DE10257603A1 - Hochwasserschutzvorrichtung - Google Patents

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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02BHYDRAULIC ENGINEERING
    • E02B3/00Engineering works in connection with control or use of streams, rivers, coasts, or other marine sites; Sealings or joints for engineering works in general
    • E02B3/04Structures or apparatus for, or methods of, protecting banks, coasts, or harbours
    • E02B3/10Dams; Dykes; Sluice ways or other structures for dykes, dams, or the like
    • E02B3/106Temporary dykes
    • E02B3/108Temporary dykes with a filling, e.g. filled by water or sand

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung, insbesondere gegen Hochwasser, die wenigstens einen flexiblen Schlauchkörper (3) umfasst, der mit einem Fluid, insbesondere Wasser, und/oder einem Fluid/Feststoff-Gemisch füllbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Errichtung einer Barriere gegen anströmendes Fluid, bei der entlang eines gegen anströmendes Fluid zu schützenden Gebietes wenigstens ein flexibler Schlauchkörper (3) verlegt wird, der/die nach dem Verlegen, insbesondere mittels Pumpen, mit einem Fluid und/oder Fluid/Feststoff-Gemisch gefüllt wird/werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung gegen Fluid, insbesondere eine Hochwasserschutzvorrichtung und ein Verfahren zur Errichtung einer solchen Barriere, insbesondere einer Hochwasserbarriere.
  • Zur Eindämmung und Begrenzung von Gefahren durch Hochwasser, bei dem Flüsse derart hohe Wasserstandspegel erreichen, dass diese über die Ufer treten, ist es bekannt einen Hochwasserschutz, beispielsweise aus Sandsäcken, zu errichten, um die Umgebung eines Flusslaufes, insbesondere Menschen, Gebäude und Ländereien, vor der zerstörenden Kraft des Wassers zu schützen.
  • Die Errichtung von Hochwasserbarrieren aus Sandsäcken nimmt sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch und setzt sehr viel Hilfspersonal voraus, um zum einen die Sandsäcke zu beschaffen, mit Sand zu befüllen und zum anderen an den Ort des Einsatzes hinzubringen und zu platzieren. Dies kostet sehr viel Geld und Mühen.
  • Insbesondere bei unerwartet hereinbrechenden Hochwasserkatastrophen kann so ein Schutz gegen das heranströmende Hochwasser nicht in einer ausreichend kurzen Zeit errichtet werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es eine Hochwasserschutzvorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem sehr schnell und auf einfache Art und Weise ein wirksamer Schutz gegen Hochwasser errichtet werden kann.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Hochwasserschutzvorrichtung wenigstens einen flexiblen Schlauchkörper umfasst, der mit einem Fluid, insbesondere mit Wasser und/oder einem Fluid/Feststoff-Gemisch füllbar ist.
  • Eine solche Hochwasserschutzvorrichtung hat den besonderen Vorteil, dass sie aufgrund ihrer leichtgewichtigen. Ausgestaltung im ungefüllten Zustand entlang eines gegen Hochwasser zu schützenden Gebietes verlegt werden kann.
  • Gegenüber den auf Sandsäcken beruhenden Schutzbarrieren hat eine Hochwasserbarriere der erfindungsgemäßen Art, die aus wenigstens einem flexiblen Schlauchkörper aufgebaut ist den Vorteil, dass ein zunächst leerer Schlauchkörper an Ort und Stelle positioniert werden kann, woraufhin erst nach dem Verlegen der wenigstens eine flexible Schlauchkörper mit einem Fluid und/oder Fluid/Feststoff-Gemisch gefüllt werden kann. Eine solche Befüllung kann beispielsweise mittels motorbetriebenen Pumpen erfolgen, so dass sich der Einsatz von Helfern zur Befüllung dieser Schlauchkörper sehr stark gegenüber herkömmlichen Sandsackbarrieren reduzieren lässt.
  • Zur Befüllung des wenigstens einen flexiblen Schlauchkörpers kann beispielsweise das Hochwasser selbst verwendet werden. Dies hat den besonderen Vorteil, dass neben den schlauchförmigen Hohlkörpern keine weiteren Materialien an den Einsatzort gebracht werden müssen. Eine Fulss werden durch die Befüllung von Schlauchkörpern auch erhebliche Wassermengen entzogen, die dann nicht mehr zur Zerstörung zur Verfügung stehen.
  • Durch die Befüllung beispielsweise mit Wasser erhalten die flexiblen Schlauchkörper eine derart hohe Masse, dass sie am Verlegeort liegen bleiben und auch von dem anströmenden Hochwasser nicht weggedrängt werden können, da das Hochwasser lediglich von einer Seite gegen den Schlauchkörper drücken kann und dementsprechend die Auftriebskräfte des Wassers nicht ausreichen, eine Verschiebung der errichteten Hochwasserbarriere zu bewirken.
  • In einer bevorzugten Ausführung kann es ergänzend vorgesehen sein, dass zur zusätzlichen Verankerung eines oder mehrerer Schlauchkörper im Untergrund Befestigungselemente an wenigstens einem Schlauchkörper vorgesehen sind. Beispielsweise kann es so an einer für Hochwassergefahr bekannten Stelle auch vorgesehen sein anstatt eines permanenten Deiches eine Linie von Verankerungsstellen vorzusehen, an denen im Fall eines Hochwassereinbruches ein erfindungsgemäßer Schlauchkörper in kurzer Zeit ausgelegt, befestigt und befällt werden kann.
  • In einer alternativen oder ergänzenden bevorzugten Ausführung kann es vorgesehen sein statt einer Befüllung mit Wasser die Befüllung mit einem anderen Fluid vorzusehen, welches eine erheblich höhere spezifische Dichte als Wasser aufweist. Bei diesem Fluid kann es sich auch um Gemisch aus mehreren Fluiden handeln. Beispielsweise kann hier Wasser verwendet werden, welches durch Salze angereichert wurde oder aber es werden andere, schwerere (dichtere) Fluide oder Fluid/Feststoff-Gemische verwendet.
  • So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Schlauchkörper mit einem Wasser/Sand-Gemisch aufgefüllt werden, was ebenfalls motorisch durch Pumpen erfolgen kann, wodurch sich innerhalb des Schlauchkörpers ein Feststoffsediment entwickelt, welches aufgrund der zusätzlich wirkenden Gewichtskraft des Feststoffes (z.B. des Sandes) ein besonders sicheres Verlegen des Schlauchkörpers an einer Hochwassergefahrenstelle ermöglicht. Auf diese Weise können auch durch dauerhafte Verlegung von Schlauchkörpern permanent durch Hochwasser gefährdete Stellen gesichert werden.
  • Da üblicherweise in hochwassergefährdeten Gebieten ein Fluss nicht nur partiell sondern über eine sehr große Länge erhöhte Pegelstände aufweist und dementsprechend in einem weiten Gebiet über die Ufer tritt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Hochwasserschutzvorrichtung aus mehreren flexiblen Schlauchkörpern aufgebaut werden kann.
  • Erfindungsgemäß kann es hierfür vorgesehen sein, dass ein Schlauchkörper an wenigstens einer Seite, bevorzugt an beiden Stirnseiten (eine Seite senkrecht zur Verlegerichtung) einen Verbindungsmechanismus aufweist, mittels dem ein solcher Schlauchkörper mit einem anderen, insbesondere baugleichen Schlauchkörper verbindbar ist. Hierbei ist es insbesondere vorgesehen, dass der Verbindungsmechanismus fluiddurchlässig ist, so dass bei der Befüllung eines Schlauchkörpers das Fluid oder Fluid-/Feststoffgemisch automatisch über den Verbindungsmechanismus auch in weitere angeschlossene Schlauchkörper übertritt.
  • So kann an einer hochwassergefährdeten Stelle zunächst nach und nach über eine prinzipiell beliebige Länge eine Hochwasserschutzvorrichtung aus aneinandergereihten flexiblen Schlauchkörpern verlegt werden, die anschließend erfindungsgemäß befällt werden.
  • Bei einem solchen Verbindungsmechanismus zur Aneinanderreihung der Schlauchkörper kann es sich um eine Steck-, Schraub-, Bajonette- oder jegliche andere Art der Verbindung, ggf. mit Ventilfunktion, handeln, die dem Fachmann bekannt ist, z.B. von Feuerwehrschläuchen und Hydranten.
  • Zur Befüllung eines Schlauchkörpers bzw. der aneinander gereihten Vielzahl von flexiblen Schlauchkörpern ist es bevorzugt vorgesehen sein, dass wenigstens einer der Schlauchkörper, bevorzugt jeder der Schlauchkörper, wenigstens einen Stutzen zum Einfüllen und/oder Ablassen von Fluid bzw. Fluid/Feststoff aufweist.
  • Hierdurch ist sichergestellt, dass eine erfindungsgemäße Hochwasserschutzvorrichtung nach dem Verlegen an mehreren Stellen gleichzeitig befällt werden kann. Hier kann es auch vorgesehen sein, dass die aus mehreren flexiblen Schlauchkörperabschnitten zusammengesetzte Hochwasserschutzvorrichtung abschnittsweise befüllbar ist. Beispielsweise kann dies dadurch erreicht werden, dass der schon genannte Verbindungsmechanismus verschlossen bzw. verschließbar ist, um so ein Übertreten von Fluid aus einem Schlauchkörper in den nächsten zu verhindern. So kann sichergestellt werden, dass beispielsweise eine eingesetzte Motorpumpe nur einen bestimmten Schlauchkörperabschnitt zu bedienen hat.
  • Durch den angesprochenen Stutzen kann bevorzugt sowohl ein Einfüllen als auch ein Ablassen des Fluides bzw. Fluid/Feststoff-Gemisches bzw. allgemein der Füllung erfolgen. Gegebenenfalls kann es vorgesehen sein, dass für das Einfüllen und Ablassen getrennte Stutzen vorgesehen sind. Zum Verschließen dieser Stutzen und der Schlauchkörperverbinder kann es vorgesehen sein, Endstücke bereitzustellen und/oder bevorzugt die Stutzen und/oder Verbindungsmechanismen mit Ventilen auszustatten.
  • Das Befüllen der erfindungsgemäßen Hochwasserschutzvorrichtung mit dem Hochwasser selbst hat den besonderen Vorteil, dass nach dem Abklingen des Hochwassers lediglich von den aneinandergereihten flexiblen Schlauchkörpern, die die Hochwasserschutzbarriere bilden, die Ablassöffnungen geöffnet werden können, um das Wasser aus diesen Schlauchbarrieren abfließen zu lassen. Anschließend können die Schlauchkörper platzsparend gelagert und erneut zum Einsatz gebracht werden.
  • Bei Verwendung von anderen Fluiden als Wasser kann es ebenfalls sichergestellt werden, dass das Fluid, welches zum Auffüllen der Schlauchkörper verwendet wird, rückgewonnen wird, beispielsweise dadurch, dass es aktiv aus den Schlauchkörpern, insbesondere über die Ablassstutzen, abgepumpt und einer weiteren Verwendung zugeführt wird.
  • Erfindungsgemäß kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass bei der Befüllung der Schlauchkörper dem Fluid ein Zusatz beigemischt wird, der insbesondere nach Ablauf einer voreinstellbaren Zeit zur Erstarrung des Fluids führt.
  • Beispielsweise ist es denkbar die in einem hochwassergefährdeten Gebiet verlegten Schlauchkörper mit Hochwasser zu befüllen und hierbei ergänzend ein gelbildendes Mittel einzusetzen. Dies führt dazu, dass nach dem Aufpumpen der Hochwasserschutzbarrieren eine Erstarrung stattfindet, die zu einer besonders festen Struktur der Hochwasserbarriere führt, so dass auch hierdurch ein Wegschwemmen der Hochwasserbarriere durch das gegendrückende Hochwasser verhindert werden kann, da eine Art Selbststabilisierung der gesamten Barriere stattfindet.
  • Die Erstarrung des verwendeten Fluides, sei es Wasser oder ein anderes Fluid, nach einer voreinstellbaren Zeit hat weiterhin den Vorteil, dass sich das in den Schlauchkörper gepumpte Fluid zunächst an die verlegte Form der Schlauchkörper anpassen kann und erst anschließend erstarrt.
  • Die für eine erfindungsgemäße Hochwasserschutzvorrichtung eingesetzten flexiblen Schlauchkörper können beispielsweise einen runden, einen eckigen oder jeden beliebigen anderen Querschnitt aufweisen. Wegen der besonders einfachen Fertigung wird bevorzugt ein runder Durchmesser der einzelnen Schlauchkörper zum Einsatz kommen. Der verwendete Durchmesser kann beispielsweise zwischen 0,2 m bis 2 m, bevorzugt 1 m betragen. Auch größere Durchmesser sind möglich. Es können dementsprechend an der Stelle der Verlegung eines solchen erfindungsgemäßen Schlauchkörpers überhöhte Pegelstände des Hochwassers in der Größenordnung des Schlauchdurchmessers abgefangen werden.
  • Sollte sich ein Durchmesser der genannten Größenordnung im Einsatz als nicht ausreichend erweisen, so können bevorzugt die flexiblen Schlauchkörper insbesondere pyramidenförmig übereinandergestapelt werden. Hierdurch können Hochwasserbarrieren errichtet werden, die gegebenenfalls einem Vielfachen der einzelnen Durchmesser eines Schlauchkörpers entsprechen. Eine besonders sichere Stapelbarkeit kann erreicht werden, wenn die Schlauchkörper beispielsweise einen im wesentlichen eckigen Querschnitt aufweisen.
  • Bei Hochwasserkatastrophen wird immer wieder beobachtet, dass durch die zerstörerische Wirkung des Wassers Treibgut mit den Wassermassen mitgeführt wird, welches grundsätzlich eine Gefährdung der flexiblen Schlauchkörper darstellen kann. Beispielsweise könnte es vorkommen, dass durch Treibgut ein solcher flexibler Hohlkörper perforiert wird, wodurch das Fluid bzw. Fluid/Feststoff-Gemisch aus dem Schlauchkörper austreten könnte, so dass die Wirkung einer solchen Hochwasserschutzbarriere beeinträchtigt wäre. Zur Abwehr einer solchen Gefahr kann an den Schlauchkörpern oder am Untergrund ein Schutzvorrichtung angeordnet sein.
  • Beispielsweise kann es in einer Ausführung vorgesehen sein, dass zumindest die dem Hochwasser zugewandte Seite eines Schlauchkörpers eine solche Schutzvorrichtung gegen solche Beschädigungen aufweist bzw. eine solche Schutzvorrichtung an einem Schlauchkörper befestigbar ist. Beispielsweise kann eine solche Schutzvorrichtung durch einen Metallkäfig ausgebildet sein, der insbesondere grobes und schweres Treibgut von den flexiblen Schlauchkörpern abhält. In einer anderen Ausführung kann es auch vorgesehen sein ein besonders stabiles und reißfestes Gewebe jeglicher Art zumindest an der zum Hochwasser weisenden Seite, bevorzugt jedoch um den gesamten Schlauchkörper herum, anzubringen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass ein solches durchstoßfestes Gewebe schon selbst die Außenhaut eines erfindungsgemäßen flexiblen Schlauchkörpers bildet.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann es ebenfalls vorgesehen sein, die Außenwandung eines flexiblen Schlauchkörpers doppelwandig zu gestalten und in dieser Doppelwandung des Schlauchkörpers ein Material sehr hoher Dichte einzusetzen, um z.B. einerseits eine sichere Befestigung eines Schlauchkörpers durch das Eigengewicht am Untergrund gewährleisten zu können und andererseits einen ergänzenden Perforationsschutz zu bieten. Beispielsweise kann ein solcher Hohlraum der Doppelwandung durch ein Metall- oder Steingranulat aufgefüllt werden, welches einem Schlauchkörper das geeignete Gewicht verleiht und darüber hinaus ergänzend einen Schutz gegen die Perforationsgefahr darstellt.
  • Als Material für einen Schlauchkörper kommen insbesondere alle fluidundurchlässigen Folien und Gewebe in Betracht, insbesondere hochfeste Kunststoffschläuche.
  • In einer alternativen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, den Schlauchkörper fluiddurchlässig, insbesondere wasserdurchlässig auszubilden, z.B. durch ein durchlässiges Gewebe oder perforierte Folie. In diesem Fall kann bei einem Hochwassereinbruch ein leer verlegter Schlauchkörper z.B. mit einem aufgewirbelten Wasser/Sand-Gemisch z.B. motorisch befällt werden, wobei das Wasser wieder aus dem Schlauchkörper entweicht und der Sand zurückbleibt, wodurch sehr schnell verlegbare „Schlauchkörper-Barrieren" beliebiger Länge realisierbar sind. Nach einem Hochwasser könnte eine solche Barriere z.B. durch maschinelle Bergung der feststoffgefüllten schweren Schläuche oder durch eine Zerstörung der Schläuche und Abtransport des Feststoffes (z.B. Sand) entfernt und gelagert werden. Selbst der Verlust der Barrieren durch Zerstörung ist wirtschaftlich gegenüber der Zerstörung der umliegenden Infrastruktur vertretbar. Bei einem Dammbrunch kann auch die Fehlstelle durch die beschriebene Hochwasserschutzvorrichtung gesichert werden.
  • Die erfindungsgemäßen Schlauchkörper sind leer wesentlich leichter als z.B. die bekannten Sandsäcke und können auf einfache Weise auch kurzfristig in entlegene Krisengebiete transportiert werden, da das Füllmaterial, insbesondere Wasser vor Ort verfügbar ist.
  • Entsprechend miteinander verbunden ist es auch möglich erfindungsgemäße Hochwasserbarrieren selbst bei schon höheren Wasserständen nachträglich, z.B. von Booten aus zu verlegen und zu befüllen.
  • Neben der Anwendung bei Hochwasserkatastrophen ist es auch möglich die beschriebenen Schlauchkörper zur Abwehr von Ölkatastrophen an Stränden und Küsten zu verwenden, um so über die See anströmendes Öl von den Strand- und Küstenbereichen fern zu halten.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Figur dargestellt.
  • Die Figur zeigt skizzenartig einen über die Ufer tretenden Flusslauf 1, an dessen Uferrand eine Hochwasserschutzvorrichtung 2 verlegt wurde, die sich aus mehreren Teilstücken flexibler Schlauchkörper 3 zusammensetzt. Eine solche erfindungsgemäße Hochwasserschutzvorrichtung beginnt mit einem Anfangsschlauchkörper 3a, der an seinem offenen Schlauchende durch ein Endstück 4 oder ein Ventil verschlossen ist.
  • Das Anfangsschlauchstück 3a geht an der Verbindungsstelle 5 über in ein weiteres Schlauchkörperstück 3b, wobei die Schlauchkörper Teilabschnitte 3a und 3b untereinander an der Stelle 5 mittels eines geeigneten Verbindungsmechanismus verbunden sind. Ein solcher Verbindungsmechanismus ist beispielsweise von Feuerwehrschläuchen und Hydranten bekannt und ermöglicht das schnelle An- und Abkuppeln der einzelnen Schlauchkörperabschnitte untereinander. Der Mechanismus kann ein von aussen betätigbares Ventil umfassen.
  • Durch einen Einfüllstutzen 6 kann ein Schlauchstück 7 an ein Schlauchkörperelement 3 angesetzt werden, wobei durch dieses Schlauchstück 7 die aus den mehreren Schlauchkörperelementen zusammengesetzte Hochwasserschutzvorrichtung mit einem Fluid oder einem Fluid/Feststoff-Gemisch und insbesondere mit dem Hochwasser selbst befüllbar ist. Eine solche Befüllung kann beispielsweise durch eine nicht dargestellte Motorpumpe erfolgen.
  • Bei der Befüllung wird z.B. das Wasser aus dem hochwasserführenden Fluss in die flexiblen Schlauchkörper 3 eingefüllt und breitet sich innerhalb dieser auch über die Verbindungsstellen 5 bis in die nachfolgenden Schlauchkörperelemente 3 aus.
  • Bei dieser Befüllung werden die flexiblen Schlauchkörper 3, die zunächst leer und zusammengefallen am Uferrand verlegt wurden, immer weiter aufgefüllt, bis sie ihren konstruktionsbedingten Querschnitt im aufgefüllten Zustand erreichen. Hierbei kann ein flexibler Schlauchkörper eine Barriere bilden, die in der Höhe seinem Durchmesser im aufgefüllten Zustand entspricht.
  • Neben der Sicherung der Hochwasserschutzvorrichtung durch das Eigengewicht eines verwendeten Fluids bzw. Fluid/Feststoff-Gemisches kann es wie an dem Schlauchkörperabschnitt 3a dargestellt auch vorgesehen sein, an einem Schlauchkörperelement Befestigungsvorrichtungen 8 vorzusehen, mit denen ein Schlauchkörperelement am Untergrund, insbesondere auf der dem Wasser abgewandten Seite zusätzlich verankert werden kann.
  • Eine Hochwasserschutzvorrichtung gemäß der Erfindung erweist sich gegenüber dem im Stand der Technik bekannten Sandsäcken als besonders flexibel, da diese Hochwasserschutzvorrichtung sehr leicht und ohne großen personellen und materiellen Aufwand entlang eines gefährdeten Gebietes verlegbar ist, woraufhin anschließend die Befüllung der Schlauchkörper mit einem Fluid erfolgt.
  • Nach dem Abklingen des Hochwassers braucht das in der Hochwasserschutzvorrichtung verbliebene Fluid, insbesondere das Wasser, lediglich abgelassen werden, wonach die erfindungsgemäße Hochwasserschutzvorrichtung bzw. die einzelnen flexiblen Schlauchkörper zurückgewonnen, gelagert und zu einem späteren Zeitpunkt erneut zum Einsatz kommen können.

Claims (20)

  1. Schutzvorrichtung, insbesondere gegen Hochwasser, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen flexiblen Schlauchkörper (3) umfasst, der mit einen Fluid, insbesondere Wasser, und/oder einem Fluid/Feststoff-Gemisch füllbar ist.
  2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauchkörper (3) an wenigstens einer Seite einen Verbindungsmechanismus (5) aufweist, mittels dem zwei Schlauchkörper (3) untereinander, insbesondere fluiddurchlässig, verbindbar sind.
  3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Verbindungsmechanismus (5) um eine Steck-, Schraub- oder Bajonett-Verbindung handelt.
  4. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauchkörper (3) wenigstens einen Stutzen (6) zum Einfüllen und/oder Ablassen von Fluid bzw. Fluid/Feststoff aufweist.
  5. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Endstücke (4) umfasst, mittels denen ein offenes Ende eines Schlauchkörpers (3) und/oder ein Einfüllstutzen (6) verschließbar ist.
  6. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der zum Hochwasser weisenden Seite eines Schlauchkörpers (3) eine Schutzvorrichtung gegen Beschädigung des Schlauchkörpers (3) befestigbar ist.
  7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung durch einen Metallkäfig ausgebildet ist.
  8. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauchkörper (3) einen runden oder eckigen Querschnitt aufweist.
  9. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauchkörper (3) einen Durchmesser von 0,2 Metern bis 2 Metern, bevorzugt 1 Meter aufweist.
  10. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauchkörper (3) Befestigungselemente (8) aufweist, mittels denen ein Schlauchkörper (3) im Untergrund verankerbar ist.
  11. Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauchkörper (3) fluiddurchlässig ist.
  12. Verfahren zur Errichtung einer Barriere gegen anströmendes Fluid, insbesondere mittels einer Schutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang eines gegen anströmendes Fluid zu schützenden Gebietes wenigstens ein flexibler Schlauchkörper (3) verlegt wird, der/die nach dem Verlegen, insbesondere mittels Pumpen, mit einem Fluid und/oder Fluid/Feststoff-Gemisch gefüllt wird/werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schlauchkörper (3), insbesondere in ihrer axialen Richtung, hintereinandergelegt und untereinander, insbesondere fluiddurchlässig, verbunden werden.
  14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schlauchkörper (3), insbesondere pyramidenförmig, übereinandergestapelt werden.
  15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Füllung als Fluid das Hochwasser selbst verwendet wird.
  16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Befüllung ein Zusatz eingesetzt wird, der zur Erstarrung des Fluides führt.
  17. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abklingen des Hochwassers das Fluid aus einem Schlauchkörper (3) entleert wird.
  18. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Befüllung eines Schlauchkörpers (3) mit einem Fluid/Festsstoft-Gemisch das Fluid aus dem Schlauchkörper (3) entweicht und der Festsstoff im Schlauchkörper (3) verbleibt.
  19. Verwendung wenigstens eines Schlauchkörpers nach einem der vorherigen Ansprüche als Hochwasserschutzvorrichtung.
  20. Verwendung wenigstens eines Schlauchkörpers nach einem der vorherigen Ansprüche als Ölbarriere, insbesondere bei einem Öltankerunglück.
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