DE19503302C2 - Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses - Google Patents

Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit einem an einer Schwinge angreifenden Schubkurbeltrieb zum Antreiben wenigstens eines an der Schwinge befestigten Nadelbrettes und mit einer Vliesführung aus einer dem Nadelbrett gegenüberliegenden Stichunterlage und einem zwischen der Stichunter­ lage und dem Nadelbrett angeordneten Abstreifer.
Der Antrieb von Nadelbrettern über Schubkurbeltriebe erfolgt entweder über in Gleitführungen verschiebbar gelagerte Stoßstangen oder über die Nadelbretter tra­ gende Schwingen, an denen die Schubkurbeltriebe angelenkt sind (AT 249 392). Die Führung der Nadelbretter mit Hilfe einer Schwinge bringt den Vorteil einer einfacheren Konstruktion mit sich, weil die Stoßstangen mit ihren Gleitführungen zwischen den Schubstangen der Schubkurbeltriebe und den die Nadelbretter auf­ nehmenden Nadelbalken entfallen. Außerdem ergeben sich hinsichtlich der Ver­ nadelung aufgrund der Schwingenführung gegenüber einem geraden Nadelbretthub teilweise unterschiedliche Verhältnisse.
Darüber hinaus ist es bekannt (US 23 77 564) einen mit einer Nadelreihe versehe­ nen Nadelbalken starr mit der Schubstange eines Schubkurbeltriebes zu verbinden, so daß die Nadelreihe die Bewegung der Schubstange mitmacht. Da die Schub­ stange oberhalb des Nadelbalkens an einem Lenker angelenkt ist, der die untere Führung für die Schubstange bildet, kann über die Nadeln eine Vorschubbewegung auf das Vlies ausgeübt werden. Die Nadeln werden wegen der Lenkerführung der Schubstange in einer geschlossenen, ovalen Umlaufbahn und nicht hin- und herge­ hend entlang eines Kreisbogens geführt, wie dies bei einem gattungsgemäßen Stand der Technik mit einer Nadelbrettlagerung auf einer Schwinge der Fall ist. Die möglichen Einstellungen des Anlenkpunktes des Lenkers an der Schubstange und die damit zusammenhängende Verlagerungsmöglichkeit des Lenkerlagers auf dem Gestell dienen daher vor allem zur Einstellung der Vorschubwirkung.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß die unterschiedlichen Führungsbedingungen für das Nadelbrett dazu ausgenützt werden können, besondere Vernadelungswirkungen zu erzielen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die mittlere Neigung der Ein­ stichbahnen der Nadeln des Nadelbrettes in das Vlies gegenüber der Vorschubrich­ tung des Vlieses einstellbar ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Schwingenführung der Nadel­ bretter eine kreisbogenförmige Einstichbahn der Nadeln in das Vlies und damit eine zusätzliche Bewegungskomponente der Nadeln in Vorschubrichtung des Vlieses bedingt, was im Vergleich zu geraden Einstichbahnen senkrecht zur Vliesebene eine Verfilzung des Vlieses auch in Vorschubrichtung mit sich bringt. Dieser zusätzliche Effekt wird in seiner Auswirkung auf das Vernadelungsergebnis vor allem durch die mittlere Neigung der Einstichbahnen der Nadeln gegenüber der Vorschubrichtung des Vlieses bestimmt und kann daher auch durch eine Einstellung dieser mittleren Neigung der Einstichbahnen der Nadeln in das Vlies an die jeweiligen Anforderungen und Arbeitsbedingungen angepaßt werden.
Zur Einstellung der mittleren Neigung der Einstichbahnen der Nadeln in das Vlies stehen grundsätzlich zwei Konstruktionswege offen: Es kann entweder die Drehachse der Schwinge in Hubrichtung des Nadelbrettes verlagert oder die Vliesführung um eine zur Drehachse der Schwinge parallele Schwenkachse im Mittenbereich der Vliesführung schwenkverstellt werden. Obwohl in beiden Fällen die gleiche relative Lage der Vliesführung gegenüber der Drehachse der Schwinge erreicht werden kann, ergeben sich für die Verlagerung der Drehachse der Schwinge im allgemeinen erheblich einfachere Konstruktionsverhältnisse. Je größer der Abstand der Drehachse der Schwinge von der Durchlaufebene der Vliesführung zwischen Stichunterlage und Abstreifer ist, desto flacher verläuft die Einstichbahn der Nadeln in das Vlies und desto größer wird die Verfilzung in Vorschubrichtung. Dazu kommt, daß die Bewe­ gungskomponente in Vliesvorschubrichtung der in das Vlies einstechenden Nadeln den Vliesvorschub weniger beeinträchtigt als senkrecht in das Vlies einstechende Nadeln, so daß sich auch diesbezüglich Vorteile ergeben.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses in einer sche­ matischen Seitenansicht mit in Hubrichtung des Nadelbrettes verstellbarer Drehachse der das Nadelbrett tragenden Schwinge und
Fig. 2 eine der Fig. 1. entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer schwenkverstellbaren Vliesführung.
Die dargestellte Vorrichtung besteht aus wenigstens einem in einem Nadelbalken 1 gehaltenen Nadelbrett 2, dessen strichpunktiert angedeutete Nadeln 3 in ein zwischen einer Stichauflage 4 und einem Abstreifer 5 geführtes Vlies einstechen. Für den Nadel­ durchtritt sind die Stichauflage 4 und der Abstreifer 5 als Lochplatten ausgebildet. Zum Antrieb des Nadelbrettes 2 dient ein Schubkurbeltrieb 6, der in üblicher Weise aus einer Kurbel- oder Exzenterwelle 7 und wenigstens zwei auf dieser Kurbel- oder Exzenterwelle 7 gelagerten, parallelen Schubstangen 8 gebildet wird. Die Schub­ stangen 8 sind an parallelen Armen 9 einer Schwinge 10 angelenkt, deren Drehachse mit 11 bezeichnet ist. Da der Nadelbalken 1 an der Schwinge 10 befestigt ist, wird das Nadelbrett 2 über die durch den Schubkurbeltrieb 6 angetriebene Schwinge 10 entlang einer Kreisbogenbahn um die Drehachse 11 auf- und abbewegt. Werden zwei oder mehrere Nadelbretter 2 quer zur Vliesdurchlaufrichtung 12 hintereinander angeord­ net, so wird jedes Nadelbrett 2 in gleicher Weise über eine Schwinge 10 geführt und über den Schubkurbeltrieb 6 angetrieben.
Um der kreisbogenförmigen Nadelbrettbahn Rechnung zu tragen, kann im Gegensatz zu herkömmlichen, geraden Nadeln der Arbeitsteil der Nadeln 3 in einer zur Dreh­ achse 11 der Schwinge 10 senkrechten Ebene gebogen sein; und zwar entlang eines Kreisbogens, dessen Mittelpunkt zumindest angenähert im Bereich der Drehachse 11 der Schwinge 10 liegt, so daß der Arbeitsteil der Nadeln 3 zumindest angenähert einen dem Einstichkanal der Nadelspitze entsprechenden Verlauf aufweist.
Aufgrund der kreisbogenförmigen Einstichbahnen 13 der Nadeln 3 in das Vlies ergibt sich eine mittlere Neigung der Einstichbahnen der Nadeln 3 gegenüber der Vor­ schubrichtung 12. Damit diese Neigung der Einstichbahnen eingestellt und für ein bestimmtes Vernadelungsergebnis ausgenützt werden kann, ist nach der Fig. 1 die Drehachse 11 der Schwinge 10 in Hubrichtung des Nadelbrettes 2 verstellbar gela­ gert. In der strichliert eingezeichneten obersten Schwingenanlenkung 11a ergibt sich somit eine mittlere Einstichbahn 13a für die Nadeln 3, während die unterste, strich­ punktiert gezeichnete Schwingenanlenkung 11b eine mittlere Einstichbahn 13b der Nadeln 3 zur Folge hat. Diese mittleren Einstichbahnen 13a und 13b weisen unter­ schiedliche Neigungen gegenüber der aus der Stichunterlage 4 und dem Abstreifer 5 gebildeten Vliesführung 14 auf und bedingen somit unterschiedliche Vernadelungs­ ergebnisse, die je nach Bedarf über die Schwingenanlenkung eingestellt werden können.
Eine andere Einstellmöglichkeit der mittleren Neigung der Einstichbahnen 13 der Nadeln 3 in das Vlies ist in der Fig. 2 angedeutet. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird nicht die Schwingenanlenkung verlagert, sondern bei ortsfester Lagerung der Dreh­ achse 11 der Schwinge 10 die Vliesführung 14 um eine Schwenkachse 15 ver­ schwenkt, die im Mittenbereich der Vliesführung 14 und parallel zur Drehachse 11 der Schwinge 10 verläuft. Auch durch diese Einstellmöglichkeit wird die Neigung einer mittleren Einstichbahn 13 gegenüber der durch die Vliesführung bestimmten Vlies­ vorschubrichtung verändert, wie dies an Hand der strichpunktiert angedeuteten Schwenkstellung der Vliesführung 14 abzulesen ist.
Aus den Fig. 1 und 2 ergibt sich außerdem, daß sich mit einer Verstellung der Schwingenanlenkung bzw. einer Schwenkverstellung der Vliesführung 14 auch die Einstichtiefen der Nadeln 3 in Abhängigkeit von deren Entfernung von der Drehachse 11 der Schwinge 10 ändern, was ebenfalls Einfluß auf das Vernadelungsergebnis hat und entsprechend ausgenützt werden kann.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit einem an einer Schwinge angreifen­ den Schubkurbeltrieb zum Antreiben wenigstens eines an der Schwinge befestigten Nadelbrettes und mit einer Vliesführung aus einer dem Nadelbrett gegenüberliegen­ den Stichunterlage und einem zwischen der Stichunterlage und dem Nadelbrett an­ geordneten Abstreifer, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Neigung der Ein­ stichbahnen (13, 13a, 13b) der Nadeln (3) des Nadelbrettes (2) in das Vlies gegen­ über der Vorschubrichtung (12) des Vlieses einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der mittleren Neigung der Einstichbahnen (13, 13a, 13b) der Nadeln (3) in das Vlies die Drehachse (11) der Schwinge (10) in Hubrichtung des Nadelbrettes (2) verlagerbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der mittleren Neigung der Einstichbahnen (13, 13a, 13b) der Nadeln (3) in das Vlies die Vliesführung (14) um eine zur Drehachse (11) der Schwinge (10) parallele Schwenk­ achse (15) im Mittenbereich der Vliesführung (14) schwenkverstellbar ist.
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