DE1951879C3 - Verfahren zum Herstellen niedermolekularer, wachsartiger Polyäthylene - Google Patents
Verfahren zum Herstellen niedermolekularer, wachsartiger PolyäthyleneInfo
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Description
(1) 3 bis 150 Mol (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) eines organischen Peroxids mit einer
Halbwertstemperatur (Temperatur, bei der in einer Minute die Hälfte des Peroxids zerfallen
ist) von 60 bis 112° C sowie
(2) 5 bis 250 Volumenteilen (bezogen auf 1 Million Volumenteile Äthylen) Sauerstoff
polymerisiert
10
20
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen niedermolekularer, wachsartiger Polyäthylene,
wobei Äthylen unter der Einwirkung eines radikalbildenden Polymerisationsinitiators und eines
Polymerisationsreglers bei einer Temperatur von 50 bis 3500C und einem Druck von 1000 bis 4000 at
polymerisiert wird.
Im Rahmen dieses Verfahrens ist es bekannt, als radikalbildende Polymerisationsinitiatoren organische
Peroxide mit einer Halbwertstemperatur von 60 bis 1120C einzusetzen (vergleiche z.B. die ausgelegten
Unterlagen des belgischen Patents 5 54 173). Der« Einsatz solcher Peroxide mit relativ niederen
Halbwertstemperaturen bewirkt, daß die Verfahrensprodukte — also die Wachse — sich auszeichnen durch
eine hohe Dichte und einen Schmelzbereich, der bei hohen Temperaturen liegt; nachteilig ist jedoch, daß die
Wachse ein relativ schlechtes ölbindevermögen haben und daß die Ausbeute an Wachsen — bezogen auf das
eingesetzte Äthylen — unwirtschaftlich niedrig ist.
Pie US-PS 23 87 755 betrifft eine wasserstoffmodifizierte Polymerisation von Äthylen in Gegenwart von
Peroxiden und gegebenenfalls von zusätzlichem Sauerstoff. Die aufgezählten Peroxide sind aber ausnahmslos
solche, die Halbwertstemperaturen von mehr als 112° C
aufweisen (s. Modem Plastics, Heft 2, Seite 147 unten und 148 oben).
Die ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 7 14 729, die der DE-OS 17 20 273 entspricht, lehrt
ebenfalls eine Polymerisation des Äthylens in Gegenwart von Reglern und radikalbildenden Peroxiden oder
Sauerstoff. Dabei wird auch die Möglichkeit der Verwendung von Initiatormischungen angegeben, und
zwar Sauerstoff mit eingeschlossen. Als Peroxid wird auch terL-Butylperoxypivalat genannt, jedoch fehlen
Angaben über definierte Mengenverhältnisse.
Die DD-PS 65 663 beschreibt ebenfalls eine Polymerisation des Äthylens, und zwar laut Beispiel 4 in
Gegenwart von O2 und Dilauroylperoxid, das eine Halbwertstemperatur von 114° C aufweist.
Die GB-PS 7 70 507 beschreibt eine Äthylenpolymerisation in Gegenwart von Di-tert-butylperoxid und
Sauerstoff. Abgesehen davon, daß hier in benzolischem Medium gearbeitet wird, wird in Gegenwart eines
Peroxids gearbeitet, dessen Minutenhalbwertstemperatur
weit über 120° C liegt
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs definierten Art
aufzuzeigen, mit dem es möglich ist, bei hohen — d. h.
wirtschaftlichen — Ausbeuten, harte Wachse herzustellen, die sich auszeichnen nicht nur durch eine hohe
Dichte und einen Schmelzbereich, der bei hohen Temperaturen liegt sondern auch durch ein gutes
ölbindevermögen.
Die vorstehend erläuterten Verfahren führen zu Produkten, von denen jedoch keines allen drei
erforderlichen Kriterien, guter Umsatz, gute Härten und gute ölbindungseigenschaften, genügt
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die gestellte Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst
werden kann, daß man als radikalbildenden Polymerisationsinitiator gemeinsam einsetzt (1) ein organisches
Peroxid mit einer Halbwertstemperatur von 60 bis 112°Cund(2)Sauerstoff.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zum Herstellen njedermolekularer,
wachsartiger Polyäthylene, wobei Äthylen unter der Einwirkung eines organischen Peroxids und von
Sauerstoff sowie eines Polymerisationsreglers in einer Menge von 2,5 bis 15,0 Volumenteilen auf 100
Volumenteile Äthylen bei Verwendung von Wasserstoff bzw. 1,5 bis 18,0 Volumenteilen je 100 Volumenteile
Äthylen bei Verwendung von anderen Reglern bei einer Temperatur von 50 bis 350°C und einem Druck von
1000 bis 4000 at polymerisiert wird, das dadurch gekennzeichnet ist daß man in Gegenwart von
(1) 3 bis 150 Mol (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) eines organischen Peroxids mit einer Halbwertstemperatur
von 60 bis 112° C sowie
(2) 5 bis 250 Volumenteilen (bezogen auf 1 Million Volumenteile Äthylen) Sauerstoff
polymerisiert.
Unter »Halbwertstemperatur« (HWT) wird im vorliegenden Zusammenhang stets verstanden die
Temperatur, bei der von einer vorgegebenen — beliebigen — Menge des Peroxids in einer Minute
jeweils die Hälfte zerfallen ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden organische Peroxide mit einer Halbwertstemperatur
(HWT) von 60 bis 112° C eingesetzt. Geeignete Peroxide
dieser Art sind z. B. organische Peroxidicarbonate, wie Diisopropylperoxydicarbonat (HWT = 90° C), Dicyclohexylperoxydicarbonat
(HWT = 9O0C), Di-p-tert.-butyl-cyclohexylperoxydicarbonat
(HWT = 90° C); Acetylcyclohexansulfonylperoxid (HWT = 65°C); Perester,
wie tert-Butylperoxypivalat (HWT= 1120C); dieses
Peroxid führt zu besonders guten Ergebnissen. - Die Peroxide können bei dem Verfahren als Einzelindividuen
eingesetzt werden oder in Form von Gemischen aus verschiedenen Einzelindividuen.
Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Sauerstoff kann insbesondere in Form von Luft
vorliegen.
Das Verfahren als solches kann — unter Berücksichtigung der erfindungsgemäßen Besonderheiten — in
einschlägig üblicher Weise mittels der einschlägig üblichen Vorrichtungen durchgeführt werden (hierzu
vergleiche z.B. die DD-PS 52 218 und die FR-PS 15 66 894).
Als Polymerisationsregler eignen sich bei dem Verfahren die einschlägig üblichen, z. B. Wasserstoff,
Äthan, Propan, η-Butan und iso-Butan sowie Gemische aus den betreffenden Reglern. Besonders gut geeignet
sind Wasserstoff sowie Gemische aus überwiegenden Mengen Wasserstoff und untergeordneten Mengen
eines der anderen genannten Regler. Die Menge der Regler ist die einschlägig übliche, d.h. auf 100
Volumenteile Äthylen werden 2,5 bis 15,0 Volumenteile Wasserstoff und von den anderen genannten Reglern
1,5 bis 18,0 Volumenteile pro 100 Volumenteilen Äthylen eingesetzt
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Wachse eignen sich für die einschlägig üblichen
Verwendungszwecke, z. B. zum Beschichten von Papier, als Komponente von Selbstglanzemulsionen und Korrosionsschutzmitteln.
Zum Arbeiten gemäß den nachfolgenden Beispielen dient als Polymerisationsapparatur ein Rohrreaktor, wie
er bei der kontinuierlichen Hochdruckpolymerisation von Äthylen üblich ist: Bei dem Reaktor verhält sich der
Durchmesser des Reaktionsrohres zu dessen Länge wie 1:14 000. Das Reaktionsrohr ist mit einem Mantelrohr
zur Aufnahme eines Wärmeübertragungsmitteis umgeben. Das Mantelrohr seinerseits ist in zwei voneinander
unabhängig zu betreibende Zonen eingeteilt, wovon die erste sich über Vs der Länge des Rohres (Zone I), die
zweite sich über die restlichen 3/s der Länge des Rohres
(Zone II) erstreckt Am Ende des Reaktionsrohres befindet sich ein Ventil, das einerseits zum Regulieren
des Druckes im Polymerisationsraurn, andererseits zum Austragen des Reaktionsgutes dient. Im Anschluß an
dieses Ventil befindet sich je ein üblicher Hochdruck- und Niederdruckabscheider zur Trennung des erhaltenen
niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens von den nicht polymerisierten Stoffen, d. h. im wesentlichen
von den bei der Polymerisation nicht erfaßten Teilmengen Äthylen.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, soweit nicht anders vermerkt ist. Die
Härte ist bestimmt mittels Höppler-Konsistometer nach DGF-Einheitsmethoden Konsistenz M III 9a.
Der Reaktor wird auf der Eingangsseite mit einem auf 2300 Atmosphären komprimierten Gemisch beschickt,
bestehend aus
(a) 1000 Teilen/Std. Äthylen,
(b) 25 Mol/Std. (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) tert-Butylperoxy-pivalat,
(c) 21 Vol.-Teile/Std. (bezogen auf 1 Million Volumenteile
Äthylen) Sauerstoff sowie
(d) 6,5 Vol.-0/o/Std. (bezogen auf das Äthylen) Wasserstoff
(Regler).
In Zone I des Reaktormantels wird das Wärmeübertragungsmittel konstant auf einer Temperatur von
1300C gehalten, in Zone II auf 190°C; dabei erreicht das
Reaktionsgut durch die freiwerdende Reaktionswärme eine Temperatur von etwa 210° C.
Auf diese Weise werden 170 Teile/Std. eines niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten.
Seine Kenndaten sind:
Mittleres Molekulargewicht:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Härte (Eindringtiefe):
ölbindung:
ölbindung:
5800
115 bis 1170C
0,948 g/cm3
0,15 mm
gut
Vergleichsversuch A
Es wird genau so verfahren wie in Beispiel 1, mit den einzigen Ausnahmen, daß 40 Moi/Std. (bezogen auf 1
Million Mol Äthylen) tert-Butylperoxypivalat eingesetzt
werden und daß in Abwesenheit von Sauerstoff gearbeitet wird.
Auf diese Weise werden nur 90 Teile/Std. eines niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten,
das zudem eine unbefriedigende Ölbindung hat
Der Reaktor wird auf der Eingangsseite mit einem auf 2300 Atmosphären komprimierten Gemisch beschickt
bestehend aus
(a) 1000 Teilen/Std. Äthylen,
(b) 10 Mol/Std. (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) tert-Butylperoxypivalat,
(c) 35 Vol.-Tsile/Std. (bezogen auf 1 Million Volumenteile
Äthylen) Sauerstoff sowie
(d) 8,2 Vol.-°/o/Std. (bezogen auf das Äthylen) Wasserstoff (Regler).
In Zone I des Reaktormantels wird das Wärmeübertragungsmittel konstant auf einer Temperatur von
135°C gehalten, in Zone II auf 195°C; dabei erreicht das
Reaktionsgut durch die freiwerdende Reaktionswärme eine Temperatur von etwa 225° C.
Auf diese Weise werden 220 Teile/Std. eines niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten.
Seine Kenndaten sind:
Mittleres Molekulargewicht:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Härte (Eindringtiefe):
ölbindung:
6050
114bisll7°C
0,946 g/cm3
0,17 mm
gut
0,946 g/cm3
0,17 mm
gut
so Der Reaktor wird auf der Eingangsseite mit einem auf 2200 Atmosphären komprimierten Gemisch beschickt,
bestehend aus
(a) 1000 Teilen/Std. Äthylen,
(b) 50 Mol/Std. (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen), Diisopropylperoxydicarbonat,
(c) 48 Vol.-Teile/Std. (bezogen auf 1 Million Volumenteile Äthylen) Sauerstoff sowie
(d) 9 Vol.-°/o/Std. (bezogen auf das Äthylen) Wasserstoff
(Regler).
In Zone I des Reaktormantels wird das Wärmeübertragungsmittel konstant auf einer Temperatur von
1100C gehalten, in Zone II auf 180° C; dabei erreicht das
Reaktionsgut durch die freiwerdende Reaktionswärme eine Temperatur von etwa 2000C.
Auf diese Weise werden 150 Teile/Std. eines niedermolekularen, wachsartigen Polyäthylens erhalten.
Seine Kenndaten sind:
Mittleres Molekulargewicht:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Härte (Eindringtiefe):
Ölbindung:
5100
115 bis 1200C
0,955 g/cm3
0,14 mm
gut
Vergleichsversuch B
Mittleres Molekulargewicht:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Härte (Eindringtiefe):
ölbindung:
6200
113bisll6°C
0,946 g/cm3
0,19 mm
gut
0,946 g/cm3
0,19 mm
gut
Mittleres Molekulargewicht:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Härte (Eindringtiefe):
Ölbindung:
Es wird genau so verfahren wie in Beispiel 3, mit den einzigen Ausnahmen, daß 100 Mol/Std. (bezogen auf 1 ι ο
Million Mol Äthylen) Diisopropylperoxydicarbonat eingesetzt werden und daß in Anwesenheit von
Sauerstoff gearbeitet wird.
Auf diese Weise werden nur 50 Teile/Std. eines niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten,
das zudem eine unbefriedigende ölbindung hat.
B'e i s ρ i e I 4
Der Reaktor wird auf der Eingangsseite mit einem auf
2000 Atmosphären komprimierten Gemisch beschickt, bestehend aus
(a) 1000 Teilen/Std. Äthylen,
(b) 80 Mol/Std. (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) Acetylcyclohexansulfonylperoxid,
(c) 120 Vol.-Jeile/Std. (bezogen auf 1 Million Volumenteile
Äthylen) Sauerstoff sowie
(d) 7,0 Vol.-°/o/Std. (bezogen auf das Äthylen) Wasserstoff (Regler).
In Zone I des Reaktormantels wird das Wärmeübertragungsmittel konstant auf einer Temperatur von 95° C
gehalten, in Zone II auf 185°C; dabei erreicht das Reaktionsgut durch die freiwerdende Reaktionswärme
eine Temperatur von etwa 195° C.
Auf diese Weise werden 168 Teile/Std. eines niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten.
Seine Kenndaten sind:
20
30
35
40
45
Der Reaktor wird auf der Eingangsseite mit einem auf 3000 Atmosphären komprimierten Gemisch beschickt,
bestehend aus
(a) 1000 Teilen/Std. Äthylen,
(b) 30 Mol/Std. (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) tert.-Butylperoxypivalat,
(c) 12 Vol.-Teile/Std. (bezogen auf 1 Million Volumenteile
Äthylen) Sauerstoff sowie
(d) 10,0 Vol.-°/o/Std. (bezogen auf das Äthylen) Wasserstoff (Regler).
In Zone I des Reaktnn-.ijntels wird das Wärmeübertragungsmittel
konstant auf einer Temperatur von 120°C gehalten, in Zone II auf 190°C; dabei erreicht das
Reaktionsgut durch die freiwerdende Reaktionswärme eine Temperatur von etwa 245° C.
Auf diese Weise werden 240 Teile/Std. eines niedermolekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten.
Seine Kenndaten sind:
50
55
b0
b5 5600
121 bis 123° C
0,950 g/cm3
0,14 mm
gut
Der Reaktor wird auf der Eingangsseite mit einem auf 3000 Atmosphären komprimierten Gemisch beschickt,
bestehend aus
(a) 1000 Teilen/Std. Äthylen,
(b) 15 Mol/Std. (bezogen auf 1 Million Mol Äthylen) tert-Butylperoxypivalat,
(c) 20 Vol.-Teile/Std. (bezogen auf 1 Million Volumenteile
Äthylen) Sauerstoff sowie
(d) 9,6 Vol.-°/o/Std (bezogen auf das Äthylen) Wasserstoff
(Regler).
In Zone I des Reaktormantels wird das Wärmeübertragungsmittel konstant auf einer Temperatur von
13O0C gehalten, in Zone II auf 2000C; dabei erreicht das
Reaktionsgut durch die freiwerdende Reaktionswärme eine Temperatur von etwa 260° C.
Auf diese Weise werden 260 Teile/Std. eines niedei molekularen wachsartigen Polyäthylens erhalten.
Seine Kenndaten sind:
Mittleres Molekulargewicht:
Erweichungsbereich:
Dichte:
Härte (Eindringtiefe):
Ölbindung:
5200
115bisll8°C
0,945 g/cm3
0,17 mm
gut
0,945 g/cm3
0,17 mm
gut
Vergleichsversuche C
Die folgenden Versuche zeigen die Unterlegenheit von Wachsen, die mit solchen Peroxiden erhalten
werden, deren Halbwertstemperatur > 112° C liegt.
Es wurde ein Reaktor mit folgenden Kennzahlen eingesetzt:
Verhältnis Durchmesser (innen) zu Länge = 1 :2600.
Die Reaktorrohre sind ummantelt, im Mantelrohr fließt ein Wärmeträgermedium. Der Reaktor ist in vier
etwa gleichlange Beheizungszonen eingeteilt. Die Polymerisation des Äthylens wird in allen Fällen bei
2300 at durchgeführt, die Temperatur liegt jeweils im Bereich von 260 bis 2700C. Die Verweilzeit des
Reaktionsgemisches unter Reaktionsbedingungen beträgt 84 see.
Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefaßt.
Die Eindringtiefe (Härte) wurde wie in den vorhergegangenen Beispielen mit dem Höppler-Konsistometer
bestimmt.
Zu den wichtigen Eigenschaften der Wachse gehört die Fähigkeit, in Pasten den Austritt der flüssigen
Bestandteile — auch bei längerem Siehen — aus der Pastenoberfläche zu verhindern. Man spricht insofern
von Ölbindung oder allgemein Lösungsmittelbindung. Die Ölbindung wurde auf folgende Weise bestimmt:
Herstellung einer Normpaste
10 g des zu prüfenden Wachse werden auf eine ca. 20° C über dem Festpunkt liegende Temperatur erhitzt
und zum Schmelzen gebracht. Zu dem geschmolzenen Wachs gibt man 90 g Testbenzin portionsweise unter
Rühren zu, und zwar so, daß die Lösung ständig klar
bleibt. Anschließend läßt man unter dauerndem Rühren langsam abkühlen und gießt die Mischung in Dosen ab.
Zur Gleichgewichtseinstellung wird 15 Stunden bei 20° C gelagert.
Beurteilung der Paste
Bildet sich keine homogene Paste mit glatter Oberfläche aus, so ist die Pastenbildefähigkeit schlecht
(»suppige« Paste). Eine Prüfung der Lösungsmittelbindung erübrigt sich.
Ist die Paste gut, so wird die Lösungsmiltelbindefähigkeit
( = ölbindung) geprüft durch Belastung der Pastenoberfläche mit einem Metallkonus (Winkel 90°,
Belastung 50 g, Belastungsdauer 5 see). Verwendet wird
hierzu das Penetrometer beschrieben in DGF-Methode M-II96, anstelle der Meßnadel jedoch der oben
beschriebene Metallkonus.
ölbindung schlecht: Aus der Pastenoberfläche tritt viel
Lösungsmittel aus, der Metallkonus dringt mehr als 6,5 mm in die Paste ein.
ölbindung mäßig: Aus der Pastenoberfläche treten geringe Mengen Lösungsmittel an.
ölbindung gut: Aus der Pastenoberfläche tritt kein Lösungsmittel aus.
Versuch | Initiator, bezogen | Regler | Umsatz | Mol | Erweichungs | Härte | Ölbindende |
auf 1 Million Mole | gewicht | punkt | (Eindring | Eigen | |||
bzw. Volumenteile | tiere) | schaften | |||||
Äthylen | mm | ||||||
A | 9 Mol TBPP | 12% H2 | 20,5 % | 5900 | 110-112 C | 0,20 | gut |
45 VoI O2 | 1,5% Propan | ||||||
B | 9 Mol DLP | 11,5% H2 | 14,6% | 5800 | 109-111 C | 0,25 | mäßig |
45 VoI O, | 1,6% Propan | ||||||
C | 9 Mol DTBP | 12,0% H2 | 14,5 % | 5750 | 104-106 C | 0,28 | gut |
45 VoI O2 | 1,5% Propan | ||||||
D | 3 Mol DIHP | 12,0% H2 | 19,0% | 5800 | 102-105 C | 0,30 | schlecht |
45 VoI O2 | 1,5 % Propan | ||||||
E | 9 Mo! TBPA | 11,8% H2 | 16,1 % | 5750 | 106-108 C | 0,27 | mäßig |
45 VoI O2 | 1,5% Propan | ||||||
F | 20 Mol TBPP | 12,0% H2 | 12,0% | 5800 | 104-106 C | 0,28 | schlecht |
3 VoI O2 | 1,5 % Propan | ||||||
G | 20 Mol TBPP | 12,0% H2 | 12,5 % | 5700 | 108-109 C | 0,27 | schlecht |
4 VoI O; | 1,5% Propan | ||||||
H | 20 Mol TBPP | 12,0 % H2 | 17,2% | 5800 | 109-111 C | 0,23 | gut |
9 VoI O2 | 1,5% Propan |
Versuch A: Verfahren gemäß Erfindung.
Versuch B bis H: Vergleichsversuche.
Versuch B bis H: Vergleichsversuche.
Zeichenerklärungen:
TBPP: tert.-Butyl-peroxypivalat HWT/min 112 C.
DLP: Dilauroylperoxid.
DTBP: Di-terL-butylperoxid HWT/min 193 C.
DIHP: Di-isopropylbenzolhydroperoxid HWT/min 200 C
TBPA: tert-Butylperoxyacetat HWT/min 156 C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen niedermolekularer, wachsartiger Polyäthylene, wobei Äthylen unter der Einwirkung eines organischen Peroxids und von Sauerstoff sowie eines Polymerisationsreglers in einer Menge von 2$ bis 15,0 Volumenteilen auf 100 Volumenteile Äthylen bei Verwendung von Wasserstoff bzw. 1,5 bis 18,0 Volumenteilen je 100 Volumenteile Äthylen bei Verwendung von anderen Reglern bei einer Temperatur von 50 bis 3500C und einem Druck von 1000 bis 4000 at polymerisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daßmanin Gegenwart von
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-
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-
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