DE3904598A1 - Tragwalzen-wickelmaschine zum aufwickeln von materialbahnen - Google Patents
Tragwalzen-wickelmaschine zum aufwickeln von materialbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tragwalzen-Wickelmaschine zum
Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere Papier- oder
Kartonbahnen, auf Hülsen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die bekannten Tragwalzen-Wickelmaschinen weisen oberhalb des
Wickelbetts zwischen den beiden Tragwalzen eine an seitlichen
Führungen heb- und senkbar gelagerte, sich über die
Arbeitsbreite erstreckende Druckrolle auf, die zu Beginn des
Aufwickelvorgangs von oben auf die Wickelrolle drückt. Durch die
aufgebrachte zusätzliche Anpreßkraft gegen die Tragwalzen läßt
sich die gewünschte Wickelhärte erreichen, wenn das Eigengewicht
der Rollen noch nicht ausreicht.
Ebenso sind Tragwalzen-Wickelmaschinen bekannt, die eine
Einrichtung zum Durchtrennen der Materialbahnen und zum
Befestigen des neugeschaffenen Bahnanfangs an neuen Hülsen nach
dem Ausstoßen einer vollen Wickelrolle aufweisen. Bei der aus
der DE-PS 31 51 256 bekannten, gattungsgemäßen Tragwalzen-
Wickelmaschine ist die Trenn- und Befestigungseinrichtung im
Ausstoßbalken untergebracht, der an seiner dem Wickelbett
zugewandten Seite eine Öffnung aufweist, aus der die Trenn- und
Befestigungseinrichtung herausragt. Ebenfalls weist die dort
beschriebene Tragwalzen-Wickelmaschine eine heb- und senkbare
Andrückwalze auf.
Um Hülsen mit sehr großen Durchmesser-Unterschieden (90-500 mm)
verarbeiten zu können, ist die mit dem Ausstoßbalken in das
Tragwalzenbett einschwenkbare Trenn- und Befestigungseinrichtung
zusätzlich quer zur Achse der Tragwalzen verschiebbar, damit die
neugeschaffenen Bahnanfänge vorteilhaft im Bereich der
Scheitellinie der Hülsen befestigt werden können.
Nachteilig an der aus der DE-OS 31 51 156 bekannten
Rollenwechseleinrichtung ist, daß aufgrund der erforderlichen
Öffnung im Ausstoßbalken nur Rollen ab einem gewissen
Durchmesser ausgestoßen werden können. Da es in der Praxis
vorkommt, daß kurz nach dem Anwickeln ein kompletter Rollensatz
zum Ausschuß erklärt und aus dem Walzenbett entfernt werden muß,
sind diese dann manuell aus dem Tragwalzenbett zu entfernen.
Alternativ können zusätzliche Verriegelungseinrichtungen
angebracht werden, die die Öffnung des Ausstoßbalkens in diesem
Fall abdecken. Darüber hinaus benötigt der zusätzlich quer zur
Achse der Tragwalzen verschiebbare Ausstoßbalken relativ viel
Platz.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Tragwalzen-Wickelmaschine zu schaffen, die in der Lage ist,
Hülsen mit großen Durchmesserunterschieden zu verarbeiten und
gleichfalls eine Gestaltung des Ausstoßbalkens ermöglicht, daß
dieser in der Lage ist, auch Wickelrollen mit geringem
Durchmesser aus dem Walzenbett zu entfernen.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Aufgrund der gemeinsamen Lagerung mit der Druckrolle wird die
Trenn- und Befestigungseinrichtung nicht seitlich, sondern von
oben unabhängig vom Hülsendurchmesser zum Bereich der
Scheitellinie bewegt. Der Ausstoßbalken benötigt keine Öffnung,
er kann daher mit einfachen Mitteln so gestaltet werden, daß
Wickelrollen mit sehr geringem Durchmesser (<200 mm)
ausgestoßen werden können.
Als weiterer Vorteil tritt hinzu, daß der Ausstoßbalken weniger
Platz benötigt, so daß die freie Bahnlänge zwischen der
vorgeschalteten Längsschneideinrichtung und der umschlungenen
Tragwalze vorteilhaft verringert werden kann. Zusätzlich wird
der Bereich der Tragwalzen für Wartungszwecke besser zugänglich.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung:
Nach Patentanspruch 2 bis 4 sind sowohl die Druckrolle als auch
die Trenn- und Befestigungseinrichtung an einer Schwenktraverse
befestigt mit dem Vorteil, daß sie auf kurzem Wege in die
Arbeitsstellung gebracht werden können. Die häufig vorhandene
Druckrollentraverse kann so konstruktiv einfach zusätzlich zur
Aufnahme der Trenn- und Befestigungseinrichtung benutzt werden.
In der Ausgestaltung nach Anspruch 5 wird gewährleistet, daß
sowohl die Druckrolle als auch die Trenn- und Befestigungs
einrichtung im Bereich der Scheitellinie einer Wickelrolle bzw.
Hülse anliegen.
Die Zeichnungen dienen zur Erläuterung der Erfindung anhand
eines vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Tragwalzen-
Wickelmaschine, bei der sich die Trenn- und
Befestigungseinrichtung in Arbeitsstellung befindet.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht mit der Druckrolle in Arbeitsstellung.
Die gezeigte Tragwalzen-Wickelmaschine weist zwei angetriebene
Tragwalzen 1, 2 auf, zwischen denen ein Walzenbett 3 ausgebildet
ist, in dem die Wickelrollen 4 während des Aufwickelns auf den
Tragwalzen 1, 2 aufliegen. Die in Längsrichtung in Einzelbahnen
aufgeteilte Matrialbahn 5, vorzugsweise eine Papier- oder
Kartonbahn, wird von unten - von der Tragwalze 1 umgelenkt -
zwischen den Tragwalzen 1, 2 in das Walzenbett 3 geführt und auf
fluchtend aufgereihte Hülsen 6 gewickelt. Derartige
Doppeltragwalzen-Wickelmaschinen sind bekannt und z.B. in der
DE-OS 32 07 461 beschrieben. Daher sind konstruktive Details,
soweit sie nicht die Erfindung betreffen, in der Zeichnung nicht
aufgeführt.
Im in den Fig. 1 und 2 nur angedeuteten Gestell 7 der
Wickelmaschine ist an beiden Längsseiten neben dem Bahnbereich
jeweils ein schildförmiges Seitenteil 8 in nicht dargestellten
Führungen in etwa vertikal bewegbar gelagert. Die vertikale
Bewegung erfolgt mittels einer oberhalb des Wickelbetts
außerhalb des Bereichs einer vollen Wickelrolle 4 am Gestell 7
befestigten Kolben-Zylinder-Einheit 9, deren Kolben an der
Oberseite des Seitenteils 8 angeflanscht ist. Die gleichmäßige
Vertikalverstellung beider Seitenteile 8 wird mit einer sich
über die Arbeitsbreite erstreckenden Synchronwelle 10
sichergestellt, deren Enden jeweils in den Seitenteilen 8
drehbar gelagert sind und Ritzel aufweisen, die mit Zahnstangen
in den Führungen kämmen.
Zwischen beiden Seitenteilen 8 erstreckt sich über die
Arbeitsbreite eine Traverse 11, die im unteren Teil der
Seitenteile 8 um eine Achse 12 um 90° schwenkbar gelagert ist.
Als Schwenkantrieb dient eine sowohl am Seitenteil 8 als auch an
der Traverse angelenkte Kolben-Zylinder-Einheit 13. An einer
Seitenfläche der Traverse 11 ist eine sich über die
Arbeitsbreite erstreckende Druckrolle 14 frei drehbar befestigt.
Die benachbarte, senkrecht abgewinkelte Seitenfläche trägt eine
Bahntrenn- und Befestigungseinrichtung 15, bestehend aus einer
Hefteinrichtung 15.1 und einem Trennmesser 15.2, die in einer an
der Traverse 11 befestigten Führung 15.3 über die gesamte
Arbeitsbreite bewegbar sind. Die Druckrolle 14 und die Trenn- und
Befestigungseinrichtung 15 sind so an der Traverse 11 befestigt,
daß sie mit der Kolben-Zylinder-Einheit 13 wechselweise exakt in
die mittig durch das Walzenbett 3 verlaufende Senkrechte 16 zur
gemeinsamen oberen Tangente an die Tragwalzen 1, 2 geschwenkt
werden können. Zweckmäßigerweise wird dies dadurch erreicht, daß
die Schwenkachse 12 auf der Mittelsenkrechten 16 angeordnet ist
und daß sowohl die Verbindungslinie Schwenkachse 12 - Mittelpunkt
der Druckrolle 14 als auch Schwenkachse 12 - Heftlinie der
Hefteinrichtung 15.1 in nach unten geschwenkter Position mit der
Mittelsenkrechten 16 zusammenfallen.
Beim Rollenwechsel werden die vollen Wickelrollen 4 mittels eines
um die Tragwalze 1 schwenkbaren Ausstoßbalkens 17 aus dem
Wickelbett 3 über die Tragwalze 2 ausgestoßen, und anschließend
ein Satz neuer Hülsen 6 mittels einer um die Tragwalze 2 in das
Walzenbett 3 schwenkbaren Rinne 18 unter der Bahn 5.1 hindurch in
das Walzenbett 3 eingelegt. Derartige Ausstoßbalken und
Hülsenrinnen sind bekannt und z.B. in der DE-PS 31 51 256
beschrieben. Nach der Erfindung benötigt der Ausstoßbalken 17
keine Öffnung für die Trenn- und Befestigungseinrichtung 15, so
daß die Ausstoßfläche geschlossen bis nahe an die Tragwalze 1
reicht. Nach Ausstoßen der vollen Rolle 4 wird die Traverse 11
abgesenkt, bis die nach unten geschwenkte Hefteinrichtung 15.1 den
Scheitelpunkt der eingelegten neuen Hülsen 6 erreicht (Fig. 1). An
den seitlichen Hülsenspanneinrichtungen sind Anschläge angebracht,
die dafür sorgen, daß bei unterschiedlichen Hülsendurchmessern die
Hefteinrichtung 15.1 den richtigen Abstand zur Hülsenoberfläche
einnimmt. Die Hefteinrichtung 15.1 und das Trennmesser 15.2 werden
nun quer über die Breite der Bahn 5 gefahren, wobei die ablaufende
Bahn 5.1 durchgetrennt und gleichzeitig der neu geschaffene Anfang
der Bahn 5 an den Hülsen 6 befestigt wird. Anstelle der
Hefteinrichtung 15.1 kann ebenso eine verfahrbare Einrichtung zum
Anbringen eines Klebebandes zum Befestigen des Bahnanfanges an den
Hülsen 6 eingesetzt werden.
Anschließend wird die Traverse 11 im Uhrzeigersinn um 90°
geschwenkt, so daß die Druckrolle 14 exakt über der Scheitellinie
der Hülsen 6 positioniert wird. Danach werden die Tragwalzen 1, 2
in Bewegung gesetzt und so die Bahn 5 auf die Hülsen 6
aufgewickelt. Bis das wachsende Gewicht der Wickelrollen 4 für die
gewünschte Wickelhärte ausreichend groß ist, liegt die
Druckrolle 14 auf den Wickelrollen 4 auf und drückt mit geregelter
Kraft nach unten, um die Nippkräfte an den Tragwalzen 1, 2 zu
erhöhen. Wenn die Wickelrollen 4 fertig gewickelt sind, wird die
Traverse 11 mit der Druckrolle 14 in eine obere Ruheposition
angehoben (Fig. 2), bis die vollgewickelten Wickelrollen 4
ausgestoßen sind. Dann wird die Traverse 11 gegen den
Uhrzeigersinn um 90° geschwenkt und abgesenkt, um - wie vorhin
beschrieben - die ablaufende Bahn 5.1 durchzutrennen und den neuen
Bahnanfang an einem Satz neu eingelegter Hülsen 6 zu befestigen.
Claims (7)
1. Tragwalzen-Wickelmaschine zum Aufwickeln von Materialbahnen,
insbesondere Papier- oder Kartonbahnen, auf Hülsen,
mit einer oberhalb der Tragwalzen heb- und senkbar gelagerten
Druckrolle und mit einer Einrichtung zum Durchtrennen der
Materialbahn und zum Befestigen des neugeschaffenen Bahnanfangs
an einer neuen Hülse,
dadurch gekennzeichnet, daß an beiden
Längsseiten im Gestell (7) der Wickelmaschine heb- und senkbare
Seitenteile (8) gelagert sind, an denen sowohl die
Druckrolle (14) als auch die Trenn- und Befestigungs
einrichtung (15) wechselweise in den Bereich zwischen den
Tragwalzen (1, 2) bewegbar befestigt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Seitenteilen (8) eine schwenkbare
Traverse (11) befestigt ist, an deren einen Seitenfläche die
Druckrolle (14) und an einer anderen Seitenfläche die Trenn- und
Befestigungseinrichtung (15) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckrolle (14) und die Trenn- und
Befestigungseinrichtung (15) an benachbarten, in etwa
rechtwinklig aneinanderstoßenden Seitenflächen der Traverse (11)
befestigt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet
durch eine an dem Seitenteil (8) und der Traverse (11)
angelenkte Kolben-Zylinder-Einheit (13) als Schwenkantrieb.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenteile (8) auf der
Mittelsenkrechten (16) zu der oberen gemeinsamen Tangente an die
Tragwalzen (1, 2) verfahrbar gelagert sind und daß die
Schwenkachse (12) der Traverse (11) ebenfalls auf der
Mittelsenkrechten (16) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trenn- und
Befestigungseinrichtung (15) entlang einer sich über die
Arbeitsbreite erstreckenden Führung (15.3) verfahrbar gelagert
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch eine um die einlaufseitige
Tragwalze (1) schwenkbare Ausstoßeinrichtung (17) für die vollen
Rollen (4) und eine um die auslaufseitige Tragwalze (2)
schwenkbare Einlegeeinrichtung (18) für neue Hülsen (6).
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