DE19534822A1 - Naßentascheranlage - Google Patents
NaßentascheranlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Naßentascheranlage mit einem
ersten, in Betriebsstellung befindlichen Naßentascher und mit
einem zweiten, gleichartigen, in Reservestellung befindlichen
verfahrbaren Naßentascher mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
Eine bekannte Naßentascheranlage dieser Art (DE-PS 28 58 311)
ist unterhalb eines mit einer Trockenfeuerung betriebenen und
mit einem breiten Aschetrichter versehenen Kessels angeordnet.
Das bewegliche Wandteil des Entaschers besteht aus mehreren
Platten, die wegen der großen Trichterbreite mit ortsfesten
Stützen verbunden sind. Soll in der bekannten Anlage der in
Betriebsstellung befindliche Naßentascher verfahren werden, so
muß vor dem Lösen des beweglichen Wandteils das Wasser aus den
Naßentascher abgelassen werden. Der Austausch der Naßentascher
selbst ist nicht ohne eine zumindest kurzfristige Unterbrechung
des Kesselbetriebes möglich.
Ein Auswechseln der Naßentascher ist bei der aus der
DE-PS 19 30 432 bekannten Naßentascheranlage möglich. Zu diesem Zweck
ist der Aschetrichter teleskopartig ausgebildet und über eine
Zylinderanordnung höhenverstellbar an dem Kessel befestigt.
Eine Platte liegt an einer Haltevorrichtung des Wassertroges
des Naßentaschers auf und wird während des Austauschvorganges
bei angehobenem Aschetrichter so geschoben, daß dessen
Schachtquerschnitt verschlossen wird. Während dieser Zeit staut
sich die Asche in der Brennkammer des Kessels an. Eine solche
Verfahrensweise ist nur bei einer Trockenfeuerung, bei der die
Asche in fester Form anfällt, nicht aber bei einer
Schmelzfeuerung mit einem Anfall von flüssiger Asche möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Naßentascheranlage so zu gestalten, daß sie auch in Verbindung
mit einer Schmelzfeuerung ein Austauschen der Naßentascher ohne
Unterbrechung des Betriebes sicher zuläßt.
Bei der erfindungsgemäßen Naßentascheranlage lassen sich der
Betriebsentascher und der Reserveentascher, die beide mit
Wasser gefüllt sind, miteinander wasserdicht koppeln. Sie
bilden, nachdem die Klappen heruntergeklappt sind, eine Einheit
mit einer gemeinsamen Wasserfüllung. Diese Einheit kann unter
dem Aschetrichter hindurchgefahren werden, ohne daß während
dieser Zeit die Feuerung außer Betrieb genommen werden muß.
Nach dem Verfahren der Einheit werden die Klappen beider
Naßentascher wieder hochgestellt und die Naßentascher
entkoppelt, so daß an dem bisherigen Betriebsentascher
Wartungsarbeiten vorgenommen werden können, während der
bisherige Reserveentascher die Asche aus der Feuerung aufnimmt,
kühlt und austrägt.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den unteren Teil eines Kessels mit einem Naßentascher,
Fig. 2 die Seitenansicht eines Naßentaschers,
Fig. 3 die Verbindungsstelle zweier miteinander gekoppelter
Naßentascher,
Fig. 4 die Einzelheit Z nach Fig. 3 im Längsschnitt,
Fig. 5 und 6 zwei nebeneinander liegende Aschetrichter mit
Naßentaschern in verschiedenen Betriebsstellungen.
Von dem Feuerraum 1 eines Kessels ist nur der untere Teil
dargestellt, der als Aschetrichter 2 ausgebildet ist. Der
Aschetrichter 2 weist im Boden eine Bodenöffnung 3 auf, an die
sich ein Eintauchstück 4 anschließt. In dem Feuerraum 1 wird
Kohle verbrannt, wobei die Feuerung vorzugsweise als
Schmelzfeuerung geführt wird, so daß die Asche in
schmelzflüssiger Form anfällt. Die Feuerung kann auch als
Trockenfeuerung ausgebildet sein. Die Asche fällt aus dem
Aschetrichter 2 in einen Naßentascher 5, der sich unterhalb des
Aschetrichters 2 befindet.
Der Naßentascher 5 besteht aus einem mit einem Fahrwerk 6
versehenen, fahrbaren Trog 7, in dem ein Förderorgan umläuft.
Das Förderorgan ist ein Kratzkettenförderer, dessen mit
Kratzeisen 8 bestückte Ketten 9 innerhalb des Troges 7 um
Rollen 10 geführt sind. Dieser Kratzkettenförderer trägt die
Asche aus dem Trog 7 aus. Zur Kühlung der Asche ist der Trog 7
mit Wasser gefüllt. Um einen zur Außenatmosphäre hin dichten
Abschluß des Feuerraums sicherzustellen, ist der Wasserstand in
dem Trog 7 ist so hoch gehalten, daß das Eintauchstück 4
während des Kesselbetriebs stets in den Wasserspiegel
eintaucht. Die maximale Eintauchtiefe des Eintauchstückes 4 bei
heißem Kessel ist in der Fig. 1 durch den dünnen Linienzug 11
angedeutet.
Durch den Kontakt mit der Asche unterliegen die Teile des
Kratzkettenförderers einem erhöhtem Verschleiß. Das hat zur
Folge, daß der Naßentascher 5 zur Vornahme von Reparaturen
außer Betrieb genommen werden muß. Zu diesem Zweck ist ein
Reserveentascher 12 bereit gestellt, der gegen den im Betrieb
befindlichen Naßentascher 5 ausgetauscht wird. Damit der
Austausch des Naßentaschers 5 ohne Unterbrechung des Betriebes
des Kessels vorgenommen werden kann, sind der Naßentascher 5
und der Reserveentascher 12 wie nachfolgend beschrieben,
spiegelbildlich gleichartig ausgebildet.
In einer Seitenwand 13 des Naßentaschers 5 ist ausgehend von
deren Oberkante eine Öffnung 14 vorgesehen. Die Breite der
Öffnung 14 entspricht mindestens der Breite derjenigen Seite
des Eintauchstückes 4, die in Fahrrichtung des Naßentaschers 5
liegt. Die Höhe der Öffnung 14 bemißt sich nach der maximalen
Eintauchtiefe des Eintauchstückes 4, gerechnet ab der Oberkante
der Seitenwand 13 des Troges 7.
Die Seitenwand 13 des Troges 7 springt auf einem Teil ihrer
Länge nach außen vor, wobei die Öffnung 14 die vordere
Begrenzung dieses vorspringenden Abschnittes 15 bildet. Die
Öffnung 14 ist durch eine Klappe 16 verschließbar, die vom
Inneren des Troges 7 her gegen einen die Öffnung 14
umschließenden Rahmen 17 geschwenkt wird. Auf dem Rahmen 17 ist
ein Dichtungsflansch 18 angeordnet, der eine zusammendrückbare
Dichtung 19 aufnimmt. Im geschlossenen Zustand liegt die Klappe
16 an dieser Dichtung 19 an. Die Klappe 16 kann ein- oder
mehrteilig sein. Anstelle einer Klappe 16 können auch mehrere
nebeneinander liegende Klappen 16 verwendet werden.
Im Bereich der Unterkante ist die Klappe 16 fest mit einer
Welle 20 verbunden, die seitlich außerhalb des vorspringenden
Abschnittes 15 außen an der Seitenwand 13 des Troges 7 drehbar
gelagert und z. B. über eine Stopfbuchsdichtung abgedichtet
ist. Auf beiden Seiten der Klappe 16 ist je ein Hebel 21
drehfest an der Welle 20 befestigt. Mit Hilfe dieser Hebel 21
kann die Klappe 16 aus der senkrechten Position in die
waagerechte Position oder umgekehrt geschwenkt werden. Die
Hebel 21 können von Hand betätigt werden. Zweckmäßigerweise
greift an die Hebel 21 ein vorzugsweise hydraulischer Antrieb
an. Dieser hydraulische Antrieb besteht aus einem gelenkig an
der Seitenwand 13 des Troges 7 abgestützten Zylinder 22. Die
aus dem Zylinder 22 herausragende Kolbenstange 23 greift
gelenkig an dem freien Ende des Hebels 21 an. Der Hebel 21 kann
auch durch ein drehfest mit der Welle 20 verbundenes
Zahnsegment ersetzt werden, das mit einem von einem
Elektromotor angetriebenen Zahnrad in Eingriff steht.
Der Reserveentascher 12 ist in der gleichen Weise ausgebildet
wie der beschriebene Naßentascher 5. Der Reserveentascher 12
ist so unterhalb des Kessels in Reservestellung aufgestellt,
daß die mit der Klappe 16 verschließbaren Öffnungen 14 der
Tröge 7 an den einander zugewandten Seiten der Naßentascher 5,
12 liegen.
Der Naßentascher 5 und der Reserveentascher 12 sind auf den
einander zugewandten Seitenwänden 13 mit Kopplungselemente
versehen, über die die beiden Naßentascher 5, 12 vorübergehend
miteinander verbunden werden können. Die Kopplungselemente
können aus einer Schraubverbindung bestehen, die Schraubbolzen
enthält, die die Seitenwände 13 der Tröge 7 durchdringen und
durch Muttern gesichert sind. Ein anderes Kopplungselement ist
das in Fig. 4 dargestellte Spannschloß 24. Dieses Spannschloß
24 besteht aus zwei Konsolen 25, von denen jeweils eine an
einer Seitenwand 13 der Troges 7 befestigt ist. An jeder
Konsole 25 ist eine Gewindestange 26 gelenkig angebracht. Eine
Gewindebuchse 27 übergreift die beiden Gewindestangen 26. Bei
einer Drehung der Gewindebuchse 27 werden die beiden
Naßentascher 5, 12 gegeneinander gezogen. Auf der Außenseite
des die Öffnung 14 umschließenden Rahmens 17 ist ein weiterer
Dichtungsflansch 28 angebracht, in den eine äußere Dichtung 29
eingelegt ist. Durch ein Drehen der Gewindebuchse 27 des als
Kopplungselement dienenden Spannschlosses 24 lassen sich der
Naßentascher 5 und der Reserveentascher 12 soweit aneinander
rücken, daß über die äußere Dichtung 29 eine flüssigkeitsdichte
Verbindung der Naßentascher 5, 12 hergestellt ist.
Der in Fig. 5 dargestellte Kessel ist mit zwei Aschetrichtern 2
versehen, unter denen jeweils ein Naßentascher 5 angeordnet
ist. Zwischen diesen beiden Naßentaschern 5 ist ein
Reserveentascher 12 bereit gestellt, der auf beiden Seiten eine
durch eine Klappe 16 verschließbare Öffnung 14 aufweist.
Aufgrund dieser Ausbildung kann der Reserveentascher 12 je nach
dem Bedarfsfall gegen den in der Zeichnung rechten oder den
linken Naßentascher 5 ausgetauscht werden.
Um einen in Betrieb befindlichen Naßentascher 5 gegen einen
Reserveentascher 12 auszutauschen, ohne den Kesselbetrieb zu
unterbrechen, wird der mit Wasser gefüllte Reserveentascher 12
an den Naßentascher 5 herangefahren und an diesen angekoppelt.
Nach dem Ankoppeln, z. B. mit Hilfe des Spannschlosses 24 sind
der Naßentascher 5 und der Reserveentascher 12 über die äußere
Dichtung 29 flüssigkeitsdicht miteinander verbunden. Danach
werden die Klappen 16 in den aneinander anliegenden
Seitenwänden 13 in die waagerechte Position geschwenkt, so daß
in dem Naßentascher 5 und dem Reserveentascher 12 über die
Öffnungen 14 ein gemeinsamer, mit Wasser gefüllter Innenraum
entsteht. In diesem Zustand wird der Naßentascher 5 aus dem
Bereich des Aschetrichters 2 soweit verfahren, bis der
Reserveentascher 12 unterhalb des Aschetrichters 2 steht und
das Eintauchstück 4 in den Trog 7 des Reseerveentaschers 12
eintaucht. Dieser Betriebszustand ist in der Fig. 6
dargestellt. Nachdem sich nun der Reserveentascher 12 in
Betriebsstellung befindet, werden die Klappen 16 wieder in die
senkrechte Position geschwenkt und dadurch die Öffnungen 14
geschlossen. Der Naßentascher 5 wird von den Reserveentascher
12 abgekoppelt und das Wasser aus dem Naßentascher 5
abgelassen. Die Reparaturen können jetzt an dem Naßentascher 5
vorgenommen werden. Die Wiederinbetriebnahme des Naßentascher 5
erfolgt in umgekehrter Folge.
Claims (7)
1. Naßentascheranlage mit einem ersten, in Betriebsstellung
unterhalb eines Aschetrichters (2) eines Kessels
befindlichen Naßentascher (5) und mit einem zweiten,
gleichartigen, in Reservestellung befindlichen, verfahrbaren
Naßentascher (12), wobei die Naßentascher (5, 12) jeweils
aus einem mit Wasser gefüllten und ein Förderorgan
aufnehmenden Trog (7) bestehen, in den ein mit dem
Aschetrichter (2) verbundenes Eintauchstück (4) hineintaucht
und wobei jeder Trog (7) in einer der Seitenwände (13) in
gleicher Höhe mit einer bis zur Oberkante der Seitenwand
(13) reichenden Öffnung (14) versehen ist, deren Breite
mindestens der Breite des Eintauchstückes (4) und deren Höhe
mindestens der maximalen Eintauchtiefe des Eintauchstückes
(4) in den Naßentascher (5) entspricht und wobei die Öffnung
(14) von einem eine zusammendrückbare Dichtung (19)
aufnehmenden Rahmen (17) umgeben und durch ein beweglichen
Wandteil verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
bewegliche Wandteil als schwenkbare Klappe (16) ausgebildet
ist, die sich von innen an die Öffnung (14) anlegt, daß die
Öffnungen (14) in den einander zugewandten Seitenwänden (13)
der Naßentascher (5, 12) angeordnet sind und daß die
Naßentascher (5, 12) mit Kopplungselementen versehen sind.
2. Naßentascheranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in einem seitlichen Abstand voneinander zwei sich
jeweils unter einem Aschetrichter (2) in Betriebsstellung
befindliche Naßentascher (5) enthält, zwischen denen ein
gemeinsamer in Reservestellung befindlicher Naßentascher
(12) vorhanden ist, und daß der gemeinsame Naßentascher (12)
in zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden (13) mit
jeweils einer durch eine schwenkbare Klappe (16)
verschließbaren Öffnung (14) versehen ist.
3. Naßentascheranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung (14) in einem seitlich nach
außen vorspringenden Abschnitt (15) der Seitenwand (13)
angeordnet ist.
4. Naßentascheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klappe (16) im Bereich ihrer
Unterkante mit einer Welle (20) versehen ist, die durch den
vorspringenden Abschnitt (15) der Seitenwand (13)
hindurchgeführt und außerhalb der Seitenwand (13) gelagert
ist und daß an die Welle (20) eine Stellvorrichtung
angreift.
5. Naßentascheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der die Öffnung (14) umgebende Rahmen
(17) eines der Naßentascher (5, 12) auf der Außenseite mit
einer zusammendrückbaren Dichtung (29) versehen ist.
6. Naßentascheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplungselemente der Naßentascher
(5, 12) aus einer Schraubverbindung bestehen, die die Rahmen
(17) durchdringt.
7. Naßentascheranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplungselemente aus einem
Spannschloß (24) bestehen, das an den Seitenwänden (13) der
Naßentascher (5, 12) befestigt ist.
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