DE19504143A1

DE19504143A1 - Verfahren und Vorrichtung zum dichten Abschließen und/oder Verschließen von Tür- und/oder Fensteröffnungen

Info

Publication number: DE19504143A1
Application number: DE1995104143
Authority: DE
Inventors: Rolf Dipl Ing Rittinghaus
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-02-09
Filing date: 1995-02-09
Publication date: 1996-08-14

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum dichten Abschließen und/oder Verschließen von Tür- und/oder Fensteröffnungen gemäß der Oberbegriffe der Patentansprüche 1 und 3.

Wenn Hochwasser an Flüssen und an der Küste auftritt, besteht die Gefahr, daß die fluß- und küstennahen Häuser zumindest teilweise mit Wasser vollaufen. Man hat hier versucht, mit Platten, die vor die Tür- und Fensteröffnungen und sonstige Öffnungen der Häuser und Gebäude geschraubt werden, wobei die Platten gegenüber dem Mauerwerk beispielsweise mit Silikondichtung abgedichtet werden, Abhilfe zu schaffen.

Das Verschließen dieser Öffnungen durch das Vorschrauben von Platten und das zusätzliche Abdichten mit Silikon ist sehr zeitaufwendig. Auch ist das Abnehmen der Platten, wenn das Hochwasser wieder zurückgegangen ist, sehr zeitaufwendig. Weiterhin müssen die Schraubbohrungen wieder verschlossen werden. Auch muß das Silikon von dem Mauerwerk in mühsamer Weise entfernt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier auf einfache Weise Abhilfe zu schaffen.

Diese Aufgabe wird in erfindungsgemäßer Weise verfahrensgemäß dadurch gelöst, daß die jeweiligen Öffnungen jeweils durch ein plattenförmiges Element mit einem in dessen äußeren Bereich umlaufenden mit Druck beaufschlagbaren Schlauch abdichtend verschlossen werden. Durch dieses Verfahren können in sehr einfacher Weise die Platten montiert wie auch wieder demontiert werden. Es ist lediglich erforderlich, den Schlauch nach dem Einsetzen der Platte in die zu verschließende Öffnung mit Druck zu beaufschlagen. Der Schlauch wirkt gleichzeitig als Halte- und Abdichtungselement zwischen Platte und Häuserwand.

Das Verfahren läßt sich folgendermaßen sehr einfach dadurch durchführen, daß zunächst die einen geringfügig kleineren Außenumfang aufweisende Platte in die Öffnung eingesetzt wird, und daß anschließend der umlaufende Schlauch über ein in dem Schlauch angeordnetes Ventil über eine Pumpe oder sonstige geeignete Druckerzeugungseinrichtung mit Luft, einem Gas oder einer Flüssigkeit unter Druck gefüllt wird, so daß der Schlauch als Dichtung und Halte- und/oder Verspannelement zwischen Platte und Gebäude- oder Häusermauer wirkt.

Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung vorgesehen, die sich dadurch auszeichnet, daß die Platte im äußeren Bereich eine umlaufende nutähnliche Aufnahme aufweist, daß in dieser nutähnlichen Aufnahme ein aufpumpbarer Schlauch mit einem Ventil angeordnet ist. Hierdurch wird in äußerst einfacher Weise eine Vorrichtung zum dichten Abschließen und/oder Verschließen von Tür- oder Fensteröffnungen oder sonstigen Öffnungen, insbesondere von hochwassergefährdeten Häusern oder Gebäuden geschaffen, die einfach und in kürzester Zeit zu montieren und wieder zu demontieren ist. Es ist für jede Öffnung eine entsprechende Platte nach den Maßen der Öffnung anzufertigen, wobei die Außenkontur bevorzugt 1 cm bis 3 cm kleiner als die zu verschließende Öffnung ist.

Auf der Platte ist in deren Außenbereich jeweils zur Bildung der nutähnlichen Aufnahme ein im Querschnitt z-förmiger Streifen befestigt, so daß in einfacher Weise in diese geschaffene Aufnahme der Schlauch um laufend einzulegen ist.

Damit die Platte von einer Person einfach in der Öffnung montiert werden kann, bevor der Schlauch aufgepumpt ist und damit die Platte nicht wieder vor dem Aufpumpen des Schlauches herausfällt, ist vorgesehen, daß an der Platte Montagehilfselemente angeordnet sind. Der Schlauch kann als Feuerwehr- oder als feuerwehrähnlicher Schlauch oder als Gummi-, Kunststoff- oder gewebeverstärkter Schlauch ausgebildet sein.

Besonders wenn Kellertüren oder tiefliegende Häuseröffnungen abgedichtet werden sollen, ist vorgesehen, daß an der Platte auf die Mauer sich abstützende und die Platte und die Maueröffnung übergreifende Abstützelemente angebracht und/oder anbringbar sind. Dieses ist besonders von Bedeutung, wenn eine hohe Überschwemmung erfolgt oder erwartet wird, damit kein oder kein zu großer Druck auf hinter der Platte sich befindliche abgedeckte Türen und insbesondere Fenster- oder andere Glasscheiben ausgeübt wird.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen, der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.

Hierbei zeigen

Fig. 1 eine in einer Türöffnung eingesetzte erfindungsgemäße Abdichtungsplatte in der Vorderansicht,

Fig. 2 die in der Türöffnung eingesetzte Platte im Längsschnitt,

Fig. 3 die Anordnung des Schlauches in der nutähnlichen Aufnahme im Schnitt A/A,

Fig. 4 eine weitere Abdichtungsplatte in der Vorderansicht,

Fig. 5 die Platte im Schnitt B/B,

Fig. 6 ein weiteres auf der Platte angebrachtes Verstärkungselement,

Fig. 7 ein weiteres auf der Verstärkungsplatte angebrachtes Verstärkungselement im Schnitt B/B und

Fig. 8 eine weitere Abdichtungsplatte in der Vorderansicht mit Abstützelementen.

Zum dichten Abschließen und Verschließen von beispielsweise einer Türöffnung gemäß Fig. 1 wird die als plattenförmiges Element ausgebildete Platte 1 eingesetzt. Diese Platte 1 weist in ihrem Außenbereich einen um 1 cm bis 2 cm geringeren Umfang als die Wandöffnung 2 der Türöffnung auf, so daß zwischen den Außenkanten 3 der Platte 1 und der Türöffnung ein geringer Spalt 4 besteht. Für jede zu verschließende Öffnung ist eine entsprechende Platte angefertigt.

Im Außenbereich der Platte 1 ist eine umlaufende nutähnliche Aufnahme 5 vorgesehen. Diese nutförmige Aufnahme 5 wird durch im äußeren Bereich der Platte 1 angeordnete, im Querschnitt z-förmige Streifen 6, gebildet, die beispielsweise auf die Platte 1 im Schweißpunktverfahren befestigt sind. In diese umlaufende Nut 5 ist ein umlaufender Schlauch 7 angeordnet. In dem Schlauch 7 befindet sich ein Ventil 8 zum Aufpumpen des Schlauches 7.

Desweiteren sind an der Platte 1 die beiden Montagehilfen 9 befestigt. Diese Montagehilfen 9 sind als Schraubelemente ausgebildet.

Als Schlauch 7 kann ein Feuerwehr-, ein feuerwehrähnlicher, Gummi-, Kunststoff- oder gewebeverstärkter Schlauch oder ein ähnlicher Schlauch verwendet werden.

Die Funktionsweise der Platte 1 ist folgende:
Sollten die Häuser von Hochwasser bedroht werden, werden in die Tür- 2 oder Fensteröffnungen oder sonstigen Öffnungen dieser Häuser die jeweils nach den Wandöffnungsmaßen der Türen und Fenster vorgefertigten und entsprechend gekennzeichneten Platten 1 eingesetzt. Damit die Platten 1 zunächst nicht aus den Öffnungen 2 herausfallen werden sie mittels der Schraubelemente 9 fixiert. Anschließend wird über das Ventil 8 der Schlauch 7 beispielsweise mit Luft durch einen Druck von 1 bis 2 bar beaufschlagt. Hierdurch wird erreicht, daß durch den Schlauch 7 die Platte 1 sowohl in der Wandöffnung 2 gehalten, wie auch eine Abdichtung zwischen dem Mauerwerk 10 und der Platte 1 geschaffen wird. Wenn das Hochwasser zurückgegangen ist, können die Platten 1 auf einfache Weise wieder aus den Öffnungen 2 herausgenommen werden, indem die Ventile 8 geöffnet werden, so daß die Schläuche 7 drucklos werden. Nach Lösen der Montagehilfen 9 können die Platten 1 aus den Öffnungen ganz entfernt werden.

Wie die Fig. 4 zeigt, kann es erforderlich sein, daß größere Platten 1 oder mit einem größeren Wasserdruck beaufschlagte Platten 1 mit einer Verstärkungsleiste 11 versehen werden müssen.

Wie die Fig. 5 zeigt können diese Verstärkungsleisten 11 beispielsweise z-förmig ausgebildet sein.

Es ist auch möglich, wie die Fig. 6 zeigt, daß die Verstärkungsstreben 12 u-förmig ausgebildet sind.

Auch ist es möglich, wie Fig. 7 zeigt, daß die Verstärkungsstreben 13 u-förmig, jedoch geschlossen ausgebildet sind.

Bei Platten 1 gemäß Fig. 8, die in Kellertüröffnungen oder in tieferliegende Öffnungen zum Abdichten eingesetzt werden sollen und bei denen die Möglichkeit besteht, daß sie mit einem größeren Wasserdruck bei höherem Hochwasser beaufschlagt werden, sind als Abstützelemente ausgebildete Abstützstreben 14 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Abstützstreben 14 an der Platte 1 mittels Schrauben 15 angeschraubt. Die Schrauben sind in an der Platte 1 angebrachte Gewindehülsen eingeschraubt. Zwischen der Platte 1 und den Streben können Distanzelemente angebracht sein. Die Abstützstreben 14 fassen auf das Mauerwerk 16 seitlich der Tür-und Wandöffnung 2 und legen sich auf das Mauerwerk 16 abstützend auf. Somit stützt sich die Platte 1 über die Abstützstreben 14 auf der Außenseite des Mauerwerks ab.

Die Abstützelemente können auch an der Platte angeschweißt oder Verlängerungen der Platte 1 oder der z-förmigen Streifen 6 sein.

Claims

1. Verfahren zum dichten Abschließen und/oder Verschließen von Tür- und/oder Fensteröffnungen oder sonstigen Öffnungen, insbesondere von hochwassergefährdeten Häusern oder Gebäuden, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen durch ein plattenförmiges Element (1) mit einem in dessen äußeren Bereich umlaufenden mit Druck beaufschlagbaren Schlauch (7) abdichtend verschlossen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die einen geringfügig kleineren Außenumfang aufweisende Platte (1) in die Öffnung (2) eingesetzt wird, und daß anschließend der umlaufende Schlauch (7) über ein in dem Schlauch (7) angeordnetes Ventil (8) über eine Pumpe oder sonstige geeignete Druckerzeugungseinrichtung mit Luft, einem Gas oder einer Flüssigkeit unter Druck gefüllt wird, so daß der Schlauch (7) als Dichtung und Halte- und/oder Verspannelement zwischen Platte (1) und Gebäude- oder Häusermauer wirkt.

3. Vorrichtung zum dichten Abschließen und/oder Verschließen von Tür- und/oder Fensteröffnungen oder sonstigen Öffnungen insbesondere von hochwassergefährdeten Häusern oder Gebäuden gemäß des Verfahrens nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) im äußeren Bereich eine umaufende nutähnliche Aufnahme (5) aufweist, daß in dieser nutähnlichen Aufnahme (5) ein aufpumpbarer Schlauch (7) mit einem Ventil (8) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Platte (1) in deren Außenbereich jeweils zur Bildung der nutähnlichen Aufnahme (5) im Querschnitt z-förmige Streifen (6) befestigt sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Platte (1) Montagehilfselemente (9) angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Montagehilfselemente (9) als verschiebbare Stifte oder Schraubelemente ausgebildet sind.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (7) als feuerwehr- oder feuerwehrähnlicher Schlauch ausgebildet ist.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (7) als Gummi-, Kunststoff- oder gewebeverstärkter Schlauch ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Platte (1) auf die Mauer (16) sich abstützende und die Platte (1) und die Maueröffnung (2) übergreifende Abstützelemente (14) angebracht und/oder anbringbar sind.