DE19746570A1 - Verfahren und Vorrichtung zur großflächigen Verkehrslageüberwachung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur großflächigen VerkehrslageüberwachungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur großflächigen Verkehrslageüberwachung eines von Fahr
zeugen befahrbaren Verkehrswegenetzes. Hierbei kann es sich ins
besondere um ein Straßenverkehrsnetz handeln, möglich ist aber
auch die Verkehrslageüberwachung eines Schienennetzes oder eines
Schiffahrtswegenetzes.
In der Offenlegungsschrift WO 96/13733 ist ein Verfahren zur
Schiffsverkehrsüberwachung auf See mit Erkennung von Ölver
schmutzungen und Eisbergen sowie möglichen Kollisionsgefahren
zwischen Schiffen bzw. zwischen einem Schiff und Eisbergen be
schrieben. Bei diesem Verfahren werden Ölverschmutzungen und
Eisberge auf der Meeresoberfläche mittels satellitengestützter
SAR (Synthetic Aperture Radar)-Mikrowellensensoren beobachtet und
erkannt. Gleichzeitig ist auf jedem Schiff eine Positionsbestim
mungseinrichtung angebracht, welche die aktuelle Position des
betreffenden Schiffes ermittelt und die entsprechende Positi
onsinformation zu demjenigen Satelliten sendet, der zum gegebe
nen Zeitpunkt im Sichtbarkeitsbereich dieser Positionsbestim
mungseinrichtung liegt. Die Satelliten übertragen dann die Daten
der Position und Größe einer erkannten Ölverschmutzung und von
detektierten Eisbergen sowie die von den Schiffen empfangenen
aktuellen Schiffspositionsdaten an eine erdfeste Auswertezentra
le. Die Auswertezentrale wertet diese Daten zur Identifizierung
des Verursachers von Ölverschmutzungen und zur Ermittlung poten
tieller Kollisionsgefahren zwischen Schiffen oder zwischen einem
Schiff und Eisbergen aus und gibt ggf. eine entsprechende Warn
meldung über die Satelliten an die betroffenen Schiffe ab.
Zur Positionsbestimmung von Fahrzeugen ist es bekannt, diese un
ter Ausnutzen eines satellitengestützten Navigationssystems,
z. B. des GPS (Global Positioning System), vorzunehmen und hierzu
einen geeigneten Empfänger im Fahrzeug zu installieren, der die
von Satelliten ausgesandten Positionsbestimmungssignale empfängt
und zur Fahrzeugpositionsbestimmung auswertet, siehe z. B. die
Offenlegungsschrift DE 196 21 917 A1.
Zur Verkehrslageüberwachung speziell im Straßenverkehr werden
heutzutage häufig infrastrukturgestützte Systeme eingesetzt, bei
denen Verkehrslagedaten mit streckenseitig angeordneten Meßgerä
ten, wie Induktionsschleifen etc., erhoben und an eine Zentrale
weitergeleitet werden, wo sie mittels spezieller Algorithmen auf
Störfälle untersucht werden. Dies erfordert einen beträchtlichen
Aufwand für die Infrastruktur längs des Verkehrswegenetzes, da
die Meßgeräte in einem für die gewünschte Genauigkeit der Ver
kehrslageüberwachung ausreichend geringen Abstand entlang jedes
Verkehrsweges angebracht sein müssen. Zudem ist diese Vorgehens
weise bezüglich Veränderungen des Verkehrswegenetzes sehr unfle
xibel.
Bei einer weiteren derzeit praktizierten Methode werden die Ver
kehrslagedaten manuell erhoben, indem beispielsweise Überwa
chungspersonal mit Fahrzeugen auf dem Verkehrswegenetz unterwegs
ist oder mit Hubschraubern als störungsanfällig bekannte Teile
des Verkehrswegenetzes überfliegt und Verkehrsstörungen über
Funk oder dergleichen an eine Zentrale meldet. Diese Methode
macht eine Bestätigung von Störungsmeldungen nötig, wonach erst
die Störungsmeldung z. B. im Rundfunk durchgesagt wird. Die rela
tiv hohe Verzögerungszeit führt bei diesem Verfahren dazu, daß
oftmals eine durchgesagte Störung nicht mehr vorhanden oder eine
bereits entstandene Störung noch nicht an die Verkehrsteilsneh
mer durchgesagt worden ist.
In jüngerer Zeit wurde als weiteres Verfahren zur Verkehrslage
überwachung des Straßenverkehrs der Einsatz von speziell ausge
rüsteten, sich im Verkehr bewegenden Testfahrzeugen vorgeschla
gen, die zur Ermittlung des vom betreffenden Testfahrzeug ange
troffenen lokalen Verkehrsflusses und zur Weitermeldung entspre
chender Verkehrsflußdaten eingerichtet sind. Durch Verwenden ei
ner entsprechend großen Zahl dieser Testfahrzeuge, auch "float
ing cars" genannt, soll dann aus den einzelnen lokalen Verkehrs
flußdaten ein realistisches Bild der großflächigen Verkehrslage
des Straßennetzes geliefert werden. Diese Art der stichproben
haften Verkehrslageüberwachung vermag jedoch prinzipbedingt
nicht zu garantieren, daß die Verkehrslage an jedem Ort und zu
jedem Zeitpunkt des Verkehrswegenetzes genau erfaßt wird und er
fordert zudem einen entsprechenden Aufwand für die spezielle
Ausrüstung der Vielzahl von Testfahrzeugen.
Der Erfindung liegt daher als technisches Problem die Bereit
stellung eines Verfahrens und einer Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art zugrunde, mit denen mit vergleichsweise geringem
Aufwand eine zuverlässige großflächige Verkehrslageüberwachung
bewirkt werden kann.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines
Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Vor
richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
Beim Verfahren nach Anspruch 1 werden Bilder vom zu überwachen
den Gebiet, in welchem sich das Verkehrswegenetz befindet, aus
der Ferne durch Flugkörper, insbesondere Satelliten oder Flug
zeuge, aufgenommen. Die aufgenommenen Bilder werden einer auto
matisierten Bildverarbeitung zur Lokalisierung der Verkehrswege
des Wegenetzes im jeweiligen Bild und zur Erkennung von Fahrzeu
gen auf den lokalisierten Verkehrswegen unterzogen. Anhand der
erkannten Fahrzeug wird dann auf die jeweilige momentane Ver
kehrslage geschlossen.
Vorteilhafterweise wird für dieses Verfahren keinerlei strecken
seitige Infrastruktur und keinerlei spezielle Ausrüstung in den
Fahrzeugen benötigt. Außerdem sind Satelliten und Flugzeuge, mit
denen in der hier geforderten Weise Fernbildaufnahmen von der
Erdoberfläche gemacht werden können, bereits bekannt. Auch auto
matisierte Bildverarbeitungstechniken zur Auswertung solcher
Bilder sind bereits gängig. Die Bildverarbeitung braucht daher
lediglich hinsichtlich Lokalisierung der interessierenden Ver
kehrswege und Erkennung der darauf befindlichen Fahrzeuge ausge
legt zu werden, was für den Fachmann ohne großen Zusatzaufwand
auf der Basis eines herkömmlichen Bildverarbeitungssystems mög
lich ist. Das Verfahren läßt sich daher relativ kostengünstig
realisieren. Von Vorteil ist des weiteren die Schnelligkeit, mit
der durch dieses Verfahren die Verkehrslage flächendeckend, d. h.
an allen Punkten des Verkehrswegenetzes, und zu jedem Zeitpunkt
zuverlässig bestimmt werden kann. Das Verfahren kann rasch und
einfach auf neu hinzukommende Gebiete des Verkehrswegenetzes er
weitert werden.
In einem nach Anspruch 2 weitergebildeten Verfahren wird die Lo
kalisierung der Verkehrswege in den aufgenommenen Bildern unter
Zuhilfenahme eines herkömmlichen Map-Matching-Verfahrens mit
überlagerten Vektorkarten bewerkstelligt, wodurch sich die in
teressierenden Verkehrswege zuverlässig feststellen lassen.
Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Verfahren werden vom
zu überwachenden Gebiet Bilder mittels verschiedener bildgeben
der Strahlungen aufgenommen. Je nach den Witterungsverhältnissen
können mit der einen Strahlungsart eventuell zeitweise bessere
Bilder als mit einer anderen Strahlungsart gewonnen werden. Von
den Bildern können dann jeweils die geeignetsten zur weiteren
Auswertung ausgewählt werden, wodurch die Verkehrslageüberwa
chung weitestgehend unabhängig von den Witterungsverhältnissen
mit gleichbleibender Zuverlässigkeit möglich ist.
Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Verfahren beinhaltet
die Verkehrslageüberwachung eine verkehrslageabhängige Schätzung
der Reisezeiten zwischen einem vorgebbaren Startort und einem
vorgebbaren Zielort, indem die Schätzung auf der Grundlage der
verfahrensgemäß erkannten, auf dem Verkehrswegenetz befindlichen
Fahrzeuge vorgenommen wird.
Bei einem nach Anspruch 5 weitergebildeten Verfahren werden vom
zu überwachenden Gebiet wiederholt in vorgebbaren Zeitabständen
Bilder aufgenommen. Anhand der in den aufeinanderfolgend auf ge
nommenen Bildern erkannten Fahrzeuge wird dann die Entstehung
bzw. Bewegung einer jeweiligen Verkehrsstörung festgestellt,
d. h. es kann die Dynamik einer jeweiligen Verkehrsstörung über
wacht werden.
Bei einem nach Anspruch 6 weitergebildeten Verfahren wird über
die reine Erkennung des Ortes, an dem sich jeweils ein Fahrzeug
auf dem Verkehrswegenetz befindet, hinaus die räumliche Lage des
erkannten Fahrzeugs ermittelt. Aus anormalen Fahrzeuglagen, z. B.
aus dem Vorhandensein eines oder mehrerer querstehender oder um
gekippter Fahrzeuge, wird dann auf eine Verkehrsstörung z. B. in
Form eines Verkehrsunfalls geschlossen.
Die Vorrichtung nach Anspruch 7 eignet sich zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, wozu sie einen oder mehrere Flug
körper mit einem Bildaufnahmesystem zum Aufnehmen von Bildern
der Erdoberfläche und zum Senden entsprechender Bilddaten und
eine, vorzugsweise erdfeste, Auswertezentrale aufweist. Die Aus
wertezentrale beinhaltet ein geeignet ausgelegtes Bildverarbei
tungssystem für die Lokalisierung der Verkehrswege des Wegenet
zes und zur Erkennung der darauf befindlichen Fahrzeuge. Außer
dem besitzt die Auswertezentrale die nötigen herkömmlichen
Mittel, um anhand der erkannten, auf dem Verkehrswegenetz be
findlichen Fahrzeuge auf die Verkehrslage zu schließen. Hingegen
benötigt die Vorrichtung keinerlei streckenseitige und fahrzeug
seitige Mittel für die Verkehrslageüberwachung.
Eine nach Anspruch 8 weitergebildete Vorrichtung beinhaltet eine
Reisezeit-Schätzeinrichtung derart, daß sie sich speziell zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4 eignet.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer
Vorrichtung zur großflächigen Verkehrslageüberwachung eines von
Fahrzeugen befahrenen Verkehrswegenetzes.
In der Figur ist ausschnittweise und stark schematisiert ein
Teil eines Verkehrswegenetzes in Form eines Straßenverkehrsnet
zes 1 dargestellt, das von Fahrzeugen 2 befahren wird, wobei die
Verkehrslage großflächig überwacht wird. Hierzu werden Fernbild
aufnahmen desjenigen Erdoberflächengebietes, in welchem sich das
zu überwachende Verkehrswegenetz 1 befindet, von einem oder vor
zugsweise mehreren Satelliten 3 aus gemacht. Dazu ist jeder Sa
tellit 3 mit einem entsprechenden Bildaufnahmesystem ausgerü
stet. Die Bilder können beispielsweise mittels Radar- oder In
frarotstrahlung oder einer anderen geeigneten magnetischen
Strahlung aufgenommen werden. Alternativ zu Satelliten können
die Bilder auch von Flugzeugen, insbesondere Luftschiffen, oder
anderen Flugkörpern aus aufgenommen werden. Die Satelliten 3
sind so ausgewählt, daß das gesamte Gebiet, in welchem sich Ver
kehrswege des zu überwachenden Verkehrswegenetzes (1) befinden,
flächendeckend aufgenommen wird.
Über Datenübertragungsstrecken 5 herkömmlichen Typs stehen die
Satelliten 3 mit einer erdfesten Auswertezentrale 6 in Datenaus
tauschverbindung. Über diese Datenübertragungsstrecken 5 senden
die Satelliten 3 die Daten der aufgenommenen Bilder an die Aus
wertezentrale 6. Die Auswertezentrale 6 weist ein automatisier
tes Bildverarbeitungssystem 7 auf, das so ausgelegt ist, daß es
in den übertragenden Fernbildaufnahmen die Verkehrswege des
überwachten Wegenetzes zu lokalisieren und die auf den lokali
sierten Verkehrswegen befindlichen Fahrzeuge zu erkennen vermag.
Derartige Bildverarbeitungssysteme, mit denen aus Fernbildauf
nahmen von Satelliten oder Flugzeugen aus eine solche Wegeloka
lisierung und hochaufgelöste Erkennung von vergleichsweise klei
nen Objekten auf der Erdoberfläche, wie Fahrzeugen, möglich ist,
sind an sich bekannt und bedürfen daher vorliegend keiner nähe
ren Erläuterung. Insbesondere kann zur Lokalisierung der Ver
kehrswege des Wegenetzes in den Fernbildaufnahmen ein herkömmli
ches sogenanntes "Map-Matching-Verfahren" mit überlagerten Vek
torkarten angewendet werden.
Die Auswertezentrale 6 verfügt somit zum jeweiligen Überwa
chungszeitpunkt über die Kenntnis hinsichtlich der Position
praktisch aller sich momentan auf dem überwachten Verkehrswege
netz befindlichen Fahrzeuge, wodurch sie in der Lage ist, daraus
in herkömmlicher Weise zuverlässig auf die momentane Verkehrsla
ge zu schließen. Die Auswertezentrale 6 sendet dann entsprechen
de Verkehrslageinformationen z. B. über Rundfunk oder ein Funk
netz aus, die von den mit entsprechenden Empfängern ausgerüste
ten Fahrzeugen 2 in üblicher Weise empfangen und dem Fahrer an
gezeigt oder anderweitig verwertet werden können. Beispielsweise
können die übermittelten Verkehrslageinformationen eine fahr
zeugseitig vorhandene Navigationshilfseinrichtung bei der Rou
tenplanung bzw. Routenfindung unterstützen.
Um die Verkehrslageüberwachung auch bei unterschiedlichsten Wit
terungsbedingungen zu gewährleisten, werden vorzugsweise wenig
stens zwei Sätze von Fernbildaufnahmen gemacht, von denen jeder
Satz das gesamte Überwachungsgebiet erfaßt und die auf jeweils
verschiedenen bildgebenden Strahlungstypen beruhen, wie Radar
strahlung, Infrarotstrahlung etc. Die Auswertezentrale 6 kann
dann die Fernbildaufnahmen desjenigen Strahlungstyps, der bei
den momentanen Witterungsbedingungen die beste Bildqualität lie
fert, zur weiteren Auswertung auswählen.
Vorzugsweise wird von der Auswertezentrale 6 durch die Bildver
arbeitung der Fernbildaufnahmen nicht nur die Position eines je
den, auf dem Verkehrswegenetz befindlichen Fahrzeugs, sondern
auch dessen räumliche Lage am betreffenden Ort ermittelt, d. h.
die Auswertezentrale 6 erkennt durch ihr Bildverarbeitungssystem
7, ob sich das Fahrzeug in seiner normalen Lage längs zur Fahr
bahn befindet oder aber quer zur Fahrbahn steht oder gekippt
ist. Aus solchen anormalen Fahrzeuglagen schließt die Auswerte
zentrale 6 auf eine dortige, den Verkehr blockierende Verkehrs
störung, wie z. B. einen Verkehrsunfall. In der Figur ist eine
solche Situation schematisiert anhand eines auf einem bestimmten
Verkehrswegeabschnitt 1a querliegenden Fahrzeugs 2a symboli
siert, hinter dem sich ein nur symbolisiert schematisch wieder
gegebener Stau aus einer Vielzahl von Fahrzeugen 2b gebildet
hat.
Zweckmäßigerweise wird das Aufnehmen der Fernbilder vom über
wachten großflächigen Gebiet des Verkehrswegenetzes 1 in vorgeb
baren Zeitabständen wiederholt. Eine die weitere Auswertung der
vom Bildverarbeitungssystem 7 gewonnenen Informationen über die
Position und Lage der Fahrzeuge 2 auf dem Verkehrswegenetz 1
durchführende Rechnereinheit der Auswertezentrale 6 ist dann da
zu passend so ausgelegt, daß sie anhand der Positionen und Lagen
der einzelnen, in den aufeinanderfolgend aufgenommenen Bildern
erkannten Fahrzeugen nicht nur die Entstehung, sondern auch die
Bewegung, d. h. die Dynamik einer jeweiligen Verkehrsstörung er
kennt. Dies ermöglicht z. B. Prognosen über die Entwicklung er
kannter Verkehrsstaus.
Des weiteren kann die auswertende Rechnereinheit der Auswerte
zentrale 6 eine in Hardware oder Software realisierte Reise
zeit-Schätzeinrichtung beinhalten, mit der Reisezeiten von einem
Startort, z. B. einem in der Figur gezeigten Ort A, zu einem vor
gebbaren Zielort, z. B. einem in der Figur gezeigten Ort B, unter
Zugrundelegung der ermittelten momentanen Verkehrslage geschätzt
werden können. So kann beispielsweise in der Schätzung der Rei
sezeit vom gezeigten Startort A zum gezeigten Zielort B der auf
der kürzesten Verkehrswegeverbindung zwischen diesen beiden Or
ten A, B liegende Verkehrsstau, symbolisiert durch das querste
hende Fahrzeug 2a und die dahinter stehenden Fahrzeuge 2b, be
rücksichtigt werden. Geeignete, die Verkehrslage zwischen Start
ort und Zielort berücksichtigende Reisezeitschätzalgorithmen
sind an sich bekannt, so daß hierauf vorliegend nicht weiter
eingegangen zu werden braucht.
Wie aus der obigen Beschreibung eines vorteilhaften Ausführungs
beispiels deutlich wird, leisten das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung eine flächendeckende Ver
kehrslageüberwachung für ein großflächiges Gebiet eines Ver
kehrswegenetzes mit rascher und zuverlässiger Erkennung von Ver
kehrsstörungen und allen weiterführenden Anwendungsmöglichkei
ten, wie Reisezeitprognosen und Navigationshilfeverfahren. Außer
der speziellen Auslegung des Bildverarbeitungssystems hinsicht
lich Lokalisierung der Verkehrswege und Erkennung der darauf be
findlichen Fahrzeuge wird von gängigen Komponenten und Verfahren
Gebrauch gemacht, so daß das erfindungsgemäße Verfahren und die
erfindungsgemäße Vorrichtung relativ einfach in die Praxis umge
setzt werden können. Selbst im Fall eines sehr großen zu überwa
chenden Gebietes genügt eine einzige, geeignet ausgerüstete Aus
wertezentrale, die mit den bildaufnehmenden Satelliten bzw.
Flugzeugen in Datenaustauschverbindung steht. Weitere neben- oder
untergeordnete Auswertezentralen sind nicht unbedingt er
forderlich.
Claims (8)
1. Verfahren zur großflächigen Verkehrslageüberwachung eines von
Fahrzeugen (2) befahrbaren Verkehrswegenetzes (1),
dadurch gekennzeichnet, daß
- - Fernbildaufnahmen vom zu überwachenden Gebiet von Flugkörpern aus gemacht werden,
- - die aufgenommenen Bilder einem Bildverarbeitungsvorgang zur Lokalisierung der Verkehrswege des Wegenetzes (1) und zur Er kennung von darauf befindlichen Fahrzeugen (2) unterzogen wer den und
- - anhand der erkannten Fahrzeuge auf die jeweilige Verkehrslage geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
für die Lokalisierung der Verkehrswege ein Map-Matching-Ver
fahren mit überlagerten Vektorkarten verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
vom zu überwachenden Gebiet Bilder mittels verschiedener bildge
bender Strahlungen, insbesondere mittels Radar- und mittels In
frarotstrahlung, aufgenommen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
anhand der erkannten Fahrzeuge (2) Reisezeiten zwischen einem
vorgebbaren Startort (A) und einem vorgebbaren Zielort (B) ge
schätzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
- - wiederholt Bilder vom zu überwachenden Gebiet in vorgebbaren Zeitabständen aufgenommen werden und
- - anhand der in den aufeinanderfolgend aufgenommenen Bildern er kannten Fahrzeuge (2) die Entstehung bzw. Bewegung einer je weiligen Verkehrsstörung erkannt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lage der erkannten Fahrzeuge auf den Verkehrswegen durch den
Bildverarbeitungsvorgang ermittelt und aus anormalen Fahrzeugla
gen auf eine Verkehrsstörung, insbesondere einen Verkehrsunfall,
geschlossen wird.
7. Vorrichtung zur großflächigen Verkehrslageüberwachung eines
von Fahrzeugen befahrbaren Verkehrswegenetzes, mit
- - einem oder mehreren Flugkörpern (3), die mit einem Bildaufnah mesystem (4) zum Aufnehmen von Bildern des Teils der Erdober fläche, in welchem sich das Verkehrswegenetz (1) befindet, ausgerüstet sind, und
- - einer Auswertezentrale (6), welche bildbezogene Daten von dem
oder den Flugkörpern (3) empfängt und die diese zur Be
urteilung der Verkehrslage heranzieht,
dadurch gekennzeichnet, daß - - die Auswertezentrale (6) ein Bildverarbeitungssystem (7) bein haltet, dem von dem oder den Flugkörpern (3) die Bilddaten der aufgenommenen Bilder übermittelt werden und das in den aufge nommenen Bildern die Verkehrswege des Wegenetzes (1) lokali siert und die darauf befindlichen Fahrzeuge (2) erkennt, und anhand der vom Bildverarbeitungssystem erkannten Fahrzeuge auf die Verkehrslage schließt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertezentrale (6) eine Reisezeit-Schätzeinrichtung bein
haltet, welche Reisezeiten zwischen einem vorgebbaren Startort
(A) und einem vorgebbaren Zielort (B) anhand der erkannten Fahr
zeuge (2) auf den Verkehrswegen des Wegenetzes (1) schätzt.
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