DE19861242C2 - Vorrichtung zum Abdichten von Kanalschächten gegen Eindringen von Wasser oder anderen flüssigen Medien - Google Patents
Vorrichtung zum Abdichten von Kanalschächten gegen Eindringen von Wasser oder anderen flüssigen MedienInfo
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Abstract
Zum sicheren Verschließen von Öffnungen, insbesondere von Gebäudeöffnungen wie Tür-, Fenster- oder Lüftungsöffnungen und von Kanalschächten wie Gullys wird ein plattenförmiger Verschlußkörper mit einem eine umlaufende Aufnahmenut für einen Dichtungsschlauch (29) in die Gebäudeöffnung (2) eingesetzt, wobei der Dichtungsschlauch (29) im aufgeblasenen Zustand aus der Aufnahmenut herausragt, an der die Gebäudeöffnung umgebenden Wandung wasserdichtend anliegt und mit zwei umlaufenden Dichtungslippen (31, 33) die Öffnungsspalte (35, 37) zwischen dem Verschlußkörper (15) und der Innenwandung (19) der Öffnung (2) abdichtet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten eines
Kanalschachtes gegen Eindringen von Wasser oder anderen flüssigen
Medien der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei Unwettern mit starken Regenfällen oder auch bei Hochwasser passiert
es häufig, dass in Kellerräumen oder dergleichen befindliche Kanalschächte
wie Gullys oder dergleichen, entgegen ihrer Zweckbestimmung nicht
einlaufendes Wasser aufnehmen, sondern durch den außen anstehenden
Wasserdruck das Wasser durch diese Schächte in das Gebäude eintritt.
Darüber hinaus kann auch durch Türöffnungen, Fensteröffnungen oder
dergleichen von außen anstehendes Wasser in Gebäudeteile eindringen.
Ein Eindringen von Wasser durch Gebäudeöffnungen, insbesondere von
Gullys wird gemäß der DE 36 03 825 A1 dadurch vermieden, dass eine die
Öffnung des Kanalschachtes abzudichtende Platte vorgesehen ist, welche
mindestens in ihrem Öffnungsrandkantenbereich eine umlaufende Dichtung
aufweist, wobei die Platte mittels einer Spannvorrichtung gegen die
Öffnung des Schachtes pressbar ist. Diese Spannvorrichtung besteht aus
vielen Einzelteilen und erfordert für die Handhabung eine gewisse
Geschicklichkeit von der Bedienungsperson.
Weiterhin ist durch die DE 297 23 050 U1 eine Hochwasserabsicherung für
Gebäude bekannt, bei der die Öffnungen in den Gebäuden, wie z. B.
Fenster, Türen, Kanalanschlüsse, Luftkanäle oder sonstige Öffnungen durch
aufblasbare kissenförmige Abdichtungen abdichtbar sind, wobei das
Aufblähen wahlweise durch Druckluft oder anstehenden
Wasserleitungsdruck geschieht. Hierbei müssen zunächst
Abschottungskästen um die Öffnungen befestigt werden, bevor die
kissenförmigen Abdichtungen mit Druckluft gefüllt werden können. Zum
Verschließen von Gullys oder anderen Kanalschächten ist diese Vorrichtung
nicht geeignet.
Auch ist durch die DE 197 07 394 A1 eine Schutzvorrichtung für Fenster und
Türen gegen Hochwasser bekannt, bei der eine Plexiglasscheibe verwendet
wird, deren Abmessungen größer als die Abmessungen der Gebäudeöffnung
sind. Zusätzlich ist an der Plexiglasscheibe ein Rahmen befestigt, dessen
Länge und Breite kleiner als die lichte Weite der Gebäudeöffnung sind. Ein
Eindringen von Wasser in die Gebäude wird hierbei dadurch verhindert,
dass zwischen den Überstand der Plexiglasscheibe und der Gebäudewand
ein Dichtungsgummi und zwischen dem Rahmen und der Laibung der
Gebäudeöffnung eine Dichtung angeordnet ist. Die letztgenannte Dichtung
kann auch ein aufblasbarer Dichtungsschlauch sein. Zum vorübergehenden
Abdichten von Gullys ist diese Schutzvorrichtung weniger geeignet.
Außerdem müssen hierbei zwei Dichtgummis getrennt montiert werden.
Auch ist durch die EP 0690 198 A1 eine Vorrichtung zum Abdichten einer
Gebäudeöffnung bekannt, wobei das Dichtungselement eine Platte aufweist,
die eine Öffnung abdeckt. An dieser Verschlussplatte ist eine unter Druck
aufweitbare, der Kontur der Öffnung folgende Dichtung angeordnet.
Weiterhin zeigt die EP 0731 245 A2 eine Vorrichtung zum Abdichten einer
Gebäudeöffnung mit einer die Gebäudeöffnung überragenden
Verschlussplatte und einem an der Laibung zur Anlage kommenden,
aufpumpbaren Dichtungsschlauch, wobei geeignete Eckstücke vorgesehen
sind.
Schließlich offenbart die DE 40 07 413 A1 noch eine Vorrichtung zum
Abdichten eines Kanalschachtes mittels einer Absperrblase, die aus einer
einlaufseitig vollständig geschlossenen Traghülse für einen hülsenartigen,
aufblasbaren Dichtring mit einem axial angeordneten Einlassventil und
einem Auslassventil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
flüssigkeitsdichten Verschließen eines Kanalschachtes dahingehend
auszugestalten bzw. auszubilden, dass sie in kürzester Zeit und ohne
besondere Geschicklichkeit und ohne viel Mühe zum Einsatz gebracht und
auch genau so einfach wieder abgebaut werden kann, wobei die Dichtigkeit
auch bei längerem Wasserdruck sicher gewährleistet ist. Diese Aufgabe
wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch einen einfachen und
schnellen Auf- und Abbau aus, wozu nur wenige Einzelteile zu montieren
bzw. zu demontieren sind. Darüber hinaus sind zum Abdichten des
Kanalschachtes keine besonderen Werkzeuge erforderlich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den
weiteren Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles im folgenden näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Kanalschachtabschluss mit
aufgelegtem Kanaldeckel,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Kanalabschluss gemäß Fig. 1
Fig. 3 und eine Einzelheit aus Fig. 2,
In den Fig. 1-3 sind Vorrichtungen zum Abdichten von Kanalschächten
wie Gullys oder von sonstigen in den Boden wie z. B. Straßenunterbau
eingelassenen Schächten für Anschlussarmaturen oder Gas- und
Wasseranschlüsse gegen Eindringen von Wasser z. B. bei
Überschwemmungen oder von anderen Flüssigkeiten, mittels eines
plattenförmigen Verschlusskörpers dargestellt.
So zeigen die Fig. 1-3 eine einfache und schnell montierbare
Vorrichtung zum Abdichten der Öffnung 2 eines Kanalschachtes 1 mit
einem auf diesen aufzulegenden Kanaldeckel 3, welcher in bekannter Weise
in einer ringförmigen Vertiefung 5 in dem Kanalschacht 1 derart angeordnet
sind, dass die Oberfläche 7 des Bodens 9, die Oberfläche 11 des
Kanaldeckels 3 und die Oberkante 13 des Kanalschachtes 1 eine Ebene
bilden. Ein plattenförmiger Verschlusskörper 15 zum Verschließen der
Öffnung 2 des Kanalschachtes 1 ist mit der Unterseite 17 des Kanaldeckels
3 fest verbunden und ragt beim aufgelegten Kanaldeckel 3 mit einem
Umfangsteil 4 in die Öffnung 2 hinein. Zu diesem Zweck ist der äußere
Umfang des plattenförmigen Verschlusskörpers 15 kleiner als die lichte
Weite der die Öffnung 2 begrenzenden Innenwandung 19 des
Kanalschachtes 1. Der Verschlusskörper 15 besteht aus einer ebenen,
kreisförmigen Verschlussplatte 21, die mit einem L-förmigen Kreisringteil
23 als Rahmenteil derart verbunden ist, dass zwischen dem Kreisringteil 23
und der Unterseite 25 der Grundplatte 21 eine umlaufende U-förmige
Aufnahmenut 27 zum Einlegen eines aufblasbaren Dichtungsschlauches 29
gebildet wird. Dieser aus gummiartigem Material bestehende
Dichtungsschlauch 29 ragt im aufgeblasenen Zustand aus der Aufnahmenut
27 heraus und liegt an der Innenwandung 19 des Kanalschachtes 1
flüssigkeitsdichtend an. Die Dichtwirkung gegen Eindringen von Wasser
oder von sonstigen Flüssigkeiten und Flüssigkeitsgemischen wird noch
dadurch erhöht, dass der Dichtungsschlauch 29 umlaufende
Dichtungslippen 31, 33 aufweist, welche die Öffnungsspalte 35, 37
zwischen der äußeren Umfangsfläche 39 der Grundplatte 21 und der
Innenwandung 19 des Kanalschachtes 1 sowie zwischen dem äußeren Rand
41 des Kreisringteiles 23 und der Innenwandung 19 des Kanalschachtes 1
sicher abdichten. Diese Dichtungslippen 31, 33 des Dichtungsschlauches 29
verhindern darüber hinaus, dass irgendwelche Festteilchen, z. B. kleine
Steinstücke in den Zwischenraum zwischen der Innenwandung 19 des
Kanalschachtes 1 und dem äußeren Umfang 43 des Dichtungsschlauches 29
gelangen können. Hierdurch wird eine Beschädigung und damit ein
frühzeitiges Undichtwerden des Dichtungsschlauches 29 sicher verhindert.
Für die feste Verbindung zwischen dem Kanaldeckel 3 und dem
Verschlusskörper 15 ist eine Schraube, z. B. eine Senkkopfschraube 45
vorgesehen, welche durch eine Durchgangsbohrung 47 in den Kanaldeckel
3 hindurch gesteckt ist und mittels einer Schraube 49 an der Grundplatte 21
befestigt ist. Der Abstand zwischen dem Kanaldeckel 3 und dem
Verschlusskörper 15 wird durch einen auf den Schraubenbolzen 51
aufgeschobenen Abstandsring 53 hergestellt und sicher eingehalten. Der
Verschlusskörper 15 wird durch seine feste Verbindung mit dem
Kanaldeckel 3 beim Aufsetzen des Kanaldeckels 1 schnell und einfach in
die Wirkstellung bzw. aus dieser Wirkstellung gebracht.
Im Rahmen der Erfindung können die Dichtungsschläuche 29 eine ovale,
rechteckige oder eine sonstige eckige Form aufweisen und aus einem ein-
oder mehrlagigen gummiartigen Material wie Gummischlauch- oder PVC-
Schlauch mit oder ohne Gewebe bestehen. Auch kann als
Dichtungsschlauch 29 ein flexibler Hydraulikschlauch eingesetzt werden.
Die Verschlusskörper 15 bestehen aus einem wasserdichten und
wasserdruckfesten Material, z. B. aus Metallblech oder Metallprofile aus
Aluminium, Stahl oder einem sonstigen Metall. Die Verschlusskörper 15
können auch aus Kunststoff, z. B. druckfesten PVC oder aus Holz wie Eiche,
Zeder oder Bongassi oder auch aus Spanplatten mit wasserfester
Beschichtung hergestellt werden. Weiterhin können die Verschlusskörper
15 alternativ aus Glas wie Panzerglas, Acrylglas oder Fiberglas mit Gewebe
gefertigt sein.
Damit der Kanalfluss auch bei abgedichteten Gullys sicher erfolgen kann,
ist es erforderlich, dass die Kanäle mit Kanalbelüftungen, z. B. in Abständen
von 50 m versehen werden.
Das Aufblasen des Dichtungsschlauches 29 erfolgt über ein Ventil 55,
welches von der Oberseite 11 des Kanaldeckels 3 frei zugänglich ist und z. B.
an einen Kompressor angeschlossen werden kann. Zu diesem Zweck
haben die Grundplatte 21 und der Kanaldeckel 3 Durchstecköffnungen 57
für das Ventil 55.
Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich auch möglich, dass der
Dichtungsschlauch 29 mit einer Flüssigkeit, z. B. Wasser gefüllt wird, um
die Dichtungswirkung zu erzielen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Abdichten eines Kanalschachtes,
- - mit einer in den Kanalschacht einbringbaren, dem Schachtquerschnitt angepassten Verschlussplatte
- - und einem am Rand der Verschlussplatte umlaufenden, zur Schachtwand hin abdichtenden, aufpumpbaren Dichtungsschlauch,
- - wobei an den Dichtungsschlauch wenigstens zwei in dessen Längsrichtung verlaufende und von dem Dichtungsschlauch abstehende, die Dichtwirkung verbessernde Dichtlippen einstückig angeformt sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen Seite der Verschlussplatte (21) ein umlaufendes Rahmenteil (23) von L-förmigem Querschnitt angebracht ist, dessen freies Schenkelende zur Schachtwand hinweist und zusammen mit der Verschlussplatte (21) eine Aufnahmenut (27) für den Dichtungsschlauch (29) bildet,
- - dass die eine Dichtlippe (31) zwischen die Schachtwand und das freie Schenkelende des Rahmenteils (23) und die andere Dichtlippe (33) zwischen die Schachtwand und die Verschlussplatte (21) eingreift
- - und dass die beiden Dichtlippen (31, 33) an der Schachtwand anliegen und zusammen das Eindringen von Festteilchen zwischen den Dichtungsschlauch (29) und die Schachtwand (19) verhindern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verschlussplatte (21) unterhalb eines den Kanalschacht abschließenden
Kanaldeckels (31) einbringbar und an dem Kanaldeckel (3) vermittels einer
Befestigungsschraube (45) anschraubbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand zwischen der Verschlussplatte (21) und dem Kanaldeckel (3) durch
einen auf die Schraube (45) aufgeschobenen Abstandsring (53) festlegbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Dichtungsschlauch (29) ein durch den
Kanaldeckel (3) geführtes, frei zugängiges Ventil aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Dichtungsschlauch (29) als Gummischlauch mit
Gewebeeinlage ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998157882 DE19857882C2 (de) | 1998-12-15 | 1998-12-15 | Vorrichtung zum Abdichten einer Gebäudeöffnung gegen Eindringen von Wasser oder anderen flüssigen Medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998157882 DE19857882C2 (de) | 1998-12-15 | 1998-12-15 | Vorrichtung zum Abdichten einer Gebäudeöffnung gegen Eindringen von Wasser oder anderen flüssigen Medien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19861242C2 true DE19861242C2 (de) | 2003-08-21 |
Family
ID=27618870
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19861242A Expired - Fee Related DE19861242C2 (de) | 1998-12-15 | 1998-12-15 | Vorrichtung zum Abdichten von Kanalschächten gegen Eindringen von Wasser oder anderen flüssigen Medien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19861242C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1998
- 1998-12-15 DE DE19861242A patent/DE19861242C2/de not_active Expired - Fee Related
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