DE19521917C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Positionsbestimmung eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Positionsbestimmung eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Positionsbestimmung .
eines Fahrzeugs auf einer Straße, bei dem die Positionsdaten des Fahrzeugs von
einem auf der Basis eines Satelliten-Navigations-Systems arbeitenden und im
Fahrzeug angeordneten Positionsbestimmungsgeräts ermittelt werden und die Straße
anhand der Positionsdaten und eines digitalisierten Straßenplans bestimmt wird, wobei
die zur Positionsbestimmung ausgesendeten Satelliten-Signale zur bewußten
Begrenzung der Ortsgenauigkeit beim Betrieb der Satelliten verzerrt sein können.
Systeme auf der Basis der Satelliten-Navigation werden in zunehmenden Maße im
Straßenverkehr als elektronische Wegweiser und insbesondere auch für das
Flottenmanagement größerer Fuhrparks eingesetzt. Satelliten-Navigations-Systeme,
die ursprünglich nur für den millitärischen Einsatz installiert wurden (z. B. Global
Positioning Systems GPS), können unter zivilen Nutzungsbedingungen nur mit einer
bewußt eingebauten Verschlechterung der Meßgenauigkeit angewendet werden. Die
Ortsgenauigkeit liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% bei etwa 100 m.
Die Genauigkeit der Satelliten-Navigation beispielsweise zur Positionsbestimmung
eines Fahrzeugs in einer Stadt wird nicht nur durch die absichtliche Verzerrung der
ausgesendeten Satellitensignale, sondern auch durch die Bedingungen beim Empfang
durch das Fahrzeug wesentlich beeinflußt. In diesem Zusammenhang spielen
Reflexionen und Abschattungen der Signale durch Bauwerke (z. B. Gebäude, Tunnel,
Brücken) eine negative Rolle; insbesondere gilt dies für Innenstädte mit
vergleichsweise engen Straßenschluchten, wo es andererseits gerade auf eine hohe
Ortsgenauigkeit ankommt, um dem Fahrzeug beispielsweise durch ein
Zielführungssystem die richtige von mehreren dicht hintereinander liegenden
Abzweigmöglichkeiten anzuzeigen. Der negative Einfluß zeigt sich besonders bei langsamer
Fahrt in typischen Positionssprüngen von bis zu 100 m.
In der DE 40 33 527 A1 werden Einrichtungen beschrieben, mit denen die aktuelle
Fahrzeugposition ermittelbar ist. Derartige Systeme werden beispielsweise dazu eingesetzt,
den Führer eines Fahrzeugs im Sinne einer automatisierten Zielführung fortlaufend mit
Informationen über den einzuschlagenden Fahrweg zu versorgen. Bei den bekannten
Einrichtungen werden die Signale eines Satelliten-Navigations-Systems empfangen, die
aktuelle Fahrzeugposition anhand der empfangenen Satellitensignale berechnet und eine
digitalisierte Straßenkarte zur Zuordnung der Position des Fahrzeugs zu einer der Straßen
der Straßenkarte herangezogen. Zur Erhöhung der Genauigkeit der Ergebnisse der
Satelliten-Navigation ist es vorgesehen, die Positionsbestimmung durch Verwendung von
Meßsignalen aus einer Hilfssensorik, die von der eigentlichen Satellitennavigation völlig
unabhängig ist, vorzunehmen. Für eine solche Dead-Reckoning-Sensorik ist die
Verwendung von Radsensoren (für Weg und/oder Geschwindigkeit), von Drehwinkelgebern
und von Beschleunigungssensoren bekannt.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren zur Positionsbestimmung eines Fahrzeugs, daß ein
zusätzliches unabhängiges Wegstreckenbestimmungssystem im Fahrzeug installiert werden
muß, was technisch aufwendig und mit hohen Kosten verbunden ist. Die Fahrzeugposition
wird zweimal bestimmt, und anschließend wird das Positionsbestimmungsergebnis des
einen Systems durch das Positionsbestimmungsergebnis des anderen korrigiert,
beispielsweise wenn die Straße, auf der sich das Fahrzeug befindet, anhand der
empfangenen Satellitensignale nicht eindeutig zugeordnet werden kann.
Aus der DE 39 05 602 A1 ist eine Navigationseinrichtung bekannt, bei der die aktuelle
Fahrzeugposition beim Passieren eines Kontrollpunktes, dessen genaue Position in einer im
Fahrzeug mitgeführten digitalen Karte verzeichnet ist, bestimmt wird.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Positionsbestimmung eines
Fahrzeugs anzugeben, welches mit geringem technischen Aufwand die eindeutige
Zuordnung zu einer der Straßen des digitalisierten Straßenplans ermöglicht, auch wenn
mehrere Straßen in geringem Abstand nebeneinander verlaufen. Außerdem soll eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden.
Die Lösung dieser Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens ist erfindungsgemäß gekennzeichnet
durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Durch die
kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis 13 ist dieses Verfahren in
vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar. Eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Merkmale des Patentanspruchs 12 oder 13
auf.
Die Erfindung sieht vor, daß bestimmte Fahrzeugdaten im Fahrzeug erfaßt werden
und anhand dieser Fahrzeugdaten zusätzlich der Straßentyp der jeweils befahrenen
Straße bestimmt und zur eindeutigen Zuordnung der ermittelten Position zu einer der
Straßen des digitalisierten Straßenplans herangezogen wird. Zweckmäßigerweise
werden zur Zuordnung eines, Straßentyps die mit Hilfe des ohnehin vorhandenen GPS-
Systems relativ einfach bestimmbaren Fahrzeugdaten Geschwindigkeit und
Bewegungsrichtung des Fahrzeugs jeweils in ihrem zeitlichen Verlauf innerhalb einer
gewissen Zeitspanne verwendet. Weiterhin ist es zweckmäßig, die Beschleunigung
(z. B. die Vertikalbeschleunigung)des Fahrzeugs und die Fahrzeugdaten spezieller im
Fahrzeug installierter Systeme, insbesondere Schalterstellungen der Warnblinkanlage,
des Scheibenwischers, der Nebelschlußleuchte usw. und Betriebszustände des Anti-
Blockier-Systems, der Antriebsschlupfregelung, des Unfalldatenschreibers usw. zur
Zuordnung des richtigen Straßentyps heranzuziehen, beispielsweise um auch in
Zweifelsfällen eine richtige Zuordnung zu treffen. So wird auf einer Autobahn bei
strömendem Regen etwas langsamer gefahren; um trotzdem den richtigen Straßentyp,
nämlich "Autobahn", zuzuordnen, wird also zusätzlich überprüft, ob der
Scheibenwischer eingeschaltet ist.
Hierdurch wird erreicht, daß von mehreren sich in unmittelbarer Nachbarschaft
zueinander befindenden Straßen, trotz der Ungenauigkeit der ermittelten Position des
Fahrzeugs, eindeutig die Straße anhand des digitalisierten Straßenplans zugeordnet
werden kann, auf der sich das entsprechende Fahrzeuggerade befindet. Der dazu
erforderliche gerätetechnische Aufwand ist relativ gering, zumal die meisten der
erforderlichen Daten im Fahrzeug bereits zur Verfügung stehen und nur noch
aufbereitet werden müssen.
Besonders einfach gestaltet sich das Verfahren, wenn der Straßentyp aus den
Fahrzeugdaten durch einen Bordcomputer mittels Fuzzy-Logik bestimmt wird. Die
Fuzzy-Logik bietet die Möglichkeit, den Fahrzeugdaten nahezu ohne wesentlichen
Rechenaufwand den entsprechenden Straßentyp zuzuordnen.
Besonders zweckmäßig ist es, den Straßentyp aus den Fahrzeugdaten anhand von
vorgegebenen straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmustern zu bestimmen,
wobei die straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster Klassen von Fahrzeug-
und Positionsdaten bilden, die einem typischen Fahrzeugverhalten auf einem
bestimmten Straßentyp entsprechen und als Vergleichsmuster dienen. Dem liegt die
Erkenntnis zugrunde, daß sich das Fahrverhalten des Fahrzeugs von Straßentyp zu
Straßentyp signifikant ändert, da das Fahrzeugverhaltensmuster eng mit dem
Straßentyp korreliert ist. Beispielsweise unterscheiden sich das Geschwindigkeitsprofil
und der Ablauf von Überholvorgängen auf einer Autobahn erheblich von den
entsprechenden Fahrzeugverhaltensmustern auf einer Bundesstraße (Höhe der
Geschwindigkeiten, Dauer und zurückgelegter Weg bei Überholvorgängen).
Zur fehlerfreien Bestimmung des Straßentyps ist es zweckmäßig, die
straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster durch Klassifizierung der
anfallenden Fahrzeugdaten direkt vom im Fahrzeug angeordneten Bordcomputer
mittels eines Rechenalgorithmus zu definieren. Dadurch werden individuelle
Besonderheiten des Fahrzeugs als auch des Fahrers ohne zusätzlichen Aufwand
bereits in den Fahrzeugverhaltensmustern berücksichtigt und eine fehlerhafte
Straßentypzuordnung nahezu verhindert. Die Definition der straßentypabhängigen
Fahrzeugverhaltensmuster, also die Erfassung der für das Verfahren benötigten
Vergleichsmuster, vereinfacht sich oder kann mit einem einfacheren
Rechenalgorithmus ausgeführt werden, wenn die Zuordnung des Straßentyps in der
Definitionsphase manuell, unter Zugrundelegung der individuell vom Bordcomputer
erfaßten Fahrzeugdaten erfolgt.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die
straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster von einer externen Vorgabe
einrichtung vorgegeben werden. Damit erübrigt sich jede Fahrzeugverhaltensmuster-
Definition im Fahrzeug selbst, wodurch der Aufwand für die gerätechnische
Ausstattung der Fahrzeuge gering gehalten werden kann.
Besonders gering ist der gerätetechnische Aufwand, wenn die externe Vorgabe über
ein Funktelefon erfolgt, das datentechnisch mit einem Verkehrsrechner verbunden ist,
da bereits vollinstallierte Funktelefonnetze vorhanden sind.
Ohne einen sehr großen Straßenplan-Speicher im Fahrzeug mitführen zu müssen,
kann die Straße, auf der sich das Fahrzeug befindet, auch dadurch eindeutig
zugeordnet werden, daß die Positionsdaten und der Straßentyp an einen
Verkehrsrechner übermittelt werden und vom Verkehrsrechner die gesuchte Straße
bestimmt und an das Fahrzeug zurückgemeldet wird.
Bei einem autonomen System ist es vorteilhafterweise vorgesehen, daß ein
Bordcomputer anhand der Positionsdaten und des Straßentyps die Straße ermittelt,
auf der sich das Fahrzeug befindet.
Zweckmäßigerweise umfaßt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens:
- - Einrichtungen (6) zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- - eine Positionsbestimmungsvorrichtung (7) zur Ermittlung der Positionsdaten sowie spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen,
- - mindestens einen Speicherbereich (4) zum Ablegen der erfaßten Daten
- - mindestens einen Arbeitsspeicherbereich (5) mit einem Rechenprogramm zur Bestimmung des Straßentyps der befahrenen Straße anhand der Fahrzeugdaten und vorgegebener Vergleichsmuster,
- - eine Einrichtung (1) zur Übermittlung des Straßentyps und der Positionsdaten an den Verkehrsrechner (8) zur eindeutigen Zuordnung der ermittelten Position zu einer der Straßen des digitalisierten Straßenplans
- - eine zentrale Prozessoreinheit (2) und
- - einen Datenbus (3), der mit den Einrichtungen (1, 2, 4, 5, 6, 7) verbunden ist.
Eine alternative Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt
zweckmäßigerweise:
- - Einrichtungen (6) zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- - eine Positionsbestimmungsvorrichtung (7) zur Ermittlung der Positionsdaten sowie spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen,
- - mindestens einen Speicherbereich (4) zum Ablegen der erfaßten Daten
- - mindestens einen Arbeitsspeicherbereich (5) mit einem Rechenprogramm zur Bestimmung des Straßentyps der befahrenen Straße anhand der Fahrzeugdaten und vorgegebener Vergleichsmuster,
- - einen eine zentrale Prozessoreinheit (2) aufweisenden Bordcomputer, durch den eine eindeutige Zuordnung der ermittelten Position zu einer der Straßen des digitalisierten Straßenplans erfolgt und
- - einen Datenbus (3), der mit den Einrichtungen (1, 2, 4, 5, 6, 7) verbunden ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der in der einzigen Figur dargestellten
Vorrichtung.
Straßentypabhängige Fahrzeugverhaltensmuster (Vergleichsmuster) können durch
Klassifizierung der anfallenden Fahrzeugdaten vom Bordcomputer mittels eines
Rechenalgorithmus definiert werden, zweckmäßigerweise unter manueller Vorgabe
des Straßentyps. In diesem Fall enthalten die Fahrzeugverhaltensmuster auch das
Fahrverhalten des Fahrers, was für die fehlerfreie eindeutige Straßentypzuordnung
dann besonders wichtig ist, wenn das Fahrverhalten des Fahrers z. B. störende
Eigenarten aufweist. Es ist aber auch möglich, die straßentypabhängigen Fahrzeug
verhaltensmuster von einer externen Vorgabeeinrichtung vorgeben zu lassen,
insbesondere über Funktelefon, an das ein Verkehrsrechner datentechnisch
angeschlossen ist. In diesem Fall entfällt die Bestimmung der typischen Fahrzeug
verhaltensmuster durch den Bordcomputer.
Alternativ dazu können die Vergleichsmuster durch Klassifizierung der anfallenden
Fahrzeugdaten vom Bordcomputer definiert werden, indem diese den Signalen einer
Kamera, insbesondere einer Videokamera, die z. B. auf die Straßenoberfläche
gerichtet ist, zugeordnet werden.
Ausgangspunkt des Verfahrens zur Positionsbestimmung eines Fahrzeugs ist die
Bestimmung der Ortskoordinaten durch ein an sich bekanntes Positionsbestimmungs
gerät auf der Basis eines Satelliten-Navigations-Systems, das im Fahrzeug fest
installiert ist. Durch das Satelliten-Navigations-System wird in regelmäßigen zeitlichen
Abständen z. B. im Sekundenrythmus der momentane Positionsdatensatz ausgegeben,
d. h. dem im Fahrzeug angeordneten Bordcomputer zur Verfügung gestellt. Der
Bordcomputer ist über einen Datenbus mit der Ausgabeeinheit Positionsbestimmungs
geräts verbunden, übernimmt die ermittelten momentanen Positionsdatensätze und
legt sie zur Weiterverwendung in einem dafür vorgesehenen Speicherbereich ab. Der
Speicherbereich ist zweckmäßigerweise als Ringspeicher organisert, d. h. die
Datensätze werden aufeinanderfolgend im Speicher abgelegt, so daß immer der
älteste Datensatz von dem neuesten überschrieben wird. Dadurch ist sichergestellt,
daß der zeitlichen Verlauf aller Positionen des Fahrzeugs innerhalb einer gewissen
Zeitspanne zur Verfügung steht, wobei sich die Zeitspanne aus der Zahl der
Datensätze im Ringspeicher und dem zeitlichen Abstand der Positionsbestimmung
ergibt.
Parallel zu den Positionsdaten werden spezielle Fahrzeugdaten erfaßt. Dazu gehören
beispielweise die sehr genau bestimmbare Geschwindigkeit und die Bewegungs
richtung des Fahrzeugs. Beide werden vorzugsweise ebenfalls vom Positions
bestimmungsgerät zur Verfügung gestellt. Weiterhin hat es sich als nützlich erwiesen,
zur Straßentypbestimmung die Beschleunigung (z. B. die Vertikalbeschleunigung)des
Fahrzeugs zu erfassen, was durch eine im Fahrzeug installierte Meßvorrichtung
erfolgt. Außerdem werden die Fahrzeugdaten spezieller im Fahrzeug installierter
Systeme, insbesondere Schalterstellungen der Warnblinkanlage, des
Scheibenwischers, der Nebelschlußleuchte usw. und Betriebszustände des Anti-
Blockier-Systems, der Antriebsschlupfregelung, des Unfalldatenschreibers usw. erfaßt;
dadurch ist es möglich, auch in Zweifelsfällen eine richtige Zuordnung zu treffen. So
wird auf einer Autobahn bei starkem Regen z. B. etwas langsamer gefahren; um
trotzdem den richtigen Straßentyp, nämlich "Autobahn", zuzuordnen, wird durch den
Bordcomputer zusätzlich überprüft, ob der Scheibenwischer eingeschaltet ist. Ist der
Scheibenwischer eingeschaltet und stimmt das aktuelle Fahrzeugverhaltensmuster
ansonsten mit dem Fahrzeugverhaltensmuster "Autobahn" überein, so wird der
befahrenen Straße vom Bordcomputer aufgrund der Zusatzinformation
"Scheibenwischer eingeschaltet" der Straßentyp "Autobahn" korrekt zugeordnet. Alle
Fahrzeugdaten werden wie die Positionsdaten in einem Speicher (als Ringspeicher
organisiert) abgelegt.
In regelmäßigen zeitlichen Abständen wird dem zeitlichen Verlauf der Fahrzeugdaten
ein Straßentyp zugeordnet, d. h. aufgrund des zeitlichen Verlaufs der Fahrzeugdaten
wird festgestellt, ob sich das Fahrzeug auf einer Autobahn, einer Schnellstraße, einer
Landstraße, einer Nebenstraße usw. befindet. Die Zuordnung des Straßentyps wird
durch den im Fahrzeug vorhandenen Bordcomputer mittels der an sich bekannten
Fuzzy-Logik bestimmt. Dazu sind die dem jeweiligen Straßentyp entsprechenden
Datenkombinationen in tabellarischer Form im Speicher des Bordcomputers abgelegt.
Natürlich kann die Straßentypzuordnung auch nach einem beliebigen anderen
Rechenalgorithmus erfolgen.
Anhand des ermittelten Straßentyps ordnet der Bordcomputer dann der ermittelten
Position eine der Straßen des digitalisierten Straßenplans zu. Die Berücksichtigung
des Straßentyps erfolgt beispielsweise immer dann, wenn aufgrund der Ungenauigkeit
der Positionsdaten mehr als eine Straße des digitalisierten Straßenplans in Frage
kommt, die Zuordnung also nicht eindeutig ist.
Zur eindeutigen Straßentypbestimmung wird der Straßentyp zweckmäßigerweise aus
dem typischen Verhalten des Fahrzeugs bestimmt, also über im Sinne von
Vergleichsmustern straßentypabhängige Fahrzeugverhaltensmuster. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß sich das Fahrzeugverhalten bei Wechsel des Straßentyps
signifikant ändert. Das typische Fahrzeugverhalten läßt sich aber sehr gut aus dem
zeitlichen Verlauf bestimmter Fahrzeugdaten ableiten, so daß es zweckmäßig ist, die
Straßentypzuordnung über die Ermittlung des Fahrzeugverhaltensmusters
vorzunehmen. Dabei bilden die straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster
Klassen von Fahrzeug- und Positionsdaten, die einem typischen Fahrzeugverhalten
auf einem bestimmten Straßentyp entsprechen.
Alternativ ist es aber auch möglich, daß die Positionsdaten und der Straßentyp an
einen Verkehrsrechner übermittelt werden, der anhand einer digitalisierten
Straßenkarte die Straße ermittelt, auf der sich das Fahrzeug befindet. Der
Verkehrsrechner kann über eine sehr große Zahl sehr detailierter Straßenkarten
verfügen, so daß eine Straßenzuordnung für beliebige Städte oder Gebiete erfolgen
kann. Im Fahrzeug selbst müssen dann keine gespeicherten Straßenkarten mitgeführt
werden. Dies ist besonders deswegen vorteilhaft, weil damit die sonst notwendige,
aufwendige Aktualisierung der in den Fahrzeugen gespeicherten Straßenkarten
entfällt, da letztere immer auf dem neuesten Stand gehalten werden müßten.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Positionsbestimmung eines
Fahrzeugs auf einer Straße, bei der der Straßentyp und die Positionsdaten an einen
Verkehrsrechner übermittelt werden. Die Vorrichtung weist eine Sende- und
Empfangseinheit 1 zur Datenübertragung auf. Wie die Figur erkennen läßt, umfaßt die
Vorrichtung eine zentrale Prozessoreinheit (CPU) 2, die mit einem Datenbus 3
verbunden ist. Weiterhin sind mit dem Datenbus 3 ein als Ringspeicher organisierter
Speicherbereich 4 zum Ablegen der erfaßten Daten und ein Arbeitsspeicherbereich 5
verbunden, wobei in dem Arbeitsspeicherbereich 5 ein Rechenprogramm zur
Bestimmung des Straßentyps der befahrenen Straße anhand der Fahrzeugdaten und
vorgegebener Vergleichsmuster abgelegt ist. Zur Erfassung der Fahrzeugdaten sind
im Fahrzeug Sensoren/Aktoren 6 angeordnet, die ebenfalls an dem Datenbus 3
angeschlossen sind. Die Vorrichtung weist zur Bestimmung der Positionsdaten und
spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) einen GPS-
Empfänger 7 auf. Der GPS-Empfänger 7 ist über den Datenbus 3 mit der zentralen
Prozessoreinheit (CPU) 2 elektrisch verbunden. Datentechnisch ist die Vorrichtung
drahtlos mit einem Verkehrsrechner 8 verbindbar, der mit einer Sende- und
Empfangseinheit 9 ausgerüstet ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Positionsbestimmung eines Fahrzeugs auf einer Straße, bei dem die
Positionsdaten des Fahrzeugs von einem auf der Basis eines Satelliten-Navigations-
Systems arbeitenden und im Fahrzeug angeordneten Positionsbestimmungsgeräts
ermittelt werden und die Straße anhand der Positionsdaten und eines digitalisierten
Straßenplans bestimmt wird, wobei die zur Positionsbestimmung ausgesendeten
Satelliten-Signale zur bewußten Begrenzung der Ortsgenauigkeit beim Betrieb der
Satelliten verzerrt werden,
wobei
bestimmte Fahrzeugdaten im Fahrzeug erfaßt werden und anhand dieser
Fahrzeugdaten und vorgegebener Vergleichsmuster zusätzlich der Straßentyp der
befahrenen Straße bestimmt und zur eindeutigen Zuordnung der ermittelten Position zu
einer der Straßen des digitalisierten Straßenplans herangezogen wird, wobei die
Fahrzeugdaten die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung des Fahrzeugs oder die
Beschleunigung des Fahrzeugs jeweils in ihrem zeitlichen Verlauf innerhalb einer
gewissen Zeitspanne umfassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugdaten zusätzlich Betriebszustände spezieller im Fahrzeug installierter
Systeme, insbesondere Schalterstellungen der Warnblinkanlage, des Scheibenwischers,
der Nebelschlußleuchte usw. und Zustände des Anti-Blockier-Systems, der
Antriebsschlupfregelung, des Unfalldatenschreibers usw. in ihrem zeitlichen Verlauf
innerhalb einer gewissen Zeitspanne umfassen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Straßentyp aus den Fahrzeugdaten durch einen Bordcomputer mittels Fuzzy-
Logik bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Straßentyp aus den Fahrzeugdaten anhand von Vergleichsmustern bestimmt
wird, die straßentypabhängige Fahrzeugverhaltensmuster sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster Klassen von Fahrzeug- und
Positionsdaten bilden, die einem typischen Fahrzeugverhalten auf einem bestimmten
Straßentyp entsprechen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster durch Klassifizierung der
anfallenden Fahrzeugdaten mittels eines Rechenalgorithmus vom Bordcomputer
bestimmt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster unter manueller Vorgabe des
Straßentyps unter Zugrundelegung individuell vom Bordcomputer erfaßter
Fahrzeugdaten definiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die straßentypabhängigen Fahrzeugverhaltensmuster von einer externen
Vorgabeeinrichtung vorgegeben werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die externe Vorgabeeinrichtung ein über Funktelefon angeschlossener
Verkehrsrechner ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionsdaten und der Straßentyp an einen Verkehrsrechner übermittelt
werden, der daraus die Straße ermittelt, auf der sich das Fahrzeug befindet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bordcomputer anhand der Positionsdaten und des Straßentyps die Straße
ermittelt, auf der sich das Fahrzeug befindet.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- - Einrichtungen (6) zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- - einer Positionsbestimmungsvorrichtung (7) zur Ermittlung der Positionsdaten sowie spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen,
- - mindestens einem Speicherbereich (4) zum Ablegen der erfaßten Daten
- - mindestens einem Arbeitsspeicherbereich (5) mit einem Rechenprogramm zur Bestimmung des Straßentyps der befahrenen Straße anhand der Fahrzeugdaten und vorgegebener Vergleichsmuster,
- - einer Einrichtung (1) zur Übermittlung des Straßentyps und der Positionsdaten an den Verkehrsrechner (8) zur eindeutigen Zuordnung der ermittelten Position zu einer der Straßen des digitalisierten Straßenplans
- - einer zentralen Prozessoreinheit (2) und
- - mit einem Datenbus (3), der mit den Einrichtungen (1, 2, 4, 5, 6, 7) verbunden ist.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- - Einrichtungen (6) zum Erfassen der anfallenden Fahrzeugdaten und
- - einer Positionsbestimmungsvorrichtung (7) zur Ermittlung der Positionsdaten sowie spezieller Fahrzeugdaten (Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung) in bestimmten Abständen, welche einer vorgegebenen Zeitspanne oder einer vorgegebenen Wegstrecke entsprechen,
- - mindestens einem Speicherbereich (4) zum Ablegen der erfaßten Daten
- - mindestens einem Arbeitsspeicherbereich (5) mit einem Rechenprogramm zur Bestimmung des Straßentyps der befahrenen Straße anhand der Fahrzeugdaten und vorgegebener Vergleichsmuster,
- - einem eine zentrale Prozessoreinheit (2) aufweisenden Bordcomputer, durch den eine eindeutige Zuordnung der ermittelten Position zu einer der Straßen des digitalisierten Straßenplans erfolgt und
- - mit einem Datenbus (3), der mit den Einrichtungen (1, 2, 4, 5, 6, 7) verbunden ist.
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