DE19518718A1 - Verfahren zum Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser und Schutzwall gegen Hochwasser - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser und Schutzwall gegen HochwasserInfo
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- E02B3/04—Structures or apparatus for, or methods of, protecting banks, coasts, or harbours
- E02B3/10—Dams; Dykes; Sluice ways or other structures for dykes, dams, or the like
- E02B3/106—Temporary dykes
- E02B3/108—Temporary dykes with a filling, e.g. filled by water or sand
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- Y02A10/30—Flood prevention; Flood or storm water management, e.g. using flood barriers
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser an Flußufern,
Meeresdeichen, an oder um Gebäuden und dgl. und auf einen
Schutzwall gegen Hochwasser an bspw. Flußufern, Meeresdämmen,
an oder um Gebäude und dgl.
Durch zunehmenden Straßenbau, Hochbau und die Reduzierung von
Flußauen kommt es immer häufiger auch in küstenfernen Gebieten
zu Hochwassergefahren und -katastrophen. Bisher wird versucht,
solchen Überschwemmungen mit tausenden und abertausenden von
Sandsäcken, die längs Flußufern, Meeresdeichen und vor
Eingängen von Gebäuden angeordnet werden, zu begegnen. Dies
ist nicht nur äußerst arbeitskraft- und zeitaufwendig, sondern
oft dann nutzlos, wenn die zum Schutz verbleibende Zeit zum
zeitraubenden Aufbau bzw. Auftürmen von Sandsäcken nicht
ausreicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser und einen
Schutzwall gegen Hochwasser der jeweils eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dem in wirkungsvoller und insbesondere
einfacher und sehr schneller Weise ein Schutz gegen Hochwasser
sowohl längs Flußufern als auch längs Meeresdeichen als auch
an oder um Gebäuden erreichbar bzw. gewährleistet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Verfahren zum
Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale und bei einem Schutzwall gegen
Hochwasser die im Anspruch 8 angegebenen Merkmale vorgesehen.
Ein derartiger aus einem oder mehreren wassergefüllten
Schläuchen bestehender Schutzwall ist, da er dicht auf der
betreffenden Unterlage liegt und da mehrere Schläuche dicht
aufeinanderliegen, sehr wirksam. Er kann praktisch beliebige
Höhe erreichen. Dennoch ist ein derartiger Schutzwall äußerst
rasch und ohne größeren menschlichen, finanziellen und
zeitlichen Aufwand erreichbar. Ein derartiger Schutzwall kann
von auf ähnlichen Gebieten geschulten Leuten, wie bspw.
Feuerwehrleuten, technischem Hilfswerk oder dgl. rasch
aufgebaut werden, bspw. auch in der nach ersten
Hochwassergefahrmeldungen verbleibenden Zeit.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 bzw. 9 werden die
Schläuche mit dem über die Ufer bzw. Deiche tretenden Wasser
gefüllt. Auf diese Weise kann gleich ein Teil des Hochwassers
mit aufgefangen werden.
Sind die Maßnahmen gemäß Anspruch 3 bzw. 10 vorgesehen, so
kann in einfacher Weise ein nahezu beliebig hoher bzw. breiter
Schutzwall entstehen.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 oder des Anspruchs 5
und/oder des Anspruchs 11 ist erreicht, daß mit Hilfe des
Schutzwalls das Hochwasser zumindest zum Teil gleichzeitig um-
oder abgeleitet werden kann. So ist es insbesondere möglich,
über die Schläuche das gesamte oder zumindest einen Teil des
Hochwassers um einen besonders zu schützenden Bereich, bspw.
Wohn- oder Industriegebiet, umzuleiten, oder es ist möglich,
das Hochwasser ganz oder teilweise an einer geeigneten Stelle
in eine Talaue oder dgl. Auffangbecken abzuleiten.
In einfacher Weise können dabei bspw. die Maßnahmen gemäß
Anspruch 6 bzw. 12 vorgesehen sein, was gleichzeitig eine
einfache Möglichkeit der Befüllung der Schläuche ist.
Um eine beschleunigte Ableitung eines Teils oder des ganzen
Hochwassers zu erreichen, können die Merkmale gemäß Anspruch 7
bzw. 13 vorgesehen sein.
Bevorzugte Ausführungsformen im Aufbau bzw. Herstellung
derartiger als Schutzwall dienender Schläuche ergeben sich aus
den Merkmalen eines oder mehrerer der Unteransprüche 14 bis
16.
Eine besonders günstige Handhabung und rasches
Zurverfügungstellen der Schläuche an Ort und Stelle ergibt
sich dann, wenn das Merkmal gemäß Anspruch 17 vorgesehen ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
beschrieben und erläutert ist. Die einzige Figur zeigt in
schematischer Darstellung einen Querschnitt durch einen mit
einem Schutzwall gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung versehenen Fluß.
Auf der beidseitigen Uferbefestigung 12 eines Flußbettes 13
eines Flusses 14 ist jeweils ein Schutzwall 10 gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
vorgesehen. Dieser Schutzwall 10, der in einfacher Weise auf-
und abbaubar ist, schützt die längs des Flusses 14
verlaufenden Gebiete 15 dann, wenn der Fluß 14 über seinen
Normalpegel ansteigt und über die Ebenen 17 der
Uferbefestigungen 12 hinaus auf bspw. den in der Zeichnung
bspw. dargestellten Hochwasserpegel 18 ansteigt.
Jeder Schutzwall 10 besteht im wesentlichen aus einem oder
mehreren nebeneinander und/oder aufeinander angeordneten
Schläuchen 20, die mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser
21 gefüllt sind. Beim Ausführungsbeispiel ist der Schutzwall
10 aus zwei nebeneinanderliegenden Schläuchen 20 und einem auf
den beiden untenliegenden Schläuchen auf Lücke aufgelegten
oberen Schlauch 20 aufgebaut. Es versteht sich, daß ein
Schutzwall 10 auch aus mehr als bspw. drei nebeneinander und
übereinander angeordneten Schläuchen 20 aufgebaut sein und
dabei eine nahezu beliebige Höhe aufweisen kann. Die
vorzugsweise wassergefüllten Schläuche 20 liegen nicht wie in
der Zeichnung dargestellt in ihrer streng zylindrischen Form
auf der Uferbefestigung 12 bzw. nebeneinander und
übereinander, sondern sind, da sie aus flexiblem Material
sind, entsprechend ihres Füllgrades und damit ihres
Innendrucks mit Eindellungen versehen, so daß sie mehr oder
weniger flächig auf der Ebene 17 der Uferbefestigung 12
nebeneinander und ebenso aufeinander liegen. Die Flexibilität
der wassergefüllten Schläuche 20 bewirkt jedoch, daß sie auf
der Uferbefestigung 12 und aufeinander derart liegen, daß sich
an den Auflagebereichen 22 bis 25 eine Abdichtung vom Flußbett
13 her zu den vor dem Hochwasser zu schützenden Außengebieten
15 ergibt.
Der oder die Schläuche 20 des Hochwasserschutzwalls 10 sind
mit dem im Flußbett 13 fließenden Wasser gefüllt. Dies kann
bspw. in der Weise erfolgen, daß die offenen Enden der
Schläuche 20 längs der Böschung der Uferbefestigung 12 in den
Fluß 14 ragen, oder dadurch, daß an einer Schleuse, einem
Stauwehr oder dgl. entsprechende Anschlüsse für die Schläuche
20 vorhanden sind, oder bspw. dadurch, daß der betreffende
Fluß 14 abschnittsweise seitlich eine nicht dargestellte
verschließbare Öffnung aufweist, an die das oder die Enden der
Schläuche 20 anschließbar sind.
Der bzw. die Schläuche 20 für den Schutzwall 10 sind aus einem
gewebeverstärkten Kunststoff, vorzugsweise aus einem aus
Polyester bestehenden Trägergewebe, das beidseitig mit PVC
beschichtet ist, hergestellt. Die Schläuche 20 können bspw.
aus einer ebenen Bahn, das an einer Längsseite verschweißt
ist, hergestellt sein. Die Schläuche 20 weisen bspw. einen
Durchmesser im Bereich von einem Meter oder mehr aufweisen,
wobei die Größe des Durchmessers insbesondere durch die
Handhabbarkeit begrenzt ist. Ein aufgrund seines Materials
flexibler Schlauch 20 kann in nahezu beliebiger Länge
hergestellt sein. Aufgrund der Flexibilität des Materials ist
der leere Schlauch 20 ohne weiteres trommelbar, d. h. auf einer
auch für andere Zwecke verwendeten, jedoch hier ggf. auf die
Breite anpaßbaren Schlauchtrommel wickelbar und dadurch in
vorteilhafter Weise in rascher Weise vor Ort zu bringen und
dort auszulegen. Das für den Schlauch 20 verwendete Material
besitzt eine besonders gute Wärme- bzw. Kältebeständigkeit und
eine hohe Reißfestigkeit. Bei dem vorgenannten Material ergibt
sich ein Gewicht von bspw. lediglich 850 g pro Quadratmeter.
Das Verfahren zum Herstellen eines derartigen Schutzwalls ist
folgendes: Die auf Trommeln gewickelten Schläuche 20 werden
vor Ort gebracht und bspw. längs der Uferbefestigung 12 von
den Trommeln abgewickelt und ausgelegt. Entweder vorher oder
vorzugsweise mit dem Ankommen des Hochwassers werden die
ausgelegten und für den Schutzwall 10 verwendeten Schläuche 20
mit Wasser gefüllt, so daß die wasserbefüllten Schläuche unter
ihrem Eigengewicht dicht auf der Uferbefestigung 12 und
aufeinander liegen.
Es versteht sich, daß je nach zu erwartendem Hochwasserpegel
es möglich ist, zunächst nur eine Lage eines oder mehrerer
Schläuche 20 auszulegen und bei erwartetem höherem
Hochwasserpegel eine oder mehrere weitere Lagen von Schläuchen
20 aufeinander zu legen und mit Wasser zu befüllen.
Wird ein derartiger Schutzwall 10 um oder vor ein Gebäude,
bspw. um ein Gehöft gelegt, so kann es zweckmäßig sein, den
oder die Schläuche 20 sofort mit Wasser aus dem
Wasserversorgungsnetz zu befüllen. Es versteht sich, daß
hierzu und auch für die anderen Verwendungsweisen derartige
Schläuche 20 endseitig verschlossen und an zumindest einem
Ende mit einem Einlaßventil versehen sind.
Der Schutzwall 10 kann in nicht dargestellter Weise auch dazu
verwendet werden, das Hochwasser teilweise oder ganz durch die
Schläuche 20 des Schutzwalls 10 um ein zu schützendes Gebiet
zu leiten bzw. zu einer Flußaue oder einem anderen
Auffangbecken zu leiten. Hierzu können bspw. Teile des
Schutzwalls 10 verwendet werden. Dabei werden gemäß einem
weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung den betreffenden Schläuchen 20 Pumpen zugeordnet,
die das Hochwasser mit einer höheren Durchflußgeschwindigkeit
ganz oder teilweise durch die Schläuche 20 des Schutzwalls 10
fördern.
Wenn auch im vorstehenden anhand eines Ausführungsbeispieles
ein Schutzwall 10 längs beider Seiten eines Flusses 14
beschrieben worden ist, versteht es sich, daß ein derartiger
Schutzwall 10 auch längs eines Meeresdeiches in derselben
Weise Verwendung finden kann. Desweiteren ist ein derartiger
Schutzwall 10 auch vor einzelnen Gebäuden, Wohn- oder
Industriegebieten und um derartige Gebäude und Gebiete
verlegbar.
Nach einem Hochwasser bzw. Rückgang des Hochwasserpegels 18
können die Schläuche 20 des Schutzwalls 10 in einfacher Weise
entleert, auf Trommeln gewickelt und wieder abtransportiert
werden.
Das aneinander Ansetzen von Schläuchen 20 längs eines die
Länge der Schläuche überragenden Schutzwalles 10 ist bspw.
durch entsprechende Verbindungskupplungen oder durch einander
überlappende Anfänge bzw. Enden von nebeneinander und/oder
übereinander liegenden Schläuchen möglich, wobei die
jeweiligen Schläuche dann endseitig verschlossen sind.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen eines Schutzwalls gegen
Hochwasser an Flußufern, Meeresdeichen, an oder um
Gebäuden, und dgl., gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
Anordnen von durchmessergroßen Schläuchen längs Ufern, Deichen, vor bzw. um Gebäuden oder Gebieten, und Füllen der Schläuche mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser.
Anordnen von durchmessergroßen Schläuchen längs Ufern, Deichen, vor bzw. um Gebäuden oder Gebieten, und Füllen der Schläuche mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schläuche mit dem über die Ufer bzw. Deiche tretenden
Wasser gefüllt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schläuche nebeneinander und/oder aufeinander
gelegt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche zur
Hochwasserumleitung verlegt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche zur
Hochwasserableitung verlegt werden.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche an
eine seitliche, verschließbare Ufer- bzw. Deichöffnung
angeschlossen werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlauch oder
den Schläuchen Pumpen vorgeschaltet werden.
8. Schutzwall gegen Hochwasser an bspw. Flußufern,
Meeresdämmen, an oder um Gebäuden und dgl.,
gekennzeichnet durch ein oder mehrere längs Ufern,
Deichen, vor bzw. um Gebäuden oder Gebieten verlegte und
mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser gefüllte
durchmessergroße Schläuche.
9. Schutzwall nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schläuche mit dem über die Ufer bzw. Deiche tretenden
Wasser gefüllt sind.
10. Schutzwall nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schläuche nebeneinander und/oder
aufeinander gelegt sind.
11. Schutzwall nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Schläuche (20)
mit einer zu einem Auffangbecken führenden Verlängerung
versehen sind.
12. Schutzwall nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Schläuche (20)
an eine seitliche verschließbare Ufer- bzw. Deichöffnung
angeschlossen sind.
13. Schutzwall nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlauch oder den
Schläuchen (20) Pumpen vorgeschaltet sind.
14. Schutzwall nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (20) aus einem
gewebeverstärkten Kunststoff besteht.
15. Schutzwall nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlauch ein Trägergewebe aus Polyester aufweist, das
beidseitig mit PVC beschichtet ist.
16. Schutzwall nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (20) aus einer
an einer Längsseite verschweißten ebenen Bahn hergestellt
ist.
17. Schutzwall nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (20) trommelbar
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518718A DE19518718A1 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Verfahren zum Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser und Schutzwall gegen Hochwasser |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7762547
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DE19518718A Withdrawn DE19518718A1 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Verfahren zum Herstellen eines Schutzwalls gegen Hochwasser und Schutzwall gegen Hochwasser |
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