommt, und zwar unabhängig davon, in welcher Richtung das Werkstück über die Arbeitsplatte hinweg bewegt wird.
Wie Fig. 2 entnommen werden kann, kann die Nähmaschine über einen Nadelschutz 180 verfü-en. der mittels Schrauben an der Unterseite der Arbeitsplatte befestigt ist. Der Nadelschutz 180 streicht an der ihm zugewandten Seite der Nadel entlang und stellt sicher, daß eine Fadenschleife an der ihm abgewandten Seite der Nadel zur Aufnahme der Spitze des Drehgreifers gebildet wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Nähmaschine 50 ist in Fig. 16 gezeigt wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile mit Bezug auf die vorhergehenden Figuren angeben. Bei diesem Ausführangsbeispiel ist eine Welle 200 in der Maschine gelagert, die synchron zur Greiferwelle angetrieben wird, so daß eine Umdrehung der Greiferwelie einer Umdrehung der Welle 200 entspricht In einem Gehäuse 204 der Maschine ist eine vertikale Ab!snkerwcHs 202 "eisten, die mit der Welle 200 über Kegelräder 206, 208 in Antriebsverbindung steht Am oberen Ende der Ablenkerwelle 202 ist ein
Fadenablenker 210 befestigt, der bei einer Umdrehung der Welle 200 ebenfalls eine Umdrehung ausführt. Das bedeutet, daß der Fadenablenker 210 im Betrieb synchron zum Drehgreifer 140 umläuft.
Wie in Fig. I7E gezeigt, hat der Fadenablenker 210 einen Arm 214, der einen die Nadel aufnehmenden Kanal 216 nach außen begrenzt. Der innere Rand 220 des Armes 214 bildet im wesentlichen einen Kreisbogen um dir U-IiSe der Ablenkwelle 202. Ebenso bildet auch der Ranci des inneren Teils 218 des Fadenablenkers 210 im wesentlichen einen Kreisbogen um die Achse der Ablenkerwelle 202. und zwar von einer ii»m inneren Ende 222 des Kanals 216 benachbarten Stelle bis zu einer dem äußeren Ende 226 des Armes 214 benachbarten Stelle 224. Der Radius des inneren Teiles 218 vergrößert sich ausgehend von der Stelle 224 bis zu einem Punkt 218. von dem aus dann der Radius bis zu dem äußeren Ende 226 des Armes 214 annähernd gleich bleibt
n;e lUjrUniiEii.Biia rjec h adenabie:; k ers 210 ""d des Drehgreifers 140 bei der Bildung von Kettenstichen im Werkstück wird im folgenden in Verbindung mit den Fig. I7A bis 20B erläutert, wobei die beiden miteinander zu vernähenden Gewebeteile Fl und F 2 des Werkstückes W zur Erleichterung des Verständnisses in einem geringfügigen Abstand zur Arbeitsplatte 324 der Maschine dargestellt sind. Den Fig. I7A und 17B läßt sich entnehmen, daß der vorhergehende Stich 5 1 im Werkstück gebildet und nach oben gezogen worden ist; die Nadel 54 sticht nun ein und durchsetzt das Werkstück W. die Öffnung 350 der Arbeitsplatte 324 und d.n Kanal 216 im Fadenablenker 210. Die Spitze 144 des Drehgreifers 140 ist durch die Fadensch'eife TL 2 geglitten und von dieser aufgenommen worden. Der Arm 214 hat aus den Abschnitten der vorhergehenden Fadenschleife TL1 ein offenes Dreieck zur Aufnahme der Spitze 144 des Drehgreifers 140 und zur Sicherstellung des Durchlaufs der neuen Fadenschleife TL 2 durch die vorherige Fadenschleife TL 1 gebildet. wie es weiter unten noch erläutert wird.
Die Fig. 18A und 18B zeigen, daß die vorherige f'adcnschleifc von dem Drehgreifer 140 abgeworfen mti zur Bildung eines neuen Stiches 52 in das Werkstück W nach oben gezogen worden ist. Aus den F ig. I9A und 19B ersieht man, daß der Fadenablenker 210 sich in eine solche Position gedreht hat, daß sein äußeres Ende Abschnitte der neuen Fadenschleife TL 2 berührt und auseinanderdrückt. In den Fig. 2OA und 20B ist der Fadenablenker 210 in eine Position gedreht, in der sein Kanal 216 auf die Nadel 54 ausgerichtet ist. so daß die Nadel bei ihrer Abwärtsbewegung durch den Kanal 216 und zwischen die Abschnitte der Fadenschleife TL 2 gleiten kann. Betrachtet man erneut die Fig. 17Aund 17B, dann hält der Fadenablenker 210 das offene Dreieck der Fadenschleife, die sich von dem Drehgreifer 140 aus erstreckt, offen, während sich die Fadenschleife in Richtung auf das äußere Ende 226 des Armes 214 bewegt so daß sichergestellt ist, daß die Spitze 144 und eine neue Fadenschleife zwischen die Abschnitte der vorherigen Fadenschleife hindurchlaufen können. Auf diese Weise werden in dem Werkstück Kettenstiche gebildet während sich das Werkstück zwischen den einzelnen Stichen auf der Arbeitsplatte in jeder beliebigen Richtung bewegen kann, ohne daß es zu Fehlstichen und einem Lösen der Verbindung kommen kann.
Der erfindungsgemäße Nähautomat macht demgemäß von einem Stichbildungsmechanismus Gebrauch,
der eine Bewegung des Werkstückes während der Bildung der Kettenstiche in jeder beliebigen Richtung ermöglicht ohne daß es zu Fehlstichen kommt Das Werkstück wird von dem Werkstückhalter 56 festgehalten und zur Durchführung eines Stichmusters in Form von Kettenstichen im Werkstück bewegt. Das in dem Werkstück gebildete Stichmuster ist durch die im Festwertspeicher der elektronischen Steuerung enthaltene Information definiert. Darüber hinaus enthält der Festwertspeicher des erfindungsgemäßen Nähautomaten Daten, die dem Werkstückhalter mitteilen, daß die Position des Werkstückes an einer spezifischen Stelle, insbesondere am Ende einer Naht, beibehalten werden soll, während die Nadel sich mehrmals in ihrer üblichen Hubbewegung durch das Werkstück bewegt. Mit anderen Worten wird dann das Werkstück an einer bestimmten Stelle nach dem Nähen des Musters im Werkstück festgehalten, so daß die Nadel durch eine einzige öffnung in dem Gewebe mehrfach, beispielsweise zwsi- oiJer drcimsl, 2iif und sb bewegt werden kann. Auf diese Weise kann die elektronische Steuerung dazu verwendet werden, in präziser Position des Werkstükkes relativ zur Nadel eine Knotenstruktur oder freie Kette des Fadens unterhalb des Werkstückes zu bilden und damit zu verhindern, daß die zuvor hergestellte Naht wieder aufgezogen werden kann. Die Bildung einer freien Kette unterhalb des Werkstückes wird im folgenden anhand der Fig. 21 bis 29 erläutert wobei das Gewebe gegenüber der Öffnung 350 der Arbeitsplatte 324 in den F i g. 22 bis 29 geringfügig verschoben ist und im übrigen auch einen rechten Abschnitt aufweist, der jedoch zum besseren Verständnis entfernt ist.
Wie Fig. 21 zeigt, wird die Fadenschleife TL 1 vom Drehgreifer 140 festgehalten. Die vorhergehende Fadenschleife ist im wesentlichen zur Bildung des Stiches 51 im Werkstück W nach oben zugezogen worden. In F i g. 22 ist gezeigt, daß sich der Drehgreifer geringfügig gedreht hat, während gemäß vom Festwertspeicher gelieferten Daten das Werkstück W an der gleichen Position festgehalten worden ist, damit die Nadel 54 durch die gleiche öffnung im Werkstück wieder abgesenkt werden kann. Gemäß F i g. 23 ist die Nadel 54 um den unteren Teil ihres Hubes abgesenkt worden und der der neu zu bildenden Fadenschleife zugeordnete Faden läuft durch die vorherige Nadelöffnung, da das Werkstück W relativ zur Nadel an der gleichen Steile geblieben ist. Als nächstes läßt sich F i g. 24 entnehmen, daß die Spitze 144 des Drehgreifers 140 durch die neue Fadenschleife an der Rückseite der Nadel 54 und durch die vorherige Fadenschleife TL 1 läuft, so daß die neue Fadenschleife TL 2 von der Spitze des Drehgreifers durch die vorherige Fadenschleife TLX gebracht wird; siehe hierzu auch Fig. 25. Die Nadel hat sich dabei aus dem Werkstück schon nach oben zurückgezogen. In den F i g. 26 und 27 ist gezeigt daß die vorhergehende Fadenschleife TL1 von dem Drehgreifer 140 abgeworfen und zur Bildung eines ersten Knotens K1 an der neuen Fadenschleife TL 2 unterhalb des Werkstückes nach oben hochgezogen worden ist F i g. 28 zeigt daß auch die nächsten Daten im Festwertspeicher bewirken, daß der Werkstückhalter das Werkstück H^in der gleichen Position hält damit die Nadel nochmals durch die gleiche öffnung im Werkstück abgesenkt werden kann, um so den Verknotungsvorgang zu wiederholen und einen zweiten Knoten unterhalb des Werkstückes zu bilden. In F i g. 29 ist gezeigt daß dieser Vorgang zur Bildung aufeinanderfolgender Knoten KX, K2 und K3 unterhalb des
Werkstückes W mehrere Male wiederholt wird, wodurch ausgehend vom Stich 5 I an der Unterseite des Werkstückes eine die beendete Naht verriegelnde, freie Kette gebildet wird.
Das Abschneiden des Fadens erfolgt durch den von der elektronischen Steuerung vorgegebenen Arbeitverfahrensschritt mit Hilfe des oben erwähnten Fadenabschneiders 314 unterhalb des letzten Knotens KZ, so daß ein verknotetes Ende der gebildeten Kettenstiche hergestellt wird, das ein Auflösen des Stichmusters bei der Verwendung des vernähten Gewebes mit Sicherheit
IO
verhindert.
Die erfind-ingsgernäßen Maßnahmen machen es daher möglich, ein Werkstück zur Bildung eines oder mehrerer komplexer Muster von Kettenstichen in dem Gewebe in beliebiger Richtung zu bewegen und anschließend am Ende des Stichmusters eine verknotete Fadenstruktur in Form einer freien Kette zu bilden. Nach dem Abschneiden des Fadens kann das Werkstück bei Bedarf an eine weitere, im Abstand vom Ende der vorhergehenden Naht liegende Stelle bewegt und ein neues Stichmuster im Werkstück hergestellt werden.
Hierzu 9 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Nähautomat zur Bildung einer Kettenstich-Naht in einem Werkstück, mit einer hin- und hergehend angetriebenen Nadel, mit einem in einer Ebene relativ zur Nadel bewegbaren und während des Nähvorganges das Werkstück haltenden Werkstückhalter, mit einer elektronischen Steuerung mit Halbleiterspeicher, die die Arbeitsverfahrensschritte vorgibt, die Richtung und Größe der Bewegung des Werkstückhalters mit Hilfe zugeordneter Antriebsmittel in seiner Bewegungsebene längs getrennter Koordinatenachsen festlegen, um einen definierten Nahtverlauf zu erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einfachkettenstich-Nähmaschine einen Drehgreifer (140) und ein mit dem Drehgreifer synchron angetriebenes Spreizglied (164, 210) aufweist, das zum Offenhaltern einer gebildeten Fadenschleife bis zum Hindurchführen einer mittels des Drehgreifers erzeugten neuen Fadenschleif': dient, und daß durch mindestens einen der Arbeitsverfahrensschritte sichergestellt wird, daß der Werkstückhalter am Ende einer Naht in einer ortsfesten Position fixiert wird und die Nadel (54) das Werkstück in dieser Position noch mehrmals durchsticht, so daß auf der Unterseite das Werkstück eine die beendete Naht verriegelnde, freie Kette (Ki,K 2. K 3) gebildet wird.
2. Nähautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizglied von einem Fadenablenker (210) gebildet wird, der einen Arm (214) zum Erfassen und Spreizen der Abschnitte der vorhergehenden Fadenschleife und einen vom Arm (214) nach außen begrenzten Kanal (216; zum Durchtritt der Nadel (54) aufweist.
3. Nähautomat nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizglied (164) an einem Ende einen Haken (172) zum Erfassen und Aufspreizen der Abschnitte der vorhergehenden Fadenschleife aufweist, im Bereich seiner Mitte in einem schwenkbaren Führungsglied (174) verschiebbar gelagert und an seinem anderen Ende (166) auf einer Kreisbahn geführt und angetrieben ist.
4. Nähautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fadenabschneider (314) vorhanden ist und die elektronische Steuerung Arbeitsverfahrensschritte zur Betätigung des Fadenabschneiders nach Beendigung einer Naht vorgibt.
5. Nähautomat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerung Arbeitsverfahrensschritte zur Bildung eines erneuten Nähmusters im Werkstück vorgibt, bei dem die Nadel (54) von der am Ende der vorhergehenden Naht gebildeten Kette (K\, K2, K}) im Abstand gehalten wird.
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IT1072726B (it) 1985-04-10
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ES457275A1 (es) 1978-06-16
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