AT392115B - Anlage zum rueckhalten von auslaufenden, die umwelt verunreinigenden fluessigkeiten - Google Patents
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- E02D31/00—Protective arrangements for foundations or foundation structures; Ground foundation measures for protecting the soil or the subsoil water, e.g. preventing or counteracting oil pollution
Description
AT 392 115 B
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Rückhalten von auslaufenden, die Umwelt verunreinigenden Flüssigkeiten mit Hilfe einer Barriere in Form eines mit Wasser füllbaren Schlauches. Die Gefahr beim Auslaufen einer Flüssigkeit besteht, sowohl bei der chemischen Industrie, als auch in Betrieben, die chemische Produkte verarbeiten. Die Gefahr kann durch ein Leck in einem Behälter hervorgerufen werden, aus dem eine 5 gefährliche Flüssigkeit ausläuft.
Eine bisher zu wenig beachtete Gefahr besteht darin, daß trockene, pulverförmige oder körnige Chemikalien unter Umständen mit Wasser in Kontakt kommen. Ein solcher Fall tritt dann ein, wenn in einem Lagerraum, in dem Chemikalien gelagert sind, ein Brand entsteht, der mit Wasser gelöscht wird. Das auslaufende Löschwasser kann die Umwelt gefährden, wie sich dies verschiedentlich gezeigt hat. 10 Die Verwendung eines aufblasbaren Schlauches als Wehr oder Damm in einem fließenden Gewässer ist bekannt. Die DE-AS 1'297'039 beschreibt beispielsweise ein durch ein Druckmittel aufblähbares Schlauchwehr, dessen nach innen gestülpte Stirnflächen sich in aufgeblähtem Zustand an die Böschungswand dichtend anliegen.
Auch die DE-OS-2'049'041 zeigt einen schlauchförmigen aufblasbaren Damm in einem fließenden Gewässer. Damit er nicht weggeschwemmt wird, ist er mit einem Steifungselement versehen, mit dem er in den 15 Böschungen verankert ist
Die DE-AS-1'258'805 zeigt ebenfalls ein Wehr in einem fließenden Gewässer mit einer flexiblen Hülle, deren Ränder an schwenkbaren Klappen befestigt sind, die beim Füllen der Hülle hochklappen und die Hülle stützen.
Diese bekannten Lösungen beziehen sich alle auf die Verwendung eines aufblasbaren oder mit Wasser füllbaren Schlauches als Damm oder Stauwehr in einem Flußbett. 20 Demgegenüber hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, eine Barriere zu schaffen, die bei einer Katastrophe eine auslaufende, die Umwelt verschmutzende Flüssigkeit zurückhalten kann, ohne im Normalbetrieb als störendes Hindernis empfunden zu werden.
Die Erfindung geht aus von einer Anlage zum Rückhalten von auslaufenden, die Umwelt verunreinigenden Flüssigkeiten mit Hilfe einer Barriere, in Form eines mit Wasser füllbaren Schlauches. 25 Die Anlage zeichnet sich erfindungsgemäß aus, durch eine um den Gefährdungsbereich oder um ein Gebäude herumführende, im Boden angebrachte Mulde, in welcher der am Boden der Mulde verankerte Schlauch in zusammengefaltetem Zustand liegt, und durch die Vielzahl mit dem Boden bündige, die Mulde überdeckende schamierende Klappdeckel, die sich beim Füllen des Schlauches selbsttätig öffnen, und durch mindestens eine Zufuhrleitung zum Füllen des Schlauches im Falle eines Auslaufens einer Flüssigkeit 30 Es ist von Vorteil, wenn die Klappdeckel so angeordnet und ausgebildet sind, daß sie nur soweit aufklappbar sind, daß sie den gefüllten Schlauch gegen den Druck der ausgelaufenen Flüssigkeit abstützen. Dadurch werden, die auf die Verankerung des Schlauches wirkenden Kräfte stark reduziert
An der unteren Außenseite des Schlauches kann ein in Längsrichtung verlaufendes, im Querschnitt T-förmiges Verankerungsprofil angeformt sein, mit welchem der Schlauch am Boden der Mulde dichtend verankert ist Ein 35 solches Verankerungsprofil hat den Vorteil, daß der Schlauch zugleich fest verankert und dichtend in der Mulde gehalten ist. Stattdessen kann der Schlauch auch am Boden der Mulde angeklebt sein.
Als zusätzliche Sicherung ist es in diesem Fall von Vorteil, wenn am Boden der Mulde verankerte in Abständen voneinander angebrachte Gurten angebracht sind, die so lang sind, daß sie den Schlauch in gefülltem Zustand sichern. 40 Es ist von Vorteil, wenn der Schlauch mit mindestens einem Entlüftungs- und einem Überdruckventil versehen ist, damit er beim Füllen entlüftet werden kann und der Druck nicht zu hoch wird. In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes vereinfacht dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Barriere im Ruhezustand bei Nichtgebrauch, Fig. 2 einen Querschnitt durch dieselbe Barriere beim Gebrauch, im Falle einer Störung, wobei eine Flüssigkeit ausgelaufen 45 ist und von der Barriere zurückgehalten wird, Fig. 3 eine erste Variante zu Fig. 2, Fig. 4 eine weitere Variante zu
Fig. 2 und Fig. 5 eine Verwendung der Barriere.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Barriere umfaßt einen Schlauch (1), der nach Fig. 1 zusammengefaltet in einer Mulde (2) liegt Fig. 2 zeigt wie er mit Wasser gefüllt ist und als Barriere dient. In Fig, 1 ist die Mulde durch einen Klappdeckel (3) abgedeckt. Die Mulde (2) ist so dimensioniert, daß der Deckel (3) bündig mit dem 50 Boden (B) äbschließt Da die Barriere rings um eine Anlage oder um ein Gebäude herum angebracht wird, ist eine Vielzahl solcher Deckel nebeneinander angeordnet die sich beim Füllen des Schlauches (1) selbsttätig öffnen.
Es ist daher von Vorteil, wenn die Deckel (3) so angeordnet und ausgebildet sind, daß sie den gefüllten Schlauch (1) gegen den statischen Druck der ausgelaufenen gefährlichen Flüssigkeit (F) abstützen. Dazu dient beispielsweise eine Kette oder ein Band (4) wie in Fig. 2 dargestellt ist. Das Band (4) ist an einem Ende am 55 Boden der Mulde (2) verankert und mit seinem anderen Ende mit dem Deckel (3) verbunden. Damit die ausgelaufene Flüssigkeit nicht unter dem Schlauch hindurchsickert, ist dieser an der Stelle (5) am Boden der Mulde angeklebt. Die Mulde selber und der Boden innerhalb der Barriere müssen aus einem flüssigkeitsdichtem Material hergestellt sein, damit die ausgelaufene Flüssigkeit nicht in den Boden versickert
In Fig. 2 ist eine Fülleitung (6) dargestellt durch die Wasser in den Schlauch (1) eingeleitet werden kann. 60 Fig. 3 zeigt eine Variante, bei der der Schlauch (1) mit einem Verankerungsprofil (11) versehen ist, das ein Ankleben am Boden der Mulde (2) ersetzt
Fig. 4 zeigt eine weitere Variante, gemäß der der Schlauch (1) wie nach Fig. 2 am Boden der Mulde bei (5) -2-
Claims (6)
- AT 392 115 B angeklebt, aber zusätzlich mittels Gurten (7) gehalten ist. Hier dient die Klebschicht zur Hauptsache der Abdichtung, während die Gurten (7) für einen zusätzlichen Halt in der Mulde sorgen. Fig. 5 zeigt eine Verwendung der Barriere, die hier um ein Gebäude herum angebracht ist. Das Gebäude dient beispielsweise der Lagerung von Chemikalien. Damit ein wirksamer Schutz gegen eine Verunreinigung der Umwelt durch die Barriere möglich ist, muß der Boden im Gebäude und das Terrain darum herum, mindestens bis zur Barriere dicht sein. Da aber hier Ablaufschächte für Regenwasser vorhanden sein müssen, durch die auch eine ausgelaufene Flüssigkeit, in das Kanalisationssystem gelangen würde, müssen diese bei einem Unfall geschlossen werden. Im Falle eines Brandes würden große Mengen durch Chemikalien verunreinigtes Löschwasser anfallen. Vor oder zugleich mit dem Auffüllen des Schlauches der Barriere müssen daher die Ablaufschächte geschlossen werden. Bei einem solchen Unfall läßt sich dies durch eine einfache Fernsteuerung erreichen, zum Beispiel dadurch, daß der Wasserdruck in der Fülleitung (10) des Barrierenschlauches die Ablaufschächte direkt oder indirekt schließt. Damit bei einem solchen Unfall oder einer Katastrophe das Terrain um das Gebäude bei aufgestellter Barriere zugänglich bleibt, können mobile Überfahrrampen (9) angebracht werden. Diese können so ausgebildet sein, daß Fahrzeuge die Barriere überqueren können, ohne sie in ihrer Schutzwirkung zu beeinträchtigen. Eine Zufuhrleitung zum Füllen des Schlauches ist mit (10) angedeutet Obwohl der Schlauch bei Nichtgebrauch eng zusammengefaltet in der Mulde liegt, enthält er doch noch Luft. Es ist daher von Vorteil, den Schlauch in seinem oberen Bereich mit einem oder mehreren Endüftungsventilen zu versehen, damit er vollständig gefüllt werden kann. Damit beim Füllen der Druck im Schlauch nicht zu hoch ansteigt, kann zusätzlich auch ein- oder können mehrere Überdruckventile angebracht werden. Als Material für den Schlauch kommt ein Kunststoff wie PVC, PU Viton oder ein anderer Kunststoff in Frage. Die Entleerung des Schlauches kann entweder durch einfaches Leerlaufen oder durch Absaugen erfolgen, damit der entleerte Schlauch möglichst wenig Restwasser enthält. Die Barriere kann selbstverständlich auch als Speicherbecken verwendet werden. Bei umgekehrter Anordnung der Deckel oder bei guter Verankerung des Schlauches beispielsweise wie in Figur 4 angegeben, kann die Barriere auch als Schutz gegen Hochwasser Anwendung finden. Sie schützt dann eine Anlage oder ein Gebäude gegen Hochwasser bei Überschwemmung. Unter Umständen kann das Wasser im Schlauch bei Frost geheizt werden, beispielsweise durch eine im oder außen am Schlauch angebrachte elektrische Heizung. Gegebenenfalls kann auch vorgewärmtes Wasser eingeleitet werden. Als Hitzeschutz kann der Schlauch zusätzlich mit Sprinkler versehen sein. Diese dienen gleichzeitig als Überdruckventile. PATENTANSPRÜCHE 1. Anlage zum Rückhalten von auslaufenden, die Umwelt verunreinigenden Flüssigkeiten mit Hilfe einer Barriere in Form eines mit Wasser füllbaren Schlauches, gekennzeichnet durch eine um den Gefährdungsbereich oder um ein Gebäude herumführende, im Boden angebrachte Mulde (2), in welcher der am Boden der Mulde verankerte Schlauch (1) in zusammengefaltetem Zustand liegt, und durch eine Vielzahl mit dem Boden bündige, die Mulde überdeckende schamierende Klappdeckel, die sich beim Füllen des Schlauches selbsttätig öffnen, und durch mindestens eine Zufuhrleitung (6,10) zum Füllen des Schlauches im Falle eines Auslaufens einer Flüssigkeit.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappdeckel (3) so angeordnet und ausgebildet sind, daß sie nur soweit aufklappbar sind, daß sie den gefüllten Schlauch (1) gegen den Druck der ausgelaufenen Flüssigkeit abstützen.
- 3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren Außenseite des Schlauches ein in Längsrichtung verlaufendes, im Querschnitt T-förmiges Verankerungsprofil (11) angeformt ist, mit welchem der Schlauch (1) am Boden der Mulde (2) dichtend verankert ist
- 4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch am Boden der Mulde (2) angeklebt (5) ist. -3- AT392115B
- 5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden der Mulde (2) verankerte ln Abständen voneinander angebrachte Gurten (7) angebracht sind, die so lang sind, daß sie den Schlauch (1) in gefülltem Zustand sichern.
- 6. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch mit mindestens einem Entlüftungs und einem Überdruckventil versehen ist. 10 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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