DE2247129C3 - Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von Klärschlammen - Google Patents
Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von KlärschlammenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von auf einer Kammerfilterpresse
od. dgl. entwässerten Abwasserklärschlämmen mit einem unter der Kammerfilterpresse angeordneten, die
Filterkuchen aufnehmenden Bunker, einem die Filterkuchen an dessen Auslauf abtragenden und zu einem Silo
transportierenden Förderer und einer das Filtratwasser abführenden Einrichtung.
Die Verwertung von Klärschlämmen aus Flüssen und Abwasseranlagen gewinnt zunehmende Bedeutung. Die
Schlämme werden zu diesem Zweck eingedickt bzw. gekocht, anschließend mechanisch weiter entwässert
und entweder ais Brennstoff für Kraftwerke oder als Düngemittel eingesetzt Einer der wichtigsten Schritte
dieses Verfahren.» ist das mechanische Entwässern und der daran anschließende Weitertransport. Für das
Entwässern haben sich im allgemeinen Kammerfilterpressen durchgesetzt, mit denen sich Festsloffgehalte
von 40—60% erreichen lassen. Der Arbeitsdruck liegt bei 250 atü, der etwa eine Stunde zur Wirkung gebracht
wird. Um ein wirtschaftliches und zügiges Arbeiten zu ermöglichen, arbeiten die Pressen in einen als
Zwischenspeicher dienenden Übergabebunker, aus dem die Filterkuchen nach Möglichkeit kontinuierlich
weiterbefördert werden sollen (Brennstoff — Wärme - Kraft 18, 1966, Nr. 5, S. 215 ff.). Hierbei bereitet
jedoch die starke Klebrigkeit des Schlamms schon in den Übergabebunkern Schwierigkeiten. Andererseits
neigen sehr trockene Filterkuchen infolge ihrer grobstückigen Struktur zur Brückenbildung. Die gleichen
Schwierigkeiten treten beim Weitertransport des entwässerten Schlamms auf.
Gemäß Hauptpatent ist zu diesem Zweck ein Förderer vorgeschlagen worden, der in einem geschlossenen
Kanal läu'l und quer zur Fördei richtung
angeordnete, den Kanalquerschnitt nur teilweise ausfüllende
Förderglieder aufweist. Ein Teil aiesei Fördergüe
der weist über den Kanalboden schiebende Förderleisten und ein anderer Teil zusätzlich Cchneidemesscr auf.
Hiermit ist ein einwandfreies Austragen und Transportieren des entwässerten Schlamms möglich.
Das beim Abpressen und insbesondere beim öffnen der Kammerfilterpresse anfallende Filtratwasser strömt
in den Bunker ein und gelangt in den darunter befindlichen Förderer. Den gleichen Weg nimmt auch
das zeitweilig aufgegebene Spülwasser. Dieses Wasser wird gemäß Hauptpatent dadurch abgeleitet daß der
Kanal, in dem der Förderer läuft entgegen der Förderrichtung nach hinten zu einem Ablauf geneigt ist
so daß das Wasser mit Gefälle ablaufen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung nach dem Hauptpatent dahingehend weiter
zu entwickeln, daß das Filtrat- und das Spülwasser schnellstmöglich aus dem Raum des Förderers abgeleitet
und ein Aufstauen im Bunker vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß der Förderer entgegen der Förderrichtung
antreibbar ist.
Durch diese Ausbildung wird dem Filtrat- oder Spülwasser, das in den Raum des Förderers gelangt eine
zusätzliche Beschleunigung verliehen, so daß es schneller zum Ablauf gelangt In Verbindung mit der
Neigung des den Förderer umgebenden Kanals kann das Wasser in wenigen Sekunden nach hinten abgeleitet
werden.
Da die Forderglieder den Kanal teilweise ausfüllen, werden die Beschleunigungskräfte dem Wasser besonders
wirksam mitgeteilt. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Förderglieder, wie oben geschildert über den
Kanalboden schiebende Förderleisten aufweisen. In ebenso vorteilhafter Weise läßt sich die Erfindung auch
bei ähnlich aufgebauten bekannten Ausführungsformen anwenden.
So ist beispielsweise bekannt, in dem Bunker an gegenüberliegenden Wänden Leitbleche zu lagern, die
hydraulisch in den Bunkerraum eingeschwenkt werden und dabei eine Art Rinne biiden, von der das Wasser
seitlich abgeleitet wird. Diese Ausführung ist einerseits sehr kostenaufwendig, andererseits insoweit mangelhaft,
als beim öffnen der Filterpressen die Filterkuchen auch in diese Rinne fallen.
Die konstruktive Ausführung der Erf-ndung kann darin bestehen, daß der Förderer einen Umkehrantrieb
aufweist, dessen Umlaufrichtung beispielsweise in Abhängigkeit vom Betriebszusland der Vorrichtung
gesteuert wird. So kann der Umkehrantrieb jedesmal dann kurzzeitig umgesteuert werden, wenn die Hauptmenge
des Fiilratwassers, sei es beim Abpressen oder beim öffnen, oder aber das Spülwasser, anfällt. Die
erneute Umsteuerung zum Antrieb des Förderers in Transportrichtung kann durch einen Zeitschalter
erfolgen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung
beschrieben. Hierbei zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der gesamten
Vorrichtung;
Fig.2 einen Schnitt durch den Bunker entlang der Linie A-Bin Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine Kammerfilterpresse gezeigt, die oberhalb eines Bunkers 2 angeordnet, mit diesem verbunden und gegenüber ihm abgedichtet ist. Der Bunker 2 weist an seinem unteren Ende einen Auslauf 3 auf, mit dem er an einen Kanal 4 dicht angeflanscht ist. !m Kanal 4 läuft ein kettenförmiger Förderer 35 mit Ober und Untertrum. Der geneigt angeordnete Kanal 4 fällt vom Bunker 2 nach hinten ab und ist an seinem Ende 16 durch eine Stirnwand 5 dicht verschlossen. An die Stirnwand 5 ist ein unten abgerundeter Entwässe-
In Fig. 1 ist eine Kammerfilterpresse gezeigt, die oberhalb eines Bunkers 2 angeordnet, mit diesem verbunden und gegenüber ihm abgedichtet ist. Der Bunker 2 weist an seinem unteren Ende einen Auslauf 3 auf, mit dem er an einen Kanal 4 dicht angeflanscht ist. !m Kanal 4 läuft ein kettenförmiger Förderer 35 mit Ober und Untertrum. Der geneigt angeordnete Kanal 4 fällt vom Bunker 2 nach hinten ab und ist an seinem Ende 16 durch eine Stirnwand 5 dicht verschlossen. An die Stirnwand 5 ist ein unten abgerundeter Entwässe-
rungskasten 6 angesetzt, der mit dem Kanalinnenraum über eine durch einen Schieber 7 verschließbare
öffnung in Verbindung steht. Der Entwässerungskasten
6 weist ein in diesen hineinragendes Auslaufrohr 8 auf. Ein weiterer Ablauf 10 ist etwa unterhalb der
Bunkerinnenwand 9 Ober einen Sammler 36 in den Kanal 4 eingesetzt und steht demzufolge mit dem
Kanalinnenraum und dem Bunker 2 ständig in Verbindung.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, ist die eine Wand 25 des ">
Bunkers 2 senkrecht und die Wand 26 etwa 20° gegen die Lotrechte geneigt Beide Wände 25, 26 münden
direkt in den Auslauf 3 des Bunkers Z Im Bunker 2 ist etwa in Höhe des unteren Viertels der geneigten
Bunkerwand 26 eine Schneidekette 27 angeordnet, '5 deren Achse senkrecht zu der mit 28 bezeichneten
Bunkerachse verläuft. Die Schneidekette 27 ist in Richtung ihrer Längsachse im Bunker 2 mittels eines
Antriebs 30 hin- und herbeweglich und durchdringt in dichten Lagerslellen die beiden Bunkerwände 9, 29. An
der Bunkerwand 26 ist ein Abweisblech 31 angeschweißt, das die Schneidekette 27 ein Stück überlappt.
An das Abweisblech 31 schließt eine Rinne 33 an, in der die Schneideglieder 32 geführt sind.
Der Kanal 4 ist durch einen mit Durchflußöffnungen (F i g. 2) versehenen Boden 11 in einen Oberkanal 12 und
einen Unterkanal 13 geteilt. Dieser Zwischenboden ist mit einer Schmelzbasaltschicht 14 ausgekleidet und
endet im Bereich des rückwärtigen Flansches 15 des Kanals 4. Das Ober- und Untertrum des Förderers 35
sind an dem Boden 11 geführt.
Vor dem Bunker 2 steigt der Kanal 4 stärker an und endet nach mehreren Metern oberhalb der Beschikkungsöffnung
17 eines eine Verladerampe 18 aufweisenden Silos 19. Die Entladeöffnung 20 des Kanals 4 ist mit
dem Silo 19 über die Abwurfrutsche 21 verbunden. Der Silo 19 kann mittels einer Austragsschnecke 41 durch
eine Austragsöffnung 22 in auf der Verladerampe 18 stehende Fahrzeuge 23 entladen werden. Der im Kanal
4 laufende Förderer 35 wird von einem oberhalb der Entladeöffnung 20 angeordneten Unikehrantrieb 42
angetrieben.
Die Kammerfilterpresse 1, der Bunker 2, der Kanal 4 mit Oberkanal 12 und Unterkanal 13, Die Abwurfrutsche
21 und das Silo 19 bilden einen gemeinsamen, nach außen hermetisch abgedichteten Raum. Die einzigen
Öffnungen sind das durch den Schieber 7 getrennte Auslaufrohr 8 und der stets offene Ablauf 10. Dabei ist
im Bereich dieser Öffnungen der Boden 24 des Kanals 4 seitlich in Richtung von Auslaufrohr 8 und Ablauf 10 um
etwa 5° geneigt.
In der Kammerfilterpresse 1 wird der Schlamm durch Druck entwässert Danach wird die Presse geöffnet, und
die Filterkuchen fallen nach unten in den Bunker 2. Das Filtratwasser fließt während des Preßvorgangs nach
unten durch den Bunker 2 in den Kanal 4 ab, läuft durch die Durchflußöffnungen 34 im Boden 11 in den
Unterkanal 13 und über den Sammler 36 durch den Ablauf 10 ab. Nach mehreren Preßvorgängen werden
der Bunker 2 und der Kanal 4 mit Wasser unter hohem Druck gespült Dabei wird der Schieber 7 geöffnet, das
Spülwasser tritt in den Entwässerungskasten 6 ein, wird an der Wölbung umgelenkt und fließt über das
Auslaufrohr 8, in welches auch der Ablauf 10 mündet, ab. Die Ableitung des Filtrat- und Spülwassers wird
dadurch beschleunigt, daß der Förderer 35 entgegen der Transportrichtung umläuft Zu diesem Zweck ist der an
der Übergabestelle angeordnete Antrieb ein Umkehrantrieb 42, der gegebenenfalls in Abhängigkeit vom
Betriebszustand umsteuerbar ist. Bei diesem Rücklauf drücken die Förderglieder, insbesondere die in F i g. 2
erkennbaren Förderleisten 39, das Wasser nach hinten zum Entwässerungskasten 6.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von auf einer Kammerfilterpresse od. dgL entwässerten
Abwasserschlämmen mit einem unter der Kammerfilterpresse angeordneten, die Filterkuchen
aufnehmenden Bunker, einem die Filterkuchen an dessen Auslauf abtragenden und zu einem Silo
transportierenden Förderer, der gemäß Patent 20 47 232 in einem geschlossenen Kanal angeordnet
und mit den Kanalquerschnitt teilweise ausfüllenden Fördergliedern versehen ist, wobei der Kanal
entgegen der Förderrichtung nach hinten zu einem Ablauf für das Filtratwasser geneigt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Förderer (35) entgegen der Förderrichtung antreibbar ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderer (35) einen Umkehrantrieb
(42) aufweist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlaufrichtung des Umkehrantriebs (42) in Abhängigkeit vom Betriebszustand der
Vorrichtung steuerbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702047232 DE2047232C (de) | 1970-09-25 | Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von Abwasserklarschlammen | |
DE19722247129 DE2247129C3 (de) | 1972-09-26 | Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von Klärschlammen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702047232 DE2047232C (de) | 1970-09-25 | Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von Abwasserklarschlammen | |
DE19722247129 DE2247129C3 (de) | 1972-09-26 | Vorrichtung zum Verarbeiten und Speichern von Klärschlammen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2247129A1 DE2247129A1 (de) | 1974-03-28 |
DE2247129B2 DE2247129B2 (de) | 1977-06-23 |
DE2247129C3 true DE2247129C3 (de) | 1978-02-09 |
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