DE19709325A1 - Tragwalzen-Wickelmaschine - Google Patents
Tragwalzen-WickelmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tragwalzen-Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Material
bahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn auf Hülsen, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Tragwalzen-Wickelmaschinen werden bekannterweise in der Papier- und Kartonindustrie
zur Herstellung von Wickelrollen eingesetzt. Als Rollenschneidmaschinen weisen sie
eine Längsschneideeinrichtung zum Aufteilen der Bahn in Einzelbahnen auf, aus denen
Wickelrollen hergestellt werden, die beim Aufwickeln axial fluchtend auf den beiden
Tragwalzen aufliegen. Ebenso ist der Einsatz von Tragwalzen-Wickelmaschinen als
Umroller oder als sogenannte Rollendoktoren bekannt, mit denen bereits hergestellte
Wickelrollen umgerollt, also neu gewickelt werden, um Rollenfehler, Klebestellen etc. zu
entfernen.
Aus der WO 92/03366 ist eine als Rollenschneidmaschine arbeitende Tragwalzen-
Wickelmaschine bekannt, bei der in den von den Tragwalzen und den Wickelrollen
begrenzten Raum mittels Druckluft ein Überdruck erzeugt wird. Der Überdruck verringert
das Auflagegewicht und somit die Linienlast an den beiden Auflagelinien der Wickelrol
len auf den Tragwalzen, von der die Wickelhärte einer Wickelrolle entscheidend
beeinflußt wird. Durch die Entlastung des Rollengewichts lassen sich Wickelrollen mit
sehr großen Durchmesser (mehr als 800 mm) mit sehr guter Wickelqualität wickeln. Zur
Erzeugung des Überdrucks befindet sich im Bereich des unteren Zwickels zwischen den
Tragwalzen ein Luftkasten, der Druckluft von unten durch den Spalt zwischen den
Tragwalzen zuführt. Die Abdichtung im Bereich der beiden seitlichen Enden der
Tragwalzen erfolgt mittels axial von außen gegen die Stirnseiten der äußeren Wickelrol
len verschiebbaren Dichtelementen, die zumindest die Querschnittsfläche des oberen
Zwickels zwischen den beiden Tragwalzen abdichten.
Aus der EP-A 0631956 ist eine gattungsgemäße Tragwalzen-Wickelmaschine bekannt,
bei der anstelle eines Luftkastens der Raum unterhalb der Tragwalzen mittels zwei
jeweils unterhalb jeder Tragwalze angeordneten Dichtelementen abgedichtet wird, die
sich vertikal vom Bodenbereich bis an die Unterseite einer Tragwalze und in Achsrich
tung der Tragwalze über deren Länge erstrecken. Zwischen diesen Dichtelementen
befindet sich eine Grube für Längsmesser, die ganz oder teilweise als Druckkammer
ausgebildet ist. Die Abdichtung an den Längsseiten erfolgt mit feststehenden Enddich
tungen, die an den Stirnseiten der Tragwalzen bis in die Höhe der Tragwalzenachsen
reichen. Oberhalb davon sind weitere Dichtelemente angeordnet, die den oberen Zwickel
zwischen den Tragwalzen abdichten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Tragwalzen-
Wickelmaschine so zu verbessern, daß sie auch zum Wickeln nur einer Wickelrolle mit
geringer Rollenbreite geeignet ist, wie es z. B. beim Einsatz als Umroller erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird mit der Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
einer erfindungsgemäßen Tragwalzen-Wickelmaschine.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestell
ten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt ausschnittsweise eine Seitenansicht einer Tragwalzen-Wickelmaschine
nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht in Bahnlaufrichtung einer Maschinen
seite mit den Dichtelementen in Arbeitsposition.
Fig. 3 zeigt die Ansicht nach Fig. 2 beim Anwickeln mit den Dichtelementen in
Ruheposition.
Die Tragwalzen-Wickelmaschine weist zwei angetriebene Tragwalzen 1, 2 auf, auf
denen die Wickelrollen 3 während des Aufwickelns aufliegen. Die Tragwalzen 1, 2 sind
in einem Gestell am Boden abgestützt gelagert, dessen Teile 4, 5 so gestaltet und
angeordnet sind, daß zumindest der Raum unterhalb der Tragwalzen 1, 2 zwischen dem
Senkrechten durch deren Achsen frei bleibt.
Die Bahn 6 wird bevorzugt den Wickelstellen von der Tragwalze 1 umgelenkt von unten
durch den Spalt zwischen den Tragwalzen 1, 2 zugeführt. Beim Einsatz als Rollen
schneidmaschine ist sie von einer vor der einlaufseitigen Tragwalze 1 angeordneten
Längsschneideeinrichtung in Einzelbahnen aufgeteilt worden, die auf axial fluchtend
aufgereihte Hülsen aufgewickelt werden.
Zur Verminderung des Auflagegewichts einer Wickelrolle 3 auf den Tragwalzen 1, 2
kann in dem durch die Tragwalzen 1, 2 und der Wickelrolle 3 begrenzten Raum mit
Druckluft ein Überdruck erzeugt werden. Dazu kann sowohl der Raum des unteren
Zwickels zwischen den Tragwalzen 1, 2 als auch der von der Wickelrolle 3 begrenzte
Raum des oberen Zwickels mit folgenden Elementen abgedichtet werden:
Unterhalb jeder Tragwalze 1, 2 ist etwa im Bereich der senkrechten Ebene durch die jeweilige Achse jeweils ein Querdichtelement 7, 8 angeordnet, das sich quer zur Bahnlaufrichtung zumindest über die Länge der Tragwalzen 1, 2 und vertikal vom Bodenbereich bis an die Unterseite der jeweiligen Tragwalze 1, 2 erstreckt. Bevorzugt sind die Querdichtelemente 7, 8 an einer Bodenplatte 9 angelenkt, damit sie von der jeweiligen Tragwalze 1, 2 nach außen geklappt werden können, z. B. um die Bahn 6 einzuführen oder um einen Papierstau zu beseitigen. Die Oberkanten der Querdichtele mente 7, 8 sind als Dichtleisten 10 ausgebildet, die zur jeweiligen Tragwalze 1, 2 reibungsfrei ausreichend abdichten; z. B. indem ein kleiner Spalt freibleibt, der nur geringe Druckluftverluste verursacht.
Unterhalb jeder Tragwalze 1, 2 ist etwa im Bereich der senkrechten Ebene durch die jeweilige Achse jeweils ein Querdichtelement 7, 8 angeordnet, das sich quer zur Bahnlaufrichtung zumindest über die Länge der Tragwalzen 1, 2 und vertikal vom Bodenbereich bis an die Unterseite der jeweiligen Tragwalze 1, 2 erstreckt. Bevorzugt sind die Querdichtelemente 7, 8 an einer Bodenplatte 9 angelenkt, damit sie von der jeweiligen Tragwalze 1, 2 nach außen geklappt werden können, z. B. um die Bahn 6 einzuführen oder um einen Papierstau zu beseitigen. Die Oberkanten der Querdichtele mente 7, 8 sind als Dichtleisten 10 ausgebildet, die zur jeweiligen Tragwalze 1, 2 reibungsfrei ausreichend abdichten; z. B. indem ein kleiner Spalt freibleibt, der nur geringe Druckluftverluste verursacht.
An jeder Maschinenseite ist ein stirnseitiges Dichtelement 11 angeordnet, das auf dem
Boden oder - wie in den Figuren dargestellt - auf der Bodenplatte 9 in Achsrichtung der
Tragwalzen 1, 2 verschiebbar gelagert ist. Jedes Querdichtelement 11 ist so geformt,
daß es sowohl die freie Querschnittsfläche zwischen den Querdichtelementen 7, 8, der
Bodenplatte 9 (oder dem Boden) und den Tragwalzen 1, 2, als auch die freie Quer
schnittsfläche zwischen den Tragwalzen 1, 2 und der Wickelrolle 3 abdichtet. Im Bereich
zwischen den Tragwalzen 1, 2 ist das Dichtelement 11 der freien Querschnittsfläche
zwischen den Tragwalzen 1, 2 angepaßt geformt, damit es zwischen den Tragwalzen 1,
2 gegen die äußere Stirnseite einer Wickelrolle 3 bewegt werden kann.
Bevorzugt sind die Dichtelemente 11 in auf der Bodenplatte 9 parallel zu den Tragwal
zen 1, 2 befestigten Linearführungen 12, 13 präzise geführt. Ihre senkrechten Seitenkan
ten liegen an den hochgeklappten Querdichtelementen 7, 8 an und stützen so diese in
deren hochgeklappter Arbeitsposition ab. Das Schieben der stirnseitigen Dichtelemente
11 in ihre Arbeitsposition an den Wickelrollen erfolgt mittels eines Spindeltriebs, dessen
Motor 14 mit so großem Abstand von den Tragwalzen 1, 2 außerhalb der Arbeitsbreite
angeordnet ist, daß das Dichtelement 11 soweit zur Seite gefahren werden kann, daß es
sich in der in Fig. 3 gezeigten Ruheposition außerhalb des Gestells 5 der Maschine
befindet. In dieser Position befindet es sich außerhalb des Bewegungsbereichs eines an
jeder Maschinenseite angeordneten Führungskopfes 15. Die Führungsköpfe 15 sind auf
bekannte Weise mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 16 vertikal bewegbar an einem
Ständer 17 des Gestells 5 gelagert. Sie können mittels eines Antriebs 21 horizontal in die
Hülsen der Wickelrollen 3 eingefahren werden, um diese beim Aufwickeln zu halten.
Um das Dichtelement 11 durch das Gestell 4, 5 nach außen bewegen zu können, ist das
Gestell 4, 5 in diesem Bereich offen gestaltet. Es weist eine ausreichend große Öffnung
auf, durch die das Dichtelement 11 bewegt werden kann. Jedes Dichtelement 11 kann
nach innen bis zur Maschinenmitte verschoben werden, damit sie auch sehr schmale, in
der Maschinenmitte gewickelte Wickelrollen 3 an deren Stirnseiten abdichten können.
Die Spindel 19 des Spindeltriebs für die stirnseitigen Dichtelemente 11 erstreckt sich mit
ausreichendem Abstand von der Bodenplatte 9 unterhalb der Tragwalzen 1, 2 parallel zu
diesen. Sie ist an der dem Spindelmotor 14 abgewandten Seite der Maschine entspre
chend gelagert und bewegt auch das stirnseitige Dichtelement an der anderen
Maschinenseite. In jedes stirnseitige Dichtelement 11 ist eine Spindelmutter 20
eingepaßt, durch den die Spindel 19 geführt ist.
Falls aus Platzgründen eine Bewegung der stirnseitigen Dichtelemente 11 bis außerhalb
des Gestells 17 der Maschine nicht möglich ist, sind die stirnseitigen Dichtelemente 11
zweiteilig aus einen am Boden oder der Bodenplatte gelagerten unteren Teil und einem
daran abklappbar nach außen befestigten oberen Teil aufgebaut. Die Aufteilung in die
beiden Teile erfolgt bevorzugt derart, daß sich das Klappgelenk in Höhe der engsten
Stelle zwischen den Tragwalzen 1, 2 befindet. Bei dieser Ausführungsform brauchen die
stirnseitigen Dichtelemente zum Einfahren der Führungsköpfe 15 zu Beginn der
Wicklung nur bis in den Bereich außerhalb der Tragwalzen 1, 2 bewegt werden,
anschließend wird das obere Teil nach außen abgeklappt, um den Bewegungsbereich
der Führungsköpfe 15 freizumachen.
Die Positionierung der stirnseitigen Dichtelemente 11 in ihre Dichtposition an den
äußeren Stirnseiten der Wickelrolle 3 erfolgt bevorzugt mittels einer Wegmeßeinrichtung,
deren Meßwerte als Steuergröße für den Spindelmotor 14 dienen. Falls Längsmesser
zum Beschneiden der Bahnränder vorhanden sind, läßt sich die Sollposition der
Dichtelemente 11 einfach über deren Arbeitsposition festlegen, da die Position der
Längsmesser dann der Dichtposition der Dichtelemente 11 entspricht.
Die Zufuhr von Druckluft in den Raum unterhalb der Wickelrolle 3 erfolgt bevorzugt durch
eines der Querdichtelemente 7, 8. Um eine gleichmäßige Druckverteilung über die
Arbeitsbreite zu erreichen, sind bevorzugt mehrere Luftanschlüsse über die Arbeitsbreite
verteilt an entsprechende Bohrungen in dem Querdichtelement 7, 8 angeschlossen. Die
außerhalb des Bereichs der minimalen Wickelrollen breite befindlichen Anschlüsse
können inaktiviert oder verschlossen werden. Beim Betrieb wird Druckluft nur über die
Anschlüsse zugeleitet, die sich im Bereich zwischen den beiden Dichtelementen 11 in
deren Arbeitsposition, also im Bereich der Wickelrolle 3, befinden.
Die Arbeitsweise der Wickelmaschine erfolgt in der Art und Weise, wie in der WO
92/03366 beschrieben ist. Zu Beginn der Wicklung befinden sich die stirnseitigen
Dichtelemente 11 außerhalb des Bewegungsbereichs der Führungsköpfe 15 in ihrer
Ruheposition. Die Führungsköpfe 15 sind in die Hülse eingefahren und halten die
Wickelrolle 3 (Fig. 3). Sobald die Wickelrolle 3 einen ausreichend großen Durchmesser
hat, daß sich ihre Hülse und damit ihre Führungsköpfe 15 mit ausreichend großem
Abstand oberhalb der Tragwalzen 1, 2 befinden, werden die Dichtelemente 7, 8,11 in
ihre Arbeitsposition gebracht. Die stirnseitigen Dichtelemente 11 werden in Achsrichtung
der Tragwalzen 1, 2 zur Maschinenmitte hin gegen die äußeren Stirnseiten der
Wickelrolle 3 bewegt, um gemeinsam mit den hochgeklappten Querdichtelementen 7, 8
den Raum unterhalb der Tragwalzen 1, 2 abzudichten. Sobald sich das Auflagegewicht
der Wickelrolle 3 dem maximal zulässigen Wert nähert, z. B. bei einem Wickelrollen
durchmesser von ca. 800 mm, wird in den von den Tragwalzen 1, 2, der Wickelrolle 3
und den Dichtelementen 7, 8,11 begrenzten Raum Druckluft eingeleitet, bis sich unter
der Wickelrolle 3 ein so hoher Druck aufgebaut hat, daß das Auflagegewicht der
Wickelrolle 3 aus das gewünschte Maß vermindert wird.
Claims (6)
1. Tragwalzen-Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn, inbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn (6),
- a) mit zwei Tragwalzen (1, 2), auf denen die Wickelrolle (3) beim Aufwickeln aufliegt,
- b) mit Mitteln (7, 8, 11) zum Abdichten des durch die Tragwalzen (1, 2) und die
Wickelrolle (3) begrenzten Raumes und zum Erzeugen eines Überdrucks darin,
enthaltend
- b1) an jeder Maschinenseite ein stirnseitiges Dichtelement (11) zum Abdichten der freien Querschnittsfläche zwischen den Tragwalzen (1, 2) und der Wickelrolle (3), und
- b12) jeweils ein sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckendes Querdichtelement (7, 8) unterhalb jeder Tragwalze (1, 2), das sich jeweils vertikal vom Bodenbereich bis an die Unterseite der Tragwalze (1, 2) und in Achsrichtung der Tragwalzen (1, 2) zu mindest über deren Länge erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß das stirnseitige Dichtelement (11) an zumindest einer Maschinenseite
- b3) sich nach unten bis zum Bodenbereich erstreckt,
- b4) der freien Querschnittsfläche zwischen den Tragwalzen (1, 2) angepaßt so geformt ist, daß es auch die Querschnittsfläche zwischen den Querdichtelementen (7, 8), dem Boden oder einer Bodenplatte (9) und den Tragwalzen (1, 2) abdichtet und
- b5) in Achsrichtung der Tragwalzen (1, 2) verschiebbar auf dem Boden oder der Bodenplatte (9) gelagert ist.
2. Tragwalzen-Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Boden oder eine? Bodenplatte (9) Linearführungen (12,13) für die
stirnseitigen Dichtelemente (11) befestigt sind.
3. Tragwalzen-Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zumindest ein Querdichtelement (7, 8) nach außen und mit seiner Oberkante
zum Boden hin klappbar gelagert ist.
4. Tragwalzen-Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes stirnseitige Dichtelement (11) mittels eines Spindel
triebs (14, 19) verschiebbar gelagert ist.
5. Tragwalzen-Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die stirnseitigen Dichtelemente (11) seitlich bis außerhalb des
Bewegungsbereichs von absenkbaren Führungsköpfen (15) verschiebbar gelagert sind.
6. Tragwalzen-Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes stirnseitige Dichtelement (11) zweiteilig aus einem am
Boden oder der Bodenplatte (9) gelagerten unteren Teil und einem daran abklappbar
befestigten oberen Teil besteht.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |