DE19507800A1 - Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln von bahnförmigem Wickelgut - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln von bahnförmigem WickelgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuier
lichen Aufwickeln von bahnförmigem, von einer Mutter
rolle abgewickelten Wickelgut nacheinander auf mehrere
Wickelhülsen mit einer Einrichtung zum Überleiten des
Wickelguts von einer fertig bewickelten Wickelhülse auf
eine neue Wickelhülse und mit einer Trenneinrichtung
zum Durchtrennen des Wickelguts zwischen den beiden
Wickelhülsen und ein entsprechendes Verfahren.
Mit derartigen "Kleinrollen-Wickelautomaten" werden
Aluminium- oder Kunststoffolien, Backpapier oder Haus
haltspapiere von einer Mutterrolle, die im allgemeinen
einen Durchmesser von 1 m oder größer hat, auf kleinere
Rollen mit einem Durchmesser von 40 mm bis 100 mm auf
gewickelt.
Die Arbeitsweise derartiger Wickelautomaten ist be
kannt. Die Materialbahn wird an einer Wickelhülse zur
Anlage gebracht. Die an der Wickelhülse anhaftende Ma
terialbahn wird dann mit der gewünschten Länge aufge
wickelt. Ist eine Wickelhülse fertig bewickelt, so lei
tet eine Einrichtung zum Überleiten des Wickelgutes,
das kann beispielsweise ein die Wickelhülse aufnehmen
der Träger sein, das Wickelgut auf eine neue Wickelhül
se über. Nachdem die Materialbahn mit einer neuen Wic
kelhülse in Berührung gebracht wurde, wird sie zwischen
den beiden Wickelhülsen mit Hilfe der Trenneinrichtung
durchtrennt. Die Länge der fertig aufgewickelten Mate
rialbahn reicht von ca. 1 m bis mehrere hundert Meter.
Bei den gebräuchlichen Trenneinrichtungen handelt es
sich um geschliffene Stahlmesser mit dreieckförmigen
Zähnen, die eine Zahnteilung von mehreren Millimetern
aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß diese Stahlmesser
bei höheren Wickelgeschwindigkeiten unsaubere Schnitt
kanten erzeugen. Beim Trennvorgang entstehen mit stei
gender Winkelgeschwindigkeit immer länger werdende
zahnförmige Zipfel, die dem Verbraucher das Öffnen der
Rollen erschweren oder unmöglich machen, da die Materi
albahn beim Öffnen häufig zwischen den Zipfeln der
Schnittkante einreißt und sich dann nur partiell und
nicht über ihre gesamte Breite abwickeln läßt. Dies
verursacht große Verluste und unbrauchbare Folien.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Aufwickeln anzugeben, mit deren Hilfe
das Durchtrennen der Bahn auf eine Weise geschieht, daß
der Verbraucher die Fertigrolle besser öffnen kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Trenneinrichtung
eine Vielzahl von dicht nebeneinander angeordneten
spitzen Nadeln aufweist.
Im Gegensatz zum vollständigen Durchschneiden der Mate
rialbahn im herkömmlichen Sinn perforieren die spitzen
Nadeln die zu durchtrennende Materialbahn in kurzen
Abständen. Diese Lochung reicht aus, um bei der beim
Aufwickeln herrschenden Bahnspannung die Materialbahn
zu durchtrennen. Dabei entstehen kurze, zahnförmige
Zipfel, die ein einwandfreies Öffnen der Fertigrolle
ermöglichen. Das Ende der Materialbahn wird glatter.
In einer bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfin
dung vor, daß die Nadeln einen Spitzenabstand d von
weniger als 1 mm aufweisen. Dieser Spitzenabstand der
Nadeln wird bei einer Wickelgeschwindigkeit der Materi
albahn von ca. 350 m pro Minute oder mehr erfolgreich
eingesetzt. Die spitzen Nadeln perforieren beim Trenn
vorgang die Materialbahn und erzeugen selbst bei dieser
hohen Wickelgeschwindigkeit eine relativ glatte Materi
albahnkante mit relativ kurzen, zahnförmigen Zipfeln,
die ein einwandfreies Öffnen der Fertigrolle ermögli
chen.
Es hat sich als besonders optimal erwiesen, daß die
Nadeln einen Spitzenabstand d von ca. 0,5 mm aufweisen.
Diese Nadeln erzeugen eine äußerst feine Perforation in
der Materialbahn. Sie werden bevorzugt bei Wickelge
schwindigkeiten der Materialbahn von 600 m pro Minute
eingesetzt und erzeugen bei diesen hohen Wickelge
schwindigkeiten beim Trennvorgang eine relativ glatte
Materialbahnkante.
In einer weiteren Ausgestaltung sieht die Erfindung
vor, daß eine Bahnspannungsbeeinflussungseinrichtung
derart mit der Trenneinrichtung zusammenwirkt, daß sie
die Spannung der Materialbahn zumindest im Moment des
Trennens oder kurz davor kurzzeitig erhöht. Durch das
Zusammenwirken der Erhöhung der Materialbahnspannung
und dem Einsatz der ultraspitzen Nadeln werden optimale
Materialbahnkanten erzeugt, die ein problemloses Öffnen
der Fertigrollen garantieren. Tauchen die ultraspitzen
Nadeln in die gespannte Materialbahn ein, erfolgt die
Durchtrennung der Materialbahn praktisch von selbst und
erzeugt dabei einen sauberen Abriß mit einer glatten
Materialbahnkante ohne daß dabei geschnitten wird.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zum kontinuierli
chen Aufwickeln von bahnförmigem, von einer Mutterrolle
abgewickelten Wickelgut nacheinander auf mehrere Wic
kelhülsen dadurch gelöst, daß das Wickelgut mit Hilfe
einer Vielzahl von dicht nebeneinander angeordneten
spitzen Nadeln perforiert wird.
Die Materialbahn wird an einer neuen Wickelhülse zur
Anlage gebracht. Die an der Wickelhülse anhaftende Ma
terialbahn wird dann mit der gewünschten Länge aufge
wickelt. Ist eine Wickelhülse fertig gewickelt, so lei
tet eine Einrichtung zum Überleiten des Wickelguts bei
spielsweise ein die Wickelhülsen aufnehmender Träger,
das Wickelgut auf die neue Wickelhülse über. Nunmehr
wird die Materialbahn durchtrennt, aber nicht wie das
bisher bekannt war, durch einen Schnitt, sondern durch
ein Perforieren mit Hilfe von dicht nebeneinander an
geordneten spitzen oder ultraspitzen Nadeln. Diese Per
foration führt bei der beim Wickeln herrschenden Bahn
spannung zu einem sauberen Abriß.
Der Abriß kann noch verbessert werden, wenn die Span
nung der Materialbahn zumindest im Moment des Trennens
oder kurz davor kurzzeitig erhöht wird. Zusammen mit
der Perforation ergibt sich damit ein fast schlagarti
ger Abriß mit relativ glatter Kante.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum
Aufwickeln von bahnförmigem Wickelgut und
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Trennleiste.
Eine Wickelvorrichtung 1 weist einen Träger 2 auf, der
von einem Motor 3 über eine Kette oder einen Riemen 4
taktweise gedreht werden kann. Auf dem Träger 2 sind
acht Wickelpinolen 5-12 angeordnet. Jede Wickelpinole
trägt eine Wickelhülse 24.
Um den Träger 2 herum sind mehrere Stationen angeord
net, die von den einzelnen Wickelpinolen 5-12 der Reihe
nach im Uhrzeigersinn durchlaufen werden. Dies sind
eine Wickelstation 13, eine Verschließstation 14, eine
Ausschleusstation 15, eine Zuführstation 16 und eine
Leimauftragstation 17.
Eine leere Wickelhülse wird aus einem Hülsenmagazin 27
in der Zuführstation 16 auf der Wickelpinole 10 aufge
nommen. Wenn der Träger 2 im Uhrzeigersinn weiterge
dreht wird, gelangt die leere Wickelhülse in die Leim
auftragsstation 17, wo auf ihre Oberfläche Leim aufge
tragen wird. Dargestellt ist die Wickelpinole 12 in
dieser Leimauftragsstation. Wenn der Träger 2 eine Po
sition weitergedreht wird, gelangt die leere Wickelhül
se 24 in die Wickelstation 13, wo sie mit einer Materi
albahn 25 bewickelt wird. Mit Hilfe einer Bahnspan
nungsbeeinflussungseinrichtung 22, die eine Walze 21
aufweist, kann die Wickelspannung der Materialbahn be
einflußt werden. Wenn die gewünschte Länge auf der Wic
kelhülse 24 aufgewickelt ist, wird der Träger 2 erneut
um eine Position weitergedreht. Die vollbewickelte
Wickelhülse 35 befindet sich dann in der Verschließsta
tion 14. Sie kann dann später in der Ausschleusstation
15 vom Träger entfernt werden.
Zwischen der Wickelstation 13 und der Verschließstation
14 ist eine Trenneinrichtung 18 angeordnet. Die Trenn
einrichtung 18 weist eine Trennleiste 19 auf, die von
der Trenneinrichtung 18 in Richtung des Doppelpfeiles
23 bewegt werden kann und zum Durchtrennen der Materi
albahn in die Materialbahn eingefahren wird.
Eine derartige Trennleiste ist in Fig. 2 dargestellt.
Sie besteht nicht mehr, wie bisher üblich, aus einem
geschliffenen Stahlmesser mit dreieckförmigen Zacken,
sondern aus einer Vielzahl von dicht nebeneinander an
geordneten sehr spitzen Nadeln, die einen Spitzenab
stand d von weniger als 1 mm, vorzugsweise etwa 0,5 mm,
aufweisen. Die Nadeln 20 können beispielsweise an einem
gemeinsamen Träger befestigt sein. Wenn nun die Trenn
leiste 19 mit den Spitzen der Nadeln 20 in die Materi
albahn eintaucht, wird diese perforiert und reißt in
folge der beim Wickeln herrschenden Bahnspannung ent
lang der Perforationslinie ab. Hierbei ergibt sich eine
relativ saubere Kante, die zwar nicht geradlinig ver
läuft, aber nur relativ kurze Zacken aufweist. Dadurch
wird ein einwandfreies Öffnen der Fertigrolle durch den
Verbraucher garantiert.
Um die Trennung zu verbessern kann man in dem Augen
blick, in dem die Trennleiste 19 in die Materialbahn
einfährt kurzzeitig die Spannung der Materialbahn erhö
hen, wozu beispielsweise die Walze 21 der Bahnspan
nungsbeeinflussungseinrichtung 22 abgebremst werden
kann.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufwickeln von
bahnförmigem, von einer Mutterrolle abgewickelten
Wickelgut nacheinander auf mehrere Wickelhülsen mit
einer Einrichtung zum Überleiten des Wickelguts von
einer fertig bewickelten Wickelhülse auf eine neue
Wickelhülse und mit einer Trenneinrichtung zum
Durchtrennen des Wickelguts zwischen den beiden
Wickelhülsen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trenneinrichtung (18) eine Vielzahl von dicht ne
beneinander angeordneten spitzen Nadeln (20) auf
weist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Nadeln (20) einen Spitzenabstand d von
weniger als 1 mm aufweisen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Nadeln (20) einen
Spitzenabstand d von ca. 0,5 mm aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß eine Bahnspannungsbeein
flussungseinrichtung (21) derart mit der Trennein
richtung (18) zusammenwirkt, daß sie die Spannung
der Materialbahn zumindest im Moment des Trennens
oder kurz davor kurzzeitig erhöht.
5. Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln von bahn
förmigem, von einer Mutterrolle abgewickelten Wic
kelgut nacheinander auf mehrere Wickelhülsen, wobei
das Wickelgut von einer fertig bewickelten Wickel
hülse auf eine neue Wickelhülse übergeleitet und
zwischen den beiden Wickelhülsen mit einer Trenn
einrichtung durchtrennt wird, dadurch gekennzeich
net, daß das Wickelgut mit Hilfe einer Vielzahl von
dicht nebeneinander angeordneten spitzen Nadeln
perforiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung der Materialbahn zumindest im Mo
ment des Trennens oder kurz davor kurzzeitig erhöht
wird.
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