DE19521919C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung einer aus Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung einer aus Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden DatenmengeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reduzierung einer aus
Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge von
Fahrzeugdaten, die Informationen über den Betriebszustand und/oder über die
Umgebung der Fahrzeuge enthalten, und Positionsdaten, die Informationen über die
Position der Fahrzeuge in einem vorbestimmten Koordinatensystem zu einem
bestimmten Zeitpunkt enthalten.
Aus der DE 40 32 198 A1 ist ein Verfahren zur Transportüberwachung bekannt,bei
dem ein mobiler Teilnehmer über eine fahrzeugeigene Funksende-Einrichtung verfügt,
über die digitale Datentelegramme mit fest vorgegebenen fahrzeugspezifischen Daten,
manuell zugefügten transportspezifischen Daten und sensor- bzw. fremdbezogene
Positionsdaten an eine Kontrollzentrale übermittelt werden und die Kontrollzentrale von
den mobilen Verkehrsteilnehmern digitale fahrt- und transportspezifische
Datentelegramme über deren fahrzeugeigene Funksende-Einrichtungen anfordert, in
dem eine digitale Sendeaufforderung an den Verkehrsteilnehmer ebenfalls drahtlos
von der Kontrollzentrale abgesetzt wird.
Aus der DE-Elektrisches Nachrichtenwesen, 2. Quartal 1994, Seiten 129-135 ist eine
Kommando- und Leitzentrale bekannt, bei der von Fahrzeugen eintreffende Daten mit
Daten eines geographischen Informationssystems verknüpft werden.
Schließlich ist aus der DE-net, 46 (1992), Heft 6, Seite 289 ein Fahrzeugortungssystem
bekannt, bei dem ein Empfangsgerät im Fahrzeug über ein GPS-System permanent
die aktuelle Position bestimmt. Diese Position wird über Funk an die Leitzentrale
weitergegeben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Reduzierung der aus
den Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte an einen Verkehrsrechner zu
übertragenden Datenmenge anzugeben, das eine deutliche Verringerung der
Datenmenge ohne unzulässige Einbußen bei der statistischen Aussagefähigkeit der
übertragenen Daten ermöglicht. Außerdem soll eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens angegeben werden.
Die Lösung dieser Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Durch die
kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis 13 ist dieses Verfahren in
vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar. Eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Merkmale des Patentanspruchs 14 auf.
Die Erfindung sieht vor, daß die erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten bereits im
Fahrzeug mindestens einer vorgegebenen Klasse von Fahrzeug- und Positionsdaten,
die einem bestimmten typischen Fahrzeugverhalten entsprechen, zugeordnet werden.
Diese Klassen werden als Fahrzeugverhaltensmuster bezeichnet. Das zugeordnete
Fahrzeugverhaltensmuster wird mit den Positionsdaten des Stichprobenfahrzeugs
mindestens teilweise in kodierter Form an den Verkehrsrechner übertragen.
Hierdurch wird eine starke Reduzierung der an den Verkehrsrechner zu übertragenden
Datenmenge erreicht, ohne daß dem Verkehrsrechner wesentliche, für die
Berechnung beispielweise der Verkehrslage notwendige Informationen fehlen. Die
Fahrzeug- und Positionsdaten werden bereits im Fahrzeug durch die Zuordnung zu
bestimmten Fahrzeugverhaltensmustern in einer solchen Form aufbereitet, daß der
Verkehrsrechner die übermittelten Daten unmittelbar für die Verkehrslageberechnung
einsetzen kann. Aufgrund der so erzielten hohen Datenqualität kann jedes
Stichprobenfahrzeug darüber hinaus mit verhältnismäßig geringem Aufwand in vielen
Fällen anhand von Vorgaben selbständig entscheiden, ob eine
Kommunikationsaufnahme zur Datenübermittlung an den Verkehrsrechner erforderlich
ist.
Eine besonders starke Reduzierung der an den Verkehrsrechner zu übertragenden
Datenmenge wird dadurch erreicht, daß nur noch die Kennung des zugeordneten
vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmusters mit den Positionsdaten des Stichproben
fahrzeugs an den Verkehrsrechner übertragen wird.
Die elektronische Datenerfassung und -aufbereitung vereinfacht sich weiterhin
dadurch, daß die Zuordnung der erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zu
mindestens einem der vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster durch einen ohnehin
im Fahrzeug vorhandenen Bordcomputer erfolgt, so daß der erforderliche
Hardwareaufwand gering bleibt.
Eine besonders geringer Rechenaufwand bei der Fahrzeugverhaltensmuster
zuordnung der erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten läßt sich dadurch erzielen, daß
die Zuordnung zu mindestens einem der vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster
durch den Bordcomputer mit Hilfe der Fuzzy-Logik erfolgt.
Die Übertragung der Daten an den Verkehrsrechner läßt sich zweckmäßigerweise
dadurch weiter reduzieren, daß das den erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten aktuell
zugeordnete vorgegebene Fahrzeugverhaltensmuster mit dem unmittelbar davor den
erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zugeordneten vorgegebenen Fahrzeug
verhaltensmuster verglichen wird und nur bei Nichtübereinstimmung der beiden
Fahrzeugverhaltensmuster eine Datenübertragung an den Verkehrsrechner erfolgt.
Die klassifizierten Daten werden also nur dann übertragen, wenn ein Wechsel des
Fahrzeugverhaltensmusters stattgefunden hat, was z. B. normalerweise dann der Fall
ist, wenn der Straßentyp vom Stichprobenfahrzeug gewechselt wurde oder sich die
Verkehrssituation (Verkehrsdichte) geändert hat. Dabei ist es unter bestimmten
Umständen vorteilhaft, wenn bei Übereinstimmung der beiden Fahrzeugverhaltens
muster nur eine Übertragung der Positionsdaten an den Verkehrsrechner erfolgt. Der
Verkehrsrechner kennt in diesem Fall die genauen Positionsdaten des
Stichprobenfahrzeugs und weiß aufgrund des nicht mitübertragenen Fahrzeug
verhaltensmusters, daß das zuletzt übermittelte Fahrzeugverhaltensmuster weiterhin
gültig ist.
Um den Bedarf des Verkehrsrechners an bestimmten Informationen bei gleichzeitiger
Verringerung der Datenmenge besser steuern zu können, ohne die Rechenlast des
Verkehrsrechners und ohne die Kommunikationsverbindungen unnötig zu belasten, ist
es vorgesehen, daß das den erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zugeordnete
vorgegebene Fahrzeugverhaltensmuster mit einem vom Verkehrsrechner speziell
vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster verglichen wird und nur bei
Übereinstimmung dieser beiden Fahrzeugverhaltensmuster eine Datenübertragung an
den Verkehrsrechner erfolgt. Die Vorgabe kann dabei z. B. durch die Übermittlung der
Kennung dieses Fahrzeugverhaltensmusters an alle Stichprobenfahrzeuge erfolgen.
Zu Beginn der Stichprobennahme durch die Stichprobenfahrzeuge oder bei einer
Änderung der speziell vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster durch den
Verkehrsrechner ist es zweckmäßig, wenn die Fahrzeugverhaltensmuster vom
Verkehrsrechner vorgegeben werden, und zwar vorteilhafterweise über ein installiertes
Funktelefonnetz oder eine sonstige Drahtlosverbindung.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß die
Fahrzeugverhaltensmuster durch Klassifizierung der ständig im Fahrzeug anfallenden
Fahrzeugdaten vom Bordcomputer selbst bestimmt werden. Der Bordcomputer sucht
dabei anhand der erfaßten Fahrzeugdaten mit Hilfe vorgegebener Rechenalgorithmen
typische Klasseneinteilungen (Fahrzeugverhaltensmuster) für das Fahrzeugverhalten
heraus, die der Zuordnung zugrunde gelegt werden, also als vorgegebene Fahrzeug
verhaltensmuster fungieren. Die auf diesem Wege bestimmten Fahrzeugverhaltens
muster werden vom Bordcomputer bei sich verändernden Bedingungen automatisch
angepaßt. Dabei stellen die vorgegebenen Rechenalgorithmen sicher, daß an den
Verkehrsrechner nur Daten übertragen werden, die dieser zur Erfassung der
Verkehrslage benötigt. Die vom Bordcomputer ermittelten (vorgegebenen) Fahrzeug
verhaltensmuster werden jeweils zusammen mit den zugehörigen Ortskoordinaten an
den Verkehrsrechner übermittelt.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Fahrzeugverhaltensmuster in
Abhängigkeit vom Straßentyp zu bestimmen. So unterscheiden sich die Fahrzeug
verhaltensmuster auf einer Autobahn wesentlich von denen auf einer Landstraße,
wodurch sich eine Klassifizierung mit dem Straßentyp als Parameter als besonders
günstig erweist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die vom
Verkehrsrechner vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster unabhängig vom
Fahrverhalten des Fahrers sind. Das wird z. B. erreicht, wenn die vorgegebenen
Fahrzeugverhaltensmustern über viele Fahrer gemittelt wurden. Die Vorgabe solcher
vom Fahrverhalten des Fahrers unabhängiger Fahrzeugverhaltensmuster macht es
möglich, daß aus den ständig anfallenden Fahrzeug- und Positionsdaten durch
Vergleich mit den vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmustern Fahrverhaltensmuster,
die dem typischen Fahrverhalten des Fahrers entsprechen, bestimmt werden; und daß
die Fahrverhaltensmuster des Fahrers bei jedem Fahrzeug- oder Fahrerwechsel dem
Bordcomputer des neuen bzw. alten Fahrzeugs in anonymisierter Form übergeben
werden können. Die Übergabe könnte dabei in Form von Magnetkarten oder
dergleichen erfolgen, die in eine entsprechende Lese- und Schreibvorrichtung im
Fahrzeug eingeführt werden und eine Konkordanz zwischen den allgemein güItigen
vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmustern und dem diesem entsprechenden
individuellen Fahrverhalten herstellen.
Zweckmäßigerweise umfaßt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens:
- - Einrichtungen zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- - eine Positionsbestimmungsvorrichtung zur Ermittlung der Positionsdaten sowie spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen,
- - mindestens einen als Ringspeicher organisierten Speicherbereich zum Ablegen der erfaßten Daten
- - mindestens einen Arbeitsspeicherbereich mit einem Rechenprogramm zur Zuordnung der Fahrzeugdaten zu einer der vorgegebenen Klassen von Fahrzeug- und Positionsdaten, die einem bestimmten typischen Fahrzeugverhalten entsprechen,
- - eine Einrichtung zur Übermittlung der Fahrzeug- und Positionsdaten an den Verkehrsrechner,
- - eine zentrale Prozessoreinheit und
- - einen Datenbus, der mit den Einrichtungen verbunden ist.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der in der einzigen Figur dargestellten
Vorrichtung.
Ein Fahrzeug einer Stichprobenflotte weist in dem Fahrzeug installierte Sensoren auf;
die Sensoren erfassen kontinuierlich veränderliche Zustandsgrößen wie z. B. die
Geschwindigkeit, den Lenkradeinschlag, die Motordrehzahl, die Außentemperatur, die
Luftfeuchtigkeit etc. Das Fahrzeug weist weiter Sensoren auf, die diskrete
Zustandsgrößen, wie z. B. die Stellung verschiedener Schalter (Scheibenwischer,
Licht, Nebellicht, Heckscheibenheizung, Warnblinkanlage etc.) erfassen. Das
Fahrzeug ist weiterhin mit Vorrichtungen ausgestattet, die in dem Fahrzeug den
Betrieb von aktiven Vorrichtungen (Aktoren) anzeigen wie z. B. des Antiblockiersystems
(ABS), der Antriebsschlupfregelung (ASR), des Airbags, des Unfalldatenschreibers
(UDS) etc. Das Fahrzeug besitzt außerdem einen GPS-Empfänger (GPS gleich Global
Positioning System) als Positionsbestimmungsvorrichtung. Der GPS-Empfänger
erzeugt fortlaufend in vorbestimmten Zeitabständen Positionsdaten, die die
momentane Position (Länge, Breite, Zeit) des Fahrzeugs in einem vorbestimmten
Koordinatensystem (Längengrade, Breitengrade) enthalten, sowie ggf. Richtungs
und/oder Geschwindigkeitsdaten über die momentane Bewegungsrichtung des
Fahrzeugs. Die von den Sensoren, dem GPS-Empfänger (Bewegungsdaten) und den
Vorrichtungen zum Anzeigen des Betriebs der Aktoren erzeugten Daten bilden die
Fahrzeugdaten, die in Verbindung mit den entsprechenden Positionsdaten
(einschließlich der zugeordneten Zeitdaten) Informationen über die Verkehrslage und
den Straßenzustand enthalten.
Die Fahrzeugdaten werden in regelmäßigen Zeitabständen von einem Bordcomputer
abgefragt und beispielsweise in einem Ringspeicher oder in einem als Ringspeicher
organisierten normalen Speicher in Form von Datensätzen abgelegt, so daß alle über
einen bestimmten vorangegangenen Zeitraum angefallenen Fahrzeugdaten verfügbar
sind. Zu jedem Datensatz gehören jeweils in genau festgelegter Reihenfolge die
entsprechenden Fahrzeugdaten: die Zeitdaten, die Positionsdaten, die
Geschwindigkeit, die Bewegungsrichtung und so weiter. Der Ringspeicher wird
beispielsweise fortlaufend mit neuen Datensätzen durch Überschreiben der ältesten
Datensätze gefüllt, so daß immer nur der zeitliche Verlauf der Fahrzeugdaten über den
unmittelbar vorangegangenen Zeitraum zum Auswerten zur Verfügung steht. Zur
Reduzierung der erfaßten Datenmenge holt der Bordcomputer den Inhalt des
Ringspeichers in den Arbeitsspeicher und ordnet den Fahrzeugdaten diejenige Klasse
zu, zu der die Daten gehören. Dazu werden die vorgegebenen Fahrzeugverhaltens
muster vorteilhafterweise in entsprechenden Tabellen abgelegt, so daß die Zuordnung
zu mindestens einem der vorgegebenen Verhaltensmuster durch den Bordcomputer
mit Hilfe der Fuzzy-Logik schnell erfolgen kann.
Die Klassen werden bei einer ersten Ausführungsform vom Verkehrsrechner
vorgegeben und umfassen jeweils die Gesamtheit von Fahrzeugdaten, die einem
bestimmten typischen Fahrzeugverhalten entsprechen. Das bedeutet, daß einer
Vielzahl von Kombinationen der Fahrzeugdaten eine einzelne Klasse zugeordnet wird,
wobei alle die Fahrzeugdaten einer Klasse angehören, die demselben typischen
Verhalten eines Fahrzeugs im Straßenverkehr entsprechen. Dabei decken die vom
Verkehrsrechner vorgegebenen Klassen alle praktisch möglichen Kombinationen der
Fahrzeugdaten ab; jede Fahrzeugdatenkombination kann mindestens einer
vorgegebenen Klasse zugeordnet werden. Zwei Klassen können den Daten
beispielsweise dann zugeordnet werden, wenn in der erfaßten Zeitspanne erst eine
Fahrt auf der Autobahn stattgefunden hat und das Fahrzeug anschließend auf einem
Rastplatz eingeparkt wurde. Die Klassen werden als Fahrzeugverhaltensmuster
bezeichnet. Die Zuordnung der im Fahrzeug erfaßten Daten ist mit einer starken
Reduzierung der Datenmenge verbunden. Weiterhin entspricht die Klassifizierung der
Fahrzeugdaten einer höheren Datenqualität, d. h. die erfaßten Daten weisen nach ihrer
Aufbereitung in Form der Klassenzuordnung nur noch die Merkmale auf, die für die
Weiterverarbeitung durch den Verkehrsrechner beispielweise zur Bestimmung der
Verkehrslage wesentlich sind. Zur Durchführung der Klassifizierung der Fahrzeugdaten
wird im Stichprobenfahrzeug durch den Bordcomputer ein im Speicher abgelegtes
Rechenprogramm gestartet, welche die Daten nach einem vorgegebenen Algorithmus
klassifiziert. Mißlingt eine eindeutige Zuordnung der Fahrzeugdaten, so werden
entweder die Fahrzeugdaten unaufbereitet übertragen oder aber es werden in diesem
Fall überhaupt keine Daten an den Verkehrsrechner übertragen.
Bei einer zweiten Ausführungsform erfolgt die Vorgabe der Klassen, d. h. der
Fahrzeugverhaltensmuster nicht durch den Verkehrsrechner, sondern die Klassen
werden durch den Bordcomputer anhand der anfallenden Fahrzeugdaten bestimmt.
Dazu wertet der Bordcomputer die Fahrzeugdaten dahingehend aus, daß er mit Hilfe
vorgegebener Rechenalgorithmen typische, d. h. immer wieder auftretende
Datenkombinationen bestimmt und diesen eine Klasse, ein Fahrzeugverhaltensmuster
zuordnet. Die Klassenzuordnung der Fahrzeugdaten kann z. B. dadurch unterstützt
werden, daß der Fahrer dem Bordcomputer in der Klassenerkennungsphase per
Tastendruck mitteilt, welches Fahrmanöver er gerade ausführt oder auf welchem
Straßentyp er sich gerade mit dem Fahrzeug bewegt, um so die Verhaltensmuster des
Stichprobenfahrzeugs schneller und gezielter zu erfassen. Es ist aber auch möglich,
die Fahrzeugverhaltensmuster allein mittels eines Rechenprogramms zu bestimmen.
In diesem Fall ist es vorgesehen, daß alle Stichprobenfahrzeuge dasselbe
Rechenprogramm zur Verhaltensmusterbestimmung verwenden. Das hat den Vorteil,
daß dem Verkehrsrechner die Klassifizierungsgrundlage bekannt ist.
Bei beiden Ausführungsformen werden nicht die vollständigen Datensätze der
Fahrzeug- und Positionsdaten an den Verkehrsrechner übertragen, sondern nur das
zugeordnete Fahrzeugverhaltensmuster in Form einer Kennung zusammen mit den
Positionsdaten des Stichprobenfahrzeugs. Die Datenübertragung erfolgt dabei über
Funktelefon. Um die Rechenlast des Verkehrsrechners weiter zu verringern, wird
zyklisch oder unter speziellen Bedingungen das aktuelle Fahrzeugverhaltensmuster
mit dem Fahrzeugverhaltensmuster verglichen, das unmittelbar davor als vorletztes
vom Bordcomputer aus den Fahrzeugdaten ermittelt worden ist. Stimmen die beiden
Muster überein, wird entweder keine Information an den Verkehrsrechner übertragen,
oder dem Verkehrsrechner werden nur die Positionsdaten des Stichprobenfahrzeugs
mitgeteilt. Letzteres hat den Vorteil, daß der Verkehrsrechner außerdem die aktuellen
geographischen Positionen der Stichprobenfahrzeuge der Flotte kennt. Der
Verkehrsrechner kann den Stichprobenfahrzeugen aber auch eines der Fahrzeug
verhaltensmuster speziell vorgeben, so daß eine Meldung an den Verkehrsrechner mit
Angabe der aktuellen Fahrzeugposition nur erfolgt, wenn das aus den Fahrzeugdaten
ermittelte aktuelle Fahrzeugverhaltensmuster mit dem speziell vorgegebenen Muster
übereinstimmt. Das ist z. B. dann zweckmäßig, wenn für den Verkehrsrechner zur
Berechnung der Verkehrslage nur von Interesse ist, auf welchen Straßen in welchen
Bereichen Staus auftreten; in einem solchen Fall wird den Stichprobenfahrzeugen
lediglich das Fahrzeugverhaltensmuster "Stau" vorgegeben, so daß bei Auftreten eines
Staus von den dort befindlichen Stichprobenfahrzeugen eine Datenübertragung an den
Verkehrsrechner erfolgt, ansonsten aber keine Daten übertragen werden.
Die vom Verkehrsrechner vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster können
unabhängig vom Fahrverhalten des jeweiligen Fahrers sein, insbesondere dann, wenn
bei der Bestimmung der Verhaltensmuster der Stichprobenfahrzeuge über viele Fahrer
gemittelt wurde: Bei einer Stichprobenfahrzeugflotte, wo die Fahrer häufig wechseln,
werden den Stichprobenfahrzeugen zweckmäßigerweise fahrerunabhängige
Fahrzeugverhaltensmuster vorgegeben. Um das unterschiedliche Fahrverhalten der
einzelnen Fahrer berücksichtigen zu können, wird zunächst aus den aktuellen
Fahrzeugdaten unter Zugrundelegung der vom Verkehrsrechner vorgegebenen
fahrerunabhängigen Muster mindestens ein Fahrerverhaltensmuster bestimmt; diese
werden dann bei der Klassifizierung der anfallenden Fahrzeugdaten berücksichtigt. So
entspricht beispielsweise dem Fahrzeugverhaltensmuster "Autobahn" eine mittlere
Fahrzeuggeschwindigkeit von 130 km/h. Ein älterer oder besonders vorsichtiger Fahrer
fährt auf der Autobahn z. B. aber nur 90 km/h, verhält sich aber ansonsten auf der
Autobahn im Mittel wie jeder andere Fahrer. Die Besonderheit dieses Fahrers, nämlich
90 km/h anstatt 130 km/h auf der Autobahn zu fahren, ist im Fahrerverhaltensmuster
"Autobahn" enthalten; unter Berücksichtigung dieses Fahrerverhaltensmusters ordnet
der Bordcomputer also den Fahrzeugdaten (mit der mittleren Fahrzeuggeschwindigkeit
90 km/h) fehlerfrei das Fahrzeugverhaltensmuster "Autobahn" zu, also diejenige
Klasse, zu der die Daten auch wirklich gehören.
Beim Fahrerwechsel könnten die Fahrerverhaltensmuster des neuen Fahrers dem
Bordcomputer des Fahrzeugs vom Verkehrsrechner übermittelt werden, sofern ein
entsprechender Datenaustausch mit identifizierenden Daten zwischen Fahrzeug und
Verkehrsrechner erfolgt. Dies ist jedoch im allgemeinen nicht erwünscht. Eine andere
Möglichkeit besteht daher darin, daß die Fahrerverhaltensmuster beispielsweise auf
einer Magnetkarte oder einem anderen mobilen Speichermedium abgespeichert
werden und daß der Fahrer bei Wechsel des Fahrzeugs dieses Speichermedium von
einer entsprechenden Vorrichtung in dem Fahrzeug lesen läßt, so daß der
Bordcomputer auf diesem Wege über das typische Fahrverhalten dieses Fahrers
informiert ist. Die Übergabe der Fahrerverhaltensmuster erfolgt dabei also völlig
anonym.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Reduzierung einer aus
Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge von
Fahrzeug- und Positionsdaten. Die Vorrichtung weist eine Sende- und
Empfangseinheit 1 zur Datenübertragung auf. Wie die Figur erkennen läßt, umfaßt die
Vorrichtung eine zentrale Prozessoreinheit (CPU) 2, die mit einem Datenbus 3
verbunden ist. Weiterhin sind mit dem Datenbus 3 ein als Ringspeicher organisierter
Speicherbereich 4 zum Ablegen der erfaßten Daten und ein Arbeitsspeicherbereich 5
verbunden, wobei in dem Arbeitsspeicherbereich 5 ein Rechenprogramm zur
Zuordnung der Fahrzeugdaten zu einer der vorgegebenen Klassen von Fahrzeug- und
Positionsdaten, die einem bestimmten typischen Fahrzeugverhalten entsprechen,
abgelegt ist. Zur Erfassung der Fahrzeugdaten sind im Fahrzeug Sensoren/Aktoren 6
angeordnet, die ebenfalls an dem Datenbus 3 angeschlossen sind. Die Vorrichtung
weist zur Bestimmung der Positionsdaten und spezieller Fahrzeugdaten
(Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) einen GPS-Empfänger 7 auf. Der GPS-
Empfänger 7 ist über den Datenbus 3 mit der zentralen Prozessoreinheit (CPU) 2
elektrisch verbunden. Datentechnisch ist die Vorrichtung drahtlos mit einem
Verkehrsrechner 8 verbindbar, der mit einer Sende- und Empfangseinheit 9
ausgerüstet ist.
Claims (14)
1. Verfahren zur Reduzierung einer aus Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeug
flotte zu übertragenden Datenmenge von Fahrzeugdaten, die Informationen
über den Betriebszustand und/oder über die Umgebung der Fahrzeuge
enthalten, und Positionsdaten, die Informationen über die Position der
Fahrzeuge in einem vorbestimmten Koordinatensystem zu einem bestimmten
Zeitpunkt enthalten, bei dem die Fahrzeug- und Positionsdaten in bestimmten
Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen
Wegstrecke entsprechen, erfaßt und an einen Verkehrsrechner übertragen
werden, wobei
die erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten im Fahrzeug mindestens einer
vorgegebenen Klasse von Fahrzeug- und Positionsdaten, die einem
bestimmten typischen Fahrzeugverhalten entsprechen, zugeordnet werden und
die zugeordnete Klasse (aktuelles Fahrzeugverhaltensmuster), mit den
Positionsdaten des Stichprobenfahrzeugs in mindestens teilweise kodierter
Form an den Verkehrsrechner übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur die Kennung des zugeordneten vorgegebenen Fahrzeugverhaltens
musters mit den Positionsdaten des Stichprobenfahrzeugs an den
Verkehrsrechner übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnung der erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zu mindestens
einem der vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster durch einen Bordcomputer
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnung der erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zu mindestens
einem der vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster durch den Bordcomputer
mit Fuzzy-Logik erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten aktuell zugeordnete
vorgegebene Fahrzeugverhaltensmuster mit dem unmittelbar davor den
erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zugeordneten vorgegebenen Fahrzeug
verhaltensmuster verglichen wird und bei Nichtübereinstimmung der beiden
Fahrzeugverhaltensmuster eine Datenübertragung an den Verkehrsrechner
erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Übereinstimmung der beiden Fahrzeugverhaltensmuster nur eine
Übertragung der Positionsdaten an den Verkehrsrechner erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den erfaßten Fahrzeug- und Positionsdaten zugeordnete vorgegebene
Fahrzeugverhaltensmuster mit einem speziell vorgegebenen Fahrzeug
verhaltensmuster verglichen wird und nur bei Übereinstimmung dieser beiden
Fahrzeugverhaltensmuster eine Datenübertragung an den Verkehrsrechner
erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugverhaltensmuster, insbesondere die speziellen
Fahrzeugverhaltensmuster vom Verkehrsrechner über Funktelefon oder eine
ähnliche Drahtlosverbindung vorgegeben werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugverhaltensmuster durch Klassifizierung der ständig im
Fahrzeug anfallenden Fahrzeug- und Positionsdaten vom Bordcomputer
bestimmt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugverhaltensmuster in Abhängigkeit vom Straßentyp bestimmt
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Verkehrsrechner vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmuster
unabhängig vom Fahrverhalten des Fahrers sind.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den ständig anfallenden Fahrzeug- und Positionsdaten durch Vergleich
mit allgemein vorgegebenen Fahrzeugverhaltensmustern
Fahrverhaltensmuster, die dem typischen Fahrverhalten des Fahrers
entsprechen, bestimmt und für die weitere Datenreduzierung benutzt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrverhaltensmuster des Fahrers bei Fahrzeugwechsel dem
Bordcomputer des neuen Fahrzeugs übergeben werden.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- - Einrichtungen (6) zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- - einer Positionsbestimmungsvorrichtung (7) zur Ermittlung der Positionsdaten sowie spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen,
- - mindestens einem als Ringspeicher organisierten Speicherbereich (4) zum Ablegen der erfaßten Daten
- - mindestens einem Arbeitsspeicherbereich (5) mit einem Rechenprogramm zur Zuordnung der Fahrzeugdaten zu einer der vorgegebenen Klassen von Fahrzeug- und Positionsdaten, die einem bestimmten typischen Fahrzeugverhalten entsprechen,
- - einer Einrichtung (1) zur Übermittlung der Fahrzeug- und Positionsdaten an den Verkehrsrechner (8),
- - einer zentralen Prozessoreinheit (2) und
- - mit einem Datenbus (3), der mit den Einrichtungen (1, 2, 4, 5, 6, 7) verbunden ist.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19521919A DE19521919C2 (de) | 1994-11-28 | 1995-06-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung einer aus Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge |
AT95250283T ATE180086T1 (de) | 1994-11-28 | 1995-11-20 | Verfahren und vorrichtung zur reduzierung einer aus fahrzeugen einer stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden datenmenge |
ES95250283T ES2131268T3 (es) | 1994-11-28 | 1995-11-20 | Procedimiento y dispositivo para la reduccion de una cantidad de datos de vehiculos a transmitir por vehiculos de una flota de vehiculos de comprobacion arbitraria. |
DK95250283T DK0715288T3 (da) | 1994-11-28 | 1995-11-20 | Fremgangsmåde og anordning til reduktion af en datamængde, der skal overføres fra køretøjer i en flåde af stikprøvekøretøje |
EP95250283A EP0715288B1 (de) | 1994-11-28 | 1995-11-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung einer aus Fahrzeugen einer Stichprobenfahrzeugflotte zu übertragenden Datenmenge |
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